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Die Erfindung betrifft eine Torantriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein damit versehenes Tor.
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Torantriebe sind beispielsweise für Kipp-, Schwing- oder Sektionaltore in Form von Schleppantrieben bekannt. Ein Mitnehmer, der an dem Torblatt befestigt ist, kann in einer Führungsschiene zwischen einer Öffnungsstellung, einer Schließstellung und einer Teilöffnungsstellung bewegt werden. Der Mitnehmer ist durch ein Zugmittel, etwa einen Zahnriemen, mit einem Abtriebsrad eines Getriebes verbunden. Das Getriebe wird durch einen Elektromotor angetrieben und kann selbsthemmend, beispielsweise als Schneckengetriebe, ausgeführt sein. Im geschlossenen Zustand des Tores wird das Torblatt allein durch den Torantrieb gehemmt. Hat der Torantrieb kein selbsthemmendes Getriebe, ist das Torblatt manuell aufschiebbar. Ist der Torantrieb selbsthemmend ausgeführt, besteht aufgrund der zahlreichen Komponenten des Antriebsstranges – Getriebe, Zugmittel und Mitnehmer – ein immenses Spiel und somit kein wirksamer Schutz gegen ein Aufschieben des Tores.
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DE 199 51 289 A1 offenbart eine Torantriebsvorrichtung für ein Tor, das durch eine Sperrvorrichtung gegen unbefugtes Öffnen gesichert ist. Die Sperrvorrichtung hakt im geschlossenen Zustand des Tores in einen schließseitigen Endanschlag ein. Wird eine Kraft in Öffnungsrichtung des Tores auf das Torblatt ausgeübt, verhindert die Verhakung eine Bewegung des Torblattes. Das Torblatt kann damit spielfrei im geschlossenen Zustand blockiert werden.
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Ausgehend vom Stand der Technik nach
DE 199 51 289 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art hinsichtlich des Einbruchschutzes weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe wird durch eine Torantriebsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Torantriebsvorrichtung dient zum Bewegen eines Torblattes eines Tores. Die Torantriebsvorrichtung umfasst einen Motor, einen Mitnehmer und eine Aufschiebesicherung. An den Mitnehmer ist das Torblatt anschließbar. Der Mitnehmer ist durch den Motor in eine Öffnungsstellung, in der das Torblatt vollständig geöffnet ist, in eine Schließstellung, in der das Torblatt vollständig geschlossen ist und in eine Teilöffnungsstellung, in der das Torblatt zwecks Lüften teilweise geöffnet ist, bewegbar. Die Aufschiebesicherung weist ein Sperrglied zum Blockieren des Mitnehmers bei einer vom Torblatt auf den Mitnehmer ausgeübten Kraft durch formschlüssiges Erfassen eines Gegenlagergliedes auf. Die Aufschiebesicherung weist ein Teilöffnungsgegenlagerglied auf, das ein Blockieren des Mitnehmers in der Teilöffnungsstellung ermöglicht.
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Bevorzugt umfasst die Torantriebsvorrichtung eine Führungsschiene zum Führen des Mitnehmers, an der das Teilöffnungsgegenlagerglied in der Position, insbesondere entlang der Führungsschiene, einstellbar befestigbar ist.
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Bevorzugt, weist das Teilöffnungsgegenlagerglied einen Befestigungsbereich zum Befestigen an der Führungsschiene und einen Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich auf, der geeignet ist mit dem Sperrglied in Kontakt zu kommen.
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Vorzugsweise ist das Teilöffnungsgegenlagerglied als Anschlag-Klemme ausgebildet, die an der Führungsschiene festklemmbar ist und an der der Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich vorgesehen ist.
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Der Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich kann gerade gestaltet sein. Insbesondere ist der Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich in einem Winkel zu einer Längsrichtung des Teilöffnungsgegenlagerglieds vorgesehen.
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Vorteilhaft ist das Sperrglied um eine quer zu der Richtung der Führungsschiene ausgerichtete Sperrglied-Drehachse drehbar gelagert.
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Vorzugsweise weist das Sperrglied einen gekrümmt ausgebildeten Sperrglied-Anschlagbereich auf, der geeignet ist, mit dem Teilöffnungsgegenlagerglied derart zusammenzuwirken, dass beim Anlegen einer Kraft an den Mitnehmer das Sperrglied in Richtung auf das Teilöffnungsgegenlagerglied bewegt wird.
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Vorzugsweise ist der Sperrglied-Anschlagbereich kreisbogenförmig ausgebildet.
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Es ist bevorzugt, dass das Sperrglied einen Anschlussarm mit einer Montageeinrichtung zum Anschließen des Torblattes umfasst. Weiter kann das Sperrglied einen Sperrarm zum formschlüssigen Erfassen des Anschlagelements aufweisen. Insbesondere ist an dem Sperrarm der Sperrglied-Anschlagbereich vorgesehen. Bevorzugt hat das Sperrglied einen den Anschlussarm und den Sperrarm verbindenden Verbindungsarm.
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Vorteilhaft sind der Anschlussarm und der Verbindungsarm durch einen gemeinsamen Bolzen drehbar gelagert und insbesondere durch den Bolzen miteinander verbunden.
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Der Verbindungsarm und der Sperrarm bilden vorteilhaft einen Winkel zwischen 80° und 100°.
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Insbesondere ist der Sperrarm parallel zu der Führungsschiene ausgerichtet.
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Der Verbindungsarm bildet mit dem Sperrarm vorzugsweise einen annähernd rechten Winkel.
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Vorteilhaft ist der Sperrarm als Sperrhaken, insbesondere als Doppel-Sperrhaken, ausgebildet.
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Das Sperrglied und/oder das Teilöffnungsgegenlagerglied können bezüglich einer vertikalen Mittelebene der Führungsschiene symmetrisch ausgebildet sein.
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Weiter kann die Aufschiebesicherung ein Schließstellungsgegenlagerglied aufweisen. Zusätzlich kann das Sperrglied zum Blockieren des Mitnehmers in der Schließstellung bei einer von dem Motor auf den Mitnehmer ausgeübten Kraft durch formschlüssiges Erfassen des Schließstellungsgegenlagergliedes ausgebildet sein.
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Vorzugsweise umfasst die Torantriebsvorrichtung eine Notentriegelungseinrichtung zum manuellen Entsperren der Sperreinrichtung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Tor, insbesondere ein Kipp-, Schwenk- oder Sektionaltor, das mit einer Torantriebsvorrichtung gemäß einem vorgenannten bevorzugten Ausführungsbeispiel versehen ist.
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In der Teilöffnungsstellung des Torblattes befindet sich der Mitnehmer an der Position des Teilöffnungsgegenlagergliedes. Wirkt keine Kraft auf das Torblatt in Öffnungsrichtung, befindet sich das Sperrglied in einer Entsperrstellung, in der das Teilöffnungsgegenlagerglied und das Sperrglied einander nicht erfassen. Wird nun versucht, das Torblatt aus der Teilöffnungsstellung in Öffnungsrichtung aufzuschieben, wirkt eine Kraft auf den Mitnehmer. Dadurch wird das Sperrglied in die Sperrstellung bewegt. In der Sperrstellung erfassen das Sperrglied und das Teilöffnungsgegenlagerglied einander formschlüssig. Eine weitere Bewegung des Torblattes in Öffnungsrichtung wird somit unterbunden.
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Bei einer bevorzugten Torantriebsvorrichtung erlaubt die Aufschiebesicherung eine Blockierung des Torblattes auch in einer Teilöffnungsstellung des Torblattes. Das Tor kann somit nicht mehr ohne Weiteres aufgeschoben werden, auch wenn sich das Torblatt beispielsweise in einer Lüftungsstellung befindet. Besonders vorteilhaft ist die rein mechanische Ausführung der Aufschiebesicherung, die eine zuverlässige Blockierung des Torblattes auch bei Stromausfall ermöglicht.
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Weiterbildungen des Torantriebs sind beispielsweise auf eine Verbesserung des Kraftflusses gerichtet und haben unter anderem nachfolgend beschriebene Vorteile.
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Endanschläge, die hierin auch als schließseitiger und öffnungsseitiger Endanschlag bezeichnet werden, verhindern eine weitere Bewegung des Mitnehmers in Öffnungs- oder Schließrichtung. Das Sperrglied ist an dem Mitnehmer angeordnet und bewegt sich folglich mit diesem mit. Das Teilöffnungsgegenlagerglied kann entlang der Führungsschiene zwischen den beiden Endanschlägen in der gewünschten Position befestigt werden. In der Ausführung als Anschlagklemme kann das Teilöffnungsgegenlagerglied an der Führungsschiene festgeklemmt werden.
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In einigen Ausführungsbeispielen kann die Kraft aus einer Richtung parallel zu der Führungsschiene, die eine Bewegung des Torblattes bewirken würde, in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht dazu umgeleitet werden. Folglich kann die Sperrwirkung verbessert werden, da die Kraft nur noch mit einem Bruchteil des ursprünglichen Betrages in die Öffnungsrichtung des Torblattes wirkt.
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Ist einer der Anschlagbereiche gekrümmt, beispielsweise der Sperrglied-Anschlagbereich, und der andere Anschlagbereich gerade ausgebildet, beispielsweise der Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich, kann der Sperrglied-Anschlagbereich beim Anlegen einer Kraft auf dem Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich abrollen. Dabei wird das Sperrglied in Richtung auf das Teilöffnungsgegenlagerglied geschwenkt. Die Kraft wird somit aus der Öffnungsrichtung in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht dazu umgeleitet.
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Eine symmetrische Ausgestaltung der Aufschiebesicherung kann die Sperrwirkung weiter verbessern. Beispielsweise können dadurch Drehmomente um eine Hochachse des Mitnehmers verringert oder verhindert werden, was eine gleichmäßigere Kraftverteilung und somit höhere Stabilität erlaubt.
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Insbesondere können bekannte Torantriebsvorrichtungen mit der Aufschiebesicherung nachgerüstet werden. Die Aufschiebesicherung kann insbesondere bei Torantriebsvorrichtungen nachgerüstet werden, die bereits über eine Aufschiebesicherung für den Endanschlag verfügen, wie sie etwa in
DE 199 51 289 A1 offenbart sind.
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Eine Notentriegelungseinrichtung erlaubt ein einfaches Entsperren der Sperreinrichtung und somit ein Öffnen des Torblattes, beispielsweise in einer Notsituation.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
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1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kipptores;
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2 eine Perspektivansicht des Bereichs A aus 1;
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3 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Torantriebsvorrichtung;
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4 eine Seitenansicht auf die Torantriebsvorrichtung aus 3 mit der Sperreinrichtung im Sperrzustand und
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5 eine Seitenansicht auf die Torantriebsvorrichtung aus 3 mit der Sperreinrichtung im Entsperrzustand.
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Es wird zunächst auf 1 Bezug genommen.
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Ein Tor 10, das vorliegend ein Kipptor 12 ist, verschließt einen Raum 14, beispielsweise einer Garage. Das Tor 10 umfasst ein Torblatt 16 und eine Torantriebsvorrichtung 18, die das Torblatt 16 antreibt.
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Die Torantriebsvorrichtung 18 umfasst einen Antriebskopf 20 mit einem Motor 22 und eine mit dem Antriebskopf 20 verbundene Führungsschiene 24. In der Führungsschiene 24 ist ein Mitnehmer 26 beweglich angeordnet. Der Mitnehmer 26 wird von dem Motor 22 angetrieben. Der Mitnehmer 26 ist über eine Verbindungsstange 28 an das Torblatt 16 angeschlossen.
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Das Torblatt 16 und entsprechend der Mitnehmer 26 haben eine Schließstellung, in der das Torblatt 16 den Raum 14 abschließt, eine Öffnungsstellung, in der das Torblatt 16 vollständig geöffnet ist, und eine schematisch in 1 dargestellte Teilöffnungsstellung. In der Teilöffnungsstellung ist das Torblatt 16 soweit geöffnet, dass eine Lüftung des Raumes 14 stattfinden kann, jedoch keine Person unter dem Torblatt 16 durchkriechen und somit in den Raum 14 gelangen kann. Dies wird auch als Lüftungsstellung bezeichnet.
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Es wird nachfolgend auf die 2 bis 5 Bezug genommen.
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An dem öffnungsseitigen Ende (in 1 das rechte Ende) der Führungsschiene 24 sind ein Endanschlag 30 und eine Sturzbefestigungseinrichtung 32 vorgesehen. Die Torantriebsvorrichtung 18 umfasst eine Aufschiebesicherung 34. Die Aufschiebesicherung 34 verhindert ein Aufschieben des Torblattes 16, wenn eine Kraft F in Öffnungsrichtung an das Torblatt 16 angelegt wird.
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Die Aufschiebesicherung 34 umfasst ein Teilöffnungsgegenlagerglied 36 und ein Sperrglied 38 zum formschlüssigen Erfassen des Teilöffnungsgegenlagergliedes 36.
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Das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 ist an der Führungsschiene 24 befestigt. Das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 kann entlang der Führungsschienen 24 in seiner Position eingestellt werden.
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Das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 umfasst einen Befestigungsbereich 40 zum Befestigen des Teilöffnungsgegenlagergliedes an der Führungsschiene. Ferner umfasst das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 einen Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich 42, mit dem das Sperrglied 38 in Kontakt gelangen kann.
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Vorzugsweise ist das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 als eine Anschlagklemme 44 ausgebildet. Die Anschlagklemme 44 ist in vorliegendem Beispiel als Stanzbiegeteil aus Blech gefertigt. Die Anschlagklemme 44 umfasst einen ersten Anschlagklemmen-Klemmbereich 46, einen zweiten Anschlagklemmen-Klemmbereich 48, einen die beiden Anschlagklemmen-Klemmbereiche 46 und 48 verbindenden Anschlagklemmen-Verbindungsbereich 50, einen Anschlagklemmen-Anlegebereich 52 zum Anlegen der Anschlagklemme 44 an eine Seitenfläche der Führungsschiene 24 und einem Anschlagklemmen-Sperrgliedbereich 54, der dem Sperrglied 38 zugewandt ist.
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Der Anschlagklemmen-Verbindungsbereich 50 ist so gebogen, dass die beiden Anschlagklemmen-Klemmbereiche 46, 48 im Wesentlichen parallel einander gegenüberliegen und einen Anschlagklemmen-Klemmspalt 56 definieren. Der Anschlagklemmen-Klemmspalt 56 kann einen Vorsprung der Führungsschiene 24 aufnehmen. Der Anschlagklemmen-Anlegebereich 52 schließt sich im Wesentlichen senkrecht zu den beiden Anschlagklemmen-Klemmbereiche 46, 48 verlaufend an den zweiten Anschlagklemmen-Klemmbereich 48 an. Der Anschlagklemmen-Sperrgliedbereich 54 wiederum schließt sich im Wesentlichen senkrecht zu dem Anschlagklemmen-Anlegebereich 52 verlaufend oder im Wesentlichen parallel zu den beiden Anschlagklemmen-Klemmbereichen 46, 48 verlaufend an dem Anschlagklemmen-Anlegebereich 52 an, so dass eine Seite des Anschlagklemmen-Sperrgliedbereichs 54 dem zweiten Anschlagklemmen-Klemmbereich 48 zugewandt ist.
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Der Anschlagklemmen-Sperrgliedbereich 54 weist einen unter einem Winkel zu den Anschlagklemmen-Klemmbereichen 46, 48 verlaufenden Vorsprung 58 auf.
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Der Vorsprung 58 ist ein Beispiel für einen Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich 42.
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Zum Befestigen der Anschlagklemme 44 wird diese so an der Führungsschiene 24 angeordnet, dass ein Vorsprung der Führungsschiene 24 im dem Anschlagklemmen-Klemmspalt 56 aufgenommen ist. Der Anschlagklemmen-Anlegebereich 52 wird in Kontakt mit einer Fläche der Führungsschiene 24 gebracht. Ein Anschlagklemmen-Klemmbolzen 60, beispielsweise ein Gewindebolzen 62, ist durch Öffnungen in den beiden Anschlagklemmen-Klemmbereichen 46, 48 gesteckt. Eine Gewindemutter 64 ist an dem Gewindebolzen 62 festgezogen. Im vorliegenden Beispiel ist zusätzlich eine Unterlegscheibe 66 vorgesehen.
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Durch Festziehen der Gewindemutter 64 wird die Anschlagklemme 44 kraftschlüssig an der Führungsschiene 24 befestigt. Im vorliegenden Beispiel umfasst das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 eine zweite Anschlagklemme 68, die symmetrisch zu einer senkrechten Mittelebene der Führungsschiene 24 gegenüber der Anschlagklemme 44 befestigt ist.
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Das Sperrglied 38 ist um eine Sperrglied-Drehachse 70 drehbar gelagert. Die Sperrglied-Drehachse 70 ist quer zu der Längsrichtung des Mitnehmers 26 ausgerichtet.
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Im vorliegenden Beispiel umfasst das Sperrglied 38 einen Sperrgliedanschlagbereich 72. Der Sperrgliedanschlagbereich 72 kann das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 formschlüssig erfassen. Der Sperrgliedanschlagbereich 72 ist vorzugsweise gekrümmt, insbesondere kreisbogenförmig, ausgebildet.
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Das Sperrglied 38 umfasst ferner einen Anschlussarm 74 mit einer Montageeinrichung 76 zum Anschließen des Torblattes 16. Zudem sind an dem Sperrglied 38 ein Sperrarm 78 zum Erfassen des Teilöffnungsgegenlagergliedes 36 und ein den Anschlussarm 74 und den Sperrarm 78 verbindenden Verbindungsarm 80 vorgesehen.
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Das Sperrglied 38 ist beispielsweise als Stanzbiegeteil aus Blech gefertigt. Im eingebauten Zustand erstreckt sich der Anschlussarm 74 weg von der Sperrglied-Drehachse 70. Die Montageeinrichtung 76 wird beispielsweise durch Öffnungen gebildet, an denen eine hier nicht dargestellte Verbindungsgetriebestange befestigt werden kann.
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Der Verbindungsarm 80 erstreckt sich von der Sperrglied-Drehachse 70 in einer Querrichtung des Mitnehmers 26, sodass er im eingebauten Zustand eine Kante der Führungsschiene 24 überragt. Vorzugsweise senkrecht zu dem Verbindungsarm 80 schließt sich der Sperrarm 78 an, der im eingebauten Zustand im Wesentlichen parallel zu der Führungsschiene 74 verläuft.
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Der Anschlussarm 74, der Sperrarm 78 und der Verbindungsarm 80 sind im vorliegenden Beispiel einstückig ausgebildet. In einer Abwandlung können die Arme 74, 78, 80 jedoch auch mehrstückig ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird beispielhaft anhand von 5 die Kontur des Sperrarmes 78 beschrieben. Der Sperrarm 78 ist hakenartig ausgebildet. Ein erster Sperrarmabschnitt 82 verläuft im Wesentlichen geradlinig entlang der Erstreckungsrichtung des Sperrarmes 78. Daran anschließend verläuft ein zweiter Sperrarmabschnitt 84, der kreisbogenförmig mit einem ersten Radius R1 ausgebildet ist. Ein dritter Sperrarmabschnitt 86 schließt an den zweiten Sperrarmabschnitt 84 an und ist ebenfalls kreisbogenförmig mit einem Radius R2 ausgebildet. Der zweite Radius R2 ist kleiner als der erste Radius R1. Ein daran anschließender vierter Sperrarmabschnitt 88 verläuft unter einem Winkel zu dem ersten Sperrarmabschnitt 82. Nach einem abgerundeten Übergang 90 folgt ein fünfter Sperrarmabschnitt 92, der im Wesentlichen parallel zu dem ersten Sperrarmabschnitt 82 verläuft. Der Sperrarm 78 ist somit hakenartig als Sperrhaken 94 ausgebildet.
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Der Sperrhaken 94 ist jedoch nicht auf die zuvor beschriebene konkrete Formgebung beschränkt. Andere Ausgestaltungen, die ein formschlüssiges Erfassen des Teilöffnungsgegenlagergliedes 96 erlauben, sind ebenso möglich.
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Zusätzlich kann das Sperrglied 38 mit einem Schließstellungssperrhaken 96 ausgestattet sein. Der Schließstellungssperrhaken 96 blockiert den Mitnehmer 26 in der Schließstellung, indem der Schließstellungssperrhaken 96 an einem an der Führungsschiene 24 vorgesehenen Schließstellungsgegenlagerglied 98 einhakt.
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Im vorliegenden Beispiel ist das Sperrglied 38 ebenfalls symmetrisch zu der senkrechten Mittelebene der Führungsschiene 24 beziehungsweise des Mitnehmers 26 ausgebildet. Das Sperrglied 38 bildet somit einen Doppelsperrhaken 100.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise der Torantriebsvorrichtung 18 beschrieben.
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In der Öffnungsstellung des Torblattes 16 ist der Raum 14 für Personen zugänglich. Der Mitnehmer 26 befindet sich an dem öffnungsseitigen Endanschlag der Führungsschiene 24. Die Aufschiebesicherung 34 ist in der Öffnungsstellung inaktiv.
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Befindet sich das Torblatt 16 in der Teilöffnungsstellung befindet sich der Mitnehmer 26, genauer gesagt das Sperrglied 38, an der Position des Teilöffnungsgegenlagergliedes 36. In der Teilöffnungsstellung können Personen den Raum 14 nicht betreten. Der Raum 14 wird dennoch belüftet.
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Wird nun versucht das Torblatt 16 in die Öffnungsstellung aufzuschieben, greift die Aufschiebesicherung 34.
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Die an das Torblatt 16 in Öffnungsrichtung angelegte Kraft F wird über die Verbindungsstange 28 in das Sperrglied 38 eingeleitet. Das Sperrglied 38 wird dadurch derart um die Sperrglied-Drehachse 70 gedreht, dass der Doppelsperrhaken 100 das Teilöffnungsgegenlagerglied 36 formschlüssig erfasst.
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Durch die Drehbewegung kann die von außen an das Torblatt 16 angelegte Kraft F in eine Richtung senkrecht zu der Führungsschiene 24 umgeleitet werden. Es wirkt dann lediglich ein Bruchteil der Kraft F entlang der Bewegungsrichtung des Mitnehmers 26. Zusätzlich ermöglicht die gekrümmte Ausgestaltung des Sperrarmes 78 ein Abrollen an dem Teilöffnungsgegenlagerglied 36. Der Mitnehmer 26 kann dabei zusätzlich in einer Richtung senkrecht zu der Längsrichtung der Führungsschiene 24 verkanten.
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Somit kann ein Aufschieben des Torblattes 16 verhindert werden.
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Das Sperrglied 38 bildet einen zweiarmigen Hebel. Der Anschlussarm 74 und der Sperrarm 78 bilden dabei jeweils einen Hebelarm. Bei einer Erhöhung der Kraft F wird die Verbindungsstange 28 weiter in Öffnungsrichtung bewegt. Das Sperrglied 38 wird durch die Kraft F weiter um die Sperrglied-Drehachse 70 in Verhakrichtung (in 5 im Uhrzeigersinn) bewegt. Der Formschluss des Sperrgliedes 38 mit dem Teilöffnungsgegenlagerglied 36 wird somit bei einer Erhöhung der Kraft F weiter verstärkt.
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Wird keine Kraft mehr an das Torblatt 16 angelegt, zieht das Gewicht des Torblattes 16 das Sperrglied 38 aus dem Formschluss, wie in 5 dargestellt, so dass das Torblatt 16 wie gewohnt mit Hilfe der Torantriebsvorrichtung 18 bewegt werden kann.
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In der Schließstellung erfasst der Schließstellungssperrhaken 96 das Schließstellungsgegenlagerglied 98. Der Schließstellungssperrhaken 96 kann so an dem Sperrglied 38 vorgesehen sein, dass er stets in Gegenrichtung zu den Sperrarmen 78 bewegt wird. Das bedeutet, dass beim Schließen der Mitnehmer 26 das Torblatt 16 in die Schließstellung drückt. Der Motor 22 treibt den Mitnehmer 26 jedoch weiter in Richtung der Schließstellung, so dass eine Antriebskraft über die Montageeinrichtung 76 in den Verbindungsarm 80 eingeleitet wird. Das Sperrglied 38 schwenkt dann um die Sperrglied-Drehachse 70 und der Schließstellungssperrhaken 96 erfasst das Schließstellungsgegenlagerglied 98.
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Das Sperrglied 38 bildet einen zweiarmigen Hebel. Der Anschlussarm 74 und der Schließstellungssperrhaken 96 bilden jeweils einen Hebelarm. Wird nun von außen versucht das Torblatt 16 in Öffnungsrichtung aufzuschieben, wirkt die Kraft F derart, dass das Sperrglied 38 weiter mit dem Schließstellungsgegenlagerglied 98 verhakt ist. Das Sperrglied 38 wird bei einer Erhöhung der Kraft F, ähnlich wie in der Teilöffnungsstellung, weiter um die Sperrglied-Drehachse 70 in Verhakrichtung (in 5 im Uhrzeigersinn) bewegt. Der Formschluss des Sperrgliedes 38, genauer gesagt des Schließstellungssperrhakens 96 mit dem Schließstellungsgegenlagerglied 98 wird somit bei einer Erhöhung der Kraft F ebenfalls weiter verstärkt.
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Zusätzlich wird zum Aufbau und der Funktionsweise des Schließstellungssperrhakens
96 und des Schließstellungsgegenlagergliedes
98 auf die eingangs genannte
DE 199 51 289 A1 verwiesen. Insbesondere können bekannte Torantriebsvorrichtungen mit der Aufschiebesicherung
34 nachgerüstet werden. Die Aufschiebesicherung
34 kann insbesondere bei Torantriebsvorrichtungen nachgerüstet werden, die bereits über eine Aufschiebesicherung für den Endanschlag verfügen, wie sie etwa in
DE 199 51 289 A1 offenbart sind.
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Die Torantriebsvorrichtung 18 mit der Aufschiebesicherung 34 kann das Torblatt 16 zwischen der Schließstellung, der Öffnungsstellung und einer Teilöffnungsstellung bewegen. In der Schließstellung und der Teilöffnungsstellung kann die Aufschiebesicherung 34 verhindern, dass das Torblatt 16 durch eine von außen angelegte Kraft F aufgeschoben werden kann. Somit kann unbefugten Personen das Betreten des Raumes 14 verwehrt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tor
- 12
- Kipptor
- 14
- Raum
- 16
- Torblatt
- 18
- Torantriebsvorrichtung
- 20
- Antriebskopf
- 22
- Motor
- 24
- Führungsschiene
- 26
- Mitnehmer
- 28
- Verbindungsstange
- 30
- Endanschlag
- 32
- Sturzbefestigungseinrichtung
- 34
- Aufschiebesicherung
- 36
- Teilöffnungsgegenlagerglied
- 38
- Sperrglied
- 40
- Befestigungsbereich
- 42
- Teilöffnungsgegenlagerglied-Anschlagbereich
- 44
- Anschlagklemme
- 46
- erster Anschlagklemmen-Klemmbereich
- 48
- zweiter Anschlagklemmen-Klemmbereich
- 50
- Anschlagklemmen-Verbindungsbereich
- 52
- Anschlagklemmen-Anlegebereich
- 54
- Anschlagklemmen-Sperrliedbereich
- 56
- Anschlagklemmen-Klemmspalt
- 58
- Vorsprung
- 60
- Anschlagklemmen-Klemmbolzen
- 62
- Gewindebolzen
- 64
- Gewindemutter
- 66
- Unterlegscheibe
- 68
- zweite Anschlagklemme
- 70
- Sperrglied-Drehachse
- 72
- Sperrglied-Anschlagbereich
- 74
- Anschlussarm
- 76
- Montageeinrichtung
- 78
- Sperrarm
- 80
- Verbindungsarm
- 82
- erster Sperrarmabschnitt
- 84
- zweiter Sperrarmabschnitt
- 86
- dritter Sperrarmabschnitt
- 88
- vierter Sperrarmabschnitt
- 90
- Übergang
- 92
- fünfter Sperrarmabschnitt
- 94
- Sperrhaken
- 96
- Schließstellungssperrhaken
- 98
- Schließstellungsgegenlagerglied
- 100
- Doppelsperrhaken
- F
- Kraft