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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Türmoduls eines Kraftfahrzeugs, mit einer Tür, die mittels einer elektromotorischen Türverstellung angetrieben ist, und mit einer Fensterscheib, die mittels eines elektromotorischen Fensterhebers angetrieben ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Türmodul eines Kraftfahrzeugs.
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Kraftfahrzeuge weisen zur Erhöhung des Komforts elektromotorische Türverstellungen auf. Hierbei wird bei Aktivierung eine Tür, wie eine Heckklappe oder eine Seitentür, mittels eines Elektromotors verschwenkt. Der Elektromotor ist mittels eines Schneckengetriebes oder dergleichen mit der Tür in Wirkverbindung, sodass in Abhängigkeit der Drehbewegung des Elektromotors die Tür entweder geöffnet oder geschlossen wird. Die Aktivierung des Elektromotors der elektromotorischen Türverstellung erfolgt üblicherweise mittels eines Schalters, der an der Tür, beispielsweise innerhalb eines Griffs der Tür, angeordnet ist. Üblicherweise erfolgt nach Aktivierung der jeweiligen elektromotorischen Türverstellung im Wesentlichen unverzüglich die Bestromung des Elektromotors, sodass für den Benutzer klar erkennbar ist, dass das Kommando zur Aktivierung des Elektromotors korrekt erfasst wurde. Der Elektromotor selbst ist meist bürstenlos ausgestaltet und wird mittels einer Regelung auf eine bestimmte Drehzahl geregelt, sodass die Tür mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit bewegt wird. Hierbei wird beispielsweise eine im Wesentlichen konstante Geschwindigkeit vorgegeben.
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Ebenfalls zur Erhöhung des Komforts weisen Kraftfahrzeuge zudem Fensterscheiben auf, die mittels eines elektromotorischen Fensterhebers angetrieben sind. Hierbei wird die Fensterscheibe mittels eines Elektromotors des elektromotorischen Fensterhebers geöffnet oder geschlossen. Die Fensterscheibe und der elektromotorische Fensterheber sind beispielsweise an der Tür angebunden. Üblicherweise wird zur vereinfachten Montage ein Türmodul verwendet, welches beispielsweise einen Träger aufweist, der insbesondere aus einem Kunststoff spritzgegossen ist. An dem Träger ist sowohl die elektromotorische Türverstellung als auch der elektromotorische Fensterheber angebunden. Zudem ist die Tür an dem Träger angebunden und somit in einer definierten Position sowohl bezüglich des elektromotorischen Fensterhebers als auch der elektromotorischen Türverstellung positioniert. Ferner weist der Träger meist eine Führung für die Fensterscheibe auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren zum Betrieb eines Türmoduls eines Kraftfahrzeugs sowie ein besonders geeignetes Türmodul eines Kraftfahrzeugs anzugeben, wobei vorteilhafterweise Herstellungskosten und/oder eine Komplexität erniedrigt ist.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Türmoduls durch die Merkmale des Anspruchs 8 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Das Verfahren dient dem Betrieb eines Türmoduls eines Kraftfahrzeugs, das beispielsweise ein Personenkraftwagen ist. Das Türmodul weist eine Tür auf, die mittels einer elektromotorischen Türverstellung des Türmoduls angetrieben ist. Die Tür ist beispielsweise eine Fahrertür, eine Beifahrertür oder eine Fondtür. Bevorzugt ist die Tür aus einem Metall erstellt, insbesondere einem Blech, und/oder die Tür bildet einen Bestandteil einer Karosserie des Kraftfahrzeugs. Ein Elektromotor der elektromotorischen Türverstellung ist in Wirkverbindung mit der Tür. Insbesondere ist ein Getriebe, wie ein Schneckengetriebe, mittels des Elektromotors angetrieben, das mittels weiterer Bestandteile der elektromotorischen Türverstellung mit der Tür in Wirkverbindung ist, beispielsweise mittels einer Spindel oder mittels eines Seilzugs. Die Tür selbst weist vorzugsweise einen Aufnahmepunkt für einen Beschlag oder den Beschlag selbst auf, mittels dessen die Tür an einem weiteren Bestandteil der Karosserie des Kraftfahrzeugs, wie einem Türrahmen, angelenkt ist. Beispielsweise ist der Beschlag ein Scharnier, sodass die Tür bezüglich dem weiteren Bestandteil der Karosserie verschwenkt wird. Die Tür ist insbesondere eine Seitentür. Alternativ ist der Beschlag eine Laufleiste, sodass die erste Tür entsprechend einer Schiebetür ausgestaltet ist. Der Verstellpfad der ersten Tür ist somit entweder im Wesentlichen geradlinig oder gebogen.
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In Abhängigkeit der Drehrichtung des Elektromotors der elektromotorischen Türverstellung wird die Tür in einer von zwei Verstellrichtungen bewegt, sodass die Tür von einer zumindest teilweise geschlossenen Position in eine zumindest teilweise offene Position verbracht und somit eine Öffnungsbewegung durchgeführt wird. Bei der anderen Drehrichtung des Elektromotors wird die Tür von der zumindest teilweise geöffneten Position in eine zumindest teilweise geschlossene Position verbracht und somit eine Schließbewegung durchgeführt. Der Elektromotor ist beispielsweise bürstenlos ausgestaltet und/oder mittels eines Umrichters mit einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs elektrisch kontaktiert. Der Umrichter ist bevorzugt ein Bestandteil einer Steuervorrichtung, mittels derer die Drehgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung des Elektromotors eingestellt wird.
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Vorzugsweise umfasst die elektromotorische Türverstellung einen Zuziehmechanismus, mittels dessen die Tür in einen verriegelten oder zumindest verrasteten Zustand verbracht wird. Insbesondere wird mittels einer Auswahl einer weiteren Getriebestufe oder mittels eines weiteren Elektromotors eine zusätzliche Kraft auf die Tür aufgebracht, sodass eine mit einer etwaigen Dichtung aufgebrachte Gegenkraft überwunden wird.
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Das Türmodul weist ferner einen elektrischen Fensterheber auf, mittels dessen eine Fensterscheibe angetrieben ist. Der elektromotorische Fensterheber weist einen Elektromotor auf, mittels dessen zweckmäßigerweise ein Getriebe, wie ein Schneckengetriebe, angetrieben ist. Das Schneckengetriebe steht in Wirkverbindung mit der Fensterscheibe, beispielsweise über einen Seilzug. Insbesondere wird mittels des Getriebes ein Schlitten oder dergleichen bewegt, welcher an der Fensterscheibe befestigt ist. Der Elektromotor ist geeigneterweise bürstenlos ausgestaltet und vorzugsweise ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC). Geeigneterweise ist der Elektromotor mit einem Umrichter elektrisch verbunden, mittels dessen eine Bestromung des Elektromotors erfolgt. In Abhängigkeit der Drehrichtung des Elektromotors wird hierbei die Fensterscheibe geöffnet oder geschlossen.
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Vorzugsweise weist das Türmodul eine Führung für die Fensterscheibe auf. Zweckmäßigerweise umfasst das Türmodul einen Träger, an dem sowohl die elektromotorische Türverstellung als auch der elektromotorische Fensterheber angebunden ist. Beispielsweise ist der Träger aus einem Kunststoff erstellt, beispielsweise in einem Kunststoffspritzgussverfahren. Der Träger selbst umfasst vorzugsweise die Führung für die Fensterscheibe. Insbesondere ist die Tür an dem Träger angebunden, und der Träger ist im Montagezustand beispielsweise zwischen der Tür und einer Innenverkleidung positioniert und zweckmäßigerweise an diesen befestigt.
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Beispielsweise weist das Türmodul einen Rahmen auf. Insbesondere ist der Rahmen zumindest teilweise ein Bestandteil der Tür. Hierbei wird bei Betätigung des elektromotorischen Fensterhebers die Fensterscheibe innerhalb des Rahmens verfahren, sodass die Fensterscheibe mittels des Rahmens stabilisiert und vor einer etwaigen Beschädigung geschützt ist. Besonders bevorzugt jedoch ist das Türmodul rahmenlos ausgestaltet. Somit wird die Fensterscheibe insbesondere nicht von einem Rahmen umgeben, und beispielsweise sind drei der Kanten der Fensterscheibe, sofern sich diese nicht in der vollständig geöffneten Position befindet, von weiteren Bestandteilen des Türmoduls, insbesondere weiteren Bestandteilen des Kraftfahrzeugs, beabstandet. In der geschlossenen Position liegen diese Kanten insbesondere an weiteren Bestandteilen des Kraftfahrzeugs an, die vorzugsweise kein Bestandteil des Türmoduls sind. Zum Beispiel liegen diese Kanten an einer Dichtung des Kraftfahrzeugs an, die bei einer Bewegung der Fensterscheibe nicht mit bewegt wird, und die zweckmäßigerweise stationär an einem Dach oder einem Holm des Kraftfahrzeugs angebunden ist.
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Das Verfahren sieht vor, dass in einem ersten Arbeitsschritt eine erste Aufforderung zur Verstellung der Fensterscheibe erfasst wird. Die erste Aufforderung wird beispielsweise mittels eines Bus-Systems des Kraftfahrzeugs, insbesondere einen CAN- oder LIN-Bussystem, übertragen. In Abhängigkeit der ersten Aufforderung wird die Fensterscheibe verstellt. Hierfür wird der elektromotorische Fensterheber zweckmäßigerweise geeignet bestromt und somit die Fensterscheibe verstellt, insbesondere verfahren. Die Verstellung erfolgt derart, dass die erste Aufforderung erfüllt wird. Geeigneterweise wird die Fensterscheibe um einen Betrag und/oder in die Richtung verstellt, die mittels der ersten Aufforderung vorgegeben ist. Zumindest jedoch wird die Verstellung derart begonnen, dass eine Erfüllung der ersten Aufforderung möglich ist, also dass die Fensterscheibe in die zur ersten Aufforderung korrespondierenden Richtung und/oder mit der zur ersten Aufforderung korrespondierenden Geschwindigkeit verstellt wird. Zusammenfassend wird die Verstellbewegung aufgenommen.
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In einem weiteren Arbeitsschritt wird eine zweite Aufforderung zur Verstellung der Tür erfasst. Die zweite Aufforderung wird erst nach der ersten Aufforderung, beispielsweise nach Beginn der Verstellung der Fensterscheibe, erfasst. Die zweite Aufforderung wird insbesondere mittels des Bus-Systems empfangen, sofern dieses vorhanden ist. Ferner wird in Abhängigkeit der zweiten Aufforderung die Tür verstellt. Hierfür wird die elektromotorische Türverstellung geeignet angetrieben, insbesondere deren Elektromotor geeignet bestromt.
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Die Verstellung der Fensterscheibe wird zumindest zeitweise beendet, während die Tür verstellt wird. Mit anderen Worten wird die Fensterscheibe zumindest zeitweise nicht verstellt, sofern sich die Fensterscheibe noch nicht in der mittels der ersten Aufforderung spezifizierten Position befindet. Folglich wird der elektromotorische Fensterheber während eines Zeitabschnitts stillgesetzt, während dessen die Tür verstellt wird. Infolgedessen erfolgt für den bestimmten Zeitabschnitt lediglich die Verstellung der Tür, wohingegen die Verstellung der Fensterscheibe nicht erfolgt.
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Somit ist eine Stromaufnahme des Türmoduls verringert, weswegen elektrische Leitungen mit einer geringeren Stromtragfähigkeit und/oder einem verringerten Querschnitt herangezogen werden können. Daher sind Herstellungskosten und/oder ein Gewicht des Türmoduls reduziert. Auch ist es ermöglicht, eine Verschaltung zu vereinfachen und/oder eine Überwachung auf einen Überstrom und auf einen Einklemmfall zu vereinfachen, was eine Komplexität verringert.
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Beispielsweise korrespondiert die erste Aufforderung zu einer Verstellung der Fensterscheibe um einen bestimmten Betrag oder entlang des vollständigen Verstellwegs, beispielsweise von einer vollständig geöffneten in eine vollständig geschlossene oder von einer vollständig geschlossenen in eine vollständig geöffnete Position. Zum Beispiel wird die erste Aufforderung lediglich ein einziges Mal übertragen. Alternativ hierzu korrespondiert die erste Aufforderung zu einem kontinuierlichen Signal, sodass eine Verstellung der Fensterscheibe erfolgt, solang die erste Aufforderung beispielsweise vorhanden ist/anliegt. Die zweite Aufforderung korrespondiert beispielsweise zu einer Verstellung der Tür um einen bestimmten Betrag oder entlang des vollständigen Verstellweges, insbesondere von einer vollständig geöffneten in eine vollständig geschlossene oder von einer vollständig geschlossenen in eine vollständig geöffnete Position. Beispielsweise wird die zweite Aufforderung lediglich ein einziges Mal übertragen oder die Tür wird solange verstellt, solange die zweite Aufforderung vorhanden ist, also insbesondere ein bestimmtes Signal an der elektromotorischen Türverstellung anliegt.
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Vorzugsweise wird die Verstellung der Fensterscheibe solange beendet, wie die Tür verstellt wird. Mit anderen Worten wird, sobald die Tür verstellt wird, die Fensterscheibe nicht mehr verstellt, unabhängig davon, ob sich diese bereits in der mittels der ersten Aufforderung spezifizierten Position befindet. Geeigneterweise wird, sobald die zweite Aufforderung erfasst wird, die Verstellung der Fensterscheibe beendet, und im Anschluss hieran erst die Verstellung der Tür aufgenommen. Alternativ hierzu erfolgt die Verstellung der Tür im Wesentlichen zeitgleicht mit dem Beenden der Fensterscheibe. Somit ist eine maximale Stromaufnahme des Türmoduls begrenzt, da lediglich entweder der elektromotorische Fensterheber oder die elektromotorische Türverstellung bestromt werden müssen.
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Somit können vergleichsweise kostengünstige Leitungen herangezogen werden, was Herstellungskosten weiter reduziert.
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Alternativ wird die Verstellung der Fensterscheibe lediglich dann beendet, wenn die Tür gegen einen Endanschlag verfahren wird. Der Endanschlag bezeichnet insbesondere das Ende des (regulären) Verstellwegs der Tür, wobei mittels des Endanschlags die Verstellbewegung der Tür begrenzt ist. Bei einer Verstellung der Tür gegen den Endanschlag erfolgt ein Anstieg der Kraft, die auf die Tür mittels der elektromotorischen Türverstellung ausgeübt wird, sodass ein elektrischer Strom, mittels dessen die elektromotorische Türverstellung beaufschlagt ist, ansteigt. Mittels Beenden der Verstellung der Fensterscheibe sinkt der elektrische Strom, mittels dessen das vollständige Türmodul bestromt ist, ab oder bleibt zumindest konstant, weswegen vergleichsweise kostengünstige elektrische Leitungen herangezogen werden können. Zudem ist eine vergleichsweise schnelle Verstellung der Fensterscheibe realisiert, da diese anderweitig, nämlich dann, wenn die Tür nicht gegen den Endanschlag verfahren wird, verstellt wird. Insbesondere wird bereits kurz vor Erreichen des Endanschlags, beispielsweise 2 cm, 1 cm, 0,5 cm oder 0,4 cm vor Erreichen des Endanschlags bzw. 5 Grad, 4 Grad, 3 Grad, 2 Grad vor Erreichen des Endanschlags, sofern die Tür verschwenkt wird, die Verstellung der Fensterscheibe beendet. Beispielsweise erfolgt zusätzlich eine Aktivierung eines sogenannten Zuziehhilfe der elektromotorischen Türverstellung, insbesondere eines Zuziehmechanismusses, mittels derer die Tür gegen den Endanschlag verbracht wird. Dabei tritt aufgrund der Zuziehhilfe eine zusätzliche Stromaufnahme auf. Aufgrund des Beendens der Verstellung der Fensterscheibe ist jedoch eine insgesamte Stromaufnahme des Türmoduls verringert.
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Beispielsweise wird die Verstellung der Fensterscheibe lediglich dann beendet, wenn die zweite Aufforderung zu einer Schließbewegung korrespondiert. Hierbei wird die Tür insbesondere gegen eine Karosserie, einen Bestandteil einer Karosserie oder eine Dichtung des Kraftfahrzeugs verfahren, die jeweils entgegen der zur Verstellung benötigten Kraft wirken. Aufgrund dieser Gegenkraft ist eine erhöhte Kraft und somit ein erhöhter elektrischer Strom zum Verstellen der Tür oder eine Aktivierung des etwaigen Zuziehmechanismus erforderlich, weswegen eine Strombedarf zur Verstellung der Tür erhöht ist. Aufgrund des Beendens der Verstellung der Fensterscheibe ist die insgesamte Stromaufnahme des Türmoduls begrenzt.
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Alternativ oder besonders bevorzugt in Kombination hierzu wird die Verstellung der Fensterscheibe lediglich dann beendet, wenn die erste Aufforderung zu einer Schließbewegung korrespondiert, also wenn die Fensterscheibe in eine geschlossene Position oder zumindest weiter geschlossene Position verbracht wird. Bei einer derartigen Bewegung der Fensterscheibe ist ein Einklemmen einer etwaigen Person oder eines Gegenstandes mittels der Fensterscheibe möglich. Aufgrund des Beendens der Verstellung der Fensterscheibe ist eine derartige Gefahr vermieden, weswegen während dieser Zeit eine Überwachung auf den Einklemmfall mittels der Fensterscheibe nicht überwacht werden muss. Infolgedessen ist eine Komplexität verringert.
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Besonders bevorzugt wird die Verstellung der Fensterscheibe wieder aufgenommen, wenn die Verstellung der Tür beendet ist. Hierbei erfolgt die Verstellung entsprechend der ersten Aufforderung, also in die gleiche Richtung und/oder zu der Position, die mittels der ersten Aufforderung vorgegeben ist. Somit handelt es sich bei dem zeitweise Beenden der Verstellung der Fensterscheibe um eine Unterbrechung, sofern sich die Fensterscheibe bei Beenden der Verstellung noch nicht in der mittels der ersten Aufforderung spezifizierten Position, also in der gewünschten Position, befindet. Somit wird sowohl die Tür als auch die Fensterscheibe in die jeweilige gewünschte Position verstellt, was einen Komfort erhöht. Alternativ hierzu erfolgt nach Beenden der Verstellung der Fensterscheibe keine erneute Verstellbewegung der Fensterscheibe. Hierfür ist beispielsweise eine dritte Aufforderung erforderlich. Mit anderen Worten wird nach Beenden der Verstellung der Fensterscheibe diese lediglich dann weiter verstellt, falls eine dritte Aufforderung erfasst wird.
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Beispielsweise wird ein Einklemmschutz des elektromotorischen Fensterhebers auf die Verstellung der Tür angepasst. Mit anderen Worten wird beispielsweise ein Parameter des Einklemmschutzes verändert, wenn die zweite Aufforderung erfasst wird. Besonders bevorzugt jedoch wird eine Einstellung des Einklemmschutzes des elektromotorischen Fensterhebers nicht verändert. Somit erfolgt die Verstellung der Fensterscheibe entsprechend der ersten Anforderung hinsichtlich des Einklemmschutzes im Wesentlichen unabhängig von der zweiten Aufforderung und der Verstellung der Tür. Mit anderen Worten ist die Einstellung des Einklemmschutzes unabhängig von der zweiten Aufforderung und der Verstellung der Tür. Bei der Verstellung der Tür ist es möglich, dass die Fensterscheibe bewegt wird, unabhängig von dem elektromotorischen Fensterheber. Beispielsweise wird die Fensterscheibe erschüttert, insbesondere sofern die Tür gegen einen Endanschlag verfahren wird. Aufgrund einer derartigen Erschütterung ist es möglich, dass ein Einklemmfall fehlerhaft identifiziert ist. Aufgrund des Beendens des Verstellens der Fensterscheibe ist ein Einklemmen mittels der Fensterscheibe nicht möglich. Beispielsweise ist der Einklemmschutz deaktiviert, wenn die Fensterscheibe nicht verstellt wird. Folglich wird eine derartige Erschütterung nicht fälschlicherweise als Einklemmfall identifiziert. Aufgrund des zeitweisen Beendens der Verstellung der Fensterscheibe, wenn die Tür verstellt wird, wird insbesondere eine Verstellung der Fensterscheibe unterbunden, wenn derartige Erschütterungen auftreten. Daher ist es ermöglicht, vergleichsweise niedrige Schwellen für den Einklemmschutz heranzuziehen, wobei aufgrund des Beendens der Verstellung der Fensterscheibe bei Verstellung der Tür sicher gestellt ist, dass im Wesentlichen jede Erschütterung der Fensterscheibe zu einem Einklemmfall korrespondiert. Aufgrund der verringerten Schwellen ist eine Sicherheit erhöht.
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Beispielsweise wird als erste Aufforderung oder als zweite Aufforderung eine Vorgabe eines Steuergeräts herangezogen. Beispielsweise wird die erste und/oder die zweite Aufforderung erstellt, wenn das Kraftfahrzeug verriegelt wird. Besonders bevorzugt jedoch wird als erste Aufforderung eine Benutzereingabe herangezogen. Mittels der Benutzereingabe wird die Verstellung der Fensterscheibe angefordert. Hierbei wird geeigneterweise ein Schalter, insbesondere ein Taster, betätigt, der zum Beispiel in einer Tür des Kraftfahrzeugs integriert ist. Alternativ hierzu wird ein Schalter einer Funkfernbedienung betätigt, insbesondere in einem bestimmten Muster. Auf diese Weise wird eine Verstellung der Fensterscheibe angefordert.
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Alternativ oder besonders bevorzugt in Kombination hierzu wird als zweite Aufforderung eine Benutzereingabe herangezogen. Die Benutzereingabe wird beispielsweise mittels eines Schalters angefordert, welcher insbesondere in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs integriert ist. Alternativ hierzu wird die zweite Aufforderung beispielsweise mittels eines Griffs des Türmoduls, insbesondere einem Außen- oder Innengriff, erstellt. Somit wird das Verfahren folglich lediglich dann ausgeführt, wenn sowohl die Verstellung der Tür als auch die Verstellung der Fensterscheibe aufgrund einer Benutzereingabe erfolgen sollen. Sofern die Verstellung nicht explizit anhand einer Benutzereingabe erfolgen soll, sondern beispielsweise aufgrund von Umgebungsparametern oder sonstigen Vorgaben, ist es ermöglicht, die Bewegung der Tür und der Fensterscheibe aufeinander anzupassen, sodass eine Unterbrechung oder ein Beenden der Verstellung der Fensterscheibe vermieden werden kann, bevor diese nicht die endgültige Position erreicht hat.
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Das Türmodul ist ein Bestandteil eines Kraftfahrzeugs und weist eine Tür auf, die mittels einer elektromotorischen Türverstellung angetrieben ist. Die elektromotorische Türverstellung des Türmoduls ist beispielsweise an einem Träger des Türmoduls angebunden, an dem zweckmäßigerweise ebenfalls die Tür befestigt ist. Alternativ hierzu ist die elektromotorische Türverstellung vorgesehen und eingerichtet, an einem weiteren Bestandteil des Kraftfahrzeugs befestigt zu werden, beispielsweise an einer A- oder B-Säule. Die elektromotorische Türverstellung ist mit der Tür in Wirkverbindung, die zweckmäßigerweise einen Beschlag oder eine Aufnahme für einen Beschlag zur Anbindung an einem weiteren Bestandteil des Kraftfahrzeugs aufweist, wie einer A- oder B-Säule. Mittels der elektromotorischen Türverstellung wird bei Betrieb die Tür entlang eines mittels des Beschlags vorgegebenen Verstellwegs bewegt, beispielsweise verschwenkt oder verschoben, sofern der Beschlag ein Scharnier oder eine Laufschiene oder dergleichen ist.
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Ferner weist das Türmodul eine Fensterscheibe auf, die mittels eines elektromotorischen Fensterhebers angetrieben ist. Der elektromotorische Fensterheber ist zweckmäßigerweise an dem etwaigen Träger angebunden, beispielsweise befestigt. Der elektromotorische Fensterheber ist in Wirkverbindung mit der Fensterscheibe, sodass bei Aktivierung des elektromotorischen Fensterhebers die Fensterscheibe verstellt, insbesondere verfahren, wird, geeigneterweise entlang einer Geraden.
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Die elektromotorische Türverstellung und der elektromotorische Fensterheber weisen jeweils einen Elektromotor auf, der zweckmäßigerweise bürstenlos ausgestaltet ist. Vorzugsweise sind die beiden Elektromotoren jeweils Gleichstrommotoren und geeigneterweise bürstenlose Gleichstrommotoren (BLDC). Zweckmäßigerweise wird mittels jedes der Elektromotoren jeweils ein Getriebe angetrieben, welches in Wirkverbindung mit der Tür bzw. der Fensterscheibe ist. Das Getriebe ist vorzugsweise ein Schneckengetriebe, sodass eine Selbsthemmung oder zumindest eine Schwergängigkeit realisiert ist, sofern der Elektromotor nicht betrieben ist. Mittels des Getriebes ist vorzugsweise ein längenveränderliches Stellteil, wie ein Seilzug oder eine Spindel, angetrieben.
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Das Türmodul weist ferner eine Steuereinheit auf, die beispielsweise an dem Träger befestigt ist. Die Steuereinheit umfasst beispielsweise einen programmierbaren Mikroprozessor oder einen anwendungsspezifischen Schaltkreis (ASIC). Die Steuereinheit ist gemäß einem Verfahren betrieben, bei dem eine erste Aufforderung zur Verstellung der Fensterscheibe erfasst wird, und bei dem in Abhängigkeit der ersten Aufforderung die Fensterscheibe verstellt wird. Ferner wird eine zweite Aufforderung zur Verstellung der Tür erfasst, und in Abhängigkeit der zweiten Aufforderung wird die Tür verstellt. Die Verstellung der Fensterscheibe wird zumindest zeitweise beendet, während die Tür verstellt wird. Hierfür ist die Steuereinheit zweckmäßigerweise signaltechnisch und/oder elektrisch mit der elektromotorischen Türverstellung und/oder dem elektromotorischen Fensterheber gekoppelt. Beispielsweise ist die Steuereinheit geeignet, insbesondere vorgesehen und eingerichtet, nach dem Verfahren betrieben zu werden. Die Steuereinheit ist beispielsweise signaltechnisch mit einem Bus-System des Kraftfahrzeugs verbunden, beispielsweise einem CAN-Bus oder einem LIN-Bus. Insbesondere wird die erste und/oder die zweite Aufforderung mittels des Bus-Systems zur Steuereinheit übertragen. Mit anderen Worten wird die erste und/oder zweite Aufforderung mittels Empfangen erfasst.
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Beispielsweise weist sowohl die elektromotorische Türverstellung und der elektromotorische Fensterheber jeweils eine Steuervorrichtung auf, mittels derer ein Strom bereitgestellt wird, mittels dessen der jeweilige Elektromotor betrieben wird. Jede Steuervorrichtung weist beispielsweise eine Stromsteuerung oder Stromregelung auf. Die Steuervorrichtungen sind zweckmäßigerweise elektrisch mit einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs kontaktiert, welches beispielsweise eine elektrische (Gleich-)Spannung von 12 Volt, 24 Volt oder 42 Volt bereit stellt. Besonders bevorzugt jedoch weist die Steuereinheit eine Stromeinstelleinheit, insbesondere eine Stromregelung auf, wie einen Umrichter. Diese ist mit dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs elektrisch kontaktiert und mittels dessen bestromt, das beispielsweise eine elektrische Gleichspannung von 12 Volt, 24 Volt oder 42 Volt bereit stellt. Mittels der Stromeinstelleinheit wird ein elektrischer Strom bereit gestellt, wobei insbesondere eine Regelung erfolgt, sodass die Stromeinstelleinheit eine Stromregelung ist. Der Stromregelung ist regelseitig ein Schalter nachgeschaltet, sodass der Schalter mit dem geregelten elektrischen Strom oder zumindest einer Phase davon beaufschlagt ist. Zweckmäßigerweise ist der Strom ein Gleichstrom.
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Der Schalter weist zwei Ausgänge auf, wobei der Eingang mit der Stromregelung elektrisch kontaktiert ist. Einer der Ausgänge ist mit der elektromotorischen Türverstellung elektrisch kontaktiert, insbesondere mit dem Elektromotor der elektromotorischen Türverstellung. Der weitere Ausgang ist mit dem elektromotorischen Fensterheber, insbesondere dessen Elektromotor, elektrisch kontaktiert. Somit ist es ermöglicht, mittels einer einzigen Stromregelung sowohl den Elektromotor der elektromotorischen Türverstellung als auch den Elektromotor des elektromotorischen Fensterhebers zu steuern. Die Zuordnung erfolgt mittels Betätigung des Schalters, der beispielsweise ein Wechselschalter ist. Somit wird mittels der Stromregelung entweder der eine oder der andere der Elektromotoren betrieben. Vorzugsweise ist der jeweils verbleibende Pol der Elektromotoren gegen Masse geführt, und mittels der Stromregelung erfolgt eine Stromregelung gegen Masse, was eine Verschaltung vereinfacht. Aufgrund lediglich der einzigen Stromregelung sind Herstellungskosten reduziert.
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Zusammenfassend weist das Türmodul die Steuereinheit, die die Stromregelung, insbesondere Umrichter, und dieser regelseitig nachgeschaltet den Schalter mit zwei Ausgängen umfasst, dessen einer Ausgang mit der elektromotorischen Türverstellung und dessen anderer Ausgang mit dem elektromotorischen Fensterheber elektrisch kontaktiert ist. Beispielswiese sind anstatt der elektromotorischen Türverstellung und dem elektromotorischen Fensterheber zwei andere Verbraucher mit dem Schalter elektrisch kontaktiert.
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Die im Zusammenhang mit dem Verfahren zum Betrieb eines Türmoduls eines Kraftfahrzeugs ausgeführten Weiterbildungen und Vorteile sind sinngemäß auch auf das Türmodul zu übertragen und umgekehrt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 schematisch ausschnittsweise ein Kraftfahrzeug mit einem Türmodul,
- 2 ein Verfahren zum Betrieb des Türmoduls.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch ausschnittsweise in einer Seitendarstellung ein Kraftfahrzeug 2 in Form eines Cabriolets dargestellt. Das Kraftfahrzeug 2 weist eine Karosserie 4 mit einer A-Säule 6 auf, die aus einem Metall erstellt ist. Zudem weist das Kraftfahrzeug 2 ein faltbar ausgestaltetes Dach 8 auf, das aus einem Stoff erstellt ist. In einem Randbereich des Dachs 8 befindet sich eine Dichtung 10, die an dem Dach 8 angebunden ist. Die Dichtung 10 ist aus Kunststoff erstellt und eine flexibel ausgestaltete Profilleiste. Das Kraftfahrzeug 2 weist ferner ein Türmodul 12 mit einer Tür 14 auf, die ebenfalls aus einem Blech gefertigt ist und ein Bestandteil der Karosserie 4 ist. Die Tür 14 ist mittels zweier Beschläge 16 in Form von Scharnieren an einem weiteren Bestandteil der Karosserie 4, nämlich einem Türrahmen 17, angeschlagen, sodass die Tür 14 bezüglich der weiteren Bestanteile der Karosserie 4, insbesondere bezüglich des Türrahmens 17 verschwenkt werden kann. Der Türrahmen 17 ist stationär bezüglich der A-Säule 6.
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Das Türmodul 12 umfasst ferner einen Träger 18, der aus einem Kunststoff in einem Kunststoffspritzverfahren erstellt ist, und der an der Innenseite der Tür 14 an dieser befestigt ist. An dem Träger 18 ist eine elektromotorische Türverstellung 20 befestigt. Diese weist einen bürstenlos ausgestalteten, nicht näher dargestellten Elektromotor auf, mittels dessen ein Schneckengetriebe angetrieben ist. Das Schneckengetriebe selbst ist mit weiteren Bestandteilen der elektromotorischen Türverstellung 20 in Wirkverbindung, die gegenüber dem Türrahmen 17 abgestützt ist. Somit ist es ermöglicht, bei Aktivierung der elektromotorischen Türverstellung 20 die Tür 14 und daher auch den Träger 18 bezüglich des Türrahmens 17 zu verschwenken. Mit anderen Worten wird die Position der Tür 14 bezüglich des Türrahmens 17 mittels der elektromotorischen Türverstellung 20 eingestellt.
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Zudem umfasst das Türmodul 12 eine Fensterscheibe 22, die mittels eines elektromotorischen Fensterhebers 24 angetrieben ist. Der elektromotorische Fensterheber 24 ist an dem Träger 18 angebunden, der nicht näher dargestellte Führungen für die Fensterscheibe 22 aufweist, sodass bei Aktivierung des elektromotorischen Fensterhebers 24 die Fensterscheibe 22 entlang eines linearen Verstellwegs bezüglich des Trägers 18 verfahren wird. Der elektromotorische Fensterheber 24 umfasst einen bürstenlos ausgestalteten Elektromotor, mittels dessen ein Schneckengetriebe angetrieben ist, welches wiederum in Wirkverbindung mit einem nicht näher dargestellten Schlitten ist, der an der Fensterscheibe 22 angebunden ist. Der Schlitten und das Schneckengetriebe sind beispielsweise mittels einer Seilrolle oder dergleichen miteinander in Wirkverbindung. Im geschlossenen Zustand liegt die Fensterscheibe 22 an der Dichtung 10 an. Das Türmodul 12 weist somit keinen Rahmen für die Fensterscheibe 22 auf, weswegen diese im Wesentlichen frei verfahren werden kann.
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Der elektromotorische Fensterheber 24 weist ferner einen Einklemmschutz 26 auf, mittels dessen überwacht wird, ob bei Bewegung der Fensterscheibe 22 mittels dieser ein Objekt, wie ein Gegenstand oder eine Hand eines Benutzers, eingeklemmt wird, insbesondere zwischen der Fensterscheibe 22 und dem Dach 8 oder der Dichtung 10. In einer Weiterbildung wird zudem überwacht, ob bei einer Bewegung der Fensterscheibe 22 in die geöffnete Position zwischen dieser und der Tür 14 ein Einklemmen eines etwaigen Objekts erfolgt.
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Das Türmodul 12 umfasst ferner eine Steuereinheit 28, die signaltechnisch mit einem Bus-System 30 des Kraftfahrzeugs 2 verbunden ist. Mittels des Bus-Systems 30 werden Informationen und Befehle an die Steuereinheit 28 übermittelt, die dort ausgewertet und verarbeitet werden. Mit dem Bus-System 30 ist ein Funkempfänger 32 signaltechnisch gekoppelt, mittels dessen Signale in das Bus-System eingespeist werden können und folglich zu der Steuereinheit 28 übertragen werden können. Hierbei werden mittels des Funkempfängers 32 Funksignale 34 empfangen, die mittels eines Funksenders 36 erstellt sind. Der Funksender 36 ist ein Schlüssel des Kraftfahrzeugs 2, und die Funksignale 34 sind verschlüsselt und codiert, sodass lediglich die Funksignale 34 mittels des Funkempfängers 32 weiter verarbeitet und in das Bus-System 30 eingespeist werden, wenn der Funksender 36 registriert ist und beispielsweise eine bestimmte Seriennummer oder einen bestimmten Schlüssel aufweist.
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Zudem ist die Steuereinheit 28 elektrisch mit einem Bordnetz 38 des Kraftfahrzeugs verbunden, mittels dessen eine elektrische Gleichspannung von 12 Volt oder 42 Volt bereit gestellt ist. Mittels des Bordnetzes 38 erfolgt eine Bestromung der Steuereinheit 28, mittels derer der elektromotorische Fensterheber 24 und die elektromotorische Türverstellung 20 bestromt werden. Somit erfolgt mittels der Steuereinheit 28 eine Regelung des Elektromotors der elektromotorischen Türverstellung 20 oder des Elektromotors des elektromotorischen Fensterhebers 24.
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In 2 ist ein Verfahren 40 zum Betrieb des Türmoduls 12 des Kraftfahrzeugs 2 dargestellt, welches mittels der Steuereinheit 22 durchgeführt wird. In einem ersten Arbeitsschritt 42 wird eine erste Aufforderung 44 zur Verstellung der Fensterscheibe 22 erfasst. Die erste Aufforderung 44 ist mittels des Funksenders 36 erstellt und mittels der Funksignale 34 zu dem Funkempfänger 32 übertragen worden. Mittels des Funkempfängers 32 wurde die erste Aufforderung 44 in das Bus-System 30 eingespeist und mittels der Steuereinheit 28 empfangen und somit erfasst worden. Die erste Aufforderung 44 korrespondiert zu einer Anforderung, die Fensterscheibe 22 zu verstellen. Hierbei soll die Fensterscheibe 22 von einer teilweise geöffneten Position in die vollständige geschlossene Position verbracht werden. Somit korrespondiert die erste Aufforderung 44 zu einer Schließbewegung.
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In einem sich anschließenden zweiten Arbeitsschritt 46 wird die Fensterscheibe 22 verstellt. Hierfür wird mittels der Steuereinheit 28 der elektromotorische Fensterheber 24 bestromt und die Fensterscheibe 22 in vertikaler Richtung nach oben verfahren. Ferner wird der Einklemmschutz 26 aufgrund der Schließbewegung der Fensterscheibe 22 aktiviert. In einem sich anschließenden dritten Arbeitsschritt 48 wird eine zweite Aufforderung 50 mittels der Steuereinheit 28 erfasst. Die zweite Aufforderung 50 korrespondiert zu einer Schließbewegung, sodass die Tür 14 derart verfahren werden soll, dass diese bündig mit weiteren Bestandteilen der Karosserie 4 ist und somit aus einer geöffneten oder teilweise geöffneten Position in die vollständig geschlossene Position verbracht werden soll. Die zweite Aufforderung 50 ist mittels eines nicht näher dargestellten Griffs des Türmoduls 12 erstellt, welcher an der Tür 14 befestigt ist, und welcher manuell von einem Benutzer aktiviert wurde. Somit wird als erste Aufforderung 44 und als zweite Aufforderung 50 jeweils eine Benutzereingabe herangezogen.
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In einem sich anschließenden vierten Arbeitsschritt 52 wird die Verstellung der Fensterscheibe 22 beendet und somit mittels der Steuereinheit 28 die Bestromung des elektromotorischen Fensterhebers 24 beendet. Im Anschluss hieran wird die Bestromung der elektromotorischen Türverstellung 20 aufgenommen und die Tür 14 und folglich auch das Türmodul 12 bezüglich des Türrahmens 17 verschwenkt, bis die Tür 14 sich in der geschlossenen Position befindet. Hierfür wird ein nicht näher dargestellter Zuziehmechanismus der elektromotorischen Türverstellung 20 herangezogen und verwendet. Infolgedessen wird die Tür 14 mit weiteren Bestandteilen der Karosserie 4, wie dem Türrahmen 17, verrastet, insbesondere mittels eines nicht näher dargestellten Schlosses. Im Anschluss hieran befindet sich die Tür 14 in der mittels der zweiten Aufforderung 50 gewünschten Position, und die Bestromung der elektromotorischen Türverstellung 20 mittels der Steuereinheit 28 wird beendet. Mit anderen Worten wird die Verstellung der Fensterscheibe 22 solange beendet, solange die Tür 14 verstellt wird.
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In einer weiteren Alternative wird in dem vierten Arbeitsschritt 52 die Bestromung der elektromotorischen Türverstellung 20 aufgenommen, während der elektromotorische Fensterheber 24 betrieben ist. Mit anderen Worten wird sowohl die elektromotorische Türverstellung 20 als auch der elektromotorische Fensterheber 24 gleichzeitig betrieben. Wenn sich die Tür 14 dem Endanschlag nähert, der mittels des Türrahmens 17 gebildet ist, wird die Bestromung des elektromotorischen Fensterhebers 24 beendet. Insbesondere wird die Bestromung beendet, wenn sich die Tür 14 von der geschlossenen Position um weniger als 5 cm, 4 cm oder 1 cm entfernt befindet. Alternativ wird die Bestromung des elektromotorischen Fensterhebers 24 beendet, und somit die Verstellung der Fensterscheibe 22 beendet, wenn der Zuziehmechanismus der elektromotorischen Türverstellung 20 aktiviert und die Tür 14 folglich in die vollständig geschlossene Position verbracht wird. Hierbei wird zudem ein Schloss des Türmoduls 12 mit einem nicht näher dargestellten Gegenpart verrastet, das an dem Türrahmen 17 befestigt ist. Mit anderen Worten wird die Verstellung der Fensterscheibe 22 dann beendet, wenn die Tür 14 gegen den mittels des Türrahmens 17 bereit gestellten Endanschlags verfahren wird.
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In einem sich anschließenden fünften Arbeitsschritt 54, der ausgeführt wird, wenn der vierte Arbeitsschritt 52 und somit die Verstellung der Tür 14 beendet ist, wird die Verstellung der Fensterscheibe 22 erneut aufgenommen und somit die Fensterscheibe 22 in die mittels der ersten Aufforderung 44 spezifizierte/gewünschte Position verfahren, insbesondere die vollständig geschlossene Position, sodass diese nach Abschluss des fünften Arbeitsschritt 54 an der Dichtung 10 anliegt.
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Während der Durchführung des Verfahrens 40 wird eine Einstellung des Einklemmschutzes 26 nicht verändert. Die Einstellung des Einklemmschutzes 26, wie dessen Parameter, sind unabhängig von der ersten Aufforderung 44 und der zweiten Aufforderung 50, sodass jeweils die gleichen auftretenden Messgrößen, wie elektrische Ströme, zu einem Auslösen des Einklemmschutzes 26 führen, unabhängig, ob gleichzeitig die Tür 14 verstellt wird und/oder unabhängig davon, in welche Richtung die Tür 14 und/oder die Fensterscheibe 22 verstellt wird.
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Zusammenfassend wird die Bewegung der Fensterscheibe 22 an die Bewegung der Tür 14 angepasst. Hierbei ist aufgrund der elektromotorischen Türverstellung 20 eine Information über die Bewegung der Tür 14 vorhanden und wird beispielsweise als Eingangssignal für die Verstellung der Fensterscheibe 22 und somit den elektromotorischen Fensterheber 24 verwendet/genutzt. Folglich ist es ermöglicht, die Bewegung der Fensterscheibe 22 zu stoppen, wenn die Tür 14 kurz vor der vollständig geschlossenen Position ist. Aufgrund des Stoppens der Fensterscheibe 22 wird der Einklemmschutz 26 nicht fälschlicherweise ausgelöst, wenn ein Ruck durch die Tür 14 und die Seitenscheibe 22 geht, wenn diese in die vollständig geschlossene Position, beispielsweise ins Schloss, fällt. Somit ist es nicht erforderlich, den Einklemmschutz 26 robuster auszugestalten. Mit anderen Worten ist es nicht erforderlich, den Einklemmschutz 26 robuster auszugestalten, wenn die Tür 14 zugeschlagen wird. Sobald die Tür 14 vollständig geschlossen ist, wird die Bewegung der Fensterscheibe 22 erneut aufgenommen.
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Somit wird die Bewegung der Fensterscheibe 22 gestoppt, falls eine Verstellung der Tür 14 mittels der elektromotorischen Türverstellung 20 stattfindet, sodass das Bordnetz 38 und/oder etwaige Zuleitungen zu der Steuereinheit 28 nicht gleichzeitig mit zwei Verbrauchern belastet ist, welche eine vergleichsweise hohen Energiebedarf haben. Daher ist ein elektrischer Spannungseinbruch vermieden. Beispielsweise werden die Antriebe der elektromotorischen Türverstellung 20 sowie des elektromotorischen Fensterhebers 24 mittels lediglich der einen einzigen Steuereinheit 28 angetrieben, welche eine sogenannte „Door Control Unit“ (DCU) ist. Somit verläuft die Versorgung der Steuereinheit 28 lediglich über eine einzige Leitung. Folglich werden auch weitere Komponenten sowie die Elektronik entlastet, wobei zudem ein Verpolschutz bei der Herstellung realisiert ist. Infolgedessen ist ein bei Betrieb auftretender elektrischer Strom vergleichsweise gering, und auch eine thermische Belastung ist somit verringert. Deswegen können vergleichsweise kostengünstige Bauteile für das Türmodul 12 verwendet werden. Somit werden Zuleitungen zur Steuereinheit 28 entlastet, weswegen eine höhere Versorgungsspannung/Leistung zur Verfügung steht. Zudem sind Herstellungskosten für die Elektronik aufgrund eines Entfalls eines Verpolschutzes zum Anschluss des elektromotorischen Fensterhebers 24 und der elektromotorischen Türverstellung 20 gesenkt.
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Beispielsweise wird die Fensterscheibe 22 abgesenkt, falls diese in der vollständig geschlossenen Position ist, also komplett geschlossen ist, wenn die Tür 14 geschlossen wird. Somit ist ein Anstieg eines Innendrucks im Kraftfahrzeug 2 verhindert und ein Schließen der Tür 14 erleichtert. Infolgedessen ist es ermöglicht, einen Elektromotor mit geringerer Leistung für die elektromotorische Türverstellung 20 heran zu ziehen.
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Beispielsweise wird die Seitenscheibe 22 erst dann geschlossen, wenn die Tür 14 sich in der vollständig geschlossenen Position befindet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Schließen der Fensterscheibe 22 problemlos funktioniert, wobei ein Hängenbleiben oder dergleichen an der Dichtung 10 verhindert ist. Insbesondere, sofern das Kraftfahrzeug 2 mehrere Türmodule 12 aufweist, und ein Schließen sämtlicher Komponenten, also sämtlicher Türen 14 und sämtlicher Scheiben 22 angefordert wird, werden zunächst sämtliche Türen 14 in die geschlossene Position verschwenkt und die jeweiligen Schlösser aktiviert und somit die Tür 14 verschlossen. Beispielsweise wird hierbei jeweils die jeweilige Türzuziehhilfe (Zuziehmechanismus) zur Realsierung dieser Position zumindest zeitweise aktiviert. Erst im Anschluss hieran werden die Seitenscheiben 22 in die vollständige geschlossene Position verbracht. Somit ist ein Hängenbleiben oder Verhaken der Fensterscheibe 22 während der Schließbewegung der Tür 14 an der Dichtung 10 oder dergleichen verhindert.
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Beispielsweise wird eine Geschwindigkeit, mit der die Fensterscheibe 22 verbracht wird, angepasst, wenn die Tür 14 verstellt wird. Hierbei wird beispielsweise die Geschwindigkeit, mit der die Fensterscheibe 22 verbracht wird, verlangsamt, beschleunigt oder vollständig pausiert. Alternativ hierzu wird die Bewegung der Tür 14 angepasst, wenn die Fensterscheibe 22 bewegt wird, insbesondere verstellt wird. Hierbei wird die Verstellung der Tür 14 beispielsweise beschleunigt, verlangsamt oder pausiert. Zusammenfassend erfolgt eine Priorisierung der Bewegungen, also der Bewegung der Fensterscheibe 22 oder der Tür 14. Hierbei werden das Bordnetz 38 und insbesondere Zuleitungen sowie die Steuereinheit 28 entlastet, wobei zusätzlich ein Verpolschutz vorhanden ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebene Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Karosserie
- 6
- A-Säule
- 8
- Dach
- 10
- Dichtung
- 12
- Türmodul
- 14
- Tür
- 16
- Beschlag
- 17
- Türrahmen
- 18
- Träger
- 20
- elektromotorische Türverstellung
- 22
- Fensterscheibe
- 24
- elektromotorischer Fensterheber
- 26
- Einklemmschutz
- 28
- Steuereinheit
- 30
- Bus-System
- 32
- Funkempfänger
- 34
- Funksignale
- 36
- Funksender
- 38
- Bordnetz
- 40
- Verfahren
- 42
- erster Arbeitsschritt
- 44
- erste Aufforderung
- 46
- zweiter Arbeitsschritt
- 48
- dritter Arbeitsschritt
- 50
- zweite Aufforderung
- 52
- vierter Arbeitsschritt
- 54
- fünfter Arbeitsschritt