DE102010033483A1 - Kolbenmaschine mit wenigstens einem Kunststoffkolben - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Kolbenmaschine mit wenigstens einem in einem Zylinder geführten, wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehenden Kolben, beispielsweise eine Axialkolbenpumpe für Hochdruckreiniger.
- Hintergrund der Erfindung
- In der
DE 196 05 369 A1 ist eine Kolbenmaschine mit Kunststoffkolben beschrieben, die zur Reduzierung des Kolbengewichts und zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit eine im Spritzverfahren aus Kunststoff hergestellte Mantelfläche aufweisen. Je nach den Festigkeitsanforderungen besteht nur die Mantelfläche des Kolbens aus Kunststoff, während der Kern des Kolbens mit einem Kolbenboden und einer Stirnfläche aus Metall, insbesondere Stahl besteht, oder der Kolben besteht ganz aus Kunststoff und kann auch als Hohlzylinder ausgeführt sein. Mit diesem wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehenden Kolben ist der Vorteil des niedrigen Gewichts und der guten Korrosionsbeständigkeit verbunden, die wichtig ist, wenn keine ausreichende Schmierung gewährleistet ist, beispielsweise wenn es sich um eine Axialkolbenpumpe für einen Hochdruckreiniger handelt, die Wasser unter hohem Druck erzeugt. - Eine Kolbenpumpe mit nur einem Kolben ist in der
DE 198 47 529 A1 beschrieben. Es handelt sich hierbei um einen Arbeitszylinder zur Betätigung einer Reibungskupplung in einem Kraftfahrzeug. Das Gehäuse des Arbeitszylinders besteht aus Kunststoff, und der Kolben besteht entweder aus einem spanlos aus Stahlblech durch ein Tiefziehverfahren hergestellten Kolben oder aus einem durch ein Kaltfließpress-Verfahren hergestellten Aluminiumkolben, oder er ist als vollvolumiger Kunststoffkolben als Spritzgussteil hergestellt. - Für den aus Stahlblech hergestellten Kolben kann eine Oberflächenhärtung oder eine Durchhärtung sowie alternativ oder ergänzend zu dieser Härtung eine Oberflächenbeschichtung des Kolbens durch Phosphatieren vorgesehen sein. Die Härtung und/oder die Oberflächenbeschichtung bewirken eine kontrollierte bzw. reduzierte Reibung und verhindern eine Geräuschentwicklung bei einer Betätigung, wodurch der Bedienungskomfort und die Lebensdauer der hydraulischen Kupplungsbetätigung verbessert werden. Die Mantelfläche des Aluminiumkolbens kann zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit eloxiert bzw. hart anodisiert sein.
- Wenn ein Kunststoffkolben genutzt wird, sollen zur Erzielung einer optimalen Funktion, d. h. geringe Reibung, Verschleiß und Geräusch, der Kolben und das Gehäuse aus aufeinander abgestimmten Werkstoffpaarungen hergestellt sein, die aus gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen bestehen können.
- Aus den
DE 698 15 766 T2 undDE 695 20 501 T2 sind des Weiteren hydraulische Pumpeneinrichtungen mit Kunststoffkolben bekannt, bei denen ein Reibungspartner zur Verringerung der Reibung und des Verschleißes aus einem reibungsarmen Kunststoff besteht, ohne dass zusätzliche Beschichtungen vorgesehen sind. - Aufgabe der Erfindung
- Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenmaschine mit wenigstens einem in einem Zylinder geführten, wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehenden Kolben vorzuschlagen, deren Kolben hohen Drücken und Verformungen standhält, einen hohen Verschleiß- und Korrosionswiderstand aufweist, einfach herzustellen ist und ein geringes Gewicht aufweist.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einer Kolbenmaschine der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, dass der Kunststoff des wenigstens einen Kolbens eine nanokristalline Metallbeschichtung aufweist.
- Es handelt sich somit bei dem Kolben um einen Nanometall-Kunststoff-Hybriden, der die Vorteile von Kunststoffen und Metallen kombiniert. Die nanokristalline Metallschicht ergibt Korngrößen, die um ein Tausendfaches kleiner sind als die bei herkömmlichen Metallen. Beispielsweise gehören nanokristalliner Nickel oder nanokristalline Nickel-Eisen-Legierungen zu den Hochleistungsmetallen, deren Festigkeit zwei- bis dreimal so hoch ist wie die von herkömmlichem Stahl. Zudem sind sie wesentlich härter und besitzen bessere Verschleiß- und Reibeigenschaften. Der eine nanokristalline Metallbeschichtung aufweisende Kolben hat somit die Vorteile von Metallen, d. h. eine sehr hohe Festigkeit und Steifigkeit, sowie die Vorteile von Kunststoffen, nämlich große Gestaltungsfreiheit, einfache Fertigungsverfahren und geringes Gewicht. Der Kolben ist somit hochfest, steif und zugleich sehr leicht, wobei die Steifigkeit des Nanometall-Kunststoff-Hybrids der von Magnesium oder Aluminium entspricht, während die Festigkeit deren Werte sogar übersteigt.
- Vorzugsweise besteht der wenigstens eine Kolben vollständig aus Kunststoff und seine Oberfläche ist vollständig mit Nanometall beschichtet. Der Kolben kann jedoch auch hohl ausgebildet sein, wenn er besonders leicht sein soll und geringere Ansprüche an seine Festigkeit und Steifigkeit bestehen. Auch in diesem Fall wird die Oberfläche des Kolbens vollständig mit Nanometall beschichtet. Dies ist besonders wichtig am Kolbenboden, der die Kräfte beim Druckhub des Kolbens aufzunehmen hat.
- Außer dem Kolben kann auch der Zylinder der Kolbenmaschine wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehen und wenigstens die Kolbenlauffläche eine nanokristalline Metallbeschichtung aufweisen, wodurch die Verschleißfestigkeit der Kolbenlauffläche erheblich erhöht wird.
- Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Kolben und/oder Zylindern mit einer nanokristallinen Metallbeschichtung in einer hydraulischen Hochdruckpumpe, insbesondere einer Axialkolbenpumpe, beispielsweise für Hochdruckreiniger.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Axialkolbenpumpe für einen Hochdruckreiniger, -
2 ein erstens Ausführungsbeispiel im Schnitt eines Kolbens für die Axialkolbenpumpe gemäß1 , und -
3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kolbens für die Axialkolbenpumpe gemäß1 - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt im Längsschnitt ein Teil eines Hochdruckreinigungsgeräts. Eine Axialkolbenpumpe1 wird durch einen Elektromotor2 mittels einer Antriebswelle3 angetrieben. Die Antriebswelle3 ist stirnseitig mit einer Taumelscheibe4 versehen. Eine Anlaufscheibe5 ist auf der Taumelscheibe4 mittels eines Axialwälzlagers6 drehbar gelagert, auf der sich mehrere Kolben9 aus Kunststoff mit ihren balligen Kolbenböden10 abstützen. Die Kolben9 sind in Zylindern8 eines Axialpumpengehäuses7 axial geführt und werden gegen die Anlaufscheibe5 mittels zylindrischer Schraubendruckfedern12 , die sich einerseits am Axialpumpengehäuse7 und andererseits an einem Radialflansch11 an den Kolben9 abstützen, in Kontakt gehalten. Um die bei der Axialbewegung der Kolben9 entstehenden Kräfte auf die Antriebswelle3 aufzufangen, ist diese am taumelscheibenseitigen Ende in einem Schrägkugellager17 gelagert, während zur Lagerung des anderen Endes der Antriebswelle3 ein einfaches Nadellager16 dient. - Die in
1 dargestellten Kolben9 entsprechen den in2 dargestellten Kolben9 , die massiv aus Kunststoffmaterial bestehen. Die Oberfläche des Kolbens9 einschließlich des balligen Kolbenbodens10 und des Radialflansches11 sind mit einer nanokristallinen Metallbeschichtung13 versehen, die dem Kunststoffkolben9 eine hohe Festigkeit und Steifigkeit in Verbindung mit einem geringen Gewicht sowie hervorragende Verschleiß- und Reibeigenschaften verleiht. - Die neue Technologie der Nanometall-Kunststoff-Hybride ist unter der Marke MetaFuseTM der DuPont Engineering Polymers bekannt und auf dem Markt erhältlich.
- Die Ausführungsform gemäß
3 unterscheidet sich von der gemäß2 dadurch, dass der Kolben14 als Hohlkolben ausgebildet ist und dementsprechend an seinem dem Kolbenboden10 entgegengesetzten Ende mittels eines Verschlussstopfens15 verschlossen ist, ohne dass dies allerdings zwingend erforderlich ist. Der Hohlkolben14 ist dementsprechend um das Volumen des Hohlraums leichter als der Kolben gemäß2 , wobei sich die dadurch verringerte Festigkeit und Steifigkeit bis zu einem gewissen Grade durch die Dicke der nanokristallinen Metallbeschichtung13 kompensieren lässt. - Das Axialpumpengehäuse
7 kann ebenfalls aus Kunststoff bestehen, und die Kolbenlauffläche der Zylinder8 kann zusätzlich mit einer nicht dargestellten nanokristallinen Metallbeschichtung versehen sein. - Die nanokristalline Metallbeschichtung
13 besteht vorzugsweise aus nanokristallinem Nickel oder einer nanokristallinen Nickel-Eisen-Legierung. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Axialkolbenpumpe
- 2
- Elektromotor
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Taumelscheibe
- 5
- Anlaufscheibe
- 6
- Axialwälzlager
- 7
- Axialpumpengehäuse
- 8
- Zylinder
- 9
- Kolben
- 10
- Kobenboden
- 11
- Radialflansch
- 12
- Feder
- 13
- Nanokristalline Metallbeschichtung
- 14
- Hohlkolben
- 15
- Verschlussstopfen
- 16
- Nadellager
- 17
- Schrägkugellager
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19605369 A1 [0002]
- DE 19847529 A1 [0003]
- DE 69815766 T2 [0006]
- DE 69520501 T2 [0006]
Claims (7)
- Kolbenmaschine (
1 ) mit wenigstens einem, in einem Zylinder (8 ) geführten, wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehenden Kolben (9 ,14 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff des wenigstens einen Kolbens (9 ,14 ) eine nanokristalline Metallbeschichtung (13 ) aufweist. - Kolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kolben (
9 ,14 ) vollständig aus Kunststoff besteht und seine Oberfläche vollständig mit Nanometall beschichtet ist. - Kolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
14 ) hohl ist und seine Oberfläche vollständig mit Nanometall beschichtet ist. - Kolbenmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (
8 ) wenigstens teilweise aus Kunststoff besteht und wenigstens seine Kolbenlauffläche eine nanokristalline Metallbeschichtung (13 ) aufweist. - Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallbeschichtung (
13 ) aus nanokristallinem Nickel oder einer nanokristallinen Nickel-Eisen-Legierung besteht. - Verwendung von Kolben (
9 ,14 ) und/oder Zylindern (8 ) mit einer nanokristallinen Metallbeschichtung (13 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in einer hydraulischen Hochdruckpumpe (1 ). - Verwendung nach Anspruch 6 in einer Axialkolbenpumpe (
1 ), beispielsweise für Hochdruckreiniger.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE201010033483 DE102010033483A1 (de) | 2010-08-05 | 2010-08-05 | Kolbenmaschine mit wenigstens einem Kunststoffkolben |
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DE201010033483 DE102010033483A1 (de) | 2010-08-05 | 2010-08-05 | Kolbenmaschine mit wenigstens einem Kunststoffkolben |
Publications (1)
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---|---|
DE102010033483A1 true DE102010033483A1 (de) | 2012-02-09 |
Family
ID=45494834
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201010033483 Withdrawn DE102010033483A1 (de) | 2010-08-05 | 2010-08-05 | Kolbenmaschine mit wenigstens einem Kunststoffkolben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 2010-08-05 DE DE201010033483 patent/DE102010033483A1/de not_active Withdrawn
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R081 | Change of applicant/patentee |
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