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Die Erfindung betrifft ein Verschraubungssystem, ein Verfahren zur Verschraubung armierter Langformteile sowie eine Verwendung des Verschraubungssystems.
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Verschraubungssysteme für armierte Langformteile sind aus dem Stand der Technik bekannt. So beschreibt die
WO 2018/157962 A1 ein Verschraubungssystem mit einem Klemmelement. Das Klemmelement dient hierbei im montierten Zustand zum Anpressen des zwischen einer Klemmfläche und einer Kontaktfläche angeordneten Schirmgeflechtes an der Kontaktfläche.
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Nachteilig an den aus den Stand der Technik bekannten Ausführungsformen ist, dass die Armierung des Langformteils beim Verklemmen aufgrund der Drehbewegung der miteinander verschraubten Einzelteile des jeweiligen Verschraubungssystems eine Reibung auf die Armierung gegeben wird, die ein präzises Verklemmen verhindert und gegebenenfalls die Armierung beschädigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überkommen. Insbesondere ist die Aufgabe eine präzise Verklemmung einer Armierung eines Langformteils zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mittels eines Verschraubungssystem insbesondere zur Verschraubung zumindest eines armierten Langformteils, zumindest umfassend ein Druckelement und ein Anschlussteil, wobei das Druckelement eine Druckkontur aufweist, wobei das Anschlussteil eine Klemmaufnahme aufweist, wobei die Klemmaufnahme eine erste innere Klemmwandung und eine zweite äußere Klemmwandung umfasst, zwischen denen eine Nut gebildet ist, wobei das Druckelement auf das Anschlussteil aufbringbar ist und mittels der Druckkontur die zweite äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme verformbar ist.
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Weiterhin wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mittels eines Verfahrens zur Verschraubung mindestens eines armierten Langformteils mittels eines Verschraubungssystems, umfassend die Schritte
- - Freilegen einer Armierung des Langformteils ,
- - Einführen des Langformteils in das Verschraubungssystem ,
- - Einführen der freigelegten Armierung in eine Klemmaufnahme eines Anschlussteils ,
- - Aufbringen eines Druckelements des Verschraubungssystems auf das Anschlussteil des Verschraubungssystems , wobei eine Druckkontur des Druckelements zumindest eine zweite äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme derart verformt, dass die Armierung des Langformteils zwischen einer ersten inneren Klemmwandung der Klemmaufnahme und der zweiten äußeren Klemmwandung kraftschlüssig gehalten wird.
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Weiterhin wird die Aufgabe erfindungsgemäß mittels einer Verwendung eines Verschraubungssystems zum torsionsfreien Einklemmen einer Armierung eines Langformteils gelöst.
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Es wird ein Verschraubungssystem zur Verschraubung zumindest eines armierten Langformteils vorgeschlagen, wobei dieses zumindest ein Druckelement und ein Anschlussteil umfasst. Das Druckelement weist eine Druckkontur auf. Das Anschlussteil weist eine Klemmaufnahme auf. Die Klemmaufnahme umfasst eine erste innere Klemmwandung und eine zweite äußere Klemmwandung, zwischen denen eine Nut gebildet ist. Das Druckelement ist auf das Anschlussteil aufbringbar, wobei mittels der Druckkontur die zweite äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme verformbar ist. In einer Ausgestaltung ist die zweite Klemmwandung mittels der Druckkontur nach radial innen verformbar. Weiter bevorzugt ist die zweite Klemmwandung in Richtung der ersten Klemmwandung verformbar. In einer Ausgestaltung kann die zweite Klemmwandung derart verformt werden, dass diese zur Anlage mit der ersten Klemmwandung kommt, wenn keine Armierung eines Langformteils in der Klemmaufnahme angeordnet ist.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass armierte Langformteile, insbesondere armierte Kabel mit vielteiligen Langformteilverschraubungen verschraubt werden. Insbesondere weisen diese einen konischen rigiden Klemmring auf, der bei der Montage mit auf das Langformteil gefädelt wird. Beim Verschrauben der Langformteilverschraubung wird eine Armierung des Langformteils insbesondere zur Entkopplung zwischen einer Überwurfmutter und dem Klemmring verklemmt. Dabei muss insbesondere darauf geachtet werden, dass der Klemmring vor der Montage nicht verloren geht. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Armierung zwischen dem lose auf dem Langformteil angeordneten Klemmring und der lose auf der Langformteil angeordneten Überwurfmutter und einem lose auf dem Langformteil angeordneten Nippel, auf dem die Überwurfmutter geschraubt wird, korrekt angeordnet ist. Insbesondere wird der Klemmring oft falsch herum aufgefädelt, so dass die Langformteilverschraubung wieder demontiert werden muss. Beim Verschrauben kann zudem nicht mehr kontrolliert werden, ob die Armierung korrekt in der Verschraubung angeordnet und gehalten ist.
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Das vorgeschlagene System hingegen hat den Vorteil, dass kein lose angeordneter Klemmring vorhanden ist und dennoch eine Armierung sicher verklemmt beziehungsweise entkoppelt werden kann. Da weniger Teile vorhanden sind und die Armierung in eine definierte Position in der Klemmaufnahme steckbar ist, wird eine Montage gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen erleichtert. Durch die vorgeschlagene Klemmaufnahme können sowohl Drahtgeflechte beispielsweise für die EMV-Entkopplung als auch Armierungen für einen mechanischen Schutz mit dem Verschraubungssystem verschraubt werden. Durch einen starren Klemmring festgelegte Armierungsdicken brauchen im Wesentlichen nicht berücksichtigt zu werden.
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Das vorgeschlagene Verschraubungssystem ist zur Verschraubung zumindest eines armierten Langformteils ausgestaltet. Das mindestens eine Langformteil im Sinne der Erfindung umfasst zumindest einen länglichen, insbesondere biegsamen Körper zumindest ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Kabel, Leitungen, Schläuche und/oder Rohre. Besonders bevorzugt wird das Verschraubungssystem zur Verschraubung von Kabeln verwendet. Langformteile weisen bevorzugt eine Armierung auf, die beispielsweise für den mechanischen Schutz der Langformteile vorgesehen sind. Die Armierung kann unterschiedlich ausgeführt und verschiedene Materialien aufweisen, je nach der zu erwartenden Beanspruchung des Langformteils. Beispielsweise können Armierungen zumindest ein Drahtgeflecht, ein Fasergeflecht, Runddrähte, Flachdrähte, Bandeisen und/oder Folien aufweisen. Das Material der Armierung kann beispielsweise Stahl, Kupfer, Kohlenstofffasern und/oder Aramidfasern aufweisen. Insbesondere sind im Sinne der Erfindung Abschirmungen, insbesondere zur elektromagnetischen Abschirmung oder Gewährleistung einer elektromagnetischen Verträglichkeit, wie beispielsweise Drahtgeflechte, Kohlefasergeflechte und/oder metallische beziehungsweise leitende Folien von dem Begriff „Armierung“ umfasst.
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Werden im Rahmen der Erfindung Beispiele aufgezählt, so sind diese Aufzählungen nicht abschließend zu betrachten. Vielmehr kann ein Fachmann diese entsprechend seines Fachwissens ergänzen.
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Das Verschraubungssystem umfasst ein Druckelement. Das Druckelement ist in einer bevorzugten Ausführungsform als Überwurfmutter ausgestaltet. Insbesondere weist das Druckelement ein Gewinde, bevorzugt ein Innengewinde auf. Insbesondere weist das Druckelement eine Ausgangsöffnung auf, die weiter bevorzugt am kopfseitigen Ende des Druckelements angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Ausgangsöffnung zur Durchführung mindestens eines Langformteils ausgestaltet ist. Die Ausgangsöffnung ist insbesondere eine kreisrunde Öffnung. Bevorzugt mündet die Ausgangsöffnung insbesondere kopfseitig in einer Aufnahmeausnehmung. Bevorzugt ist die Aufnahmeausnehmung von einem kopfseitigen Ende des Druckelements bis zu einem fußseitigen Ende des Druckelements durchgängig ausgeführt, so dass das Langformteil vollständig durch das Druckelement führbar ist. Weiter bevorzugt weist die Aufnahmeausnehmung eine Ausnehmungsinnenfläche auf, die in einer Ausführungsform zumindest das Gewinde des Druckelements bildet.
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Im Sinne der Erfindung ist „fußseitig“ eine Richtungsangabe, die eine Orientierung in Richtung des Anschlussmittels wieder gibt. Insbesondere ist in einer montierten Ausführung der Begriff „fußseitig“ mit in Richtung Anschlussgeometrie gleich zu setzten. Der Begriff „kopfseitig“ ist eine Orientierung gegenteilig von „fußseitig“, insbesondere von dem Anschlussmittel weg gerichtet. Weiterhin ist bevorzugt unter „kopfseitig“ in einer montierten Ausführungsform mit in Richtung von der Anschlussgeometrie weg gleich zu setzen.
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In einer Ausführungsform weist das Druckelement eine Druckkontur auf. Bevorzugt wird die Druckkontur von der Ausnehmungsinnenfläche gebildet. Die Druckkontur verengt in einer Ausgestaltung einen Innendurchmesser der Aufnahmeausnehmung. Insbesondere wird ein Innendurchmesser in Richtung der Kopfseite kleiner. Weiter bevorzugt weist die Druckkontur einen Radius auf. In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Druckkontur eine konische Fläche.
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Das Druckelement weist in einer Ausführungsform Schlüsselanlageflächen, beispielsweise zwei, vier, sechs oder acht, auf. An die Schlüsselanlageflächen kann ein Werkzeug zur Einleitung eines Momentes angesetzt werden, insbesondere um das Druckelement mit dem Anschlussteil zu verschrauben.
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Wird im Rahmen der Erfindung eine beispielhafte Aufzählung ausgeführt, so ist diese nicht als abschließend zu betrachten. Vielmehr können weitere Ausführungen, die im Rahmen des Fachwissens liegen, durch den Fachmann ergänzt werden. Wird im Rahmen der Erfindung der Begriff „etwa“ im Zusammenhang mit Werten oder Wertebereichen verwendet, so ist darunter ein Toleranzbereich zu verstehen, den der Fachmann auf diesem Gebiet für üblich erachtet, insbesondere ist ein Toleranzbereich von ±20 %, bevorzugt ±10 %, weiter bevorzugt ±5 % vorgesehen. Soweit verschiedene Wertebereiche, bei- spielsweise bevorzugte und weiter bevorzugte Wertebereiche, in der vorliegenden Erfindung in Bezug auf ein gleiches Merkmal angegeben sind, sind die Untergrenzen und die Obergrenzen der verschiedenen Wertebereiche miteinander kombinierbar.
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Das Verschraubungssystem umfasst ein Anschlussteil. Das Anschlussteil ist insbesondere zur Befestigung an einer Anschlussgeometrie oder an einem weiteren Bauteil des Verschraubungssystems ausgestaltet. Die Anschlussgeometrie ist beispielsweise ein Gehäuse oder eine Wandung. Das Anschlussteil ist in einer Ausgestaltung als Nippel ausgestaltet, der beispielweise in an der Anschlussgeometrie befestigbar ist. Bevorzugt ist das Anschlussteil ein Doppelnippel. In einer Ausführungsform weist das Anschlussteil zumindest ein Anschlussmittel auf. Bevorzugt ist das zumindest eine Anschlussmittel als Gewinde ausgestaltet. In einer Ausgestaltung ist das Anschlussmittel als Innengewinde oder als Außengewinde ausgestaltet. Mit dem Anschlussmittel ist vorzugsweise eine Verbindung mit der Anschlussgeometrie herstellbar. In einer weiteren Ausgestaltung ist mittels des Anschlussmittels ein Anschluss an einen Nippel und/oder ein weiteres Bauteil, insbesondere des Verschraubungssystems, herstellbar. In einer weiteren Ausgestaltung ist ein weiteres Bauteil des Verschraubungssystems ein Verschraubungskörper, beispielsweise zur Zugentlastung und/oder Dichtung eines Langformteils. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Anschlussteil eine Druckkontur aufweist, um beispielsweise mit einem Dichteinsatz des Verschraubungskörpers zusammen zu wirken.
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Die Anschlussgeometrie ist ein Bauteil, durch das insbesondere das mindestens eine Langformteil führbar ist. Die Anschlussgeometrie ist nicht Teil des erfindungsgemäßen Verschraubungssystems. Beispielsweise ist die Anschlussgeometrie eine Wandung, ein Gehäuse oder eine Kabelführung. Das Verschraubungssystem wird vorteilhafterweise an die dem Verschraubungssystem nicht zuzurechnende Anschlussgeometrie angebracht. Vorzugsweise weist die Anschlussgeometrie eine Durchgangsausnehmung auf, durch die das mindestens eine Langformteil führbar ist. Weiter bevorzugt wird das Verschraubungssystem derart an die Anschlussgeometrie angebracht, dass die Längsachse des Anschlussteils im Wesentlichen senkrecht zu einer Oberfläche der Anschlussgeometrie ist und/oder die Durchgangsausnehmung durchgreift. Die Durchgangsausnehmung weist in einer Ausführungsform ein Gewinde auf, in das vorteilhafterweise das Anschlussteil mit seinem ein Außengewinde umfassenden Anschlussmittel schraubbar ist. In einer weiteren Ausführungsform weist die Durchgangsausnehmung kein Gewinde auf und ist insbesondere als Bohrung ausgestaltet.
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In einer Ausführungsform weist das Anschlussteil eine Druckelementaufnahme auf. Bevorzugt ist die Druckelementaufnahme als Gewinde ausgestaltet. In einer Ausgestaltung ist die Druckelementaufnahme als Außengewinde ausgestaltet. In einer Ausgestaltung ist die Druckelementaufnahme als Innengewinde ausgestaltet. Das Anschlussteil weist, insbesondere der Druckelementaufnahme zugeordnet, in einer Ausführungsform Schlüsselanlageflächen auf, beispielsweise zwei, vier, sechs oder acht Schlüsselanlageflächen. In einer Ausgestaltung ist eine Anzahl von Gewindegängen durch die Schlüsselanlageflächen zumindest teilweise unterbrochen.
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In einer Ausgestaltung weist das Anschlussteil einen Anschlag auf. Der Anschlag umfasst insbesondere eine obere Anschlagfläche. Die obere Anschlagfläche ist insbesondere eine Oberfläche, weiter bevorzugt eine abgesetzte Oberfläche, gegen die das Druckelement schraubbar ist. Weiter bevorzugt ist die obere Anschlagfläche dem Gewinde des Anschlussteils zugeordnet. Beispielsweise ist die obere Anschlagfläche eine Oberfläche, deren Flächennormale im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Anschlussteils ist.
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Der Begriff „im Wesentlichen“ gibt einen Toleranzbereich an, der für den Fachmann unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten zu vertreten ist, sodass das entsprechende Merkmal noch als solches zu erkennen oder verwirklicht ist.
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In einer Ausgestaltung weist das Anschlussteil eine Dichtung auf. In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Dichtung an einen Dichtungsabschnitt des Anschlussteils angeordnet ist. Der Dichtungsabschnitt ist bevorzugt zwischen dem Anschlag und der Druckelementaufnahme angeordnet, insbesondere wenn das Druckelement auf dem Anschlussteil angeordnet ist, weiter bevorzugt, wenn das Druckelement bis zum Anschlag respektive bis auf die obere Anschlagfläche auf dem Anschlussteil aufgeschraubt ist. In einer Ausgestaltung ist die Dichtung eine Dichthülse, ein O-Ring oder ein an das Anschlussteil angespritztes Dichtmaterial. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Dichtung dem Anschlag zugeordnet ist.
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Das Anschlussteil umfasst eine Klemmaufnahme. Die Klemmaufnahme ist bevorzugt im Wesentlichen oberhalb der Druckelementaufnahme angeordnet. Die Klemmaufnahme umfasst eine erste, innere Klemmwandung. Die Klemmaufnahme umfasst eine zweite, äußere Klemmwandung. Die zweite, äußere Klemmwandung ist bevorzugt dünnwandiger als die erste, innere Klemmwandung. In einer weiteren Ausgestaltung weist die erste, innere Klemmwandung im Wesentlichen eine gleiche Wandstärke wie die zweite äußere Klemmwandung auf.
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Bevorzugt ist zumindest die zweite, äußere Klemmwandung durch Aufschrauben des Druckelements verformbar. Durch die Verformung nähert sich die zweite, äußere Klemmwandung der ersten, inneren Klemmwandung an, insbesondere so weit, dass diese aneinander liegen. Ist eine Armierung eines Langformteils in der Nut zwischen erster, innerer Klemmwandung und zweiter, äußerer Klemmwandung angeordnet, wird diese zwischen den beiden Klemmwandungen verklemmt beziehungsweise kraftschlüssig gehalten. In einer Ausführungsform wird die zweite, äußere Klemmwandung nur so weit verformt, bis diese an der Armierung anliegt.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste innere Klemmwandung zumindest mittelbar verformbar ist. Wird beispielsweise das Druckelement bis zum Anschlag auf das Anschlussteil geschraubt, ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass, insbesondere wenn die Armierung in der Nut angeordnet ist, das Druckelement die zweite, äußere Klemmwandung und gegebenenfalls die Armierung derart nach innen verformt, dass auch die erste, innere Klemmwandung verformt wird. Bevorzugt ist die erste, innere Klemmwandung derart in der Aufnahmeausnehmung angeordnet, dass diese auch bei einer maximalen Verformung durch die Druckkontur, das heißt wenn die Druckkontur vollständig, insbesondere gegen einen Anschlag, aufgeschraubt ist, keinen Druck auf das Langformteil ausübt. Hierzu ist insbesondere ein Abstand zwischen dem zu erwartenden Langformteil und der ersten, inneren Klemmwandung vorgesehen, der bevorzugt größer oder gleich der maximalen radialen Verformung ist. In einer Ausgestaltung ist zumindest die erste, inneren Klemmwandung konisch ausgestaltet. Weiter bevorzugt ist die erste, innere Klemmwandung und/oder die zweite, äußere Klemmwandung konisch geformt und weiter bevorzugt konzentrisch zueinander angeordnet. Bevorzugt sind die Klemmwandungen in einem Längsschnitt durch das Anschlussteil im Wesentlichen parallel angeordnet. Vorteilhafter weise wird durch die konische und insbesondre konzentrische Anordnung der Klemmwandungen eine optimale Verformung und Klemmung der Armierung erreicht.
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Die erste innere Klemmwandung und/oder die zweite äußere Klemmwandung weist zumindest eine Schwächungszone und/oder eine Versteifungszone auf. Bevorzugt weist die zweite äußere Klemmwandung zumindest eine Schwächungszone und/oder eine Versteifungszone auf. Hierdurch kann vorteilhafterweise eine Verformung, Faltung oder Crimpung der Klemmwandung beim Aufschrauben des Druckelementes eingestellt werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Klemmwandung im Bereich einer Schwächungszone gefaltet wird, so dass eine optimale Anlage der Klemmwandung an die Armierung erfolgt und weiter bevorzugt eine Haftreibung zwischen Armierung und den Klemmwandungen erhöht wird. Ist beispielsweise eine Versteifungszone an zumindest einer Klemmwandung vorgesehen, kann so die Verformung, Faltung beziehungsweise Crimpung der Klemmwandung vorteilhaft beeinflusst werden. Schwächungszonen beziehungsweise Versteifungszonen können beispielsweise durch Materialverjüngungen, Ausnehmungen, Sicken, Materialverdickungen, Falze und/oder Wellen ausgeführt werden.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung die zweite, äußere Klemmwandung zumindest in einer Längsrichtung des Anschlussteils überragt. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung die zweite, äußere Klemmwandung zumindest teilweise radial überragt. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die zweite, äußere Klemmwandung die erste, innere Klemmwandung zumindest teilweise radial überragt. Insbesondere, wenn die Klemmwandungen konisch ausgebildet sind und sich radial erstrecken, können diese zumindest teilweise übereinander angeordnet sein.
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Die zweite Klemmwandung umfasst in einer Ausgestaltung zumindest eine Sichtausnehmung, die sich bevorzugt vollständig radial durch die Klemmwandung erstreckt. Bevorzugt ist eine Vielzahl von Sichtausnehmungen vorgesehen. Weiter bevorzugt sind eine Vielzahl von Sichtausnehmungen auf einem Umfang der zweiten Klemmwandung verteilt angeordnet. In einer Ausgestaltung weist die Klemmwandung zumindest eine Sichtausnehmung auf, bevorzugt zumindest zwei bis acht Sichtausnehmungen. Bevorzugt ist die zumindest eine Sichtausnehmung im unteren Drittel der Klemmwandung angeordnet. Mittels der Sichtausnehmung ist bevorzugt eine Sicht-Kontrolle der Eingreiftiefe der Armierung des Langformteils in die Nut der Klemmaufnahme ermöglicht. So kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass die Armierung weit genug in die Nut eingreift und die Klemmung beim Aufschrauben des Druckelements auf das Anschlussteil optimal erfolgt. Bevorzugt ist die Sichtausnehmung nahe einem Nutgrund der Nut angeordnet, so dass die korrekte Anordnung der Armierung in der Nut kontrolliert werden kann und ein definierter Kraftschluss von Klemmwandungen und Armierung erfolgen kann.
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Die zumindest eine Sichtausnehmung ist in einer Ausgestaltung als Bohrung ausgestaltet. Die Ausnehmungen sind in einer Ausgestaltung als Langlöcher ausgestaltet. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die zweite, äußere Klemmwandung geschlitzt ist. In einer Ausgestaltung weist die Klemmwandung zumindest einen Schlitz auf, bevorzugt zumindest zwei bis acht Schlitze. In einer Ausgestaltung weist die Klemmwandung eine Vielzahl von Schlitzen auf. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die zweite, äußere Klemmwandung von einer oberen beziehungsweise kopfseitigen Kante der Klemmwandung geschlitzt ist. Die Schlitze können gleich oder unterschiedlich ausgestaltet sein. Weiter bevorzugt erstreckt sich der zumindest eine Schlitz von der oberen Kante bis im Wesentlichen zur Druckelementaufnahme oder im Wesentlichen bis zum Nutgrund, weiter bevorzugt etwa über etwa 2/3 einer Höhe der zweiten, äußeren Klemmwandung, weiter bevorzugt etwa über etwa 1/2 der Höhe der zweiten, äußeren Klemmwandung, weiter bevorzugt etwa über etwa 1/4 der Höhe der zweiten, äußeren Klemmwandung.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die zweite Klemmwandung eine Vielzahl von Teilwandungen aufweist. Bevorzugt sind die Teilwandungen voneinander beabstandet.
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Die zweite, äußere Klemmwandung erstreckt sich in einer Ausgestaltung in Umfangsrichtung um die erste Klemmwandung. Die erste Klemmwandung und die zweite Klemmwandung sind in einer Ausgestaltung konzentrisch zueinander angeordnet. Die erste innere Klemmwandung und /oder die zweite äußere Klemmwandung sind zylindrisch und/oder konisch geformt. Insbesondere weist eine Innenfläche und/oder eine Außenfläche eine konische und/oder zylindrische Formgebung auf. Zwischen der ersten Klemmwandung und der zweiten Klemmwandung ist eine Nut gebildet. Die Nut ist bevorzugt zur Ausnahme der Armierung des Langformteils ausgestaltet. Insbesondere weisen die Klemmwandungen einen Abstand von etwa 0,1 mm bis etwa 4 mm, bevorzugt etwa 0,5 mm bis etwa 3 mm, weiter bevorzugt etwa 0,5 bis etwa 2 mm auf. An der tiefsten Stelle weist die Nut den Nutgrund auf, der zwischen der ersten und der zweiten Klemmwandung angeordnet ist. Der Nutgrund kann flach oder abgerundet ausgebildet sein. In einer Ausführungsform weist der Nutgrund einen Radius auf. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich ein Abstand zwischen den Klemmwandungen zum Nutgrund hin verringert oder vergrößert. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Nut in einem Längsschnitt eine konische Formgebung aufweist.
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In einer Ausgestaltung können mittels des Verschraubungssystems Armierungen von etwa 0,2 mm bis etwa 2,5 mm Armierungsdurchmesser, weiter bevorzugt etwa 0,5 mm bis etwa 1,6 mm verklemmt werden. In einer weiteren Ausgestaltung weist die Klemmaufnahme einen Klemmbereich von etwa 0 mm bis etwa 3 mm, weiter bevorzugt etwa 0 mm bis etwa 2 mm auf.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Klemmaufnahme einstückig mit dem Anschlussteil verbunden ist. In einer weiteren Ausgestaltung ist die Klemmaufnahme einteilig mit dem Anschlussteil verbunden. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung und/oder die zweite, äußere Klemmwandung einteilig mit dem Anschlussteil verbunden ist.
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Einteilig im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass beispielsweise zumindest eine der Klemmwandungen, bevorzugt zumindest die zweite, äußere Klemmwandung und das Anschlussteil eine Einheit bilden. Insbesondere ist die jeweilige Klemmwandung vormontiert am Anschlussteil gehalten. Insbesondere ist die Klemmwandung beziehungsweise die Klemmaufnahme nicht zerstörungsfrei lösbar an dem Anschlussteil angeordnet. Die Klemmwandung beziehungsweise die Klemmaufnahme kann beispielsweise auf das Anschlussteil aufgecrimpt werden. In einer weiteren Ausgestaltung sind Klemmwandung beziehungsweise Klemmaufnahme mit dem Anschlussteil verschweißt oder verklebt. Vorteil an dieser Ausgestaltung ist, dass die insbesondere kalt umformbaren Klemmwandung aus einem vom Anschlussteil unterschiedlichen Material gefertigt sein kann.
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Unter „einstückig“ wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass zwei Teile aus einem Stück gefertigt sind, beispielsweise gegossen, geschmiedet oder aus einem Rohling zerspant, insbesondere gefräst oder gedreht.
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Vorteil an der einteiligen und/oder einstückigen Ausgestaltung von Klemmaufnahme und Anschlussteil ist, dass keine verlierbaren oder falsch montierbaren Teile vorhanden sind. Das Verschraubungssystem ist somit leichter zur montieren als aus dem Stand der Technik bekannte Verschraubungen. Zudem wird vorteilhaft die Montage des Verschraubungssystems vereinfacht.
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Insbesondere weist das Verschraubungssystem ein elektrisch leitendes Material auf. Weiter bevorzugt weist das Verschraubungssystem ein kalt umformbares Material auf. In einer Ausgestaltung weist das Anschlussteil, insbesondere das Anschlussmittel ein elektrisch leitendes Material auf. Das Anschlussmittel weist in einer Ausgestaltung zumindest ein Material auf ausgesucht aus einer Gruppe umfassend Stahl, Federstahl, Kupfer, Messing, Karbonfaser und/oder Kunststoff. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest die zweite, äußere Klemmwandung ein kaltumformbares Material aufweist. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest die erste, innere Klemmwandung ein kaltumformbares Material aufweist.
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Das Druckelement ist auf das Anschlussteil aufbringbar. Mittels der Druckkontur ist zumindest die zweite, äußeren Klemmwandung verformbar. In einer Ausgestaltung ist die Verformung der zumindest zweiten, äußeren Klemmwandung durch die Druckkontur eine im Wesentlichen elastische Verformung. Vorteil an der im Wesentlichen elastischen Verformung ist, dass das Verschraubungssystem sich leicht von dem Langformteil demontieren lässt und gegebenenfalls Korrekturen während der Montage oder zu einem späteren Zeitpunkt zulässt. In einer Ausgestaltung ist die Verformung der zumindest zweiten, äußeren Klemmwandung durch die Druckkontur eine im Wesentlichen plastische Verformung. Vorteil der im Wesentlichen plastischen Verformung ist, dass auch bei Lockerung der Druckschraube noch ein Halt der Armierung in der Klemmaufnahme gewährleistet ist.
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In einer ersten beispielhaften Ausgestaltung des Verschraubungssystems weist dieses das Druckelement und das Anschlussteil auf. Das Druckelement ist kopfseitig auf der Druckelementaufnahme des Anschlussteils aufgeschraubt. Fußseitig weist das Anschlussteil ein Anschlussmittel auf, mit dem das Anschlussteil an eine Anschlussgeometrie geschraubt werden kann. Das Druckelement weist beispielhaft Schlüsselanlageflächen auf, die zur Anlage insbesondere eines Schraubenschlüssels ausgestaltet sind, um das Druckelement insbesondere mit einem definierten Moment auf das Anschlussteil zu schrauben. Das Druckelement weist eine Ausgangsöffnung auf, die in eine Aufnahmeausnehmung mündet. Durch die Aufnahmeausnehmung ist ein Langformteil führbar. Die Aufnahmeausnehmung weist eine Ausnehmungsinnenfläche auf, die vollständig in Längsrichtung das Druckelement durchgreift und an eine kopfseitigen Oberfläche des Druckelements und eine fußseitige Oberfläche des Druckelements grenzt. Die Ausnehmungsinnenfläche weist eine Druckkontur und ein Innengewinde auf, wobei die Druckkontur kopfseitig und das Innengewinde fußseitig durch die Ausnehmungsinnenfläche gebildet ist. Das Innengewinde ist auf die Druckelementaufnahme des Anschlussteils aufschraubbar. Das Anschlussteil weist das Anschlussmittel auf, das unterhalb eines Anschlages angeordnet ist. Das Anschlussmittel ist als beispielhaft als Außengewinde ausgestaltet. Der Anschlag umfasst insbesondere eine untere Anschlagfläche. Die untere Anschlagfläche ist insbesondere eine Oberfläche, weiter bevorzugt eine abgesetzte Oberfläche, die gegen die Anschlussgeometrie schraubbar ist. Weiter bevorzugt ist die untere Anschlagfläche dem Anschlussmittel des Anschlussteils zugeordnet. Beispielsweise ist die untere Anschlagfläche eine Oberfläche, deren Flächennormale im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Anschlussteils ist. Der Anschlag respektive die untere Anschlagfläche kann zur Begrenzung der Einschraubtiefe des Anschlussteils in die Anschlussgeometrie vorgesehen sein. In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung kann der Anschlag zur Begrenzung des Aufschraubens des Druckelements ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Aufschraubtiefe des Druckelements auch durch die Ausgestaltung einer Klemmaufnahme begrenzt sein.
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Die Klemmaufnahme weist eine erste, innere Klemmwandung und eine zweite, äußere Klemmwandung auf. Zwischen der ersten, inneren Klemmwandung und der zweiten, äußeren Klemmwandung ist eine Nut gebildet, in die eine Armierung des Langformteils, das insbesondere als armiertes Kabel ausgestaltet sein kann, einbringbar ist. Insbesondere wird die Armierung bis zu einem Nutgrund oder kurz davor gesteckt, um eine optimale Klemmung zu erhalten. Die erste, innere Klemmwandung ragt kopfseitig über die zweite, äußere Klemmwandung hervor. Auf diese Weise wird eine Einführung der Armierung erleichtert. Weiterhin weist die erste, innere Klemmwandung eine konische Oberfläche auf, die ebenfalls die Einführung der Armierung erleichtert. Die zweite, äußere Klemmwandung ist beispielhaft zylindrisch ausgestaltet.
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In einer zweiten beispielhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verschraubungssystem das Druckelement und das Anschlussteil aufweist, wobei das Anschlussteil auf einen Doppelnippel aufschraubbar ist. Das Anschlussgewinde ist beispielhaft als Innengewinde ausgestaltet. Zwischen Anschlussteil und Doppelnippel ist beispielhaft ein erster Dichteinsatz angeordnet. Auf das Druckelement ist beispielhaft eine Überwurfmutter schraubbar, wobei zwischen Überwurfmutter und Druckelement ein zweiter Dichteinsatz anordenbar ist. Die Aufnahmeausnehmung des Druckelementes fluchtet zu den Ausnehmungen für das Langformteil des Anschlussteils sowie der Überwurfmutter, dem Nippel und den Dichteinsätzen, in Richtung einer Längsachse des Verschraubungssystems.
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In der ersten und der zweiten beispielhaften Ausgestaltung kann die zweite, äußere Klemmwandung durch die Druckkontur des Druckelementes radial nach innen verformt werden. Wenn keine Armierung in der Nut angeordnet ist und das Druckelement maximal auf die Druckelementaufnahme aufgeschraubt ist, schmiegt sich die zweite, äußere Klemmwandung an die erste, innere Klemmwandung an. In den beispielhaften Ausgestaltungen ist die erste innere Klemmwandung im Wesentlichen nicht durch das Druckelement verformbar. Vorteilhafterweise ist dies durch eine entsprechende Wandstärke der ersten, inneren Klemmwandung erreicht. Das Druckelement kann nach Anlage der zweiten, äußernden Klemmwandung an die erste, innere Klemmwandung nicht weiter aufgeschraubt werden und insbesondere nicht bis zum Anschlag auf das Anschlussteil geschraubt werden. Ist eine Armierung in der Nut angeordnet, kann nach Anlage und Verpressung der ersten, inneren Klemmwandung an die Armierung und diese an die zweite, äußere Klemmwandung das Druckelement - das heißt nach dem Schließen der Klemmaufnahme - nicht weiter auf das Anschlussteil geschraubt werden. Vorteilhafterweise wird in dieser beispielhaften Ausgestaltung das Druckelement nach dem Schließen der Klemmaufnahme mit einem definierten Moment angezogen.
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In einer dritten beispielhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung verformbar ausgestaltet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung und die zweite, äußere Klemmwandung im Wesentlichen die gleiche Wandstärke aufweisen. Die Verformbarkeit der ersten, inneren Klemmwandung ermöglicht ein weiteres Aufschrauben des Druckelements auf das Anschlussteil auch wenn die Klemmaufnahme mit oder ohne die in dieser angeordnete Armierung geschlossen ist, das heißt, die Wandungen und/oder die Armierung aneinander anliegen und verpresst sind. Auf diese Weise kann das Druckelement bis an den Anschlag geschraubt werden. Dies erlaubt eine Kontrolle der korrekten Montage des Verschraubungssystems und kontert das Innengewinde des Druckelementes mit der Druckelementaufnahme des Anschlussteils. Hierdurch wird ein sicherer Sitz des Verschraubungssystems gewährleistet. In einer Variante ist zudem vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung und/oder die zweite, äußere Klemmwandung Versteifungen oder Schwächungen aufweisen, um eine gezielte Faltung beziehungsweise Verformung der jeweiligen Klemmwandung beim Aufschrauben des Druckelementes zu erreichen.
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In der dritten beispielhaften Ausgestaltung kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die erste, innere Klemmwandung und/oder die zweite, äußere Klemmwandung, bevorzugt beide Klemmwandungen, konisch ausgestaltet sind. Insbesondere sind diese im Umfang kopfseitig verjüngend ausgestaltet.
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Beispielsweise ist ein Verschraubungssystem insbesondere zur Verschraubung zumindest eines armierten Langformteils vorgesehen, welches zumindest ein Druckelement und ein Anschlussteil umfasst, wobei das Druckelement eine Druckkontur aufweist, wobei das Anschlussteil eine Klemmaufnahme aufweist, wobei die Klemmaufnahme eine erste innere Klemmwandung und eine zweite äußere Klemmwandung umfasst, zwischen denen eine Nut gebildet ist, wobei insbesondere das Druckelement auf das Anschlussteil aufbringbar ist und mittels der Druckkontur die zweite äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme verformbar ist, wobei bevorzugt die erste innere Klemmwandung und/oder die zweite äußere Klemmwandung zylindrisch und/oder konisch geformt sind, wobei bevorzugt die erste innere Klemmwandung im Wesentlichen eine gleiche Wandstärke wie die zweite äußere Klemmwandung aufweist.
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In allen beispielhaften Ausgestaltungen kann die zweite, äußere Klemmwandung Sichtausnehmungen aufweisen, die sich vollständig radial durch Klemmwandung erstrecken. Bei der Montage der Armierung in der Klemmaufnahme kann mittels der Sichtausnehmungen kontrolliert werden, ob die Armierung ausreichend tief in der Nut angeordnet ist.
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Es wird ein Verfahren zur Verschraubung mindestens eines armierten Langformteils mittels eines oben beschriebenen Verschraubungssystems vorgeschlagen, umfassend die Schritte
- - Freilegen einer Armierung des Langformteils ,
- - Einführen des Langformteils in das Verschraubungssystem ,
- - Einführen der freigelegten Armierung in eine Klemmaufnahme eines Anschlussteils,
- - Aufbringen eines Druckelements des Verschraubungssystems auf das Anschlussteil des Verschraubungssystems, wobei eine Druckkontur des Druckelements zumindest eine zweite äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme derart verformt, dass die Armierung des Langformteils zwischen einer ersten inneren Klemmwandung der Klemmaufnahme und der zweiten äußeren Klemmwandung kraftschlüssig gehalten wird.
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Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens ist, dass die Montage von armierten Langformteilen wesentlich schneller vorgenommen werden kann, als bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen. Die Klemmaufnahme ist verliersicher an dem Verschraubungssystem befestigt und muss nicht in einem einzelnen Schritt montiert werden. Weiterhin ist zudem ein fehlerhafter Zusammenbau des Verschraubungssytems ausgeschlossen, so dass ein sicherer Halt des Langformteils beziehungsweise der Armierung in dem Verschraubungssystem gewährleistet ist.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mittels zumindest einer Sichtausnehmung eine Eindringtiefe der freigelegten Armierung in die Klemmaufnahme geprüft wird.
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Bevorzugt wird das Druckelement im Bereich der freigelegten Armierung auf dem Langformteil positioniert. Insbesondere drückt das Druckelement dabei die freigelegte Armierung zumindest leicht radial nach innen. Bevorzugt wird in einem nächsten Schritt das Anschlussteil in das Druckelement geschraubt, bevorzugt bis zu einem Anschlag, weiter bevorzugt derart, dass zumindest eine zweite, äußere Klemmwandung der Klemmaufnahme nach radial innen verformt wird und insbesondere die freigelegte Armierung verklemmt. Bei der Verschraubung wird wahlweise das Anschlussteil und/oder das Druckelement gedreht. Bevorzugt wird, sobald eine Klemmung der Armierung in der Klemmaufnahme einsetzt, nur das Druckelement gedreht und das Anschlussteil fixiert. Besonders bevorzugt wird anschließend eine Kontroll-Demontage vorgenommen, bei der bevorzugt das Druckelement von dem Anschlussteil abgeschraubt wird. Bevorzugt wird dabei das Anschlussteil fixiert und das Druckelement gedreht. Die Klemmaufnahme gewährleistet insbesondere, dass die freigelegte Armierung dabei in dieser verbleibt. Insbesondere durch mindestens eine vorgesehene Sichtausnehmung kann nach der Demontage des Druckelements vom Anschlusselement kontrolliert werden, ob die Armierung ausreichend tief in der Nut zwischen den Klemmwandungen eingeführt ist. Nach Überprüfung der Endringtiefe der Armierung in die Klemmaufnahme erfolgt das erneute Anordnen des Druckelements auf dem Anschlussteil.
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Durch diesen Verfahrensschritt wird vorteilhafterweise gewährleistet, dass die Armierung ausreichend tief in der Klemmaufnahme eingeführt ist. So ist sichergestellt, dass die Haftreibung zur Haltung der Armierung in der Klemmaufnahme genügend groß ist.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Druckelement auf dem Anschlussteil mit einem definierten Moment angezogen wird, um einen kraftschlüssigen Halt zwischen Klemmaufnahme und der Armierung des Langformteils zu gewährleisten.
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Insbesondere wenn das Druckelement nicht bis auf einen Anschlag geschraubt wird, kann mittels Nachhalten beziehungsweise Kontrollieren des Momentes sichergestellt werden, dass die Klemmaufnahme ausreichend verformt wurde, um die Armierung in derselben zu halten.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Druckelement gegen einen Anschlag des Anschlussteils und/oder auf das Anschlussteil geschraubt wird.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass durch Verschrauben des Druckelements gegen einen Anschlag die Gewinde von Druckelement und Anschlussteil gegeneinander verspannt beziehungsweise gekontert werden und somit ein Lockern oder ein Freirütteln des Druckelements im Wesentlichen verhindert werden kann. Insbesondere wird das Druckelement gegen den Anschlag verschraubt. Weiterhin kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Klemmaufnahme derart gestaltet ist, dass die Klemmung spätestens dann korrekt ist, das heißt die Klemmwandungen spätestens dann ausreichend umgeformt sind, wenn das Druckelement gegen den Anschlag geschraubt ist. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste, innere Klemmwandung und/oder die zweite, äußere Klemmwandung plastisch und/oder elastisch verformt werden.
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In einem ersten beispielhaften Verfahren zur Montage eines Langformteils, insbesondere eines armierten Kabels mit einem Verschraubungssystem ist vorgesehen, dass eine Armierung des Langformteils freigelegt und insbesondere gekappt wird. Das Langformteil wird durch Druckelement und Anschlussteil geführt. Die Armierung wird in die Nut der Klemmaufnahme des Anschlussteils gesteckt und das Druckelement auf das Anschlussteil geschraubt. Bei der Verschraubung des Druckelementes mit dem Anschlussteil verformt das Druckelement zumindest die zweite, äußere Klemmwandung radial nach innen, so dass diese zur Anlage mit der Armierung kommt. Beim weiteren Aufschrauben wird die Armierung zwischen der ersten, inneren Klemmwandung und der zweiten, äußeren Klemmwandung verpresst und kraftschlüssig gehalten.
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In einem zweiten beispielhaften Verfahren, insbesondere wenn die erste, innere Klemmwandung im Wesentlichen nicht durch das Druckelement verformbar ist, wird nach den im ersten Beispiel beschriebenen Verfahrensschritten ein definiertes Moment aufgebracht, um einen Kraftschluss zwischen Armierung und den Klemmwandungen zu gewährleisten.
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In einem dritten beispielhaften Verfahren, insbesondere wenn die erste, innere Klemmwandung im Wesentlichen durch das Druckelement verformbar ist, wird nach den im ersten Beispiel beschriebenen Verfahrensschritten das Druckelement gegen einen Anschlag des Anschlussteils geschraubt, bevorzugt mit einem definierten Moment.
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Weiterhin wird eine Verwendung eines oben beschriebenen Verschraubungssystems zum torsionsfreien Einklemmen einer Armierung eines Langformteils vorgeschlagen. Bevorzugt wird das Verschraubungssystem zum torsionsfreien Einklemmen und/oder Entkoppeln einer Armierung eines Kabels verwendet.
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Beispielsweise kann das Verschraubungssystem zur Gewährleistung oder Verbesserung einer elektromagnetischen Verträglichkeit verwendet werden. Beispielsweise kann das Verschraubungssystem zur Befestigung der Armierung eines Langformteils verwendet werden und insbesondere einen mechanischen Schutz gewährleisten. In einer weiteren Ausgestaltung kann das Verschraubungssystem für eine Zugentlastung von Langformteilen verwendet werden. In einer weiteren Ausgestaltung kann das Verschraubungssystem für eine Blitzableitung oder Fehlerstromableitung verwendet werden. In einer weiteren Ausgestaltung kann das Verschraubungssystem zur sicheren Stromführung verwendet werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den nachfolgenden Zeichnungen hervor. Die dort dargestellten Weiterbildungen sind jedoch nicht beschränkend auszulegen, vielmehr können die dort beschriebenen Merkmale untereinander und mit den oben beschriebenen Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen kombiniert werden. Des Weiteren sei darauf verwiesen, dass die in der Figurenbeschreibung angegebenen Bezugszeichen den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht beschränken, sondern lediglich auf die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele verweisen. Gleiche Teile oder Teile mit gleicher Funktion weisen im Folgenden die gleichen Bezugszeichen auf. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform eines Verschraubungssystems;
- 2 eine Aufsicht auf die Ausführungsform nach 1;
- 3 eine Schnittansicht III-III aus 2 mit unverformter Klemmaufnahme;
- 4 eine Schnittansicht III-III aus 2 mit verformter Klemmaufnahme;
- 5 eine Explosionsansicht einer zweiten Ausführungsform eines Verschraubungssystems;
- 6 eine Schnittansicht durch das Verschraubungssystem nach 5; und
- 7 eine Detailansicht VII aus 6.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Verschraubungssystems 10. In der Seitenansicht ist das Druckelement 20 und das Anschlussteil 40 zu erkennen. Das Druckelement 20 ist kopfseitig K auf der Druckelementaufnahme 44 des Anschlussteils 40 aufgeschraubt. Fußseitig F weist das Anschlussteil 40 ein Anschlussmittel 42 auf, mit dem das Anschlussteil 40 an eine nicht dargestellte Anschlussgeometrie geschraubt werden kann.
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2 zeigt eine Aufsicht auf die Ausführungsform nach 1. Zu erkennen ist, dass das Druckelement 20 Schlüsselanlageflächen 22 aufweist, die zur Anlage insbesondere eines Schraubenschlüssels ausgestaltet sind, um das Druckelement 20 auf das Anschlussteil 40 zu schrauben.
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3 zeigt eine Schnittansicht III-III aus 2 mit einer unverformten Klemmaufnahme 46. Das Druckelement 20 weist eine Ausgangsöffnung 26 auf, die in die Aufnahmeausnehmung 28 mündet. Durch die Aufnahmeausnehmung 28 ist ein Langformteil, das hier nicht dargestellt ist, führbar. Die Aufnahmeausnehmung 28 weist eine Ausnehmungsinnenfläche 30 auf, die an eine kopfseitige Oberfläche 32 des Druckelements 20 und eine fußseitige Oberfläche 33 des Druckelements 20 grenzt. Die Ausnehmungsinnenfläche 30 weist eine Druckkontur 24 und ein Innengewinde 21 auf. Das Innengewinde 21 ist auf die Druckelementaufnahme 44 des Anschlussteils 40 geschraubt. Das Anschlussteil 40 weist einen Anschlag 56 auf. Der Anschlag 56 weist eine obere Anschlagfläche 55 und eine untere Anschlagfläche 57 auf. Das Anschlussteil 40 weist das Anschlussmittel 42 auf, das unterhalb eines Anschlages 56 angeordnet ist. Das Anschlussmittel 42 ist als Außengewinde ausgestaltet. Der Anschlag 56 ist zum einen zur Begrenzung der Einschraubtiefe des Anschlussteils 40 in eine nicht dargestellte Anschlussgeometrie vorgesehen. In einer hier nicht gezeigten Ausgestaltung kann der Anschlag 56 auch zur Begrenzung des Aufschraubens des Druckelements 20 ausgestaltet sein. In der in 3 gezeigten Ausführungsform, wird eine Aufschraubtiefe des Druckelements 20 durch die Ausgestaltung einer Klemmaufnahme 46 begrenzt, wie dies auch in 4 zu erkennen ist. Die Klemmaufnahme 46 weist eine erste, innere Klemmwandung 48 und eine zweite, äußere Klemmwandung 50 auf. Zwischen der ersten, inneren Klemmwandung 48 und der zweiten, äußeren Klemmwandung 50 ist eine Nut 52 gebildet, in die eine hier nicht dargestellte Armierung des nicht dargestellten Langformteils, das insbesondere als armiertes Kabel ausgestaltet sein kann, einbringbar ist. Insbesondere wird die Armierung bis zu einem Nutgrund, der übersichtshalber nicht bezeichnet ist, gesteckt, um eine optimale Klemmung zu erhalten. Die erste, innere Klemmwandung 48 ragt kopfseitig über die zweite, äußere Klemmwandung 50 hervor. Auf diese Weise wird eine Einführung der Armierung erleichtert. Weiterhin weist die erste, innere Klemmwandung 48 eine konische Oberfläche 49 auf, die ebenfalls die Einführung der Armierung erleichtert. Wie in der allgemeinen Beschreibung erläutert, können die Klemmwandungen 48, 50 unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise zylindrisch oder konisch geformt oder Schwächungsbereiche und/oder Versteifungsbereiche aufweisend.
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4 zeigt eine Schnittansicht III-III aus 2 mit verformter Klemmaufnahme 46. Insbesondere die zweite, äußere Klemmwandung 50 ist durch die Druckkontur 24 des Druckelementes 20 radial nach innen verformt. Da keine Armierung in der dargestellten 4 in der Nut 52 angeordnet ist und das Druckelement maximal auf die Druckelementaufnahme 44 aufgeschraubt ist, schmiegt sich die zweite, äußere Klemmwandung 50 an die erste, innere Klemmwandung 48 an. Der Fig., 4 ist zu entnehmen, dass das Druckelement 20 durch die Ausgestaltung der Klemmwandungen 48, 50 in der Aufschraubtiefe begrenzt ist. Insbesondere ist die erste, innere Klemmwandung 48 im Wesentlichen nicht durch das Druckelement 20 verformbar. Das Druckelement 20 kann folglich nicht bis zum Anschlag 56 beziehungsweise bis zu der oberen Anschlagfläche 55 auf das Anschlussteil 40 geschraubt werden. In einer hier nicht gezeigten Ausgestaltung, die in der allgemeinen Beschreibung ausführlich erläutert ist, ist vorgesehen, dass das Druckelement 20 so weit auf die Druckelementaufnahme 44 geschraubt werden kann, so dass die fußseitige Oberfläche 33 des Druckelements 20, die in 3 bezeichnet ist, auf die obere Anschlagsfläche 55 aufsetzt.
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5 zeigt eine Explosionsansicht einer zweiten Ausführungsform eines Verschraubungssystems 10. Das Verschraubungssystem 10 weist das Druckelement 20, das Anschlussteil 40, welches auf einen Doppelnippel 60 aufschraubbar ist. Zwischen Anschlussteil 40 und Doppelnippel 60 ist ein erster Dichteinsatz 62 angeordnet. Auf das Druckelement 20 ist eine Überwurfmutter 64 schraubbar, wobei zwischen Überwurfmutter 64 und Druckelement 20 ein zweiter Dichteinsatz 66 angeordnet ist.
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6 zeigt eine Schnittansicht durch das Verschraubungssystem nach 5 im montierten Zustand. Die Aufnahmeausnehmung 28 des Druckelementes 20 fluchtet zu den nicht weiter bezeichneten Ausnehmungen des Anschlussteils 40 sowie der Überwurfmutter 64, dem Nippel 60 und den Dichteinsätzen 62, 66 in Richtung einer Längsachse 58 des Verschraubungssystems 10.
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7 zeigt eine Detailansicht VII aus 6. Dieser ist zu entnehmen, dass das Druckelement 20 so weit auf das Anschlussteil 40 geschraubt ist, dass die zweiter, äußere Klemmwandung 50 radial in Richtung der ersten, inneren Klemmwandung 48 umgeformt ist. Eine hier nicht dargestellte Armierung eines Langformteils würde in der Nut 52 zwischen den Klemmwandungen 48, 50 eingeklemmt sein. Bei der Montage der Armierung in der Klemmaufnahme 46, insbesondere bei einer Kontroll-Demontage des Verschraubungssystems 10, kann mittels der Sichtausnehmungen 54 kontrolliert werden, ob die Armierung ausreichend tief in der Nut 52 angeordnet ist. Wie in der allgemeinen Beschreibung erläutert, können auch in anderen Ausgestaltungen des Verschraubungssystems 10 Sichtausnehmungen vorgesehen sein.
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Mit dem vorgeschlagenen Verschraubungssystem können armierte Langformteile mit geringem Montageaufwand verschraubt werden. Zudem werden weniger Einzelteile als im Stand der Technik benötigt, was ein Verlieren oder falsch Montieren vermeidet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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