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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feinbearbeiten eines scheibenförmigen Werkstücks auf einer Werkzeugmaschine, wobei das Werkstück eine Achse aufweist, wobei das Werkstück eine Zentralbohrung mit der Achse aufweist, wobei das Werkstück mindestens zwei exzentrisch zur Achse liegende Exzenterbohrungen aufweist und wobei das Werkstück an einem Außenumfang eine Profilierung aufweist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Verfahren, bei dem zwei scheibenförmige Werkstücke im Paket bearbeitet werden, wobei speziell bei in Richtung der Achse fluchtender Anordnung der Exzenterbohrungen die Profilierungen der beiden Werkstücke nicht fluchten.
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Werkstücke der genannten Art werden beispielsweise in Zykloiden-Getrieben benötigt und hier als Zykloidenrad bezeichnet. Solche Bauteile weisen an ihrem Außenumfang eine Verzahnung auf; darüber hinaus sind eine Zentralbohrung sowie exzentrisch angeordnete Bohrungen in dem im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildeten Werkstück angeordnet, die für die Funktion benötigt werden.
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Problematisch ist dabei, dass für die Lagegenauigkeit der einzelnen Funktionsflächen (Bohrungen und Profilierung) nur sehr kleine Toleranzen im Bereich weniger Mikrometer gefordert werden, was die Herstellung besagter Teile schwierig macht. Ohne besondere Maßnahmen ist es mithin gar nicht möglich, die geforderten Toleranzen bei derartigen Bauteilen zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren so auszubilden, dass bei guter Produktivität eine sehr hohe Präzision der Bearbeitung sichergestellt werden kann. Dies soll einmal bereits bei der Bearbeitung einzelner Werkstücke gelten, insbesondere allerdings dann, wenn solche Werkstücke als Paare bearbeitet werden, die bei fluchtenden Exzenterbohrungen nicht fluchtende Profilierungen am Außenumfang aufweisen.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung sieht für die Fertigung eines einzelnen Werkstücks ein Verfahren vor, das die Schritte aufweist:
- a) Zuführen des Werkstücks zu einem Spannmittel der Werkzeugmaschine, wobei das Spannmittel einen Zentralspanndorn zum Spannen der Zentralbohrung und mindestens zwei Exzenter-Spanndorne zum Spannen der Exzenterbohrungen aufweist, wobei der Zentralspanndorn und die mindestens zwei Exzenter-Spanndorne axial verschieblich (in Richtung der genannten Achse) im Spannmittel angeordnet sind;
- b) Positionieren der mindestens zwei Exzenterbohrungen auf den mindestens zwei Exzenter-Spanndornen und Spannen des Werkstücks über die Exzenterbohrungen auf den Exzenter-Spanndomen;
- c) Feinbearbeiten der Zentralbohrung;
- d) axiales Verschieben des Zentralspanndorns in die (feinbearbeitete) Zentralbohrung und Spannen des Werkstücks über die Zentralbohrung auf dem Zentralspanndorn;
- e) Lösen der Spannung der Exzenter-Spanndorne und axiales Verschieben der Exzenter-Spanndorne aus den Exzenterbohrungen heraus;
- f) Festspannen des Werkstücks auf dem Spannmittel mittels mindestens eines Halteelements;
- g) Feinbearbeiten der Exzenterbohrungen;
- h) Feinbearbeiten der Profilierung;
- i) Lösen der Spannung des Zentralspanndorns und Entnahme des fertig feinbearbeiteten Werkstücks vom Spannmittel.
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Im Falle der bevorzugten Bearbeitung eines Paares zweier Werkstücke sieht das vorgeschlagene Verfahren die Schritte vor:
- a) Zuführen der Werkstücke zu einem Spannmittel der Werkzeugmaschine, wobei das Spannmittel einen Zentralspanndorn zum Spannen der Zentralbohrung und mindestens zwei Exzenter-Spanndorne zum Spannen der Exzenterbohrungen aufweist, wobei der Zentralspanndorn und die mindestens zwei Exzenter-Spanndorne axial verschieblich im Spannmittel angeordnet sind;
- b) Positionieren der mindestens zwei Exzenterbohrungen beider Werkstücke auf den mindestens zwei Exzenter-Spanndornen und Spannen der Werkstücke über die Exzenterbohrungen auf den Exzenter-Spanndornen;
- c) Feinbearbeiten der Zentralbohrungen der beiden Werkstücke;
- d) axiales Verschieben des Zentralspanndorns in die (feinbearbeiteten) Zentralbohrungen der beiden Werkstücke und Spannen der Werkstücke über die Zentralbohrungen auf dem Zentralspanndorn;
- e) Lösen der Spannung der Exzenter-Spanndorne und axiales Verschieben der Exzenter-Spanndorne aus den Exzenterbohrungen heraus;
- f) Festspannen der Werkstücke auf dem Spannmittel mittels mindestens eines Halteelements;
- g) Feinbearbeiten der Exzenterbohrungen beider Werkstücke;
- h) Lösen des mindestens einen Halteelements;
- i) Reduzierung oder Lösung der Spannung des Zentralspanndorns;
- j) Verdrehung des einen Werkstücks um die Achse relativ zum anderen Werkstück, so dass die Profilierungen der beiden Werkstücke fluchten;
- k) Erhöhung der Spannung des Zentralspanndorns;
- l) Feinbearbeiten der beiden Profilierungen;
- m) Lösen des Zentralspanndorns und Entnahme der fertig feinbearbeiteten Werkstücke vom Spannmittel.
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Im letztgenannten Falle der Bearbeitung zweier Werkstücke als Paar ist bevorzugt vorgesehen, dass das Spannen der Werkstücke auf dem Zentralspanndorn und auf den Exzenter-Spanndornen erfolgt, indem separate axiale Abschnitte des Zentralspanndorns und separate axiale Abschnitte der Exzenter-Spanndorne gespannt werden. Demgemäß haben die genannten Spanndorne entlang ihrer Achse axial versetzt verschiedene separate Spannabschnitte die unabhängig voneinander aktiviert werden können.
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In allen Fällen ist bevorzugt vorgesehen, dass das Spannen des Zentralspanndorns und das Spannen der Exzenter-Spanndorne durch Einbringen von Drucköl erfolgen (d. h. vorgesehen ist ein Einsatz von „Hydrodehn-Spanndornen“).
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Das Feinbearbeiten der Zentralbohrung gemäß obigem Schritt c) kann generell durch Hartdrehen, durch Schleifen, durch Reiben oder durch Honen erfolgen.
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Das Feinbearbeiten der Exzenterbohrungen gemäß obigem Schritt g) kann gleichermaßen generell durch Hartdrehen, durch Schleifen, durch Reiben oder durch Honen erfolgen.
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Das oben genannte Feinbearbeiten der Profilierung erfolgt bevorzugt durch Wälzschleifen; hierbei wird insbesondere mit einer Schleifschnecke gearbeitet.
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Um eine präzise Bearbeitung der Profilierung zu ermöglichen, ist bevorzugt daran gedacht, das Werkstück oder die Werkstücke mittels eines glockenförmigen Halteelements auf dem Spannmittel zu spannen.
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Das Verfahren kommt besonders vorteilhaft für Werkstücke in Form von Zykloidenscheiben eines Zykloidengetriebes in Betracht.
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Durch die vorgeschlagene Vorgehensweise wird es möglich, bei guter Produktivität Werkstücke der genannten Art mit sehr hoher Präzision zu bearbeiten.
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Der Bearbeitungsprozess kann dabei durch Maßnahmen begleitet werden, wie sie an sich bekannt sind. Hierbei ist insbesondere die Durchführung von Messvorgängen nach der Durchführung einzelner Verfahrensschritte vorzusehen. Dies gilt sowohl für die Vermessung der bearbeiteten Bohrungen als auch der bearbeiteten Profilierung.
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Die genannten einzelnen Verfahrensschritte werden bevorzugt in der zeitlichen Abfolge durchgeführt, wie sie oben angegeben ist. Allerdings sind hierbei durchaus auch Varianten möglich. Es ist insbesondere möglich, die Bearbeitung der Zentralbohrung auf der einen Seite und die Bearbeitung der Exzenterbohrungen auf der anderen Seite in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen. Insoweit ist die oben angegebene Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte nicht zwingend in dieser zeitlichen Reihenfolge vorgesehen und zu verstehen.
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In diesem alternativen Falle würde folglich zunächst ein axiales Verschieben des Zentralspanndorns in die (noch nicht feinbearbeitete) Zentralbohrung des Werkstücks und ein Spannen des Werkstücks auf dem Zentralspanndorn erfolgen. Nach dem Festspannen des Werkstücks auf dem Spannmittel mittels der Halteelemente würde das Feinbearbeiten der Exzenterbohrungen erfolgen. Dann würden die Exzenter-Spanndorne in die Exzenterbohrungen eingefahren und gespannt. Nach Entspannung und Herausfahren des Zentralspanndorns aus der Zentralbohrung würde das Feinbearbeiten der Zentralbohrung erfolgen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 in perspektivischer Darstellung zwei Werkstücke in Form von Zykloidenrädern eines Zykloidengetriebes, wobei die beiden Werkstücke im dargestellten Paket bearbeitet werden,
- 2 in perspektivischer Darstellung ein Spannmittel einer (nicht dargestellten) Werkzeugmaschine, wobei das Einlegen der Werkstücke in das Spannmittel angedeutet ist, d. h. es ist ein erstes Verfahrensstadium dargestellt,
- 3 in perspektivischer Darstellung das geschnitten dargestellte Spannmittel, wobei die beiden Werkstücke nunmehr im Spannmittel aufgenommen sind und über drei Exzenter-Spanndorne an ihren drei Exzenterbohrungen gespannt sind, d. h. es ist ein zweites Verfahrensstadium dargestellt,
- 4 in perspektivischer Darstellung das geschnitten dargestellte Spannmittel, wobei die beiden Werkstücke nunmehr bei noch eingefahrenen Exzenter-Spanndornen über einen Zentralspanndorn an ihrer Zentralbohrung gespannt sind, d. h. es ist ein drittes Verfahrensstadium dargestellt,
- 5 in perspektivischer Darstellung das geschnitten dargestellte Spannmittel, wobei die beiden Werkstücke nunmehr über den Zentralspanndorn an ihrer Zentralbohrung gespannt sind, d. h. es ist ein viertes Verfahrensstadium dargestellt,
- 6 in perspektivischer Darstellung das Spannmittel, wobei bei eingefahrenem Zentralspanndorn die beiden Werkstücke durch Halteelemente auf dem Spannmittel fixiert sind, d. h. es ist ein fünftes Verfahrensstadium dargestellt,
- 7 in perspektivischer Darstellung das Spannmittel, wobei nunmehr durch ein Verdrehelement das obere Werkstück relativ zum unteren Werkstück um die Achse verdreht wird, d. h. es ist ein sechstes Verfahrensstadium dargestellt,
- 8 in perspektivischer Darstellung das Spannmittel, wobei nunmehr durch ein glockenförmiges Halteelement die beiden Werkstücke gehalten werden, um die Profilierung feinzubearbeiten, d. h. es ist ein siebtes Verfahrensstadium dargestellt.
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In 1 sind zwei Werkstücke 1 dargestellt, die scheibenförmige Zykloidenräder eines Zykloidengetriebes sind. Die Werkstücke 1 weisen eine Zentralbohrung 2 auf, durch die die Achse a des Werkstücks verläuft. Exzentrisch zur Achse a sind drei Exzenterbohrungen 3, 4 und 5 angeordnet. Darüber hinaus weist - was für die vorliegende Erfindung ohne größere Relevanz ist - das Werkstück noch drei unrunde Ausnehmungen auf, über die Montagefunktionen des Getriebesystems abgebildet werden. Weiterhin haben die beiden Werkstücke 1 an ihrem zylindrischen Außenumfang jeweils eine Profilierung 6 in Form einer Verzahnung. Wenn die beiden Werkstücke 1 hinsichtlich ihrer Exzenterbohrungen 3, 4 und 5 fluchten, gilt dies nicht für die Profilierung 6; wie aus 1 zu erkennen ist, ist die Profilierung 6 der beiden Verzahnungen in Umfangsrichtung um einen halben Zahn, d. h. um eine halbe Teilung, versetzt.
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Es gilt, die Zentralbohrung 2, die Exzenterbohrungen 3, 4 und 5 sowie die Profilierung 6 präzise zu bearbeiten, wobei sehr hohe Anforderungen an die Präzision gestellt sind. Die zulässige Lageabweichung der genannten Bohrungen bzw. Profilierungen liegt im Bereich weniger Mikrometer.
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Wie diese Fertigungsaufgabe ökonomisch und mit einem guten Ergebnis hinsichtlich der Anforderungen an die Präzision gelöst wird, ergibt sich aus den 2 bis 8.
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In 2 ist zu erkennen, wie die beiden Werkstücke 1 im Paket angeordnet einer (nicht dargestellten) Werkzeugmaschine und insbesondere einem Spannmittel 7 zugeführt werden. Das Spannmittel 7 weist einen Zentralspanndorn 8 und drei Exzenter-Spanndorne 9, 10 und 11 auf. Alle Spanndorne 8, 9, 10, 11 sind in Richtung der Achse a verschieblich im Spannmittel 7 angeordnet. Wie sich aus 2 ergibt, befindet sich der Zentralspanndorn 8 in einer zurückgezogenen Lage, während sich die drei Exzenter-Spanndorne 9, 10 und 11 in einer herausgeschobenen Position befinden. In dieser Position der Spanndorne werden die beiden Werkstücke 1 in die Spannmittel 7 eingesetzt, d. h. die beiden Werkstücke 1 werden mit ihren Exzenterbohrungen 3, 4, 5 auf die drei Exzenter-Spanndorne 9, 10 und 11 aufgeschoben.
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Am Beispiel des Exzenter-Spanndorns 9 ist durch die angebrachten Bezugszeichen zu erkennen (dasselbe gilt auch für die Exzenter-Spanndorne 10 und 11), dass separate axiale Abschnitte 9' und 9" der Exzenter-Spanndorne 9, 10 und 11 vorliegen, mit denen gezielt die jeweiligen Exzenterbohrungen 3, 4, 5 der beiden Werkstücke 1 gespannt werden können.
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Die Situation, in der die Werkstücke 1 mittels der drei Exzenter-Spanndorne 9, 10 und 11 auf dem Spannmittel 7 gespannt sind, ist in 3 illustriert. Somit ergibt sich aus 3, dass die Werkstücke 1 dem Spannmittel 7 der Werkzeugmaschine zugeführt wurden. Die drei Exzenterbohrungen 3, 4 und 5 beider Werkstücke 1 wurden auf den drei Exzenter-Spanndornen 9, 10, 11 platziert und es erfolgte ein Spannen der Werkstücke 1 über die Exzenterbohrungen 3, 4, 5 auf den Exzenter-Spanndornen 9, 10, 11.
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Die beiden Werkstücke 1 sind demgemäß nunmehr anhand der Exzenterbohrungen 3, 4, 5 auf dem Spannmittel 7 ausgerichtet. Nun werden die beiden Zentralbohrungen 2 der beiden Werkstücke 1 feinbearbeitet. Dies erfolgt beispielsweise durch Schleifen; auch Hartdrehen hat sich bewährt.
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Nach erfolgter Feinbearbeitung der Zentralbohrungen 2 wird, wie es in 4 dargestellt ist, der Zentralspanndorn 8 in die Zentralbohrungen 2 der beiden Werkstücke 1 durch axiales Verschieben in Richtung der Achse a eingefahren. Dann wird der Zentralspanndorn 8 mit seinen beiden axialen Spann-Abschnitten 8' und 8" gespannt, so dass die beiden Werkstücke 1 anhand des Zentralspanndorns 8 auf dem Spannmittel 7 festgelegt sind.
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Die drei Exzenter-Spanndorne 9, 10, 11 können nun entspannt und in axialer Richtung zurückgezogen werden, wie es 5 zeigt.
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Damit für die nachfolgende Bearbeitung die beiden Werkstücke 1 am Spannmittel 7 festliegen, erfolgt nun das Festspannen der Werkstücke 1 auf dem Spannmittel 7 mittels dreier Halteelemente 12, 13 und 14. Dies ist in 6 illustriert. Die beiden Werkstücke 1 sind demgemäß nunmehr anhand der Zentralbohrung 2 präzise justiert und durch die Halteelemente 12, 13 und 14 am Spannmittel 7 fixiert. In diesem Zustand erfolgt das Feinbearbeiten der Exzenterbohrungen 3, 4 und 5 der beiden Werkstücke 1.
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Nach Durchführung dieses Arbeitsgangs sind somit sowohl die Zentralbohrung 2 als auch die drei Exzenterbohrungen 3, 4, 5 beider Werkstücke 1 präzise bearbeitet. Nunmehr schließt sich die Bearbeitung der Profilierung 6 an.
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Da bei fluchtender Ausrichtung der Exzenterbohrungen 3, 4, 5 die Profilierungen 6 der beiden Werkstücke 1 nicht fluchten (siehe oben), wird nun, wie es in 7 dargestellt ist, mit einem Verdrehelement 16 das obere Werkstück 1 relativ zum unteren Werkstück 1 um die Achse a um einen solchen Winkel verdreht, dass die Profilierungen 6 nunmehr in Achsrichtung fluchten. In 7 sind zwei Winkelmarkierungen 17 und 18 eingetragen, die den erforderlichen Drehwinkel des oberen Werkstücks 1 relativ zum unteren Werkstück 1 illustrieren.
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Vor besagter relativer Verdrehung der beiden Werkstücke 1 wurden natürlich die Halteelemente 12, 13 und 14 wieder gelöst und in ihre in 7 dargestellte Ausgangsposition zurückgefahren. Im Übrigen wurde auch der Spanndruck im Zentralspanndorn 8 zurückgenommen, so dass die Verdrehung möglich ist.
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Ist die fluchtende Positionierung der Profilierungen 6 erreicht, wird der Spanndruck im Zentralspanndorn wieder erhöht und in Vorbereitung der anstehenden Feinbearbeitung der beiden Profilierungen 6 des Werkstücks 1 ein glockenförmiges Halteelement 15 auf die Werkstücke 1 aufgesetzt, um eine axial vorgespannte Halterung der beiden Werkstücke 1 auf dem Spannmittel 7 zu bewerkstelligen. Dies ist in 8 dargestellt. Nunmehr erfolgt - vorzugsweise durch Wälzschleifen mittels einer (nicht dargestellten) Schleifeschnecke die Feinbearbeitung der Profilierungen 6.
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Schließlich wird das Halteelement 15 entfernt und der Zentralspanndorn 8 entspannt, so dass die Entnahme der beiden fertig feinbearbeiteten Werkstücke 1 vom Spannmittel 7 erfolgen kann.
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Die erläuterte Vorgehensweise kann durch eine Anzahl verschiedenartiger Zusatzschritte bzw. Zusatzelemente ergänzt, aber auch modifiziert werden:
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Zur Erleichterung des Rüstens kann das Spannmittel 7 an seinem Außenumfang eine Ausrichtnut 19 aufweisen. Die Drehlage der Ausrichtnut 19 zu den drei Exzenter-Spanndornen 9, 10, 11 ist gemessen worden und auf dem Spannmittel 7 entweder eingraviert oder mittels eines RFID-Elements, eines QR-Codes oder eines funktional vergleichbaren Datenträgers gespeichert. Durch einmaliges Ausrichten der Ausrichtnut 19 mittels eines Messtasters ist dann die Drehlage des Spannmittels 7 zur Achse a bekannt.
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Zur Überprüfung der Ausrichtung kann am Spannmittel 7 noch eine Fläche angebracht sein, die im rechten Winkel zur Ausrichtnut 19 angeordnet ist.
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Diese Fläche kann nach der Ausrichtung mittels einer Messuhr abgefahren werden.
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Beim Zuführen der Werkstücke 1 auf das Spannmittel 7 müssen die beiden Teile einen Lagebezug zueinander aufweisen. Das Paket bestehend aus den beiden Werkstücken 1 wird daher vorteilhaft bezüglich der Exzenterbohrungen 3, 4, 5 vorausgerichtet. Demgemäß werden die Werkstücke 1 relativ zum Spannmittel 7 so vorpositioniert, dass die Exzenterbohrungen 3, 4, 5 über den Exzenter-Spanndornen 9, 10, 11 stehen.
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Wie oben erläutert, bietet es sich an, dass die Spanndorne - das gilt sowohl für den Zentralspanndorn 8 als auch für die Exzenter-Spanndorne 9, 10, 11 - axial versetzte Spannabschnitte aufweisen, mit denen die entsprechenden Bohrungen der Werkstücke separat und unabhängig voneinander gespannt werden können. Bevorzugt wird beim Spannen der Werkstücke zunächst die untere Ebene, also das untere Werkstück 1, und anschließend die obere Ebene, also das obere Werkstück 1, gespannt.
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Für ein Spannen der Werkstücke 1 ist die axiale Kraft zumeist ausreichend, die über das Eigengewicht der Werkstücke wirkt. Alternativ kann auch beim Spannen der Werkstücke auf dem Spannmittel 7 eine Reitstock-Druckglocke zum axialen Andrücken eingesetzt werden, um eine klar definierte Anlage der Werkstücke am Spannmittel 7 sicherzustellen.
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Die drei Halteelemente 12, 13 und 14 haben sich in dieser Ausgestaltung bewährt, um eine gute Halterung der Werkstücke am Spannmittel sicherzustellen und dennoch eine minimale Flächenpressung zu erreichen. Im Ausführungsbeispiel greifen die Halteelemente radial von außen auf die Werkstücke zu (siehe 6). Alternativ zu dieser Lösung kann auch vorgesehen werden, dass die Halteelemente durch korrespondierende Aussparungen (siehe hierzu die unrunden Ausnehmungen im Werkstück 1) in den Werkstücken 1 geführt werden. Zum Klemmen schwenken sie dann radial nach außen.
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Das Entspannen und axiale Versenken der drei Exzenter-Spanndorne 9, 10, 11 erfolgt bevorzugt erst, nachdem die genannten Halteelemente 12, 13, 14 bereits eine axiale Spannkraft eingeleitet haben.
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Eine zeitlich kombinierte Bearbeitung der Zentralbohrung 8 sowie der Exzenter-Bohrungen 9, 10, 11 ist möglich, wenn durch die Halteelemente 12, 13, 14 ein zuverlässiger Halt der Werkstücke 1 auf dem Spannmittel 7 sichergestellt ist.
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Hinsichtlich der relativen Verdrehung der beiden Werkstücke 1 um eine halbe Teilung der Profilierung 6, um diese am Außenumfang der Werkstücke 1 fluchten zu lassen, wird bevorzugt so vorgegangen, dass mittels des genannten Verdrehelements 16 in die Exzenterbohrungen des oberen Werkstücks 1 eingegriffen und dieses somit an einer Rotation gehindert wird. Das Verdrehelement 16 wird dabei bevorzugt von einer Druckglocke axial vorbelastet, nachdem zuvor beide Segmente des Hydrodehn-Spanndorns belastet wurden. Das untere Werkstück 1 wird dann durch Rotation des Rundtisches, welches das Spannmittel 7 hält, entsprechend verdreht.
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Für das Messen der feinbearbeiteten Flächen können entsprechende Messgeräte vorgesehen werden, die als solche bekannt sind.
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Im Zusammenhang mit der Entnahme der fertigen Werkstücke aus der Werkzeugmaschine kann es aus konstruktiven Gründen bzw. aufgrund von ansonsten gegebenen Kollisionen notwendig sein, die genannte Verdrehung der beiden Werkstücke wieder rückgängig zu machen, bevor die Werkstücke entnommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkstück
- 2
- Zentralbohrung
- 3
- Exzenterbohrung
- 4
- Exzenterbohrung
- 5
- Exzenterbohrung
- 6
- Profilierung
- 7
- Spannmittel
- 8
- Zentralspanndorn
- 8'
- axialer Abschnitt des Zentralspanndorns
- 8"
- axialer Abschnitt des Zentralspanndorns
- 9
- Exzenter-Spanndorn
- 9'
- axialer Abschnitt des Exzenter-Spanndorns
- 9"
- axialer Abschnitt des Exzenter-Spanndorns
- 10
- Exzenter-Spanndorn
- 11
- Exzenter-Spanndorn
- 12
- Halteelement
- 13
- Halteelement
- 14
- Halteelement
- 15
- glockenförmiges Halteelement
- 16
- Verdrehelement
- 17
- Winkelmarkierung
- 18
- Winkelmarkierung
- 19
- Ausrichtnut
- a
- Achse