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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Piezoaktormodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Piezoaktormoduls sowie einen Piezoinjektor mit einem erfindungsgemäßen Piezoaktormodul.
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Ein Piezoaktormodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DE 10 2008 003 838 A1 der Anmelderin bekannt. Das bekannte Piezoaktormodul dient als Bestandteil eines Piezoinjektors zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer insbesondere selbstzündenden Brennkraftmaschine. Das bekannte Piezoaktormodul zeichnet sich dadurch aus, dass sich ein Piezoaktor, der eine Vielzahl von übereinander gestapelten Piezokeramikschichten aufweist, über Kontaktmittel elektrisch ansteuerbar ist, um dessen axiale Länge bzw. Erstreckung zu verändern. Dadurch lässt sich zumindest indirekt die Stellung eines in dem Piezoinjektor angeordneten Einspritzglieds (Düsennadel) verändern, um das Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine zu steuern. Da die Piezokeramik und die Aktorelektroden nicht direkt mit dem Kraftstoff in Berührung kommen sollten, der Aktor aber zur Erfüllung seiner Funktion üblicherweise in einem mit Kraftstoff befüllten Volumen angeordnet werden muss, ist der Piezoaktor in einem Piezoaktorgehäuse angeordnet, das aus einem Aktorfuß, einer Schutzhülse und einem Aktorkopf besteht, wobei die genannten Bauteile dicht miteinander verbunden sind, um den Eintritt von Kraftstoff in das Piezoaktorgehäuse zu vermeiden. Der Piezoaktor ist im Bereich der Schutzhülse mit radialem Spiel angeordnet und von einer elastischen Vergussmasse umgeben, die beim Betrieb der Wärmeübertragung dient. Die elektrische Kontaktierung des Piezoaktors erfolgt über Kontaktmittel in Form von Anschlußdrähten, die durch den Aktorfuß hindurchgeführt und dort abgedichtet angeordnet sind. Dabei kommen üblicherweise zwei, in Bezug auf eine Längsachse des Piezoaktors um 180° zueinander versetzt angeordnete Anschlußdrähte zur Anwendung, deren aus dem Aktorfuß heraustretende Abschnitte (die auch als Anschlusspins bezeichnet werden) an gegenüberliegend an der Umfangsfläche des Piezoaktors angeordneten Kontaktflächen über Schweißverbindungen mit dem Piezoaktor verbunden sind. Insbesondere während der Fertigung, aber auch aufgrund sonstiger Umstände, kann es zu minimalen Relativbewegungen zwischen dem Aktorfuß und dem Piezoaktor kommen, welche insbesondere den Abstand zwischen den Anschlußdrähten im Austrittsbereich aus dem Aktorfuß und der jeweiligen, die Schweißverbindung aufweisende Kontaktfläche am Piezoaktor verändern. Dadurch kann es entweder zu einer Vorschädigung oder aber zu einem Abreißen eines Anschlussdrahtes im Bereich zwischen dem Aktorfuß und der Schweißverbindung mit dem Piezoaktor kommen, da die in dem Anschlussdraht zwischen dem Aktorfuß und der Kontaktstelle auftretenden mechanischen Zugspannungen den Anschlussdraht überlasten können. Reißt der Anschlussdraht ab, so ist die elektrische Kontaktierung des Piezoaktors nicht mehr intakt, der Aktor kann nicht mehr angesteuert werden und der Piezoinjektor kann keinen Kraftstoff mehr in den Brennraum der Brennkraftmaschine einspritzen.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Piezoaktormodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass dieses mit Blick auf etwaige Relativbewegungen zwischen dem Aktorfuß und dem Piezoaktor besonders robust bzw. unempfindlich ausgebildet ist. Unter einer besonders robusten Ausbildung wird dabei eine zuverlässige elektrische Kontaktierung des Piezoaktors über die Kontaktmittel (Anschlußdrähte) verstanden, wobei auch beim Auftreten der angesprochenen Relativbewegungen keine unzulässig hohen mechanischen Spannungen bzw. Kräfte auf die Kontaktmittel oder deren Verbindungen einwirken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Piezoaktormodul mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die mit den Kontaktflächen verbundenen Abschnitte der Kontaktmittel im Bereich der Kontaktflächen des Piezoaktors relativ zu den Kontaktflächen beweglich angeordnet sind. Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass es im Gegensatz zum Stand der Technik, bei der im Bereich der Kontaktflächen eine starre Verbindung zwischen den Kontaktmitteln und dem Piezoaktor mittels der Schweißverbindungen vorgesehen ist, nunmehr erfindungsgemäß eine Relativbewegung zwischen den Kontaktmitteln und dem Piezoaktor unter Beibehaltung der elektrisch leitenden Verbindung möglich ist. Eine derartige Relativbeweglichkeit zwischen den Kontaktmitteln und dem Piezoaktor im Bereich der Kontaktflächen bewirkt, in Abhängigkeit von einer Anpresskraft zwischen den Kontaktmitteln und den Kontaktflächen, eine Reduzierung von mechanischen Spannungen in den Kontaktmitteln bei einer Relativbewegung zwischen den Kontaktmitteln und dem Piezoaktor.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Piezoaktormoduls sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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In einer besonders bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist es vorgesehen, dass Andrückmittel vorgesehen sind, die die Kontaktmittel im Bereich der Kontaktflächen des Piezoaktors in Richtung der Kontaktflächen des Piezoaktors mit einer Anpresskraft zur Ausbildung der elektrisch leitenden Verbindung beaufschlagen. Die Andrückmittel stellen auch bei einer Relativbewegung zwischen den Kontaktflächen und den Kontaktmitteln stets eine sichere elektrisch leitende Verbindung her, über den die benötigten Ströme, die beispielsweise mehr als 10A betragen können, übertragen werden können.
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In einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung, die es insbesondere ermöglicht, dass in den Kontaktmitteln, die üblicherweise in Form von Anschlussdrähten ausgebildet sind, bei einer Relativbewegung zwischen den Kontaktmitteln und den Kontaktflächen lediglich Zug- und keine Scherspannungen auftreten, wird vorgeschlagen, dass vorzugsweise zwei Kontaktflächen an gegenüberliegenden Seiten des Piezoaktors in einem axialen Abstand zum Aktorfuß vorgesehen sind, wobei die Kontaktflächen am Umfang des Piezoaktors ausgebildet sind, und dass die Abschnitte der Kontaktmittel im Bereich der Kontaktflächen zumindest im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Piezoaktors ausgerichtet sind.
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Bevorzugt ist die Ausbildung der Andrückmittel durch wenigstens ein zumindest mittelbar mit dem Aktorfuß verbundenes Anpresselement. Ein derartiges Anpresselement ist in einer ersten konstruktiven Umsetzung ringförmig ausgebildet und weist eine Aufnahme auf, die den Piezoaktor (radial) umfasst. Durch die ringförmige Ausbildung des Anpresselements, das im übrigen vorzugsweise als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist, wird eine relativ hohe Steifigkeit und somit die Übertragung relativ hoher Anpresskräfte auf die Kontaktmittel in Richtung der Kontaktflächen des Piezoaktors ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht es eine ringförmige Ausbildung des Anpresselements bei einer symmetrischen Ausbildung des Anpresselements, das Anpresselement in unterschiedliche Richtungen bzw. Winkelstellungen montieren zu können, so dass Montagefehler vermieden werden.
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In einer ersten Weiterbildung eines soweit beschriebenen Anpresselements ist es vorgesehen, dass das Anpresselement auf der dem Piezoaktor zugewandten Seite eine gegenüber der Längsachse des Piezoaktors schräg verlaufende Anpressfläche aufweist, deren Abstand zum Piezoaktor sich in Richtung des Aktorfußes hin verringert, und dass die mit den Kontaktflächen verbundenen Abschnitte der Kontaktmittel unter Ausbildung einer Klemmverbindung durch die Anpressfläche gegen die Kontaktflächen kraftbeaufschlagt sind. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht insbesondere eine relativ einfache Form des Anpresselements, da dies beispielsweise bei einer ringförmigen Gestaltung entweder (bei einem runden Querschnitt) eine einzige, radial umlaufende Andrückfläche aufweist, oder aber, (beispielsweise bei einem quadratischen Querschnitt) vier gleichartige Andrückflächen, die jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Darüber hinaus ermöglichen es derartige Andrückflächen, dass die Kontaktmittel mit ihren mit den Kontaktflächen elektrisch leitend verbundenen Abschnitten mit relativ großen Toleranzlagen zu den Kontaktflächen angeordnet werden können, wobei lediglich sichergestellt werden muss, dass eine Überdeckung der elektrisch leitenden Abschnitte der Kontaktmittel mit den Kontaktflächen des Piezoaktors erfolgt.
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In einer weiteren Variante der Andrückmittel bzw. des Anpresselements, die eine besonders genaue Einstellung der gewünschten Anpresskraft auf die Kontaktmittel in Richtung der Kontaktflächen ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass das Anpresselement einen an diesem einstückig angeformten, elastisch beweglichen Anpresshebel aufweist, der dazu ausgebildet ist, den mit der Kontaktfläche verbundenen Abschnitt der Kontaktmittel unter Ausbildung einer Klemmverbindung mit einer Anpresskraft gegen die Kontaktfläche zu beaufschlagen.
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Eine ganz besonders bevorzugte Variante der letztgenannten Ausführungsform sieht vor, dass der Anpresshebel in eine Vertiefung oder Ausnehmung des Kontaktmittels hineinragt. Eine derartige Ausbildung ermöglicht es sicherzustellen, dass die Kontaktmittel mit ihren elektrisch leitenden Abschnitten stets im Bereich der Kontaktflächen des Piezoaktors angeordnet sind. Darüber hinaus lässt eine derartige Ausgestaltung es bei entsprechender konstruktiver Auslegung des Piezoaktormoduls zu, den Montageprozess eines Piezoaktormoduls insofern zu vereinfachen bzw. besonders sicher zu gestalten, als dass durch ein entsprechendes Einrasten des Einpresshebels in die Vertiefung oder Ausnehmung des Kontaktmittels gleichzeitig die elektrische Kontaktierung der Kontaktmittel zu dem Piezoaktor sichergestellt und erkannt werden kann ist.
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Eine besonders sichere und zuverlässige Verbindung zwischen den in Wirkverbindung mit den Kontaktflächen angeordneten Abschnitten der Kontaktmittel und den Kontaktflächen am Piezoaktor lässt sich darüber hinaus erzielen, wenn das wenigstens eine Anpresselement eine vorzugsweise nutartige Ausnehmung zur Führung und Aufnahme des mit der Kontaktfläche verbundenen Abschnitts der Kontaktmittel aufweist.
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Um einen möglichst geringen Übergangswiderstand zwischen den Kontaktmitteln und den Kontaktflächen am Piezoaktor zu erzielen, und darüber hinaus die Kontaktmittel besonders einfach und mechanisch hochbelastbar auszubilden, wird vorgeschlagen, dass die Kontaktmittel als Anschlussdrähte ausgebildet sind, und dass die mit den Kontaktflächen des Piezoaktors verbundenen Abschnitte der Kontaktmittel einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht es insbesondere, dass der Anschlussdraht mit einer planen bzw. ebenen, relativ großen Kontaktfläche des rechteckförmigen Querschnitts an der Kontaktfläche des Piezoaktors anliegt.
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Eine hochgenaue Positionierung des Piezoaktors zu dem Aktorfuß sowie der Andrückmittel zu dem Piezoaktor lässt sich erzielen, wenn der Aktorfuß eine Aufnahme aufweist, in die der Piezoaktor formschlüssig angeordnet ist.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Herstellen eines soweit beschriebenen, erfindungsgemäßen Piezoaktormoduls, wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte aufweist: Zunächst werden elektrisch leitende Abschnitte der Kontaktmittel in Überdeckung mit Kontaktflächen des Piezoaktors gebracht. Anschließend erfolgt das Ausbilden von Klemmverbindungen zwischen den elektrisch leitenden Abschnitten der Kontaktmittel und den Kontaktflächen des Piezoaktors durch eine Relativbewegung zwischen dem Piezoaktor und den Andrückmitteln in Richtung der Längsachse des Piezoaktors. Eine derartige Ausgestaltung des Verfahrens ermöglicht eine besonders einfache und sichere elektrische Kontaktierung der Kontaktmittel mit dem Piezoaktor, da die Montage lediglich eine Relativbewegung zwischen dem Piezoaktor und den Andrückmitteln erfordern, nicht jedoch zusätzliche, insbesondere stoffschlüssige Verbindungen.
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Zur besonders genauen Positionierung der Andrückmittel zu dem Piezoaktor und des Piezoaktors zu dem Aktorfuß wird vorgeschlagen, dass der Piezoaktor vorab mit dem Aktorfuß verbunden wird, wobei die elektrisch leitenden Abschnitte der Kontaktmittel mit den Kontaktflächen des Piezoaktors ausgerichtet werden, und dass anschließend die Andrückmittel in Richtung des Aktorfußes bewegt werden.
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Zuletzt umfasst die Erfindung auch einen Piezoinjektor mit einem Haltekörper und einem in dem Haltekörper angeordneten, erfindungsgemäßen Piezoaktormodul. Ein derartiger Piezoinjektor ist insbesondere zum Einspritzen von Kraftstoff bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen vorgesehen, wobei der Systemdruck beispielsweise mehr als 2000bar betragen kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 einen Teilbereich eines Piezoinjektors mit einem erfindungsgemäßen Piezoaktormodul in einem vereinfachten Längsschnitt,
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2 bis 5 unterschiedlich ausgebildete Andrückelemente für ein Piezoaktormodul in Draufsicht,
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6 und 7 unterschiedliche Phasen bei der Herstellung eines Piezoaktormoduls, jeweils im Längsschnitt und
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8 eine Seitenansicht auf einen Aktorfuß und einen Piezoaktor mit einem Anschlussdraht.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In der 1 ist ein Teilbereich eines Piezoinjektors 100 dargestellt, wie er insbesondere als Bestandteil eines sogenannten Common-Rail-Einspritzsystems zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum in einer selbstzündenden Brennkraftmaschine dient. Der Piezoinjektor 100 weist einen Haltekörper 101 auf, in dessen Bereich ein Piezoaktormodul 10 angeordnet ist. Insbesondere kann es dabei vorgesehen sein, dass das Piezoaktormodul 10 innerhalb des Haltekörpers 101 mit radialem Spiel aufgenommen und von Kraftstoff umströmt ist. Ein Übertragungsglied 102, das mit dem Piezoaktormodul 10 in Wirkverbindung angeordnet ist, dient zur zumindest mittelbaren Bewegung eines in der 1 nicht dargestellten Einspritzglieds des Piezoinjektors 100, insbesondere in Form einer Düsennadel. Hierzu ist es vorgesehen, dass das Piezoaktormodul 10 aus der in der 1 gezeigten Ruhelage, in der das Piezoaktormodul 10 nicht bestromt ist, sich in Bezug auf eine Längsachse 11 des Piezoaktormoduls 10 in Richtung des Pfeils 12 (bei einer Bestromung) verlängert.
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Das Piezoaktormodul 10 umfasst ein Piezoaktorgehäuse 15, das einen Aktorfuß 16, eine Schutzhülse 17 und einen Aktorkopf 18 aufweist. Die Schutzhülse 17 ist auf den gegenüberliegenden Seiten mit dem Aktorfuß 16 bzw. dem Aktorkopf 18 dichtend verbunden, um den Eintritt von Kraftstoff in den Innenraum des Piezoaktorgehäuses 15 zu vermeiden. Darüber hinaus ist der Aktorfuß 16 in Bezug zur Längsachse 11 in dem Haltekörper 101 fixiert aufgenommen, um eine Abstützung des Piezoaktormoduls 10 bei einer Verlängerung desselben und eine Kraftübertragung auf das Übertragungsglied 102 zu ermöglichen. Eine derartige Abstützung kann beispielsweise durch den Haltekörper 101 durch axiale Anlage des Piezoaktormoduls 10 erfolgen, wie dies in der 1 dargestellt ist.
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Das Piezoaktormodul 10 weist darüber hinaus einen aus einer Vielzahl von übereinander gestapelten Innenelektroden 21, 22 aufweisenden Piezoaktor 20 auf. Die Innenelektroden 21 bzw. 22 bilden zwei unterschiedliche Pole des Piezoaktors 20 aus und sind auf gegenüberliegenden Seiten jeweils untereinander elektrisch leitend verbunden. Hierzu dient eine in den 1 und 8 erkennbare Metallisierungsschicht 24, die mit den Innenelektroden 21 bzw. 22 verbunden ist. Auf der Metallisierungsschicht 24 ist auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Metallgitter 25 befestigt bzw. elektrisch leitend mit der Metallisierungsschicht 24 verbunden. Weiterhin ist der Piezoaktor 20, der sich in axialer Richtung der Längsachse 11 betrachtet zwischen dem Aktorfuß 16 und dem Aktorkopf 18 befindet, innerhalb der Schutzhülse 17 bzw. des Piezoaktorgehäuses 15 unter Ausbildung eines radialen Zwischenraums 26 in dem Piezoaktorgehäuse 15 angeordnet. Der radiale Zwischenraum 26 ist zumindest über einen Teilbereich der axialen Erstreckung des Piezoaktors 20, vorzugsweise zumindest nahezu bis in den Bereich des Aktorkopfes 18, von einer elastische Eigenschaften aufweisenden Vergussmasse 28 ausgefüllt.
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Die elektrische Kontaktierung der jeweils untereinander über die Metallisierungsschicht 24 bzw. die Metallgitter 25 miteinander verbundenen Innenelektroden 21, 22 erfolgt mittels zweier Anschlußdrähte 31, 32, die als Kontaktmittel dienen. Die Anschlussdrähte 31, 32 sind innerhalb des Aktorfußes 16 auf nicht gezeigte, an sich bekannte Weise abgedichtet geführt und beispielsweise von dem Steuergerät der Kraftstoffeinspritzanlage mit Strom bzw. Spannung versorgbar. Die Anschlussdrähte 31, 32 sind im Bereich von Kontaktflächen 33 mit dem Metallgitter 25 bzw. dem Piezoaktor 20 elektrisch leitend verbunden. Die Kontaktflächen 33 sind in einem Abstand a in Bezug zur Längsachse 11 des Piezoaktormoduls 10 zum Aktorfuß 16 angeordnet. Darüber hinaus weist der Aktorfuß 16 eine Aufnahme 35 für den Piezoaktor 20 auf, der durch eine unterbrochene Seitenwand 36 gebildet ist, die den Piezoaktor 20 an dessen Umfang umfasst.
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In dem radialen Zwischenraum 26 zwischen dem Piezoaktor 20 und der Schutzhülse 17 ist darüber hinaus in Höhe der Seitenwand 36 des Aktorfußes 16 wenigstens ein Andrückmittel 38 zur Ausbildung bzw. Sicherstellung der elektrischen Kontaktierung von in Überdeckung mit den Kontaktflächen 33 angeordneten Abschnitten 39 der Anschlussdrähte 31, 32 angeordnet.
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Die Andrückmittel 38 werden durch ein vorzugsweise im Kunststoffspritzgussverfahren hergestelltes Anpresselement 40 ausgebildet, das entsprechend der 2 in einer ersten Ausführung eine geschlossene, ringförmige Kontur mit in Draufsicht quadratischer Form aufweist. Das Anpresselement 40 bildet eine Aufnahme 41 für den Piezoaktor 20 aus und weist vier, jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnete Anpressflächen 42 bis 45 auf. Die Anpressflächen 42 bis 45 sind in einem Winkel α zur Längsachse 11 des Piezoaktormoduls 10 angeordnet (2a), derart, dass sich der Abstand zwischen den Anpressflächen 42 bis 45 in Richtung zum Aktorfuß 16 hin verringert. Der Abstand zweier gegenüberliegender Anpressflächen 42 bis 45 ist derart, dass die jeweils planen Anpressflächen 42 bis 45 einen Abstand zueinander aufweisen, der größer ist als die entsprechende Ausdehnung des Piezoaktors 20 in einer Richtung senkrecht zur Längsachse 11. Darüber hinaus ist der minimale Abstand zweier gegenüberliegender Anpressflächen 42 bis 45 derart, dass dieser etwas geringer ist die Erstreckung des Piezoaktors 20 senkrecht zur Längsachse 11 mit den in Überdeckung mit den Kontaktflächen 33 angeordneten Abschnitten 39 der Anschlussdrähte 31, 32. Dadurch lässt sich eine Einbauposition des Anpresselements 40 zu dem Piezoaktor 20 erzielen, bei dem die zwei in Wirkverbindung mit den Abschnitten 39 der Anschlussdrähte 31, 32 angeordneten Anpressflächen 42 bis 45 des Anpresselements 40 auf die Anschlußdrähte 31, 32 eine in Richtung der Kontaktflächen 33 wirkende Andrückkraft erzeugen, die eine elektrische Kontaktierung der Abschnitte 39 der Anschlußdrähte 31, 32 mit den Kontaktflächen 33 sicherstellen. Gleichzeitig ist die Andrückkraft jedoch lediglich so groß, dass bei Relativbewegungen zwischen den Anschlußdrähten 31, 32 im Bereich der Kontaktflächen 33 die Abschnitte 39 auf den Kontaktflächen 33 (unter Beibehaltung des elektrischen Kontakts) entlanggleiten können. Ergänzend wird erwähnt, dass bei der geometrischen Gestaltung des Anpresselements 40 ggf. die Seitenwand 36 der Aufnahme 35 berücksichtigt werden muss.
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In der 3 ist ein gegenüber 2 abgewandeltes Anpresselement 40a dargestellt, das jeweils in der Mitte der jeweiligen Anpressfläche 42 bis 45 eine in Art einer Längsnut ausgebildete Aussparung 46 aufweist, die im Querschnitt beispielhaft dreiecksförmig ausgebildet ist. Innerhalb der Aussparung 46 können die Anschlussdrähte 31, 32 bzw. die Abschnitte 39 angeordnet werden, um insbesondere die Abschnitte 39 der Anschlussdrähte 31, 32 in ihrer Lage zu den Kontaktflächen 33 zu positionieren.
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In der 4 ist ein weiteres Anpresselement 40b dargestellt, das sich von den Anpresselementen 40, 40a dadurch unterscheidet, dass das Anpresselement 40b in der Zeichenebene der 4 senkrecht angeordnete innere Flächen 47 bis 50 aufweist, die den Piezoaktor 20 an seinem Umfang mit radialem Spiel umfassen. An dem Anpresselement 40b sind an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils Anpresshebel 51, 52 einstückig angeformt, welche in unbelastetem Zustand einen Abstand zueinander aufweisen, der geringer ist als die Breite des Piezoaktors 20 mit den in Überdeckung mit den Kontaktflächen 33 angeordneten Abschnitten 39 der Anschlußdrähte 31, 32. Die Anpresshebel 31, 32 lassen sich elastisch aufweiten bzw. um einen Drehpunkt schwenken, derart, dass sich deren gegenseitiger Abstand zueinander vergrößern lässt. Die Anpresshebel 31, 32 bewirken ebenfalls die Erzeugung einer Anpresskraft A auf die Abschnitte 39 der Anschlussdrähte 31, 32 in Richtung der Kontaktflächen 33 in montierter Stellung.
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Darüber hinaus kann es bei der Verwendung von Anpresshebeln 51, 52 vorgesehen sein, dass die Abschnitte 39 der Anschlußdrähte 31, 32 im Bereich der Anpresshebel 51, 52 nutartige Aussparungen 53 oder Durchbrüche aufweisen, in die die Anpresshebel 51, 52 formschlüssig eingreifen.
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Das in der 5 dargestellte Anpresselement 40c unterscheidet sich von dem Anpresselement 40b durch die Verwendung zusätzlicher Aussparungen 56 zur Aufnahme der Abschnitte 39 bzw. der Anschlussdrähte 31, 32.
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Bei der Montage eines soweit beschriebenen Piezoaktormoduls 10 wird der Piezoaktor 20 in die Aufnahme 35 des Aktorfußes 16 gebracht. Weiterhin werden die Abschnitte 39 der Anschlussdrähte 31, 32 in Überdeckung mit den Kontaktflächen 33 angeordnet. Dieser Schritt ist in der 8 dargestellt. Dort ist auch ersichtlich, dass die Abschnitte 39 der Anschlußdrähte 31, 32 flachgedrückt sind, d.h. einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen können, um beispielsweise eine großflächigere Anlage der Abschnitte 39 an den Kontaktflächen 33 zu ermöglichen bzw. die Aussparungen 53 auszubilden. Anschließend erfolgt in einem weiteren Montageschritt ein axiales Überschieben des jeweiligen Anpresselements 40, 40a bis 40c über den Piezoaktor 20 in Richtung des Aktorfußes 16, bis das Anpresselement 40, 40a bis 40c an dem Aktorfuß 16 axial anliegt. Dabei gelangt das jeweilige Anpresselement 40, 40a bis 40c mit den Anpressflächen 42 bis 45 bzw. den Anpresshebeln 51, 52 in Wirkverbindung mit den Abschnitten 39 der Anschlussdrähte 31, 32 und drückt diese unter Ausbildung einer Klemmverbindung mit der Anpresskraft A gegen die Kontaktflächen 33 des Piezoaktors 20 (6). Anschließend erfolgt entsprechend der Darstellung der 7 das axiale Fügen der Schutzhülse 17 über den Piezoaktor 20 und das Verbinden der Schutzhülse 17 mit dem Aktorfuß 16. Anschließend erfolgt (nicht dargestellt) in üblicher Art und Weise das Befüllen des radialen Zwischenraums 26 mit der Vergussmasse 28 sowie das Verbinden des Aktorkopfes 18 mit der Schutzhülse 17 zum Ausbilden eines mediendichten Piezoaktormoduls 10.
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Das soweit beschriebene Piezoaktormodul 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008003838 A1 [0002]