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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs.
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Moderne Kraftfahrzeuge weisen eine Vielzahl von Assistenzsystemen auf, welche den Komfort und die Sicherheit des Fahrers und des Kraftfahrzeugs erhöhen. Ein solches Assistenzsystem ist beispielsweise eine Hindernisbremsung, welche eine Kollision einer durch den Fahrer oder einem anderen Passagier geöffneten Tür mit einem im Öffnungsradius der Tür vorhandenen Hindernis verhindert, indem die Tür rechtzeitig vor dem Hindernis abgebremst wird. Dadurch werden Schäden an dem Kraftfahrzeug und dem Hindernis verhindert.
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Aus der
DE 20 2005 020 086 U1 ist eine Antriebsanordnung bekannt zur motorischen Verstellung einer Klappe eines Kraftfahrzeugs zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung. Die Klappe wird mittels eines von einer Klappensteuerung angesteuerten Antriebs verstellt. Bei der Verstellung der Klappe in eine vorbestimmte Justierstellung empfängt die Klappensteuerung ein Justiersignal und nimmt eine Anpassung der Ansteuerung des Antriebs an die tatsächliche Klappenstellung vor.
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Aus der
DE 20 2011 104 636 U1 ist eine Feststellvorrichtung für eine Kraftfahrzeug-Türeinheit bekannt, mit einem Bewegungsübertragungsglied und mit einem Reibelement mit zugehöriger Feder, wobei das Reibelement mit dem Bewegungsübertragungsglied nach Maßgabe eines Stellgliedes wechselwirkt, wobei die Feder das Bewegungsübertragungsglied mit durch das Stellglied vorgegebenem Bewegungsspiel umschließt und dadurch translatorische Bewegungen des Bewegungsübertragungsgliedes zulässt oder unterbindet. Ferner wird ein Sensor beschrieben, welcher einen Stellweg des Bewegungsübertragungsgliedes erfasst.
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Aus der
DE 10 2012 018 093 A1 ist eine Kraftfahrzeugtür und ein Verfahren zur Beaufschlagung der besagten Kraftfahrzeugtür im Sinne eines Abbremsens/Feststellens oder Zuziehens/Öffnens bekannt. Die Kraftfahrzeugtür ist mit einem Türflügel mit Antrieb, ferner einer Magneteinrichtung als Bestandteil des Antriebes und schließlich wenigstens einem dem Türflügel zugeordneten Sensor ausgerüstet. In Abhängigkeit einer mit Hilfe des Sensors ermittelten Geschwindigkeit und/oder Position des Türflügels wird gegenüber einer Kraftfahrzeugkarosserie die Magneteinrichtung zum wahlweisen Abbremsen, Festhalten, Zuziehen oder Öffnen des Türflügels seitens einer Steuereinheit bestromt. Aus der
WO 2015/048876 A1 ist ein Fahrzeugtürsteuerungssystem für ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugkarosserie und einer Fahrzeugtür bekannt. Das Fahrzeugtürsteuerungssystem umfasst einen Sperrarm mit einem Ende, das entweder an der Fahrzeugkarosserie oder der Fahrzeugtür befestigt ist, einen Sperrarmhalter mit einem Bereich, der entsprechend an der Fahrzeugkarosserie oder der Fahrzeugtür befestigt ist, und eine Steuerung. Der Sperrarmhalter ist ausgebildet, mindestens drei verschiedene Bremskräfte auf den Sperrarm auszuüben. Die Steuerung ist ferner derart programmiert, den Betrieb des Sperrarmhalters auf Grundlage eines Eingangssignals von zumindest einem Sensor zu steuern.
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Im Verlauf von mehreren Öffnungen und Schließungen der Tür kann es vorkommen, dass auf Grund von Verschleiß oder anderen Fehlfunktionen ein von einem Sensor erfasster Öffnungswinkel nicht mehr mit dem realen Öffnungswinkel der Tür übereinstimmt.
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Der Erfindung liegt somit das Problem zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.
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Die technische Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Folgenden soll ein Sicherheitswinkel ein Winkel sein, welcher als Sicherheitsbereich um einen gemessenen Wert eines Öffnungswinkels einer Tür gelegt wird. Je nach Bewegungsrichtung der Tür wird der Sicherheitswinkel entsprechend hinzuaddiert oder subtrahiert. Beträgt der Sicherheitswinkel beispielsweise 2° und ist bei einer Türöffnung eine Bremsung der Tür bei einem Öffnungswinkel von 10° vorgesehen, so wird bereits bei einem Öffnungswinkel von 8° mit der Bremsung begonnen. In umgekehrten Fall, das heißt bei einem Schließen der Tür, wird der Sicherheitswinkel entsprechend abgezogen. Soll wieder bei einem Öffnungswinkel von 10° gebremst werden, wird mit der Bremsung bereits bei einem Öffnungswinkel von 12° begonnen. Der Sicherheitswinkel kann bezüglich einer Bewegungsrichtung der Tür symmetrisch oder asymmetrisch ausgebildet sein. Prinzipiell kann der Sicherheitswinkel auch Null betragen oder eine Bremsung der Tür generell nur in einer Richtung, beispielsweise lediglich beim Öffnen, erfolgen.
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Insbesondere wird ein Verfahren zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt, umfassend die folgenden Schritte: Erfassen eines binären Zustandes der Tür durch einen Schließsensor, Erfassen eines Öffnungswinkels der Tür durch die Winkelerfassungseinrichtung, Erfassen eines von der Winkelerfassungseinrichtung ausgegebenen Winkelsignals durch eine Steuerung, wenn ein binärer Zustand „geschlossen“ vorliegt, wobei das erfasste Winkelsignal mit einem vorgegebenen Sicherheitswinkel durch die Steuerung verglichen wird, wobei ein Warnsignal durch die Steuerung ausgegeben wird, wenn der Betrag des erfassten Winkelsignals größer als oder gleich dem vorgegebenen Sicherheitswinkel ist.
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Ferner wird eine Vorrichtung in einem Kraftfahrzeug zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür des Kraftfahrzeugs geschaffen, umfassend mindestens einen Schließsensor zum Erfassen eines binären Zustands der Tür, mindestens die eine Winkelerfassungseinrichtung zum Erfassen eines Öffnungswinkels der Tür, eine Steuerung, wobei die Steuerung derart ausgebildet ist, im binären Zustand „geschlossen“ ein von der Winkelerfassungseinrichtung ausgegebenes Winkelsignal zu erfassen, wobei die Steuerung ferner derart ausgebildet ist, das erfasste Winkelsignal mit einem vorgegebenen Sicherheitswinkel zu vergleichen und ein Warnsignal auszugeben, wenn der Betrag des erfassten Winkelsignals größer als oder gleich dem vorgegebenen Sicherheitswinkel ist.
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Im Idealfall sollte der von der Winkelerfassungseinrichtung gemessene und als Winkelsignal ausgegebene Öffnungswinkel im geschlossenen Zustand der Tür stets Null betragen. Ergibt sich jedoch im Verlauf von wiederholten Öffnungen und Schließungen der Tür ein Winkelfehler, so wird sich der von der Winkelerfassungseinrichtung gemessene Wert um den Fehler verschieben. Ein solcher Winkelfehler kann beispielsweise durch Verschleiß und Abrieb von verwendeten Bauteilen der Winkelerfassungseinrichtung oder solchen, welche mit der Winkelerfassungseinrichtung zur Winkelmessung verbunden sind, entstehen. Dabei sind insbesondere bewegliche Bauteile einem fortschreitenden Verschleiß ausgesetzt. Ein solcher Verschleiß kann dann beispielsweise zu einem systematischen Fehler beim Bestimmen des Öffnungswinkels der Tür führen. Ebenfalls kann der Fall auftreten, dass bewegliche Teile der Winkelerfassungseinrichtung, beispielsweise eine zur Winkelmessung sich auf einem Halteband abrollende Gummirolle, teilweise oder vollständig blockieren. Daneben kann eine Verringerung der Rollreibung einer solchen Gummirolle durch physikalische Einflüsse (z.B. Vereisung des Haltebandes oder der Rollenoberfläche) oder chemische Einflüsse (z.B. Benetzung einer Kontaktstelle zwischen Gummirolle und Halteband mit Fetten oder Ölen) zu einer fehlerhaften Winkelmessung führen.
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Die Kernidee der Erfindung ist, jedes Mal, wenn die Tür geschlossen ist, das von der Winkelerfassungseinrichtung ausgegebene Winkelsignal zu erfassen. Da der Öffnungswinkel der Tür im geschlossenen Zustand der Tür fest steht (nämlich gleich Null ist) und von einem separaten Schließsensor mit nur zwei Zuständen erfasst wird, steht in diesem Zustand somit ein verlässlicher Referenzwert zur Verfügung. Das von der Winkelerfassungseinrichtung im geschlossenen Zustand der Tür ausgegebene Winkelsignal entspricht dann dem vorhandenen Winkelfehler. Der auf diese Weise bestimmte Fehlerwinkel wird dann durch die Steuerung mit einem Sicherheitswinkel verglichen, wobei ein Warnsignal ausgegeben wird, wenn beispielsweise ein absoluter Wert des Fehlerwinkels den Sicherheitswinkel überschreitet. Als Sicherheitswinkel kann beispielsweise ein Wert von 2° gewählt werden. Bleibt der absolute Fehlerwinkel unterhalb dieses Wertes, wird kein Warnsignal ausgegeben. Überschreitet der absolute Fehlerwinkel hingegen die 2°, so wird ein Warnsignal ausgegeben. Prinzipiell kann zusätzlich noch eine Richtung der Abweichung unterschieden werden. So ist ein zu groß bestimmter Öffnungswinkel der Tür für eine Vermeidung einer Kollision mit einem Hindernis eher tolerierbar als ein zu klein bestimmter Öffnungswinkel. Es stehen somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung, mit denen der Winkelfehler regelmäßig überprüft und überwacht werden kann.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Warnsignal an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle ausgegeben wird. Dazu umfasst die Vorrichtung eine Mensch-Maschine-Schnittstelle. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle kann dabei als visuell wahrnehmbar, akustisch wahrnehmbar oder auch haptisch wahrnehmbar ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Mensch-Maschine-Schnittstelle eine Anzeigeeinrichtung aufweist und die Steuerung derart ausgebildet ist, das Warnsignal an der Anzeigeeinrichtung in Form eines visuell wahrnehmbaren Signals auszugeben und/oder nacheinander erfasste Winkelsignale zu speichern, miteinander zu vergleichen und eine vorausschauende Wartungsempfehlung auszugeben, wenn ein absoluter Wert aufeinanderfolgend erfasster Winkelsignale um einen vorgegebenen Betrag ansteigt.
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Das visuell wahrnehmbare Signal kann beispielsweise über ein LCD-Display, eine LED-Anzeige oder ähnlich ausgebildete Anzeigeeinrichtungen in dem Kraftfahrzeug angezeigt werden. Auch ist eine Darstellung des Warnsignals und/oder der vorausschauenden Wartungsempfehlung über eine Anzeigeeinrichtung eines Bordcomputers oder einer interaktiven Multimedia-Anzeige- und Bedieneinrichtung möglich.
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Die nacheinander erfassten Winkelsignale werden beispielsweise in einem Speicher hinterlegt. Beispielsweise kann dann auf Grundlage der hinterlegten Winkelsignale ein zeitlicher Trend ermittelt werden. Ändern sich die hinterlegten Winkelsignale um einen absoluten Wert, der einen bestimmten vorgegebenen Betrag überschreitet bzw. weist der Trend eine bestimmte Steigung auf, ist davon auszugehen, dass der Winkelfehler bald den Sicherheitswinkel überschreitet. Entsprechend wird dann die Wartungsempfehlung ausgeben. Die Wartungsempfehlung kann natürlich auch zusätzlich zusammen mit dem Warnsignal bei Überschreiten des Sicherheitswinkels ausgegeben werden.
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Die Werte der nacheinander erfassten Winkelsignale können beispielsweise bezüglich ihrer zeitlichen Entwicklung ausgewertet werden. Steigen die absoluten Werte der nacheinander erfassten Winkelsignale mit der Zeit an, so kann auf eine zukünftige Entwicklung, beispielsweise auf Grund eines fortschreitenden Verschleißes der Winkelerfassungseinrichtung, geschlossen werden. Entsprechend kann bei Erkennen eines Trends in den Werten der erfassten Winkelsignale eine Wartungsempfehlung ausgegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass im binären Zustand „geöffnet“ ein nach dem Erfassen des Winkelsignals durch die Winkelerfassungseinrichtung erfasster Öffnungswinkel der Tür durch eine Korrektureinrichtung um einen Wert des erfassten Winkelsignals korrigiert wird und/oder der vorgegebene Sicherheitswinkel angepasst wird. Dies erlaubt eine flexible Anpassung des bestimmten Öffnungswinkels an einen aktuell aus dem erfassten Winkelsignal bestimmten Winkelfehler. Somit kann parallel zu einer Überwachung des Winkelfehlers stets ein Öffnungswinkel der Tür bestmöglich bestimmt oder geschätzt und bereitgestellt werden.
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Liegt beispielsweise ein systematischer Winkelfehler von +1,5° vor, das heißt die Winkelerfassungseinrichtung stellt immer ein Winkelsignal zur Verfügung, welches proportional eines zu großen Öffnungswinkels ist, so kann die Korrektureinrichtung einen erfassten Öffnungswinkel der Tür um diesen Wert korrigieren. Eine Hindernisbremsung kann dann auf Grundlage des korrigierten Öffnungswinkels auf Hindernisse im Öffnungsradius der Tür reagieren.
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Überschreitet der bestimmte Fehlerwinkel den Sicherheitswinkel, so ist es ferner möglich, den Sicherheitswinkel selbst anzupassen und darüber den Sicherheitsbereich zu erweitern. Dadurch wird mit einer Bremsung der Tür des Kraftfahrzeugs entsprechend früher begonnen. Ein sicherer Betrieb einer Hindernisbremsung ist dann mit einem erhöhten Sicherheitswinkel weiterhin möglich.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Gummirolle und ein Halteband aufweist, wobei die Gummirolle und das Halteband derart an der Tür des Kraftfahrzeugs angeordnet sind, dass die Gummirolle beim Öffnen und Schließen der Tür auf dem Halteband entlangrollt und wobei die Winkelerfassungseinrichtung derart mit der Gummirolle verbunden ist, dass über die Bewegung der Gummirolle entlang des Haltebandes der Öffnungswinkel der Tür erfasst und bestimmt werden kann. Ein für diese Ausführungsform bestimmter Winkelfehler kann dann beispielsweise als Indikator für einen Verschleiß der Gummirolle und/oder des Haltebandes dienen. So wird ein Durchmesser der Gummirolle durch fortschreitenden Abrieb kleiner werden, was zu einem systematischen Fehler führt. Ein Verlust des Reibschlusses zwischen der Gummirolle und dem Halteband, eine Blockierung der Gummirolle und ein systematischer Schlupf können ebenfalls über den Fehlerwinkel entdeckt werden.
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Teile der Vorrichtung können einzeln oder zusammengefasst auch als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs;
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2 eine schematische Darstellung einer Winkelerfassungseinrichtung für eine Tür eines Kraftfahrzeugs;
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3 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung 2 an einer Tür 51 eines Kraftfahrzeugs 50. Die Vorrichtung 1 umfasst die Winkelerfassungseinrichtung 2, einen Schließsensor 3, eine Steuerung 4 und eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 5, welche eine Anzeigeeinrichtung 6 aufweist. Die Vorrichtung 1 kann ferner eine Schnittstelle 7 aufweisen.
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Der Schließsensor 3 ist derart an der Tür 51 des Kraftfahrzeug 50 positioniert, dass der Schließsensors 3 einen binären Zustand der Tür, „geöffnet“ 60 oder „geschlossen“ 61, erfassen kann. Der Schließsensor 3 kann beispielsweise als einfacher Taster ausgebildet sein, wobei der Taster beim binären Zustand „geschlossen“ 61 gedrückt ist, beim binären Zustand „geöffnet“ 60 hingegen nicht gedrückt ist. Prinzipiell kann der binäre Zustand mittels des Tasters aber auch anderes herum erfasst werden, so dass ein gedrückter Taster dem Zustand „geöffnet“ 60 und ein nicht gedrückter Taster dem Zustand „geschlossen“ 61 entspricht.
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Die Winkelerfassungseinrichtung 2 erfasst einen Öffnungswinkel 30 der Tür 51 des Kraftfahrzeugs 52 und gibt einen dem Öffnungswinkel 30 entsprechenden Wert als Winkelsignal 20 aus. Der Öffnungswinkel 30 kann beispielsweise erfasst werden über eine an einem Halteband entlangrollende Gummirolle (siehe 2) und ein Erfassen eines dem Öffnungswinkel 30 proportionalen Drehwinkels.
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Erfasst der Schließsensor 3 den binären Zustand „geschlossen“ 61, so wird dies von der Steuerung 4 erkannt. Die Steuerung 4 erfasst dann ein in diesem binären Zustand 61 von der Winkelerfassungseinrichtung 2 ausgegebenes Winkelsignal 20 und vergleicht es mit einem vorgegebenen Sicherheitswinkel 21. Der vorgegebene Sicherheitswinkel 21 kann beispielsweise 2° betragen, kann aber auch anders gewählt werden. Überschreitet das ausgegebene Winkelsignal 20 den Sicherheitswinkel 21, so gibt die Steuerung 4 ein Warnsignal 22 über die Anzeigeeinrichtung 6 der Mensch-Maschine-Schnittstelle 5 aus. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle 5 kann beispielsweise die Anzeigeeinrichtung 6 eines Bordcomputers des Kraftfahrzeugs 50 oder einer Multimedia-Anzeige-Bedieneinrichtung des Kraftfahrzeugs 50 sein. Neben einer Ausgabe des Warnsignals 22 als visuell wahrnehmbares Signal 24 kann auch ein akustisches oder haptisch erfassbares Signal ausgegeben werden. Ferner kann die Steuerung 4 das Warnsignal 22 auch an der Schnittstelle 7 ausgegeben, so dass eine weitere Elektronik 11 des Kraftfahrzeugs 50 darauf zugreifen kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Steuerung 4 einen Speicher 10 aufweist, wobei aufeinander folgende ausgegebene Winkelsignale 20 der Winkelerfassungseinrichtung 2 durch die Steuerung 4 in dem Speicher 10 hinterlegt werden und von der Steuerung 4 in einer Auswerteinrichtung 13 eine Trendanalyse vorgenommen wird. Steigt beispielsweise bei wiederholtem Erfassen, das heißt im Laufe der Zeit bzw. über mehrere Türöffnungen und Türschließungen hinweg, das ausgegebene Winkelsignal 20 an, obwohl ein aktuell erfasstes Winkelsignal 20 den Sicherheitswinkel 21 noch nicht überschreitet, so kann eine Meldung 23 mit einer Aufforderung zu einem Werkstattbesuch ausgegeben werden, oder die Meldung kann in einer Logdatei eines Bordcomputers des Kraftfahrzeugs abgelegt werden, so dass ein Mechaniker bei einem zukünftigen Werkstattbesuch darauf Zugriff hat.
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Die Vorrichtung 1 kann eine Korrektureinrichtung 12 umfassen. Die Korrektureinrichtung 12 ist derart ausgebildet, im binären Zustand „geöffnet“ 60 ein nach dem Erfassen des Winkelsignals 20 durch die Winkelerfassungseinrichtung 2 erfassten Öffnungswinkel 30 der Tür 51 um einen Wert des erfassten Winkelsignals 20 zu korrigieren. Ein durch die Korrektureinrichtung 12 korrigierter Öffnungswinkel 31 kann dann beispielsweise über die Schnittstelle 7 der weiteren Elektronik 11 des Kraftfahrzeugs 50 zur Verfügung gestellt werden. Durch den korrigierten Öffnungswinkel 31 der Tür 51 kann beispielsweise eine Kollisionsvermeidungseinrichtung zum Vermeiden von Kollisionen der Tür 51 mit Hindernissen im Öffnungsradius der Tür 51 stets mit einem bestmöglichen Wert für den Öffnungswinkel 30 arbeiten. Selbst einen durch Verschleiß oder einen systematischen Fehler hervorgerufene fehlerhafte Messung kann auf diese Weise korrigiert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eine Winkelerfassungseinrichtung 2 und deren Anordnung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs. Von der Tür gezeigt sind Türbefestigungen 52 und eine Säulenbefestigung 53. An der Säulenbefestigung 53 ist ein Ende eines Haltbandes 54 befestigt. An dem Halteband 54 ist eine Gummirolle 55 derartig angeordnet, dass die Gummirolle 55 beim Öffnen und Schließen der Tür entlang des Haltebandes 54 entlangrollt. Der beim Öffnen bzw. Schließen der Tür durch die Gummirolle 55 zurückgelegte Drehwinkel 57 ist ein Maß für den Öffnungswinkel 30 der Tür. Zum Erfassen des Drehwinkels 57 ist die Winkelerfassungseinrichtung 2 über eine Drehachse 56 mit der Gummirolle 55 mechanisch verbunden.
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3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fehlererkennung einer Winkelerfassungseinrichtung an einer Tür eines Kraftfahrzeugs. Nach Starten 100 des Verfahrens wird in einem ersten Verfahrensschritt 101 von einem Schließsensor ein binärer Zustand der Tür abgefragt. Ergibt die Abfrage, dass der binäre Zustand der Tür „geöffnet“ ist, so wird der Verfahrensschritt 101 wiederholt. Ergibt die Abfrage hingegen, dass der binäre Zustand der Tür „geschlossen“ ist, so wird zum nächsten Verfahrensschritt 102 übergegangen. In diesem Verfahrensschritt 102 wird ein Öffnungswinkel der Tür durch eine Winkelerfassungseinrichtung erfasst. Im anschließenden Verfahrensschritt 103 wird ein von der Winkelerfassungseinrichtung ausgegebenes Winkelsignal durch eine Steuerung erfasst. Das erfasste Winkelsignal wird dann durch die Steuerung mit einem Sicherheitswinkel verglichen 104. Ist das erfasste Winkelsignal größer als oder gleich dem Sicherheitswinkel, so wird ein Warnsignal ausgegeben 105. Optional kann der Sicherheitswinkel angepasst werden 106, beispielsweise indem ein größerer Wert gewählt wird. Ist das erfasste Winkelsignal hingegen nicht größer oder gleich dem Sicherheitswinkel, so wird das erfasste Winkelsignal mit vorher erfassten Winkelsignalen aus der Vergangenheit verglichen 108 und ein Trend zwischen den Winkelsignalen aus der Vergangenheit und dem aktuell erfassten Winkelsignal bestimmt. Bei Vorliegen eines bestimmten Trends, beispielsweise eines bestimmten Anstieges des erfassten Winkelsignals mit der Zeit, kann eine Warnmeldung ausgegeben werden 109, welche zu einem Werkstattbesuch auffordert. Anschließend wird das Verfahren wiederholt. Auch wenn der Sicherheitswinkel angepasst wurde 107, wird das Verfahren wiederholt. Wurde ein Warnsignal ausgegeben und der Sicherheitswinkel nicht angepasst 107, so wird das Verfahren beendet 110.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Winkelerfassungseinrichtung
- 3
- Schließsensor
- 4
- Steuerung
- 5
- Mensch-Maschine-Schnittstelle
- 6
- Anzeigeeinrichtung
- 7
- Schnittstelle
- 10
- Speicher
- 11
- Elektronik
- 12
- Korrektureinrichtung
- 13
- Auswerteinrichtung
- 20
- ausgegebenes Winkelsignal
- 21
- Sicherheitswinkel
- 22
- Warnsignal
- 23
- Meldung
- 24
- visuell wahrnehmbares Signal
- 30
- Öffnungswinkel
- 31
- korrigierter Öffnungswinkel
- 50
- Kraftfahrzeug
- 51
- Tür
- 52
- Türbefestigung
- 53
- Säulenbefestigung
- 54
- Halteband
- 55
- Gummirolle
- 56
- Drehachse
- 57
- Drehwinkel
- 60
- binärer Zustand „geöffnet“
- 61
- binärer Zustand „geschlossen“
- 100–108
- Verfahrensschritte