DE102011051975B4

DE102011051975B4 - Implantat

Info

Publication number: DE102011051975B4
Application number: DE102011051975.0A
Authority: DE
Inventors: Susanne PISCHL; Steffen DIRR
Original assignee: Ulrich GmbH and Co KG
Current assignee: Ulrich GmbH and Co KG
Priority date: 2011-07-20
Filing date: 2011-07-20
Publication date: 2023-01-12
Anticipated expiration: 2031-07-21
Also published as: US10265108B2; DE102011051975A1; US20130023939A1

Abstract

Implantat, aufweisend eine Knochen-Platte, mit mindestens einer eine Senkung (15) aufweisenden Durchführung (2) für ein in einem Knochenmaterial verankerbares, einen Schaft (4) und einen Kopf (5) aufweisendes Befestigungsmittel (3), und einer in der Durchführung (2) ausgebildeten, einen Federring (6) führenden Nut (7), wobei der Federring (6) am Umfang mindestens einen radial nach innen ausgebildeten Vorsprung (8) zur Klemmung des Schaftes (4) aufweist, wobei am Schaft (4) ein umlaufender Kragen (9) ausgebildet ist, der sich radial nach außen verjüngt, wobei die Neigung des Kragens (9) auf seiner proximalen, als eine proximale Anlaufschräge (12) gebildeten Seite geringer ist als die Neigung auf seiner distalen, als eine distale Anlaufschräge (13) gebildeten Seite, und zwischen dem Kopf (5) und dem Kragen (9) eine Schaftnut (14) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Knochenplatte (1) als Occiput-Platte gestaltet ist mit drei Biegezonen (16) und mit zwei zur Anbringung eines Stabes vorgesehenen Plattenflügel (17), dass der Federring (6) zwei Rundbogenseiten (23) und genau zwei Abflachungen (22) aufweist, und dass der Federring (6) eine Öffnung (11) aufweist, die an einer Rundbogenseite (23) des Federrings (6) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Implantat, nämlich eine Knochen-Platte, mit mindestens einer eine Senkung aufweisenden Durchführung für ein in einem Knochenmaterial verankerbares, einen Schaft und einen Kopf aufweisendes Befestigungsmittel, und einer in der Durchführung ausgebildeten, einen Federring führenden Nut, wobei der Federring am Umfang mindestens einen radial nach innen ausgebildeten Vorsprung zur Klemmung des Schaftes aufweist, wobei am Schaft ein umlaufender Kragen ausgebildet ist, der sich radial nach außen verjüngt, wobei die Neigung des Kragens auf seiner proximalen, als eine proximale Anlaufschräge gebildeten Seite geringer ist als die Neigung auf seiner distalen, als eine distale Anlaufschräge gebildeten Seite, und zwischen dem Kopf und dem Kragen eine Schaftnut ausgebildet ist. Die Knochenplatte ist als Occiput-Platte gestaltet ist mit drei Biegezonen und mit zwei zur Anbringung eines Stabes vorgesehenen Plattenflügel, die US 2010 / 0 222 779 A1 offenbart eine Occiput-Platte mit drei Biegezonen und zwei Plattenflügeln.
Ein Implantat mit den Merkmalen des Oberbegriffs aus Anspruch 1 ist aus der US 2009/0182383 A1 bekannt, das durch eine Knochenplatte für die Wirbelsäule gebildet ist, bei der die Knochenanker in Plattendurchführungen durch Federringe gesichert sind, wobei der Federring zwei Rundbogenseiten und genau zwei Abflachungen und eine Öffnung aufweist, die an einer Rundbogenseite angeordnet ist. In der US 2006/0155285 A1 dient der Federring dazu, das Befestigungsmittel vor einem Herauslösen aus dem Knochen und damit aus der Knochenplatte zu schützen.
Um die Befestigungsmittel wieder aus dem Knochen herauslösen zu können, sind an der Durchführung Bohrungen vorgesehen, die einen Zugang für ein Werkzeug bereitstellen, welches den Federring spreizen kann. Die Herstellung der gezeigten Knochenplatte ist sehr aufwändig und darüber hinaus sind unnötig viele Werkzeuge im Einsatz, um die Befestigungsmittel im Knochenmaterial zu verankern, bzw. dort wieder herauszulösen. Weitere Knochenplatten, die Federringe beziehungsweise Drähte zur Sicherung der Knochenanker nutzen, sind bekannt aus der US 2006/0161157 A1 und US 2009/0187218 A1 .
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Implantat der eingangs genannten Art bereitzustellen, das auf eine einfache Weise ein gewolltes Verankern und Herauslösen des Befestigungsmittels aus dem Knochen und aus der Knochenplatte bietet, wobei ein ungewolltes selbständiges Herauslösen verhindert ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Implantat nach Anspruch 1 gelöst.
Damit ist der Vorteil verbunden, dass der umlaufende Kragen mit dem Vorsprung des Federrings beim Ein- und Ausdrehen des Befestigungsmittels wechselwirkt und dadurch ein sicherer Sitz des Befestigungsmittels in der Knochenplatte gewährleistet ist. Hierdurch wird ein ungewolltes Herauslösen des Befestigungsmittels durch die Klemmung des Schaftes mittels des Vorsprungs unterbunden. Durch den sich verjüngenden Kragen kann sich der Federring beim gewollten Ein- bzw. Ausdrehen des Befestigungsmittels aufweiten. Die distale Anlaufschräge auf der distalen Seite ist flacher als die proximale Anlaufschräge auf der proximalen Seite des Kragens. Somit ist gewährleistet, dass sich das Befestigungsmittel leicht in den Knochen eindrehen lässt, wobei die distale Anlaufschräge dem Aufweiten des Federringes dient, ohne dabei eine große Kraft gegen die Federkraft des klemmenden Federringes aufbringen zu müssen. Durch die steile proximale Anlaufschräge ist eine große Kraft gegen die Federkraft des Federrings aufzubringen, um das Befestigungsmittel wieder aus der Knochenplatte herauszulösen. Durch die Schaftnut kann der Federring das Befestigungsmittel noch besser klemmen bzw. mittels eines Formschluss fixieren.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der Vorsprung durch eine Einkerbung im Federring gebildet ist. Dadurch lässt sich der Federring als Formteil sehr kostengünstig herstellen. Wenn zwei Einkerbungen vorgesehen sind, lässt sich der Federring sehr leicht in die Nut einführen, da er nunmehr mit einer Zange zusammengepresst werden kann.
Um außerdem den zentralen Sitz des Federrings in der Platte zu gewährleisten, hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn die Durchmesser des Federrings und der Nut so bemessen sind, dass ein Zurückweichen des Federrings in der Nut ermöglicht ist.
Erfindungsgemäß ist weiterhin, wenn der Federring eine Öffnung aufweist. Hierdurch lässt er sich durch eine elastische Verformung noch leichter in die Nut der Durchführung einsetzen.
Als erfindungsgemäß hat es sich erwiesen, dass der Federring genau zwei Abflachungen aufweist. Durch diese Abflachungen kann ein noch stärkerer Druck auf den zu klemmenden Schaft ausgeübt werden. Insbesondere hat sich bei der Klemmung des Schaftes dabei bewährt, dass der vorzugsweise als die Einkerbung gebildete Vorsprung an der Abflachung ausgebildet ist.
Weiterhin ist für die elastische Verformung des Federringes erfindungsgemäß, dass die Öffnung an einer Rundbogenseite des Federrings angeordnet ist.
Da erfindungsgemäß die Durchführung eine Senkung aufweist, kann das Befestigungsmittel auch unter einem Winkel gegenüber der Horizontalen der Knochenplatte in das Knochenmaterial eingeschraubt werden. Außerdem können überstehende Teile des Kopfes plan mit der Oberfläche des Implantats in den Durchführungen angeordnet werden.
Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:

1 eine perspektivische Ansicht einer Occiput-Platte,
2 eine Aufsicht der erfindungsgemäßen Knochenplatte,
3 den Schnitt III-III aus 2, und
4 eine bevorzugte Ausführungsform des Federringes

In den 1 und 2 ist als ein Implantat eine Knochenplatte 1, nämlich eine Occiput-Platte gezeigt, mit mindestens einer Durchführung 2 für ein in einem Knochenmaterial verankerbares, einen Schaft 4 und einen Kopf 5 aufweisendes Befestigungsmittel 3, und einer in der Durchführung 2 ausgebildeten, einen Federring 6 führenden Nut 7. Der Federring 6 weist am Umfang mindestens einen radial nach innen ausgebildeten Vorsprung 8 zur Klemmung des Schaftes 4 auf und am Schaft 4 ist ein umlaufender Kragen 9 ausgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt die Knochenplatte 1 fünf Durchführungen 2 für Befestigungsmittel 3, die aus einer Knochenschraube mit einem ganz oder teilweise sich über den Schaft 4 erstreckenden Gewinde oder einer sonstigen Art Stift wie z.B. einem Nagel gebildet sein kann.
Wie aus 4 ersichtlich ist, ist der Vorsprung 8 durch eine Einkerbung 10 im Federring 8 gebildet. Weiterhin sind die Durchmesser des Federrings 6 und der Nut 7 so bemessen, dass ein Zurückweichen des Federrings 6 in die Nut 7 ermöglicht ist. Der Federring 6 weist eine Öffnung 11 und zwei Abflachungen 22 auf, an denen die Einkerbungen 10 ausgebildet sind. Die Öffnung 11 ist an einer von zwei Rundbogenseiten 23 des Federrings 6 angeordnet. Für einen zentralen Sitz können dabei die Rundbogenseiten 23 an der Wandung der Nut 7 anliegen.
Die Knochenplatte 1 des gezeigten Ausführungsbeispiels besitzt drei Biegezonen 16, um optimal am Knochen angelegt werden zu können. Außerdem sind zwei Plattenflügel 17 vorgesehen, an denen jeweils ein Stab angebracht werden kann, der die Plattenflügel mit den darunter liegenden Wirbeln starr verbinden kann, wie es bei Occiput-Platten regelmäßig zur Stabilisation der Wirbelsäule vorgesehen ist.
Jeder Plattenflügel 17 besitzt jeweils ein Langloch 18 und an ihnen ist eine Führungsleiste 19 zur Führung eines Führungsglieds 20 ausgebildet, an welchem der vorgenannte Stab befestigt werden kann. Das gezeigte Führungsglied 20 weist ein Gewindestück 21 auf.
Wie aus 3, dem Schnitt III-III aus 2, ersichtlich ist, verjüngt sich der Kragen 9 radial nach außen. Die Neigung ist dabei auf seiner proximalen, als eine proximale Anlaufschräge 12 gebildeten Seite geringer als auf seiner distalen, als eine distale Anlaufschräge 13 gebildeten Seite. Am Schaft 4 zwischen dem Kopf 5 und dem Kragen 9 ist eine Schaftnut 14 ausgebildet. Außerdem weist die Durchführung 2 eine Senkung, nämlich eine Kugelsenkung 15 auf.
Bezugszeichenliste

1: Knochenplatte
2: Durchführung
3: Befestigungsmittel
4: Schaft
5: Kopf
6: Federring
7: Nut
8: Vorsprung
9: Kragen
10: Einkerbung
11: Öffnung
12: proximale Anlaufschräge
13: distale Anlaufschräge
14: Schaftnut
15: Kugelsenkung
16: Biegezone
17: Plattenflügel
18: Loch
19: Führungsleiste
20: Führungsglied
21: Gewindestück
22: Abflachung
23: Rundbogenseite

Claims

Implantat, aufweisend eine Knochen-Platte, mit mindestens einer eine Senkung (15) aufweisenden Durchführung (2) für ein in einem Knochenmaterial verankerbares, einen Schaft (4) und einen Kopf (5) aufweisendes Befestigungsmittel (3), und einer in der Durchführung (2) ausgebildeten, einen Federring (6) führenden Nut (7), wobei der Federring (6) am Umfang mindestens einen radial nach innen ausgebildeten Vorsprung (8) zur Klemmung des Schaftes (4) aufweist, wobei am Schaft (4) ein umlaufender Kragen (9) ausgebildet ist, der sich radial nach außen verjüngt, wobei die Neigung des Kragens (9) auf seiner proximalen, als eine proximale Anlaufschräge (12) gebildeten Seite geringer ist als die Neigung auf seiner distalen, als eine distale Anlaufschräge (13) gebildeten Seite, und zwischen dem Kopf (5) und dem Kragen (9) eine Schaftnut (14) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Knochenplatte (1) als Occiput-Platte gestaltet ist mit drei Biegezonen (16) und mit zwei zur Anbringung eines Stabes vorgesehenen Plattenflügel (17), dass der Federring (6) zwei Rundbogenseiten (23) und genau zwei Abflachungen (22) aufweist, und dass der Federring (6) eine Öffnung (11) aufweist, die an einer Rundbogenseite (23) des Federrings (6) angeordnet ist.
Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vorsprung (8) durch eine Einkerbung (10) im Federring (6) gebildet ist.
Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchmesser des Federrings (6) und der Nut (7) so bemessen sind, dass ein Zurückweichen des Federrings (6) in der Nut ermöglicht ist.
Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise als die Einkerbung (10) gebildete Vorsprung (8) an der Abflachung (22) ausgebildet ist.