-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Position und Authentifizierung eines Nutzers eines autonom fahrenden Fahrzeugs.
-
Aus der
DE 10 2009 051 463 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer zugeordneten externen Steuerungsvorrichtung und einem Park-Lenk-Assistenzsystem umfassend eine kraftfahrzeugseitige Steuerungseinrichtung bekannt. Die externe Steuerungsvorrichtung ist zur Kommunikation mit der kraftfahrzeugseitigen Steuerungseinrichtung ausgebildet. Die kraftfahrzeugseitige Steuerungseinrichtung ist unter Berücksichtigung der im Rahmen der Kommunikation übertragenen Signale zur Ermittlung einer Ortsinformation über den Aufenthaltsort des Fahrers und oder einen vom Fahrer vorgegebenen Zielort ausgebildet. Ein durch die kraftfahrzeugseitige Steuerungseinrichtung gesteuerter Ausparkvorgang ist unter der Berücksichtigung der Ortsinformationen durchführbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zur Ermittlung einer Position und Authentifizierung eines Nutzers eines autonom fahrenden Fahrzeugs anzugeben.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei dem Verfahren zur Ermittlung einer Position und Authentifizierung eines Nutzers eines autonom fahrenden Fahrzeugs bestellt der Nutzer des autonom fahrenden Fahrzeugs das autonom fahrende Fahrzeug mittels eines mobilen Endgeräts zu der Position des Nutzers, wobei die Position des Nutzers mittels des mobilen Endgeräts ermittelt wird und an das autonom fahrende Fahrzeug übermittelt wird. Erfindungsgemäß wird mittels des mobilen Endgeräts ein Bild des Nutzers, insbesondere ein Bild eines Gesichts des Nutzers, an eine Auswerteeinheit des autonom fahrenden Fahrzeugs übermittelt. Weiterhin wird mittels einer fahrzeuginternen Kamera eine Fahrzeugumgebung erfasst und die Fahrzeugumgebung betreffende Umgebungsdaten werden an eine Auswerteeinheit übermittelt. Außerdem wird mittels der Auswerteeinheit anhand der Umgebungsdaten und des Bilds des Nutzers der Nutzer erfasst und authentifiziert, wobei das autonom fahrende Fahrzeug dem Nutzer nach positiver Authentifizierung Zugang zum autonom fahrenden Fahrzeug gewährt.
-
Das Verfahren führt zu dem Vorteil, dass ein autonom fahrendes Fahrzeug, beispielsweise ein autonom fahrendes Taxi, die Position eines Nutzers exakt bestimmen kann und dadurch eine Nutzung des autonom fahrenden Taxis für den Nutzer komfortabel ist, da dieser nur an seiner momentanen Position warten und anschließend in das Fahrzeug einsteigen kann.
-
Weiterhin führt das Verfahren zu dem Vorteil, dass das autonom fahrende Fahrzeug eine ideale Abholposition eines Nutzers bestimmen kann, obwohl sich weitere Passanten in einer Fahrzeugumgebung befinden, da das autonom fahrende Fahrzeug das Gesicht des Nutzers erfassen und identifizieren kann.
-
Außerdem führt das Verfahren zu dem Vorteil, dass eine Nutzung eines autonom fahrenden Fahrservices, beispielsweise eines autonom fahrenden Taxis, sicherer und schneller ist, da ein Nutzer zuverlässig authentifiziert werden kann.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
-
Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Parkfläche in Draufsicht.
-
Die einzige 1 zeigt ein autonom fahrendes Fahrzeug 1, beispielsweise ein autonom fahrendes Taxi, wobei sich das Fahrzeug 1 auf einer Parkfläche 2 befindet. Außerdem befinden sich auf der Parkfläche 2 weitere Verkehrsteilnehmer 3 und ein Nutzer 4 des autonom fahrenden Fahrzeugs 1. Die weiteren Verkehrsteilnehmer 3 sind beispielsweise weitere Fahrzeuge, Passanten und/oder Radfahrer.
-
Das autonom fahrende Fahrzeug 1 wird vom Nutzer 4 mittels eines nicht näher dargestellten mobilen Endgeräts bei einem örtlichen Taxiunternehmen angefordert und das autonome Fahrzeug 1 fährt daraufhin zu einer Position des Nutzers 4. Hierzu wird die Position des Nutzers 4 mittels des mobilen Endgeräts ermittelt und an das autonom fahrende Fahrzeug 1 übermittelt. Hierfür umfasst das mobile Endgerät beispielsweise eine Positionsbestimmungseinheit, beispielsweise zur Bestimmung von so genannten Geokoordinaten, wobei das mobile Endgerät die Position des Nutzers 4 beispielsweise mit einer Genauigkeit von 5 m bis 10 m ermitteln kann. Das mobile Endgerät ist beispielsweise ein Mobiltelefon, insbesondere ein sogenanntes Smartphone.
-
Weiterhin wird mittels des mobilen Endgeräts ein Bild des Nutzers 4 erstellt und an das autonom fahrende Fahrzeug 1 übermittelt. Hierzu umfasst das mobile Endgerät zumindest eine Kamera. Das Bild des Nutzers 4 umfasst vorteilhafterweise ein Gesicht des Nutzers. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Bild eines Torsos des Nutzers 4 erstellt werden oder ein Selbstbildnis des Nutzers 4. Anhand des Selbstbildnisses des Nutzers 4 oder des Bildes seines Torsos ist es möglich individuelle Merkmale der äußeren Erscheinung des Nutzers 4, bspw. seine Statur, Oberbekleidung, Haarfarbe und ggf. Unterkörperbekleidung zu erkennen, und die erkannten individuellen Merkmale für eine Vorselektion einzusetzen.
-
Beispielsweise werden die Position des Nutzers 4 und das erstellte Bild des Nutzers 4 an eine mit dem Fahrzeug 1 verbundene fahrzeugexterne Rechnereinheit, beispielsweise einen so genannter Backend-Server, übermittelt und anschließend an eine Auswerteeinheit 1.1 des autonom fahrenden Fahrzeugs 1 weitergeleitet.
-
Das Bild des Nutzers 4 kann beispielsweise zur mehrmaligen Benutzung in einer Datenbank gespeichert werden oder verschlüsselt an die fahrzeugexterne Rechnereinheit übertragen und nach der Nutzung des autonom fahrenden Fahrzeugs 1 gelöscht werden. Beispielsweise wird das Bild des Nutzers 4 mittels so genannter Zeitablauf-Kryptografie verschl üsselt.
-
Nähert sich das autonom fahrende Fahrzeug 1 der Position des Nutzers 4, wird mittels einer fahrzeuginternen Kamera 1.2, beispielsweise einer so genannten 360°-Kamera, eine Fahrzeugumgebung erfasst und die Fahrzeugumgebung betreffende Umgebungsdaten UD werden an die Auswerteeinheit 1.1 übermittelt. Die Fahrzeugumgebung betreffende Umgebungsdaten UD umfassen beispielsweise Bilder der weiteren Verkehrsteilnehmer 3, insbesondere der Passanten, und des Nutzers 4 des autonom fahrenden Fahrzeugs 1.
-
Mittels der Auswerteeinheit 1.1 werden anhand der Umgebungsdaten UD und des Bilds des Nutzers 4, insbesondere des Bildes seines Gesichts, der Nutzer 4 und dessen genaue Position erfasst und der Nutzer 4 wird authentifiziert. Hierfür ist in der Auswerteeinheit 1.1 beispielsweise eine Gesichtserkennung hinterlegt, welche das Bild des Gesichts des Nutzers 4, insbesondere einzigartige Gesichtsmerkmale, mit den Umgebungsdaten UD korreliert. Vorteilhafterweise werden anhand der Umgebungsdaten UD Personen in der Umgebung des Fahrzeugs 1 erkannt. Das können der Nutzer 4 oder die weiteren Verkehrsteilnehmer 3 sein. Durch Bildverarbeitung werden individuelle Merkmale der erkannten Personen ermittelt, beispielsweise deren Statur, Bekleidung, Haarfarbe, etc. Mit diesen ermittelten Merkmalen wird eine Vorselektion vorgenommen, bei der aus der Menge der erkannten Personen diejenigen Personen identifiziert werden, deren individuelle Merkmale mit den ermittelten individuellen Merkmalen des Nutzers 4 übereinstimmen oder diesen ähnlich sind. Die Gesichtserkennung wird dann nur auf die vorselektierten Personen angewendet. Wird der Nutzer 4 erfasst und identifiziert, wird der Nutzer 4 als einer zur Benutzung berechtigter Benutzer authentifiziert.
-
Weiterhin wird mittels der Auswerteeinheit 1.1 eine Abholposition AP des autonomen Fahrzeugs 1 für den Nutzer 4 ermittelt. Beispielsweise wird die Abholposition AP von der Auswerteeinheit 1.1 berechnet. Die Abholposition AP ist beispielsweise eine Position neben dem Nutzer 4, eine für einen Einstieg des Nutzers 4 ungefährliche Position und/oder eine für den Einstieg eines Rollstuhlfahrers geeignete Position.
-
Nach einer positiven Authentifizierung des Nutzers 4 und Erreichen der Abholposition AP wird eine Fahrzeugtür des autonom fahrenden Fahrzeugs 1 geöffnet und dem Nutzer 4 wird ein Zugang zum autonom fahrenden Fahrzeug 1 gewährt. Optional kann die Authentifizierung des Nutzers 4 mittels einer weiteren fahrzeuginternen Kamera verifiziert werden, wenn sich der Nutzer 4 innerhalb des Fahrzeugs 1 befindet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Auswerteeinheit
- 1.2
- Kamera
- 2
- Parkfläche
- 3
- Verkehrsteilnehmer
- 4
- Nutzer
- AP
- Abholposition
- UD
- Umgebungsdaten
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009051463 A1 [0002]