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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Feldhäckslers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Steuerungseinrichtung und ein Maisgebiss zur Durchführung des Verfahrens.
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Bei Erntemaschinen unterscheidet man grundsätzlich zwischen solchen Erntemaschinen, bei welchen das Erntegut gedroschen wird, sowie zwischen Erntemaschinen, bei welchen das Erntegut gehäckselt wird. Dann, wenn als Erntegut eine Getreideart wie Weizen, Gerste oder Hafer oder als Erntegut Raps geerntet werden soll, kommen typischerweise Erntemaschinen zum Einsatz, die als Mähdrescher ausgeführt sind. Dann hingegen, wenn als Erntegut Mais oder als Erntegut Sorghum geerntet werden soll, kommen typischerweise als Erntemaschinen Feldhäcksler zum Einsatz. Eine als Mähdrescher ausgebildete Erntemaschine, bei welcher ein zu erntendes Erntegut gedroschen wird, verfügt über ein Vorsatzgerät mit mehreren Mähorganen, die unter Ausführung eines scherenartigen Trennschnitts das Erntegut abtrennen. Eine als Feldhäcksler ausgebildete Erntemaschine verfügt hingegen über ein als Maisgebiss ausgebildetes Vorsatzgerät mit mehreren umlaufend angetriebenen Schneidelemente zum Abtrennen des Ernteguts.
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DE 10 2004 029 953 A1 offenbart eine Kombination aus einer landwirtschaftlichen Erntemaschine und einem Erntevorsatz, mit einem Aufnahmeförderer des Erntevorsatzes, der antreibbar ist, um Erntegut mit einer ersten, veränderbaren Geschwindigkeit aufzunehmen, mit einem Abgabeförderer des Erntevorsatzes, der antreibbar ist, um von dem Aufnahmeförderer aufgenommenes Erntegut mit einer zweiten, veränderbaren Geschwindigkeit anzunehmen, zu fördern und abzugeben, und einem in einem Einzugskanal der Erntemaschine angeordneten Einzugsförderer, der antreibbar ist, um Erntegut von dem Abgabeförderer mit einer dritten, veränderbaren Geschwindigkeit anzunehmen, zu fördern und an eine Erntegutbearbeitungseinrichtung abzugeben, wobei die dritte Geschwindigkeit von der ersten Geschwindigkeit unabhängig ist und die zweite Geschwindigkeit von der ersten und dritten Geschwindigkeit abhängt und zwischen der ersten und dritten Geschwindigkeit liegt.
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Aus
DE 10 2012 106 602 A1 ist ein Vorsatzgerät zum Ernten von Mais für einen selbstfahrenden Mähdrescher bekannt mit Ernteeinrichtungen zum Erfassen und Führen von Maisstängeln, zum Pflücken von Maiskolben und zum Fördern der gepflückten Maiskolben, wobei das Vorsatzgerät sich über seine Breite erstreckende Einzugseinrichtungen, den Einzugseinrichtungen in Richtung des Erntegutflusses nachgeordnete Pflückeinrichtungen, die im Wesentlichen aus gegenläufig rotierenden Pflückwalzen bestehen, sowie einen mit gegenläufigen Schneckenabschnitten versehenen Querförderer aufweist, über welchen die geernteten Maiskolben mittig des Vorsatzgerätes zusammenführbar und dort einem Schrägförderer zuführbar sind, wobei die Einzugseinrichtungen und/oder die Pflückwalzen und/oder der Querförderer über zumindest ein Abtriebselement des Mähdreschers antreibbar ist bzw. sind, und das zumindest eine Abtriebselement mit zumindest einem stufenlos verstellbaren Getriebe verbunden ist, welches am Vorsatzgerät angeordnet ist und eine unmittelbar oder mittelbar mit einer Antriebswelle der Einzugseinrichtungen und/oder einer Antriebswelle der Pflückwalzen und/oder einer Antriebswelle des Querförderers und/oder einer Hauptantriebswelle einer Häckseleinrichtung zum Häckseln der Maisstängel verbundene Ausgangswelle aufweist.
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EP 0 099 527 B1 offenbart eine Maschine zum Mähen und Häckseln von Mais oder ähnlichem stängelartigen Erntegut, welche die Stängel des Ernteguts in aufrechter Stellung einzieht und mäht und anschließend einem Häckselgebläse zuführt, dem zur Beschickung mit den abgeschnittenen Stängeln des Ernteguts Einschubwalzen zugeordnet sind, wobei die Stängel des Ernteguts nach dem Mähen weiterbefördert und im Zusammenwirken mit Führungsteilen in eine Schräglage in Fahrtrichtung nach vorne gebracht werden, in der sie mit ihren abgeschnittenen Enden mit den dem Häckselgebläse vorgesetzten Einschubwalzen in Eingriff gelangen, wobei innerhalb der von zwei seitlichen Führungen begrenzten Gesamtarbeitsbreite der Maschine mehrere dem Häckselgebläse mit den Einschubwalzen in Fahrtrichtung der Maschine vorgeordnete und um im wesentlichen vertikale Achsen rotierende, mit abstehenden Mitnehmerzähnen versehene Einzugs- und Mäheinrichtungen angeordnet sind, die an jeder der Einzugs- und Mäheinrichtungen jeweils eine Mehrzahl von über den vorderen Arbeitsbereich verteilten Einzugs- und Schnittstellen ausgebildet ist und somit jede Einzugs- und Mäheinrichtung in eine Vielzahl von nebeneinander liegenden Einzelarbeitsbreiten gleichmäßig unterteilt ist, wobei die Abstände zwischen den einzelnen Einzugs- und Schnittstellen jeweils durch Führungsteile überbrückt und somit die Einzugs- und Mäheinrichtungen bereichsweise jeweils zugleich auch Überführungsorgan für von weiter entfernten Schnittstellen kommendes Erntegut sind.
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Aus der
DE 20 2005 005 700 U1 ist eine als Feldhäcksler ausgebildete Erntemaschine mit einem als Maisgebiss ausgebildeten Vorsatzgerät bekannt, wobei das Maisgebiss Schneidelemente, Förderelemente und Einspeiseelemente umfasst. Die Schneidelemente des Vorsatzgeräts werden umlaufend angetrieben und dienen dem Abtrennen von stängelartigem Erntegut. Die Förderelemente des Vorsatzgeräts werden ebenfalls umlaufend angetrieben und dienen dem Fördern des von den Schneidelementen abgetrennten Ernteguts in Richtung auf die Einspeiseelemente des Vorsatzgeräts. Ferner werden die Einspeiseelemente des Vorsatzgeräts, die dem Fördern des abgetrennten Ernteguts in Richtung auf ein Verarbeitungsgerät, nämlich ein Häckselwerk, des Feldhäckslers dienen, umlaufend angetrieben.
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Bei aus der Praxis bekannten Feldhäckslern werden sämtliche Elemente des Vorsatzgeräts, also alle Schneidelemente, alle Förderelemente und alle Einspeiseelemente, ausgehend von einem gemeinsamen Antrieb angetrieben, so dass demnach die Schneidelemente, die Förderelemente sowie die Einspeiseelemente des Verarbeitungsgeräts voneinander abhängig angetrieben werden.
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Zur Bereitstellung eines Feldhäckslers mit einem kompakten und wenig aufwändigen Antrieb der Schneidelemente des Maisgebisses des Feldhäckslers ist es aus der
EP 2 407 022 B1 bekannt, die Schneideinrichtungen antriebsseitig jeweils mit einem der jeweiligen Schneideinrichtung zugeordneten Elektromotor zu verbinden. Die Schneidelemente und die Förderelemente eines solchen Maisgebisses werden demnach über separate Antriebe angetrieben.
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Bei bekannten Feldhäckslern besteht das Problem, dass nicht in allen Betriebsbedingungen des Feldhäckslers ein optimaler Transport des abgetrennten Ernteguts in Richtung auf das Verarbeitungsgerät gewährleistet ist. Es kann also nicht unter allen Betriebsbedingungen bzw. Erntebedingungen ein optimales Ernteergebnis gewährleistet werden.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben einer Erntemaschine und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Erntemaschine nach Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden die Schneidelemente und die Förderelemente des Vorsatzgeräts unabhängig voneinander über separate Antriebe derart angetrieben werden, dass die Förderelemente des Vorsatzgeräts abhängig von einer Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine und die Schneidelemente des Vorsatzgeräts abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts angetrieben.
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Hiermit kann ein Feldhäcksler optimal an unterschiedliche Betriebsbedingungen bzw. Erntebedingungen angepasst werden, um so unter allen Erntebedingungen ein optimales Ernteergebnis bereitzustellen.
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Vorzugsweise werden die Förderelemente des Vorsatzgeräts bei relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ langsam und bei relativ hohen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ schnell angetrieben werden, wobei die Schneidelemente des Vorsatzgeräts bei stängelartigen Erntegut mit einer relativ geringen Dicke relativ schnell und bei stängelartigen Erntegut mit einer relativ großen Dicke relativ langsam angetrieben werden. Hiermit kann die Umfangsgeschwindigkeit der Förderelemente und die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidelemente des als Maisgebiss ausgebildeten Vorsatzgeräts einer als Feldhäcksler ausgebildeten Erntemaschine optimal an unterschiedliche Erntebedingungen angepasst werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Förderelemente zusätzlich abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts angetrieben, wobei die Schneidelemente des Vorsatzgeräts unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angetrieben werden. Die Förderelemente des Vorsatzgeräts werden bei stängelartigen Erntegut mit einer relativ geringen Dicke und bei relativ hohen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ schnell angetrieben werden, wohingegen die Förderelemente des Vorsatzgeräts bei stängelartigen Erntegut mit einer relativ großen Dicke und bei relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ langsam angetrieben werden. Hiermit kann die Anpassung des Maisgebisses des Feldhäckslers an unterschiedliche Erntebedingungen weiter optimiert werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden die Einspeiseelemente des Vorsatzgeräts unabhängig von den Schneidelementen des Vorsatzgeräts und unabhängig von den Förderelementen des Vorsatzgeräts über einen separaten Antrieb angetrieben. Dabei werden die Einspeiseelemente des Vorsatzgeräts abhängig von einer Häcksellänge des Häckselwerks angetrieben, nämlich derart, dass bei relativ kürzer Häcksellänge die Einspeiseelemente relativ langsam und bei relativ langer Häcksellänge die Einspeiseelemente relativ schnell angetrieben werden. Ein derartiges Antreiben der Einspeiseelemente unabhängig von den Schneidelementen und den Förderelementen des Vorsatzgeräts erlaubt eine weiter verbesserte Anpassung des Maisgebisses und damit der Erntemaschine an unterschiedliche Erntebedingungen.
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Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung ist Anspruch 10 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf ein Maisgebiss einer als Feldhäcksler ausgebildeten Erntemaschine;
- 2 ein Detail des Maisgebisses der 1 im Querschnitt und
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Mäh- und Einzugseinheit im Querschnitt.
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1 zeigt eine als Feldhäcksler 1 ausgebildete Erntemaschine.
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Der Feldhäcksler 1 umfasst ein Vorsatzgerät 2, welches als Maisgebiss ausgebildet ist, und welches an ein Trägerfahrzeug 3 gekoppelt ist. Das als Maisgebiss ausgebildete Vorsatzgerät 2 des Feldhäckslers 1 wird vom Trägerfahrzeug 3 zu Erntearbeiten fortbewegt und dient dem Abtrennen von stängelartigem Erntegut wie zum Beispiel Mais oder Sorghum und dem Transport des abgetrennten Ernteguts in Richtung auf einen nicht gezeigten Häcksler, der Bestandteil des Trägerfahrzeugs 3 ist.
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Das Vorsatzgerät 2, nämlich das Maisgebiss, verfügt über mehrere Mäh- und Einzugseinheiten 4, wobei jede Mäh- und Einzugseinheit 4 einerseits um eine vertikale Achse rotierende, umlaufend angetriebene Schneidelemente 6 und andererseits ebenfalls um eine vertikale Achse rotierende, umlaufend angetriebene Förderelemente 5 umfasst.
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2 zeigt einen Querschnitt durch eine Mäh- und Einzugseinheit 4, wobei die Schneidelemente 6 an einer trommelartigen Tragstruktur 7 und die Förderelemente 5 an einer trommelartigen Tragstruktur 8 befestigt sind. Im Bereich jeder Mäh- und Einzugseinheit 4 sind die Schneidelemente 6 und die Förderelemente 5 der jeweiligen Mäh- und Einzugseinheit 4 um eine gemeinsame vertikale Achse 9 umlaufend antreibbar.
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Zusätzlich zu den Schneidelementen 6 und den Förderelementen 5 umfasst das Maisgebiss 2 Einspeiseelemente 10. Diese Einspeiseelemente 10 sind in Fahrtrichtung des Feldhäckslers gesehen hinter den Mäh- und Einzugseinheiten 4 angeordnet und dienen dem Transport des abgetrennten, stängelartigen Ernteguts in Richtung auf das Häckselwerk des Feldhäckslers. Die Einspeiseelemente 10 werden ebenfalls um eine vertikale Achse rotierend, umlaufend angetrieben.
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Erfindungsgemäß werden die Schneidelemente 6 und die Förderelemente 5 des Maisgebisses 2 unabhängig voneinander über separate, nicht gezeigte Antriebe angetrieben, nämlich derart, dass die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 abhängig von einer Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angetrieben werden, und dass die Schneidelemente 6 des Vorsatzgeräts 2 abhängig von der Dicke des zu erntenden, stängelartigen Ernteguts angetrieben werden.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass sämtliche Förderelemente 5 aller Mäh- und Einzugseinheiten 4 sowie sämtliche Schneidelemente 6 aller Mäh- und Einzugseinheiten 4 jeweils ausgehend von jeweils einem gemeinsamen Antrieb angetrieben werden. Ebenso ist es möglich, jeder Mäh- und Einzugseinheit 4 für den Antrieb der Förderelemente 5 derselben und/oder für den Antrieb der Schneidelemente 6 derselben jeweils einen separaten Antrieb zuzuordnen.
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Wie bereits ausgeführt, werden die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 abhängig von einer Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angetrieben, wobei die Schneidelemente 6 des Vorsatzgeräts 2 abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts angetrieben werden. Dabei werden die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 bei relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ langsam, also mit einer relativ geringen Umfangsgeschwindigkeit, und bei einer relativ hohen Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine relativ schnell, also mit einer relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit, angetrieben. Die Schneidelemente 6 des Vorsatzgeräts 2 werden bei stängelartigem Erntegut mit einer relativ geringen Dicke relativ schnell, also mit einer relativ hohen Umfangsgeschwindigkeit, und bei stängelartigem Erntegut mit einer relativ geringen Dicke relativ langsam, also mit einer relativ geringen Umfangsgeschwindigkeit, angetrieben.
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Die obigen Abhängigkeiten für das Antreiben der Förderelemente 5 abhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine und für das Antreiben der Schneidelemente 6 abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts erlauben eine besonders vorteilhafte Anpassung des Vorsatzgeräts 2 an unterschiedliche Erntebedingungen und damit die Gewährleistung eines besonders vorteilhaften Ernteergebnisses.
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Nach einer ersten Variante der Erfindung werden die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 zwar abhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine, jedoch unabhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts angetrieben, wohingegen die Schneidelemente 6 zwar abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts, jedoch unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angetrieben werden.
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Nach einer zweiten Variante der Erfindung werden die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 einerseits abhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine und andererseits abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts angetrieben, wohingegen die Schneidelemente 6 ausschließlich abhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts, jedoch unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angetrieben werden. In diesem Zusammenhang ist dann vorzugsweise vorgesehen, dass die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 bei stängelartigem Erntegut mit einer relativ geringen Dicke und bei relativ hohen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ schnell angetrieben werden, wohingegen die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 bei stängelartigem Erntegut mit einer relativ großen Dicke und bei relativ geringen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine relativ langsam angetrieben werden. Dann, wenn Erntegut mit einer relativ geringen Dicke bei relativ niedrigen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine oder Erntegut mit einer relativ großen Dicke bei relativ hohen Fahrgeschwindigkeiten der Erntemaschine zu ernten ist, werden die Förderelemente 5 des Vorsatzgeräts 2 mit einer mittleren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die zwischen der relativ schnellen bzw. hohen und der relativ langsamen bzw. niedrigen Umfangsgeschwindigkeit derselben liegt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einspeiseelemente 10 des Vorsatzgeräts 2 unabhängig von den Schneidelementen 6 und unabhängig von den Förderelementen 5 des Vorsatzgeräts 2 über einen separaten Antrieb angetrieben werden, wobei den beiden in 1 gezeigten Einspeiseelementen 10 ein gemeinsamer Antrieb oder jedem Einspeiseelement 10 ein individueller Antrieb zugeordnet sein kann.
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Die Einspeiseelemente 10 des Vorsatzgeräts 2 werden abhängig von einer Häcksellänge des als Häckselwerk ausgebildeten Verarbeitungsgeräts des Feldhäckslers angetrieben, nämlich derart, dass bei relativ kurzer Häcksellänge im Häckselwerk die Einspeiseelemente 10 relativ langsam und bei relativ langer Häcksellänge im Häckselwerk die Einspeiseelemente 10 relativ schnell angetrieben werden. Die Umfangsgeschwindigkeit der Einspeiseelemente des Vorsatzgeräts 2 ist dabei unabhängig von der Dicke des stängelartigen Ernteguts sowie unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine.
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Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein homogenes Schnittbild mit optimaler Führung des Ernteguts im Vorsatzgerät 2 des Feldhäckslers 1 realisiert werden. Die Schnittgeschwindigkeit der Mäh- und Einzugseinheiten 4, die von der Umfangsgeschwindigkeit der Schneidelemente 6 abhängig ist, ist an die Dicke des stängelartigen Ernteguts angepasst. Die Fördergeschwindigkeit der Mäh- und Einzugseinheiten 4, die von der Umfangsgeschwindigkeit der Förderelemente 5 abhängig ist, ist zumindest an die Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine angepasst. Diese Anpassung kann stufenweise oder stufenlos erfolgen.
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Durch die optimale Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit der Förderelemente 5 sowie der Umfangsgeschwindigkeit der Schneidelemente 6 der Mäh- und Einzugseinheiten 4 kann also ein optimales Schnittergebnis mit optimalem Gutfluss des Ernteguts im Vorsatzgerät 2 realisiert werden.
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Durch die optionale Beeinflussung der Umfangsgeschwindigkeit der Einspeiseelemente 10 angepasst an die Häcksellänge des Häckselwerks kann die Häckselqualität des Häckselwerks verbessert werden, ebenso wie der Fluss des Ernteguts in dem Feldhäcksler.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Anlaufmoment des Vorsatzgeräts 2 reduziert werden kann, da ein entkoppeltes Anlaufen der einzelnen Elemente, also der Förderelemente 5, der Schneidelemente 6 und der Einspeiseelemente 10, realisiert werden kann.
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Die Antriebe für die Förderelemente 5, Schneidelemente 6 und Einspeiseelemente 10 können mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder durch eine Kombination dieser Antriebsarten realisiert werden.
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Zum Antreiben der Schneidelemente 6 kann ein Elektromotor vorgesehen werden, dessen Drehzahl optional durch ein Getriebe untersetzt werden kann.
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Es ist auch möglich für jedes Schneidelement 6 einen separaten Elektromotor vorzusehen, der im Inneren der trommelartigen Tragstruktur 8 vorzugsweise konzentrisch um die vertikale Achse 9 herum angeordnet ist. Optional kann dieser Elektromotor über ein Getriebe auf das Schneidelement 6 wirken. Dabei könnte das Getriebe beispielsweise als Planetengetriebe ausgeführt werden, welches konzentrisch zum Elektromotor angeordnet ist.
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Alternativ könnte der Elektromotor auch außermittig in der Tragstruktur angeordnet werden und über Stirnräder auf das Schneidelement wirken.
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Durch das Vorsehen eines Untersetzungsgetriebes ist es möglich einen als Schnellläufer ausgeführten Elektromotor zu verwenden, der leicht ist und kompakt baut sowie gut drehzahlregelbar ist.
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3 zeigt einen beispielhaften Antrieb der Schneidelemente 6, bei welchem für jedes Schneidelement 6 ein separater Elektromotor 11 vorgesehen ist. Dieser Elektromotor 11 ist im Inneren der trommelartigen Tragstruktur 8 angeordnet und treibt über eine Stirnradstufe 12 ein Sonnenrad einer Planetengetriebeanordnung 13 an. Das Sonnenrad wirkt mit Planetenrädern zusammen, die sich in einem gehäusefesten Hohlrad abwälzen. Der umlaufende Planetenträger, an welchem die Planetenräder drehbar gelagert sind, ist mit dem Schneidelement 6 verbunden und überträgt die untersetzte Drehbewegung des Elektromotors 11 auf das Schneidelement 6. Selbstverständlich ist es auch möglich, statt über den Planetenträger über das Hohlrad in das Schneidelement 6 einzutreiben. Weiterhin ist es auch möglich auf die Stirnradstufe zu verzichten und den Elektromotor 11 direkt mit dem Sonnenrad der Planetengetriebeanordnung zu verbinden.
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In 3 ist auch ein Winkelgetriebe 14 gezeigt, welches die trommelartige Tragstruktur 8 antreibt, an welcher die Förderelemente 5 angeordnet sind. Das Winkelgetriebe 14 seinerseits wird von einer im Vorsatzgerät querverlaufenden Welle angetrieben, die wiederum über den Verbrennungsmotor der Erntemaschine oder durch einen Hydromotor angetrieben wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Steuerungseinrichtung zum Betreiben einer Erntemaschine, insbesondere eine Feldhäckslers, wobei die Steuerungseinrichtung der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient.
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Die Steuerungseinrichtung verfügt demnach über Mittel zur Durchführung des Verfahrens. Bei diesen Mitteln handelt es sich um Datenschnittstellen, um mit den an der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beteiligten Baugruppen Daten auszutauschen. So stellt die Steuerungseinrichtung insbesondere Ansteuersignale für die Antriebe der Förderelemente 5, der Schneidelemente 6 und der Einspeiseelemente10 bereit, um dieselben auf die oben beschriebene Art und Weise anzutreiben. Als weitere Mittel umfasst die Steuerungseinrichtung einen Prozessor zur Datenverarbeitung und einen Speicher zur Datenspeicherung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erntemaschine / Feldhäcksler
- 2
- Vorsatzgerät / Maisgebiss
- 3
- Trägerfahrzeug
- 4
- Mäh- und Einzugseinheit
- 5
- Förderelement
- 6
- Schneidelement
- 7
- Träger
- 8
- Träger
- 9
- Achse
- 10
- Einspeiseelement
- 11
- Elektromotor
- 12
- Stirnradstufe
- 13
- Planetengetriebeanordnung
- 14
- Winkelgetriebe