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Die Erfindung betrifft eine Antriebsstrangvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Antriebsstrangvorrichtung umfasst zumindest ein drehbar gelagertes Antriebsstrangelement, zumindest eine Gehäusestruktur, welche einen Gehäuseinnenraum, in welchem das zumindest eine Antriebsstrangelement aufgenommen ist, wenigstens bereichsweise begrenzt, wenigstens ein Lager, über welches das zumindest eine Antriebsstrangelement drehbar gelagert ist, wenigstens eine drehbar gelagerte Welle, und zumindest einen Wellendichtring, welcher dichtend mit der wenigstens einen Welle kontaktiert ist.
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Eine derartige Antriebsstrangvorrichtung kann Wellen sowie Zahnräder umfassen, anhand welcher Antriebsleistung an jeweilige Räder des Kraftfahrzeugs übertragen werden kann, um das Kraftfahrzeug zu bewegen. Um eine ausreichende Schmierung sicherzustellen, werden die Zahnräder in der Regel mit Öl benetzt und die Wellen üblicherweise anhand von Wellendichtringen gegenüber einem unerwünschten Ölaustritt an die Umgebung abgedichtet.
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Aus der
DE 10 2008 006 550 A1 ist ein Aggregat-Gehäusebauteil mit einem, einen ersten Kanalabschnitt aufweisenden Entlüftungskanal bekannt. Der Entlüftungskanal weist mindestens einen zweiten Kanalabschnitt auf, wobei der erste und der zweite Kanalabschnitt miteinander in Verbindung stehen und zueinander zick-zack-förmig angeordnet sind.
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Die
DE 199 50 705 A1 beschreibt eine Gas-Gleitringdichtung für einen Durchtritt einer Welle durch eine Gehäusewand, mit einem in axialer Richtung fliegend gelagerten Dichtring, einer relativ dazu um eine gemeinsame Achse verdrehbaren Dichtfläche, einem elastischen Andruckmittel des Dichtringes an die Dichtflächen und mit in dem Dichtring und/oder der Dichtfläche angeordneten Gasnuten zur Erzeugung eines sich bei einer Rotation der Welle aufbauenden Luftpolsters zwischen Dichtring und Dichtfläche. Die Gas-Gleitringdichtung weist Verbindungskanäle für Sperrgas auf, die mit einem abzudichtenden Innenraum in Kontakt stehen.
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Aus der
DE 20 2009 010 047 U1 ist eine Öldrehdurchführung zur Abdichtung eines Öldruckraumes zwischen einer rotierbaren Welle und einer Wellenaufnahme bekannt. Die Öldrehdurchführung weist einen radialen Öldurchlass auf, um einen Ölführungskanal von Welle und/oder Aufnahme fluiddurchlässig mit dem Öldruckraum zu verbinden. Zudem weist die Öldrehdurchführung eine Dichtungsanordnung auf, welche den Öldruckraum beidseitig in Axialrichtung der Welle abdichtet. Die Öldrehdurchführung weist einen drehfest und fluiddicht mit der Welle oder der Aufnahme befestigbaren Dichtringträger auf, welcher koaxial zu Welle oder Aufnahme angeordnet ist, und einen Passkörper, welcher fluiddicht an dem anderen Bauteil von Welle und Aufnahme anlegbar und von dem Dichtringträger seitlich in Axialrichtung der Welle umgeben ist. Zwischen Dichtringträger und Passkörper sind zwei axial voneinander beabstandete Dichtringe angeordnet, welche jeweils abdichtend gegen Dichtringträger und Passkörper anliegen, um den Öldruckraum in Axialrichtung der Welle abzudichten, und die gegenüber dem Dichtringträger und/oder dem Passkörper verdrehbar sind.
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Aus der
DE 39 39 050 A1 ist ein Getriebe für Kraftfahrzeuge bekannt, bei dem ein Druckausgleich vom Innenraum des Gehäuses mit der äußeren Umgebung über eine hohlgebohrte Welle erfolgt.
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Aus der
DE 20 2016 001 814 U1 ist eine Wellenabdichtanordnung mit einer um eine Längsachse ringförmig ausgebildeten Dichtkante und einer relativ zum Radialwellendichtring ortsfest gehaltener Ölleiteinrichtung bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Antriebsstrangvorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welche besonders verschleißarm betrieben werden können.
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Schließlich ist aus der
DE 10 2010 052 310 B4 eine Wellenanordnung offenbart, insbesondere für Getriebe von Kraftfahrzeugen. Die Wellenanordnung umfasst eine Welle und mehrere an der Welle angeordnete Bauteile, die axial nebeneinander angeordnet und nacheinander mittels eines Fluids zu schmieren und/oder zu kühlen sind. Eine Fluidzuführeinrichtung ist dazu ausgelegt, das Fluid der Wellenanordnung von radial außen zuzuführen, wobei in axialer Richtung neben einem Bauteil ein Losrad gelagert ist, das mittels eines Losradlagers drehbar an der Welle gelagert ist. Ebenso weist die Fluidzuführeinrichtung eine Axialausnehmung auf, in die ein Fluidführungsabschnitt ragt, wobei das Losrad im Bereich der Axialausnehmung wenigstens eine Fluidfördernut aufweist, die so geformt und ausgerichtet ist, dass sie bei einer Rotation des Losrades Fluid aus der Axialausnehmung radial nach innen fördert, derart, dass mittels der Fluidfördernut gefördertes Fluid dem Losradlager zugeführt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Antriebsstrangvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Antriebsstrangvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend zumindest ein drehbar gelagertes Antriebsstrangelement, zumindest eine Gehäusestruktur, welche einen Gehäuseinnenraum, in welchem das zumindest eine Antriebsstrangelement aufgenommen ist, wenigstens bereichsweise begrenzt, wenigstens ein Lager, über welches das zumindest eine Antriebsstrangelement drehbar gelagert ist, wenigstens eine drehbar gelagerte Welle, und zumindest einen Wellendichtring, welcher dichtend mit der wenigstens einen Welle kontaktiert ist.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebsstrangvorrichtung zumindest ein Führungselement umfasst, welches dazu ausgebildet ist, einen ersten Strömungsanteil einer durch Rotation des zumindest einen Antriebsstrangelements beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung in dem Gehäuseinnenraum erzeugten Öl-Gas-Strömung zu dem zumindest einen Wellendichtring und einen zweiten Strömungsanteil der Öl-Gas-Strömung zu dem wenigstens einen Lager zu führen. Dies ist von Vorteil, da beim Betrieb der Antriebsvorrichtung anhand des zumindest einen Führungselements somit eine gezielte Versorgung sowohl des zumindest einen Wellendichtrings als auch des wenigstens einen Lagers mit Öl aus der Öl-Gas-Strömung sichergestellt werden kann. Mittels des zumindest einen Führungselements kann die Öl-Gas-Strömung, welche beispielsweise als Öl-Luft-Strömung ausgebildet sein kann, in den ersten Strömungsanteil und in den zweiten Strömungsanteil aufgeteilt werden, um über den ersten Strömungsanteil Öl zur Kühlung und Schmierung an den zumindest einen Wellendichtring zu führen und über den zweiten Strömungsanteil Öl zur Kühlung und Schmierung an das wenigstens eine Lager zu führen. Durch die Kühlung und Schmierung sowohl des zumindest einen Wellendichtrings als auch des wenigstens einen Lagers kann die Antriebsstrangvorrichtung besonders verschleißarm betrieben werden.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung Gasströme, insbesondere in Form von Gasumwälzungen, von in dem Gehäuseinnenraum enthaltenem Gas, beispielsweise Luft, entstehen. Diese Gasströme können je nach Ausgestaltung des Antriebsstrangelements sowie je nach Rotationsgeschwindigkeit des Antriebsstrangelements bei dessen Rotation beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung unterschiedlich starke Strömungsgeschwindigkeiten aufweisen. Durch die Antriebsstrangvorrichtung können die ohnehin bei deren Betrieb entstehenden Gasströme genutzt werden, um in den Gasströmen enthaltenen Ölnebel als die Öl-Gas-Strömung gezielt einzusetzen, um das wenigstens eine Lager, als auch den zumindest einen Wellendichtring durch das in der Öl-Gas-Strömung enthaltene Öl zu kühlen und zu schmieren.
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Das zumindest eine Führungselement kann bevorzugt dazu ausgebildet sein den ersten Strömungsanteil beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung permanent zu dem zumindest einen Wellendichtring und den zweiten Strömungsanteil permanent zu dem wenigstens einen Lager zu führen. Dadurch kann eine besonders gleichmäßige Kühlung des Wellendichtrings und des Lagers mit Öl erzielt werden.
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Das zumindest eine Antriebsstrangelement kann mittels des wenigstens einen Lagers vorzugsweise unmittelbar an der Gehäusestruktur drehbar gelagert sein. Dadurch kann eine besonders aufwandsarme Lagerung erfolgen.
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Bevorzugt kann auch die wenigstens eine Welle zumindest mittelbar über das wenigstens eine Lager an der Gehäusestruktur abgestützt sein. Dadurch übernimmt das Lager nicht nur die Funktion der Lagerung des Antriebsstrangelements, sondern auch der Abstützung der Welle an der Gehäusestruktur.
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Das wenigstens eine Lager kann beispielsweise als Wälzlager, vorzugsweise als Rillenkugellager, ausgebildet sein. Zur Schmiermittelversorgung von Wälzlagern bzw. Rillenkugellagern reichen bereits geringste Mengen an Schmiermittel, beispielsweise Öl, aus, sodass kaum Verluste, beispielsweise durch Verdrängen von Öl aus dem Wälzlager bzw. Rillenkugellager entstehen.
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Der zumindest eine Wellendichtring kann als Radial-Wellendichtring, welcher auch als RWDR abgekürzt werden kann, ausgebildet sein. Durch einen derartigen Radial-Wellendichtring lässt sich auch bei rotierender Welle eine besonders gute Dichtwirkung erzielen.
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Ferner bildet das zumindest eine Führungselement zusammen mit dem zumindest einen Wellendichtring wenigstens bereichsweise eine Kammer aus, in welcher zumindest aus dem ersten Strömungsanteil Öl zum Benetzen des zumindest einen Wellendichtrings abscheidbar ist. Die Kammer kann dabei zum Abscheiden von Öl aus dem ersten Strömungsanteil ausgebildet sein. Dies ist von Vorteil, da in der Kammer ein besonders wirksames Abscheiden von Öl aus dem ersten Strömungsanteil und somit ein besonders effizientes Schmieren und Kühlen des zumindest einen Wellendichtrings erfolgen kann.
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Die Kammer kann vorzugsweise derart geformt sein, dass das Öl aus dem ersten Strömungsanteil der Öl-Luft-Strömung infolge einer Umlenkung des ersten Strömungsanteils an dem zumindest einen Wellendichtring durch Trägheitsabscheidung abgeschieden werden kann.
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Des Weiteren weist das zumindest eine Führungselement eine Durchgangskanalanordnung zum Führen des zweiten Strömungsanteils der Öl-Gas-Strömung zu dem wenigstens einen Lager auf. Dies ist von Vorteil, da durch die Durchgangskanalanordnung eine besonders gezielte und bedarfsgerechte Aufteilung der Öl-Gas-Strömung in den ersten Strömungsanteil und den zweiten Strömungsanteil erfolgen kann.
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Das zumindest eine Führungselement ist drehfest mit dem Antriebsstrangelement gekoppelt. Das drehfeste Koppeln des zumindest einen Führungselements mit dem Antriebsstrangelement ist von Vorteil, da das zumindest eine Führungselement dadurch mit dem Antriebsstrangelement mitrotieren kann, wodurch beim Kontakt der Öl-Gas-Strömung mit dem zumindest einen Führungselement Turbulenzen der Öl-Gas-Strömung erzeugt werden können. Diese Turbulenzen können ein Anströmen des zumindest einen Wellendichtrings bzw. des wenigstens einen Lagers mit dem ersten Strömungsanteil bzw. dem zweiten Strömungsanteil unter jeweils erhöhten Wärmeübergangskoeffizienten bewirken, wodurch eine besonders wirksame Kühlung des zumindest einen Wellendichtrings bzw. des wenigstens einen Lagers erzielt werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das zumindest eine Führungselement eine Durchgangsöffnung auf, in welche die wenigstens eine Welle eingeführt ist. Dies ist von Vorteil, da durch das Einführen der wenigstens einen Welle in die Durchgangsöffnung eine besonders platzsparende Anordnung des zumindest einen Führungselements auf der wenigstens einen Welle ermöglicht ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bildet die Durchgangsöffnung einen Zwischenraum zum Führen der Öl-Gas-Strömung zwischen der wenigstens einen Welle und dem zumindest einen Führungselement. Dies ist von Vorteil, da die Öl-Gas-Strömung über den Zwischenraum unmittelbar entlang der wenigstens einen Welle geführt und dadurch aufwandsarm bereits beim Durchströmen des Zwischenraumes in Richtung des zumindest einen Wellendichtrings ausgerichtet werden kann. Vorzugsweise können das zumindest eine Führungselement und die wenigstens eine Welle konzentrisch zueinander angeordnet sein und dadurch einen Ringspalt als den Zwischenraum bilden. Durch die konzentrische Anordnung kann die Öl-Gas-Strömung besonders gleichmäßig in Umfangsrichtung der wenigstens einen Welle in den Zwischenraum aufgeteilt und dementsprechend der zumindest eine Wellendichtring gleichmäßig mit Öl versorgt werden.
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In einer nicht zur Erfindung gehörigen Variante ist das zumindest eine Führungselement drehfest mit der Gehäusestruktur gekoppelt. Das drehfeste Koppeln des zumindest einen Führungselements mit der Gehäusestruktur ist von Vorteil, da das zumindest eine Führungselement somit beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung stillsteht und damit nicht zusammen mit dem zumindest einen Antriebsstrangelement bewegt, also beispielsweise beschleunigt werden muss. Dies ermöglicht beispielsweise eine schnelle Drehzahlerhöhung des zumindest einen Antriebsstrangelements, da bei dessen Beschleunigung ein kleineres Massenträgheitsmoment wirkt als bei einer drehfesten Koppelung des zumindest einen Führungselements mit dem Antriebsstrangelement.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Durchgangskanalanordnung wenigstens einen Durchgangskanal, welcher koaxial zu der wenigstens einen Welle oder schräg zu der wenigstens einen Welle orientiert ist. Dies ist von Vorteil, da durch einen solchen Durchgangskanal eine besonders bedarfsgerechte Umlenkung und Aufteilung der Öl-Gas-Strömung erfolgen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das zumindest eine Antriebsstrangelement als Planententräger ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da der Planententräger bei dessen Rotation der Öl-Gas-Strömung eine besonders große Strömungsgeschwindigkeit verleihen kann, wodurch eine besonders wirksame Kühlung (beispielsweise bedingt durch bei der großen Strömungsgeschwindigkeit auftretende, große Wärmeübergangskoeffizienten) und Schmierung des zumindest einen Wellendichtrings sowie des wenigstens einen Lagers erfolgen kann. Die Welle kann vorzugsweise als Sonnenwelle ausgebildet sein und ein Sonnenrad aufweisen, welches mit jeweiligen, drehbar an dem Planetenträger aufgenommenen Planetenrädern in Eingriff stehen kann, wobei die Planetenräder mit einem Hohlrad der Antriebsstrangvorrichtung in Eingriff stehen können. Dadurch können aufwandsarm verschiedene Übersetzungen realisiert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Antriebsstrangvorrichtung als Elektromotorgetriebe ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da bei dem Elektromotorgetriebe durch das Führungselement eine besonders bedarfsgerechte Ölversorgung des zumindest einen Wellendichtrings sowie des wenigstens einen Lagers erfolgen kann, sodass ein besonders verschleißarmer Betrieb des Elektromotorgetriebes ermöglicht ist, wodurch ein Wartungsaufwand des Elektromotorgetriebes gering gehalten werden kann. Die Gehäusestruktur kann allgemein vorzugsweise als Lagerschild ausgebildet sein. Ein derartiger Lagerschild kann aufwandsarm entfernt werden und ermöglicht eine besonders aufwandsarme Wartung von im Gehäuseinnenraum befindlichen Komponenten, wie beispielsweise dem Antriebsstrangelement.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebsstrangvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Ein derartiges Kraftfahrzeug kann besonders verschleißarm betrieben werden.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Antriebsstrangvorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Teilbereichs einer Antriebsstrangvorrichtung eines Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Perspektivansicht eines Führungselements der Antriebsstrangvorrichtung;
- 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Teilbereichs der Antriebsstrangvorrichtung mit einer Variante des Führungselements; und
- 4 eine schematische Perspektivansicht der Variante des Führungselements der Antriebsstrangvorrichtung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 und 3 zeigen jeweils geschnitten und schematisch dargestellte Teilbereiche einer Antriebsstrangvorrichtung 10 eines vorliegend stark abstrahiert dargestellten Kraftfahrzeugs 100.
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Die Antriebsstrangvorrichtung 10 umfasst ein drehbar gelagertes Antriebsstrangelement 30, welches vorliegend als Planetenträger ausgebildet ist. Der Planetenträger kann auch als Planetenradträger bezeichnet werden. Die Antriebsstrangvorrichtung 10 umfasst dementsprechend auch mehrere Zahnräder 32, welche vorliegend als Planentenräder ausgebildet sind und drehbar an dem Antriebsstrangelement 30 (hier: Planententräger) gelagert sind.
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Zudem umfasst die Antriebsstrangvorrichtung 10 eine Gehäusestruktur 20, welche einen Gehäuseinnenraum 22 bereichsweise begrenzt und in welcher das Antriebsstrangelement 30 aufgenommen ist. Die Gehäusestruktur 20 ist vorliegend als Lagerschild ausgebildet.
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An einem vorliegend als Rillenkugellager ausgebildeten Lager 40 der Antriebsstrangvorrichtung 10 ist das Antriebsstrangelement 30 drehbar gelagert. Das Lager 40 ist ebenfalls in dem Gehäuseinnenraum 22 aufgenommen.
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Eine drehbar gelagerte Welle 50 der Antriebsstrangvorrichtung 10 ist vorliegend als Sonnenwelle ausgebildet und weist ein Sonnenrad 52 auf. Das Sonnenrad 52 ist vorliegend als verzahnter Bereich der Welle 50 ausgebildet. Die Welle 50 ist dementsprechend einteilig ausgebildet. Die Antriebsstrangvorrichtung 10 weist des Weiteren ein hier nicht weiter gezeigtes Hohlrad auf, in welches die Zahnräder 32 (hier: Planetenräder) eingreifen. Das Hohlrad, das Antriebsstrangelement 30 (Planententräger) mit den Zahnrädern 32 und die Welle 50 mit dem Sonnenrad 52 bilden somit zusammen ein Planetengetriebe. Allgemein kann die Antriebsstrangvorrichtung 10 als Elektromotorgetriebe ausgebildet sein, von welchem dieses Planetengetriebe beispielsweise zumindest einen Getriebeteil bilden kann.
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Die Antriebsstrangvorrichtung 10 umfasst des Weiteren einen Wellendichtring 60, welcher vorliegend als Radial-Wellendichtring (kurz: RWDR) ausgebildet ist. Der Wellendichtring 60 umfasst eine Dichtlippe 64, welche dichtend an der Welle 50 anliegt. Über die Dichtlippe 64 ist der Wellendichtring 60 somit dichtend mit der Welle 50 kontaktiert.
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Zudem umfasst die Antriebsstrangvorrichtung 10 ein Führungselement 70, welches dazu ausgebildet ist, einen ersten Strömungsanteil 14 einer durch Rotation des zumindest einen Antriebsstrangelements 30 beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung 10 in dem Gehäuseinnenraum 22 erzeugten Öl-Gas-Strömung 12 zu dem Wellendichtring 60 und einen zweiten Strömungsanteil 16 der Öl-Gas-Strömung 12 zu dem Lager 40 zu führen. Die Öl-Gas-Strömung 12 wird beim Betrieb der Antriebsstrangvorrichtung 10 insbesondere durch das Antriebsstrangelement 30 und die Zahnräder 32 (Planetenräder) erzeugt.
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Durch das Führungselement 70 kann verhindert werden, dass sich stehendes Öl in einer Beölungsbohrung, insbesondere in der Gehäusestruktur 20, ansammelt.
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Das Führungselement 70 weist eine zentrale Durchgangsöffnung 72 auf, in welche die Welle 50 eingeführt ist. Die Durchgangsöffnung 72 bildet einen Zwischenraum 74 zum Führen der Öl-Gas-Strömung 12 zwischen der Welle 50 und dem Führungselement 70. Der Zwischenraum 74 ist bevorzugt als Ringspalt ausgebildet, wie in 1 und 3 erkennbar ist. Durch den Ringspalt ist eine besonders gleichmäßige Verteilung der Öl-Gas-Strömung 12 in Umfangsrichtung der Welle 50 möglich.
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Das Führungselement 70 kann zusammen mit dem Wellendichtring 60 eine Kammer 62 ausbilden, in welcher beim Betrieb der Antriebsvorrichtung 10 aus dem ersten Strömungsanteil 14 Öl zum Benetzen des Wellendichtrings 60 abgeschieden wird. Über die Durchgangsöffnung 72 (und damit den Zwischenraum 74) kann die Öl-Gas-Strömung 12 in die Kammer 62 eingeleitet werden, um Öl abzuscheiden.
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Das Führungselement 70 weist allgemein eine Durchgangskanalanordnung 80 zum Führen des zweiten Strömungsanteils 16 der Öl-Gas-Strömung 12 zu dem Lager 40 auf. Die Durchgangskanalanordnung 80 umfasst eine Mehrzahl an Durchgangskanälen 82, 84, welche entweder koaxial zu der wenigstens einen Welle 50 orientiert sind, wie in 4 gezeigt ist, oder alternativ dazu schräg zu der wenigstens einen Welle 50 orientiert sind, wie in 1 gezeigt ist, in welcher sich die Durchgangskanäle 82, 84 in Radialerstreckungsrichtung y erstrecken. Über die Durchgangskanälen 82, 84 kann der zweiten Strömungsanteil 16 aus der Kammer 62 zu dem Lager 40 geführt werden, um dort Öl abzuscheiden.
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Das Führungselement 70 kann, wie in 2 und 4 erkennbar ist, allgemein eine Außenkontur aufweisen, welche zumindest im Wesentlichen einem durch Rotation eines näherungsweise L-förmigen Querschnitts um eine gemeinsame Mittelachse M der Welle 50 und des Führungselements 70, gebildeten Rotationskörper entsprechen kann und damit eine besonders einfache Geometrie aufweisen sowie aufwandsarm hergestellt werden. Entlang dieser Mittelachse M erstreckt sich auch eine Axialerstreckungsrichtung x der Welle 50. Eine Radialerstreckungsrichtung y der Welle 50 ist vorliegend dementsprechend senkrecht zur Mittelachse M und damit zur Axialerstreckungsrichtung x orientiert.
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Das Führungselement 70 kann allgemein einteilig ausgebildet sein und einen Elementbereich 90 sowie einen Führungsbereich 92 aufweisen. Der Führungsbereich 92 kann vorliegend zumindest überwiegend hülsenförmig ausgebildet sein, wie in 1 bis 4 erkennbar ist und koaxial zu der Welle 50 orientiert sein. Der Führungsbereich 92 kann sich dementsprechend zumindest überwiegend in Axialerstreckungsrichtung x der Welle 50 erstrecken.
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Der Elementbereich 90 kann, wie in 1 bis 4 erkennbar ist, zumindest überwiegend kreisringscheibenförmig ausgebildet sein und sich zumindest im Wesentlichen in Radialerstreckungsrichtung y und damit senkrecht zum Führungsbereich 92 erstrecken.
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Der Elementbereich 90 des Führungselements 70 kann sich in Axialerstreckungsrichtung x der Welle 50 zwischen dem Antriebsstrangelement 30 und dem Wellendichtring 60 erstrecken. Bevorzugt kann sich der Elementbereich 90 des Führungselements 70 zumindest teilweise in Axialerstreckungsrichtung x der Welle 50 zwischen dem Lager 40 und dem Wellendichtring 60 erstrecken, wodurch eine besonders bedarfsgerechte Aufteilung der Öl-Gas-Strömung 12 in die beiden Strömungsanteile 14, 16 erfolgen kann. Besonders bevorzugt können die jeweiligen Durchgangskanäle 82, 84 der Durchgangskanalanordnung 80 in Radialerstreckungsrichtung y auf Höhe des Lagers 40 angeordnet sein, wodurch der zweite Strömungsanteil 60 gezielt über die Durchgangskanäle 82, 84 auf das Lager 40 ausgerichtet werden kann.
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Die in 2 in einer schematischen Perspektivansicht gezeigte Variante des Führungselements 70 ist drehfest mit dem Antriebsstrangelement 30 verbunden, wie anhand von 1 erkennbar ist. Das Führungselement 70 kann hierzu beispielsweise auf das Antriebsstrangelement 30 (Planententräger) aufgeschrumpft sein, um nur ein Beispiel zu nennen. In 2 ebenfalls erkennbar ist, dass diese Variante des Führungselements 70 an einer Verbindungsstelle, an welcher der Elementbereich 90 und der Führungsbereich 92 miteinander verbunden sind, eine Rippenstruktur 94 aufweisen kann. Diese Rippenstruktur 94 kann eine Vielzahl an Einzelrippen 96 aufweisen, welche gleichmäßig in Umfangsrichtung der Welle 50 an der Verbindungsstelle verteilt sein können. Durch die Einzelrippen 96 kann eine besonders gleichmäßige Ausrichtung des ersten Strömungsanteils 14 und damit eine besonders gleichmäßige Benetzung des Wellendichtrings 60 mit Öl erfolgen.
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Alternativ dazu kann die in 4 in einer weiteren schematischen Perspektivansicht gezeigte, weitere Variante des Führungselements 70 drehfest mit der Gehäusestruktur 20 gekoppelt sein, wie anhand von 3 erkennbar ist. Das Führungselement 70 kann dabei vorzugsweise mit dem Lager 40 verspannt sein.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine wirksame Benetzung des als Radial-Wellendichtring ausgebildeten Wellendichtrings 60 bereitgestellt werden kann.