DE102015106570B4 - Verfahren zum Induktionsbiegeumformen eines druckfesten Rohrs mit großer Wandstärke und großem Durchmesser - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Induktionsbiegeumformen eines druckfesten Rohrs (1) mit großer Wandstärke und großem Durchmesser, insbesondere an einem Kraftwerks- und Pipelinerohr, wird in einer Anfangsphase t1 eine Anfangstangente (3) des Rohres (1) wärmebehandelt, indem die Anfangstangente (3) ohne Eingriff des Biegeschlosses (31) durch den Induktor (20) geschoben wird. Am Ende der Anfangstangente (3) wird zu einem Zeitpunkt t2 der Rohrvorschub gestoppt und der Induktor (20) wird entgegen der Vorschubrichtung entlang des Rohres (1) bewegt, während das Biegeschloss (31) an dem Rohr (1) geschlossen wird. Zum Einleiten der Biegung in einer Phase t3 wird die Verfahrgeschwindigkeit des Induktors (20) bis auf null reduziert und dieser wird in seine Biegeposition bewegt; zugleich läuft der Vorschub des Rohres (1) an. In einer Phase t4 wird mit konstanter Prozess-Vorschubgeschwindigkeit des Rohres (1) ein Rohrbogen (4) hergestellt. In einer Phase t5 wird die Vorschubgeschwindigkeit des Rohres (1) reduziert und der Induktor (20) wird entgegen der Vorschubrichtung beschleunigt, wobei das Biegeschloss (31) geöffnet wird. In einer Phase t6 wird eine Endtangente (5) durch weiteren Vorschub des Induktors in Gegenrichtung erwärmt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Induktionsbiegeumformen eines druckfesten Rohrs mit großer Wandstärke und großem Durchmesser mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Zur Durchleitung von flüssigen und gasförmigen Medien unter Druck werden Rohre aus Stahl benötigt, die eine große Wandstärke besitzen, um den Beanspruchungen Stand zu halten. Solche Anforderungen gelten beispielsweise für den Transport von Heißdampf in Kraftwerken, wo Rohrbiegungen erforderlich sind, um die Rohrleitungen an die baulichen Gegebenheiten anzupassen, oder für den Transport von Rohöl in Pipelines über weite Strecken, wo in regelmäßigen Abständen Kompensatoren, sogenannte Lyrabögen, eingesetzt sind, um thermisch bedingte Längenänderungen zu kompensieren. Um einen großen Durchsatz zu ermöglichen, ist ein großer Öffnungsquerschnitt und dementsprechend ein großer Rohraußendurchmesser erforderlich. Rohre, auf die sich das vorliegende Verfahren bezieht, besitzen üblicherweise Nenndurchmesser größer 300 mm und ein Verhältnis von Durchmesser zu Wandstärke von 10:1 bis 100:1, typischerweise von 20:1 bis 70:1.
- Ein solches Verfahren zum Induktionsbiegeumformen ist seit langem bekannt, beispielsweise aus der
DE 2513561 A1 und ist fortlaufend verbessert worden, um trotz der enormen Abmaße sehr maßhaltige Rohrbiegungen herstellen zu können. Die Umformung derartig massiver Rohre gelingt nur durch eine induktive Erwärmung einer schmalen Ringzone bis auf eine Umformtemperatur oberhalb von 850°C. In der Wärmeeinflusszone kommt es dabei zu Gefügeänderungen im Werkstoff, bei dem es sich meist um einen Feinkornstahl handelt. Um das Gefüge nach der Warmumformung zu homogenisieren und damit die mechanischen Eigenschaften des Stahls zu verbessern, wird der Rohrbogen oftmals nachträglich bei einer Temperatur von etwa 600°C wärmebehandelt. Die geraden Rohrstücke, die sich vor und nach dem Rohrbogen anschließen und auch als Tangenten bezeichnet werden, werden durch die nachträgliche Wärmebehandlung ebenfalls beeinflusst. Da sie aber zuvor nicht im Laufe des Umformprozesses auf hohe Temperatur erwärmt wurden und ihr Gefüge daher unverändert geblieben ist, wirkt sich die nachträgliche Wärmebehandlung auf diese Teilstücke negativ aus; sie verspröden. Diese Teilstücke müssen daher abgetrennt werden und der durch Induktionsbiegeumformen hergestellte Rohrbogen muss an neue Tangenten angeschweißt werden. - Nachteilig ist dies wegen des hohen Arbeitsaufwandes insbesondere dann, wenn mehrere Rohrbiegungen, auch in unterschiedlichen Richtungen, nacheinander an demselben Rohrstück vorgenommen werden, wie dies durch die in der
DE 10 2010 020 360 A1 beschriebene Vorrichtung ermöglicht wird. Die damit erreichte Vereinfachung und Beschleunigung des Leitungsbaus durch Herstellung eines dreidimensionalen Rohrgebildes in nur einem Arbeitsgang wird zunichte gemacht, wenn die geraden Tangentenstücke ersetzt werden müssen, weil zur Erreichung bestimmter Festigkeitswerte eine Wärmenachbehandlung des Rohrgebildes erforderlich ist. Um dies zu vermeiden, ist nur der Einsatz von Rohren aus höher festen Stählen und/oder mit größerer Wanddicke möglich, um nach der Wärmenachbehandlung an den Tangenten die mechanisch erforderlichen Mindest-Festigkeitswerte für das Gesamtgebilde zu behalten. Dieser Ausweg ist aber aufgrund der erheblich höheren Werkstoffpreise ebenfalls nachteilig. - Aus der
US 6250124 B1 sowie derWO 8500023 A1 - Aus der
DE 2738394 A1 ist es außerdem bekannt, das Verhältnis zwischen den Geschwindigkeiten zwischen Rohr und Erhitzungsvorrichtung zu beeinflussen. - In der
JP 2009-233731 A - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, das Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass negative Einflüsse des Umformprozesses auf die Festigkeitswerte des Werkstoffs in den sich an den Rohrbogen anschließenden Tangenten vermieden werden.
- Zur Lösung sieht die Erfindung das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
- Der erfindungsgemäße Lösungsansatz beruht darauf, die Tangenten vor und hinter der Biegung einer exakt gleichen Wärmebehandlung zu unterziehen, wie sie der Abschnitt des Rohres in der Biegung während der Umformung erfahren muss, also die Tangenten mit der gleichen Durchlaufgeschwindigkeit durch die Induktionsvorrichtung zu führen, wie der zu biegende Rohrabschnitt, und dabei außerdem die gleiche Temperatur in der Induktionsvorrichtung und auch die gleichen Kühlparameter im Anschluss daran anzuwenden. Der Unterschied beim Durchlauf der Tangenten besteht also lediglich darin, dass das Rohr während der Behandlung der Tangente nicht im Biegeschloss eingespannt ist und daher beim Vorschub keinerlei Gegenkräfte wirken.
- Die alleinige Klemmung am hinteren Ende des Rohrs ohne eine weitere Abstützung ermöglicht es, unabhängig von der Einspannung des vorderen Endes in das Biegeschloss zu operieren und ermöglicht weiterhin, den Induktor ungehindert von Abstützeinrichtungen entlang der Rohrwand in Richtung des hinteren Endes zu verfahren.
- Die erfindungsgemäße Lösung sieht eine exakte Abstimmung der Bewegungen der Vorschubeinheit und des Induktors vor, die durch eine Steuerungseinheit ausgeführt und überwacht werden. Diese Schritte werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
-
1 eine Induktions-Rohrbiegevorrichtung in schematischer Ansicht; -
2a –2d jeweils die Induktions-Rohrbiegevorrichtung in verschiedenen Stellungen während der Durchführung des Verfahrens; und -
3 ,4 je ein Ablaufdiagramm, in welchem Bewegungsgeschwindigkeiten über dem Weg aufgetragen sind. -
1 zeigt eine Induktions-Rohrbiegevorrichtung100 , die ein ortsfestes Maschinenbett10 umfasst, auf dem eine Haltevorrichtung11 für ein Rohr1 angeordnet ist. Die Haltevorrichtung11 greift das Rohr1 an dessen hinterem Ende und spannt es fest ein. Außerdem ist die Haltevorrichtung11 in Richtung einer Rohrmittelachse2 , welche zugleich die Vorschubrichtung angibt, gegenüber dem Maschinenbett10 verschiebbar. Der Vorschub erfolgt über eine Hydraulikeinheit12 . - Eine Induktionseinrichtung umfasst einen ringförmigen Induktor
20 , der mit seinem Zentrum im Bereich der Rohrmittelachse2 positioniert ist. Erfindungsgemäß ist eine lineare Verstelleinrichtung21 vorgesehen, um den Induktor20 relativ zum Maschinenbett10 verfahren zu können. - Ein Biegearm
30 ist schwenkbar an einer vertikalen Biegeachse32 gelagert, wobei der Abstand der Biegeachse32 senkrecht zur Rohrmittelachse2 eingestellt werden kann, um den gewünschten Biegeradius vorzugeben. Auf dem Biegearm30 ist ein Biegeschloss31 angeordnet, mit dem das Rohr1 gegriffen und geklemmt werden kann. - Relativ nahe zum Induktor
20 und der Wärmeinflusszone ist eine Kühlvorrichtung angeordnet, mit der z. B. über Wasser eine Abkühlung der Oberflächentemperatur bewirkt wird, sobald der entsprechende Längenabschnitt aus der Umformzone herausgetreten ist. - Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Sensoren zur Aufnahme von Weg und Geschwindigkeit des Rohrs
1 sowie des Induktorrings20 vorgesehen sowie Steuerungsmodule in einer Steuereinheit, mit denen die Wege und Geschwindigkeit sowie die Zu- und Abschaltung der Induktoreinheit in die erfindungsgemäß vorgesehenen Zusammenhänge gebracht werden. - In den
2a bis2d sind verschiedene Stadien während der Durchführung des Verfahrens dargestellt.3 zeigt die zugehörigen Zeitpunkte bzw. Phasen t1 bis t6 in einem Diagramm, in welchem der obere Graph die Geschwindigkeit vR der Vorschubeinrichtung bzw. den Längsvorschub des Rohrs über dem Weg angibt und der untere Graph die Geschwindigkeit vI des Induktors über dem Weg. Positive Geschwindigkeitswerte entsprechen einer Bewegung in Vorschubrichtung; negative Werte kennzeichnen eine gegenläufige Bewegung. - Zu dem in
2a dargestellten Startzeitpunkt ist das vordere Rohrende in den Induktorring20 geschoben, welcher sich auf seiner axialen Ausgangsposition befindet. Im Unterschied zum Induktionsbiegeumformen nach dem Stand der Technik ist das Rohrende, das auch die vordere Tangente3 bildet, noch nicht im Biegeschloss31 fixiert. - Die Induktionseinrichtung
20 und die Kühleinrichtung werden eingeschaltet und der axiale Vorschub des Rohres1 erfolgt in einer ersten Phase mit einer konstanten Vorschubgeschwindigkeit vR. Diese beträgt typischerweise 3 mm–200 mm pro Minute. Hierdurch wird die Tangente3 am Rohr1 wärmebehandelt wie bei der anschließenden Umformung, ohne dass jedoch tatsächlich eine Umformung erfolgt. Diese Phase ist in dem Zeit-Geschwindigkeits-Diagramm in3 als t1 bezeichnet. Wie daraus ebenfalls erkennbar, liegt keine Geschwindigkeit vI des Induktors20 vor; dieser steht also stationär. - Um nun mit dem Biegeprozess zu beginnen, muss das Biegeschloss
31 auf dem Biegearm30 das Rohr1 greifen und klemmen, so dass die Kräfte eingeleitet werden können, die zur Biegung führen. Allerdings benötigt das Zufahren des Biegeschlosses31 und das Aufbringen der Klemmkräfte eine gewisse Zeitspanne. Während des Zufahrens muss aber eine Relativbewegung zwischen Biegeschloss31 und Rohr1 vermieden werden. Der Biegearm30 mit seinem Biegeschloss31 kann aber andererseits auch nicht parallel zum Vorschub des Rohres1 bewegt werden, weil der konstruktive Aufwand für eine solche Längsverschiebung der Lagerung des Biegearms30 viel zu hoch wäre und weil sich dann außerdem der Abstand des Biegeschlosses31 von der Erwärmungszone am Induktorring20 verändern würde. - Daher ist nach der Erfindung in einer kurzen Phase t2 (vgl.
3 ) vorgesehen, die Relativbewegung zwischen Rohr1 und Biegeschloss31 dadurch aufzuheben, dass der Rohrvorschub gestoppt wird, und zugleich den Vorschub des Rohres1 relativ zum Induktor20 dadurch beizubehalten, dass dieser entgegengesetzt zur Vorschubrichtung und mit dem gleichen Betrag der Geschwindigkeit wie der Rohrvorschub vR bewegt wird. Soweit ein allmähliches, lineares Abbremsen des mechanischen Rohrvorschubs notwendig ist, beginnt zugleich bereits die rückläufige Bewegung des Induktors20 , so dass die Relativgeschwindigkeit immer konstant ist, was in gleich bleibenden Abständen der beiden Graphen in3 erkennbar ist. - Mit dem Stillstand des Rohres
1 kann das Biegeschloss31 zugefahren werden, wie2b zeigt. Währenddessen führt der Induktor20 seine gegenläufige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit vI fort. Sobald das Biegeschloss31 das Rohr1 geklemmt hat, wird die Induktorgeschwindigkeit vI in der Phase t3 auf Null zurückgeführt und zugleich die Vorschubgeschwindigkeit vR des Rohrs1 linear erhöht. Die Geschwindigkeitsdifferenz ist immer gleich, so dass die Durchlaufgeschwindigkeit jedes differentiellen Längenabschnitts am Rohr1 durch den Induktor20 gleich ist und stets derselbe Energieeintrag erfolgt. Der Induktor20 bewegt sich während t3 zurück in seine Ausgangsposition, die der Arbeitsposition für den Biegevorgang entspricht. - Soll nun ein Rohrbogen hergestellt werden, kann die Anfangsstelle der Biegung, die am Ende der Phase t3 vorliegt, beliebig auf der Längsachse
2 des Rohres1 liegen. Hingegen müssen die vorstehend beschriebenen Vorgänge bei t1, t2 und t3 mit einem genau berechneten Vorlauf begonnen werden, damit eine bestimmte axiale Rohrposition für den Beginn der Biegung erreicht wird, wenn die Biegung begonnen wird. - Während der Phase t4 erfolgt das an sich bekannte Induktionsbiegeumformen zur Herstellung eines Rohrbogens
4 mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit vR und stationärem Induktor20 , wie in2c dargestellt. - Um nach der Fertigstellung des Rohrbogens
4 auch eine hintere Tangente5 am Rohr1 der gleichen Wärmebehandlung zu unterziehen, erfolgen die Bewegungen von Rohr1 und Induktor20 entgegen gesetzt zu dem oben beschriebenen Startvorgang. - Kurz vor Erreichen der vorgesehenen Bogenlänge wird in Phase t5 der Rohrvorschub allmählich abgebremst und zugleich startet die gegenläufige Bewegung des Induktors
20 , und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die Relativbewegung zwischen Rohr1 und Induktor20 konstant bleibt. Dadurch bleibt auch die Verweilzeit jedes Längenabschnitts des Rohrs1 in der wandernden Wärmeeinflusszone konstant. Bei Stillstand des Rohres1 kann das Biegeschloss31 geöffnet werden. Damit ist das Rohr1 nun völlig ungehindert durch den Biegearm30 . - Um nur eine kurze endseitige Tangente
5 am Rohr1 zu behandeln, kann der Induktor20 einfach in Phase t6 mit konstanter Geschwindigkeit vI bis in eine über dem Maschinenbett10 liegende Endposition verfahren werden, siehe2d . Dort wird dann der Induktor20 gestoppt und die Induktionseinrichtung abgestellt. Das nicht wärmebehandelte Reststück am Rohr1 wird gekennzeichnet und direkt abgetrennt, spätestens aber nach der Wärmebehandlung des so hergestellten Rohrbogens3 mit seinen endseitigen Tangentenabschnitten3 ,4 . - Um eine längere Tangente
5 zu erhalten, insbesondere eine Tangente5 , an die sich unmittelbar eine weitere Rohrbiegung anschließt, kann das Verfahren fortgesetzt werden, wie aus dem weiteren Ablaufdiagramm nach4 ersichtlich. Dazu wird in der Phase t7, in gleicher Weise wie in Phase t3, der Längsvorschub des Rohres1 allmählich aufgenommen werden und der Induktor20 in seine Ausgangsposition zurückgeführt. Nun kann in Phase t8 bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit die Wärmebehandlung der Tangente5 solange fortgesetzt werden, wie es erforderlich ist, um eine ausreichend lange, wärmebehandelte Tangente5 zu erhalten. Das Biegeschloss31 ist in dieser Phase unbeteiligt. Die Phase t8 entspricht somit der Phase t1.
Claims (6)
- Verfahren zum Induktionsbiegeumformen eines druckfesten Rohrs (
1 ) mit großer Wandstärke und großem Durchmesser, mit wenigstens folgenden Schritten – Lagerung des unbearbeiteten Rohrs (1 ) auf einem Maschinenbett (10 ) – Vorschub des Rohres (1 ) durch einen ringförmigen Induktor (20 ) einer elektrischen Induktionseinheit; – Klemmung des vorderen Rohrabschnitts (3 ) in einem Biegeschloss (31 ), das auf einem Biegearm (30 ) gelagert ist, der um eine seitlich des Rohrs (1 ) angeordnete vertikale Drehachse (32 ) schwenkbar ist. – Strombeaufschlagung der Induktionseinrichtung zur Erwärmung eines innerhalb des Induktors (20 ) liegenden Rohrabschnitts; – Auslenken des Biegearms (30 ) durch Längsvorschub des Rohrs (1 ) bis zum Fertigstellen eines Rohrbogens (4 ); dadurch gekennzeichnet, – dass das Rohr (1 ) mit seinem hinteren Ende in einer auf dem Maschinenbett (10 ) in Richtung einer Rohrlängsachse (2 ) verschiebbar gelagerten Haltvorrichtung (11 ) eingespannt wird, – dass in einer Anfangsphase t1 eine Anfangstangente (3 ) des Rohres (1 ) wärmebehandelt wird, indem die Anfangstangente (3 ) ohne Eingriff des Biegeschlosses (31 ) durch den Induktor (20 ) geschoben wird; – dass am Ende der Anfangstangente (3 ) zu einem Zeitpunkt t2 der Rohrvorschub gestoppt wird und der Induktor (20 ) entgegen der Vorschubrichtung entlang des Rohres (1 ) bewegt wird, während das Biegeschloss (31 ) an dem Rohr (1 ) geschlossen wird; – dass zum Einleiten der Biegung in einer Phase t3 die Verfahrgeschwindigkeit vI des Induktors (20 ) bis auf null reduziert wird und dieser in seine Biegeposition bewegt wird und dass zugleich der Vorschub des Rohres (1 ) anläuft bis zum Erreichen einer Prozess-Vorschubgeschwindigkeit vR; – dass in einer Phase t4 mit konstanter Prozess-Vorschubgeschwindigkeit vR des Rohres (1 ) ein Rohrbogen (4 ) hergestellt wird, – dass in einer Phase t5 die Vorschubgeschwindigkeit vR des Rohres (1 ) reduziert wird und der Induktor (20 ) entgegen der Vorschubrichtung beschleunigt wird, wobei das Biegeschloss (31 ) geöffnet wird; – dass in einer Phase t6 eine Endtangente (5 ) durch weiteren Vorschub des Induktors in Gegenrichtung erwärmt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor (
20 ) in eine Anfangsposition bewegt wird, die in Vorschubrichtung gesehen vor einer Biegeposition liegt. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor (
20 ) vor Beginn der Phase t1 von einer in Vorschubrichtung gesehen rückwärtigen Position in seine Ausgangsposition verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Induktor (
20 ) während der Phase t1 von einer in Vorschubrichtung gesehen rückwärtigen Position in seine Ausgangsposition verfahren wird, wobei die Vorschubgeschwindigkeit vR des Rohres (1 ) um die Verfahrgeschwindigkeit vI des Induktors (20 ) erhöht wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativgeschwindigkeit als Differenz zwischen der Vorschubgeschwindigkeit vR des Rohres (
1 ) und der Verfahrgeschwindigkeit vI des Induktors (20 ) in den Phasen t1 bis t6 konstant ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das druckfeste Rohr (
1 ) mit großer Wandstärke und großem Durchmesser ein Kraftwerks- oder Pipelinerohr ist.
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