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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für
Hohlschaftwerkzeuge. Diese Spannvorrichtung eignet sich insbesondere
zum Einbau in einem Aufnahmekörper, der vorzugsweise an einer
Revolverscheibe befestigt ist oder einen integralen Bestandteil
der Revolverscheibe darstellt. Die Spannvorrichtung umfasst eine
in ihrer Rotationsachse liegende Zugstange, die bei axialer Verschiebung mehrere
Zangensegmente eines Zangenkopfes radial nach außen verlagert.
Die axiale Verschiebung der Zugstange wird durch ein Antriebsmittel,
beispielsweise einen Spiralbolzen hervorgerufen. Beim radialen Aufspreizen
des Zangenkopfes hintergreifen dessen Zangensegmente eine Spannschulter
des einzuspannenden Hohlschaftwerkzeuges, um dieses am Aufnahmekörper
fest zu spannen. Eine solche Spannvorrichtung umfasst weiterhin
eine zentrale Axialbohrung in der Zugstange, in welche ein Kühlmitteladapterrohr
für eine innengeführte Kühlmittelzufuhr
zum Hohlschaftwerkzeug einsetzbar ist. Das Kühlmittel wird
dem Kühlmitteladapterrohr am werkzeugabgewandten Ende über
einen Kühlmittelstutzen zugeführt.
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Gattungsgemäße
Spannvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik seit geraumer
Zeit bekannt und dienen als zumeist manuell betätigte Universalspanner
für stehende und rotierende/angetriebene Hohlschaftwerkzeuge.
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Die
DE 38 14 550 C1 beschreibt
eine Spannvorrichtung zum axialen Spannen zweier voneinander lösbarer
Maschinenteile. An dem ersten Maschinenteil sind ein hohler Zentrier-Ansatz,
eine den Ansatz umgebende Anlagefläche sowie eine innen
im Ansatz eingearbeitete Ringnut vorgesehen, die eine sich zum freien Ansatzende
hin konisch verjüngende Nutflanke aufweist. Das zweite
Maschinenteil besitzt eine dem Ansatz angepasste Aufnahmebohrung,
die von einer Stirnfläche umgeben ist, an welche die Anlagefläche
angepresst wird. Weiterhin sind im zweiten Maschinenteil mehrere
Spannklauen vorgesehen, die sich jeweils mit einem Ende an einer
Nutflanke im zweiten Maschinenteil abstützen. Außerdem
ist eine axial bewegliche Spannhülse angeordnet, die im Bereich
der beiden Enden der Spannklauen je einen Spannkegel aufweist, mit
dem die Spannklauen parallel zueinander radial nach außen
bewegbar und an die Nutflanken anpressbar sind. Diese Spannvorrichtung
realisiert damit das Grundprinzip einer gattungsgemäßen
Spannvorrichtung und ermöglicht unter anderem einen schnellen
Werkzeugwechsel, eine hohe Zentriergenauigkeit und ausreichend große
Spannkräfte. Eine innengeführte Kühlmittelzufuhr
ist in dieser Druckschrift nicht beschrieben.
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Aus
der
DE 10 2007
033 350 A1 ist eine Spannvorrichtung für einen
Hohlschaft bekannt. Die Spannvorrichtung besitzt Spannklauen, die
durch einen in der Arbeitsspindel axial verschieblich geführten
Spannkopf zwischen einer Spannstellung, in der die Spannklauen in
der Hohlschaftaufnahme mit einer Spannstruktur in Eingriff sind,
und einer Offenstellung ohne Eingriff in die Spannstruktur verstellbar sind.
Auch diese Veröffentlichung beschäftigt sich nicht
mit den Besonderheiten einer innengeführten Kühlmittelzufuhr
zum Hohlschaftwerkzeug.
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Die
DE 10 2004 035 993
A1 beschreibt eine verbesserte Spannvorrichtung mit einer
optimierten Schmiegung und Fangsicherheit. Auch diese Spannvorrichtung
dient dem axialen Spannen zweier voneinander lösbarer Maschinenbauteile,
wobei eine axial verschiebbare Zugstange an Spannelementen angreift,
mit der Besonderheit, dass die Zugestange über mindestens
zwei Steuerflächen verfügt, an denen sich die
Spannelemente abstützen und/oder mittels derer die Spannelemente
durch Verschieben der Zugstange bewegbar sind.
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Als
Schnittstelle zwischen Werkzeug und Maschine hat sich bei modernen
Werkzeugmaschinen der so genannte Hohlschaftkegel durchgesetzt, dessen
grundsätzliche Gestaltung genormt ist in DIN 69893, DIN
69063 und ISO 12164. Während
derartige Hohlschaftwerkzeuge zunächst überwiegend
in Spindeln von Bearbeitungszentren eingesetzt wurden, gibt es neuerdings
auch Bestrebungen derartige Werkzeuge an Revolverscheiben einzusetzen.
Insbesondere das zuletzt genannte Einsatzfeld erfordert Spannvorrichtungen,
die nicht nur einen schnellen Werkzeugwechsel bei hoher Genauigkeit
gestatten, sondern auch mit möglichst geringem Bauraum
auskommen, damit zahlreiche Hohlschaftwerkzeuge an den Revolverscheiben
angeordnet werden können. Neben einer geringen Einbautiefe
für die Spannvorrichtung besteht eine weitere Forderung
darin, eine innengeführte Kühlmittelzufuhr zu
nicht angetriebenen Hohlschaftwerkzeugen durch die Spannvorrichtung
hindurch zu ermöglichen. Gleichzeitig soll es die Spannvorrichtung
generell gestatten, sowohl rotierende als auch stehende Werkzeuge
einzuspannen, ohne dass erhebliche Umbauarbeiten erforderlich sind,
die insbesondere aus der Anforderung resultieren, die innengeführte
Kühlmittelzufuhr zu unterbrechen, wenn ein angetriebenes
Werkzeug eingespannt wird, um anstelle eines Kühlmitteladapterrohrs
eine zentrale Antriebswelle zum Werkzeug zu führen. Dabei
ist es besonders problematisch, dass ein fehlerhafter Umbau der
Spannvorrichtung dazu führen kann, dass Kühlmittel
ungewollt in der Spannvorrichtung austritt, woraufhin umfangreiche
Wartungs- und Reparaturarbeiten notwendig werden.
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Eine
Spannvorrichtung zur Befestigung von Hohlschaftwerkzeugen an einer
Revolverscheibe wurde erst kürzlich durch die Firma MAPAL
Dr. Kress KG in Fachkreisen präsentiert. Diese Spannvorrichtung
soll eine zentral innengeführte Kühlmittelzufuhr gestatten
und eine geringe Einbautiefe benötigen. Da die gesamte
axiale Länge dieser Vorrichtung allerdings den Bauraum
in typischen Aufnahmeteilen einer Revolverscheibe überschreitet,
ist ein zusätzlicher Anbauflansch erforderlich, der auf
einer Sternrevolverscheibe umfangsseitig um jeweils 15 mm aufbaut
und damit die so genannte Schlüsselweite eines Sternrevolvers
von 270 mm auf 300 mm erhöht. Damit verringert sich die
mögliche Werkzeuglänge, die am Sternrevolver genutzt
werden kann, wodurch der Einsatzbereich unerwünscht beschränkt
wird. Eine Reduzierung der Einbautiefe kommt bei dieser vorgeschlagenen
Lösung nicht in Betracht, da die Kühlmittelzufuhr über
ein radial verlaufendes Kühlmittelübergaberohr
erfolgen muss, welches in Achsrichtung hinter einem ebenfalls radial
verlaufenden Spannbolzen angeordnet ist. Weiterhin ist an der vorgestellten Lösung
problematisch, dass es bei unaufmerksamen Umrüstarbeiten
dazu kommen kann, dass Werkzeuge ohne zentral innengeführte
Kühlmittelzufuhr eingespannt werden, obwohl eine Umschaltung
der Kühlmittelzufuhr nicht vorgenommen wurde. In diesem
Fall würde Kühlmittel unkontrolliert in die Revolverscheibe
eindringen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine verbesserte
Spannvorrichtung bereit zu stellen, die hohe Spanngenauigkeiten
und Steifigkeiten gestattet, eine zentral innengeführte Kühlmittelzufuhr
ermöglicht, welche bei Bedarf sicher deaktiviert werden
kann, und die gleichzeitig nur eine reduzierte axiale Baulänge
aufweist, um sie insbesondere für den Einsatz an Revolverscheiben
zu qualifizieren.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Spannvorrichtung gemäß dem
beigefügten Anspruch 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Spannvorrichtung zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass der Kühlmittelstutzen an
ein Kühlmitteleintrittsrohr angeschlossen ist, welches
im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse verläuft und
zwischen einer inneren und einer äußeren Kühlwegstellung
verstellbar ist, wobei das Kühlmittel nur in der inneren
Kühlwegstellung zum Kühlmittelstutzen geführt
wird.
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Durch
die besondere Anordnung der für die Kühlmittelführung
erforderlichen Kanäle gelingt es mit der vorliegenden Erfindung,
eine Spannvorrichtung mit einer sehr kurzen Bautiefe bereit zu stellen. Bei
einem typischen Plananlagedurchmesser des eingespannten Hohlschaftwerkzeugs
von 63 mm (Nenngröße HSK 63) ist eine Bautiefe
von nur 58 mm für die gesamte Spannvorrichtung erreichbar.
Ein auf die Revolverscheibe zusätzlich aufbauender Anbauflansch
wie bei der oben beschriebenen, von der Firma MAPAL vorgestellten
Spannvorrichtung ist nicht erforderlich, so dass beim bevorzugten
Einsatz der Spannvorrichtung an einer Sternrevolveranordnung eine
Schlüsselweite von lediglich 270 mm erreichbar ist (Durchmessermaß zwischen
zwei gegenüberliegenden Plananlageflächen). Damit
sind längere Werkzeuge in der Spannvorrichtung einsetzbar,
wodurch sich das Einsatzgebiet der Spannvorrichtung an typischen
Drehmaschinen erweitern lässt.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform ist das Kühlmitteleintrittsrohr
feststehend angeordnet. Die Umschaltung zwischen den beiden Kühlwegstellungen
erfolgt in diesem Fall mit Hilfe eines Betätigungskolbens,
der axial zum Kühlmitteleintrittsrohr verschiebbar ist
und den Kühlmittelweg zum Kühlmittel stutzen versperrt,
wenn die Kühlmittelzufuhr nicht über das zentral
liegende Kühlmitteladapterrohr erfolgen soll.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform ist das Kühlmitteleintrittsrohr
selbst axial verschiebbar, um zwischen den beiden Kühlwegstellungen
zu wechseln.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Kühlmittelstutzen
radial zwischen dem Kühlmitteladapterrohr und dem Kühlmitteleintrittsrohr
verläuft und zumindest abschnittsweise in einem Führungskolben
ausgeformt ist, welcher das werkzeugabgewandte Ende der Zugstange
aufnimmt oder einstückig mit dieser ausgebildet ist. Für die
Kühlmittelzufuhr zu dem axial verlaufenden Kühlmitteladapterrohr
ist dadurch keine Verlängerung in Achsrichtung erforderlich.
Vielmehr zweigt der Kühlmittelstutzen radial am werkzeugabgewandten
Ende des Kühlmitteladapterrohrs ab. Dazu ist sicher zu stellen,
dass der Kühlmittelstutzen mit dem gesamten Spannsystem
axial mitbewegt werden kann, wenn die Spannvorrichtung betätigt
wird. Dies ist erreichbar, indem der Kühlmittelstutzen
durch den Führungskolben verläuft, der seinerseits
während des Spannvorgangs axial beweglich ist. Der Kühlmittelstutzen
kann im Wesentlichen in derselben Ebene liegen, wie ein Spiralbolzen,
der als Antriebsmittel für die axiale Bewegung der Zugstange
agiert, wobei sich Spiralbolzen und Kühlmittelstutzen beispielsweise
diametral gegenüber liegen oder in einem anderen Winkel
zueinander stehen, sodass sie sich gegenseitig nicht behindern.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform durchstößt
der Betätigungskolben oder eine axiale Verlängerung
des Kühlmitteleintrittsrohrs (wenn dieses axial verschiebbar
gestaltet ist) die Anlagefläche des Aufnahmekörpers,
an welcher das Hohlschaft- Werkzeug zur Anlage kommt. Diese axiale Verlängerung
bzw. der Betätigungskolben ragen über die Anlagefläche
hinaus, wenn sich das Kühlmitteleintrittsrohr in der inneren
Kühlwegstellung befindet. Dadurch wird dem Bediener der
Spannvorrichtung signalisiert, dass die innere Kühlwegstellung
für stehende Werkzeuge eingenommen ist und die Kühlmittelzufuhr
zu dem in der Rotationsachse liegenden Kühlmitteladapterrohr
erfolgt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Betätigungskolben
in einem Bereich der Anlagefläche austritt, welcher zumindest teilweise
von einer Anschlagfläche eines eingespannten Werkzeugs überdeckt
wird, welches keine Kühlmittelzufuhr auf zentralem Wege über
das Kühlmitteladapterrohr gestattet. Ein derartiges Werkzeug lässt
sich somit in der Spannvorrichtung nur einspannen, wenn der Betätigungskolben
des Kühlmitteleintrittsrohrs im Aufnahmekörper
versenkt wird. Dies kann durch manuelle Betätigung, beispielsweise
einschrauben, oder zwangsläufige Verschiebung des Betätigungskolbens
bei der Montage eines angetriebenen Werkzeugs erfolgen. Beispielsweise
kann der Betätigungskolben federbelastet sein, sodass er
bei Überwindung der Federkraft im Aufnahmekörper
versenkt wird. Der Betätigungskolben wirkt gleichzeitig als
Umschalter für den Kühlmittelweg derart, dass
die Kühlmittelzufuhr zum innen liegenden Kühlmitteladapterrohr
nur bei eingenommener innerer Kühlwegstellung erfolgt.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform,
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen:
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1:
eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines Sternrevolvers einer
Werkzeugmaschine mit zahlreichen Aufnahmekörpern;
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2:
eine vereinfachte Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung mit einem eingespannten stehenden Hohlschaftwerkzeug;
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3:
eine vereinfachte Längsschnittdarstellung der Spannvorrichtung
aus 2 mit gelöstem Hohlschaftwerkzeug;
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4:
eine vereinfachte Längsschnittdarstellung der Spannvorrichtung
mit einem gelösten angetriebenen Hohlschaftwerkzeug.
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1 zeigt
eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines typischen Sternrevolvers 01 einer nicht
näher dargestellten Werkzeugmaschine. Am Umfang des Sternrevolvers 01 sind
zahlreiche Aufnahmekörper 02 angeordnet, in welche
Spannvorrichtungen eingesetzt werden können. Die Aufnahmekörper 02 besitzen
eine Anlagefläche 03, die an die üblicherweise
standardisierten Abmessungen von Spannvorrichtungen angepasst ist.
Jeder Aufnahmekörper 02 ist mit Befestigungsschrauben 04 am
Sternrevolver 01 angebracht. Bei abgewandelten Ausführungsformen
können die Aufnahmekörper 02 auch einstückig
mit der Sternrevolverscheibe ausgebildet sein. Die Aufnahmekörper 02 besitzen
weiterhin eine Aufnahmeöffnung 05, deren Abmessungen im
Durchmesser und in der Tiefe den Bauraum für die aufzunehmende
Spannvorrichtung definieren.
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2 und 3 zeigen
vereinfachte Längsschnittansichten einer bevorzugten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Spannvorrichtung 10 mit einem
Werkzeug 11, insbesondere einem Hohlschaftwerkzeug. Dabei
zeigt 2 den gespannten Zustand und 3 den
gelösten Zustand der Spannvorrichtung.
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Die
Spannvorrichtung 10 ist im Aufnahmekörper 02 eingesetzt.
Im gespannten Zustand ist das Hohlschaftwerkzeug 11 an
die Anlagefläche 03 gezogen und auf diese Weise
mit dem Aufnahmekörper 02 verspannt. Bei dem dargestellten
Werkzeug 11 handelt es sich um ein stehendes Werkzeug,
welches eine Kühlmittelzufuhr über einen zentralen Kühlmittelkanal 12 erfordert.
Der Kühlmittelkanal 12 des Hohlschaftwerkzeuges 11 verläuft
als Bohrung, deren Achse mit der Rotationsachse 13 des
Werkzeugs und der Spannvorrichtung zusammen fällt.
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Die
Spannvorrichtung umfasst einen Spannzangenkopf, der aus mehreren
am Umfang verteilten Zangensegmenten 14 zusammengesetzt
ist. Der Zangenkopf umschließt mit den Zangensegmenten 14 eine
Zugstange 15, die für den Spannvorgang axial verschiebbar
ist. Die Zugstange 15 wird dazu von einem Spiralbolzen 16 angetrieben,
der radial nach außen geführt ist und vom Bediener
mit einem Schlüssel verdreht werden kann. Der Spiralbolzen 16 greift
mit einem innen liegenden Zapfen 17 in eine Ausnehmung
eines Führungskolbens 18 ein. Bei der Drehung
des Spiralbolzens 16 veranlasst der in Spiralform gestaltete
Zapfen 17 eine axiale Verlagerung des Führungskolbens 18 und
der an diesen unmittelbar anschließenden Zugstange 15.
Aus Montagegründen ist die Zugstange 15 zweiteilig
aufgebaut, so dass ihre beiden Abschnitte in den Aufnahmekörper 02 eingesetzt
und dort verschraubt werden können.
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An
der Zugstange 15 ist eine erste Auffahrschräge 20 angeordnet,
die einen steilen Auffahrwinkel von ≥ 50° bereitstellt
und an welcher der Zangenkopf bei axialer Verschiebung der Zugstange
aufläuft und dadurch radial nach außen gepresst
wird. Der Zangenkopf liegt dann auf einem zylindrischen Bereich 21 der
Zugstange 15 auf, um die Spannkräfte auf das Hohlschaftwerkzeug 11 zu übertragen.
Der Zangenkopf schmiegt sich dabei an eine Spannschulter 22 des
Werkzeugs an. Bei weiterer Verdrehung des Spiralbolzens 16 wird
die volle Spann kraft erzeugt, indem ein Zugkegel 23 im
mittleren Bereich der Zugstange 15 auf den Fußbereich
der Spannzange einwirkt. Dabei stützt sich der Fuß des
Spannzangenkopfs an einer Einhängeschulter 24 des
Aufnahmekörpers 02 ab. Die Einhängeschulter 24 kann
integraler Bestandteil des Aufnahmekörpers 02 sein
oder an einem zusätzlichen Stützteil 25 angeordnet
sein, welches in den Aufnahmekörper 02 eingeschraubt ist.
Das Stützteil 25 ist so geformt, dass die Einhängeschulter 24 möglichst
weit in Richtung zum Hohlschaftwerkzeug positioniert ist, wodurch
sich die Baulänge der Spannvorrichtung verkürzt.
Dazu ist die Einhängeschulter 24 weitestgehend
radial nach innen gesetzt.
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Um
die Zangensegmente 14 beim Lösen der Spannvorrichtung
radial nach innen zu bewegen, besitzt die Zugstange 15 eine
weitere Auffahrschräge 27 an ihrem werkzeugabgewandten
Ende. Bei der Drehung des Spiralbolzens 16 in Spannrichtung
(im dargestellten Beispiel in Uhrzeigerrichtung) wird die Zugstange 15 in
den Aufnahmekörper 02 hineinbewegt.
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Für
die Kühlmittelführung zum stehenden Hohlschaftwerkzeug 11 ist
in die Zugstange 15 ein Kühlmitteladapterrohr 30 eingeschraubt,
welches axial mit der Rotationsachse 13 ausgerichtet ist.
Das Kühlmitteladapterrohr 30 gestattet die Zufuhr
von Kühl- und Schmiermittel aus dem ortsfesten Aufnahmekörper 02 über
die bewegliche Spannvorrichtung in das Hohlschaftwerkzeug 11.
Zugeführt wird das Kühlmittel in das Kühlmitteladapterrohr 30 über
eine radiale Ausnehmung 31 am werkzeugabgewandten Ende,
welches dort mit entsprechenden Dichtungsringen ausgerüstet
sein kann. An die radiale Ausnehmung 31 schließt
ein Kühlmittelstutzen 32 an, der in den Führungskolben 18 eingesetzt
bzw. in diesem ausgebildet ist. Wie durch den eingezeichneten Pfeil angedeutet,
lassen sich die Zugstange mit dem Führungskolben 18 und
der daran angeordnete Kühlmittelstutzen 32 längs
der Rotationsachse 13 verschieben. Durch das radial außen
liegende Ende des Kühlmittelstutzens 32 ist die
Verbindung zu einem Kühlmitteleintrittsrohr 33 hergestellt,
ohne dass die axiale Spannbewegung der Zugstange 15 behindert
wird. Dieses radial außen liegende Ende ist beispielsweise zylinderförmig
geformt und mit einer Gleitdichtung versehen, sodass es bei axialer
Verschiebung des Kühlmittelstutzens 32 auf dem
eingesetzten Ende des Kühlmitteleintrittsrohrs 33 gleiten
kann.
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Das
Kühlmitteleintrittsrohr 33 verläuft parallel zur
Zugstange 15 und zum Kühlmitteladapterrohr 30, jedoch
radial nach außen versetzt. Zur Umschaltung des Kühlmittelweges
kann ein Betätigungskolben 40 axial verschoben
werden, um das Kühlmitteleintrittsrohr 33 zwischen
einer inneren und einer äußeren Kühlwegstellung
umzuschalten. Eine erste Zuführöffnung 34 ist
an eine im Aufnahmekörper 02 vorgesehene Kühlmittelversorgung
(nicht gezeigt) angeschlossen, um das Kühlmittel dem zentralen
Kühlmittelkanal 12 des Hohlschaftwerkzeugs 11 über
das Kühlmitteladapterrohr 30 zuzuführen.
In der äußeren Kühlwegstellung (vgl. 4)
ist der Betätigungskolben 40 so weit in das Kühlmitteleintrittsrohr 33 verschoben,
dass das Kühlmittel nicht mehr zum Kühlmittelstutzen 32 fließen
kann.
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Um
Fehlbedienungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft, dass das Kühlmitteleintrittsrohr
den Betätigungskolben 40 aufweist, der durch den
Aufnahmekörper 02 hindurchgeführt ist
und über die Ebene der Anlagefläche 03 hinausragt,
wenn die innere Kühlwegstellung eingenommen ist (2).
Bei einem Werkzeugwechsel wird dem Bediener durch den Betätigungskolben 40 eindeutig
signalisiert, dass eine Kühlmittelzufuhr zum zentralen
Kühlmitteladapterrohr 30 erfolgt.
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4 zeigt
die Spannvorrichtung mit einem gelösten angetriebenen Werkzeug 42.
Für eine Umschaltung des Kühlmittelwegs muss der
Betätigungskolben 40 im Aufnahmekörper 02 versenkt
sein, um die äußere Kühlwegstellung einzunehmen.
In dieser Stellung kann das Kühlmittel beispielsweise über eine
zweite Zuführöffnung 35, die sich im
Betätigungskolben 40 befindet, in den Betätigungskolben einströmen
und von dort beispielsweise an das angetriebene Werkzeug 42 geführt
werden (nicht gezeigt). Es ist vorteilhaft, wenn die nicht mit einer
zentral innengeführten Kühlmittelversorgung zu
betreibenden angetriebenen Werkzeuge eine Anschlagfläche 43 besitzen,
die zumindest teilweise über die Durchbruchposition des
Betätigungskolbens 40 hinausragt, so dass diese
Werkzeuge erst eingespannt werden können, wenn der Betätigungskolben
versenkt wurde. Eine Abwandlung ist dahingehend möglich,
dass der Betätigungskolben kürzer als in den Figuren
dargestellt ausgebildet wird und das angetriebene Werkzeug 42 einen
Fortsatz (PIN) hat, der die Distanz bis zum Betätigungskolben überbrückt.
In beiden Fällen wird bei einer Fehlstellung des Betätigungskolbens ein
Spannen unmöglich.
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Wenn
in der Spannvorrichtung 10 das angetriebene Werkzeug 42 eingespannt
werden soll, muss das Kühlmitteladapterrohr 30 entfernt
werden, um eine Antriebswelle 44 in diesem Bereich durchzuführen.
Sobald das Kühlmitteladapterrohr 30 entfernt wird,
führt dies zur Freigabe eines Sperrstiftes 45,
der aus dem Kopf der Zugstange 15 austritt. Der freigegebene
Sperrstift 45 verhindert, dass versehentlich ein stehendes
Werkzeug eingespannt wird, da er den freien Fügedurchmesser
des Hohlschaftwerkzeuges überragt. Angetriebene Werkzeuge
haben stattdessen in diesem Bereich eine geeignete Freimachung, so
dass sie trotz vorstehenden Sperrstifts 45 eingespannt
werden können.
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- 01
- Sternrevolver
- 02
- Aufnahmekörper
- 03
- Anlagefläche
- 04
- Befestigungsschrauben
- 05
- Aufnahmeöffnung
- 10
- Spannvorrichtung
- 11
- Stehendes
Hohlschaftwerkzeug
- 12
- Kühlmittelkanal
des Werkzeugs
- 13
- Rotationsachse
- 14
- Zangensegmente
- 15
- Zugstange
- 16
- Spiralbolzen
- 17
- Zapfen
- 18
- Führungskolben
- 20
- erste
Auffahrschräge
- 21
- Zylindrischer
Bereich der Zugstange
- 22
- Spannschulter
- 23
- Zugkegel
- 24
- Einhängeschulter
- 25
- Stützteil
- 27
- weitere
Auffahrschräge
- 30
- Kühlmitteladapterrohr
- 31
- radiale
Ausnehmung in 30
- 32
- Kühlmittelstutzen
- 33
- Kühlmitteleintrittsrohr
- 34
- erste
Zuführöffnung
- 35
- zweite
Zuführöffnung
- 40
- Betätigungskolben
- 42
- Angetriebenes
Werkzeug
- 43
- Anschlagfläche
- 44
- Antriebswelle
- 45
- Sperrstift
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3814550
C1 [0003]
- - DE 102007033350 A1 [0004]
- - DE 102004035993 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 69893 [0006]
- - DIN 69063 [0006]
- - ISO 12164 [0006]