DE102014205121A1 - Verfahren zur Ermittlung einer Fehlfunktion einer, einem Steuergerät zugeordneten Zeitmesseinheit - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Fehlfunktion einer, einem Steuergerät zugeordneten Zeitmesseinheit, welche einen Zeitraum zwischen einer Außerbetriebsetzung und einer Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes bestimmt. Bei einem Verfahren, bei welchem eine Fehlfunktion des Zählers zuverlässig ermittelt wird, wird die Zeitmesseinheit auf das Vorliegen der Fehlfunktion während eines Betriebes des Steuergerätes überprüft.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Fehlfunktion einer, einem Steuergerät zugeordneten Zeitmesseinheit, welche einen Zeitraum zwischen einer Außerbetriebsetzung und einer Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes bestimmt.
- Die Erfindung kann nutzbringend in Steuergeräten, die beispielsweise eine Kupplung in einem Kraftfahrzeug ansteuern, angewandt werden.
- Innerhalb solcher Steuergeräte ist üblicherweise ein Zähler installiert, welcher auch als Timer bezeichnet werden kann. Der Zähler arbeitet im ausgeschalteten Zustand des Steuergerätes und ermittelt, wie lange das Steuergerät und somit auch die Kupplung außer Betrieb sind, indem er den Zeitraum zwischen der Außerbetriebsetzung und der Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes auswertet. Der ausgeschaltete Zustand des Steuergerätes und der Kupplung sind vorzugsweise beim Zustand „Zündung aus“ des Kraftfahrzeuges gegeben. Die so durch den Zähler ermittelte Zeit wird dazu genutzt, um eine Temperatur der Kupplung beim Wiedereinschalten des Steuergerätes abzuschätzen. Dieser Zeitraum wird beispielsweise in Temperaturschätzmodellen berücksichtigt, wie sie in der
DE 10 2005 061 080 A1 bzw.10 2011 085 750 A1 dargestellt sind. - Arbeitet der Zähler fehlerhaft, muss davon ausgegangen werden, dass der Zeitraum, welcher durch den Zähler angegeben wird, beim erneuten Start des Kraftfahrzeuges nicht korrekt ist, was in dem Temperaturmodell zu einer falsch geschätzten Kupplungstemperatur führt und somit eine fehlerhafte Ansteuerung des Aktors der Kupplung durch das Steuergerät nach sich zieht.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ermittlung einer Fehlfunktion einer, einem Steuergerät zugeordneten Zeitmesseinheit anzugeben, welches einfach und kostengünstig zu realisieren ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Zeitmesseinheit auf das Vorliegen der Fehlfunktion während eines Betriebes des Steuergerätes überprüft wird.
- Dies hat den Vorteil, dass die Funktionstüchtigkeit der Zeitmesseinheit während des Betriebes des eingeschalteten Kupplungssystems (Steuergerät und Kupplung) ohne zusätzliche hardwaremäßige Hilfsmittel ermittelt werden kann. Dies führt dazu, dass eine kostengünstige Implementierung der Überwachung erfolgt kann.
- Vorteilhafterweise wird während des Betriebes des Steuergerätes ein von der Zeitmesseinheit bestimmter Zeitabschnitt mit einem Referenzzeitabschnitt verglichen und bei einem Unterschied von dem Zeitabschnitt und dem Referenzzeitabschnitt auf eine Fehlfunktion der Zeitmesseinheit geschlossen. Der Vergleich mit einem Referenzzeitabschnitt stellt eine kostengünstige Softwaremaßnahme dar, welche schnell und ohne großen Aufwand zu einem zuverlässigen Ergebnis führt. Die Feststellung, dass eine Fehlfunktion der Zeitmesseinheit vorliegt, kann in einem Diagnosemodus des Kraftfahrzeuges ausgewertet werden, wodurch Ausfallraten des Zählers minimiert werden.
- In einer Weiterbildung arbeitet die Zeitmesseinheit kontinuierlich sowohl während des Betriebes als auch im ausgeschalteten Zustand des Steuergerätes. Der Zähler wird sowohl im ausgeschalteten Zustand des Steuergerätes zur Bereitstellung von Parametern, die für die Steuerfunktion des Steuergerätes notwendig sind, als auch im eingeschalteten Zustand des Steuergerätes zur Überprüfung seiner möglichen Fehlfunktion genutzt. Eine separate Inbetriebnahme des Zählers zur Fehlerüberwachung entfällt. Es muss lediglich eine zusätzliche Softwaremaßnahme installiert werden, um die Fehlerüberwachung zu realisieren.
- In einer Ausgestaltung wird der Referenzzeitabschnitt von einer in dem Steuergerät positionierten Referenzzeitmesseinheit bereitgestellt. Die Verwendung einer an sich vorhandenen Referenzzeitmesseinheit reduziert den Aufwand an zusätzlichen Hardwarekosten. Durch Verzicht auf eine zusätzliche Hardware kann eine erhöhte Ruhestromaufnahme des Steuergerätes unterbunden werden, wodurch die Fahrzeugbatterie entlastet wird.
- In einer Variante wird als Referenzzeitmesser ein interner Schwingquarz eines Mikroprozessors des Steuergerätes genutzt. Bei einem solchen internen Schwingquarz handelt es sich um einen hochgenauen Taktgeber, welcher alle Prozesse, die in dem Mikroprozessor ablaufen, taktet. Mittels eines solch genauen Referenzzeitmessers wird auch eine zuverlässige Einschätzung über eine eventuell vorliegende Fehlfunktion der Zeitmesseinheit realisiert.
- In einer weiteren Ausführungsform werden als Zeitmesseinheit ein digitaler Zähler oder eine Echtzeituhr verwendet. Solche digitalen Zähler bzw. auch als RTC bezeichnete Echtzeituhren laufen immer. Insbesondere Echtzeituhren benötigen wenig Strom, so dass die Fahrzeugbatterie zum Betrieb einer solchen Echtzeituhr nur gering belastet wird.
- Um eine ausreichende Genauigkeit der Prüfung zu gewährleisten, vergehen zwischen zwei Takten des digitalen Zählers mehrere Takte des internen Schwingquarzes des Mikroprozessors.
- Vorteilhafterweise wird eine Anzahl der Takte des internen Schwingquarzes des Mikroprozessors des Steuergerätes zwischen wenigstens zwei Takten des digitalen Zählers mehrfach gemessen, wobei bei einer Abweichung der Anzahl der Takte des internen Schwingquarzes zwischen jeweils mindestens zwei Takten des digitalen Zählers auf eine Fehlfunktion des digitalen Zählers geschlossen wird. Mittels einer solchen Vorgehensweise kann eine höhere Testabdeckung erreicht werden. Auch können Hardwarefehler besser erkannt und somit der in der Diagnose durchgeführte Fehlersuchlaufplan verbessert werden, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen.
- In einer Variante wird der von der Zeitmesseinheit zwischen einer Außerbetriebsetzung und einer Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes gemessene Zeitraum zur Bestimmung einer Temperatur einer Kupplung eines Kraftfahrzeuges verwendet. Insbesondere zur Bestimmung der Temperatur der Kupplung ist es notwendig, bereits zum Zeitpunkt des Einschaltens des Steuergerätes eine zuverlässige Information darüber zu haben, ob das Messsignal der Zeitmesseinheit korrekt ist, da fehlerhafte Parameter der Zeitmesseinheit zu einer fehlerhaften Ansteuerung der Kupplung führen kann.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Figur näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 : schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, -
2 : ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. - In
1 ist ein Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges dargestellt, welcher eine Brennkraftmaschine1 enthält, die über eine Kupplung2 und ein Getriebe3 mit einer Kardanwelle4 verbunden ist, welche wiederum über ein Differenzial5 Räder6 des Kraftfahrzeuges antreibt. - Bei der Kupplung
2 handelt es sich bevorzugt um eine Reibscheibenkupplung, welche mittels eines Aktors7 betätigt wird. Auch das Getriebe3 umfasst zu dessen Betätigung einen Aktor8 . Die Aktoren7 ,8 sind mit einem Steuergerät9 verbunden, welches einen Mikroprozessor10 umfasst, der von einem als Taktgeber dienenden Quarzoszillator11 angesteuert wird. Darüber hinaus umfasst der Mikroprozessor10 eine Speichereinheit12 , welche Programme und Datensätze zur Steuerung des Ablaufes des Betriebes der Brennkraftmaschine1 enthält. Ein solcher Speicher12 kann aber auch außerhalb des Mikroprozessors10 im Steuergerät9 angeordnet und mit dem Mikroprozessor10 verbunden sein. Zusätzlich ist der Mikroprozessor10 innerhalb des Steuergerätes9 mit einem Zähler13 verbunden. Alternativ kann der Zähler13 aber auch Bestandteil des Mikrocontrollers10 sein. Dieser Zähler13 ist als Echtzeituhr (Real Time Clock – RTC) ausgebildet und läuft ununterbrochen, d.h. unabhängig von dem Betrieb der Brennkraftmaschine1 , der Kupplung2 und des Steuergerätes9 . Weiterhin ist das Steuergerät9 mit einem Fahrpedal15 verbunden, mit welchem der Fahrzeugführer dem Steuergerät9 mitteilt, dass beispielsweise die Kupplung2 mit Hilfe des Aktors7 betätigt werden soll, was vorzugsweise beim Einlegen eines neuen Ganges bei einem Handschaltgetriebe der Fall ist. - Innerhalb des Steuergerätes
10 ist in dem Speicher12 ein Temperaturschätzmodell für die Kupplung2 abgelegt, mit welcher die Temperatur der Kupplung2 bestimmt wird. Um die Temperatur der Kupplung2 nach Abstellen der Brennkraftmaschine1 und somit der Kupplung2 (Zustand „Zündung aus“ des Kraftfahrzeuges) korrekt bestimmen zu können, wird mittels des Zählers13 , festgestellt, wie lange das Steuergerät9 und die Kupplung2 ausgeschaltet sind. Anhand des von dem Zähler13 gelieferten Zählerstandes, der zwischen dem Abschalten und dem Wiedereinschalten des Steuergerätes9 erfasst wird, wird mittels des Temperaturschätzmodells die Abkühlung der Kupplung2 und somit die Temperatur der Kupplung2 bei einem Neustart des Systems, bestehend aus Brennkraftmaschine1 und Kupplung2 , ermittelt. - Um die Temperatur der Kupplung
2 bei der Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine1 und des Steuergerätes9 korrekt bestimmen zu können, muss abgesichert werden, dass der Zähler13 korrekt arbeitet. Die Prüfung, ob beim Zähler13 ein Fehler vorliegt, soll mit Hilfe von2 näher erläutert werden. In einem ersten Schritt110 wird das Programm bei aktivem Steuergerät9 gestartet. Im Schritt120 wird festgestellt, ob der Zähler13 in Betrieb ist. Ist dies der Fall, werden im Schritt130 der Takt m des Quarzoszillators11 und der Takt n des digitalen Zählers13 auf 1 gesetzt und eine Zeitmessung t gestartet. - Nach Abschluss der Zeitmessung t, in welcher die Takte mt des Quarzoszillators
11 zwischen zwei Takten n1 und nn+1 des digitalen Zählers13 gemessen werden, wird im Speicher12 die Anzahl der gemessenen Takte mt im Schritt140 abgespeichert. Anschließend wird überprüft, ob die gespeicherte Anzahl mt der Takte des aktuellen Messzyklus der Anzahl mt–1 der Takte des vorhergehenden Messzyklus entspricht (Schritt150 ). Ist dies der Fall, wird im Schritt160 geprüft, ob der Takt m des Quarzoszillators11 ausreichend genau ist. Dies wird als gegeben erkannt, wenn der Takt mt des Quarzoszillators11 eine Abweichung von ±5% zu einen vorgegebenen Takt mv nicht überschreiten. Ist dies der Fall, wird im Schritt130 ein neuer Zählzyklus gestartet. Überschreitet der Takt mt des Quarzoszillators11 die 5%, wird das Programm im Schritt180 beendet. - Stimmen die Anzahl der verglichenen Takte mt, mt–1 des Quarzoszillators
11 nicht überein, wird im Schritt170 auf einen Fehler des Zählers13 erkannt und das Programm im Schritt180 beendet. Ursache für den Defekt einer Echtzeituhr (RTC) kann dabei sein, dass der Quarz nicht ausreichend verlötet ist oder der RC-Oszillator nicht schwingt. - Wird im Schritt
120 festgestellt, dass der Zähler13 nicht aktiv ist, wird sofort zum Schritt170 übergegangen und ein Fehler eingetragen. - Die Feststellung des fehlerhaften Zustandes des Zählers
13 wird dabei im Schritt170 an einen Diagnose-Speicher ausgegeben. Beim Auslesen des Diagnose-Speichers wird auf den Fehler des Zählers13 hingewiesen. Durch diese aktive Überwachung des Zählers13 können die Ausfallraten des Zählers13 minimiert und somit gewährleistet werden, dass die Temperatur der Kupplung2 bei Start der Brennkraftmaschine1 immer korrekt bestimmt wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Brennkraftmaschine
- 2
- Kupplung
- 3
- Getriebe
- 4
- Kardanwelle
- 5
- Differential
- 6
- Rad
- 7
- Aktor
- 8
- Aktor
- 9
- Steuergerät
- 10
- Mikroprozessor
- 11
- Quarzoszillator
- 12
- Speichereinheit
- 13
- Zähler
- 14
- Aktor
- 15
- Fahrpedal
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005061080 A1 [0003]
- DE 102011085750 A1 [0003]
Claims (9)
- Verfahren zur Ermittlung einer Fehlfunktion einer, einem Steuergerät zugeordneten Zeitmesseinheit, welche einen Zeitraum zwischen einer Außerbetriebsetzung und einer Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes (
9 ) bestimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitmesseinheit (13 ) auf das Vorliegen der Fehlfunktion während eines Betriebes des Steuergerätes (9 ) überprüft wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebes des Steuergerätes (
9 ) ein, von der Zeitmesseinheit (13 ) bestimmter Zeitabschnitt mit einem Referenzzeitabschnitt verglichen wird und bei einem Unterschied von Zeitabschnitt und Referenzzeitabschnitt auf eine Fehlfunktion der Zeitmesseinheit (13 ) geschlossen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitmesseinheit (
13 ) kontinuierlich sowohl während des Betriebes als auch im ausgeschalteten Zustand des Steuergerätes (9 ) arbeitet. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Referenzzeitabschnitt von einer, in dem Steuergerät (
9 ) positionierten Referenzzeitmesseinheit (11 ) bereitgestellt wird. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzzeitmesseinheit ein interner Schwingquarz (
11 ) eines Mikroprozessors (10 ) des Steuergerätes (9 ) verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitmesseinheit (
9 ) ein digitaler Zähler oder eine Echtzeituhr verwendet werden. - Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Takten (n) des digitalen Zählers (
13 ) mehrere Takte (m) des internen Schwingquarzes (11 ) des Mikroprozessors (10 ) vergehen. - Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl der Takte (m) des internen Schwingquarzes (
11 ) des Mikroprozessors (10 ) des Steuergerätes (9 ) zwischen wenigstens zwei Takten (n1, nn+1) des digitalen Zählers (13 ) mehrfach gemessen wird, wobei bei einer Abweichung der Anzahl der Takte (m) des internen Schwingquarzes (11 ) zwischen den jeweils wenigstens zwei Takten (n1, nn+1) des digitalen Zählers (13 ) auf eine Fehlfunktion des digitalen Zählers (13 ) geschlossen wird. - Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Zeitmesseinheit (
13 ) zwischen der Außerbetriebsetzung und der Wiederinbetriebnahme des Steuergerätes (9 ) gemessene Zeitraum zur Bestimmung einer Temperatur einer Kupplung (2 ) eines Kraftfahrzeuges verwendet wird.
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