-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur inhomogenen Temperierung von Vorformlingen aus einem thermoplastischen Material, wobei die Vorformlinge zur Blasverformung in Behälter vorgesehen sind, bei dem der Vorformling entlang eines Umfanges mit einem Temperaturprofil versehen wird, das dadurch erzeugt wird, dass in radialer Umfangsrichtung des Vorformlings Bereiche unterschiedlich beheizt werden. Die Vorformlinge sind dabei in der Regel rotationssymmetrisch um ihre Längsachse ausgebildet. Die Temperaturkonditionierung der Vorformlinge erfolgt durch Beheizen, z. B. indem die Vorformlinge durch eine Heizstrecke transportiert werden. Während des Beheizvorgangs werden die Vorformlinge entlang eines Umfangs mit einem Temperaturprofil versehen.
-
Ein derartiges Verfahren wird beispielsweise angewendet, wenn aus den Vorformlingen Behälter hergestellt werden sollen, deren Querschnitt von einer kreisrunden Form abweicht. Die Abweichung kann beispielsweise darin bestehen, Behälter mit ovalem Querschnitt oder beispielsweise mit dreieckigem oder viereckigem Querschnitt zu produzieren.
-
Bei einer Behälterformung durch Blasdruckeinwirkung werden Vorformlinge aus einem thermoplastischen Material, beispielsweise Vorformlinge aus PET (Polyethylenterephthalat), innerhalb einer Blasmaschine unterschiedlichen Bearbeitungsstationen zugeführt. Typischerweise weist eine derartige Blasmaschine eine Heizeinrichtung sowie eine Blaseinrichtung auf, in deren Bereich der zuvor temperierte Vorformling durch biaxiale Orientierung zu einem Behälter expandiert wird. Die Expansion erfolgt mit Hilfe von Druckluft, die in den zu expandierenden Vorformling eingeleitet wird. Der verfahrenstechnische Ablauf bei einer derartigen Expansion des Vorformlings wird in der
DE-OS 43 40 291 erläutert.
-
Der grundsätzliche Aufbau einer Blasstation zur Behälterformung wird in der
DE-OS 42 12 583 beschrieben. Möglichkeiten zur Temperierung der Vorformlinge werden in der
DE-OS 23 52 926 erläutert.
-
Innerhalb der Vorrichtung zur Blasformung können die Vorformlinge sowie die geblasenen Behälter mit Hilfe unterschiedlicher Handhabungseinrichtungen transportiert werden. Bewährt hat sich insbesondere die Verwendung von Transportdornen, auf die die Vorformlinge aufgesteckt werden. Die Vorformlinge können aber auch mit anderen Trageinrichtungen gehandhabt werden. Die Verwendung von Greifzangen zur Handhabung von Vorformlingen und die Verwendung von Spreizdornen, die zur Halterung in einen Mündungsbereich des Vorformlings einführbar sind, gehören ebenfalls zu den verfügbaren Konstruktionen.
-
Eine Handhabung von Behältern unter Verwendung von Übergaberädern wird beispielsweise in der
DE-OS 199 06 438 bei einer Anordnung des Übergaberades zwischen einem Blasrad und einer Ausgabestrecke beschrieben.
-
Die bereits erläuterte Handhabung der Vorformlinge erfolgt zum einen bei den sogenannten Zweistufenverfahren, bei denen die Vorformlinge zunächst in einem Spritzgussverfahren hergestellt, anschließend zwischengelagert und erst später hinsichtlich ihrer Temperatur konditioniert und zu einem Behälter aufgeblasen werden. Zum anderen erfolgt eine Anwendung bei den sogenannten Einstufenverfahren, bei denen die Vorformlinge unmittelbar nach ihrer spritzgusstechnischen Herstellung und einer ausreichenden Verfestigung geeignet temperiert und anschließend aufgeblasen werden.
-
Im Hinblick auf die verwendeten Blasstationen sind unterschiedliche Ausführungsformen bekannt. Bei Blasstationen, die auf rotierenden Transporträdern angeordnet sind, ist eine buchartige Aufklappbarkeit der Formträger häufig anzutreffen. Es ist aber auch möglich, relativ zueinander verschiebliche oder andersartig geführte Formträger einzusetzen. Bei ortsfesten Blasstationen, die insbesondere dafür geeignet sind, mehrere Kavitäten zur Behälterformung aufzunehmen, werden typischerweise parallel zueinander angeordnete Platten als Formträger verwendet.
-
Die Herstellung derartiger unrunder Behälter wird bereits in der
US 3,775,524 beschrieben. Es erfolgt zunächst eine symmetrische Temperierung der Vorformlinge, anschließend wird die Temperatur in ausgewählten Bereichen selektiv erhöht. Weitere Varianten zur Herstellung von Temperaturprofilierungen in Umfangsrichtung des Vorformlings werden ebenfalls in der
US 3,632,713 , der
US 3,950,459 sowie der
US 3,892,830 beschrieben. Eine Temperaturkonditionierung durch selektive Abschattung wird in der
DE-OS 33 14 106 angegeben.
-
Aus der
US 5,292,243 ist es bekannt, gleichzeitig zwei Vorformlinge einer Temperaturkonditionierung in Umfangsrichtung zu unterziehen. In der
EP 0 620 099 findet sich eine Zusammenstellung von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Temperaturkonditionierung von Vorformlingen.
-
Besondere Probleme ergeben sich, wenn nicht nur ein unrunder Behälter blasgeformt werden soll, sondern wenn auch noch der auf den Behälter aufzuschraubende Verschluss in einer bestimmten Orientierung relativ zum Behälter stehen soll, wie dies z. B. bei unrunden Sprühflaschen der Fall ist. Hierfür ist Voraussetzung, dass das an dem Vorformling bereits fertig ausgebildete Gewinde für den aufzuschraubenden Verschluss stets in einer gleichen, nämlich in der gewünschten Orientierung vorliegt, bevor der Vorformling mit dem für das Blasformen benötigten Temperaturprofil versehen wird, damit nach der Temperaturkonditionierung des Vorformlings die Sollausrichtung des Gewindes mit der Solltemperaturkonditionierung des Vorformlings korrespondiert. Nur so ist sichergestellt, dass nach der Blasformung des Behälters der aufzuschraubende Verschluss in der gewünschten Orientierung zum unrunden Behälter steht.
-
Bezüglich der Vorformlingsausrichtung ist bekannt, diese z. B. auf Tragdornen anzuordnen, und die Tragdornen beim Einlauf in die Heizstrecke auszurichten, z. B. anhand von an den Tragdornen ausgebildeten Vorsprüngen, die mit einer Ausrichtestruktur zusammenwirken, an der der Tragdorn auf seinem Transportweg entlangläuft. Allerdings ist dadurch noch nicht gewährleistet, dass auch der Vorformling in der gewünschten Gewindeausrichtung auf dem Dorn orientiert ist.
-
Eine Möglichkeit zur Lösung des geschilderten Problems wäre, das Standardgewinde eines Vorformlings zu modifizieren, indem im Gewindebereich eine zusätzliche Ausrichtestruktur ausgebildet wird, die mit einem Ausrichtelement zusammenwirkt, an dem der Vorformling auf seinem Transportweg z. B. beim Einlauf in die Heizstrecke entlanggeführt wird. Zusammen mit einer Ausrichtung des Domes wie im vorhergehenden Absatz beschrieben liegen dann die gewünschten Ausrichtverhältnisse sowohl bezüglich des Dornes als auch bezüglich des davon gehaltenen Vorformlings und dessen Gewinde vor. Es wird an dieser Lösung als nachteilig angesehen, dass die Ausrichtung die Verwendung speziell dazu ausgebildeter Vorformlinge voraussetzt, was zu erhöhten Kosten der Vorformlinge führt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der einleitend genannten Art anzugeben, das in einfacher Weise die Möglichkeit zur gewünschten Ausrichtung der Vorformlinge bereitstellt und eine Alternative zum Stand der Technik aufzuzeigen, die die genannten Nachteile vermeidet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Ausrichtung des Vorformlings dieser in Drehung versetzt wird und ein Ausrichtelement in das Standardgewinde eingreift und ein Weiterdrehen des Vorformlings verhindert, sobald das Ausrichtelement in Anlage zu einer vorherbestimmten Anlagefläche im Standardgewinde gelangt. Insbesondere erweist es sich als vorteilhaft, als Anlagefläche des Standardgewindes die venting slots zu verwenden. Es erweist sich auch als vorteilhaft, alternativ oder zusätzlich den Gewindeauslauf oder den Gewindeeinlauf als Anlagefläche zu verwenden. Der Begriff des Standardgewindes umfasst Vorformlingsgewinde mit einer zylindrischen Grundform, auf denen sich die Gewindegrate als Erhebungen radial nach außen erstrecken. Die Gewindegrate weisen Kantenflächen quer zum Gratverlauf auf, also in Richtung der Längsachse des Vorformlings. Solche Kanten in den Gewindezügen von Standardgewinden sind z. B. der Gewindeeinlauf, der Gewindeauslauf oder sogenannte venting slots, die sich fluchtend über mehrere Gewindezüge hinweg erstrecken. Nicht als Standardgewinde werden solche Gewinde angesehen, in denen allein zu Orientierungszwecken Modifikationen vorgenommen werden zur Schaffung von Orientierungsstrukturen. Diese im Sinne dieser Anmeldung als Standardgewinde bezeichneten Gewinde werden also z. B. bei Vorformlingen bereits eingesetzt, die zu Behältern mit rundem Querschnitt blasgeformt werden sollen, bei denen also keine Ausrichtung in der erläuterten Weise erforderlich ist. Es ist gerade Sinn der vorliegenden Erfindung, übliche Vorformlinge ohne Modifikationen im Gewindebereich verwenden zu können.
-
Die oben genannten Kanten sind in der Regel geneigt zur Flächennormalen der zylinderförmigen Grundform des Vorformlings ausgebildet, das heißt die Kanten stehen in der Regel in radialer Richtung nicht senkrecht auf der Zylinderoberfläche, sondern um einen Winkel α aus der 90°-Stellung heraus geneigt, wobei bevorzugt α zwischen 0° und 60°, weiter bevorzugt zwischen 0° und 45°, besonders bevorzugt kleiner 30° ist.
-
Derzeit übliche Standardgewinde sind z. B. das Gewinde PCO 1881 oder das Gewinde PCO 1810. Diese Standardgewinde werden festgelegt vom sogenannten ISST (International Society of Beverage Technologists) – Thread Finish Review Sub-Commitee, www.threadspecs.com, einem Zusammenschluss von Herstellern.
-
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird erreicht, dass keinerlei Modifikationen am Vorformling vorzunehmen sind. Auch bisher schon verwendete Werkzeuge zur Preformherstellung bleiben verwendbar.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Insbesondere erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Vorformling während des Heizvorganges von einem mitlaufenden Tragelement gehalten wird. Dazu kann der Vorformling zum Beispiel auf einen Transportdorn aufgesteckt werden. Dies kann zum Beispiel im Einlaufbereich einer Heizstrecke erfolgen. Es sind aber auch andere Tragelemente denkbar. Es ist auch denkbar, das Tragelement und den Vorformling erst dann zusammen zu bringen, wenn die inhomogene Temperierung des Vorformlings erfolgen soll. Denkbar ist zum Beispiel, dass zunächst der Vorformling homogen beheizt wird, um dann in einem Schlussabschnitt einer Heizstrecke eine Aufprägung des gewünschten inhomogenen Heizprofils vorzunehmen. Weiterhin denkbar ist, dass zunächst der Vorformling homogen beheizt wird, um dann z. B. in einem getaktet beschickten, stationären Heizelement eine Aufprägung des gewünschten inhomogenen Heizprofils vorzunehmen.
-
Die Verwendung von Tragelementen hat den Vorteil, dass die Tragelemente zur Handhabung optimiert ausgebildet werden können, während Vorformlinge möglichst materialsparend hergestellt sind und eine Handhabung im Bereich der Heizstrecke am Vorformling selber problematisch ist. insbesondere ist daran gedacht, dass das Tragelement ausgerichtet wird und auch der Vorformling ausgerichtet wird. Wenn beide die gewünschte ausgerichtete Position eingenommen haben, können die beiden zum Beispiel lagestabil miteinander verbunden werden, wie dies zum Beispiel durch übliche Klemmdorne bekannt ist. Die gewollte Ausrichtung des Gewindes korreliert dann mit der Ausrichtung des Tragelementes, so dass dann in nachfolgenden Behandlungschritten die Ausrichtung des Tragelementes auch die Ausrichtung des Vorformlinges bedingt. So kann zum Beispiel anhand der Ausrichtung des Tragelementes ein Einsetzen in eine Blasstation in gewünschter Ausrichtung erfolgen, ohne dass hierzu erneut auf die Ausrichtung des Vorformlinges zu achten ist. Insbesondere ist daran gedacht, dass der Transportdorn oder das sonstige Tragelement zusammen mit dem Vorformling in die Blasstation eingesetzt wird.
-
Grundsätzlich könnte zur Ausrichtung des Vorformlinges der Vorformling selber aktiv in Drehung versetzt werden. Da Vorformlinge materialeinsatzoptimiert und mit möglichst geringem Materialaufwand hergestellt sind, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Drehung des Vorformlinges erfolgt, indem das Tragelement gedreht wird, das den Vorformling trägt.
-
In Verbindung mit den nachfolgenden Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigen:
-
1 Eine perspektivische Darstellung einer Blasstation zur Herstellung von Behältern aus Vorformlingen,
-
2 einen Längsschnitt durch eine Blasform, in der ein Vorformling gereckt und expandiert wird,
-
3 eine Skizze zur Veranschaulichung eines grundsätzlichen Aufbaus einer Vorrichtung zur Blasformung von Behältern,
-
4 eine modifizierte Heizstrecke mit vergrößerter Heizkapazität,
-
5 einen Längsschnitt durch einen Vorformling,
-
6 einen Längsschnitt durch einen flaschenförmigen Behälter,
-
7 eine Draufsicht auf einen Behälter mit ovalem Querschnitt,
-
8 eine Draufsicht auf einen Behälter mit ovalem Querschnitt und unsymmetrisch angeordneter Mündung,
-
9 einen Querschnitt durch eine Blasform, in der ein Behälter mit ovalem Querschnitt geblasen wird,
-
10 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung einer Taktung einer Rotationsbewegung des Vorformlings,
-
11 eine Prinzipdarstellung zur Veranschaulichung einer selektiven Kühlung eines Vorformlings,
-
12 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung einer Temperaturkonditionierung von Vorformlingen durch alternierend angeordnete Heizkästen bei nichtdrehenden Vorformlingen,
-
13 eine Skizze zur Veranschaulichung einer Temperaturkonditionierung eines Vorformlings durch unterschiedliche Ansteuerung von Heizeinrichtungen,
-
14 eine perspektivische und eine Schnittansicht eines von einem Transportdorn gehaltenen Vorformlings mit einem Ausrichtelement gemäß einer ersten Ausführungsvariante,
-
15 eine perspektivische und eine Schnittansicht analog zu 14 mit einem Ausrichtelement gemäß einer zweiten Ausführungsvariante, und
-
16 den Einlaufbereich einer Heizstrecke in einer vergrößerten Darstellung mit Ausrichtelementen für Transportdorne und für Vorformlinge, und
-
17 eine vergrößerte Darstellung des Gewindebereiches eines Standardvorformlings PCO 1881 und einen Schnitt durch den Gewindebereich senkrecht zur Längsachse des Vorformlings auf Höhe des Gewindeauslaufs.
-
Der prinzipielle Aufbau einer Vorrichtung zur Umformung von Vorformlingen (1) in Behälter (2) ist in den 1 und in 2 dargestellt. Anhand dieser Figuren soll lediglich in grundsätzlicher Art der Prozess der Blasformung von Behältern (2) aus Vorformlingen (1) erläutert werden.
-
Die dargestellte Vorrichtung zur Formung des Behälters (2) besteht im Wesentlichen aus einer Blasstation (3), die mit einer Blasform (4) versehen ist, in die ein Vorformling (1) einsetzbar ist. Der Vorformling (1) kann ein spritzgegossenes Teil aus Polyethylenterephthalat sein. Zur Ermöglichung eines Einsetzens des Vorformlings (1) in die Blasform (4) und zur Ermöglichung eines Herausnehmens des fertigen Behälters (2) besteht die Blasform (4) typischerweise aus Formhälften (5, 6) und aus einem Bodenteil (7), das von einer Hubvorrichtung (8) positionierbar ist, nämlich im vorliegenden Beispiel absenk- und anhebbar. Der Vorformling (1) kann im Bereich der Blasstation (3) von einem Transportdorn (9) gehalten sein, der gemeinsam mit dem Vorformling (1) eine Mehrzahl von Behandlungsstationen innerhalb der Vorrichtung durchläuft. Es ist aber auch möglich, den Vorformling (1) beispielsweise über Zangen oder andere Handhabungsmittel direkt in die Blasform (4) einzusetzen. Im gezeigten Beispiel erfolgt die Blasformung von mit Mündung nach unten weisend eingesetzten Vorformlingen. Ebenso üblich sind Blasstationen, in die Vorformlinge mit nach oben gerichteter Mündung eingesetzt werden.
-
Zur Ermöglichung einer Druckluftzuleitung ist unterhalb des Transportdornes (9) ein Anschlusskolben (10) angeordnet, der dem Vorformling (1) Druckluft zuführt und gleichzeitig eine Abdichtung relativ zum Transportdorn (9) vornimmt. Bei einer abgewandelten Konstruktion ist es grundsätzlich aber auch denkbar, feste Druckluftzuleitungen zu verwenden.
-
Eine Reckung des Vorformlings (1) erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel mit Hilfe einer Reckstange (11), die von einem Zylinder (12) positioniert wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird eine mechanische Positionierung der Reckstange (11) über Kurvensegmente durchgeführt, die von Abgriffrollen beaufschlagt sind. Die Verwendung von Kurvensegmenten ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn eine Mehrzahl von Blasstationen (3) auf einem rotierenden Blasrad angeordnet sind. Im Stand der Technik auch bekannt sind Reckstangen mit linearmotorischem Antrieb.
-
Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform ist das Recksystem derart ausgebildet, dass eine Tandem-Anordnung von zwei Zylindern (12) bereitgestellt ist. Von einem Primärzylinder (13) wird die Reckstange (11) zunächst vor Beginn des eigentlichen Reckvorganges bis in den Bereich eines Bodens (14) des Vorformlings (1) gefahren. Während des eigentlichen Reckvorganges wird der Primärzylinder (13) mit ausgefahrener Reckstange gemeinsam mit einem den Primärzylinder (13) tragenden Schlitten (15) von einem Sekundärzylinder (16) oder über eine Kurvensteuerung positioniert. Insbesondere ist daran gedacht, den Sekundärzylinder (16) derart kurvengesteuert einzusetzen, dass von einer Führungsrolle (17), die während der Durchführung des Reckvorganges an einer Kurvenbahn entlang gleitet, eine aktuelle Reckposition vorgegeben wird. Die Führungsrolle (17) wird vom Sekundärzylinder (16) gegen die Führungsbahn gedrückt. Der Schlitten (15) gleitet entlang von zwei Führungselementen (18).
-
Nach einem Schließen der im Bereich von Trägern (19, 20) angeordneten Formhälften (5, 6) erfolgt eine Verriegelung der Träger (19, 20) relativ zueinander mit Hilfe einer Verriegelungseinrichtung (20).
-
Zur Anpassung an unterschiedliche Formen eines Mündungsabschnittes (21) des Vorformlings (1) ist gemäß 2 die Verwendung separater Gewindeeinsätze (22) im Bereich der Blasform (4) vorgesehen.
-
2 zeigt zusätzlich zum geblasenen Behälter (2) auch gestrichelt eingezeichnet den Vorformling (1) und schematisch eine sich entwickelnde Behälterblase (23).
-
3 zeigt zum allgemeinen Verständnis des technischen Umfeldes der Erfindung den grundsätzlichen Aufbau einer Blasmaschine, die mit einer Heizstrecke (24) sowie einem rotierenden Blasrad (25) versehen ist. Ausgehend von einer Vorformlingseingabe (26) werden die Vorformlinge (1) von Übergaberädern (27, 28, 29) in den Bereich der Heizstrecke (24) transportiert. Entlang der Heizstrecke (24) sind Heizstrahler (30) sowie Gebläse (31) angeordnet, um die Vorformlinge (1) zu temperieren. Nach einer ausreichenden Temperierung der Vorformlinge (1) werden diese an das Blasrad (25) übergeben, in dessen Bereich die z. B. wie zu den 1 und 2 erläutert ausgebildeten Blasstationen (3) angeordnet sind. Die fertig geblasenen Behälter (2) werden von weiteren Übergaberädern einer Ausgabestrecke (32) zugeführt.
-
Um einen Vorformling (1) derart in einen Behälter (2) umformen zu können, dass der Behälter (2) Materialeigenschaften aufweist, die eine lange Verwendungsfähigkeit von innerhalb des Behälters (2) abgefüllten Lebensmitteln, insbesondere von Getränken, gewährleisten, müssen spezielle Verfahrensschritte bei der Beheizung und Orientierung der Vorformlinge (1) eingehalten werden. Darüber hinaus können vorteilhafte Wirkungen durch Einhaltung spezieller Dimensionierungsvorschriften erzielt werden.
-
Als thermoplastisches Material können unterschiedliche Kunststoffe verwendet werden. Einsatzfähig sind beispielsweise PET, PEN oder PP.
-
Die Expansion des Vorformlings (1) während des Orientierungsvorganges erfolgt durch Druckluftzuführung. Die Druckluftzuführung ist in eine Vorblasphase, in der Gas, zum Beispiel Pressluft, mit einem niedrigen Druckniveau zugeführt wird und in eine sich anschließende Hauptblasphase unterteilt, in der Gas mit einem höheren Druckniveau zugeführt wird. Während der Vorblasphase wird typischerweise Druckluft mit einem Druck im Intervall von 10 bar bis 25 bar verwendet und während der Hauptblasphase wird Druckluft mit einem Druck im Intervall von 25 bar bis 40 bar zugeführt.
-
Aus 3 ist ebenfalls erkennbar, dass bei der dargestellten Ausführungsform die Heizstrecke (24) aus einer Vielzahl umlaufender Transportelemente (33) ausgebildet ist, die kettenartig aneinandergereiht und entlang von Umlenkrädern (34) geführt sind. Insbesondere ist daran gedacht, durch die kettenartige Anordnung eine im Wesentlichen rechteckförmige Grundkontur aufzuspannen. Bei der dargestellten Ausführungsform werden im Bereich der dem Übergaberad (29) und einem Eingaberad (35) zugewandten Ausdehnung der Heizstrecke (24) ein einzelnes relativ groß dimensioniertes Umlenkrad (34) und im Bereich von benachbarten Umlenkungen zwei vergleichsweise kleiner dimensionierte Umlenkräder (36) verwendet. Grundsätzlich sind aber auch beliebige andere Führungen denkbar.
-
Zur Ermöglichung einer möglichst dichten Anordnung des Übergaberades (29) und des Eingaberades (35) relativ zueinander erweist sich die dargestellte Anordnung als besonders zweckmäßig, da im Bereich der entsprechenden Ausdehnung der Heizstrecke (24) drei Umlenkräder (34, 36) positioniert sind, und zwar jeweils die kleineren Umlenkräder (36) im Bereich der Überleitung zu den linearen Verläufen der Heizstrecke (24) und das größere Umlenkrad (34) im unmittelbaren Übergabebereich zum Übergaberad (29) und zum Eingaberad (35). Alternativ zur Verwendung von kettenartigen Transportelementen (33) ist es beispielsweise auch möglich, ein rotierendes Heizrad zu verwenden.
-
Nach einem fertigen Blasen der Behälter (2) werden diese von einem Entnahmerad (37) aus dem Bereich der Blasstationen (3) herausgeführt und über das Übergaberad (28) und ein Ausgaberad (38) zur Ausgabestrecke (32) transportiert.
-
In der in 4 dargestellten modifizierten Heizstrecke (24) können durch die größere Anzahl von Heizstrahlern (30) eine größere Menge von Vorformlingen (1) je Zeiteinheit temperiert werden. Die Gebläse (31) leiten hier Kühlluft in den Bereich von Kühlluftkanälen (39) ein, die den zugeordneten Heizstrahlern (30) jeweils gegenüberliegen und über Ausströmöffnungen die Kühlluft abgeben. Durch die Anordnung der Ausströmrichtungen wird eine Strömungsrichtung für die Kühlluft im Wesentlichen quer zu einer Transportrichtung der Vorformlinge (1) realisiert. Die Kühlluftkanäle (39) können im Bereich von den Heizstrahlern (30) gegenüberliegenden Oberflächen Reflektoren für die Heizstrahlung bereitstellen, ebenfalls ist es möglich, über die abgegebene Kühlluft auch eine Kühlung der Heizstrahler (30) zu realisieren.
-
Die vorstehend geschilderten Heizeinrichtungen sind ebenfalls lediglich als Beispiele zu verstehen. Es sind im Stand der Technik eine Vielzahl alternativer Konstruktionen bekannt, z. B. als Heizräder ausgebildete Konstruktionen mit Einzelplatzbeheizung. Es sind im Stand der Technik auch andere Heizverfahren bekannt, z. B. Beheizung der Vorformlinge durch Mikrowellenbestrahlung. Die Erfindung ist unabhängig vom konkreten Aussehen der Heizeinrichtungen und unabhängig vom Heizverfahren.
-
Ein Vorformling (1) besteht typischerweise und entsprechend der Ausführungsform in 5 aus einem Mündungsabschnitt (52), aus einem den Mündungsabschnitt (52) von einem Halsbereich (53) trennenden Stützring (54), der auch als Neckring bezeichnet wird, aus einem den Halsbereich (53) in einen Wandungsabschnitt (55) überleitenden Schulterbereich (56) sowie aus einem Boden (57). Der Stützring (54) überkragt den Mündungsabschnitt (52) quer zu einer Längsachse (58) des Vorformlings (1). In der Region des Schulterbereiches (56) erweitert sich der Aussendurchmesser des Vorformlings (1) ausgehend vom Halsbereich (53) in Richtung auf den Wandungsabschnitt (55). Bei einem aus dem Vorformling (1) herzustellenden Behälter (63) bildet der Wandungsabschnitt (55) im Wesentlichen die Seitenwandung des Behälters aus. Der Boden (57) ist gerundet ausgebildet.
-
Der Mündungsabschnitt (52) kann beispielsweise mit einem Außengewinde (62) versehen sein, das es ermöglicht, beim fertigen Behälter (63) einen Schraubverschluss aufzusetzen. Es ist aber ebenfalls möglich, den Mündungsabschnitt (52) mit einer Außenwulst zu versehen, um eine Angriffsfläche für einen Kronkorken zu schaffen. Darüber hinaus sind auch eine Vielzahl weiterer Gestaltungen denkbar, um ein Aufsetzen von Steckverschlüssen zu ermöglichen. Es sind eine Vielzahl standardisierter Gewinde bekannt. In 17 ist ein solches standardisiertes Gewinde (62) in vergrößerter Ansicht dargestellt.
-
Aus der Darstellung in 5 ist ersichtlich, dass der Wandungsabschnitt (55) eine Innenfläche (59) sowie eine Außenfläche (60) aufweist. Die Innenfläche (59) begrenzt einen Vorformlingsinnenraum (61).
-
Im Schulterbereich (56) kann sich die Dicke einer Vorformlingswandung (64) ausgehend vom Halsbereich (53) in Richtung auf den Wandungsbereich (55) mit zunehmender Wandstärke erstrecken. In Richtung der Längsachse (58) weist der Vorformling (1) eine Vorformlingslänge (65) auf. In Richtung der Längsachse (58) erstrecken sich der Mündungsbereich (52) und der Stützring (54) mit einer gemeinsamen Mündungslänge (66). Der Halsbereich (53) weist im Bereich der Längsachse (58) eine Halslänge (67) auf. Im Halsbereich (53) erstreckt sich der Vorformling (3) vorzugsweise mit konstanter Wanddicke.
-
Im Wandungsbereich (55) weist der Vorformling (1) eine Wanddicke (68) auf und im Bereich des Bodens (57) ist eine Bodendicke (69) anzutreffen. Eine weitere Dimensionierung des Vorformlings (1) erfolgt mit Hilfe eines Innendurchmessers (70) und eines Außendurchmessers (71), die im annähernd zylindrisch verlaufenden Wandungsbereich (55) gemessen werden.
-
Bei dem in 6 dargestellte flaschenförmige Behälter (63) sind im Wesentlichen unverändert der Mündungsabschnitt (52) und der Stützring (54) anzutreffen. Der weitere Bereich des Behälters (63) ist durch die durchgeführte biaxiale Orientierung sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung relativ zum Vorformling (1) expandiert. Der Behälter (63) weist hierdurch eine Behälterlänge (72) und einen Behälterdurchmesser (73) auf, der in Anbetracht der zu berücksichtigenden Genauigkeiten im Folgenden nicht bezüglich des konkreten Innendurchmessers beziehungsweise Außendurchmessers unterschieden werden soll.
-
6 zeigt unter anderem den Bodenbereich des blasgeformten Behälters (63). Der Behälter (63) weist eine Seitenwandung (74) und einen Behälterboden (75) auf. Der Behälterboden (75) besteht aus einem Standring (76) und einem in Richtung auf einen Behälterinnenraum (77) nach innen gewölbtem Dom (78). Der Dom (78) ist aus einer Domschräge (79) und einem Zentrum (80) ausgebildet.
-
Der Behälter (63) weist eine Behältermündungslänge (81) und eine Behälterhalslänge (82) auf, wobei zumindest die Behältermündungslänge (81) in der Regel gleich der Mündungslänge (66) des Vorformlings (1) ist.
-
Eine Beheizung des Vorformlings (1) vor dem Orientierungsvorgang ist in unterschiedlichen Variationen denkbar. Bei einer Verwendung einer tunnelartigen Heizstrecke erfolgt die Temperierung lediglich in Abhängigkeit von der Verweildauer. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, Heizstrahler zu verwenden, die den Vorformling (1) mit Infrarot- oder Hochfrequenzstrahlung beaufschlagen. Mit Hilfe derartiger Strahler ist es möglich, ein Temperaturprofil im Bereich des Vorformlings (1) in Richtung der Längsachse (58) bzw. in Umfangsrichtung zu erzeugen.
-
Wird ein derartiger Heizstrahler aus mehreren unabhängig voneinander ansteuerbaren Heizelementen ausgebildet, die in Richtung der Längsachse (58) übereinander angeordnet sind, so kann durch eine intensivere Ansteuerung der Heizelemente im Bereich der in Richtung auf den Mündungsabschnitt (52) oberen Ausdehnung des Vorformlings (1) im verdickten Bereich des Wandungsabschnittes (55) eine höhere Wärmeenergie eingestrahlt werden, als in dem Bereich des Wandungsabschnittes (55), der dem Boden (7) zugewandt ist. Bei lediglich gleichmäßig ansteuerbaren Heizstrahlern kann eine derartige Wärmeprofilierung auch durch eine Anordnung der Heizelemente mit in Richtung der Längsachse (58) unterschiedlichen Abständen realisiert werden.
-
7 zeigt einen Querschnitt durch einen Behälter (63) mit unrunder Querschnittfläche in Form eines Ovales. Es liegt hier somit kein konstanter Behälterdurchmesser (73) vor, sondern der Behälterdurchmesser (73) liegt je nach Messrichtung zwischen einem minimalen Behälterdurchmesser (83) und einem maximalen Behälterdurchmesser (84). Bei der Ausführungsform gemäß 7 ist der Mündungsabschnitt (52) des Behälters (63) im Wesentlichen zentrisch angeordnet.
-
Bei der Ausführungsform gemäß 8 weist der Behälter (63) eine ähnliche Gestaltung wie der Behälter (63) gemäß 7 auf. Der Mündungsabschnitt (52) ist allerdings bezüglich einer Behältermittellinie (85) versetzt angeordnet.
-
9 zeigt einen Horizontalschnitt durch einen im Bereich einer Heizeinrichtung (86) angeordneten Vorformling (1). Es ist erkennbar, dass die Heizeinrichtung (86) einen Heizstrahler (87) sowie einen Reflektor (88) aufweist. Ein Umfang (89) des Vorformlings (1) ist bei dieser Ausführungsform in vier Winkelbereiche (90, 91, 92, 93) unterteilt. In Richtung des Umfanges (89) soll die Temperierung der Winkelbereiche (90, 91, 92, 93) unterschiedlich erfolgen. Zur Herstellung eines Behälters (63) mit einer Kontur entsprechend 7 ist es beispielsweise zweckmäßig, jeweils die Winkelbereiche (90, 92) sowie die Winkelbereiche (91, 93) zumindest annähernd gleich zu temperieren. Insbesondere ist vorgesehen, die Winkelbereiche (90, 92) mit einer höheren Temperatur als die Winkelbereiche (91, 93) zu versehen, wenn ein ovaler Behälter (63) hergestellt werden soll. Die Größe der jeweiligen Winkelbereiche (90, 91, 92, 93) hängt von der Gestaltung des blaszuformenden Behälters (63) ab.
-
Zur Realisierung des Temperaturprofils in Richtung des Umfanges (89) ist es beispielsweise möglich, eine Rotation des Vorformlings (1) um dessen Längsachse (58) mit einer schrittweisen Bewegung durchzuführen, wie sie in 10 entlang einer Zeitachse (94) veranschaulicht ist. Es folgen dabei jeweils kurze Bewegungsabschnitte (95) und Ruheabschnitte (96) aufeinander. Bei einer Temperaturprofilierung in Umfangsrichtung mit vier Winkelbereichen (90, 91, 92, 93) kann die Bewegung derart erfolgen, dass zunächst innerhalb eines vorgebbaren Ruheabschnittes (96) der Winkelbereich (90) der Heizeinrichtung (86) zugewandt ist, und dass nach dem Ende des Ruheabschnittes (96) innerhalb des Bewegungsabschnittes (95) der Winkelbereich (91) relativ schnell an einer Heizeinrichtung (86) vorbeigeführt wird. Zum Ende des Bewegungsabschnittes (95) ist dann der Winkelbereich (92) der Heizeinrichtung (86) zugewandt. Der Vorformling (1) wird somit um etwa 180° gedreht.
-
Beispielsweise ist es möglich, den Vorformling (1) zunächst vorab gleichmäßig zu temperieren und anschließend mit Hilfe der beschriebenen Bewegung das Temperaturprofil zu erzeugen. Ebenfalls ist es möglich, einen Bewegungsablauf des Vorformlinges (1) bei der Rotation derart vorzusehen, dass ausgehend von einem kalten Vorformling (1) durch die jeweiligen Bewegungsphasen das Temperaturprofil erreicht wird. Zumindest bei einer sich an eine Vortemperierung anschließenden Temperaturprofilierung sind die Bewegungsabschnitte (95) zeitlich wesentlich kürzer als die Ruheabschnitte (96). Das Verhältnis der Zeitdauern kann beispielsweise 1:10 sein.
-
11 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Aufbringung eines Temperaturprofils. Ein vortemperierter Vorformling (1) wird hierbei im Schrittbetrieb vor einer Kühldüse (103) bewegt, der ein kühlendes Gas entströmt. Es kann beispielsweise Luft verwendet werden.
-
Bei der Ausführungsform gemäß 12 werden die Vorformlinge (1) zwischen auf gegenüberliegenden Seiten des Transportweges abwechselnd angeordneten Heizeinrichtungen (86) vorbeigeführt. Es ist hierbei keine Rotation der Vorformlinge (1) vorgesehen, sondern die schrittweise Beheizung wird durch die auf jeder Seite des Transportweges aufeinanderfolgenden Heizzonen realisiert. Durch die auf Lücke gesetzte gegenüberliegende Anordnung wird vermieden, dass die Heizeinrichtungen ineinander strahlen. Bei Verwendung geeigneter Kühlungen ist es aber auch möglich, eine gegenüberliegende Anordnung oder eine sich teilweise überdeckende gegenüberliegend versetzte Anordnung zu realisieren.
-
13 zeigt eine weitere Variante. Die Vorformlinge (1) werden hier sowohl in Transportrichtung (104) als auch in Rotationsrichtung (105) bewegt. Die Heizeinrichtungen (86) sind an eine Heizsteuerung (106) angeschlossen, die die in Transportrichtung (104) hintereinanderliegenden Heizeinrichtungen (86) derart ansteuert, dass auf den vorbeibewegten Vorformlingen (1) das gewünschte Temperaturprofil in Umfangsrichtung erzeugt wird. Bei dieser Ausführungsform ist es zweckmäßig, in Transportrichtung (104) relativ gering dimensionierte Heizeinrichtungen (86) zu verwenden, um eine präzise Temperaturvorgabe zu unterstützen.
-
Auf den fertig geblasenen Behälter (2) ist z. B. nach deren Befüllung ein Verschluss aufzusetzen. Wenn die Orientierung des Verschlusses zum blasgeformten Behälter (2) unkritisch ist, ist auch unkritisch, wie während der inhomogenen Beheizung der Vorformling (1), besser gesagt das Gewinde (62) des Vorformlings (1), ausgerichtet ist. Wenn der blasgeformte Behälter (2) rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse (58) ist, liegen ebenfalls unkritische Verhältnisse bezüglich der Gewindeorientierung bei der Aufprägung des Temperaturprofils in der Heizstrecke (24) vor. Dies ändert sich aber dann, wenn der Verschluss in vorbestimmter Weise zum fertigen blasgeformten, nicht-rotationssymmetrischen Behälter (2) stehen soll, z. B. wenn der blasgeformte Behälter (2) einen ovalen Querschnitt aufweist, also Vorzugsrichtungen hat, in Bezug auf die der Verschluss in vorbestimmter Weise stehen soll. Bekannt ist dies z. B. bei Sprühflaschen mit Verschlüssen mit handbetätigten Sprühdüsen. Es ist dort häufig gewünscht, dass der Handbetätiger in einer bestimmten Richtung in Bezug auf den Sprühflaschenkorpus orientiert steht.
-
14 zeigt eine perspektivische und eine Schnittansicht eines von einem Transportdorn (9) gehaltenen Vorformlings (1) mit einem Ausrichtelement (140) gemäß einer ersten Ausführungsvariante, während 15 anhand zu 14 analogen Ansichten eine zweite Ausführungsvariante zeigt. Da die beiden Varianten sich lediglich in den Ausrichtelementen (140, 150) unterscheiden, die in unterschiedliche Strukturen des ansonsten gleich ausgebildeten Gewindes (62) eingreifen, und ansonsten in gleicher Weise ausgebildet sind, sollen beide Figuren gleichzeitig beschrieben und auf die jeweiligen Unterschiede dann im Anschluss eingegangen werden.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 14 wird der Vorformling (1) mit Mündungsbereich nach unten weisend von einem Transportdorn (9) gehalten. Dieser Transportdorn (9) weist an seinem bodenseitigen Ende einen exzentrisch angeordneten Ausrichtestift (141) auf, der wie später zu 16 erläutert für die Ausrichtung des Transportdornes (9) verwendet wird. Weiterhin weist der Transportdorn (9) ein Zahnrad (142) auf, das radial den sonstigen Bereich des Transportdornes (9) überragt und das zum Beispiel dem Transport des Dornes (9) dient und mit einer Transportkette zusammenwirkt.
-
Bei dem Gewinde des Vorformlinges (1) handelt es sich um ein Beispiel für ein Standardgewinde, nämlich um ein Gewinde mit der Bezeichnung PCO 1881, das in vergrößerter Darstellung in 17 gezeigt ist. Dieses Gewinde weist unter anderen sogenannten venting slots (143) auf, die insbesondere in der Schnittdarstellung in der linken Darstellungshälfte der 14 und in 17 zu erkennen sind. Es sind insgesamt vier venting slots (143) erkennbar, die sich in Längsrichtung (58) des Vorformlinges (1) über die gesamte Gewindelänge hin erstrecken, um eine Belüftung zu ermöglichen, wenn ein aufgeschraubter Deckel abgeschraubt wird. Die venting slots (143) werden begrenzt von seitlichen Stirnflächen der durch die venting slots (143) unterbrochenen Gewindesteigungen (173). Diese Stirnflächen sind geeignete Anlageflächen. Sobald das Ausrichtelement (140) in Anlage zu einer solchen Stirnfläche gelangt, ist ein Drehen des Vorformlinges (1) nicht weiter möglich. Soweit der Transportdorn (9) weiter gedreht wird, hält das Ausrichtelement (140) den Vorformling (1) fest, so dass der Dorn (9) relativ zum festgehaltenen Vorformling (1) drehen kann. Vor Erreichen dieser Anlageposition dreht der Vorformling (1) zusammen mit dem Dorn (9).
-
Das Ausrichtelement (140) ist bevorzugt zu einer radialen Federung ausgebildet und weist an seinem in das Vorformlingsgewinde (62) eingreifenden Bereich eine schmale Eingriffsklinge auf, die so dimensioniert ist, dass sie zwischen benachbarte Gewindesteigungen (173) eingreifen kann und bei Erreichen einer bestimmten Ausrichtposition des Vorformlinges (1) gegen eine Stirnfläche eines venting slots (143) stößt.
-
In analoger Weise ist das Ausrichtelement (150) der 15 ausgebildet. In dieser zweiten Ausführungsvariante dient allerdings der Gewindeauslauf (171) als Anlagefläche für das Ausrichtelement (150). Weiterhin weist das Ausrichtelement (150) an seinem Eingriffsbereich in das Vorformlingsgewinde (62) zwei übereinander mit Abstand zueinander angeordnete schmale Klingen auf. Zwischen diesen beiden Klingen verläuft eine Ausnehmung, in der die Gewindezüge (173) des Vorformlingsgewindes (62) entlang gleiten können, bis die Klingen an den Gewindeauslauf (171) anstoßen. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Drehen des Vorformlinges (1) angehalten, so dass sich ein zum Beispiel drehangetriebener Dorn (9) weiter drehen kann, der Vorformling (1) aber seine erreichte Ausrichtposition beibehält. In weiterhin analoger Weise kann auch der Gewindeeinlauf (172) als Anlagefläche für das Ausrichtelement (150) dienen.
-
Zur weiteren Erläuterung des Ausrichtens von Vorformling (1) und Transportdorn (9) wird auf 16 verwiesen, die den Einlaufbereich einer Heizstrecke (24) in einer vergrößerten Darstellung mit Ausrichtelementen für Transportdorne (9) und für Vorformlinge (1) zeigt. In den in 16 gezeigten Einlaufbereich laufen die Transportdorne (9) mit darauf aufgesteckten Vorformlingen (1) ein. Eine bodenseitige Ausrichtschiene (160) mit sich in Transportrichtung verjüngender Ausnehmung (161) sorgt dafür, dass die Dorne (9) mittels des daran ausgebildeten Ausrichtstiftes (141, 151) ausgerichtet werden. Das Ausrichtrad (165) weist mit dem Rad umlaufende Ausrichtelemente (166) auf, die kurvengesteuert radialverschwenkt werden können. Die Dorne (9) werden drehangetrieben und die Ausrichtelemente (166) bei Erreichen einer bestimmten Drehposition des Ausrichtrades (165) in eine Eingriffsposition radial verschwenkt, so dass ein Eingriff in den Gewindebereich des Vorformlinges (1) erfolgt. Der Transportdorn (9) und der davon gehaltene Vorformling (1) drehen so lange, bis das Ausrichtelement (166) in Anlage zu der vorbestimmten Anlagefläche des Gewindes (62) gelangt. Dies kann gemäß der Ausführungsvarianten der 14 und 15 zum Beispiel ein venting slot (143) oder der Gewindeauslauf (171) oder der Gewindeeinlauf (172) sein. Das Ausrichtrad (165) kann zum Beispiel der Heizstrecke (24) vorgeschaltet oder auch Teil der Heizstrecke (24) sein. Zum Ende des Ausrichtvorganges stehen das Gewinde (62) des Vorformlinges (1) und der Ausrichtstift (141) des Domes (9) in einer vorbestimmten und gewünschten Ausrichtung zueinander. Wenn der Transportdorn (9) zum Beispiel klemmend ausgebildet ist, sind die Klemmkräfte so zu dimensionieren, dass bei störungsfreiem Betrieb der Maschine der Vorformling (1) in der ausgerichteten Stellung lagefest zum Dorn (9) gehalten ist. Die Entität aus Dorn (9) und Vorformling (1) kann dann gemeinsam durch die Blasmaschine transportiert werden, so dass zum Beispiel zur Ausrichtung des Gewindes (62) der Vorformlinge der Ausrichtestift (141) des Dornes (9) verwendet werden kann. Mit Vorteil durchläuft dann der Transportdorn (9) zusammen mit dem davon gehaltenen Vorformling (1) nicht nur die Heizstrecke (24), sondern wird zum Beispiel auch mit zur Blasstation (3) bewegt und zum Beispiel vorteilhaft auch mit in die Blasstation (3) eingesetzt. Der Dorn (9) und der davon getragene Vorformling (1) können dann zum Beispiel vor dem Verlassen der Blasmaschine getrennt werden. Es ist aber auch möglich, dass der Transportdorn (9) zum Beispiel zusammen mit dem fertig geblasenen Behälter (2) zu einer nachgeschalteten Füllmaschine transportiert wird.
-
In 17 ist in der unteren Schnittdarstellung erkennbar, dass die in Frage kommenden Anlageflächen (venting slots, Gewindeeinlauf, Gewindeauslauf) in der Regel geneigt zur Flächennormalen (174) der zylinderförmigen Grundform des Vorformlings (1) ausgebildet sind. Am Beispiel des Gewindeauslaufes (171) ist dargestellt, dass eine Neigung um einen Winkel α in der Regel vorgesehen ist. Der Gewindeein- (172) und der Gewindeauslauf (171) sind weiterhin definiert durch Radien R1 und R2 sowie durch eine Höhe h. Bevorzugt ist, dass diese Größen in einer bestimmten Weise in Beziehung stehen, nämlich, dass R1 und/oder R2 kleiner als ½ von h sind, weiter bevorzugt kleiner als 1/3 von h. Dies ist unabhängig vom konkreten Gewindetyp für jedes Standardgewinde bevorzugt. Weiterhin ist für jeden Gewindetyp bevorzugt, wenn sich zwischen den Radien R1 und R2 ein linearer Kantenbereich l erstreckt, bevorzugt ist l > 10% von h, weiter bevorzugt größer 20%, noch weiter bevorzugt größer 30%.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4340291 [0003]
- DE 4212583 [0004]
- DE 2352926 [0004]
- DE 19906438 [0006]
- US 3775524 [0009]
- US 3632713 [0009]
- US 3950459 [0009]
- US 3892830 [0009]
- DE 3314106 [0009]
- US 5292243 [0010]
- EP 0620099 [0010]