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Die Erfindung betrifft ein Wälzlager, einen Kugelgewindetrieb mit einem solchen Wälzlager sowie ein Lenkgetriebe mit einem solchen Kugelgewindetrieb oder einem solchen Wälzlager.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2011 111 417 A1 geht ein Wälzlager für eine Kugelgewindemutter eines Kugelgewindetriebs einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung hervor, wobei das Wälzlager einen Lagerinnenring, einen Lageraußenring und zwischen dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring angeordnete Kugeln als Wälzelemente aufweist. Bei derartigen Wälzlagern besteht das Problem, dass die einzelnen Bauteile verschiedene Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen und sich daher verschieden stark ausdehnen, wenn das Wälzlager seine Temperatur ändert, beispielsweise indem es aus einem kälteren Zustand in einen betriebswarmen Zustand geführt wird. Durch die verschieden starke Ausdehnung bei Temperaturerhöhung entsteht ein vergrößertes Spiel zwischen dem Lageraußenring und dem Lagerinnenring einerseits und den Wälzelementen andererseits. Das Spiel an sich wird auch als Lagerluft bezeichnet. Insbesondere abhängig von der Einspannung der Wälzelemente zwischen dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring kann die Lagerluft so groß werden, dass das Wälzlager zu klappern beginnt. Die Lagerluft und damit auch die Klappergefahr kann grundsätzlich durch stärkere Einspannung der Wälzelemente verringert werden. Hierdurch wird allerdings die Reibung im Wälzlager sehr groß, was wiederum nachteilig für den Betrieb des Wälzlagers ist. Die Lagerluft kann auch durch Verwendung von allerdings sehr hochpreisigen Schrägkugellagern verringert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wälzlager, einen Kugelgewindetrieb mit einem solchen Wälzlager und ein Lenkgetriebe mit einem solchen Kugelgewindetrieb oder einem solchen Wälzlager zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Wälzlager geschaffen wird, welches einen Lagerinnenring, einen Lageraußenring und wenigstens ein zwischen dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring angeordnetes Wälzelement aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass der Lageraußenring an einer äußeren Umfangsfläche wenigstens eine Schwächung aufweist, wobei im Bereich der wenigstens einen Schwächung wenigstens ein Elastizitätselement angeordnet ist, das eingerichtet und angeordnet ist, um den Lageraußenring – in radialer Richtung gesehen – mit einer elastischen Vorspannung zu beaufschlagen. Das Wälzlager weist Vorteile im Vergleich zum Stand der Technik auf. Insbesondere wird der Lageraußenring im Zusammenspiel der wenigstens einen Schwächung mit dem wenigstens einen Elastizitätselement bei einer Wärmeausdehnung so durchgebogen, dass er auf das wenigstens eine Wälzelement gedrückt wird, wodurch die Lagerluft verringert wird. Aufgrund seiner Elastizität reagiert das mit Vorspannung an dem Lageraußenring anliegende Elastizitätselement auf Differenzen in der Wärmeausdehnung der verschiedenen Bauteile des Wälzlagers, wobei es seine Anlage an dem Lageraußenring selbsttätig nachführt. Das ohne das Elastizitätselement und die Schwächung auftretende Spiel im Wälzlager wird daher durch eine von dem Elastizitätselement aufgebrachte, radial wirkende Kraft ausgeglichen, wobei dieser Effekt durch die Schwächung des Lageraußenrings und dessen damit verbundene Verformbarkeit unterstützt wird. Dabei wird die Reibung im Wälzlager nicht übermäßig erhöht, sodass dieses temperaturunabhängig geräuschlos und mit relativ geringer Reibung arbeiten kann. Das Klappern des Wälzlagers wird somit in allen thermischen Betriebszuständen vermieden. Es bedarf keiner Geometrieänderung an einem das Wälzlager aufnehmenden Lagergehäuse, sodass die hier vorgeschlagene Lösung einfach und kostengünstig verwirklicht werden kann. Das Wälzlager kann in den bestehenden Bauraum eines Kugelgewindetriebs, insbesondere eines Lenkgetriebes, ohne weiteres integriert werden, wobei das Wälzlager auch als Nachrüstlösung für den Servicefall bereitgestellt werden kann. Ein herkömmliches Wälzlager kann dabei einfach gegen das erfindungsgemäße Wälzlager ausgetauscht werden. Eine Schrägstellung des Hauptlagers kann gegebenenfalls zugunsten einer geringeren Reibung zurückgenommen werden.
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Vorzugsweise weist das Wälzlager eine Mehrzahl von Wälzelementen auf. Das wenigstens eine Wälzelement ist bevorzugt als Kugel ausgebildet, kann aber auch tonnenförmig oder als Nadel eines Nadellagers ausgebildet sein. Bevorzugt weist das Wälzlager eine Mehrzahl von Kugeln als Wälzelemente auf. Insbesondere ist das Wälzlager bevorzugt als Kugellager ausgebildet. Der Lageraußenring und der Lagerinnenring liegen vorzugsweise an der wenigstens einen Kugel an vier Punkten auf, sodass das Wälzlager als sogenanntes Vier-Punkt-Lager ausgebildet ist. Die Anlage kann auch an nur zwei Punkten erfolgen, was beispielsweise bei einem Rillenkugellager zutrifft.
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Der Lageraußenring ist relativ zu dem Lagerinnenring insbesondere über das wenigstens eine Wälzelement abwälzbar, insbesondere also relativ zu dem Lagerinnenring – vermittelt über das wenigstens eine Wälzelement – drehbar gelagert.
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Der Lagerinnenring und der Lageraußenring sind insbesondere um eine Lagerachse relativ zueinander drehbar. Diese Lagerachse definiert eine Axialrichtung des Wälzlagers. Eine Umfangsrichtung umgreift diese Axialrichtung konzentrisch, wobei eine radiale Richtung senkrecht auf der Lagerachse steht und diese schneidet.
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Entsprechend erstreckt sich auch die äußere Umfangsfläche des Lageraußenrings konzentrisch um die Lagerachse – in Umfangsrichtung gesehen – wobei es sich um eine nach außen gewandte Mantelfläche des Lageraußenrings handelt.
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Dass der Lageraußenring an seiner äußeren Umfangsfläche wenigstens eine Schwächung aufweist, bedeutet insbesondere, dass das Material des Lageraußenrings an der äußeren Umfangsfläche lokal im Vergleich zu einer Umgebung der geschwächten Stelle geschwächt ist.
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Die Schwächung ist dabei begrenzt durch die Bedingung, dass die bisweilen sehr hohen Lagerkräfte schadlos aufgenommen werden können, ohne dass das Wälzlager versagt. Insbesondere ist die Schwächung so ausgestaltet, dass einerseits eine Verformung, insbesondere eine Durchbiegung, des Lageraußenrings zum Ausgleich der verschiedenen Wärmeausdehnungen der Bauteile des Wälzlagers möglich ist, wobei andererseits die bestimmungsgemäß zu erwartenden Lagerkräfte – abhängig von der Anwendung und Auslegung des Wälzlagers – beschädigungsfrei aufgenommen werden können.
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Das wenigstens eine Elastizitätselement ist bevorzugt als Federelement ausgebildet, insbesondere als Element, welches eine federnde Wirkung zumindest in einer Richtung – hier in bestimmungsgemäß zusammengebautem Zustand des Wälzlagers insbesondere wenigstens in radialer Richtung – aufweist.
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Das Wälzlager ist insbesondere eingerichtet zur Verwendung in einem Kugelgewindetrieb, bevorzugt in einem Kugelgewindetrieb eines Lenkgetriebes, insbesondere eines Lenkgetriebes einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung. Das Wälzlager ist besonders bevorzugt eingerichtet zur Lagerung einer Kugelgewindemutter des Kugelgewindetriebs.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Schwächung als Ausnehmung in der äußeren Umfangsfläche des Lageraußenrings ausgebildet ist. Dies stellt eine besonders einfache und kostengünstig herstellbare Ausgestaltung der Schwächung dar. Durch eine Ausnehmung kann insbesondere das Material des Lageraußenrings lokal reduziert werden, sodass der Lageraußenring im Bereich der Ausnehmung geschwächt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens eine Schwächung als Nut ausgebildet ist. Eine Nut stellt dabei eine besonders geeignete Form einer Ausnehmung für die wenigstens eine Schwächung dar. Besonders bevorzugt ist die Schwächung als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnut ausgebildet. Der Lageraußenring weist also bevorzugt an seiner äußeren Umfangsfläche wenigstens eine – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnut auf, in deren Bereich er lokal geschwächt ist. Es ist möglich, dass der Lageraußenring genau eine und nur eine umlaufende Ringnut als Schwächung aufweist. Insbesondere in diesem Fall ist die umlaufende Ringnut bevorzugt symmetrisch zu einer Mittelebene des Lageraußenrings in die äußere Umfangsfläche eingebracht, wobei die Lagerachse senkrecht auf der Mittelebene steht, und wobei die Mittelebene den Lageraußenring insbesondere in zwei gleichgroße, spiegelsymmetrische Hälften oberhalb und unterhalb der Mittelebene teilt. Eine gedachte Umfangslinie, entlang derer sich die umlaufende Ringnut erstreckt, liegt dann vorzugsweise in der Mittelebene. Auf diese Weise kann der Lageraußenring mittig geschwächt sein, was zu einer symmetrischen Verformung des Lageraußenrings und damit auch zu einer symmetrischen Verringerung der Lagerluft führt. Dies kann insbesondere dazu beitragen, Verspannungen und damit eine übermäßige Erhöhung der Reibung in dem Wälzlager zu vermeiden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Tiefe der als Ausnehmung, insbesondere als Nut, ausgebildeten, wenigstens einen Schwächung – in radialer Richtung gemessen – von wenigstens 1 mm bis höchstens 3,2 mm, vorzugsweise von wenigstens 1,2 mm bis höchstens 3 mm, vorzugsweise von wenigstens 1,4 mm bis höchstens 2,8 mm beträgt. In diesen Tiefenbereichen kann gewährleistet werden, dass die Schwächung einerseits für eine Verformung des Lageraußenrings zur Reduzierung der Lagerluft ausreichend und andererseits gering genug ist, sodass das Wälzlager die bestimmungsgemäß im Betrieb zu erwartenden Lagerkräfte beschädigungsfrei aufnehmen kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lageraußenring zwei Ausnehmungen aufweist, die spiegelsymmetrisch zu der Mittelebene des Lageraußenrings, auf welcher die Lagerachse senkrecht steht, und jeweils versetzt zu der Mittelebene in der äußeren Umfangsfläche des Lageraußenrings ausgebildet sind. Es sind in diesem Fall also zwei Schwächungen vorgesehen, die insbesondere symmetrisch – entlang der Lagerachse gesehen – oberhalb und unterhalb der Mittelebene angeordnet sind. Bevorzugt sind die beiden Ausnehmungen jeweils als Nut, insbesondere als umlaufende Ringnut ausgebildet. Durch die spezifische Anordnung der beiden Ausnehmungen kann das Verformungsverhalten des Lageraußenrings spezifisch auf einen bestimmten Anwendungsfall abgestimmt werden, wobei durch die symmetrische Anordnung der Ausnehmungen eine symmetrische Verformung des Lageraußenrings sichergestellt werden kann. Bei dieser Ausgestaltung weist das Wälzlager also zwei Schwächungen in Form der zwei Ausnehmungen auf, insbesondere genau zwei und nur zwei Schwächungen, nämlich genau zwei und nur zwei Ausnehmungen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Elastizitätselement als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufender elastischer Ring, vorzugsweise als O-Ring, ausgebildet ist. Dies stellt eine einfache, kostengünstige und leicht zu montierende Ausgestaltung des Elastizitätselements dar.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Elastizitätselement ein Elastomer oder ein gummiartiges Material aufweist, oder dass das wenigstens eine Elastizitätselement aus einem Elastomer oder aus einem gummiartigen Material besteht. Das Elastizitätselement erhält seine elastischen Eigenschaften in diesem Fall durch das Material, welches es aufweist oder aus welchem es besteht. Besonders bevorzugt ist das Elastizitätselement als Elastomerring oder als Gummiring ausgebildet. Eine solche Ausgestaltung des Elastizitätselements ist funktional, einfach montierbar und kostengünstig.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Elastizitätselement in der als Ausnehmung oder Nut ausgebildeten Schwächung angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist das Elastizitätselement rutschsicher in der Ausnehmung oder Nut angeordnet. Die Anordnung des Elastizitätselements in der Ausnehmung oder Nut stellt in besonders günstiger Weise ein für die Funktion des Wälzlagers sehr effizientes Zusammenspiel der Schwächung des Lageraußenrings mit dem Elastizitätselement sicher.
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Besonders bevorzugt ist die Schwächung als umlaufende Ringnut ausgebildet, in welcher das als elastischer Ring ausgebildete Elastizitätselement angeordnet ist. Dies stellt eine ebenso einfache, kostengünstige und effiziente Ausgestaltung des Wälzlagers dar. Der Durchmesser des elastischen Rings ist dabei insbesondere größer als eine – in radialer Richtung gemessene – Tiefe der Ringnut, sodass der elastische Ring in nicht komprimiertem Zustand über die Ringnut übersteht und insbesondere zwischen der äußeren Umfangsfläche des Lageraußenrings und einer Wandung eines Lagergehäuses für das Wälzlager elastisch komprimiert werden kann.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Kugelgewindetrieb geschaffen wird, welcher ein Wälzlager nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist. In Zusammenhang mit dem Kugelgewindetrieb ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Wälzlager erläutert wurden.
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Das Wälzlager dient in dem Kugelgewindegetriebe insbesondere der Lagerung einer Kugelgewindemutter. Es ist also bevorzugt eine Kugelgewindemutter in dem Wälzlager gelagert. Der Lageraußenring stützt sich insbesondere über das wenigstens eine Elastizitätselement an einer Wandung eines Lagergehäuses, insbesondere an einer Kugelgewindetrieb-Gehäusewandung ab.
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Die Aufgabe wird schließlich auch gelöst, indem ein Lenkgetriebe geschaffen wird, welches einen Kugelgewindetrieb oder ein Wälzlager nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist. In Zusammenhang mit dem Lenkgetriebe ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Wälzlager und/oder dem Kugelgewindetrieb erläutert wurden. Dabei stützt sich der Lageraußenring des Wälzlagers bevorzugt über das wenigstens eine Elastizitätselement insbesondere an einer Lenkgetriebe-Gehäusewandung ab.
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Das Lenkgetriebe ist bevorzugt ausgebildet als Lenkgetriebe einer elektromechanischen Fahrzeuglenkung. Insoweit wird auch eine elektromechanische Fahrzeuglenkung bevorzugt, welche ein Lenkgetriebe nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisch Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Wälzlagers.
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Die einzige Figur zeigt ein Ausführungsführungsbeispiel eines Lenkgetriebes 1 mit einem Kugelgewindetrieb 3, der ein Wälzlager 5 aufweist, das insbesondere in einem Lenkgetriebegehäuse 7 angeordnet ist. In dem Wälzlager 5 ist insbesondere eine hier nicht dargestellte Kugelgewindemutter angeordnet, die über das Wälzlager 5 drehbar relativ zu dem Lenkgetriebegehäuse 7 gelagert ist.
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Das Wälzlager 5 weist einen Lagerinnenring 9, einen Lageraußenring 11 und wenigstens ein zwischen dem Lagerinnenring 9 und dem Lageraußenring 11 angeordnetes Wälzelement 13 auf, welches hier als Kugel ausgebildet ist. Insbesondere weist das Wälzlager 5 bevorzugt eine Mehrzahl solcher Wälzelemente 13, insbesondere eine Mehrzahl von Kugeln auf, wobei das Wälzlager 5 bevorzugt als Kugellager ausgebildet ist.
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Der Lageraußenring 11 ist hier relativ zu dem Lenkgetriebegehäuse 7 drehfest angeordnet, wobei der Lagerinnenring 9 – vermittelt über die Wälzelemente 13 – relativ zu dem Lageraußenring 11 drehbar ist, wobei er insbesondere über die Wälzelemente 13 abwälzen kann. Die nicht dargestellte Kugelgewindemutter ist bevorzugt drehfest an dem Lagerinnenring 9 angeordnet, insbesondere drehfest von diesem aufgenommen, sodass sie gemeinsam mit dem Lagerinnenring 9 relativ zu dem Lageraußenring 11 drehbar ist.
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In der schematischen Schnittdarstellung der Figur ist dabei nur eine Hälfte des Wälzlagers 5 dargestellt. Dieses ist nämlich insbesondere rotationssymmetrisch um eine Lagerachse A ausgebildet, wobei die Relativdrehung zwischen dem Lagerinnenring 9 und dem Lageraußenring 11 insbesondere um die Lagerachse A erfolgt. Die Lagerachse A steht senkrecht auf einer hier durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Mittelebene E des Wälzlagers 5, welche zugleich eine Mittelebene des Lageraußenrings 11 ist. Die Lagerachse A verläuft dabei in der Bildebene der Figur, wobei die Mittelebene E senkrecht auf der Bildebene der Figur steht, wobei die strichpunktierte Linie, welche die Mittelebene E kennzeichnet, die Schnittlinie der Mittelebene E mit der Bildebene der Figur darstellt.
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Die Mittelebene E teilt das Wälzlager 5 und damit insbesondere auch den Lageraußenring 11 in zwei gleich große und vorzugsweise symmetrisch ausgebildete Hälften, von denen die eine – entlang der Längsachse A gesehen – oberhalb, das heißt beispielsweise in der Figur rechts, der Mittelebene E, und die andere Hälfte unterhalb, das heißt in der Figur links von der Mittelebene E angeordnet ist.
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Um ein Klappern des Wälzlagers 5 im betriebswarmen Zustand zu vermeiden, welches aufgrund der verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten der einzelnen Komponenten des Wälzlagers 5 auftreten kann, ist vorgesehen, dass der Lageraußenring 11 an einer äußeren Umfangsfläche 15 wenigstens eine, hier genau eine Schwächung 17 aufweist, wobei im Bereich der Schwächung 17 wenigstens ein, hier genau ein Elastizitätselement 19 angeordnet ist. Das Elastizitätselement 19 ist eingerichtet und angeordnet, um den Lageraußenring 11 – in radialer Richtung gesehen – mit einer elastischen Vorspannung zu beaufschlagen. Die radiale Richtung erstreckt sich dabei senkrecht zu der Längsachse A und verläuft hier insbesondere entlang der Schnittlinie der Mittelebene E mit der Bildebene der Figur, also entlang der die Mittelebene E darstellenden, strichpunktierten, vertikalen Linie. Es ergibt sich eine Verringerung der Lagerluft des Wälzlagers 5 bei thermischer Ausdehnung der einzelnen Bauteile des Wälzlagers 5 dadurch, dass das Elastizitätselement 19 diese Differenzen in der thermischen Ausdehnung ausgleichen kann, wobei es insbesondere mit der Schwächung 17 derart zusammenwirkt, dass der Lageraußenring 11 verformt und gegen das Wälzelement 13 gedrängt wird, wodurch die Lagerluft vorteilhaft verringert wird, ohne dabei eine überhöhte Reibung zu verursachen. Das Wälzlager 5 kann auf diese Weise temperaturunabhängig klapperfrei ausgestaltet sein.
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Das Elastizitätselement 19 ist insbesondere als Federelement ausgebildet.
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Im Bereich der Schwächung 17 ist insbesondere das Material des Lageraußenrings 11 im Vergleich zu einer Umgebung der Schwächung 17 geschwächt.
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Die Schwächung 17 ist hier insbesondere als Ausnehmung, insbesondere als Nut, insbesondere als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnut 21, in der äußeren Umfangsfläche 15 des Lageraußenrings 11 ausgebildet. Eine Umfangsrichtung umgreift dabei die Lagerachse A konzentrisch.
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Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die Ringnut 21 die einzige Schwächung 17. Sie ist dabei symmetrisch zu der Mittelebene E angeordnet.
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Eine größte Tiefe der Ausnehmung, hier insbesondere der Ringnut 21, beträgt – in radialer Richtung gemessen – bevorzugt von wenigstens 1 mm bis höchstens 3,2 mm, vorzugsweise von wenigstens 1,2 mm bis höchstens 3 mm, vorzugsweise von wenigstens 1,4 mm bis höchstens 2,8 mm.
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Alternativ zu dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem zwei Ausnehmungen als Schwächungen 17 vorgesehen sind, wobei die beiden Ausnehmungen vorzugsweise als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufende Ringnuten ausgebildet sind, wobei die beiden Ausnehmungen vorzugsweise spiegelsymmetrisch zu der Mittelebene E und jeweils versetzt zu der Mittelebene E in der äußeren Umfangsfläche 15 ausgebildet sind.
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Das Elastizitätselement 19 ist bevorzugt als – in Umfangsrichtung gesehen – umlaufender, elastischer Ring, insbesondere als O-Ring, ausgebildet. Besonders bevorzugt weist es ein Elastomer oder ein gummiartiges Material auf oder besteht aus einem Elastomer oder einem gummiartigen Material.
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Anhand der Figur zeigt sich auch, dass das Elastizitätselement 19 bevorzugt in der als Ringnut 21 ausgebildeten Schwächung 17 angeordnet ist, insbesondere rutschsicher. Auf diese Weise kann das Elastizitätselement 19 optimal mit der Schwächung 17 zusammenwirken.
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Das hier dargestellte Ausführungsbeispiel weist nur ein und genau ein Elastizitätselement 19 auf, welches hier als elastischer Ring ausgebildet ist. Der elastische Ring weist vorzugsweise einen Durchmesser auf, der – in nicht komprimiertem Zustand – größer ist als eine in radialer Richtung gemessene größte Tiefe der Ringnut 21.
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Der Lageraußenring stützt sich dabei insbesondere über das Elastizitätselement 19 an einer Wandung 23 des Lenkgetriebegehäuses 7 ab.
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Insgesamt zeigt sich, dass mit dem hier vorgestellten Wälzlager 5 ein Wälzlager bereitgestellt werden kann, welches temperaturunabhängig geräuschlos und mit relativ geringer Reibung arbeitet. Ein zwischenzeitlich auftretendes Spiel in dem Wälzlager 5 wird durch eine radial wirkende Kraft ausgeglichen, die durch das Elastizitätselement 19 eingebracht wird. Dieser Effekt wird durch die Schwächung 17 des Lageraußenrings 11 unterstützt, welche zugleich das Elastizitätselement 19 aufnimmt. Dabei bedarf es zur Verwendung des hier vorgestellten Wälzlagers 5 keinerlei Geometrieänderung in einem Lagergehäuse, insbesondere in dem Lenkgetriebegehäuse 7. Daher kann das hier vorgestellte Wälzlager 5 auch als Nachrüstlösung für den Servicefall verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011111417 A1 [0002]