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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft die automatische Handhabung von Laborbehältern, beispielsweise Fläschchen.
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Hintergrund
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Die Überführung von Behältern, wie etwa Fläschchen mit Proben, aus ihrer Transportverpackung beispielsweise zum Arbeitstisch, Arbeitsraum oder einem Autosampler im Labor, war herkömmlich ein komplett manueller Vorgang. Diese manuelle Handhabung ist langsam, ineffizient und stellt eine potentielle Kontaminationsquelle für die Proben dar.
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Automatisierte Systeme für die Handhabung von Fläschchen sind im industriellen Umfeld bekannt, beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie, wo ein großer Trichter manchmal mit Hunderten von Fläschchen gefüllt wird, die von dem Trichter zu einem stromabwärts gelegenen Bearbeitungsvorgang abgegeben werden können. Diese Systeme sind aber zur Verwendung in einem sehr großen Maßstab konstruiert und eignen sich nicht für mittlere oder geringe Durchsatzzahlen zur Überführung von Fläschchen, und eventuell von jeweils nur einem Fläschchen, aus ihrer kleinen Transportverpackung auf den Arbeitstisch, in den Arbeitsraum oder einen Autosampler im Labor.
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US 2009/0254214 A offenbart ein Fläschchen-Abgabesystem beispielsweise zur Verwendung mit einem Arzneiabgabesystem, das Fläschchen in einer spiralförmigen Zuführungsrutsche aufnimmt, während eine unter der Rutsche angeordnete Platte zur Bewegung der Fläschchen entlang der Rutsche zur Beladung in eine Richtung gedreht wird. Wenn die Platte in die entgegengesetzte Richtung gedreht wird, können die geladenen Fläschchen aus der Rutsche abgegeben werden und von einen Fläschchen-Transportsystem aufgenommen werden. Die Fläschchen müssen aber dennoch manuell gehandhabt werden, um sie einzeln in die Zuführungsrutsche zu laden, was ineffizient ist und zu einer potentiellen Kontamination der Fläschchen führt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen oder mehrere der Nachteile des Standes der Technik zu beheben.
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Kurzfassung der Erfindung
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Transfervorrichtung für Laborfläschchen zur automatischen Überführung von Laborfläschchen aus einer Transportverpackung, die eine Vielzahl dieser Fläschchen enthält, bereitgestellt, umfassend: eine Fläschchen-Zuführungsvorrichtung zur Verbindung mit der Transportverpackung nach dem Öffnen der Verpackung, um die Fläschchen direkt aus der Verpackung ohne manuellen Kontakt zuzuführen, worin die Fläschchen-Zuführungsvorrichtung ein drehbares Karussell mit einer Vielzahl von auf dem Karussell angeordneten Fläschchen-Aufnahmestellen umfasst, die jeweils zur Aufnahme eines einzelnen Fläschchens bestimmt sind und bei Bedienung des Karussells zum Aufnehmen der Fläschchen aus der geöffneten Verpackung in jeweiligen Fläschchen-Aufnahmestellen ausgelegt sind, worin das Karussell zur Zuführung der Fläschchen aus ihren jeweiligen Fläschchen-Aufnahmestellen zu einer Ausgangsstelle bedient werden kann.
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Nach einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur automatischen Überführung von Laborfläschchen aus einer Transportverpackung, die eine Vielzahl dieser Fläschchen enthält, bereitgestellt, umfassend:
Öffnen der Verpackung zur Bereitstellung eines offenen Endes der Verpackung;
Verbinden des offenen Endes mit einer Fläschchen-Zuführungsvorrichtung, zur Verbindung mit der Transportverpackung nach dem Öffnen der Verpackung, wobei die Fläschchen-Zuführungsvorrichtung ein drehbares Karussell mit einer Vielzahl von auf dem Karussell angeordneten Fläschchen-Aufnahmestellen umfasst, die jeweils zur Aufnahme eines einzelnen Fläschchens bestimmt sind und bei Bedienung des Karussells zum Aufnehmen der Fläschchen aus der geöffneten Verpackung in jeweiligen Fläschchen-Aufnahmestellen ausgelegt sind;
Bedienen des Karussells zur direkten Zuführung der Fläschchen aus der Verpackung ohne manuellen Kontakt, wodurch das Karussell die Fläschchen aus ihren jeweiligen Fläschchen-Aufnahmestellen zu einer Ausgangsstelle führt.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Laborbehälter-Transfervorrichtung zur automatischen Überführung von Laborbehältern aus einer Verpackung, die eine Vielzahl dieser Laborbehälter enthält, bereitgestellt, umfassend: eine Behälter-Zuführungsvorrichtung zur Verbindung mit einer Reihe von Laborbehältern aus der Verpackung, um die Behälter direkt aus der Reihe ohne manuellen Kontakt zuzuführen.
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Die Verpackung, welche die Vielzahl von Laborbehältern enthält, enthält die Laborbehälter vorzugsweise in einer reihenförmigen Anordnung, z. B. in einer geordneten (nicht willkürlichen) Anordnung. Die Reihe von Laborbehältern ist besonders bevorzugt die reihenförmige Anordnung in der Verpackung und die Behälter-Zuführungsvorrichtung ist somit vorzugsweise zur Verbindung mit der Verpackung, welche die Vielzahl von Laborbehältern enthält, nach dem Öffnen der Verpackung ausgelegt.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Laborbehälter-Transfervorrichtung zur automatischen Überführung von Laborbehältern aus einer Verpackung, die eine Vielzahl dieser Laborbehälter enthält, bereitgestellt, umfassend: eine Behälter-Zuführungsvorrichtung zur Verbindung mit der die Vielzahl von Laborbehältern enthaltenden Verpackung nach dem Öffnen der Verpackung, um Behälter direkt aus der Verpackung ohne manuellen Kontakt zuzuführen.
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Die Behälter-Zuführungsvorrichtung umfasst vorzugsweise ein Fördermittel mit einer Vielzahl von auf dem Fördermittel angeordneten Behälter-Aufnahmestellen, die jeweils zur Aufnahme eines einzelnen Laborbehälters bestimmt sind und bei Bedienung des Fördermittels zum Aufnehmen der Laborbehälter aus der Reihe (z. B. geöffnete Verpackung) in jeweiligen Aufnahmestellen ausgelegt sind, worin das Fördermittel zur Zuführung der Laborbehälter aus ihren jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen zu einer Ausgangsstelle, d. h. zu einer Stelle, an der sie das Fördermittel verlassen, ausgelegt ist. Anschließend können die Behälter zur weiteren Bearbeitung zu einer Aufnahmevorrichtung überführt werden.
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Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass die Laborbehälter direkt und automatisch ohne irgendeinen manuellen Kontakt (d. h. ohne Berührung durch eine menschliche Hand) aus einer Massentransportverpackung zu einer Zuführungsvorrichtung geführt und dann an eine Aufnahmevorrichtung abgegeben werden können, beispielsweise an ein Robotersystem (z. B. Autosampler oder Roboter-Handlingsystem), ein Aufnahmemittel (z. B. Tablett oder Gestell) oder eine Bearbeitungsvorrichtung (z. B. Drucker oder Flüssigkeitsausgabevorrichtung). Durch diese fehlende manuelle Handhabung wird eine potentielle Kontaminationsquelle eliminiert. Der Anwender muss lediglich die Verpackung öffnen und die geöffnete Verpackung mit der Zuführungsvorrichtung verbinden, aber er muss keinen der Behälter in der Verpackung berühren. Die Vorrichtung ist somit eine automatische Laborbehälter-Transfervorrichtung zur mechanischen Überführung von Behältern aus einer Transportverpackung. Die Behälter sind in der Verpackung vorzugsweise in einer reihenförmigen Anordnung ausgerichtet, so dass auf diese Weise korrekt ausgerichtete Behälter in eine Sammelzuführungsvorrichtung zur Überführung zu einer Aufnahmevorrichtung geführt werden. Zusätzlich zu den Vorteilen der reduzierten manuellen Intervention und der Aufrechterhaltung der Reinheit trägt die Erfindung auch zur Reduzierung von Bruchschäden und Handhabungsfehlern, zur Reduzierung von Behälterverschwendung und zur Integration des Arbeitsflusses bei, weil die Behälter direkt zu einer weiteren Bearbeitungsvorrichtung geführt werden können.
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Wenn die Verpackung keine Behälter mehr enthält, kann die Verpackung von der Zuführungsvorrichtung getrennt werden, z. B. um weggeworfen zu werden. Die Zuführungsvorrichtung kann dann mit einer frischen Verpackung verbunden werden, die eine Vielzahl von Behältern enthält.
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Die Behälter-Zuführungsvorrichtung ist vorzugsweise direkt mit der Verpackung verbunden, so dass die darin enthaltenen Laborbehälter nicht zuerst aus der Verpackung genommen werden müssen, um sie der Zuführungsvorrichtung zuzuführen. Mit anderen Worten werden die Behälter aus ihrer Verpackung direkt der Zuführungsvorrichtung zugeführt. Somit eliminiert die Vorrichtung die Notwendigkeit, dass der Anwender die Behälter in einem getrennten Schritt aus der Verpackung entfernen muss. In einer anderen Ausführungsform kann eine Vielzahl von Laborbehältern als reihenförmige Anordnung aus der Verpackung in einen Träger überführt werden, der mit der Zuführungsvorrichtung verbunden ist, so dass die Zuführungsvorrichtung Laborbehälter aus der Reihe in den Träger überführen kann, obwohl die Behälter aus der Verpackung genommen wurden.
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Die Behälter-Zuführungsvorrichtung kann eine Vertiefung oder einen Aufnahmeraum aufweisen, in dem zumindest ein Teil, vorzugsweise zumindest ein Ende, der Verpackung (das offene Ende), fakultativ im Wesentlichen die gesamte Verpackung, aufgenommen werden kann, vorzugsweise in einer eng anliegenden Weise, um so die Verpackung zu verbinden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verpackung ein rechteckiger Quader und die Behälter-Zuführungsvorrichtung weist einen rechteckigen Aufnahmeraum zur Aufnahme zumindest eines Endes der Verpackung auf eng anliegende Weise auf. Es kann auch ein abnehmbarer Träger, wie er unten ausführlicher beschrieben ist, vorgesehen werden, der einen Aufnahmeraum zur Aufnahme zumindest eines Teils der Verpackung, fakultativ im Wesentlichen der gesamten Verpackung, vorzugsweise auf eng anliegende Weise aufweist. Zusätzlich oder alternativ kann der abnehmbare Träger die Reihe von Behältern enthalten, z. B. nachdem diese aus der Verpackung zu dem Träger überführt wurden.
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Die Behälter-Zuführungsvorrichtung kann durch Klammern oder anderweitige Befestigung an der Verpackung mit der Verpackung verbunden sein. Somit weist die Behälter-Zuführungsvorrichtung vorzugsweise ein oder mehrere Befestigungselemente, z. B. Klammern, zur Befestigung an der Verpackung auf. Elastische Befestigungselemente sind bevorzugt. Die Verpackung weist vorzugsweise ein oder mehrere Vertiefungen zur Aufnahme des einen oder der mehreren Befestigungselemente auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform ferner einen Träger umfassen, der in die Verpackung eingeführt wird (oder in den die Reihe von Behältern aus der Verpackung überführt wird), und die Behälter-Zuführungsvorrichtung kann für eine sicherere Verbindung mit der Verpackung (nach dem Öffnen der Verpackung) an dem Träger befestigt sein. Somit kann der Behälter ein oder mehrere Befestigungselemente, z. B. Klammern, zur Befestigung an dem Träger aufweisen. Die Behälter-Zuführungsvorrichtung kann durch Klammern oder anderweitige Befestigung an dem Träger befestigt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Träger ein oder mehrere Befestigungselemente, z. B. Klammern, zur Befestigung an der Behälter-Zuführungsvorrichtung auf. Elastische Befestigungselemente sind wiederum bevorzugt. Die Behälter-Zuführungsvorrichtung kann durch Klammern oder anderweitige Befestigung sowohl an der Verpackung als auch an dem Träger befestigt sein. Der Träger kann zur Einführung der Verpackung in den Träger und zur Entfernung der Verpackung von dem Träger, wenn die Verpackung leer ist, vorzugsweise von der Zuführungsvorrichtung abgenommen werden, und vorzugsweise an der Zuführungsvorrichtung befestigt werden, wenn die Verpackung, welche die Vielzahl von Behältern enthält, auf dem Träger geladen ist.
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Die Laborbehälter können beispielsweise Fläschchen sein, insbesondere Glas-Probenfläschchen, Teströhrchen, Flaschen, Kolben, Kernspinresonanz-Röhrchen (NMR-Röhrchen), Röhrchen für Festphasenextraktion (SPE), usw. Üblicherweise sind die Behälter Fläschchen. Es versteht sich aber, dass die obige Liste von Behältern den Umfang der Erfindung nicht einschränkt. Die Laborbehälter können im Allgemeinen jedes Gefäß zur Aufnahme einer flüssigen oder festen, insbesondere einer flüssigen, Laborprobe sein. Die Laborproben sind üblicherweise zur Untersuchung mit einer oder mehreren analytischen Labortechniken bestimmt. Autosampler-Fläschchen, z. B. für Chromatographie, oder andere Chromatographie-Fläschchen, die üblicherweise aus Glas bestehen, sind eine bevorzugte Behälterart, für welche die Erfindung geeignet ist. Die Abmessungen der Behälter stellen keinen einschränkenden Faktor dar und die Erfindung könnte mit einer großen Vielzahl von Behältergrößen bei entsprechender Skalierung der Gerätekomponenten verwendet werden. Das Material, aus dem die Behälter gefertigt sind, unterliegt keinen Einschränkungen und kann beispielsweise Glas oder Kunststoff sein, aber Glas wird bevorzugt.
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Die Verpackung, welche die Vielzahl dieser Laborbehälter enthält, ist vorzugsweise die Verpackung, in der die Behälter von einem Hersteller oder Lieferanten zu einem Kunden oder Endverbraucher transportiert werden, d. h. es ist vorzugsweise eine Transportverpackung, d. h. eine Lieferverpackung. Die erfindungsgemäße Transfervorrichtung ist somit zur Verwendung durch einen Kunden oder Endverbraucher ausgelegt. Die Verpackung ist in der Regel eine Schachtel und üblicherweise eine rechteckige quaderförmige Schachtel. Die Schachtel kann aus Karton oder einem anderen herkömmlichen Verpackungsmaterial bestehen. Die Behälter sind vorzugsweise in der Verpackung verpackt und ausgerichtet.
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Es ist wünschenswert, dass die Verpackung der Behälter zu der Behälter-Zuführungsvorrichtung passt und damit verbunden werden kann. Dadurch kann die Verpackung vollständig, mit Behältern gefüllt, in eine Betriebsstellung mit der Zuführungsvorrichtung gebracht werden, wodurch die Behälter einzeln aus der Verpackung genommen und in die Zuführungsvorrichtung überführt werden können.
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Wenn die Verpackung beispielsweise von dem Anwender geöffnet wird, präsentiert sie somit eine Öffnung oder ein offenes Ende. Die Verpackung kann dann so mit der Behälter-Zuführungsvorrichtung verbunden werden, dass das offene Ende neben der Zuführungsvorrichtung liegt. Die Behälter werden durch die Öffnung oder das offene Ende der Verpackung in die jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen des Fördermittels überführt, während sich das Fördermittel bewegt.
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Die Verpackung ist ausgelegt, im Gebrauch vertikal gehalten zu werden, wenn sie mit der Zuführungsvorrichtung verbunden ist. Die Verpackung ist ausgelegt, umgedreht gehalten zu werden (d. h. mit dem offenen Ende nach unten), wobei die Zuführungsvorrichtung unter der Verpackung angeordnet ist, um Behälter aus der offenen Verpackung unter Schwerkraft zu erhalten. Das heißt, der Zuführungsvorrichtung werden Behälter aus der Verpackung vorzugsweise unter Schwerkraft zugeführt.
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Das Fördermittel ist vorzugsweise ausgelegt, die Laborbehälter nacheinander (einzeln) aus der geöffneten Verpackung in die jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen auf dem Fördermittel aufzunehmen. Darüber hinaus ist das Fördermittel vorzugsweise ausgelegt, die Laborbehälter nacheinander aus ihren jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen an den Ausgang oder die Aufnahmevorrichtung abzugeben.
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Das Fördermittel ist vorzugsweise ein drehbares Karussell, d. h. ein kreisförmiges Fördermittel, das drehbar ist. Ein Karussell kann ein kompaktes und robustes Fördermittel sein und als feste Komponente mit Ausschnitten in seinem (kreisförmigen) Außenrand, welche die Behälter-Aufnahmestellen bilden, konstruiert sein.
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Somit umfasst die Behälter-Zuführungsvorrichtung vorzugsweise ein drehbares Karussell mit einer Vielzahl von auf dem Karussell angeordneten Behälter-Aufnahmestellen, die jeweils zur Aufnahme eines einzelnen Laborbehälters bestimmt sind und bei Drehung des Karussells zur Aufnahme der Laborbehälter aus der geöffneten Verpackung in die jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen ausgelegt sind. Das drehbare Karussell kann zur Zuführung von Laborbehältern aus ihren jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen zu einem Ausgang oder einer Aufnahmevorrichtung gedreht werden.
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Das Karussell ist vorzugsweise ausgelegt, nicht nur die Laborbehälter einzeln aus der Verpackung oder dem Träger in jeweilige Behälter-Aufnahmestellen auf dem Karussell aufzunehmen, sondern auch die Laborbehälter nacheinander aus ihren jeweiligen Behälter-Aufnahmestellen zu dem Ausgang oder der Aufnahmevorrichtung zu überführen.
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Die Zuführungsvorrichtung, insbesondere deren Fördermittel oder Karussell, ist im Gebrauch vorzugsweise mit einem Antrieb zur Bedienung (Drehung) des Fördermittels oder Karussells verbunden, wobei es sich um einen manuell bedienten Antrieb handeln könnte, dieser aber vorzugsweise ein motorisierter Antrieb ist. Der Antrieb wird vorzugsweise durch eine Steuereinheit und insbesondere durch eine elektronische Steuereinheit gesteuert. Die Steuereinheit kann einen Computer aufweisen. Der Antrieb kann beispielsweise Teil einer Basiseinheit zur Positionierung auf einer Arbeitsfläche sein. Die Zuführungsvorrichtung ist vorzugsweise ein abnehmbares Teil, das mit der Basiseinheit verbunden wird. Die Zuführungsvorrichtung kann von dem Antrieb gelöst werden (z. B. durch Abnehmen der Zuführungsvorrichtung von der Basiseinheit), beispielsweise wenn die Zuführungsvorrichtung entladen werden muss und/oder wenn die Zuführungsvorrichtung mit einer frischen die Laborbehälter enthaltenden Verpackung verbunden werden muss. Die Zuführungsvorrichtung kann dann wieder mit dem Antrieb (und der Basiseinheit) verbunden werden, beispielsweise wenn die Zuführungsvorrichtung zur Abgabe von Behältern aus der Verpackung bedient werden muss.
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Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung umfassen eines oder mehrere der Folgenden: Eine Verriegelung auf dem Fördermittel (Karussell) zur Verhinderung der versehentlichen Bedienung (Drehung) des Fördermittels (Karussells), insbesondere wenn dieses von einem Antrieb auf einer Basiseinheit gelöst ist, z. B. eine federgespannte Verriegelung; ein Schalter zur Überprüfung auf leere Behälter-Aufnahmestellen in dem Fördermittel oder Karussell, insbesondere wenn dieses sich dreht; und ein Positionsgeber zum Nachweis der Position des Fördermittels oder Karussells bei dessen Bewegung oder Drehung, z. B. ein Drehgeber.
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Vorzugsweise wird ein Robotersystem bereitgestellt, beispielsweise auf der erwähnten Basiseinheit, zur Überführung von Behältern zu einer Aufnahmevorrichtung, nachdem sie den Ausgang der Zuführungsvorrichtung verlassen haben. Alternativ können die Behälter vom Ausgang der Zuführungsvorrichtung direkt zu der Aufnahmevorrichtung geführt werden. Die Vorrichtung kann dadurch die Behälter einzeln zu jedem beliebigen der in der folgenden nicht-erschöpfenden Liste aufgeführten Robotersystemen, Aufnahmebehältern oder Bearbeitungsvorrichtungen, die Beispiele von Aufnahmevorrichtungen darstellen, überführt werden:
- 1. Ein Autosampler-Gestell
- 2. Ein Aufbewahrungsgestell für Proben/Verbindungen
- 3. Ein Aufbewahrungsgestell für Proben/Verbindungen
- 4. Eine Crimper-Einheit
- 5. Eine Schraubverschlusseinheit
- 6. Ein Druckwerk
- 7. Ein Etiketten-Applikator
- 8. Eine Flüssigkeitsabgabeeinheit
- 9. Eine Wägeeinheit
- 10. Eine Tara-Wägeeinheit
- 11. Eine Heizeinheit
- 12. Ein Strichcode-Lesegerät
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Jedes der obigen Systeme, d. h. jedes der Robotersysteme, Aufnahmebehälter oder Bearbeitungsvorrichtungen, kann mit der Basiseinheit verbunden sein, mit der die Zuführungsvorrichtung verbunden wird, so dass sie in deren Betrieb integriert sind, oder die Transfervorrichtung kann zur Bestückung von Transporttabletts verwendet werden, die dann z. B. mit einem Roboterarm oder einer Autosampler-Einheit bewegt werden.
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Andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden ausführlichen Beschreibung von Ausführungsformen und den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich.
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Die Erfindung kann auf mehrere Arten in die Praxis umgesetzt werden, und einige davon werden nun beispielhaft und mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Ausführungsform einer Fläschchen enthaltenden Verpackung in einem verschlossenen Zustand (1A), einem teilweise offenen Zustand (1B) und einem offenen Zustand (1C).
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2 zeigt eine Anordnung, in der die geöffnete Verpackung mit einer erfindungsgemäßen Behälter-Zuführungsvorrichtung verbunden ist.
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3 zeigt eine alternative erfindungsgemäße Anordnung, in der die Verpackung in einen Träger eingeführt ist, wobei der gezeigte Träger von der Behälter-Zuführungsvorrichtung in 3A gelöst ist und an der Zuführungsvorrichtung in 3B befestigt ist.
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4 zeigt eine Ansicht einer angeschlossenen erfindungsgemäßen Behälter-Zuführungsvorrichtung mit einer Verpackung in ihrem Träger, worin die Zuführungsvorrichtung und der Träger teilweise auseinandergebaut gezeigt sind.
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5 zeigt eine ähnliche Ansicht wie 4, aber mit der Verpackung in transparenter Form, so dass die Vielzahl von Fläschchen im Inneren sichtbar ist.
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6 zeigt eine aufgeschnittene Ansicht der Behälter-Zuführungsvorrichtung, die ein internes Detail eines drehbaren Karussells in der Zuführungsvorrichtung zur Zuführung von Fläschchen zeigt, mit einer Verriegelung zur Verhinderung einer versehentlichen Drehung des Karussells und mit einem Positionsgeber zur Bestimmung der Position des Karussells.
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7 zeigt eine Ausführungsform eines gesamten Arbeitsablaufs, in dem eine erfindungsgemäße Behälter-Zuführungsvorrichtung in einer Betriebsstellung in einer Basiseinheit, die wiederum mit einem Druckwerk verbunden ist, gezeigt ist.
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8 zeigt eine aufgeschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen Behälter-Zuführungsvorrichtung in Position in einer Basiseinheit wie in 7 gezeigt, bei der der Ausschnitt Fläschchen zeigt, die aus ihrer Verpackung von der Behälter-Zuführungsvorrichtung überführt werden und auf Rollen zur Orientierung und Vorbereitung auf die Aufnahme durch eine Transportanordnung auf einem Roboterarm austreten.
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9 zeigt eine Transportvorrichtung auf einem Roboterarm, die ein ausgewähltes Fläschchen zu einer Druckstation bewegt hat, worin ein erwärmter Druckblock in seiner angehobenen (berührungslosen) Stellung (9A) und in seiner abgesenkten (Berührungs-)Stellung gezeigt ist (9B).
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10 zeigt die Transportanordnung aus 9, die ein bedrucktes Fläschchen in ein Aufnahmesystem auswirft.
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11 zeigt einen Arbeitsablauf mit einer erfindungsgemäßen Bedienung.
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Detaillierte Beschreibung bestimmter Ausführungsformen
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Bezugnehmend auf 1A ist eine Verpackung 2 gezeigt, die eine Vielzahl von Fläschchen enthält. Eine Standardverpackungsgröße enthält beispielsweise 96 Fläschchen. Die Verpackung wird für den Transport der Fläschchen von dem Hersteller oder Lieferanten zu dem Endverbraucher im Labor verwendet. Die Verpackung ist aus einem herkömmlichen preiswerten Material gefertigt und wird in einem Schneide- und Falzvorgang hergestellt. Die Verpackung ist im Allgemeinen eine rechteckige quaderförmige Schachtel mit einer zu öffnenden Abdeckung 4 an einem Ende. Die Abdeckung 4 wird für den Transport mit einer Klammer 6 auf der Abdeckung verschlossen, die an einer Seite der Verpackung befestigt ist. Für den Transport kann die gesamte Verpackung mit einer entfernbaren dünnen transparenten Folie vor eindringendem Staub geschützt sein.
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Wenn die Fläschchen verwendet werden müssen, wird zunächst die transparente Folie entfernt und dann wird die Abdeckung 4 geöffnet, indem die Klammer 6 geöffnet wird und die Abdeckung wie in 1B gezeigt ist abgezogen wird. 1C zeigt die vollständig entfernte Abdeckung 4 mit den im Inneren gleichmäßig verpackten und ausgerichteten Fläschchen 8, die durch das offene Ende sichtbar sind. Die Verpackung umfasst ferner eine Vertiefung 10 auf einer Seite neben dem offenen Ende und eine identische Vertiefung auf der gegenüberliegenden Seite (nicht sichtbar). Der Zweck dieser Vertiefung wird in der folgenden Beschreibung deutlich.
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Bezugnehmend auf 2 weist die Verpackung 2 in 1 solche Abmessungen auf, dass sie mit einer Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 verbunden werden kann. Die Zuführungsvorrichtung wird unten ausführlicher beschrieben. Die Zuführungsvorrichtung 20 umfasst ein Gehäuse 21, das zwei Hälften 21a und 21b umfasst, die z. B. mit den gezeigten Schrauben 23 aneinander befestigt werden. Das Gehäuse 21 der Zuführungsvorrichtung trägt zwei elastische Klammern 22 (von denen in 2 nur eine sichtbar ist), die in die jeweiligen Vertiefungen 10 auf der Verpackung passen, um so die Verpackung auf der Zuführungsvorrichtung zu befestigen. Die Zuführungsvorrichtung 20 weist auch einen Aufnahmeraum in Form einer Vertiefung 25 in ihrer Oberseite auf, der solche Abmessungen und eine solche Form (rechteckig) aufweist, dass er das offene Ende der Verpackung 2 auf eng anliegende Weise aufnehmen kann. Das offene Ende der in 1C gezeigten Verpackung 2 ist daher das Ende, das mit der Zuführungsvorrichtung 20 verbunden ist. Auf diese Weise können Fläschchen wie hiernach beschrieben von der Zuführungsvorrichtung aus der Verpackung aufgenommen werden. 2 zeigt die Orientierung der Zuführungsvorrichtung 20 und der Verpackung 2 im Gebrauch, d. h. mit der umgedrehten Verpackung, so dass ihr offenes Ende nach unten zeigt und die Zuführungsvorrichtung unter der Verpackung (unter deren offenen Ende) liegt, damit Fläschchen unter Schwerkraft aus der Verpackung zugeführt werden können. Es versteht sich, dass die Verpackung bei der Entfernung der Abdeckung normalerweise so positioniert ist, dass ihre Abdeckung oben liegt (damit keine Fläschchen aus der geöffneten Verpackung herausfallen können) und die Verpackung erst in die in 2 gezeigte Position umgedreht wird, wenn die Zuführungsvorrichtung mit der Verpackung verbunden ist.
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In einer alternativen Anordnung, die in 3A und 3B zu sehen ist, kann die Verpackung 2 in einen Träger 30 eingeführt werden. Der Träger ist robust und stützt die Verpackung und unterstützt die Verbindung der Verpackung mit der Zuführungsvorrichtung 20. Dadurch wird die Handhabung der Verpackung einfacher und sicherer, insbesondere bei der Verbindung der Verpackung mit der Zuführungsvorrichtung. Der Träger kann einen Handgriff 38 aufweisen. Der Träger 30 ist vorzugsweise ein starrer Körper, z. B. aus Kunststoff, mit einer Vertiefung oder einem Aufnahmeraum, der in diesem Fall rechteckig ist, zur Unterbringung der Verpackung. Das offene Ende der Verpackung bleibt frei, wenn die Verpackung in den Träger eingeführt wird. Der Träger 30 weist auch elastische Klammern 32 auf, die über der Vertiefung 24 auf der Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 befestigt werden, wie in 3B zu sehen ist. Die Klammern 22 auf der Zuführungsvorrichtung 20 passen noch in die Vertiefungen 10 in der Verpackung 2, weil der Träger Ausschnitte 34 auf seinen Seiten aufweist, damit ein Zugriff auf die Vertiefungen 10 der Verpackung möglich ist. Die Klammern 22 auf der Zuführungsvorrichtung verlaufen durch Öffnungen 36 in den Klammern 32 des Trägers, so dass sie die Vertiefungen 10 erreichen können. In 3A ist der Aufnahmeraum 25 in der Oberseite der Zuführungsvorrichtung besser zu sehen, der solche Abmessungen und eine solche Form aufweist, dass er das offene Ende der Verpackung 2 eng anliegend aufnehmen kann. Die Form des Raums 25 ist zur Aufnahme der rechteckigen quaderförmigen Verpackung rechteckig.
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Bezugnehmend auf 4 ist eine Ansicht der angeschlossenen Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 und der Verpackung 2 in ihrem Träger 30 gezeigt, worin die Zuführungsvorrichtung 20 und der Träger 30 teilweise auseinandergebaut gezeigt ist, um die Innenkomponenten zu zeigen. Der Träger 30 besteht aus zwei modularen Hälften, die aneinander befestigt werden, z. B. mit Schrauben, die durch Schraubenlöcher 33 in jeder Hälfte verlaufen. Eine der modularen Hälften des Trägers 30 wurde in 4 entfernt und die andere Hälfte hält die Verpackung 2. Bei der Zuführungsvorrichtung 20 wurde eine Hälfte des Gehäuses 21a entfernt (nach Entfernen der Schrauben 23 in 2), so dass die Gehäusehälfte 21b verbleibt. In dem Gehäuse 21 der Zuführungsvorrichtung befindet sich ein drehbares Karussell 40, das in seinem Außenrand 42 eine Vielzahl von Ausschnitten 44 umfasst (von denen drei angedeutet sind). Die Ausschnitte 44 sind im gleichmäßigen Abstand um den Rand des Karussells angeordnet. Die Ausschnitte 44 weisen solche Abmessungen auf, dass sie darin ein Fläschchen aus der Verpackung in jedem Ausschnitt aufnehmen können. Somit fungiert das Karussell als Fläschchenwähler. Durch zwei Ansätze 45, die aus der Mitte des Karussells 40 vorstehen, kann das Karussell in einer Basiseinheit angebracht werden, wie hiernach noch beschrieben wird. Die Ansätze 45 ragen durch eine Öffnung in dem Gehäuse 21 der Zuführungsvorrichtung vor, wie in 2 zu sehen ist.
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5 zeigt die Ansicht aus 4, aber mit der Verpackung 2 in transparenter Form, so dass die Reihe der Fläschchen 8 im Inneren sichtbar ist. Wenn das Karussell 40 um eine Achse 48 in eine von dem Pfeil 49 angezeigte Richtung gedreht wird, werden die Ausschnitte 44 somit gedreht, so dass die Fläschchen 8 aus der Verpackung nacheinander in jedem der Ausschnitte 44 in dem Karussell aufgenommen werden, wenn die Ausschnitte das offene Ende der Verpackung passieren. Wie in 2 zu sehen ist, führt die vertikal angeordnete und umgedrehte geöffnete Verpackung 2 dazu, dass die Fläschchen unter Schwerkraft dem Karussell zugeführt werden. Die Fläschchen 8, die einzeln in jeweiligen Ausschnitten 44 gehalten werden, werden dadurch von dem sich drehenden Karussell herumgeführt, bis jeder Ausschnitt einen Ausgang der Zuführungsvorrichtung in Form einer Öffnung 27 in dem Gehäuse 21 der Zuführungsvorrichtung erreicht. Ein Schalter kann beim Drehen des Karussells auf leere Ausschnitte prüfen. Die Ausgangsöffnung 27 befindet sich auf der der offenen Verpackung gegenüberliegenden Seite des Karussells. Wie in 2 zu sehen ist, sind die Zuführungsvorrichtung und die damit verbundene Verpackung im Gebrauch vertikal angeordnet, so dass der Ausgang 27 am Boden der Zuführungsvorrichtung angeordnet ist und so jedes Fläschchen aus der Ausgangsöffnung fällt (unter Schwerkraft), wenn es diese erreicht. Die Ausschnitte, die leer sind, wenn ihre Fläschchen aus der Ausgangsöffnung fallen, werden beim Drehen des Karussells weiter geführt, wodurch sie letztendlich frische Fläschchen aus der Verpackung aufnehmen und der Vorgang fortgesetzt wird.
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In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform könnte die Reihe von Fläschchen aus einer Verpackung, ähnlich wie die Verpackung 2, in einen Träger, ähnlich wie der Träger 30, ohne manuelle Handhabung genommen werden und dann von dem Träger in die Zuführungsvorrichtung 20 geführt werden. Indem eine der großen Seiten der Verpackung entfernt wird, um die Fläschchen freizulegen, und diese mit einer Hälfte des Trägers in Berührung gebracht werden, können die Fläschchen beispielsweise als Reihe in den Träger überführt werden. Die andere Hälfte des Trägers kann dann auf die Oberseite der ersten Hälfte gesetzt werden, um die überführten Fläschchen in dem Träger zu umschließen. Wenn der Träger mit der Zuführungsvorrichtung verbunden ist, können die Fläschchen direkt aus der enthaltenen Reihe zugeführt werden.
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Bezugnehmend auf 6 ist eine aufgeschnittene Ansicht der Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 gezeigt, bei der ein internes Detail des Karussells 40 zu sehen ist, das eine Verriegelung 50 zur Verhinderung einer versehentlichen Drehung des Karussells aufweist. Die Verriegelung 50 ist federgespannt. Die Verriegelung umfasst ein Mittelstück 52, das sich gleitend in einer Mittelbohrung 41 in dem Karussell 40 bewegt. Das Mittelstück 52 weist zwei von ihm vorragende Ansätze 58 auf. Das Mittelstück 52 der Verriegelung ist in der Bohrung 41 des Karussells 40 durch eine in der Bohrung angeordnete Feder 54 vorgespannt. Die Feder 54 spannt zu der Verriegelung vor, so dass die vorstehenden Ansätze 58 in die Öffnungen 23 in dem das Karussell umgebende Gehäuse 21 eingreifen, insbesondere in eine Seite 21a des Gehäuses. Wenn die Verriegelung auf diese Weise vorgespannt ist, verhindern die in das Gehäuse 21 eingreifenden Ansätze eine Drehung des Karussells. Wenn die Zuführungsvorrichtung 20 aus ihrer Betriebsstellung entfernt wird (d. h. wenn sie sich nicht mehr in ihrer Basisstation wie hiernach beschrieben befindet), kann ein Anwender in das Mittelstück 52 der Verriegelung drücken, um dadurch die Ansätze 58 aus ihrem Eingriff mit den Öffnungen 23 in dem Gehäuse 21 zu lösen und das Karussell manuell zu drehen, um die Zuführungsvorrichtung von Fläschchen zu leeren, d. h. sie zu entladen, wenn dies gewünscht ist. Wenn die Zuführungsvorrichtung 20 im Gebrauch wie hiernach beschrieben positioniert ist, wird die Verriegelung nach innen gedrückt, damit das Karussell von dem Antrieb gedreht werden kann. In 6 ist auch ein Positionsgeber 60 auf dem Karussell zum Nachweis der Drehposition des Karussells gezeigt. Die Position kann in eine Steuereinheit der Vorrichtung (nicht gezeigt) eingegeben werden. Die Steuereinheit kann auch den Antrieb und somit Parameter, wie etwa die Zuführungsgeschwindigkeit (z. B. die Drehgeschwindigkeit des Karussells) der Vorrichtung nach der von einem Anwender eingestellten Geschwindigkeit steuern.
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7 zeigt eine Ausführungsform eines gesamten Arbeitsablaufs, in dem eine Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 mit einem Verpackungsträger 30 verbunden ist, der mit einer geöffneten Verpackung 2 gemäß 1 bis 6 beladen ist. Die Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 ist vertikal (mit der umgedrehten Verpackung 2 in ihrer Oberseite) in einer Betriebsstellung auf einer Basiseinheit 70 befestigt, die wiederum mit einem Druckwerk 80 verbunden ist. Die Basiseinheit 70 kann beispielsweise auf einer Arbeitsfläche angeordnet sein. Die Basiseinheit umfasst einen Antrieb (nicht gezeigt) zum Bedienen (d. h. Drehen) des Karussells 40 der Zuführungsvorrichtung 20, wobei es sich um einen manuell bedienten Antrieb handeln könnte, der aber in diesem bevorzugten Beispiel ein motorisierter Antrieb ist. Wenn die Zuführungsvorrichtung mit dem Antrieb auf der Basiseinheit verbunden ist, wird der Antrieb von einer elektronischen Steuereinheit (nicht gezeigt) gesteuert, die vorzugsweise einen Computer umfasst. Wenn der Antrieb das Karussell dreht, wird die Position des Karussells von dem Positionsgeber 60 ermittelt und an die Steuereinheit geleitet. Die Steuereinheit erhält somit Informationen, welche Aufnahmestellen des Karussells Fläschchen an den Ausgang geliefert haben. Die Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 kann von der Basiseinheit 70 gelöst werden, damit diese beispielsweise mit einer frischen Verpackung mit Fläschchen verbunden werden kann und/oder zu Wartungszwecken.
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Unter Bezugnahme auf 8 wird eine Ausschnittsansicht gezeigt, die Details einer Behälter-Zuführungsvorrichtung 20 gemäß der Erfindung in Position in der Basiseinheit 70 zeigt. Der Ausschnitt zeigt die Zuführungsvorrichtung 20, bei der eine Hälfte ihres Gehäuses 21 entfernt ist, so dass das Karussell 40 im Inneren sichtbar ist. Das Karussell 40 weist einen integrierten gezahnten Ansatz 62 auf, der durch Eingriff mit dem Antrieb der Basiseinheit 70 angetrieben, d. h. gedreht werden kann. Wenn das Karussell auf diese Weise gedreht wird, werden Fläschchen 8 nacheinander aus ihrer Verpackung 2 in die ausgeschnittenen Aufnahmestellen in dem Karussell geführt und von dem Karussell zum Ausgang 27 der Zuführungsvorrichtung geführt, wonach die Fläschchen nacheinander aus der Zuführungsvorrichtung fallen.
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In der Ausführungsform eines Arbeitsablaufs, die in diesem Beispiel für ein Druckwerk gezeigt ist, verlassen die Fläschchen die Zuführungsvorrichtung 20 auf einem Paar Rollen 72 (von denen in der Zeichnung nur eine zu sehen ist), um das Fläschchen 8' zur orientieren und für die Aufnahme durch eine Transportschlittenanordnung auf einem Roboterarm 74 vorzubereiten. Fakultativ können die Rollen 72 das Fläschchen 8' drehen, bis eine korrekte Orientierung erreicht ist, z. B. bis ein optischer Sensor 75 einen Rand (z. B. einen Rand eines Etiketts oder Schriftbereichs 9 auf dem Fläschchen) lokalisiert. Wenn das Fläschchen 8' korrekt orientiert ist, schließen sich ein Paar von Roboterbacken 77, die Teil des Transportschlittens auf dem Roboterarm sind, auf dem orientierten Fläschchen und halten es so in Position. Der Transportschlitten wird dann zu dem Druckwerk 80 getrieben.
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9A zeigt das Fläschchen
8' nach dessen Überführung zu dem Druckwerk
80. Ein Druckprozess nach Art einer Farbsublimation wird vorzugsweise zur Markierung der Fläschchen verwendet, beispielsweise wie in
WO 2013/059568 beschrieben. Ein Farbstoff tragendes bedrucktes Band
82 wird z. B. von Rollen in die korrekte Stellung in der Nähe des Fläschchens
8' und unter einen beheizten Block
84 bewegt. Der Block
84 wird wie in
9B nach unten gedrückt, wodurch das Band zwischen dem Block und dem Fläschchen eingekeilt wird. Der Farbstoff von dem Band verdampft und wird auf die Schreibfläche (Etikett oder Markierbereich) des Fläschchens übertragen. Nach dem Drucken wird der Block nach oben und von dem bedruckten Fläschchen weg bewegt. Auf diese Weise können Fläschchen mit jedem geeigneten Etikett und jeder Legende bedruckt werden. Ein Bandmagazin, das in Position gleitet, kann zur Erleichterung des Einsetzens des Bandes in die Vorrichtung durch einen Anwender verwendet werden.
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Wie in 10A und 10B zu sehen ist, öffnet sich schließlich zumindest eine Backe 77 der Transportanordnung, so dass das bedruckte Fläschchen 8' ausgeworfen wird und von einer Rutsche 88 in ein Auffangsystem oder einen Auffangpunkt (nicht gezeigt) für den Anwender geführt wird.
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Der Arbeitsablauf kann fakultativ einen Filter für zerbrochene Fläschchen umfassen. Wenn ein Fläschchen im Verlauf des Überführungsvorgang zu dem Druckwerk 80 zerbricht, können die Roboterbacken 77 es nicht mehr richtig greifen, weil sie sich nicht mehr soweit schließen können, dass sie das Fläschchen greifen können. Wenn das Fläschchen von den Backen bewegt wird, durchläuft es eine Filterstation, wo das zerbrochene Fläschchen unter Schwerkraft nach unten fällt. Die Filterstation könnte auch zum Verwerfen von Fläschchen verwendet werden, die bei einer Überprüfung oder einem Test versagen, bevor sie zum Druckwerk bewegt werden.
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Es versteht sich, dass statt einer Behälter-Zuführungsvorrichtung, die mit einem Druckwerk verbunden ist, wie in der beiliegenden Figur zu sehen ist, zwei oder mehr Behälter-Zuführungsvorrichtungen mit einem Druckwerk verwendet werden könnten, z. B. mit entsprechender Koordination der Überführung von Fläschchen zu dem Druckwerk. Ein Fläschchen von einer Zuführungsvorrichtung könnte beispielsweise für den Druck vorbereitet werden (z. B. Ausrichtung und Überführung des Fläschchens), während ein Fläschchen einer anderen Zuführungsvorrichtung bedruckt wird. Somit könnten mehrere Zuführungsvorrichtungen für erhöhten Durchsatz sorgen. Für Anwendungen und Märkte, bei denen der Durchsatz weniger wichtig ist, könnte eine einzelne Zuführungsvorrichtung verwendet werden.
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Auf dem Gebiet der Chromatographie werden die meisten Analysen mit 12 mm × 32 mm großen Autosampler-Fläschchen aus Glas durchgeführt. Diese Fläschchen sind zylindrisch geformt und werden üblicherweise in Großpackungen oder Schalen, üblicherweise mit ungefähr 100 Einheiten geliefert. Die Überführung dieser Fläschchen aus ihrer Transportverpackung in den Chromatographie-Ablauf erfolgt zurzeit in einem manuellen Verfahren. Auch wenn der Arbeitsablauf die Bearbeitung von Proben, die Überführung von Flüssigkeiten und die Analyse in automatisierten Instrumenten, wie etwa Autosamplern, umfasst, erfolgt die Überführung aus der Verpackung zu dem Autosampler-Gerät dennoch manuell. Die manuelle Überführung kann in diesem Stadium quantitative Fehler aufgrund von Probenverlust, Beschädigung der Fläschchen und Kontamination der Probe einführen. Die erfindungsgemäße Zuführungsvorrichtung ermöglicht aber einen vollautomatischen Prozess, wodurch die oben erwähnten Probleme reduziert werden. Laborbehälter, wie etwa Fläschchen, können ohne manuelle Handhabung direkt aus ihrer Verpackung zu einem automatisierten Instrument überführt werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das eine oben veranschaulichte Instrument beschränkt, d. h. ein Instrument, das ein Druckwerk umfasst, sondern sie kann auch mit nur wenig Modifikation zur Zuführung von einzelnen Fläschchen in eine Vielzahl verschiedener Auffangformate verwendet werden, die hierin als Aufnahmevorrichtungen bezeichnet werden. Dies kann die direkte Manipulation auf einer Vielzahl verschiedener Vorrichtungen gestatten. Mehrere Beispiele von Aufnahmevorrichtungen für die Fläschchen werden nun beschrieben.
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1. Autosampler-Schalen/Aufbewahrung von Proben/Verbindungen:
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Die meisten Instrumente können SBS-Footprint-Schalen oder Platten verwenden, in denen z. B. zwischen 40 und 50 Fläschchen untergebracht werden können. Die erfindungsgemäße Zuführungsvorrichtung kann zur automatischen Führung von Fläschchen in solche Platten ohne manuelle Intervention verwendet werden.
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2. Automatisches Crimpen:
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Durch die Verwendung von elektronischen und pneumatischen Bördelinstrumenten entfiel die Notwendigkeit von manueller Kraftaufbringung zum korrekten Schließen der Quetschverbindung auf Fläschchen, aber in den meisten Fällen werden die Fläschchen noch immer manuell in die Backen des Crimpers eingeführt. Viele Jahre lang fand sich die Integration eines Fläschchen-Zuführungsmechanismus und eines Crimpers nur in der pharmazeutischen Verpackung im großen Maßstab, aber nicht in mittleren oder kleinen Laboranwendungen.
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3. Automatisches Zusammensetzen von Fläschchen mit Schraubverschluss und Kappen.
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4. Automatisches Wiegen, z. B. Tara-Wiegen.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in der fehlenden manuellen Intervention, erhöhter Sauberkeit, einer Verringerung von Bruchschäden und Handhabungsfehlern, einer Verringerung von Fläschchenschwund und einer Integration des Arbeitsablaufs.
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Aus den spezifischen obigen Ausführungsformen wird ein generalisierter Arbeitsablauf bzw. ein Arbeitsablauf auf hoher Ebene, der den Vorgang der vorliegenden Erfindung umfasst, offensichtlich. Ein solcher generalisierter Arbeitsablauf ist in 11 gezeigt. Fläschchen, die von einem Lieferanten 100 verpackt werden und in ihrer Verpackung transportiert werden (Schritt 101) kommen letztendlich bei dem Anwender in einer fertig befüllten Schale oder einer reihenförmigen Anordnung von mehreren Fläschchen 102 an. Die reihenförmige Anordnung von Fläschchen wird (in Schritt 103) in einen Trichter 104 geladen, der den oben beschriebenen Verpackungsträger und/oder einen separaten Träger umfassen kann. Der Trichter wird mit der Fläschchen-Transfervorrichtung oder Zuführungsvorrichtung 106 verbunden (Schritt 105). Die Fläschchen-Transfervorrichtung erfasst die Aufnahme der Fläschchen (Schritt 107) und sorgt für individuellen Fläschchentransport 108. Eine Bedienung, wie etwa eine Drehung der Transfervorrichtung (Schritt 109), ermöglicht die Abgabe der Fläschchen an ein Instrument oder eine Aufnahmevorrichtung 110. Die Fläschchen können dann je nach Art des Instruments oder der Aufnahmevorrichtung bearbeitet werden (Schritt 111). Beispielsweise kann das Verfahren einen oder mehrere der folgenden Vorgänge umfassen: Analyse, Identifikation, Verschluss, Hinzufügen von Proben, Zählen und Wiegen 112.
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Die obigen beschriebenen Ausführungsformen sind lediglich Beispiele von erfindungsgemäßen Vorrichtungen. Es versteht sich, dass verschiedene Modifikationen an den gezeigten Ausführungsformen möglich sind und diese dann dennoch im Umfang der Erfindung liegen.
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Wie hierin verwendet, einschließlich in den Ansprüchen, sind Singularformen der hierin verwendeten Begriffe auszulegen, als ob sie auch die Pluralform beinhalten würden, und umgekehrt, sofern der Kontext nichts anderes besagt. Sofern der Kontext nichts anderes besagt, bedeutet ein Verweis im Singular, z. B. „ein” oder „eine” „eine oder mehrere”.
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In der Beschreibung und in den Ansprüchen dieser Spezifikation bedeuten die Wörter „umfassen”, „einschließlich”, „aufweisend” und „enthalten” und ihre Abwandlungen, beispielsweise „umfassend” und „umfasst” usw. „einschließlich, aber ohne Einschränkung” und sie sollen keine anderen Komponenten ausschließen (und schließen keine anderen Komponenten aus).
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Es versteht sich, dass Abwandlungen der obigen Ausführungsformen der Erfindung möglich sind und dennoch in dem Umfang der Erfindung liegen. Jedes in dieser Spezifikation offenbarte Merkmal kann, sofern nichts anderes angegeben ist, durch alternative Merkmale ersetzt werden, die demselben, einem äquivalenten oder ähnlichen Zweck dienen. Sofern nichts anderes angegeben ist, ist jedes offenbarte Merkmal somit nur ein Beispiel einer generischen Reihe von äquivalenten oder ähnlichen Merkmalen.
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Die Verwendung von beliebigen Beispielen oder beispielhafter Wortlaute („beispielsweise”, „wie etwa”, „zum Beispiel”, „z. B.” und dergleichen) hierin dient lediglich der besseren Veranschaulichung der Erfindung und weist nicht auf eine Einschränkung des Umfangs der Erfindung hin, sofern nicht anderes beansprucht wird. Kein Wortlaut in der Spezifikation sollte ausgelegt werden, als ob er auf ein nicht beanspruchtes Element als wesentlich für die praktische Umsetzung der Erfindung verweisen würde.
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Alle in dieser Spezifikation beschriebenen Schritte können in jeder beliebigen Reihenfolge oder gleichzeitig durchgeführt werden, sofern nichts anderes gesagt wurde oder der Kontext etwas anderes verlangt.
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Alle in dieser Spezifikation offenbarten Merkmale können in jeder Kombination kombiniert werden, mit Ausnahme von Kombinationen, bei denen zumindest einige dieser Merkmale und/oder Schritte sich gegenseitig ausschließen. Insbesondere sind die bevorzugten Merkmale der Erfindung auf alle Aspekte der Erfindung anwendbar und können in jeder Kombination verwendet werden. Analog können Merkmale, die in nicht wesentlichen Kombinationen beschrieben wurden, separat verwendet werden (nicht in Kombination).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0254214 A [0004]
- WO 2013/059568 [0054]