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Die Erfindung betrifft einerseits eine Richtmaschine zum Richten eines länglichen Halbzeugs mit Richtrollenelementen, mit einer eine Förderstrecke ausgestaltende Rollgangslinie, mit einer die Richtrollenelemente gegenüber der Förderstrecke haltenden Ständervorrichtung umfassend eine antriebsseitige Ständerhälfte und eine gegenüber der antriebsseitigen Ständerhälfte verlagerbare bedienseitige Ständerhälfte, mit einer Wechselvorrichtung zum Wechseln der Richtrollenelemente und mit einem Wechselpfad, entlang welchem die Richtrollenelemente zum Wechseln bewegbar sind, bei welcher die Richtrollenelemente einerseits mittels der bedienseitigen Ständerhälfte entlang eines ersten sich in einer horizontalen Verlagerungsebene erstreckenden Teilabschnitts des Wechselpfads und andererseits mittels der Wechselvorrichtung entlang eines weiteren sich in einer horizontalen Wechselebene erstreckenden Teilabschnitts des Wechselpfads bewegbar sind.
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Die Erfindung betrifft andererseits ein Verfahren zum Wechseln von Richtrollenelementen einer Richtmaschine zum Richten eines entlang einer Förderstrecke einer Rollgangslinie der Richtmaschine geförderten, länglichen Halbzeugs, bei welchem die Richtrollenelemente mittels einer bedienseitigen Ständerhälfte einer die Richtrollenelemente gegenüber der Förderstrecke haltenden Ständervorrichtung entlang einer horizontalen Verlagerungsebene seitwärts aus der Rollgangslinie heraus oder in die Rollgangslinie hinein verlagert werden, und bei welchem die Richtrollenelemente in einer seitlich neben der Rollgangslinie angeordneten Übergabeposition zum Wechseln bereitgestellt werden.
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Insbesondere gattungsgemäße Richtmaschinen zum Richten von länglichen Halbzeugen oder dergleichen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Diese Richtmaschinen umfassen Werkzeuge, nämlich Richtrollenelemente, welche satzweise in einer Ständervorrichtung der Richtmaschine gehaltert bzw. gelagert sind. Diese Ständervorrichtung umfasst zwei Ständerhälften, eine antriebsseitige Ständerhälfte, welche im Wesentlichen ortsfest an einem Antrieb der Richtrollenelemente angebunden ist, und eine bedienseitige Ständerhälfte, welche gegenüber der antriebsseitigen Ständerhälfte radial zu der Rollgangslinie der Richtmaschine verlagerbar ist, um die Ständervorrichtung zu öffnen.
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Mittels der Richtrollenelemente wird das längliche Halbzeug gerichtet, während dieses axial entlang einer horizontalen Förderstrecke bzw. horizontalen Richtstrecke einer Rollgangslinie der Richtmaschine gefördert wird. Durch den Kontakt mit dem länglichen Halbzeug während des Richtvorgangs verschleißen die Richtrollenelemente jedoch sukzessive und müssen daher von Zeit zu Zeit gegen neue Richtrollenelemente ausgewechselt werden. Ferner fällt ein Wechsel der Richtrollenelemente bei einem Produktwechsel an, wenn ein anderes längliches Halbzeug gerichtet werden soll.
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Zum Auswechseln der Richtrollenelemente wird die Ständervorrichtung geöffnet, indem die bedienseitige Ständerhälfte gegenüber der antriebsseitigen Ständerhälfte in radialer Richtung seitwärts zur Bedienseite hin verlagert wird.
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Hierbei werden die Richtrollenelemente mittels der bedienseitigen Ständerhälfte im Wesentlichen in Richtung der horizontalen Richtebene der Richtstrecke der Rollgangslinie seitwärts entlang einer horizontalen Verlagerungsebene verlagert.
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Anschließend werden die Richtrollenelemente von einem Greifer eines Wechselmanipulators der Richtmaschine von oben gegriffen, aus der horizontalen Richtebene hochwärts in eine horizontale Wechselebene, welche eine größere Vertikalhöhe als die horizontale Richtebene bzw. die horizontale Verlagerungsebene aufweist, angehoben und somit aus der bedienseitigen Ständerhälfte entfernt sowie in der horizontalen Wechselebene seitwärts über die bedienseitige Ständerhälfte hinweg in Richtung Bedienseite abtransportiert. Danach werden neue Richtrollenelemente in umgekehrter Richtung in die Ständervorrichtung eingesetzt und die Richtmaschine kann ihre Arbeit mit neuen Richtrollenelementen aufnehmen.
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Zwar kann insbesondere mit den bekannten Wechselmanipulatoren ein Wechseln der Richtrollenelemente an den Richtmaschinen problemlos vorgenommen werden, jedoch erweist sich das Wechselprozedere mit diesen Wechselmanipulatoren recht aufwändig.
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Insbesondere sind die großen unterschiedlichen Vertikalhöhen hinsichtlich der eigentlichen horizontalen Richtebene bzw. horizontalen Verlagerungsebene und der vertikal wesentlich höher liegenden horizontalen Wechselebene von Nachteil, da hierdurch ein in Richtung hochwärts sehr hoch und seitwärts über die bedienseitige Ständerhälfte hinweg bauender Wechselpfad vorgegeben ist. Insofern ist der Wechselpfad nachteilig sehr raumergreifend, so dass diesbezügliche Richtmaschinen meist nur in relativ hohen Hallen bzw. Gebäuden zum Einsatz kommen können.
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Aus der
DE 197 01 235 A1 ist eine Walzstraße bekannt, welche drei Walzgerüste mit Führungsarmaturen, ein Stauchgerüst, eine bedienungsseitig angeordnete Verschiebebühne sowie einen verfahrenbaren Wechselwagen zum Wechseln von Walzen umfasst, bei welcher die Führungsarmaturen mit Walzensätzen verbunden sind, wobei die Führungsarmaturen mit Walzensätzen als Einheit zusammen mit bedienungsseitigen Walzenständern der drei Walzgerüste aus der Walzlinie herausfahrbar sind.
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Ferner ist aus der
DE 42 34 723 A1 ein Walzgerüst mit in zwei zueinander parallelen Walzenständern anstellbar gelagerten Walzen bekannt, bei welchem der bedienungsseitige Walzenständer von dem anderen Walzenständer wegbewegbar ist, und bei welcher das Walzgerüst einen einfachen, schnellen Walzenwechsel ermöglicht, wenn ein mit dem bedienungsseitigen Walzenständer wegbewegbarer Wechselrahmen die Walzen aufnimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Richtmaschinen weiterzuentwickeln, um zumindest die vorgenannten Nachteile überwinden zu können.
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Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Richtmaschine zum Richten eines länglichen Halbzeugs mit Richtrollenelementen, mit einer eine Förderstrecke ausgestaltende Rollgangslinie, mit einer die Richtrollenelemente gegenüber der Förderstrecke haltenden Ständervorrichtung umfassend eine antriebsseitige Ständerhälfte und eine gegenüber der antriebsseitigen Ständerhälfte verlagerbare bedienseitige Ständerhälfte, mit einer Wechselvorrichtung zum Wechseln der Richtrollenelemente und mit einem Wechselpfad, entlang welchem die Richtrollenelemente zum Wechseln bewegbar sind, gelöst, bei welcher die Richtrollenelemente einerseits mittels der bedienseitigen Ständerhälfte entlang eines ersten sich in einer horizontalen Verlagerungsebene erstreckenden Teilabschnitts des Wechselpfads und andererseits mittels der Wechselvorrichtung entlang eines weiteren sich in einer horizontalen Wechselebene erstreckenden Teilabschnitts des Wechselpfads bewegbar sind, wobei sich die Richtmaschine dadurch auszeichnet, dass die horizontale Wechselebene im Bereich der körperlichen Vertikalerstreckung der bedienseitigen Ständerhälfte angeordnet ist.
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Dadurch, dass die horizontale Wechselebene im Bereich der körperlichen Vertikalerstreckung der bedienseitigen Ständerhälfte angeordnet ist, baut insbesondere die Wechselvorrichtung wesentlich kompakter als bisher.
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Mit anderen Worten ausgedrückt: Die horizontale Wechselebene liegt innerhalb der Vertikalerstreckung der bedienseitigen Ständerhälfte.
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Insofern durchdringt die bedienseitige Ständerhälfte hierbei die horizontale Wechselebene körperlich.
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An dieser Stelle sei bereits erwähnt, dass die horizontale Verlagerungsebene und die horizontale Wechselebene nicht zwingend die gleiche Höhenkoordinate hinsichtlich der Vertikalhöhe haben müssen.
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Insbesondere wird hierdurch erzielt, dass der weitere Teilabschnitt des Wechselpfads nicht mehr, wie bisher, über die bedienseitige Ständerhälfte verläuft, so dass die Wechselvorrichtung signifikant niedriger baut als bisher üblich.
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Hierdurch kann die Richtmaschine selbst in flacher bauenden Hallen aufgestellt werden, deren Raumhöhe für Wechselvorrichtungen mit Wechselmanipulatoren herkömmlicher Bauart nicht geeignet erschienen.
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Der Begriff „Wechselpfad” beschreibt im Sinne der Erfindung einen Pfad zwischen einer in der Rollgangslinie angeordneten Arbeitsposition der Richtrollenelemente und einer außerhalb der Ständervorrichtung angeordneten Bereitstellungsposition.
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Hierbei ist der erste Teilabschnitt des Wechselpfads zwischen dieser Arbeitsposition und einer innerhalb der Ständervorrichtung, aber außerhalb der Rollgangslinie angeordneten Übergabeposition angeordnet.
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Der weitere Teilabschnitt des Wechselpfads hingegen ist zwischen dieser Übergabeposition und der Bereitstellungsposition angeordnet, welche sich außerhalb der Richtmaschine befindet.
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Es versteht sich, dass die auszuwechselnden Richtrollenelemente unterschiedlich ausgestaltet sein können. In der Regel setzt sich ein Richtrollenelement vorzugsweise aus Richtrollen, einer dazugehörigen Montagebuchse und sonstigen Beilagen zusammen. Das bedeutet, dass die Richtrollen auf den Montagebuchsen vorgebaut bzw. vormontiert sind. Die Richtrollen sind hierbei die eigentlichen Werkzeuge der Richtmaschine, welche mit den länglichen Halbzeugen oder dergleichen wechselwirken.
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Die Begriffe „Verlagerungsebene” und „Wechselebene” beschreiben im Sinne der Erfindung Horizontalebenen, welche im Wesentlichen horizontal verlaufend angeordnet sind.
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Der Begriff „Vertikalerstreckung” beschreibt vorliegend die körperliche Bauhöhe der Ständervorrichtung, insbesondere der bedienseitigen Ständerhälfte der Ständervorrichtung, welche im Wesentlichen senkrecht zu der Horizontalebene verläuft.
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Um den Wechselpfad horizontal möglichst flach verlaufen zu lassen, ist es vorteilhaft, wenn der Wechselpfad vollständig innerhalb der Vertikalerstreckung der bedienseitigen Ständerhälfte angeordnet ist.
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Das heißt mit anderen Worten, dass die horizontale Wechselebene sich nicht oberhalb der bedienseitigen Ständerhälfte befindet.
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In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn auch die vorliegende horizontale Wechselebene, wie die horizontale Verlagerungsebene, im Wesentlichen auf gleicher Vertikalhöhe angeordnet ist, auf welcher zum Beispiel die horizontale Förderstrecke der Rollgangslinie bzw. die horizontale Richtebene liegt.
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Insofern ist es vorteilhaft, wenn die horizontale Verlagerungsebene und die horizontale Wechselebene auf gleicher Vertikalhöhe angeordnet sind.
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Es versteht sich, dass die horizontale Verlagerungsebene und die horizontale Wechselebene auch in einem gewissen Rahmen vertikal zueinander versetzt angeordnet sein können. Als ein tolerierbares Maß hierfür kann angegeben sein, wenn die horizontale Verlagerungsebene und die horizontale Wechselebene durch einen Vertikalabstand voneinander beabstandet angeordnet sind, welcher weniger als ein Durchmesser eines der Richtrollenelemente beträgt. In der Regel beträgt hierbei der Vertikalabstand dann beispielsweise weniger als 100 mm.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Wechselvorrichtung Wechselhürden umfasst, mittels welchen die Richtrollenelemente entlang der horizontalen Wechselebene als Rollensatz an der Ständervorrichtung satzweise bereitstellbar sind. Mittels dieser Wechselhürden können die Richtrollenelemente kompakt vorteilhaft im Wesentlichen in horizontaler Richtung ausgewechselt werden.
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Der Begriff „Wechselhürde” beschreibt im Sinne der Erfindung jegliche Einrichtung, auf welcher zu Transportzwecken eine oder vorzugsweise als Rollensatz mehrere Richtrollenelemente abgelegt werden können. Oftmals sind derartige Wechselhürden im Zusammenhang mit Richtmaschinen auch als Kassetten bezeichnet.
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Eine bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Wechselvorrichtung wenigstens einen Längstransport mit einer zu der Förderstrecke der Richtmaschine parallel verlaufenden Längssupportstrecke umfasst, wobei der Längstransport zumindest teilweise zwischen der antriebsseitigen Ständerhälfte und der bedienseitigen Ständerhälfte angeordnet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Längstransport zumindest im Bereich der Ständervorrichtung hauptsächlich in Richtung der Förderstrecke verläuft.
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Insbesondere die Wechselhürden der Wechselvorrichtung können hierdurch außerordentlich einfach mit der Ständervorrichtung zusammenarbeiten, da die Richtrollenelemente von der bedienseitigen Ständerhälfte an die jeweilige Wechselhürde konstruktiv sehr einfach übergeben werden können, oder vice versa.
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Bei diesem Längstransport handelt es sich insofern um einen Wechselhürden-Längstransport oder um einen Richtrollenelemente- bzw. Rollensatz-Längstransport.
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Der Ausdruck „Längstransport” bezeichnet im Sinne der Erfindung eine Einrichtung, deren Haupttransportrichtung bevorzugt im Wesentlichen parallel zu der Förderstrecke der Rollgangslinie verläuft.
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Eine Richtrollenübergabe zwischen einer Wechselhürde und der bedienseitigen Ständerhälfte kann konstruktiv weiter vereinfacht werden, wenn die Längssupportstrecke auf gleicher oder auf annähernd gleicher Vertikalhöhe der horizontalen Wechselebene liegt.
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Vorliegend sind geringe Vertikalhöhenunterschiede tolerierbar, um die Fertigungskosten hinsichtlich der Wechselvorrichtung gering halten zu können, so dass es vorteilhaft ist, wenn die Längssupportstrecke näherungsweise auf gleicher Vertikalhöhe der horizontalen Wechselebene liegt. Beispielsweise ist ein Vertikalhöhenunterschied von ca. 100 mm oder weniger problemlos möglich.
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Es versteht sich, dass sich die Längssupportstrecke nur von einer einzigen Seite her bis in die Ständervorrichtung hinein erstrecken muss, um die jeweilige Wechselhürde in der Übergabeposition zwischen der antriebsseitigen Ständerhälfte und der bedienseitigen Ständerhälfte anordnen zu können.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Längssupportstrecke durch die Ständervorrichtung hindurch angeordnet ist, da der Längstransport hierdurch beidseits der Ständervorrichtung angeordnet werden kann.
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Insofern ist es vorteilhaft, wenn die Längssupportstrecke beidseits an der Ständervorrichtung angeschlossen ist.
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Beispielsweise kann hierdurch zum einen ein einlaufseitiger Längssupportstreckenabschnitt realisiert werden, mittels welchem eine mit neuen Richtrollenelementen bestückte Wechselhürde zwischen die antriebsseitige Ständerhälfte und die bedienseitige Ständerhälfte horizontal einfahren kann. Zum anderen kann auch ein auslaufseitiger Längssupportstreckenabschnitt realisiert werden, mittels welchem eine mit gebrauchten Richtrollenelementen bestückte Wechselhürde horizontal aus der Ständervorrichtung ausgefahren werden kann.
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Eine alternative Ausführungsvariante sieht vor, dass die Wechselvorrichtung einen Quertransport mit einer Quertransportstrecke umfasst, mittels welchem die Richtrollenelemente einem Längstransport der Wechselvorrichtung zustellbar sind. Hierdurch kann die Bedienung der Ständervorrichtung mit Wechselhürden nur von einer Seite aus erfolgen, wodurch die entsprechend ausgestaltete Vorrichtung insbesondere in Längserstreckung noch kompakter gebaut werden kann.
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Vorteilhafterweise ist der Quertransport mittels des Längstransports mit der Ständervorrichtung wirkverbunden, so dass die Wechselhürden problemlos zwischen dem Quertransport und der Ständervorrichtung übergeben werden können.
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Liegt die Quersupportstrecke auf der Vertikalhöhe der horizontalen Wechselebene, kann ein im Bereich des Quertransports nochmals in Querrichtung zu der Rollgangslinie der Richtmaschine erweiterter Wechselpfad weiterhin flach ausgestaltet werden.
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Insofern ist es vorteilhaft, wenn die Längssupportstrecke und die Quertransportstrecke entlang einer Horizontalebene, nämlich bevorzugt entlang der horizontalen Wechselebene, verlaufend angeordnet sind. Hierdurch können die Wechselhürden hauptsächlich entlang der Horizontalebene bewegt werden, dass ein Anheben der Richtrollenelemente auf ein Vertikalhöhenniveau über die Ständervorrichtung hinaus zur Gänze vermieden werden kann.
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Bei einer anderen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Ständervorrichtung, insbesondere die bedienseitige Ständerhälfte, eine Aufnahme zum Aufnehmen einer Wechselhürde aufweist, so dass die Wechselhürde entlang des ersten Teilabschnitts des Wechselpfads in der Verlagerungsebene seitwärts zu der Rollgangslinie verlagerbar ist. Hierdurch kann bereits unter Umgehung des Längstransports zumindest dahingehend eine Wechselhürde bereitgestellt werden, so dass die gebrauchten Richtrollenelemente schneller von der bedienseitigen Ständerhälfte auf die Wechselhürde abgelegt werden können.
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Besonders platzsparend kann die Aufnahme in die Richtmaschine integriert werden, wenn die Aufnahme in der Rollgangslinie unterhalb der Förderstrecke anordenbar ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch von einem Verfahren zum Wechseln von Richtrollenelementen einer Richtmaschine zum Richten eines entlang einer Förderstrecke einer Rollgangslinie der Richtmaschine geförderten, länglichen Halbzeugs gelöst, bei welchem die Richtrollenelemente mittels einer bedienseitigen Ständerhälfte einer die Richtrollenelemente gegenüber der Förderstrecke haltenden Ständervorrichtung entlang einer horizontalen Verlagerungsebene seitwärts aus der Rollgangslinie heraus oder in die Rollgangslinie hinein verlagert werden, und bei welchem die Richtrollenelemente in einer seitlich neben der Rollgangslinie angeordneten Übergabeposition zum Wechseln bereitgestellt werden, wobei sich das Verfahren insbesondere dadurch auszeichnet, dass die Richtrollenelemente in dieser Übergabeposition von der bedienseitigen Ständerhälfte an eine Wechselhürde oder vice versa übergeben werden, und wobei die Wechselhürde entlang einer horizontalen Wechselebene in die Übergabeposition hinein oder aus der Übergabeposition heraus bewegt wird.
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Dadurch, dass die Wechselhürde entlang einer horizontalen Wechselebene in die Übergabeposition hinein oder aus der Übergabeposition heraus bewegt wird, kann das vorliegende Verfahren mit einer signifikant geringeren Vertikalhöhe durchgeführt werden als bisher möglich, wodurch sich die Vielfalt an potentiellen Einsatzorten, an welchen die Richtmaschine aufgestellt und betrieben werden kann, erheblich erhöht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wechselhürde entlang der horizontalen Wechselebene zwischen die bedienseitige Ständerhälfte und eine der bedienseitigen Ständerhälfte gegenüberliegende, antriebsseitige Ständerhälfte der Ständervorrichtung bewegt wird. Hierdurch kann die jeweilige Wechselhürde baulich besonders einfach horizontal bis in die Richtmaschine hinein oder aus der Richtmaschine heraus gefahren werden.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Wechselhürde fluchten zu der Förderstrecke in die Übergabenposition hinein oder aus der Übergabenposition heraus bewegt wird, da die Wechselhürde hierdurch auch parallel zu der Längsausrichtung der Ständervorrichtung bewegt werden kann.
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Ein Richtrollenwechsel kann besonders zügig erfolgen, wenn die Richtrollenelemente als Rollensatz an der Übergabeposition mittels einer Wechselhürde satzweise gewechselt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Verfahrensvariante sieht vor, dass die Wechselhürden bei geöffneter Ständervorrichtung zwischen die antriebsseitige Ständerhälfte und die bedienseitige Ständerhälfte bewegt wird, anschließend die Wechselhürde mittels der bedienseitigen Ständerhälfte in die Rollgangslinie verfahren und unterhalb der Förderstrecke platziert wird, während mittels der Richtmaschine ein längliches Halbzeug gerichtet wird.
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Die Wechselhürde verbleibt während der Produktion in der Richtmaschine zwischen den beiden Ständerhälften und wird beim Richtrollenwechsel zusammen mit dem bedienseitigem Ständer aus der Rollgangslinie verfahren und anschließend parallel zu der Förderrichtung der Richtmaschine mit den gebrauchten Richtrollenelementen aus der Richtmaschine gefahren. Anschließend wird eine bereits vorgebaute Wechselhürde mit neuen Richtrollenelementen in die Richtmaschine gefahren und zusammen mit dem bedienseitigem Ständer in Rollgangslinie verfahren, wo die Wechselhürde während der Produktion auch wieder verbleibt. Hierdurch kann eine Wechselhürde zum Aufnehmen von gebrauchten Richtrollenelementen besonders schnell an der Richtmaschine bereitgestellt werden. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Richtrollenelemente bereits auf die Wechselhürde abgelegt werden, wenn die Wechselhürde gemeinsam mit der bedienseitigen Ständerhälfte seitwärts aus der Rollgangslinie heraus verlagert wird. Hierbei kann die Konstruktion der Richtmaschine signifikant vereinfacht werden. Ferner kann eine weitere Zeitersparnis erzielt werden, wodurch die Richtmaschine schneller wieder einsatzbereit ist.
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Es versteht sich, dass es auch hinsichtlich dieser Verfahrensvariante möglich ist, die Ständervorrichtung mit zwei Seiten oder nur mit einer Seite an den Längstransport anzuschließen.
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Mögliche konkrete Varianten, welche im Sinne der Erfindung möglich sind, könnten wie folgt aussehen:
Hinsichtlich einer ersten Varianten eines Wechselkonzepts mit verfahrbaren Wechselhürden stehen einerseits eine in geeigneter Weise vorgebaute Wechselhürde mit neuen Richtrollenelementen bzw. Montagebuchsen/Richtrollen sowie andererseits eine leere Wechselhürde zur Aufnahme der sich noch zuvor im Einsatz befindlichen Richtrollenelemente parallel zu der Rollgangslinie der Richtmaschine in einem Einlaufbereich, also einlaufseitig, und in einem Auslaufbereich, also auslaufseitig, der Richtmaschine bzw. deren Ständervorrichtung auf Fahrschienen einer Schienenstrecke des Längstransports bereit. Die bedienseitige Ständerhälfte der Ständervorrichtung fährt radial soweit auf, bis sich die Richtrollenelemente in einer Flucht mit den bereitstehenden Wechselhürden befinden. Jetzt fährt die leere Wechselhürde mit einem ausreichend dimensionierten Luftspalt zwischen unteren Führungsstäben und Transportringen der unteren Montagebuchsen der Richtrollenelemente in die geöffnete Ständervorrichtung der Richtmaschine ein. Zusätzliche Einfädelhilfen an der Ständervorrichtung im Ein- oder Auslaufbereich können insbesondere obere Führungsstäbe auf eine obere Auflage von Transportringen von unteren Montagebuchsen ausrichten. Hierbei entspricht der Abstand der oberen Führungsstäbe zu unteren Auflagen im leeren Zustand der Wechselhürde in etwa dem Abstand der oberen und unteren Auflageflächen unter Berücksichtigung des Luftspalts (ausstehender Hub) der Wechselhürde. Nach dem Einfahren der Wechselhürde in die Ständervorrichtung können die Einfädelhilfen beispielsweise händisch entfernt werden. Nun kann die Wechselhürde von den Fahrschienen angehoben werden. Die oberen Führungsstäbe bleiben bevorzugt gelenkig auf der Oberseite der Transportringe der unteren Montagebuchsen liegen. Jetzt können noch Einbaustücke mit oberen Montagebuchsen abgesenkt werden, bis obere Transportringe auf obere Führungsstäbe aufliegen. Ein Greifmechanismus von Halteelementen zum Halten der Montagebuchsen an der bedienseitigen Ständerhälfte kann gelöst werden, und die bedienseitige Ständerhälfte fährt weiter auf, bis die Zentrierung von Richtwellen komplett aus der Montagebuchse gefahren ist. Anschließend wird die Wechselhürde wieder bis auf die Fahrschienen abgesenkt. Die mit den gebrauchten Richtrollenelementen beladene Wechselhürde fährt nun rückwärts aus der geöffneten Ständervorrichtung der Richtmaschine bis auf ihre Anfangsstellung hinaus. Jetzt fährt die mit den Richtrollen vorgebaute Wechselhürde mit den neuen Richtrollenelementen in die weiterhin geöffnete Ständervorrichtung der Richtmaschine hinein. Die Wechselhürde wird angehoben. Die bedienseitige Ständerhälfte fährt weiter zu, bis die Richtwellen in den neuen Montagebuchsen der neuen Richtwellenelemente zentriert sitzen. Der Greifmechanismus packt die Montagebuchsen und zieht diese an die bedienseitige Ständerhälfte heran. Die geleerte Wechselhürde wird mm bis auf Fahrschienen abgesenkt. Die oberen Einbaustücke werden angehoben, so dass der Kontakt zwischen den Transportringen der oberen Montagebuchsen und den oberen Führungsstäben aufgehoben wird. Die Führungsstäbe liegen nur noch auf den unteren Transportringen auf. Nun kann die geleerte Wechselhürde rückwärts aus der geöffneten Ständervorrichtung in ihre ursprüngliche Ausgangsstellung zurück fahren. Jetzt schließt sich die Ständervorrichtung wieder komplett, indem die bedienseitige Ständerhälfte auf die antriebsseitige Ständerhälfte zu fährt. Der Greifmechanismus zum Halten der Montagebuchsen an der bedienseitigen Ständerhälfte kann wieder gelöst werden. Somit ist die Richtmaschine wieder produktionsbereit.
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Bei dieser ersten Variante sind zwei Ausführungsmöglichkeiten denkbar.
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Je nach zur Verfügung stehendem Bauraum können eine leere Wechselhürde zur Aufnahme der zu wechselnden Richtrollenelemente und eine bereits vorgebaute zum Einbau der neuen Richtrollenelemente im Ein- und Auslaufbereich der Richtmaschine angeordnet werden, welche dann nur parallel zu der Rollgangslinie auf derselben Längssupportstrecke in umgekehrtem Richtungssinn in die geöffnete Ständervorrichtung der Richtmaschine hinein und wieder hinaus fahren.
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Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass die Wechselhürden nur von einer Seite, also entweder von dem Einlaufbereich oder von dem Auslaufbereich, her in die geöffnete Ständervorrichtung der Richtmaschine fahren und zusätzlich dann auch noch auf einer gemeinsamen Unterkonstruktion bzw. Bühne quer zu der Rollgangslinie verfahren werden, um die benötigte Wechselhürde entsprechend zu positionieren.
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Abweichend zu dieser ersten Variante gibt es noch eine Variante mit einem alternativen Wechselkonzepts mit einer zumindest temporär stationär zwischengeparkten Wechselhürde mit der Möglichkeit, dass die Wechselhürde während der Produktion innerhalb der Ständervorrichtung, also innerhalb der Richtmaschine unterhalb der Richtrollenelemente zu belassen. Beim Richtrollenwechsel gleiten diese Richtrollenelemente dann bereits auf die Wechselhürde nach unten, wenn die bedienseitige Ständerhälfte auffährt. Hierbei wird die Wechselhürde mit der bedienseitigen Ständerhälfte gemeinsam querverfahren (Kopplung z. B. über Mitnehmer) und dann analog zu der vorstehend beschriebenen erstens Variante parallel zu der Rollgangslinie aus der geöffneten Ständervorrichtung der Richtmaschine herausgefahren. Eine Klemmung der Montagebuchse an der bedienseitigen Ständerhälfte ist somit im Vergleich zu der ersten Variante nicht zwingend erforderlich, wodurch sich die Konstruktion vereinfacht.
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Weitere Merkmale, Effekte und Vorteile vorliegender Erfindung werden anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welchen beispielhaft eine Richtmaschine mit sich innerhalb der Vertikalerstreckung einer bedienseitigen Ständerhälfte einer Ständervorrichtung befindlichen horizontalen Wechselebene dargestellt und beschrieben ist.
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Komponenten, welche in den einzelnen Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei die Komponenten nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch eine Aufsicht einer ersten Richtmaschine, bei welcher eine Wechselvorrichtung zum Wechseln von Richtrollenelementen einen Längstransport mit einer zu der Förderstrecke der Richtmaschine parallel verlaufenden und bis in eine Ständervorrichtung zum Halten von Richtrollenelemente hineinreichende Längssupport- bzw. -transportstrecke aufweist;
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2 schematisch eine perspektivische Ansicht der Wechselvorrichtung im Bereich der Ständervorrichtung der Richtmaschine aus der 1;
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3 schematisch eine weitere perspektivische Ansicht der in der 2 gezeigten Wechselvorrichtung mit einem Rollensatz an gebrauchten Richtrollenelementen und mit einem weiteren Rollensatz an neuen Richtrollenelementen;
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4 schematisch eine weiteren Aufsicht der Richtmaschine aus der 1 mit einer alternativen Wechselvorrichtung mit einem zu dem Längstransport sowie einem zusätzlich vorhandenen Quertransport; und
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5 schematisch eine teilweise geschnittene Ansicht der Richtmaschine aus der 1 oder 4, welche der modifiziert ist, das zumindest eine Wechselhürde unterhalb der Förderstrecke der Rollgangslinie der Richtmaschine zwischengeparkt ist.
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Die hinsichtlich eines ersten Ausführungsbeispiels in der 1 gezeigte Richtmaschine 1 dient dem Richten von länglichem Halbzeug (nicht gezeigt), wie beispielsweise von länglichen Profilen, Trägern, etwa von Hochgeschwindigkeitsschienen, oder dergleichen.
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Bei der insbesondere in der 1 gezeigten Richtmaschine 1 handelt es sich im Speziellen um eine Horizontal-Rollen-Richtmaschine (nicht gesondert beziffert) vom Typ CRS® (Compact Roller Straightener).
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Die Richtmaschine 1 umfasst eine sich in Längserstreckung 2 der Richtmaschine 1 erstreckende Rollgangslinie 3, welche eine Förderstrecke 4 der Richtmaschine 1 definiert, entlang welcher das längliche Halbzeug gemäß der axialen Förderrichtung 5 durch die Richtmaschine 1 hindurch gefördert wird.
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Die Richtmaschine 1 umfasst eine Vielzahl an Richtrollenelementen 6 (nur exemplarisch beziffert).
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Diese Richtrollenelemente 6 sind in einer an sich bekannten Weise in einer Ständervorrichtung 7 der Richtmaschine 1 derart in einer Arbeitsposition 8 in der Rollgangslinie 3 gehalten, dass das längliche Halbzeug beim Durchlaufen der Richtmaschine 1 in gewünschter Weise gerichtet wird.
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Die Richtrollenelemente 6 setzen sich zumindest in diesem Ausführungsbeispiel aus Aufnahmebuchsen 6A und den eigentlichen Richtrollen 6B (siehe nur 2 und 3) zusammen, wobei die Richtrollen 6B direkt mit dem länglichen Halbzeug in Wirkkontakt treten und deshalb einem Verschleiß unterliegen. Insofern besteht das Erfordernis, diese Richtrollenelemente 6 an der Richtmaschine 1 verschleißabhängig auszutauschen. Ein Austausch der Richtrollenelemente 6 kann kumulativ oder alternativ auch in Abhängigkeit von einem zu richtenden länglichen Halbzeug erfolgen, beispielsweise wenn die Richtmaschine 1 auf ein anderes längliches Halbzeug umgerüstet werden soll.
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Die Rollgangslinie 3 ist einerseits also durch die in der Ständervorrichtung 7 hintereinander angeordneten und gehaltenen Richtrollenelemente 6 und des Weiteren andererseits durch einen Einlaufrollgang 9, welcher – in axialer Förderrichtung 5 gesehen – vor der Ständervorrichtung 7 angeordnet ist, sowie durch einen Auslaufrollgang 10, welcher – in axialer Förderrichtung 5 gesehen – hinter der Ständervorrichtung 7 platziert ist, vorgegeben.
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Die Richtmaschine 1 umfasst ferner einen Antrieb 15 zum Antreiben der einzelnen Richtrollenelemente 6, welcher radial, also in radialer Richtung 16, beabstandet von der Ständervorrichtung 7 und damit seitlich neben der Ständervorrichtung 7 angeordnet ist. Da der an den einzelnen Richtrollenelementen gekoppelte Antrieb 15 aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt ist, wird hierauf nicht weiter eingegangen.
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Die Ständervorrichtung 7 weist eine antriebsseitige Ständerhälfte 17 und eine bedienseitige Ständerhälfte 18 auf.
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Die antriebsseitige Ständerhälfte 17 ist hierbei im Wesentlichen ortsfest bezüglich der Rollgangslinie 3 angeordnet.
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Die bedienseitige Ständerhälfte 18 hingegen ist radial verlagerbar zu der Rollgangslinie 3 und damit auch zu der antriebsseitigen Ständerhälfte 17 angeordnet, so dass die Ständervorrichtung 7 in radialer Richtung 16, also quer zu der Förderstrecke 5, geöffnet werden kann, um die Richtrollenelemente 6 besser auswechseln zu können (vgl. 2 und 3).
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Insofern sind die an der bedienseitigen Ständerhälfte 18 an Halteelemente 19 (nur exemplarisch beziffert, siehe 2 und 3) gehaltenen bzw. gelagerten Richtrollenelemente 6 mittels dieser bedienseitigen Ständerhälfte 18 entlang einer horizontalen Verlagerungsebene 20 radial zu der Förderstrecke 4 aus der Rollgangslinie 3 heraus bewegbar und in eine radial neben der Rollgangslinie 3 angeordneten Übergabeposition 21 hinein positionierbar.
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Darüber hinaus umfasst die Richtmaschine 3 eine Wechselvorrichtung 25 zum Wechseln der Richtrollenelemente 6.
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Diese Wechselvorrichtung 25 weist wenigstens einen Längstransport 26 auf, welcher sich in diesem Ausführungsbeispiel genau parallel zu der Förderstrecke 4 der Richtmaschine 1 erstreckt.
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Dieser Längstransport 26 weist eine zu der Förderstrecke 4 der Richtmaschine 1 parallel verlaufenden Längssupportstrecke 27 auf, welche zumindest bei geöffneter Ständervorrichtung 7 (vgl. 2 und 3) durch die Ständervorrichtung 7 hindurch führt.
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Insofern ist der Längstransport 26 zumindest teilweise zwischen der antriebsseitigen Ständerhälfte 17 und der bedienseitigen Ständerhälfte 18 angeordnet, zumindest wenn die Ständervorrichtung 7 entsprechend geöffnet ist, so dass ein Wechsel der Richtrollenelemente 6 im Sinne der Erfindung erfolgen kann.
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Die Längssupportstrecke 27 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schienenstrecke 28 ausgebildet.
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Des Weiteren umfasst die Richtmaschine 1 Wechselhürden 30, auf welchen die Richtrollenelemente 6 als Rollensätze 31 (nur exemplarisch beziffert) satzweise abgesetzt werden können.
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Diese Wechselhürden 30 können mittels des Längstransports 26 entlang einer horizontalen Wechselebene 32 vorteilhalft zwischen die antriebsseitige Ständerhälfte 17 und die bedienseitige Ständerhälfte 18 parallel zu der Förderstrecke 4 bzw. der Rollgangslinie 3 positioniert werden.
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Konstruktiv einfach gelingt das Zusammenspiel zwischen der Ständervorrichtung 7 und den Wechselhürden 30 dadurch, dass die horizontal verlaufende Verlagerungsebene 20 und die horizontal verlaufende Wechselebene 32 im Wesentlichen auf gleicher Vertikalhöhe 33 liegen, wobei die Vertikalhöhe 33 gemäß der Darstellung nach der 1 senkrecht zu der Blattebene angeordnet ist.
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Insofern zeichnet sich die vorliegende Richtmaschine 1 durch einen Wechselpfad 35 aus, welcher einen sich in der horizontalen Verlagerungsebene 20 erstreckenden, ersten Teilabschnitt 36 und welcher zumindest einen sich in der horizontalen Wechselebene 32 erstreckenden, weiteren Teilabschnitt 37 aufweist.
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Der erste Teilabschnitt 36 des Wechselpfades 35 erstreckt sich hierbei zwischen der Arbeitsposition 8 der Richtmaschine 1 und der Übergabeposition 21 der Richtmaschine 1 und ist durch den radialen Verfahrweg 38 der bedienseitigen Ständerhälfte 18 realisiert.
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Der weitere Teilabschnitt 37 des Wechselpfades 35 erstreckt sich hierbei zwischen der Übergabeposition 21 der Richtmaschine 1 und einer anderen Bereitstellungsposition (hier nicht gezeigt) außerhalb der Richtmaschine 1 und wird durch einen axialen, anderen Verfahrweg 39 der Wechselvorrichtung 25 bzw. des Längstransports 26 hiervon realisiert.
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Hierbei erstreckt sich der Wechselpfad 35, genauer gesagt zumindest die beiden Teilabschnitte 36 und 37 dieses Wechselpfades 35, entlang einer Horizontalebene (nicht gesondert beziffert), bevorzugt der horizontalen Wechselebene 32, welche beide etwa mit der Blattebene zusammenfällt.
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Aufgrund dieses horizontal flach verlaufenden Wechselpfades 35 baut die Wechselvorrichtung 25 – im Gegensatz zu den bekannten Wechselmanipulatoren (nicht gezeigt) herkömmlicher Richtmaschinen – außerordentlich flach, so dass hiermit ausgerüstete Richtmaschinen 1 selbst in niedrig bauenden Betriebsgebäuden aufgestellt werden können.
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Die Wechselvorrichtung 25 kann hierbei ausreichend flach gebaut werden, wenn sich die horizontale Wechselebene 32 innerhalb der Vertikalerstreckung 40 der bedienseitigen Ständerhälfte 18 erstreckt, da hierdurch die Richtrollenelemente 6 insbesondere parallel zu der Förderstrecke 4 der Richtmaschine 1 durch die Ständervorrichtung 7 bewegt werden können.
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Wie insbesondere aus den 2 und 3 ersichtlich ist, führt die Längssupportstrecke 27 vollständig durch die geöffnete Ständervorrichtung 7 und zwischen den antriebsseitigen und bedienseitigen Ständerhälften 17 und 18 hindurch, so dass die Längssupportstrecke 27 beidseits der Ständervorrichtung 7 angeordnet sind.
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Gemäß der Darstellung nach der 2 ist eingangsseitig 41 der Übergabeposition 21 axial vor der Ständervorrichtung 7 eine Wechselhürde 30 mit einem neuen Rollensatz 31 platziert, welche parallel zur Förderstrecke 4 zwischen die antriebsseitige Ständerhälfte 17 und die bedienseitige Ständerhälfte 18 einfahren kann. Ausgangsseitig 42 der Übergabeposition 21 axial hinter der Ständervorrichtung 7 ist beispielhaft eine leere Wechselhürde 30 geparkt, mittels welcher zum Beispiel ein verbrauchter Rollensatz 31 an gebrauchten Richtrollenelementen 6 aus der Ständervorrichtung 7 abgeholt werden kann.
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Gemäß der Darstellung nach der 3 ist zwischen der antriebsseitigen Ständerhälfte 17 und der bedienseitigen Ständerhälfte 18 eine Wechselhürde 30 mit einem neuen Rollensatz 31 an Richtrollenelementen 6 angeordnet. Damit befindet sich ein frischer Rollensatz 31 in der Übergabeposition 21 angeordnet, welche an der Richtmaschine 1 verwendet werden kann. Ausgangseitig 42 dieser Übergabeposition 21 ist noch beispielhaft eine Wechselhürde 30 mit einem gebrauchten Rollensatz 31 an gebrauchten Richtrollenelementen 6 platziert.
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Bei diesem ersten möglichen Ausführungsbeispiel werden die Wechselhürden 30 nur während des Richtrollenwechsels in die Richtmaschine 1 eingefahren, wobei jeweils eine Wechselhürde 30 neben dem Ein- und Auslaufrollgang 9 bzw. 10 der Richtmaschine 1 parallel zu der axialen Förderrichtung 5 verfahren wird.
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Zum Richtrollenwechsel fährt die bedienseitige Ständerhälfte 18 gemeinsam mit den zu wechselnden Richtrollenelementen 6 quer zu der axialen Förderrichtung 5 aus der Rollgangslinie 3 hinaus. Anschließend fährt eine leere Wechselhürde 30 parallel zu der Rollgangslinie 3 in die bezüglich der Ständervorrichtung 7 aufgefahrene Richtmaschine 1 ein, übernimmt die gebrauchten Richtrollen 6B mit den Montagebuchsen 6A und fährt wieder zurück in die Ausgangsstellung ausgangsseitig 42 der Übergabeposition 21. Danach kann die zweite Wechselhürde 30 mit den bereits auf Montagebuchsen 6A vorgebauten Richtrollen 6B von der anderen Seite her, also eingangsseitig 41, in die Richtmaschine 1 einfahren und die neuen Richtrollenelemente 6 an die bedienseitige Ständerhälfte 18 übergeben. Anschließend fährt diese zweite Wechselhürde 30 ebenfalls wieder in ihre vorherige Ausgangsstellung, also eingangsseitig 41, zurück. Abschließend fährt die bedienseitige Ständerhälfte 18 zusammen mit den Montagebuchsen 6A/Richtrollen 6B wieder zurück in die Rollgangslinie 3 bzw. in die Arbeitsposition 8. Somit ist der Wechsel der Richtrollenelemente 6 konstruktiv und verfahrenstechnisch sehr einfach durchgeführt.
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Insofern sind die Richtrollenelemente 6 in der Übergabeposition 21 von der bedienseitigen Ständerhälfte 18 an die Wechselhürde 30 oder vice versa übergeben worden, wobei die Wechselhürde 30 entlang der horizontalen Wechselebene 32 in die Übergabeposition 32 hinein oder aus der Übergabeposition 32 heraus bewegt wurde.
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Bei dem in der 4 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel ist die Wechselvorrichtung 25 der Richtmaschine 1 alternativ noch mit einem Quertransport 50 ausgerüstet.
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Der Quertransport 50 umfasst eine Quersupportstrecke 51, welche an der Längssupportstrecke 27 des Längssupports 26 angeschlossen ist.
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Insofern ist der Quertransport 50 mittels des Längstransports 26 mit der Ständervorrichtung 7 der Richtmaschine 1 wirkverbunden.
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Auch bei dem Quertransport 50 befindet sich die Quersupportstrecke 51 auf der Vertikalhöhe 33 der horizontalen Wechselebene 32, so dass eine Übergabe einer Wechselhürde 30 von dem Quertransport 50 zu dem Längstransport 26 oder umgekehrt problemlos möglich ist.
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Mittels des Quertransports 50 kann die Ständervorrichtung 7 auch nur von einer einzigen Seite aus bedient werden.
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Auch bei diesem in der 4 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel werden die Wechselhürden 30 nur während des eigentlichen Richtrollenwechsels in die Richtmaschine 1 gefahren, wobei jedoch zwei Wechselhürden 30 entweder eingangsseitig 41 oder ausgangsseitig 42 (vgl. 1) auf einer gemeinsamen in Querrichtung 52 zur der Längssupportstrecke 27 verfahrbaren Bühne 53 positioniert werden, um nach der Übergabe an den Längstransport 26 zusätzlich parallel zu der Förderstrecke 4 verfahren zu werden.
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Der Richtrollenwechsel erfolgt prinzipiell ähnlich wie hinsichtlich des ersten in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels, wobei jedoch bei dem in der 4 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel die Wechselhürden 30 entweder nur eingangsseitig 41 (siehe insbesondere 1) oder nur ausgangsseitig 42 (siehe insbesondere 1) platziert sind, um gegebenenfalls das vorliegende Wechselkonzept auch noch bei extrem beengten Platzverhältnissen realisieren zu können.
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Bei dem in der 5 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel ist die vorliegende Richtmaschine 1 noch dahingehend modifiziert, dass unterhalb der Förderstrecke 4 bzw. unterhalb der Arbeitsposition 8 eine Aufnahme 60 für eine Wechselhürde 30 vorhanden ist. Diese Wechselhürde 30 verbleibt während der Produktion in der Richtmaschine 1 zwischen den beiden Ständerhälften 17 und 18 und wird bei einem Richtrollenwechsel zusammen mit der bedienseitigen Ständerhälfte 18 aus der Rollgangslinie 3 verfahren und anschließend parallel zu einem Materialfluss eines länglichen Halbzeugs mit gebrauchten Richtrollenelementen 6 bzw. gebrauchten Montagebuchsen 6A/Richtrollen 6B aus der Richtmaschine 1 gefahren. Anschließend wird eine bereits mit neuen Richtrollenelementen 6 vorgebaute Wechselhürde 30 in die Richtmaschine 1 gefahren und zusammen mit dem bedienseitigem Ständer 18 in Rollgangslinie 3 verfahren, wo die Wechselhürde 30 während der Produktion auch wieder in der Ständervorrichtung 7 stationär verbleibt. Hierdurch kann eine Wechselhürde 30 zum Aufnehmen von gebrauchten Richtrollenelementen 6 besonders schnell an der Richtmaschine 1 bereitgestellt werden. Hierbei können die Richtrollenelemente 6 zumindest teilweise bereits auf die Wechselhürde 30 abgelegt werden, während die Wechselhürde 30 gemeinsam mit der bedienseitigen Ständerhälfte 18 seitwärts aus der Rollgangslinie 3 heraus verlagert wird.
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An dieser Stelle sei explizit darauf hingewiesen, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen und/oder Figuren beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die erläuterten Merkmale, Effekte und Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen bzw. erzielen zu können.
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Es versteht sich, dass es sich bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen lediglich um erste Ausgestaltungsmöglichkeiten einer im Sinne der Erfindung beanspruchten Richtmaschine 1 handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Richtmaschine
- 2
- Längserstreckung
- 3
- Rollgangslinie
- 4
- Förderstrecke
- 5
- axiale Förderrichtung
- 6
- Richtrollenelemente
- 6A
- Aufnahmebuchsen
- 6B
- Richtrollen
- 7
- Ständervorrichtung
- 8
- Arbeitsposition
- 9
- Einlaufrollgang
- 10
- Auslaufrollgang
- 15
- Antrieb
- 16
- radiale Richtung
- 17
- antriebsseitige Ständerhälfte
- 18
- bedienseitige Ständerhälfte
- 19
- Halteelemente
- 20
- horizontale Verlagerungsebene
- 21
- Übergabeposition
- 25
- Wechselvorrichtung
- 26
- Längstransport
- 27
- Längssupportstrecke
- 28
- Schienenstrecke
- 30
- Wechselhürden
- 32
- horizontale Wechselebene
- 33
- Vertikalhöhe
- 35
- Wechselpfad
- 36
- erster Teilabschnitt
- 37
- anderer Teilabschnitt
- 38
- radialer Verfahrweg
- 39
- axialer Verfahrweg
- 40
- Vertikalerstreckung
- 41
- eingangsseitig
- 42
- ausgangsseitig
- 50
- Quertransport
- 51
- Quersupportstrecke
- 52
- Querrichtung
- 53
- Bühne
- 60
- Aufnahme