DE102010014198A1 - Verfahren zur Steuerung einer Doppelkupplung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Doppelkupplung und eine Doppelkupplung mit zwei unabhängig voneinander mittels jeweils eines Hydrostataktors betätigten Reibungskupplungen. Der Hydrostataktor betätigt diese abhängig von einem Steuersignal einer Steuereinheit mittels eines einer Position eines Betätigungselements der Reibungskupplung entlang eines Betätigungswegs entsprechenden Drucks auf das Betätigungselement. Um eine Änderung der durch den Druck an einem Betätigungselement einer Reibungskupplung der Position des Betätigungselements an der anderen Reibungskupplung zu erfassen, wird vorgeschlagen, eine Korrekturgröße zur Kompensation der geänderten Position mittels einer den Druck des störenden Hydrostataktors repräsentierenden Größe zu ermitteln.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Doppelkupplung und eine Doppelkupplung mit zwei unabhängig voneinander mittels jeweils eines Hydrostataktors betätigten Reibungskupplungen.
- Doppelkupplungen mit zwei in einem Gehäuse angeordneten Reibungskupplungen sind beispielsweise aus der
DE 10 2008 019 949 A1 bekannt. Hierbei werden die Reibungskupplungen jeweils von einem Hydrostataktor betätigt, der einen Druck auf ein Betätigungselement in Form einer Hebelfeder ausübt, die ihrerseits abhängig von der Anordnung der Reibungskupplung direkt oder über einen Zuganker eine Anpressplatte unter Zwischenlegung von Reibbelägen einer Kupplungsscheibe gegenüber der Druckplatte verspannt. Aus derEP 1 524 446 B1 ist eine direkt betätigte Doppelkupplung bekannt, bei der die Anpressplatten durch Betätigungselemente betätigt werden, die ohne Zwischenschaltung einer Hebelfeder direkt zwischen dem Hydrostataktor und den Anpressplatten angeordnet sind. - Abhängig vom auf das Betätigungselement durch den Hydrostataktor aufgewendeten Druck verlagert sich dieses entlang eines Betätigungsweges und stellt abhängig von dessen Position entlang des Betätigungsweges ein entsprechendes Reibmoment ein. Durch praktisch vorhandene Elastizitäten der Werkstoffe der Doppelkupplung beeinflusst die Betätigung der einen Reibungskupplung die Position des Ausrückelements der anderen Reibungskupplung, so dass bei anliegendem Druck ein geändertes Moment über die gestörte Reibungskupplung übertragen wird, das abhängig von den Anordnungen der Reibungskupplungen in der Doppelkupplung zu einer Verstärkung oder Abschwächung des durch Vorgabe des Drucks erwünschten Moments führen kann.
- Aus der
WO 2004/036078 A1 - Aufgabe der Erfindung ist die vorteilhafte Weiterbildung eines Verfahrens zur Steuerung einer Doppelkupplung und einer Doppelkupplung insbesondere zur verbesserten Beurteilung und Kompensation einer Beeinflussung der beiden Reibungskupplungen während deren Betätigung.
- Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Steuerung einer Doppelkupplung mit zwei unabhängig voneinander mittels jeweils eines Hydrostataktors betätigten Reibungskupplungen, der abhängig von einem Steuersignal einer Steuereinheit einen einer Position eines Betätigungselements der Reibungskupplung entlang eines Betätigungswegs entsprechenden Druck auf das Betätigungselement ausübt, gelöst. Verändert hierbei der Druck an einem Betätigungselement einer Reibungskupplung die Position des Betätigungselements an der anderen Reibungskupplung, wird gemäß dem erfinderischen Gedanken eine Korrekturgröße zur Kompensation der geänderten Position mittels einer den Druck des störenden Hydrostataktors repräsentierenden Größe ermittelt. Durch die Ermittlung der Korrekturgröße direkt aus dem die Position des Betätigungselement einstellenden Drucks wird ein direkter Zusammenhang zwischen der Störgröße und dem Einfluss auf die gestörte Reibungskupplung hergestellt, so dass eine genaue und qualitativ hochwertige Beurteilung der Störung vorgesehen werden kann.
- Dabei kann die ermittelte Korrekturgröße vor einer Berücksichtigung bei der Betätigung der gestörten Reibungskupplung einer Beurteilung unterzogen werden, wobei bei entsprechend kleinen Störungen und infolge kleiner Korrekturgrößen eine Kompensation unterbleiben kann und erst bei Überschreiten einer Schwelle der Algorithmus der Betätigung der Reibungskupplung dahingehend geändert wird, dass die Korrekturgröße eine Kompensation der Störung durch die Betätigung der andern Reibungskupplung bewirkt. In anderen Ausführungsbeispielen kann diese Kompensation bereits bei kleinen Korrekturgrößen in der Steuerung des Hydrostataktors berücksichtigt werden. Eine übliche Steuerroutine der Steuereinheit kann dabei so vorgesehen werden, dass ein erwünschtes über die Reibungskupplung zu übertragendes Moment anhand einer Kennlinie oder eines Kennfeldes in eine Position entlang des Betätigungsweges umgewandelt wird und mittels eines Elektromotors in dem Hydrostataktor ein Druck erzeugt wird, der zur Einstellung der Position führt. Wird die Position des Betätigungselements und damit das über die Reibungskupplung übertragbare Moment durch die gleichzeitige Betätigung der anderen Reibungskupplung gestört, ändert sich durch die sich dabei ändernde Position der gestörten Reibungskupplung der Druck. Durch die Berücksichtigung der Korrekturgröße wird die Position des Betätigungselements der gestörten Reibungskupplung wieder auf die ursprüngliche, ungestörte Position korrigiert, indem die Stellgröße für den Hydrostataktor mittels der Korrekturgröße korrigiert wird.
- Die für den Druck repräsentierende Größe kann auf verschiedene Weise erfasst werden. Beispielsweise kann mittels eines Wegsensors die Differenzposition des gestörten Betätigungselements erfasst werden. Alternativ oder zusätzlich kann die repräsentierende Größe als zumindest ein Signal zumindest eines an zumindest einem durch den Druck der Hydrostataktoren elastisch verformten Bauteils der Doppelkupplung erfasst werden. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung eines Drucksignals eines im Hydrostataktor vorhandenen Drucksensors als repräsentierende Größe erwiesen, da ein für den Druck unmittelbar vorhandenes und direkt auswertbares Signal ohne die Erfordernis zusätzlicher Bauteile und Leitungen zur Verfügung steht.
- Die gegenseitige Beeinflussung der beiden Reibungskupplungen während ihres Betriebs kann abhängig von deren geometrischer Anordnung und abhängig von der Auslegung der Bauteile der Reibungskupplung ein verstärktes oder abgeschwächtes Reibmoment zur Folge haben, so dass die Korrekturgröße beispielsweise als Kennfeld, in dem die Korrekturgrößen beider Reibungskupplungen abhängig vom Betätigungszustand der beiden Reibungskupplungen hinterlegt sind. Bei Doppelkupplungen mit in derselbe Richtung wirksamen Hydrostataktoren, bei denen die Anpressplatten in dieselbe Richtung auf dieselbe oder unterschiedliche Gegendruckplatten zum Aufbau eines Reibmoments mittels des Betätigungselements bewegt werden, insbesondere direkt betätigten Doppelkupplungen mit einer übersetzungslosen Übertragung eines Anpressdrucks von dem Hydrostataktor auf die Anpressplatte, sind Beeinflussungen des Reibmoments einer Reibungskupplung durch die andere nur in Form einer Abschwächung des Reibmoments bei Störung durch die andere Reibungskupplung zu erwarten. Insbesondere bei derartigen Ausführungsformen kann ein einfacher, proportionaler Zusammenhang zwischen der Korrekturgröße und der repräsentierenden Größe hergestellt werden. Hierbei kann empirisch für beide Reibungskupplungen dieselbe oder für jede Reibungskupplung diskret jeweils eine Proportionalitätskonstante empirisch ermittelt werden. Es kann weiterhin vorteilhaft sein, wenn die Korrekturgröße mit einem vorgebbaren Offset beaufschlagt wird, der wiederum für jede einzelne Reibungskupplung diskret oder für beide Reibungskupplungen gemeinsam beispielsweise empirisch ermittelt werden kann. Es versteht sich, dass die Proportionalitätskonstanten und/oder Offsets in vorteilhafter Weise an einem Prüfstand und/oder auf Basis von Berechnungen, beispielsweise auf Basis von Berechnungen nach dem Finite-Elemente-Verfahren oder anderen Näherungsverfahren ermittelt werden können.
- Für die Ermittlung der Korrekturgrößen Δx, und Δx2 der beiden Reibungskupplungen ergeben sich abhängig von den mittels der in den beiden Hydrostataktoren angeordneten Drucksensoren erfassten Drucksignale p1, p2 folgende Zusammenhänge:
Δx1 = C1 + A1·p2 Δx2 = C2 + A2·p1 - Dabei wird die Korrekturgröße der gestörten Reibungskupplung jeweils aus dem Drucksignal des Drucksensors des die störende Reibungskupplung beaufschlagenden Hydrostataktors ermittelt. Die Offsets C1, C2 für die entsprechende Reibungskupplung werden für einen aufzubringenden Mindestdruck ermittelt, wenn der Hydrostataktor der anderen Reibungskupplung sich im drucklosen Zustand befindet. Die Proportionalitätskonstanten A1, A2 werden beispielsweise empirisch auf einem Prüfstand der Reibungskupplung samt Hydrostataktoren ermittelt. Mittels der oben aufgeführten Zusammenhänge werden in bevorzugter Weise die Lagen der den Reibungskupplungen zugeordneten Kennlinien korrigiert. Beispielsweise wird eine Kennlinie des über die Reibungskupplung übertragbaren Moments über deren durch den Hydrostataktor eingestellten Position x1 beziehungsweise x2 bei einer Störung durch die Betätigung der anderen Reibungskupplung durch eine Korrektur der Position x1 beziehungsweise x2 durch Addieren der Korrekturgröße Δx1 beziehungsweise Δx2 verlagert.
- Die Erfindung wird weiterhin durch eine Doppelkupplung mit zwei jeweils von einem Hydrostataktor mit einem Drucksensor betätigten Reibungskupplungen zur Durchführung des beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst. Hierbei liefert der Drucksensor jeweils des Hydrostataktors der störenden Reibungskupplung die repräsentierende Größe zur Ermittlung des Korrekturwerts der gestörten Reibungskupplung.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- EP 1524446 B1 [0002]
- WO 2004/036078 A1 [0004]
Claims (10)
- Verfahren zur Steuerung einer Doppelkupplung mit zwei unabhängig voneinander mittels jeweils eines Hydrostataktors betätigten Reibungskupplungen, der abhängig von einem Steuersignal einer Steuereinheit einen einer Position eines Betätigungselements der Reibungskupplung entlang eines Betätigungswegs entsprechenden Druck auf das Betätigungselement ausübt, wobei der Druck an einem Betätigungselement einer Reibungskupplung die Position des Betätigungselements an der anderen Reibungskupplung zumindest teilweise verändert, dadurch gekennzeichnet, dass eine Korrekturgröße zur Kompensation der geänderten Position mittels einer den Druck des störenden Hydrostataktors repräsentierenden Größe ermittelt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturgröße die Position des gestörten Betätigungselements derart kompensiert wird, dass die ungestörte Position zumindest näherungsweise wieder hergestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die repräsentierende Größe ein Drucksignal eines Drucksensors des störenden Hydrostataktors ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die repräsentierende Größe zumindest ein Signal zumindest eines an zumindest einem durch den Druck der Hydrostataktoren elastisch verformten Bauteils der Doppelkupplung ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Korrekturgröße und der repräsentierenden Größe ein proportionaler Zusammenhang hergestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Proportionalitätskonstante empirisch für die verwendete Doppelkupplung ermittelt wird.
- Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass für jede der Reibungskupplungen eine diskrete Proportionalitätskonstante angewandt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturgröße mit einem vorgebbaren Offset beaufschlagt wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Offset für jede der Reibungskupplungen separat empirisch ermittelt und angewandt wird.
- Doppelkupplung mit zwei jeweils von einem Hydrostataktor mit einem Drucksensor betätigten Reibungskupplungen zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 9.
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R081 | Change of applicant/patentee |
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