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Die Erfindung betrifft eine Anordnung in einem Kraftfahrzeugvorderwagen zum Schutz einer Kühlerbaugruppe sowie ein Kühler-Lagerelement für eine solche Anordnung.
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DE 10 2009 051 530 A1 ist eine Kühleranordnung zur Befestigung einer als Kühler bezeichneten Kühlerbaugruppe mittels eines Kühler-Lagerelements an einem Montageträger eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die erfindungsgemäße Anordnung betrifft Kraftfahrzeugvorderwagen mit derartigen Kühleranordnungen. Aus der Praxis ist es bekannt, derartige Kühleranordnungen zusammen mit Montageträgern über seitliche Langlochbefestigungen längsverschiebbar zu lagern, um die Kühlerbaugruppe, insbesondere beim Frontcrash mit geringer Fahrgeschwindigkeit, vor einer Deformation oder sonstigen Schädigung zu schützen.
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DE 103 37 553 A1 ist es bekannt, zur Verbesserung des Fußgängerschutzes verformungssteife Bauteile, wie z.B. eine Kühlerbaugruppe, mit aktivierbaren Verschiebemitteln zu versehen, um im Falle einer Kollision eines Kraftfahrzeuges diese Bauteile aktiv in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten zu verlagern oder zu verschwenken. Als Verschiebemittel werden insbesondere pyrotechnische Einrichtungen und vorgespannte Federelemente vorgeschlagen. Mit Hilfe der aktivierbaren Verschiebemittel soll ein vergrößerter, „weich ausgelegter“ Deformationsweg im vorderen Aufprallbereich eines Kraftfahrzeuges geschaffen werden.
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DE 100 51 567 A1 ist eine vordere Fahrzeug-Endstruktur mit einer Kühlerbaugruppe bekannt, die über mehrere, an einer vorderen Endwand vorgesehene Befestigungsbereiche mit der Endwand verbunden ist. Dabei sind die Befestigungsbereiche so ausgelegt, dass diese bei Überschreiten eines vorgegebenen Kraftniveaus teilweise versagen und dadurch ein Verschwenken der Kühlerbaugruppe ermöglichen.
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DE 101 50 643 A1 ist eine Halterung für ein Kraftfahrzeug-Kühlmodul bekannt, die in Fahrzeughochrichtung auf gleicher Höhe mit einem Stoßfängerquerträger angeordnet ist. Die Halterung umfasst die formschlüssige Aufnahme eines verschiebbar gelagerten Spreizdorns, wobei der Formschluss durch Herausschieben des Spreizdorns mittels eines sich in einem Crashfall in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten gegen den Spreizdorn verschiebenden Stoßfängerquerträger gelöst werden kann.
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DE 10 2012 003 314 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Biegeträger und einer Kühlanordnung bekannt. Die Kühlanordnung umfasst einen Mechanismus mit einem federbeaufschlagten Sperrelement, das bei Krafteinwirkung durch einen Stoßfängerquerträger freigegeben wird und eine Bewegung des Kühlmoduls ermöglicht.
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DE 102 60 171 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem wegtauchenden, hinter einem vorderen Stoßfängerquerträger eingebauten Kühlermodul bekannt, das mindestens an einer Seite des Kühlermoduls ein Deformationselement zwischen Kühlermodul und dem Stoßfängerquerträger aufweist.
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DE 102 60 787 B3 ist eine Vorrichtung zur Halterung eines Aggregats mit zwei Lagern bekannt, die sich in einem Crashfall bei einer im Wesentlichen horizontalen Stauchung eines Crashboxteils aufeinander zu bewegen und somit eine Absenkung des Aggregats bewirken. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung in einem Kraftfahrzeugvorderwagen zum Schutz einer Kühlerbaugruppe sowie ein Kühler-Lagerelement für eine solche Anordnung zur Verfügung zu stellen, mittels welchen der Schutz der Kühlerbaugruppe verbessert werden kann, insbesondere wenn auf den Kraftfahrzeugvorderwagen Kräfte aufgrund einer Kollision mit einem Hindernis bei Geschwindigkeiten von ungefähr 15-16 km/h einwirken. Diesbezüglich wird insbesondere auf sogenannte „Crashreparaturtests“ mit starrer Barriere und 40 Prozent Überdeckung (bezogen auf die Fahrzeugbreite) verwiesen, wie sie von Versicherungen und Automobilherstellern durchgeführt werden.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit einer Anordnung bzw. einem Kühler-Lagerelement für eine Anordnung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 8.
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Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung in einem Kraftfahrzeugvorderwagen sind zum Schutz einer in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet hinter einem Stoßfängerquerträger angeordneten Kühlerbaugruppe, welche über mindestens ein Kühler-Lagerelement gelagert und in Fahrzeugquerrichtung und/oder in Fahrzeughochrichtung mindestens teilweise von einem Montageträger umgeben ist, der Stoßfängerquerträger und das mindestens eine Kühler-Lagerelement derart zueinander angeordnet und/oder ausgebildet, dass zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung auf den Stoßfängerquerträger einwirkende Kräfte, die eine Relativbewegung zwischen Stoßfängerquerträger und Montageträger bewirken, eine Abstützung des Stoßfängerquerträgers an dem mindestens einen Kühler-Lagerelement und eine daraus resultierende Relativbewegung zwischen der Kühlerbaugruppe und dem Montageträger in Fahrzeuglängsrichtung bewirken. Mit anderen Worten ausgedrückt, sind der Stoßfängerquerträger und das mindestens eine Kühler-Lagerelement so ausgebildet, dass bei einem Frontaufprall, welcher den Stoßfängerquerträger in Richtung Kühlerbaugruppe bewegt, mindestens ein Kühler-Lagerelement durch den Stoßfängerquerträger innerhalb des Kraftfahrzeugs nach hinten geschoben wird, vorzugsweise so, dass eine Relativbewegung gegenüber dem Montageträger stattfindet. Durch die resultierende Verschiebung der Kühlerbaugruppe können direkte mechanische Einwirkungen des Stoßfängerquerträgers auf die Kühlerbaugruppe sowie eine daraus resultierende Schädigung derselben vermieden werden. Unter einem Stoßfängerquerträger wird an dieser Stelle und im Folgenden nicht nur das üblicherweise als solches bezeichnete Bauteil verstanden, welches in der Regel fest mit Längsträgern zu einem Rahmen verbunden ist, sondern auch solche „Querträger“, die sich oberhalb oder unterhalb davon ebenfalls in Querrichtung erstrecken. Diesbezüglich wird insbesondere auf fest mit einem Montageträger verbundene Halteelemente für eine Stoßfängerverkleidung verwiesen, insbesondere mittels Clips verbundene und/oder verschraubte Halteelemente. Solche Halteelemente, die auch als Stoßfänger(verkleidungs)-Halter bezeichnet werden, erstrecken sich meist mindestens über die gesamte Breite eines Montageträgers und sind fest mit den sich in Fahrzeughochrichtung erstreckenden Seitenelementen des Montageträgers verbunden, welche den Kühler eines Kraftfahrzeuges seitlich begrenzen. Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung ist ferner
- a) das mindestens eine Kühler-Lagerelement in einer in Fahrzeughochrichtung betrachtet höheren Position angeordnet als der Stoßfängerquerträger und als Anschubfläche an dem Stoßfängerquerträger - in Fahrzeugquerrichtung betrachtet - im Bereich des Kühler-Lagerelements eine sich mindestens bis zur Höhe des Kühler-Lagerelements erstreckende Materialzunge ausgebildet oder angeordnet,
und/oder
- b) das Kühler-Lagerelement über eine Rastverbindung mit dem Montageträger verbunden, und es kommt als Kühler-Lagerelement ein Element mit Rastelementen zum Einsatz, welches in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet von hinten in den Montageträger eingeschoben und mit diesem verrastet wird, wobei zwei voneinander beabstandet angeordnete Rastelemente vorgesehen sind und das Anschubelement zwischen den Rastelementen angeordnet ist, wobei das Anschubelement im in den Montageträger eingesetzten Zustand einen geringeren Abstand zu dem Stoßfängerquerträger aufweist als der Montageträger.
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In einer praktischen Ausführungsform einer wie vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Anordnung, die nur das Merkmal a) umfasst, ist an dem Kühler-Lagerelement ein Anschubelement ausgebildet und/oder angeordnet, das im in dem Montageträger eingesetzten Zustand einen geringeren Abstand zu dem Stoßfängerquerträger aufweist als der Montageträger. Das bedeutet, dass das Anschubelement nach vorne in einem Bereich aus dem Montageträger herausragt, welcher bei einer Kollision und einer dadurch bedingten Verformung und/oder Verschiebung des Stoßfängerquerträgers in Richtung Montageträger mit einer an dem Stoßfängerquerträger ausgebildeten Materialzunge in Kontakt treten kann. Die Ausbildung oder Anordnung eines Anschubelements an dem Kühler-Lagerelement hat den Vorteil, dass aufgrund der festgelegten relativen Anordnung des Anschubelements an dem Kühler-Lagerelement der Krafteinleitungspunkt in das Kühler-Lagerelement nicht davon abhängt, wie der tatsächliche Verformungs- bzw. Verschiebungsweg des Stoßfängerquerträgers in Richtung Montageträger ist. So kann sichergestellt werden, dass das Anschubelement Kräfte über einen definierten Krafteinleitungsbereich in das Kühler-Lagerelement einleitetet. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Kühler-Lagerelement gegenüber dem Montageträger fixiert ist und durch eine von dem Stoßfängerquerträger auf das Anschubelement einwirkende Kraft aus dem Montageträger herausgedrückt werden soll.
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Aus der Praxis sind Kühler-Lagerelemente bekannt, welche über eine Rastverbindung mit dem Montageträger verbunden sind. Solche Verbindungen haben den Vorteil, dass die Montage der Kühler-Lagerelemente in dem Montageträger sehr einfach und kostengünstig durch Einschieben, insbesondere von der Rückseite des Montageträgers in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne, erfolgen kann. Die Verwendung solcher Kühler-Lagerelemente kann in Verbindung mit der Erfindung so ausgelegt und genutzt werden, dass bei Überschreiten eines bestimmten Kraftniveaus die Rastverbindung gelöst und dadurch die Kühlerbaugruppe translatorisch und/oder rotatorisch verschiebbar ist, um diese vor mechanischer Einwirkung zu schützen. Das Lösen der Rastverbindung kann dabei entweder zerstörungsfrei oder unter Inkaufnahme einer Beschädigung dieses Elements erfolgen.
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Wenn eine erfindungsgemäße Anordnung mit Rastverbindung Rastelemente umfasst, die mit einer Sollbruchstelle versehen sind, um eine Relativbewegung und eine zusätzliche Relativbewegung zwischen Kühlerbaugruppe und Montageträger zu ermöglichen, kann das Kraftniveau, welches überschritten werden soll, damit die Relativbewegung oder zusätzliche Relativbewegungen, die zwischen der Kühlerbaugruppe und dem Montageträger stattfinden, präzise definiert werden. Ferner kann in diesem Fall eine hohe Funktionssicherheit der erfindungsgemäßen Anordnung erzielt und vermieden werden, dass die Kühlerbaugruppe sich in dem Montageträger verkantet oder verklemmt und es nicht zu einer (eigentlich beabsichtigten) Zerstörung der Rastverbindung kommt.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung mit Anschubelement ist rückseitig der Kühlerbaugruppe in Fahrzeuglängsrichtung auf Höhe des Stoßfängerquerträgers und/oder des Anschubelements ein Verschiebeweg für die Kühlerbaugruppe von mindestens 30 mm vorgesehen. Darunter ist ein Freiraum zu verstehen, der für eine Verschiebung und/oder Verdrehung der Kühlerbaugruppe ohne „Hindernis“ (d.h. ohne blockierende Elemente) zur Verfügung steht. Als Verschiebeweg können bei anderen Ausführungsformen auch mindestens 50 mm oder mindestens 70 mm gewählt werden. Je größer der zur Verfügung stehende Verschiebeweg für die Kühlerbaugruppe ist, desto weiter kann die Kühlerbaugruppe im Falle einer Kollision frei und ohne mechanische Beschädigung nach hinten verschoben werden, insbesondere relativ zu dem Montageträger.
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Wenn bei einer erfindungsgemäßen Anordnung mit Anschubelement das Anschubelement sowohl in Fahrzeughochrichtung als auch in Fahrzeugquerrichtung betrachtet geringere Ausmaße aufweist als eine in dem Montageträger für das Kühler-Lagerelement vorgesehene Öffnung, kann das Anschubelement mit einem Kühler-Lagerelement fest verbunden werden, bevor das Kühler-Lagerelement in den Montageträger eingesetzt wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn als Kühler-Lagerelement ein Element mit Rastelementen zum Einsatz kommt, welches in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet von hinten in den Montageträger eingeschoben und mit diesem verrastet wird. In diesem Fall kann das Anschubelement bereits an dem Kühler-Lagerelement vormontiert sein, da es den Rastvorgang bei der Montage der Kühlerbaugruppe mit dem Montageträger nicht beeinträchtigt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann besonders vorteilhaft in Verbindung mit einer Kühlerbaugruppe mit mindestens zwei herausragenden Zapfen eingesetzt werden, an welchen Kühler-Lagerelemente angeordnet sind. Viele aus dem Stand der Technik bekannte Kühlerbaugruppen umfassen derartige, insbesondere seitlich herausragende, Zapfen. Weiter bevorzugt weist die Kühlerbaugruppe mindestens zwei weitere, insbesondere nach unten herausragende, Zapfen auf, an welchen weitere Kühler-Lagerelemente angeordnet sind.
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Falls der Stoßfängerquerträger an dem Fahrzeug in Fahrzeughochrichtung betrachtet nicht auf der gleichen Höhe montiert ist wie das Kühler-Lagerelement einer erfindungsgemäßen Anordnung, welches „angeschoben“ werden soll, ist es vorteilhaft, an dem Stoßfängerquerträger eine sich in Fahrzeughochrichtung mindestens bis zum Kühler-Lagerelement der Kühlerbaugruppe nach oben erstreckende Anschubfläche anzuordnen oder auszubilden. Anstelle einer Anschubfläche kann auch eine andere Geometrie an dem Stoßfängerquerträger angeordnet oder ausgebildet sein, beispielsweise ein Anschubdorn oder ein quaderförmiges Anschubelement. Die Ausbildung einer Anschubfläche hat jedoch den Vorteil, dass diese relativ einfach und kostengünstig realisierbar und mit einem nur geringen zusätzlichen Gewicht verbunden ist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kühler-Lagerelement für eine wie vorstehend beschriebene Anordnung mit Anschubelement, mit einer Öffnung zur Aufnahme eines Zapfens einer Kühlerbaugruppe, wobei das Kühler-Lagerelement dazu ausgebildet ist, mittels zwei voneinander beabstandet angeordneten Rastelementen gegenüber einem Montageträger festgelegt zu werden, wobei das Anschubelement zwischen den Rastelementen so angeordnet und/oder ausgebildet ist, dass es im in den Montageträger eingebauten Zustand gegenüber allen übrigen Elementen in Fahrzeuglängsrichtung in Richtung Fahrzeugvorderseite hervorragt. Auf die damit verbundenen Vorteile, welche vorstehend bereits in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Anordnung beschrieben wurden, wird hiermit noch einmal verwiesen.
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In einer besonders praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kühler-Lagerelements weist dieses zwei voneinander beabstandet angeordnete Rastelemente auf. Ein solches Kühler-Lagerelement ist insbesondere in der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 051 530 A1 beschrieben. Als Anschubelement kann bei einem solchen oder ähnlich gestalteten Kühler-Lagerelement in vorteilhafter Weise ein Anschubelement zwischen den Rastelementen angeordnet sein. Die Anordnung kann insbesondere dadurch erfolgen, dass ein entsprechend gestaltetes Anschubelement in eine Öffnung zwischen den Rastnasen eingeschraubt wird. Es kann jedoch auch einstückig an dem Kühler-Lagerelement ausgebildet oder als separates Element hergestellt und auf andere geeignete Art und Weise mit diesem verbunden sein.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein aus dem Stand der Technik bekanntes Kraftfahrzeug in einer Ansicht von vorne,
- 2 einen Ausschnitt eines aus dem Stand der Technik bekannten Vorderwagens des in 1 gezeigten Kraftfahrzeuges mit Stoßfängerquerträger, Deformationselement, Montageträger, Kühlerbaugruppe und Längsträger,
- 3 eine aus dem Stand der Technik bekannte Kühlerbaugruppe in einer Ansicht von vorne,
- 4 die in 3 gezeigte Kühlerbaugruppe in einer Ansicht von vorne mit vormontierten Kühler-Lagerelementen,
- 5 die in den 3 und 4 gezeigte, aus dem Stand der Technik bekannte Kühlerbaugruppe, welche in einen Montageträger eingesetzt ist,
- 6 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer Seitenansicht,
- 7a/b die in 6 gezeigte erfindungsgemäße Anordnung vor einer Kollision (7a) und nach einer Kollision (7b) und
- 8 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einem konkreten Ausführungsbeispiel eines Stoßfängerquerträgers.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10 in einer Ansicht von vorne. Die Erfindung betrifft einen in 1 nicht sichtbaren Bereich des Vorderwagens eines Kraftfahrzeuges 10, welcher sich hinter einer Stoßfängerverkleidung 12 des Kraftfahrzeuges 10 befindet. In 1 sowie in jeder der nachfolgenden 2 bis 7 sind mit „x“ die Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung), mit „y“ die Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) und mit „z“ die Fahrzeughochrichtung gekennzeichnet. Dabei weist die Pfeilspitze des die Fahrzeuglängsrichtung kennzeichnenden Pfeils zur Fahrzeugvorderseite, d.h. in Fahrtrichtung. Die Pfeilspitze des die Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) kennzeichnenden Pfeils weist nach oben.
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2 zeigt einen Ausschnitt des hinter der Stoßfängerverkleidung 12 befindlichen Fahrzeugvorderwagens 14. Der Fahrzeugvorderwagen 14 umfasst einen Stoßfängerquerträger 16, welcher fest mit einem Deformationselement 18 (auch Pralltopf genannt) verbunden ist. Das Deformationselement 18 ist über einen Montageträger 20 mit einem Längsträger 22 verbunden. Der Montageträger 20 dient ferner der Lagerung und Befestigung einer Kühlerbaugruppe 24.
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Eine für die Erfindung relevante, aus dem Stand der Technik bekannte Kühlerbaugruppe 24 ist in 3 als Einzelelement gezeigt. Für die Erfindung von Bedeutung sind insbesondere die im oberen Bereich der Kühlerbaugruppe 24 seitlich herausragenden Zapfen 26. Im unteren Bereich der Kühlerbaugruppe 24 sind zwei weitere, nach unten ragende Zapfen 28 erkennbar.
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Wie in 4 zu erkennen ist, dienen die Zapfen 26, 28 zur Anbindung der Kühlerbaugruppe 24 an obere Kühler-Lagerelemente 30 bzw. untere Kühler-Lagerelemente 32. Hierbei handelt es sich üblicherweise um Elemente, die zumindest teilweise elastomeres Material umfassen, um Schwingungen der Kühlerbaugruppe 24 zu absorbieren und einer Geräuschentwicklung durch Schwingungen entgegenzuwirken.
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Die Erfindung ist insbesondere zur Kombination mit oberen Kühler-Lagerelementen 30, wie sie in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2009 051 530 A1 beschrieben und aus der Praxis sind, vorgesehen. Einige konstruktive Details dieser Kühler-Lagerelemente 30 werden nachfolgend noch beschrieben. Nichtsdestotrotz wird hiermit auf sämtliche in der genannten Offenlegungsschrift beschriebenen Merkmale explizit Bezug genommen.
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5 zeigt die, wie die in den 3 und 4 dargestellte Kühlerbaugruppe 24 im montierten Zustand in einem Montageträger 20. Bei der Montage werden die unteren Kühler-Lagerelemente 32 in entsprechende Öffnungen (nicht gezeigt) des Montageträgers 20 eingesetzt. Die oberen Kühler-Lagerelemente 30, welche jeweils zwei Rastelemente 34a, 34b umfassen, werden so weit in x-Richtung nach vorne geschoben, bis die Rastelemente 34a, 34b eine in dem Montageträger 20 vorgesehene Öffnung 40 passiert haben, elastisch nach außen schnappen und dadurch mit dem Montageträger 20 verrasten.
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In den 6 und 7a/7b ist nunmehr eine erfindungsgemäße Anordnung 42 mit einem erfindungsgemäßen Kühler-Lagerelement 30 teilweise schematisch dargestellt. Da diese Figuren die Anordnung 42 ausschließlich in einer Seitenansicht zeigen, ist jeweils nur ein Kühler-Lagerelement 30 dargestellt. Zur Vereinfachung wurde des Weiteren auf die Darstellung der mit dem Kühler-Lagerelement 30 verbundenen Kühlerbaugruppe 24 verzichtet.
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In 6 ist zu erkennen, dass an dem Stoßfängerquerträger 16 eine sich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach oben bis hin zu dem Kühler-Lagerelement 30 der Kühlerbaugruppe (nicht dargestellt) erstreckende Anschubfläche 36 ausgebildet ist. Diese Anschubfläche 36 ist in den 6 und 7a/7b nur schematisch dargestellt. Der Unterschied zum Stand der Technik ist aber im Vergleich mit 2 gut zu erkennen, da sich Stoßfängerquerträger 16 üblicherweise nicht bis in den oberen Bereich einer Kühlerbaugruppe 24 erstrecken, in welchem sich obere Kühler-Lagerelemente 30 befinden. Es ist ausreichend, wenn die Anschubfläche 36 - in Fahrzeugquerrichtung betrachtet - nur im Bereich des Kühler-Lagerelements 30 an dem Stoßfängerquerträger 16 ausgebildet bzw. angeordnet ist. Dies kann beispielsweise durch eine von dem Stoßfängerquerträger 16 aus nach oben ragende „Materialzunge“ realisiert sein. Diese kann einstückig an dem Stoßfängerquerträger 16 ausgebildet sein oder als separates Bauteil hergestellt und auf geeignete Art und Weise mit diesem verbunden sein.
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In 6 ist ferner gut zu erkennen, wie die Rastelemente 34a, 34b des Kühler-Lagerelements 30 in dem in den Montageträger 20 eingesetzten Zustand mit dem Montageträger 20 verrastet sind, nachdem sie durch die in dem Montageträger 20 ausgebildete, in Fahrzeuglängsrichtung orientierte Öffnung 40 passiert haben. Durch die Verrastung wird einer Verschiebung des Kühler-Lagerelements 30 zusammen mit der Kühlerbaugruppe 24 nach hinten (entgegen der in 6 eingetragenen x-Richtung) entgegengewirkt.
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In 6 ist darüber hinaus zu erkennen, dass an dem Kühler-Lagerelement 30 ein Anschubelement 38 angeordnet ist. Bei dem in 6 dargestellten Anschubelement 38 handelt es sich um einen zylindrischen Bolzen mit einem ebenfalls zylindrischen, mit einem Gewinde versehenen Schaft, welcher in eine Gewindeöffnung in dem Kühler-Lagerelement 30 eingeschraubt ist. 6 zeigt das Anschubelement 38 im eingeschraubten Zustand. Wie erkennbar ist, ragt das Anschubelement 38 nach vorne aus dem Montageträger 20 heraus und steht auch gegenüber den Rastnasen 34a, 34b hervor.
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Im Folgenden wird anhand der 7a/7b die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Anordnung 42 bzw. eines erfindungsgemäßen Kühler-Lagerelements 30 beschrieben.
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Bei einem Frontcrash eines Kraftfahrzeuges 10 findet ab einem bestimmten Kraftniveau eine Relativbewegung zwischen dem Stoßfängerquerträger 16 und dem dahinter angeordneten Montageträger 20 statt. Diese Relativbewegung wird in im Wesentlichen kontrollierter Art und Weise durch die in 2 dargestellten Deformationselemente 18 bewirkt. Wie in 7a erkennbar, ermöglicht es eine erfindungsgemäße Anordnung 42, dass ein sich dem Montageträger 20 während einer Krafteinleitung in die Fahrzeugvorderseite nähernder Stoßfängerquerträger 16 Kräfte mit Hilfe der Anschubfläche 36 über das Anschubelement 38 direkt in ein Kühler-Lagerelement 30 einleitet. Das erfindungsgemäße Kühler-Lagerelement 30 ist - ggf. in Verbindung mit dem Montageträger 20 - so ausgelegt, dass die Verbindung zwischen Kühler-Lagerelement 30 und Montageträger 20 (zerstörungsfrei oder unter Zerstörung der Rastnasen 34a, 34b) gelöst wird und die Kühlerbaugruppe 24 zusammen mit dem Kühler-Lagerelement 30 im oberen Bereich nach hinten verschoben werden kann. Da die Kühlerbaugruppe 24 im unteren Bereich fixiert ist, ergibt sich im Wesentlichen eine Schwenkbewegung um den Winkel a, welche eine sichere und kontrollierte Verschiebung der Kühlerbaugruppe 24 vor allem im oberen Bereich nach hinten ermöglicht (der resultierende Verschiebeweg v in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) auf der Höhe des Kühler-Lagerelements 30 ist in 7b eingetragen) und dazu führt, dass die Kühlerbaugruppe 24 auch bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten auf Hindernisse (z.B. 15-16 km/h) schadenfrei bleibt. Der Ersatz der - ggf. zerstörten - Kühler-Lagerelemente 30 ist relativ kostengünstig möglich.
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8 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einem konkreten Ausführungsbeispiel eines Stoßfängerquerträgers 16. Wie zu erkennen ist, ist der Stoßfängerquerträger 16 in Fahrzeughochrichtung betrachtet im mittleren Bereich der Kühlerbaugruppe 24 angeordnet. Als Anschubfläche 36 ist an dem Stoßfängerquerträger - in Fahrzeugquerrichtung betrachtet - im Bereich des Kühler-Lagerelements 30 - eine sich bis zur Höhe des Kühler-Lagerelements 30 erstreckende Materialzunge ausgebildet. Kommt es im Falle einer äußeren Krafteinwirkung auf den Stoßfängerquerträger 16 zu einer Annäherung des Stoßfängerquerträgers 16 und der Kühlerbaugruppe 24, trifft die Anschubfläche 36 auf das in 8 nicht erkennbare, an dem Kühler-Lagerelement 30 angeordnete Anschubelement (nicht gezeigt) und schiebt die Kühlerbaugruppe 24 - wie in 7b gezeigt - nach hinten.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Stoßfängerverkleidung
- 14
- Fahrzeugvorderwagen
- 16
- Stoßfängerquerträger
- 18
- Deformationselement
- 20
- Montageträger
- 22
- Längsträger
- 24
- Kühlerbaugruppe
- 26
- Zapfen (seitlich)
- 28
- Zapfen (unten)
- 30
- oberes Kühler-Lagerelement
- 32
- unteres Kühler-Lagerelement
- 34a,b
- Rastelement
- 36
- Anschubfläche
- 38
- Anschubelement
- 40
- Öffnung
- 42
- erfindungsgemäße Anordnung