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Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abziehen eines Fadens bei einer Offenend-Spinnmaschine, insbesondere eine Rotor- oder Luftspinnmaschine.
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Offenend-Spinnmaschinen sind an und für sich bekannt. Eine Offenend-Spinnmaschine verfügt über eine Spinnvorrichtung zum Spinnen eines Fadens. Der gesponnene Faden wird mittels einer Fadenabzugseinrichtung abgezogen und mittels einer Spuleinrichtung zu einer Spule, insbesondere einer Kreuzspule gewickelt. Die Spinnvorrichtung weist bspw. bei einer Rotorspinnmaschine in einem Spinngehäuse ein Spinnmittel wie einen mit hoher Drehzahl umlaufenden Spinnrotor, eine Faserbandspeisevorrichtung und eine Auflösewalze auf. Des Weiteren sind entsprechende Antriebsaggregate und Steuerungen vorgesehen, um die gewünschte Arbeitsweise der Offenend-Rotorspinnmaschine zu erreichen. Ein vorgelegtes Faserband wird mittels eines Faserbandeinzugszylinders der Auflösewalze zugeführt, die mit ihrer Garnitur das Faserband in Einzelfasern auflöst und zum Faserleitkanal einer Spinnbox transportiert. Der Fasertransport wird durch einen in einem Rotorgehäuse bestehenden Unterdruck unterstützt, der in einem Faserleitkanal einen Luftstrom erzeugt, der die Fasern aus der Auflösegarnitur löst und über einen sogenannten Kanalplattenadapter in den Spinnrotor vorbefördert. Durch eine Zentrifugalbeschleunigung rutschen die Fasern in eine Sammelnut des Spinnrotors, wo sie gesammelt und axial durch eine Abzugsdüse der Drehachse abgezogen und so zu einem Garn verdreht werden, das auf eine Spule aufgewickelt wird.
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Bei Luftspinnmaschinen werden als Spinnmittel üblicherweise Luftspinndüsen eingesetzt. Die Spulvorrichtung bei Offenend-Spinnmaschinen ist üblicherweise mit einem indirekten Spulenantrieb in Form einer Spulenantriebswalze, welche auf einer Spulenantriebswelle angeordnet ist, oder einem direkten Spulenantrieb, welche die Spule unmittelbar antreibt, ausgestattet. Gegebenenfalls ist ein Changierfadenführer vorgesehen. Des Weiteren umfasst die Fadenabzugseinrichtung üblicherweise eine angetriebene Abzugswalze sowie eine Andruckrolle, wobei der Faden mittels Zwischenlage zwischen der Abzugswalze und der Andruckrolle druckbeaufschlagt aus Richtung des Spinnmittels abgezogen wird.
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Durch die
DE 101 33 125 A1 ist bspw. ein wie vorstehend beschriebenes Verfahren zum Spinnen eines Fadens auf einer Arbeitsstelle einer automatischen Offenend-Rotorspinnmaschine bekannt. Dieses Verfahren bezieht sich auf eine Synchronisation der an den eigentlichen Prozess (Garnanschließung) erfolgenden Prozess, wodurch eine Verkürzung der Wartungsintervalle erreicht wird.
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Ausgehend vom bspw. vorstehend aufgeführten Stand der Technik soll mit der vorliegenden Erfindung ein verbessertes Verfahren sowie eine konstruktiv einfacher ausgestaltete Offenend-Spinnmaschine zum Spinnen eines Fadens bereitgestellt werden, mittels welcher insbesondere ein geringerer Energieverbrauch, eine verbesserte Garnqualität, ein geringerer Verschleiß und/oder eine verbesserte Zuverlässigkeit erreicht werden kann.
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Dazu wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Offenend-Spinnmaschine nach Anspruch 5 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Verfahrens als auch der Offenend-Spinnmaschine sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
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Die in den abhängig formulierten Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale können in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt werden.
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Das Verfahren und die Offenend-Spinnmaschine nach der vorliegenden Erfindung betreffen ein Verfahren bei einer Offenend-Spinnmaschine bzw. eine Offenend-Spinnmaschine an sich jeweils zum Spinnen eines Fadens. Die Offenend-Spinnmaschine kann bspw. eine Offenend-Rotorspinnmaschine oder eine Luftspinnmaschine sein, welche eine zwischen einem Spinnmittel zum Spinnen eines Fadens und einer Spuleinrichtung zum Aufspulen des gesponnenen Fadens angeordnete Fadenabzugseinrichtung mit einer antreibbaren andruckrollenlose Abzugswalze zum Abziehen des gesponnenen Fadens aufweist. Unter einer andruckrollenlosen Abzugswalze ist hierbei eine solche Abzugswalze zu verstehen, welche eingerichtet und/oder angeordnet ist, den Faden ohne Zuhilfenahme einer ansonsten üblichen auf die Abzugswalze unter Zwischenlage des Fadens wirkende Andruckrolle oder eines anderen Andruckmittels zum Druckbeaufschlagen eines zwischen der Abzugswalze und dem anderen Andruckmittel zwischenliegenden Faden abzuziehen.
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Durch das vorgeschlagene Verfahren sowie der vorgeschlagenen Offenend-Spinnmaschine, die insbesondere zur Ausführung des vorgeschlagenen Verfahrens eingerichtet ist, kann eine energieärmere und garnschonendere Behandlung des Fadens bereitgestellt werden. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Offenend-Spinnmaschinen mit einer Fadenabzugseinrichtung, die eine angetriebene Abzugswalze und eine mit der Abzugswalze zusammenwirkende Andruckrolle aufweisen, umfasst, wie vorstehend beschrieben, die Fadenabzugseinrichtung eine antreibbare andruckrollenlose Abzugswalze auf. Bisher war es notwendig, die Andruckrolle von der Abzugswalze weg und nach Einlage des Fadens wieder zur Abzugswalze hin zu bewegen, um den Faden zwischen die angetriebene Abzugswalze und die Andruckrolle zu verbringen, wodurch ein entsprechender Energie- und Bauaufwand erforderlich gewesen ist und der druckbeaufschlagte Faden einem gewissen Druck unterlag. Mittels des vorgeschlagenen Verfahrens und der Offenend-Spinnmaschine ist aufgrund des Wegfalls der Andruckrolle ein solches Vorgehen nicht weiter erforderlich. Durch den Umstand, dass der Faden nicht mehr zwischen der Abzugswalze und einer Andruckrolle geführt zu werden braucht, kann eine verbesserte Garnqualität erreicht werden. Des Weiteren wird der konstruktive Aufwand verringert, da der Antrieb, der die Abzugswalze antreibt, nicht auch noch zusätzlich die Andruckrolle mittelbar antreibt und somit Widerstände der Andruckrolle überwinden muss. Die Offenend-Spinnmaschine kann durch Wegfall der Andruckrolle einhergehend mit dem Wegfall einer ansonsten zur Changierung des Fadens über die Andruckrollenfläche ansonsten üblichen Fadenchangierung zur Vermeidung von Rillenbildung zudem konstruktiv einfacher ausgestaltet werden und lässt aufgrund des dadurch erreichten Freiraumes auch weitere Freiheitsgrade hinsichtlich einer engeren bzw. kompakteren Anordnung der Spinnmaschinenkomponenten oder der Anordnung anderer Spinnmaschinenkomponenten zu.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist es vorgesehen, dass ein präpariertes Ende eines von einer Spule der Offenend-Spinnmaschine abgewickelten Fadens in einen mit einem Spinnmittel der Offenend-Spinnmaschine zusammenwirkenden Fadenabzugskanal eingebracht wird. Der Faden wird dabei an eine den Faden mitführende Mantelfläche der Abzugswalze angelegt. Zwischen dem Faden und der Mantelfläche der andruckrollenlosen Abzugswalze entsteht eine Haftreibung, die ausreichend groß vorgesehen ist, um letztendlich den Spinnvorgang durchführen zu können.
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Eine ausreichende Haftreibung zwischen der andruckrollenlosen Abzugswalze und dem Faden kann insbesondere durch eine geeignete Wahl der Oberfläche der Mantelfläche der Abzugswalze gewählt und zudem weiter bevorzugt positiv verändert werden. Die Abzugswalze kann nach einer bevorzugten Ausführungsform entsprechend eine den gesponnenen Faden haftreibend mitführbar ausgestaltete Mantelfläche aufweisen.
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Alternativ oder zusätzlich wird nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass der Faden an der den Faden mitführenden Mantelfläche der Abzugswalze mit einem Winkelbereich von mindestens 70° mitführbar anliegt bzw. die Mantelfläche anliegend umschlingt. Der Winkelbereich ist weiter bevorzugt mindestens 90° und noch weiter bevorzugt mindestens 270° gewählt. Je größer der Winkelbereich gewählt ist, desto größer wird die Anlagefläche des Fadens an der Mantelfläche, wodurch u.a. ebenfalls eine zum Mitführen des Fadens bzw. zum Abziehen des Fadens geeignete Haftreibung erzielt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass der Faden die Abzugswalze wenigstens einmal umschlingt.
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Die Anzahl der Umschlingungen der Abzugswalze bzw. der Umschlingungswinkel, das heißt der Winkel, mit dem der Faden die Mantelfläche der Abzugswalze umschlingt bzw. an dieser anliegt, können in Abhängigkeit von den Fadeneigenschaften und/oder Mantelflächeneigenschaften der andruckrollenlosen Abzugswalze geeignet angepasst und verändert werden. Es ist nicht zwingend notwendig, dass Fäden mit unterschiedlichen Eigenschaften, insbesondere deren Flächeneigenschaften, mit dem gleichen Umschlingungswinkel bzw. mit einer gleichen Anzahl von Umschlingungen um die Abzugswalze geführt werden.
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Das Anlegen des Fadens an die andruckrollenlose Abzugswalze kann vorzugsweise automatisch erfolgen. Dies ist jedoch nicht zwingend.
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Zur konstruktiven Vereinfachung einer Offenend-Spinnmaschine wird in bevorzugter Weise vorgeschlagen, dass der Faden manuell an die Mantelfläche der andruckrollenlosen Abzugswalze angelegt wird.
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Die Offenend-Spinnmaschine kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen Fadenwächter aufweisen, mittels dessen ermittelbar ist, ob es zu einem Fadenbruch gekommen ist oder nicht. Wird seitens des Fadenwächters festgestellt, dass ein Fadenbruch stattgefunden hat, so kann dies über eine entsprechende Signaleinrichtung signalisiert werden und führt dann vorzugsweise zum ins besonderen sofortigen Stillsetzen des Spinnprozesses.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Abzugswalze zum Mitführen des gesponnenen Fadens in den Fadenlaufweg einbringbar. Mit anderen Worten ist die Abzugswalze nicht nur rotatorisch beweglich, sondern auch translatorisch beweglich angeordnet. Dadurch kann die Abzugswalze bspw. von einer von dem Fadenlaufweg entfernten Position in eine den Fadenlaufweg zum Mitführen bzw. Abziehen des Fadens nahe oder kreuzende Position verbringbar vorgesehen sein, um den Faden mitführen und dadurch von dem Spinnmittel bzw. aus Richtung des Spinnmittels abziehen zu können. Das Bewegen der Abzugswalze kann automatisiert durch Vorsehen entsprechender Antriebe und Stellmittel als auch manuell erfolgen, wobei letzteres einen konstruktiv einfacheren Aufbau der Offenend-Spinnmaschine erlaubt.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, ohne dass sie auf das dort gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt wäre. Es zeigt schematisch:
- 1 eine Seitenansicht einer Offenend-Spinnmaschine nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Offenend-Spinnmaschine 1 in Form einer Offenend-Rotorspinnmaschine dargestellt. Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 können eine Vielzahl von Arbeitsstellen 2 aufweisen, die jeweils mit einer Spinnvorrichtung 3 sowie einer Spuleneinrichtung 4 ausgestattet sind.
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Bei der gezeigten Offenend-Rotorspinnmaschine wird ein in einer Spinnkanne 5 vorgelegtes Faserband 6 zu einem Faden 7 versponnen, der auf der Spuleinrichtung 4 zu einer Spule 8, insbesondere einer Kreuzspule, aufgewickelt wird.
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Die Spuleinrichtung 4 weist einen Spulenrahmen 9 zum drehbaren Halten der Hülse der Spule 8 auf. Des Weiteren ist eine Spulenantriebswalze 10 vorgesehen, womit es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um einen indirekten Spulenantrieb handelt. Alternativ kann in bevorzugter Weise ein direkter Spulenantrieb vorgesehen sein, mittels welchem die Spule in bekannter Weise direkt angetrieben wird.
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Um die Spule 8 zu einer Kreuzspule zu wickeln, weist die Spuleinrichtung 4 eine Fadenchangiereinrichtung 11 auf. Zum Anheben bzw. Abheben der Spule 8 von der Spulenantriebswalze 10 ist eine Einrichtung 12 vorgesehen.
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Die Einrichtung 12 zum Abheben der Spule 8 von der Spulenantriebswalze 10 ist bspw. als ein Schubkolbengetriebe ausgebildet, das über eine erste Pneumatikleitung 13, in der ein Elektromagnetventil 14 angeordnet ist, an eine nicht dargestellte Überdruckquelle angeschlossen ist. Am Spulenrahmen 9 kann eine Bremseinrichtung vorgesehen sein, durch die bei Bedarf ein freies Rotieren der von der Spulenantriebswalze 10 abgehobenen Spule 8 verhindert wird.
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Ist eine Fadenchangiereinrichtung 11 vorgesehen, so ist es zweckmäßig, wenn im Bereich der Spuleinrichtung 4 eine nicht dargestellte Fadenhebeeinrichtung vorgesehen ist. Eine solche Fadenhebeeinrichtung verhindert, dass der Faden während des Anspinnvorgangs unbeaufsichtigt durch die traversierende Fadenchangiereinrichtung 11 erfasst werden kann. Mit anderen Worten, die Fadenhebeeinrichtung, die bspw. als ein klappbares Blech ausgebildet ist, hält den Faden während des eigentlichen Anspinnvorgangs zunächst im Abstand oberhalb der hin- und hergehenden Fadenchangiereinrichtung 11.
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Die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 verfügt über einen Spinnrotor 15 und eine Faserband-Auflösewalze 16 sowie einen Faserbandeinzugszylinder 17.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spinnrotor 15 in einer Stützscheibenlagerung 18 gelagert und wird über einen maschinenlangen ersten Tangentialriemen 19 angetrieben. Alternativ dazu ist es bekannt und nach einem weiteren Ausführungsbeispiel möglich, den Spinnrotor einzelmotorisch angetrieben vorzusehen.
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Zur Erfassung der Drehzahl des Spinnrotors 15 ist eine Sensoreinrichtung 20 vorgesehen. Die Sensoreinrichtung 20 ist über eine Signalleitung 21 an eine Steuerung 22 signaltechnisch angeschlossen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Faserband-Auflösewalze 16 über einen maschinenlangen zweiten Tangentialriemen 23 angetrieben. Der Faserbandeinzugszylinder 17 wird über einen Antrieb 24 einzelmotorisch angetrieben. Der Antrieb 24 des Faserbandeinzugszylinders 17 ist bspw. ein Schrittmotor, der über eine erste Steuerleitung 25 mit der Steuerung 22 verbunden ist.
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Mit dem Bezugszeichen 26 ist eine Fadenabzugseinrichtung bezeichnet. Die Fadenabzugseinrichtung 26 weist einen Motor 28 auf, der eine Abzugswalze 27 antreibt. Aus der Darstellung der Zeichnung ist ersichtlich, dass der Faden 7 lediglich mit der Abzugswalze 27 der Fadenabzugseinrichtung in Kontakt steht, da die angetriebene Abzugswalze 27 eine im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehende andruckrollenlose Abzugswalze ist. Der Faden 7 liegt dabei an einer Mantelfläche der Abzugswalze 27 mit einem Winkelbereich bzw. einem Umschlingungswinkel von wenigstens 70° an. Nach einem weiteren bevorzugten, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Umschlingungswinkel größer als 70° betragen oder die Abzugswalze 27 wenigstens einmal umschlingen. Die Mantelfläche der Abzugswalze 27 kann vorzugsweise unter Berücksichtigung des Umschlingungswinkels oder der Anzahl der Umschlingungen geeignet haftreibend zum Mitführen bzw. Abziehen des Fadens 7 aus Richtung des Spinnrotors 15 ausgestaltet sein.
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Der Motor 28 ist über eine zweite Steuerleitung 29 mit der Steuerung 9 signaltechnisch verbunden.
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In Fadenlaufrichtung gesehen ist zwischen der Fadenabzugseinrichtung 26 und der Spuleinrichtung 4 eine Fadenspeichereinrichtung 30 angeordnet, die in Form einer pneumatisch beaufschlagbaren Speicherdüse ausgebildet ist. Die Fadenabzugseinrichtung 26 ist über eine zweite Pneumatikleitung 31 mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden.
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Der Fadenabzugseinrichtung 26 nachgeschaltet und in Fadenlaufrichtung betrachtet ist ein Fadenwächter 32 vorgesehen, der über eine nicht dargestellte Signalleitung gleichfalls mit der Steuerung 22 verbunden ist.
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Mit der Steuerung 9 ist ein Schaltelement 33 über eine dritte Steuerleitung 34 verbunden. Vermittels des Schaltelements 33 kann die Steuerung 22 manuell betätigt werden.
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Während eines Spinnprozesses wird der ersponnene Faden 7 durch die Fadenabzugseinrichtung 26 abgezogen und vermittels der Spuleinrichtung 4 zu einer Spule 8 aufgewickelt. Die zwischen den Armen des Spulenrahmens 9 drehbar gelagerte Spule 8 liegt dabei mit ihrer Oberfläche auf der Spulenantriebswalze 10 auf und wird von dieser über Reibschluss in Aufwickelrichtung angetrieben. Gleichzeitig wird der auf die Spule 8 auflaufende Faden 7 mittels der Fadenchangiereinrichtung 11 so verlegt, dass er sich in kreuzenden Lagen auf der Mantelfläche der Spule 8 ablegt.
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Kommt es zu einem Störfall, bspw. zu einem Fadenbruch, der durch den Fadenwächter 32 festgestellt wird, so wird durch die Steuerung 22 die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 nach diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel stillgesetzt. Hierbei wird der Antrieb 24 des Faserbandeinzugszylinders 17 abgeschaltet, wodurch eine Zufuhr des Faserbands 6 zum Spinnrotor 15 gestoppt wird.
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Ein Wiederanspinnen kann mit oder ohne Reinigung des Spinnrotors 15 erfolgen.
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Es ist zu beachten, dass wenn der Spinnvorgang als solcher abgebrochen wurde, die Faserband-Auflösewalze 16 mit einer vorgegebenen Betriebsdrehzahl weiterrotiert.
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Soll ein Wiederanspinnen erfolgen, so wird nach diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Spule 8 der Spuleinrichtung 4 angehoben und zunächst manuell in Abwickelrichtung, das heißt entgegengesetzt der Wickelrichtung, gedreht. Der nach dem Fadenbruch auf der Mantelfläche der Spule 8 aufgelaufene Faden 7 wird durch eine Bedienperson oder automatisch aufgenommen und in den Bereich der Spuleinrichtung 4 zurückgeholt.
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Mittels der nicht dargestellten Bremseinrichtung wird die Spule 8 festgesetzt, wodurch für das Bedienpersonal die Möglichkeit geschaffen wird, dass der Faden 7 strammgezogen werden kann. Der Faden 7 wird zur Anlage an die Mantelfläche der andruckrollenlosen Abzugswalze 27 gebracht. Vorzugsweise, wie vorstehend ausgeführt, umschlingt der Faden 7 die Abzugswalze 27 wenigstens ein Mal. Durch eine Aktivierung der Steuerung 22 wird der Motor 28 der Abzugswalze 27 in Gang gesetzt und zwar entgegengesetzt der Fadenabzugsrichtung, so dass eine vorgegebene Fadenmenge in die pneumatische Fadenspeichereinrichtung 30 eingesaugt und dort bevorratet wird.
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Mittels einer Einheit 35 kann die Bedienperson ein definiteres Ablegen des manuell von der Spule 8 zurückgeholten Fadens 7 erreichen. Das Ende 36 des Fadens wird entsprechend präpariert. Das präparierte Ende 36 wird in den Fadenabzugskanal 37 eingefädelt. Über das Schaltelement 33 kann die Steuerung 22 aktiviert werden.
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Im Hinblick darauf, dass in dem Fadenabzugskanal 37 Unterdruck herrscht, erfolgt ein im Wesentlichen automatisches Spannen des Fadens 7, wodurch der Faden 7 eng an die Mantelfläche der andruckrollenlose Abzugswalze 27 zur Anlage kommt.
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Nach dem Aktivieren der Steuerung 22 wird der Antrieb 24 des Faserbandeinzugszylinders 17 aktiviert, so dass in Verbindung mit der mit Betriebsdrehzahl rotierenden Faserband-Auflösewalze 16 im Spinnrotor 15 ein Faserring erzeugt wird.
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Es besteht die Möglichkeit nach einem Ausführungsbeispiel, mit einer bedarfsgerecht ausgewählten Zeitverzögerung den Motor 28 der Fadenabzugseinrichtung 26 zu aktivieren, wobei die Abzugswalze 27 rückwärts entgegengesetzt zur Aufwickelrichtung gedreht wird, so dass eine vorgegebene Fadenlänge des Fadens 7 in den Spinnrotor 15 automatisch eingebracht werden kann, um somit an einen umlaufenden Faserring angelegt werden zu können, wodurch ein neu entstehender Faden 7 über die Fadenabzugseinrichtung 26, die von der Steuerung 22 geeignet zeitgenau auf Vorwärtsgeschwindigkeit umgeschaltet wird, aus der Spinnvorrichtung 3 abgezogen werden kann.
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Die Spule 8 wird auf die rotierende Spulenantriebswalze 10 gesenkt, damit der Faden 7 weiter aufgespult werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenend-Spinnmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spinnvorrichtung
- 4
- Spuleinrichtung
- 5
- Spinnkanne
- 6
- Faserband
- 7
- Faden
- 8
- Spule
- 9
- Spulenrahmen
- 10
- Spulenantriebswalze
- 11
- Fadenchangiereinrichtung
- 12
- Einrichtung zum Abheben der Spule
- 13
- Erste Pneumatikleitung
- 14
- Elektromagnetventil
- 15
- Spinnrotor
- 16
- Faserband-Auflösewalze
- 17
- Faserbandeinzugszylinder
- 18
- Stützscheibenlagerung
- 19
- Erster Tangentialriemen
- 20
- Sensoreinrichtung
- 21
- Signalleitung
- 22
- Steuerung
- 23
- Zweiter Tangentialriemen
- 24
- Antrieb
- 25
- Erste Steuerleitung
- 26
- Fadenabzugseinrichtung
- 27
- Abzugswalze
- 28
- Motor
- 29
- Zweite Steuerleitung
- 30
- Fadenspeichereinrichtung
- 31
- Zweite Pneumatikleitung
- 32
- Fadenwächter
- 33
- Schaltelement
- 34
- Dritte Steuerleitung
- 35
- Einheit
- 36
- Ende
- 37
- Fadenabzugskanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10133125 A1 [0004]
- DE 102004029048 A1 [0005]
- EP 1749906 A1 [0005]