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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer bildgebenden Untersuchung
eines mit einem PET-Tracer versehnen Patienten. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein PET-CT-Gerät, welches
zur Ausführung
eines solchen Verfahrens ausgestaltet ist.
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Während bei
einer bildgebenden Untersuchung mittels eines CT-Gerätes
aus einem CT-Bild in erster Linie morphologisch anatomische Informationen
von einem Untersuchungsbereich eines Patienten gewonnen werden,
können
mit einer bildgebenden Untersuchung mittels eines PET-Gerätes aus dem
PET-Bild funktionell molekulare Informationen extrahiert werden.
Die PET-Untersuchung
erfolgt dabei unter Einsatz eines sogenannten PET-Tracers, der dem
Patienten vor Untersuchungsbeginn appliziert bzw. injiziert wird
und der ein schwach radioaktives Material enthält, wobei eine von dem Material erzeugte
Strahlung von dem PET-Aufnahmesystem detektiert wird.
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Die
auf Basis der erfassten CT-Daten und PET-Daten erzeugten Bilder
enthalten jeweils für
sich betrachtet in der Regel nicht ausreichende Informationen, um
beispielsweise ein Tumorstaging oder eine Therapieplanung mit genügender Zuverlässigkeit durchzuführen. Die
fehlende Darstellung von normalen anatomischen Strukturen in einem
PET-Bild kann dazu führen,
dass eine histologische Sicherung des PET-Befundes gegebenenfalls
nur mittels einer Operation durchgeführt werden kann. Bei Kenntnis
der exakten anatomischen Lage von im Bild dargestellten Leitstrukturen
kann dagegen in vielen Situationen auf eine invasive Sicherung des
Befundes verzichtet werden. Daher wird in solchen Fällen ein
kombiniertes PET-CT-Gerät
eingesetzt, mit welchem eine kombinierte Darstellung von mor phologischer
und funktioneller Information in einem fusionierten Bild realisierbar
ist.
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Zur
Erstellung eines solchen Bildes hat sich dabei folgender Untersuchungsablauf
etabliert: Im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung wird mittels
eines CT-Gerätes
in einem ersten Schritt ein Übersichtsbild,
beispielsweise ein Topogramm, erstellt. Dieses Übersichtsbild dient als Grundlage
für die
gesamte weitere Planung. Dabei wird durch eine Bedienperson zunächst der
CT-Aufnahmebereich in dem Übersichtsbild
markiert, innerhalb dessen CT-Daten durch Spiralabtastung erfasst
werden sollen und für den
eine Rekonstruktion eines CT-Bildes erfolgen soll. Der CT-Aufnahmebereich
wird dabei so groß gewählt, dass
die für
die weitere Untersuchung bzw. Therapieplanung notwendigen anatomischen Leitstrukturen
im Bild abgebildet werden. Andererseits wird der CT-Aufnahmebereich
so klein wie möglich
dimensioniert, damit der Patient nicht unnötig einer zusätzlichen
Strahlenbelastung ausgesetzt ist.
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Anschließend wird
auf der Grundlage des Übersichtsbildes
der PET-Aufnahmebereich festgelegt. Der PET-Aufnahmebereich wird
dabei so dimensioniert, dass zumindest der zu untersuchende Bereich
des Gewebes von der Bildgebung vollständig erfasst wird. Limitierender
Faktor hierbei ist vor allem die lang dauernde Aufnahmezeit, die
zur Erfassung von PET-Daten notwendig ist, da der Abtastbereich des
Aufnahmesystem nur wenige Zentimeter beträgt, so dass der gesamte PET-Aufnahmebereich
aus einer Vielzahl von sequentiell nacheinander durchzuführender
Aufnahmen abtastbar ist, wobei für
jede Aufnahme eine Zeitspanne von einigen Minuten benötigt wird.
Es wird zunächst
die CT-Untersuchung und im Anschluss daran die PET-Untersuchung durchgeführt, wobei
zur Rekonstruktion des PET-Bildes
auf der Basis des CT-Bildes eine Schwächungskorrektur der PET-Daten
durchgeführt
wird. Die Schwächungskorrektur
ist notwendig, um eine im Körper
absorbierte und somit nicht detektierte Strahlung des eingesetzten
PET-Tracers zu kompensieren.
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Prinzipiell
könnte
in dem Untersuchungsablauf zwar auf die Erstellung eines CT-Übersichtsbildes
verzichtet werden, so dass eine dem Patienten insgesamt applizierte
Strahlendosis verringert wird. In solchen Fällen besteht jedoch der Nachteil,
dass der CT-Aufnahmebereich ohne detaillierte Information über die
Lage der anatomischen Strukturen festgelegt werden muss. Der CT-Aufnahmebereich
lässt sich
somit nur mit gewissen Unsicherheiten festlegen. Bei einer anschließenden CT-Messung
muss daher damit gerechnet werden, dass aufgrund der eingeschränkten Planungsmöglichkeit
auch nicht relevante Körperregionen
bestrahlt werden, bzw. dass die CT-Messung wiederholt werden muss,
weil interessante Bereiche von der CT-Bildgebung nicht erfasst werden.
In diesem Fall müsste
eine solche Messung wiederholt werden. In beiden Situationen würde der
Patient folglich unnötig
einer zu hohen Strahlendosis ausgesetzt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Durchführung einer
bildgebenden Untersuchung eines mit einem PET-Tracer versehenen
Patienten mittels eines kombinierten PET-CT-Gerätes so abzuändern, dass die insgesamt dem
Patienten applizierte Strahlendosis bei nahezu gleichbleibender
Planungssicherheit verringert wird. Darüber hinaus besteht die Aufgabe
weiterhin darin, ein PET-CT-Gerät
zur Durchführung
eines solchen Verfahrens auszugestalten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Durchführung einer bildgebenden Untersuchung
gemäß den Merkmalen
des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche
2 bis 5. Darüber
hinaus wird diese Aufgabe durch ein PET-CT-Gerät zur Durchführung einer
bildgebenden Untersuchung gemäß den Merkmalen
des unabhängigen
Anspruchs 6 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des PET-CT-Gerätes ist Gegenstand des Unteranspruchs
7.
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Zur
Dosiseinsparung wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Durchführung einer bildgebenden
Untersuchung eines mit einem PET-Tracer versehenen Patienten mittels
eines kombinierten PET-CT-Gerätes
vorgeschlagen, im Vorfeld einer CT-Untersuchung zunächst eine PET-Untersuchung
mit den folgenden Verfahrensschritten durchzuführen:
- – Festlegen
eines PET-Aufnahmebereichs für
die PET-Messung,
- – Erfassen
von PET-Daten aus dem PET-Aufnahmebereich,
- – Berechnen
eines PET-Übersichtsbildes
aus den erfassten PET-Daten und
- – Darstellen
des PET-Übersichtsbildes
auf einer Anzeigeeinheit.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird also die Untersuchungsreihenfolge dahingehend vertauscht, dass
zunächst
eine PET-Untersuchung und erst anschließend eine CT-Untersuchung durchgeführt werden.
Hierdurch ist die Bereitstellung bzw. Berechnung eines PET-Übersichtsbildes
aus den gewonnenen PET-Daten
anstelle eines CT-Übersichtsbildes
möglich.
Die Planung der weiteren Untersuchung bzw. die Evaluierung der Notwendigkeit
einer CT-Messung kann ausschließlich
basierend auf dem PET-Übersichtsbild
durchgeführt
werden.
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Hieraus
ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:
- a)
Wegfall der Aufnahme eines CT-Übersichtsbildes.
Hierdurch wird eine Reduktion der dem Patienten insgesamt applizierten
Strahlendosis erzielt.
- b) Durch die Bereitstellung eines PET-Übersichtsbildes kann eine Entscheidung
darüber
getroffen werden, ob Informationen über anatomische Leitstrukturen überhaupt
notwendig sind. Diese vorzeitige Evaluierung auf Basis des PET-Übersichtsbildes ermöglicht somit
zu entscheiden, ob eine CT-Messung überhaupt noch durchgeführt werden
muss. Im besten Fall kann auf die gesamte CT-Messung verzichtet
werden, wenn beispielsweise das PET-Bild überhaupt keine untersuchungswürdigen Regionen
aufweist. In diesem Fall würde
also die Strahlendosis einer kompletten CT-Messung eingespart werden.
- c) Durch den Wegfall der Verfahrensschritte zur Erstellung eines
CT-Übersichtsbildes
wird der gesamte PET-CT-Untersuchungsablauf beschleunigt.
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Obwohl
das PET-Übersichtsbild
eine im Vergleich zum CT-Übersichtsbild
geringere räumliche Auflösung aufweist,
reichen die Informationen aus, um eine genaue örtliche Planung der eigentlichen CT-Messung
auf Basis des Inhalts des PET-Übersichtsbildes
durchzuführen.
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Im
Anschluss an die PET-Untersuchung wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung die CT-Untersuchung mit den folgenden Verfahrensschritten
durchgeführt:
- – Festlegen
eines CT-Aufnahmebereichs für
eine CT-Messung auf der Grundlage des PET-Übersichtsbildes,
- – Erfassen
von CT-Daten aus dem CT-Aufnahmebereich,
- – Berechnen
eines CT-Bildes aus den CT-Daten,
- – Berechnen
eines CT-Bildes unter Berücksichtigung
von aus dem CT-Bild ermittelten Schwächungseigenschaften einer von
dem PET-Tracer erzeugten Strahlung, und
- – Fusionieren
und Darstellen des CT-Bildes mit dem PET-Bild.
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Mit
diesem Vorgehen ist eine Einschränkung des
CT-Aufnahmebereichs auf den nötigen,
aber kleinstmöglichen
Bereich möglich,
so dass nur wenige Körperregionen
bestrahlt werden.
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Vorzugsweise
wird aus den PET-Daten als PET-Übersichtsbild
ein Topogramm berechnet. Hierdurch ist eine Darstellungsform gegeben,
so wie es bei dem bekannten Untersuchungsablauf auf Basis eines
CT-Übersichtsbildes üblich ist.
Eine Bedienperson kann also in nahezu gewohnter Weise den CT-Aufnahmebereich
festlegen.
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Ebenso
wäre es
auch vorstellbar, dass aus den PET-Daten vorzugweise als PET-Übersichtsbild ein
Schicht- oder Volumenbild rekonstruiert wird. In Abhängigkeit
der räumlichen
Lage des zu untersuchenden Gewebes können diese Darstellungsformen eine
genauere Eingrenzung des CT-Aufnahmebereichs ermöglichen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der CT-Aufnahmebereich
durch eine automatische Auswertung der Bildinformation des PET-Übersichtsbildes
mittels Methoden der digitalen Bildverarbeitung ermittelt. Durch
Einsatz entsprechender Erkennungsalgorithmen können beispielsweise die zu
untersuchenden Gewebestrukturen im PET-Übersichtsbild automatisch segmentiert
bzw. detektiert werden. Der CT-Aufnahmebereich ist anschließend unter
Einbezug von Vorwissen über
die Lage der anatomischen Strukturen in Abhängigkeit des detektierten Gewebes
automatisch wählbar,
so dass die zur weiteren Evaluierung notwendigen anatomische Leitstrukturen
von der CT-Messung erfasst und dargestellt werden können.
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Das
erfindungsgemäße PET-CT-Gerät zur Durchführung einer
bildgebenden Untersuchung eines mit einem PET-Tracer versehenen
Patienten ist so ausgestaltet, dass eine PET-Untersuchung im Vorfeld
einer CT-Untersuchung durchführbar
ist und umfasst Mittel zum Festlegen des PET-Aufnahmebereichs für eine PET-Messung, zum Erfassen
von PET-Daten aus dem PET-Aufnahmebereich, zum Berechnen eines PET-Übersichtsbildes
aus den erfassten PET-Daten und Mittel zum Darstellen des PET-Übersichtsbildes
auf einer Anzeigeeinheit.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen sind
in der folgenden schematischen Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1 in
Seitenansicht ein kombiniertes PET-CT-Gerät, welches zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eingerichtet ist,
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2 einen
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Flussdiagramms, und
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3 einen
Screen-Shot von einer dem PET-CT-Gerät zugeordneten Anzeigeeinheit.
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Beim
Einsatz eines kombinierten PET-CT-Gerätes 2 werden üblicherweise
ein CT-Bild zur Darstellung morphologisch anatomischer Informationen
und ein PET-Bild zur Darstellung funktionell molekularer Informationen
erzeugt und auf einer Anzeigeeinheit 10 fusioniert dargestellt.
Durch Kombination dieser beiden Informationen sind Tumorstaging,
Therapieplanung, Therapiekontrolle und Prognosebeurteilung in verbesserter
Form möglich.
Voraussetzung für
eine PET-Untersuchung ist, dass dem Patienten 3 im Vorfeld
der Untersuchung ein sogenannter PET-Tracer 1 verabreicht
bzw. injiziert wird, der sich in Abhängigkeit der Stoffwechselfunktion
in dem zu untersuchenden Gewebe in unterschiedlichen Konzentrationen
anreichert. Dieser PET-Tracer 1 basiert auf einem Zuckerderivat
(Desoxyglukose) und enthält
schwach radioaktive Atome, die beim Zerfall ein Photonenpaar mit
einer Energie von je 511 KeV erzeugen, welches in einem Winkel von
ca. 180° auseinander
fliegt.
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Das
PET-Gerät 6 umfasst
zur Detektion dieses Photonenpaars mehrere nebeneinander angeordnete
ringförmige
Detektoren 14. Die beim Zerfall erzeugten beiden Photonen
eines Photonenpaares treffen innerhalb eines sehr kurzen Zeitfensters
von nur wenigen Nanosekunden auf gegenüberliegende Detektorelemente.
Jedem Detektorelement sind dabei ein Szintillator und eine Photodiode
zugeordnet, durch die ein durch das Photon erzeugter Lichtimpuls in
ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Aufgrund der begrenzten
Ausdehnung des Abtastbereiches in z-Richtung des PET-CT-Gerätes 2 ist
es zur vollständigen
Abdeckung eines größeren PET-Aufnahmebereiches 4 notwendig,
dass eine Vielzahl von Aufnahmen sequentiell an nebeneinander liegenden Abtastpositionen
durchgeführt
wird.
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Das
CT-Gerät 7 umfasst
zur Erzeugung eines CT-Bildes ein Aufnahmesystem, das als wesentliche
Komponenten einen Strahler 15 in Form einer Röntgenröhre und
einen dem Strahler 15 gegenüberliegend angeordneten bogenförmigen Detektor 16 umfasst.
Das Aufnahmesystem ist dabei auf einem nicht gezeigten Drehrahmen
einer Gantry rotierbar angeordnet, so dass von einem CT-Aufnahmebereich
eine Vielzahl von Projektionen aus unterschiedlichen Projektionsrichtungen
erfasst werden kann. Der Strahler 15 erzeugt dabei eine
Strahlung in Form eines fächerförmigen Röntgenstrahlenbündels, welches
den Abtastbereich des CT-Aufnahmesystems durchdringt. Die Röntgenstrahlung
trifft anschließend auf
die Detektorelemente des Detektors 16. Die Detektorelemente
erzeugen dabei eine von der Schwächung
der durch den Abtastbereich des CT-Aufnahmesystems tretenden Röntgenstrahlung
abhängigen Schwächungswert.
Die Umwandlung der Röntgenstrahlung
in einen Schwächungswert
erfolgt beispielsweise mittels einer mit einem Szintillator optisch
gekoppelten Photodiode oder mittels eines direkt konvertierenden
Halbleiters. Die so erzeugten Schwächungswerte pro Projektion
werden an eine Recheneinheit 23 übermittelt und dienen zur Rekonstruktion
eines Schicht- oder Volumenbildes. Bei spiralförmigem Betrieb des CT-Gerätes 7 findet
eine Rotation des Drehrahmens bei gleichzeitigem kontinuierlichem
Vorschub des Patienten 3 in z-Richtung statt.
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Beim
PET-CT-Gerät 2 ist
zur Verlagerung des Patienten 3 eine Lagerungsvorrichtung 8 mit
einer in z-Richtung verstellbar ausgeführten Tischplatte 9 vorgesehen,
auf die der Patient 3 lagerbar ist. Durch entsprechende
Verstellung können
die festgelegten Aufnahmebereiche 4, 5 von den
beiden bildgebenden Geräten 6, 7 abgetastet
werden. Das CT-Gerät 7 und
das PET-Gerät 6 sind
in z-Richtung in einem Abstand von ca. 80 cm angeordnet. Aufgrund des
festen bekannten geometrischen Bezugs der beiden Geräte 6, 7 und
der Information über
die aktuelle Verstellposition der Tischplatte 9 ist es
möglich, CT-Daten
und PET-Daten bzw. die aus diesen Daten generierten Bilder räumlich einander
zuzuordnen. Auf diese Weise sind fusionierte Bilder erzeugbar, in denen
die funktionell molekulare Information mit der morphologisch anatomischen
Information überlagert dargestellt
ist.
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In 2 ist
der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Durchführung
der bildgebenden Untersuchung mittels des kombinierten PET-CT-Gerätes 2 in
Form eines Flussdiagramms dargestellt. Zur Dosiseinsparung wird
im Vorfeld einer CT-Untersuchung
zunächst
eine PET-Untersuchung durchgeführt.
Das Verfahren weist dabei folgenden Ablauf auf:
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Erster Schritt 17: PET-Untersuchung
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Dabei
wird zunächst
der PET-Aufnahmebereich 4 für eine PET-Messung festgelegt. Da die Strahlenbelastung
ausschließlich
durch den injizierten PET-Tracer 1 bestimmt ist, kann der
PET-Aufnahmebereich 4 zur Bilddarstellung sehr großzügig festgelegt
werden und im Extremfall den gesamten Körper des Patienten 3 abdecken.
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Anschließend werden
die PET-Daten aus dem PET-Aufnahmebereich 4 erfasst. Da
sich der Abtastbereich eines PET-Gerätes 6 in z-Richtung
nur wenige Zentimeter erstreckt, ist es zur Erfassung der PET-Daten
aus dem gesamten Aufnahmebereich üblicherweise notwendig, dass
mehrere Aufnahmen an nebeneinander liegenden Abtastpositionen sequentiell
durchgeführt
werden.
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Zweiter Schritt 18: Berechnen
eines PET-Übersichtsbildes 11 aus
den erfassten PET-Daten und Darstellen des PET-Übersichtsbildes 11 auf
einer Anzeigeeinheit 10.
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Als
PET-Übersichtsbild 11 wird
im Normalfall ein Topogramm erzeugt, so wie es bei dem Untersuchungsablauf
mit einem CT-Übersichtsbild üblich ist. Die
Darstellungsform kann jedoch von einem Benutzer durch geeignete
Auswahlmittel in einem Eingabemittel 13 frei vorgegeben
werden, so dass diese Auswahlinformation über das Eingabemittel 13 an
eine Steuereinheit 24 übertragen
werden kann. So sind beispielsweise Schicht- oder Volumenbilddarstellungen
vorgebbar. Die Art der Darstellungsform richtet sich in erster Linie
an die Anforde rungen zur Auswahl des notwendigen Aufnahmebereichs
für die
folgende CT-Untersuchung und kann auch von der Lage und Orientierung
der zu untersuchenden Gewebestruktur abhängen.
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Dritter Schritt 19: Evaluieren
des PET-Übersichtsbildes
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Das
dargestellte PET-Übersichtsbild 11 dient zur
Evaluierung, wobei das Evaluieren in automatisierter Form durch
Auswertung einer in dem PET-Übersichtsbild 11 enthaltenen
Bildinformation mit Methoden der digitalen Bildverarbeitung erfolgt. Ergebnis
der Evaluierung könnte
sein, dass in den PET-Daten ausreichend Informationen für eine spätere Diagnose
und/oder Therapieplanung enthalten sind, so dass auf eine CT-Untersuchung
vollständig verzichtet
und unmittelbar mit der Rekonstruktion des PET-Bildes, so wie durch
den Pfeil 20 dargestellt, begonnen werden kann. Zur Evaluierung
können
beispielsweise aus segmentierten Gewebestrukturen in dem PET-Übersichtsbild 11 geometrische
Merkmale ermittelt werden, mit denen eine anatomische Lagebestimmung
unter Einbezug von Vorwissen erfolgt. Üblicherweise wird jedoch eine
CT-Untersuchung zur Bestimmung morphologisch anatomischer Informationen
bzw. zur Bestimmung anatomischer Leitstrukturen, wie beispielsweise
Knochenstruktur und/oder Gefäßstrukturen,
notwendig sein.
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Vierter Schritt 21: CT-Untersuchung
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Hierbei
wird zunächst
der CT-Aufnahmebereich 5 für eine CT-Messung auf der Grundlage des PET-Übersichtsbildes 11 festgelegt.
Der CT-Aufnahmebereich 5 kann dabei ebenfalls durch Auswertung der
Bildinformation des PET-Übersichtsbildes
mit Methoden der digitalen Bildverarbeitung automatisch ermittelt
werden. Durch eine Segmentierung können beispielsweise Gewebestrukturen
im PET-Übersichtsbild 11 detektiert
werden, die eine bestimmte Konzentration des PET-Tracers 1 aufweisen.
Anschließend
kann auf Basis des ermittelten Ergebnisses der minimale CT-Aufnahmebereich 5 bestimmt werden,
in dem sämtliche
segmentierte Strukturen gerade noch enthalten sind. Es erfolgt daraufhin
das Erfassen von CT-Daten aus dem CT-Aufnahmebereich 5,
beispielsweise mittels einer Spiralabtastung.
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Fünfter
Schritt 22: Berechnen eines CT-Bildes aus den CT-Daten und eines PET-Bildes
aus den PET-Daten
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Die
erfassten CT-Daten und PET-Daten werden an eine Recheneinheit 23 übermittelt
und dort jeweils zu einem Schicht- oder Volumenbild rekonstruiert. Das
Berechnen des PET-Bildes erfolgt dabei unter Berücksichtigung von den aus dem
CT-Bild ermittelten Schwächungseigenschaften
einer von dem PET-Tracer 1 erzeugten Strahlung. Auf Basis
des ermittelten CT-Bildes werden für jedes Bildelement Schwächungskoeffizienten
einer Strahlung mit einer Energie von 511 keV ermittelt. Auf Basis
dieser Information wird eine Schwächungskorrektur der PET-Daten durchgeführt, mit
welcher die im Körper absorbierte
Strahlung kompensiert wird.
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Sechster Schritt 25: Fusionieren
und Darstellen des CT-Bildes mit dem PET-Bild
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Das
Fusionieren erfolgt auf der Basis der bekannten geometrischen Bezüge zwischen
dem CT-Gerät 7 und
dem PET-Gerät 6 einerseits
und der bei der Erfassung der PET- bzw. CT-Daten vorliegenden Verstellposition
der Lagerungsvorrichtung 8 andererseits.
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In 3 ist
ein Screen-Shot eines Menuemittels 26 dargestellt, welches
zur Steuerung und Kontrolle der bildgebenden Untersuchung dient
und auf einer Anzeigeeinheit 10 angezeigt wird, mit welchem
die Übergabe
von Betriebs- und Untersuchungsparameter an die Steuereinheit 24 erfolgt.
In dem oberen linken Bildfenster ist das PET-Übersichtsbild 11 in
Form eines Topogramms dargestellt. Innerhalb des Topogramms wird
in automatisierter Form oder manuell durch einen Benutzer der CT-Untersuchungsbereich 5,
hier in Form eines Rechtecks dargestellt, festgelegt. In einem rechts
daneben angeordneten Kontrollfenster 12 wird zum einen
der festgelegte CT-Aufnahmebereich 5 angezeigt. Darüber hinaus
wird auch eine aus dem PET-Übersichtsbild 11 segmentierte
Struktur dargestellt, in der eine erhöhte Konzentration des PET-Tracers 1 vorliegt, wobei
zusätzlich
geometrische Informationen über die
segmen tierte Struktur ermittelt und angezeigt werden. Im unteren
Bereich des Screen-Shots sind Eingabemittel 13 angezeigt, über die
eine Steuereinheit 24 des PET-CT-Gerätes 2 Betriebsparameter
zur Durchführung
der CT-Untersuchung empfangen kann. Beispielsweise können hier
Röhrenstrom,
Röhrenspannung
und der genaue CT-Aufnahmebereich 5 eingestellt werden.
Die Eingabemittel 13 sind weiterhin so ausgeführt, dass
die Steuereinheit 24 Informationen über die gewünschte Darstellungsform des PET-Übersichtsbildes 11 empfangen
kann. So ist beispielsweise von einem Benutzer vorgebbar, ob das PET-Übersichtsbild 11 eine
Koronarebene, Transversalebene oder Sagittalebene eines Bereichs
des Patienten 3 darstellen soll.
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Zusammenfassend
kann gesagt werden:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Durchführung einer
bildgebenden Untersuchung eines mit einem PET-Tracer 1 versehenen
Patienten 3 mittels eines kombinierten PET-CT-Gerätes 2,
wobei zur Dosiseinsparung im Vorfeld einer CT-Untersuchung zunächst eine
PET-Untersuchung mit den folgenden Verfahrensschritten durchgeführt wird:
- – Festlegen
eines PET-Aufnahmebereichs 4 für eine PET-Messung,
- – Erfassen
von PET-Daten aus dem PET-Aufnahmebereich 4,
- – Berechnen
eines PET-Übersichtsbildes 11 aus den
erfassten PET-Daten und
- – Darstellen
des PET-Übersichtsbildes 11 auf
einer Anzeigeeinheit 10.
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Mit
diesem Vorgehen kann die Planung des weiteren Ablaufs einer Untersuchung,
insbesondere eine CT-Untersuchung, auf der Grundlage des erzeugten
PET-Übersichtbildes 11 anstelle
eines zu erstellenden CT-Übersichtbildes
erfolgen. Durch Wegfall des Verfahrensschrittes zur Erzeugung des CT-Übersichtsbildes
wird insgesamt die dem Patienten 3 applizierte Strahlendosis
bei nahezu gleichbleibender Planungssicherheit verringert.