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Die Erfindung betrifft eine Ventilinsel mit zumindest einem Ventilmodul.
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Ventilinseln sind Ventilanordnungen, die beispielsweise zur Ansteuerung von komplexen pneumatischen Systemen eingesetzt werden. Eine Vielzahl von Ventilen lässt sich damit an einem Ort baulich zusammenfassen und z.B. über eine gemeinsame zentrale Versorgung mit elektrischer und fluidischer Energie (durch ein pneumatisches oder hydraulisches Steuerfluid) versorgen.
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Oft sind verschiedenartige, auch einsatzspezifische Module, die beispielsweise als Ventilmodule, rein elektronische Module, Diagnosemodule oder Fluid-Einspeisemodule ausgelegt sind, entlang einer Aufreihungsrichtung nach einem Baukastensystem zusammengesteckt. Generell bieten derartige Ventilinseln dadurch eine sehr hohe Flexibilität.
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Es ist bekannt, die einzelnen Module der Ventilinsel entlang der Aufreihungsrichtung miteinander zu koppeln, beispielsweise indem sämtliche Module an ihrer Rückseite jeweils über eine Befestigungsstruktur verfügen, mit der sie auf eine gemeinsame Tragschiene, etwa eine Hutschiene, aufgeschoben werden können.
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Die elektrische Versorgung erfolgt bei derartigen Ventilinseln z.B. durch durchgängige Versorgungsleitungen, die sich entlang der Aufreihungsrichtung über die gesamte Ventilinsel erstrecken und so sämtliche Module zentral mit elektrischer Energie versorgen. Dabei kann jedes einzelne Modul einen Abschnitt der elektrischen Versorgungsleitung aufweisen, wobei die Abschnitte durch Aneinanderstecken der einzelnen Module über elektrische Schnittstellen (Stecker und Buchsen) zu einer durchgehenden elektrischen Spannungsversorgung zusammengeschaltet werden.
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Genauso ist oft ein durchgehender Datenbus, bestehend aus einer oder mehreren Datenleitungen, vorgesehen, auf den sämtliche Module der Ventilinsel zugreifen können und über den sämtliche Module und Ventile der Ventilinsel ansprechbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Koppeln von Modulen an eine Ventilinsel zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Ventilinsel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine derartige Ventilinsel mit zumindest einem Ventilmodul hat an einer ersten Außenfläche eine in einer Aufreihungsrichtung verlaufende Befestigungsstruktur, insbesondere zum Befestigen an einer Tragschiene, und an zumindest einer zweiten Fläche, die im Wesentlichen senkrecht zur Aufreihungsrichtung verläuft, einen ersten und einen zweiten elektrischen Kontaktbereich, wobei die Befestigungsstruktur zwischen den beiden elektrischen Kontaktbereichen liegt. Die zweite Fläche bildet dabei normalerweise eine Außenfläche des jeweils äußersten Moduls der Ventilinsel, an das ein weiteres geeignetes Modul in Aufreihungsrichtung anfügbar ist. Auf diese Weise reduzieren sich die Querkräfte, die beim Anreihen und Ankoppeln eines Moduls an andere Module der Ventilinsel auf die elektrische Kontaktierung wirken, wodurch sich die Gefahr des Verkantens der ineinanderzusteckenden elektrischen Kontakte verringert. Erfindungsgemäß verteilen sich die entstehenden Kräfte beidseits der Befestigungsstruktur, die die Aufsteckrichtung vorgibt, sodass einseitige Belastungen vermieden werden.
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Natürlich können auch weitere Kontaktbereiche vorgesehen sein. Diese sind dann vorzugsweise ebenfalls möglichst gleichmäßig auf der zweiten Fläche bezüglich der Befestigungsstruktur verteilt, um eine möglichst gleichmäßige mechanische Belastung beim Schließen der Kontakte zu erreichen.
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Die Befestigungsstruktur ist vorzugsweise eine Nut, die sich über die gesamte erste Außenfläche der Ventilinsel erstreckt, wobei die erste Außenfläche vorteilhaft eine Rückseite der Ventilinsel bildet. Die zweite Fläche ist insbesondere eine in Aufreihungsrichtung weisende Stirnseite der Ventilinsel.
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Vorzugsweise weist die Ventilinsel mehrere benachbarte, als separate Baugruppen ausgebildete Module auf, darunter das zumindest eine Ventilmodul, wobei die Module aneinander ankoppelbar und wieder baulich voneinander trennbar sind, sodass sich gemäß einem Baukastenprinzip die eigentliche Ventilinsel flexibel aus den gerade benötigten Modulen zusammenstellen lässt. Dabei kann die gesamte elektrische Kontaktierung der Module innerhalb der Ventilinsel über elektrische Kontaktbereiche an den jeweiligen Stirnseiten der Module erfolgen.
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Zur sicheren Verbindung von einzelnen Modulen untereinander kann an der zweiten Fläche wenigstens ein Rastelement einer Rasteinrichtung vorgesehen sein, das insbesondere zur Befestigung eines die Ventilinsel erweiternden weiteren Moduls nutzbar ist.
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Das Rastelement ist vorzugsweise im Bereich der Befestigungsstruktur angeordnet, sodass die Rastverbindung beim Aufschieben in Aufreihungsrichtung insbesondere auf die Tragschiene, an der bereits die restlichen Module der Ventilinsel angeordnet sind, ohne das nennenswerte Auftreten von Querkräften geschlossen wird. Dabei liegt das Rastelement senkrecht zur Aufreihungsrichtung gesehen bevorzugt zwischen den beiden Kontaktbereichen. Das Rastelement ist beispielsweise durch einen Rasthaken oder eine andere geeignete Raststruktur gebildet.
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Um die Rastverbindung wieder zu lösen und das weitere angesteckte Modul von der restlichen Ventilinsel trennen zu können, umfasst die Rasteinrichtung beispielsweise eine Betätigungseinrichtung, insbesondere an der Unterseite der Ventilinsel, über die das Rastelement bewegt werden kann.
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Der erste elektrische Kontaktbereich dient vorteilhaft einer Spannungsversorgung der Ventilinsel und der zweite elektrische Kontaktbereich einer Datenübertragung. Auf diese Weise können die Leitungen zur Energieversorgung räumlich von den Leitungen zur Datenkommunikation getrennt geführt werden, was den gegenseitigen Einfluss der Kontaktbereiche abschwächt und elektromagnetische Störungen verringert. Die erfindungsgemäße Anordnung verbessert so auch die elektromagnetische Verträglichkeit der Ventilinsel.
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Selbstverständlich kann jeder der elektrischen Kontaktbereiche jeweils mehrere separate Kontakte aufweisen und beispielsweise als mehrpoliger Stecker bzw. Buchse ausgebildet sein. Generell kann jede mit einem elektrischen Kontaktbereich verbundene Leitung nur einen einzigen Leitungsstrang oder aber mehrere Leitungsstränge aufweisen. Dabei kann es sich z.B. um ein Flachbandkabel, aber auch um eine Leiterplatte mit Leiterbahnen handeln.
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Um das Ineinanderstecken zu vereinfachen, kann beispielsweise einer der beiden elektrischen Kontaktbereiche als Stecker und der andere als Buchse ausgebildet sein.
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Selbstverständlich ist grundsätzlich am aufzusteckenden Modul jeweils ein Gegen-Kontaktbereich ausgebildet, der das jeweilige komplementäre Element aufweist, sodass jeweils Stecker auf Buchse bzw. Buchse auf Stecker trifft.
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Die Stecker und Buchsen der elektrischen Kontaktbereiche an den beiden Stirnseiten sowohl des Adaptermoduls als vorzugsweise auch der anderen Module der Ventilinsel sind normalerweise komplementär ausgebildet, sodass jeweils ein Kontaktbereich und ein Gegen-Kontaktbereich aufeinandertreffen.
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Vorzugsweise ist wenigstens einer der elektrischen Kontaktbereiche in Bezug auf die umgebende zweite Fläche erhaben ausgebildet. Beim Ineinanderstecken ergibt sich so automatisch eine Führung und Zentrierung des aufzusteckenden Moduls.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Ventilinsel ein Adaptermodul, an dem der erste und der zweite elektrische Kontaktbereich vorgesehen ist, wobei eine erste Stirnseite des Adaptermoduls wenigstens einen Abschnitt der zweiten Fläche der Ventilinsel bildet.
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Wie oben bereits erwähnt kann die Ventilinsel grundsätzlich aus einer Aneinanderreihung von einzelnen Modulen bestehen, wobei beispielsweise Ventilmodule, Einspeisemodule für Fluide oder auch rein elektronische Module zur Verfügung stehen können.
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Ventilmodule umfassen normalerweise wenigstens ein über das Steuerfluid steuerbares Ventil, das insbesondere einen extern angeschlossenen Aktor wie ein externes pneumatisches Ventil oder einen Pneumatikzylinder bedienen kann.
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Über die Einspeisemodule lassen sich beliebige Fluide in die Ventilinsel einspeisen bzw. aus dieser ableiten. Über derartige Module kann auch eine zentrale Versorgung beispielsweise mit Prozess- oder Spülfluiden erfolgen.
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Rein elektronische Module können etwa zur Steuerung elektrischer Antriebe oder als Diagnosemodule ausgelegt sein.
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Die einzelnen Module sind generell baulich getrennte Einheiten.
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Es ist aber möglich, mehrere Funktionseinheiten, insbesondere Ventileinheiten, auf einem beispielsweise mit Fluidschnittstellen und einer zentralen Energieversorgung versehenen Grundkörper zusammenzufassen, wobei diese Baugruppe dann als eines der Module, in diesem Fall als ein Ventilmodul, in der Ventilinsel montiert wird. In einem derartigen Grundkörper können beispielsweise zumindest ein Teil der Fluidversorgung und/oder die elektrischen Leitungen zur Spannungsversorgung und Datenübertragung vorgesehen sein. Einzelne Module sind dann auf den Grundkörper aufsteckbar.
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Die Abmessung der Stirnseite des Adaptermoduls entspricht vorzugsweise zumindest annähernd der der anschließenden Komponente der Ventilinsel, beispielsweise einem Einspeisemodul, oder einem Ventilmodul, gegebenenfalls inklusive eines Grundkörpers. Die Befestigungsstruktur ist vorzugsweise auch am Adaptermodul selbst vorgesehen, könnte aber auch nur am Grundkörper ausgebildet sein, falls auch das Adaptermodul auf den Grundkörper aufgesteckt ist.
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Wenn das Adaptermodul die Ventilinsel seitlich abschließt, ist vorteilhaft die Rasteinrichtung am Adaptermodul angeordnet, um die Befestigung eines weiteren Moduls, das insbesondere ein rein elektrisches oder elektronisches Modul ist, am Adaptermodul zu ermöglichen.
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In das Adaptermodul kann ein Einspeisemodul integriert sein, das Teil einer Fluidversorgung der Ventilinsel ist und das eine Zu- und/oder Ableitung eines oder mehrerer Fluide zu den fluidführenden Teilen der Ventilinsel ermöglicht. Das Einspeisemodul kann die gesamte Fluidversorgung der Ventilinsel übernehmen. Es ist aber auch möglich, beispielsweise weitere Einspeisemodule in die Ventilinsel zu integrieren, über die ebenfalls Fluide zu- und/oder abgeleitet werden können.
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Die erste Stirnseite des Adaptermoduls ist jedoch vorzugsweise fluidanschlussfrei ausgeführt, sodass Fluidanschlüsse nur auf der zu dem zumindest einen Ventilmodul in der Ventilinsel weisenden zweiten Stirnseite des Adaptermoduls vorgesehen sind. Die erste Stirnseite weist hingegen bevorzugt nur elektrische Anschlüsse in den wenigstens zwei elektrischen Kontaktbereichen auf, aber keine fluidische Schnittstelle oder sonstige Fluidanschlüsse. Normalerweise ist das weitere Modul, das an das Adaptermodul angesteckt wird, ein rein elektrisches bzw. elektronisches Modul ohne irgendwelche Fluidleitungen. Daher ist für diese Module eine Fluidversorgung nicht notwendig, und die Fluidleitungen werden nicht bis zur ersten Stirnseite des Adaptermoduls geführt.
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Die elektrischen Kontaktbereiche können an der ersten Stirnseite und an der zweiten Stirnseite des Adaptermoduls unterschiedlich angeordnet sein, insbesondere um der Anordnung der Fluidanschlüsse bzw. fluidischen Schnittstellen an der zweiten Stirnseite Rechnung zu tragen.
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Alternativ kann das Einspeisemodul natürlich auch als separates Modul ausgebildet sein, allerdings kann die Integration in das Adaptermodul auch deshalb vorteilhaft sein, da dann das Adaptermodul eine gewisse Diagnostik bezüglich der Fluidzuführung und -ableitung übernehmen kann.
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Im Adaptermodul ist vorzugsweise eine Schaltungseinheit vorgesehen, die mit dem ersten und dem zweiten elektrischen Kontaktbereich in Verbindung steht. Die Schaltungseinheit bildet eine interne Elektronik des Adaptermoduls und kann die gesamte interne Elektronik des Adaptermoduls umfassen. In dieser Schaltungseinheit können beispielsweise auch wenigstens ein zusätzlicher ventilmodulinterner Datenbus und/oder wenigstens eine zusätzliche ventilmodulinterne Spannungsversorgung beispielsweise mit einer zur Versorgungsspannung unterschiedlichen Spannung zur Verfügung gestellt werden. Hierzu kann beispielsweise die zweite Stirnseite einen weiteren elektrischen Kontaktbereich aufweisen, in dem Schnittstellen der ventilmodulinternen Spannungsversorgung sowie ventilmodulinterner Datenleitungen zu einem internen Bus zusammengefasst sind.
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Gegebenenfalls kann die Schaltungseinheit des Adaptermoduls auch eine elektromagnetische Schutzeinrichtung in Form einer EMV-Beschaltung aufweisen, die auf die Spannungsversorgung und/oder die Datenleitungen wirkt und Schutz vor Über- bzw. Unterspannung oder sonstigen Störungen bieten kann. Gegebenenfalls kann die Schaltungseinheit auch ein kontrolliertes Abschalten einzelner Ventilmodule der Ventilinsel ermöglichen.
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Die beiden entgegengesetzten, in Aufreihungsrichtung weisenden endseitigen Stirnseiten der Ventilinsel, die die Ventilinsel begrenzen, können von Adaptermodulen gebildet sein, sodass beidseits der Adaptermodule die Option besteht, ein weiteres Modul, insbesondere ein rein elektrisches oder elektronisches Modul, an die Ventilinsel anzuschließen.
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Die weiteren Module weisen vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Gegen-Kontaktbereich und eine Befestigungsstruktur auf, wobei der wenigstens eine elektrische Gegen-Kontaktbereich mit dem ersten und/oder dem zweiten elektrischen Kontaktbereich eine Steckverbindung eingeht, und die Befestigungsstruktur insbesondere auf dieselbe Tragschiene aufsteckbar ist wie die restlichen Module der Ventilinsel.
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Vorzugsweise sind die Steckverbindungen der elektrischen Kontaktierung in den elektrischen Kontaktbereichen rein durch eine Verschiebung entlang der Aufreihungsrichtung schließbar und wieder lösbar.
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Um das weitere Modul sicher mit dem Adaptermodul zu verbinden, weist das weitere Modul vorzugweise ein Gegen-Rastelement auf, das mit einem benachbarten Rastelement, insbesondere am Adaptermodul, eine Rastverbindung eingeht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ventilinsel, aufgesteckt auf eine Tragschiene;
- - 2 eine schematische Draufsicht auf die Stirnseite der Ventilinsel aus 1; und
- - 3 eine schematische perspektivische Darstellung der Ventilinsel aus 1 mit einem angesetzten weiteren Modul.
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Die Figuren zeigen eine elektrofluidische Ventilinsel 10. Eine derartige Ventilinsel 10 umfasst mehrere Module, darunter ein oder mehrere Ventilmodule 12.
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Die Ventilmodule 12 sind in diesem Beispiel so aufgebaut, dass ein (nicht näher dargestellter) Grundkörper jeweils mehrere Ventileinheiten 12a trägt, die auf den Grundkörper aufgesteckt sind. Zusätzlich ist hier jeweils eine Elektronikeinheit 12b vorgesehen, über die die einzelnen Ventileinheiten 12a ansteuerbar sind.
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Die hier gezeigten Ventileinheiten 12a umfassen jeweils ein Hauptventil und ein Vorsteuerventil, welches das Hauptventil fluidisch steuert Die Ventileinheiten 12a steuern beispielsweise über ihre Hauptventile extern angeschlossene Aktoren (nicht näher dargestellt) wie beispielsweise externe pneumatische Ventile oder Pneumatikzylinder. Meist sind die Hauptventile als Schieberventil ausgeführt. Als Vorsteuerventil wird üblicherweise ein elektropneumatisches Ventil eingesetzt.
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Generell wird hier als Steuerfluid Druckluft eingesetzt, und die gesamten Ventileinheiten 12a sind zur pneumatischen Steuerung ausgelegt. Prinzipiell könnte die Ventilinsel 10 aber auch zur Verwendung eines Hydraulikfluids ausgelegt sein.
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Hier sind in der Ventilinsel 10 außerdem zwei Zwischeneinspeisemodule 14 zum Einspeisen von Fluid in die Ventilinsel 10 über Fluidanschlüsse 14a sowie ein Adaptermodul 16 vorgesehen, das in 1 den linksseitigen Abschluss der Ventilinsel 10 bildet.
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Die Ventilinsel 10 weist eine Befestigungsstruktur 18 auf, die an einer ersten Außenfläche 20 vorgesehen ist und die in einer Aufreihungsrichtung A verläuft, entlang derer auch die einzelnen Module 12, 14, 16 der Ventilinsel 10 angereiht sind.
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In diesem Beispiel bildet die erste Außenfläche 20 eine Rückseite der Ventilinsel 10, und die Befestigungsstruktur 18 hat die Form einer Nut 22, die so ausgebildet ist, dass die Ventilinsel 10 auf eine Tragschiene 24, hier in Form einer Hutschiene, aufschiebbar oder in diese einhängbar ist, um die Ventilinsel 10 an der Tragschienen 24 zu befestigen. Die Tragschiene 24 ist meist an der Rückwand eines Schaltschranks befestigt, sodass die gesamte Ventilinsel 10 durch Aufschieben auf die oder Einhängen an der Tragschiene 24 im Schaltschrank montierbar ist.
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Die Befestigungsstruktur 18 ist in dieser Ausführungsform entlang der Vertikalrichtung V (im montierten Zustand) senkrecht zur Aufreihungsrichtung A betrachtet in etwa mittig an der ersten Außenfläche 20 angeordnet.
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Zur elektrischen Kontaktierung weist die Ventilinsel 10 einen ersten Kontaktbereich 26 sowie einen zweiten Kontaktbereich 28 an einer zweiten Fläche 30 auf, die im Wesentlichen senkrecht zur Aufreihungsrichtung A verläuft und die hier eine der die Ventilinsel 10 nach außen begrenzenden Stirnseiten bildet.
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Der elektrische Kontaktbereich 26 ist in diesem Beispiel ausschließlich für Datenleitungen vorgesehen. Diese sind hier in einem zentralen Datenbus zusammengefasst, wobei der elektrische Kontaktbereich 26 hier durch einen mehrpoligen Stecker gebildet ist. Über diesen zentralen Datenbus können beliebige Daten übermittelt und beliebige geeignete Prozesse gesteuert werden.
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Der elektrische Kontaktbereich 28 hingegen dient hier ausschließlich der Spannungsversorgung. Dort sind sämtliche Spannungsversorgungsleitungen zu einem zentralen Versorgungsbus zusammengefasst. In diesem Beispiel ist der elektrische Kontaktbereich 28 als Buchse ausgeführt. Auch der elektrische Kontaktbereich 28 ist hier mehrpolig gestaltet. Natürlich bleibt es dem Ermessen des Fachmanns überlassen, die elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 jeweils als Buchse oder als Stecker zu gestalten.
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Die über den elektrischen Kontaktbereich 28 bereitgestellte Energieversorgung verläuft hier durch die gesamte Ventilinsel 10, sodass jedes der Module 12, 14, 16 auf den zentralen Versorgungsbus zugreifen kann. Gleiches gilt für den zentralen Datenbus, der im elektrischen Kontaktbereich 26 endet.
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Zu diesem Zweck weist jedes der einzelnen Module 12, 14, 16 entsprechende elektrische Kontaktbereiche auf, sodass sich beim Aneinanderreihen der einzelnen Module 12, 14, 16 in Aufreihungsrichtung A durchgängige Datenleitungen bzw. durchgängige elektrische Versorgungsleitungen ausbilden. Die einzelnen elektrischen Kontaktbereiche der verschiedenen Module 12, 14, 16 sind dabei natürlich komplementär ausgebildet, sodass stets ein Kontaktbereich auf einen Gegen-Kontaktbereich trifft, die ineinandersteckbar ausgeführt sind.
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Die beiden elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 sind dabei so ausgebildet und angeordnet, dass die elektrische Kontaktierung einfach durch Aufstecken eines Moduls in Aufreihungsrichtung A erfolgen kann.
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Sowohl der Stecker des elektrischen Kontaktbereichs 26 als auch die Buchse des elektrischen Kontaktbereichs 28 sind hier erhaben gegenüber der zweiten Fläche 30 ausgebildet.
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Die beiden elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 sind räumlich voneinander getrennt, wobei die Befestigungsstruktur 18 zwischen den beiden elektrischen Kontaktbereichen 26, 28 liegt.
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Vorteilhaft liegt die Befestigungsstruktur 18 senkrecht zur Aufreihungsrichtung A gesehen zwischen den beiden elektrischen Kontaktbereichen 26, 28.
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In diesem Beispiel sind beide elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 relativ nahe der ersten Außenfläche 20 angeordnet. In Vertikalrichtung V gesehen senkrecht zur Aufreihungsrichtung A liegen die beiden elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 in etwa auf einer Geraden mit der Befestigungsstruktur 18.
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Im Bereich der Befestigungsstruktur 18 ist an der zweiten Fläche 30 eine Rasteinrichtung 36 vorgesehen, die hier ein Rastelement 38 in Form eines Rasthakens umfasst, das beim Aufstecken eines weiteren Moduls in ein daran ausgebildetes Gegen-Rastelement eingreift und so die Module aneinander sichert.
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Zum Lösen der Rastverbindung ist eine Betätigungseinrichtung 40 vorgesehen, hier an einer Unterseite 42 der Ventilinsel 10, über die das Rastelement 38 bewegbar ist, um die Rastverbindung zu lösen.
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Es ist möglich, jedes der Module 12, 14, 16 der Ventilinsel 10 mit einer derartigen Rasteinrichtung 36 zu versehen, oder aber diese nur an einzelnen Modulen 12, 14, 16 vorzusehen.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die zweite Fläche 30 auch gleichzeitig eine nach außen weisende erste Stirnseite des Adaptermoduls 16.
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In diesem Beispiel ist im Adaptermodul 16 eine (nicht dargestellte) Schaltungseinheit enthalten, die beispielsweise ventilinselintern eine zweite, unterschiedliche Versorgungsspannung bereitstellen kann, oder auch einen ventilinselinternen weiteren Datenbus. Die Schaltungseinheit steht dabei hier mit dem ersten und dem zweiten elektrischen Kontaktbereich 26, 28 und damit sowohl mit dem zentralen Versorgungsbus als auch mit dem zentralen Datenbus in Verbindung.
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Das Adaptermodul 16 ist hier einstückig mit einem Einspeisemodul ausgebildet. Diese beiden Komponenten könnten aber auch getrennt sein. Durch die Kombination mit dem Einspeisemodul weist das Adaptermodul 16 wenigstens einen Fluidanschluss 44 auf, durch den Fluid in die Ventilinsel 10 eingespeist werden kann (siehe beispielsweise 3). Auf seiner zu den Ventilmodulen 12 gerichteten Stirnseite weist das Adaptermodul 16 daher einen oder mehrere Fluidanschlüsse auf, über die das durch die Fluidanschlüsse 44 eingespeiste Fluid in der Ventilinsel 10 weitergegeben wird.
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Die erste Stirnseite des Adaptermoduls 16, die die zweite Fläche 30 bildet, ist jedoch frei von Fluidanschlüssen.
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Die Schaltungseinheit des Adaptermoduls 16 kann eine Druckmesseinrichtung umfassen, die den Fluiddruck innerhalb des Adaptermoduls 16 messen kann. Das Messergebnis und/oder gegebenenfalls ein Warnsignal kann auf einer Anzeigeeinrichtung 46 des Adaptermoduls 16 dargestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Signal auf dem ventilinselinternen Datenbus oder auf dem zentralen Datenbus an die Ventilmodule 12 ausgegeben werden. Die Schaltungseinheit kann auch eine Spannungsprüfeinrichtung umfassen, die die Spannung auf dem zentralen Versorgungsbus überwacht und im Fall einer Über- oder Unterspannung Steuerkommandos und/oder Warnsignale über den ventilinselinternen Datenbus oder über den zentralen Datenbus an die restlichen Module 12, 14 der Ventilinsel 10 weitergibt.
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In diesem Beispiel ist im Adaptermodul 16 außerdem eine elektromagnetische Schutzeinrichtung in Form einer EMV-Beschaltung vorgesehen, die mit der zentralen Spannungsversorgung und dem zentralen Datenbus verbunden ist, um elektromagnetische Störungen zu reduzieren.
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Wie in den 1 und 3 zu erkennen ist, kann an der zweiten Fläche 30, also hier auf der freien Stirnseite des Adaptermoduls 16, ein weiteres Modul 48 angeschlossen werden. Dieses weitere Modul 48 ist normalerweise ein rein elektrisches Modul, das beispielsweise Steuerungen, Busschnittstellen und/oder elektrische Ein- und Ausgänge aufweist und kann z.B. ein sogenanntes I/O-Modul sein. Nach Aufstecken des weiteren Moduls 48 liegt dann natürlich die das Adaptermodul 16 begrenzende zweite Fläche 30 zwischen dem Adaptermodul 16 und dem weiteren Modul 48.
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Über entsprechend ausgebildete (nicht dargestellte) Gegen-Kontaktbereiche am weiteren Modul 48 ist dieses elektrisch mit den elektrischen Kontaktbereichen 26, 28 des Adaptermoduls 16 verbunden. Durch die räumliche Trennung der beiden elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 lässt sich die Steckverbindung zwischen den elektrischen Kontaktbereichen 26, 28 und den entsprechenden Gegen-Kontaktbereichen am weiteren Modul 48 leichtgängig und ohne Gefahr des Verkantens schließen und wieder lösen, indem das weitere Modul 48 entlang der Aufreihungsrichtung A verschoben wird.
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Auch das weitere Modul 48 weist hier eine Befestigungsstruktur 18 auf, mit der es auf die Tragschiene 24 aufgeschoben werden kann. Da die beiden elektrischen Kontaktbereiche 26, 28 gegenüber der zweiten Fläche 30 erhaben sind, erfolgt automatisch beim Aufschieben des weiteren Moduls 48 eine korrekte Ausrichtung und Zentrierung des weiteren Moduls 48 gegenüber der Ventilinsel 10.
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Gegebenenfalls kann auch die gegenüberliegende Stirnseite 50 der Ventilinsel 10 mit (spiegelbildlich) angeordneten elektrischen Kontaktbereichen 26, 28 versehen sein, um das Aufstecken eines zweiten weiteren Moduls 48 zu ermöglichen (nicht dargestellt). In diesem Fall lässt sich die gesamte Ventilinsel 10 auch problemlos zwischen weiteren Modulen 48 auf einer Tragschiene 24 einbauen. An der Stirnseite 50 ist dann außerdem vorzugsweise noch eine Rasteinrichtung 36 vorgesehen, bzw. deren Gegenstück, abhängig von der Ausbildung des anzusteckenden weiteren Moduls 48.