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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für
ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Führung, in der wenigstens
eine Bremsbelaganordnung bremswirksam verlagerbar geführt
ist, wobei die Bremsbelaganordnung einen Bremsbelagträger aufweist,
an dem ein Fahrzeugbremsbelag angebracht ist, der mit einer Bremsscheibe
zum Erzielen einer Bremswirkung in Wechselwirkung bringbar ist, wobei
eine Komponenten von Bremsbelagträger und Führung
wenigstens eine Haltezunge und die andere Komponente von Bremsbelagträger
und Führung wenigstens einen Aufnahmebereich aufweist,
wobei die wenigstens eine Haltezunge in dem wenigstens einen Aufnahmebereich
geführt aufnehmbar ist, wobei an der wenigstens einen Haltezunge
eine Federanordnung angebracht ist, über die eine Rückstellkraft
infolge einer elastischen Deformation durch bremswirksame Auslenkung
der Bremsbelaganordnung auf diese aufbringbar ist.
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Derartige
Scheibenbremsen sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt
beispielsweise das Dokument
DE 196 50 592 A1 eine derartige Scheibenbremse,
bei der eine Bremsbelaganordnung mit einem plattenförmigen
Bremsbelagträger und einem daran angeordneten Bremsbelag
in der Führung der Scheibenbremse über eine Federanordnung
gehalten ist. Die Federanordnung wird bei jeder Verlagerung der
Bremsbelaganordnung elastisch deformiert. Die Federanordnung hält
sich an einem Raststeg der Führung. Im Verschleißfall,
d. h. dann, wenn der Bremsbelag aufgrund häufiger Bremsbetätigungen
Abnützungserscheinungen zeigt, wird die Federanordnung
im Rahmen einer Verschleißkompensation ebenfalls elastisch
deformiert. Dies hat allerdings den Nachteil, dass sich die Rückstellkräfte bei
Bremsbetätigung gegenüber dem verschleißfreien
Ausführungszustand verschleißbedingt ändern können.
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Eine ähnliche
Problematik ergibt sich bei dem Stand der Technik gemäß Dokument
DE 35 38 320 A1 .
Auch bei diesem Dokument wird eine Bremsbelaganordnung mit einer
Rückstellfeder in eine Ausgangsstellung vorgespannt, wobei
im Rahmen einer Verschleißnachstellung die Rückstellfeder
immer stärker elastisch deformiert wird. Dabei ändert
sich mit zunehmendem Verschleiß die Größe
der Rückstellkraft, weil die Rückstellfeder dementsprechend stärker
elastisch deformiert ist.
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Ferner
ist noch auf den Stand der Technik gemäß
WO 03/027527 A1 zu
verweisen, der ebenfalls das Problem einer verschleißabhängigen
Größe der Rückstellkraft zeigt.
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Es
ist demgegenüber eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Scheibenbremse der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen,
die mit einer Federanordnung ausgebildet ist, die die Möglichkeit einer
Verschleißkompensation bei gleichbleibender Charakteristik
der Federkraft bietet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse der eingangs bezeichneten
Art gelöst, bei der vorgesehen ist, dass die Federanordnung
wenigstens einen schleifenförmig ausgebildeten elastisch deformierbaren
Federbügel aufweist, über den sich die Federanordnung
unter Federvorspannung an dem Aufnahmebereich abstützt,
wobei die Federvorspannung derart bemessen ist, dass der Federbügel bei
einer reinen Bremsenbetätigung ohne Belagverschleiß-Kompensation
ohne Relativverlagerung an dem Aufnahmebereich anliegt und dass
sich der Federbügel bei einer Bremsenbetätigung
mit Belagverschleiß-Kompensation zur Kompensation des Belagverschleißes
relativ zum Aufnahmebereich verlagert.
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Grundsätzlich
kann die erfindungsgemäße Scheibenbremse in zwei
Varianten ausgeführt werden. Zum einen ist es möglich,
den Bremsbelagträger mit wenigstens einer Haltezunge auszuführen,
wobei die Führung einen entsprechenden Aufnahmebereich
aufweist, in der der Bremsbelagträger mit seiner Haltezunge
geführt ist. Alternativ hierzu ist es aber gleichsam möglich,
die Führung mit Haltezungen auszuführen, die in
entsprechende Aufnahmebereiche am Bremsbelagträger eingreifen
und diesen dadurch führen.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass der wenigstens eine Federbügel im Rahmen
der üblichen Bremsbetätigung elastisch deformierbar
ist, wobei der Federbügel relativ bei einer üblichen
Bremsbetätigung – abgesehen von der elastischen
Deformation – lagestabil bleibt. Mit anderen Worten verrutscht
die Federanordnung nicht relativ zum Aufnahmebereich der Scheibenbremse
im Rahmen der normalen Bremsbetätigung, bei der keine Belagverschleiß-Kompensation
stattfindet.
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Im
Laufe der Betriebsdauer kommt es jedoch am Fahrzeugbremsbelag zu
zunehmendem Verschleiß, der durch eine Nachstellung der
Bremsbelaganordnung kompensiert werden muss, um zu vermeiden, dass
sich das Ansprechverhalten der Fahrzeugbremse verschleißbedingt
verschlechtert. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, sieht die
Erfindung zusätzlich vor, dass sich der Federbügel
zur Belagverschleiß-Kompensation in etwa entsprechend dem
aktuellen Belagverschleiß relativ zum Gehäuse
verschiebt. Mit anderen Worten ist die Federanordnung mit dem schleifenförmig
ausgebildeten elastisch deformierbaren Federbügel derart
ausgestaltet, dass sich der Federbügel lediglich im Rahmen
der üblichen Bremsbetätigung elastisch deformiert,
dass aber diese Deformation des Federbügels bei einer Belagverschleiß-Kompensation
so stark wird, dass der Federbügel sich nicht mehr ausreichend
am Aufnahmebereich abstützen kann und sich infolgedessen
entsprechend dem Belagverschleiß verschiebt. Erst dann,
wenn der Belagverschleiß hinreichend kompensiert ist, ist
wieder gewährleistet, dass sich der Federbügel
bei einer üblichen Bremsbetätigung nur elastisch
deformiert und nicht verlagert. Der Federbügel liegt am
Aufnahmebereich lediglich unter Reibung an, wobei die Reibkraft
durch die Größe der Federvorspannung bestimmt
ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Federanordnung auf
die ihr zugeordnete Haltezunge aufgerastet ist. Dadurch ist gewährleistet,
dass die Federanordnung relativ zur Haltezunge und damit relativ
zum Bremsbelagträger fixiert ist und mitsamt dem Bremsbelagträger
relativ zum Aufnahmebereich im Falle einer Belagverschleiß-Kompensation
verrutscht. In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, dass die
Haltezunge eine Hinterschneidung oder eine Nut aufweist, an der
sich die Federanordnung verliersicher abstützt. Die Hinterschneidung
kann die Verrastung unterstützen.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die
Federanordnung einen Basisabschnitt aufweist, der an der ihr zugeordneten
Haltezunge flächig anliegt und von dem ausgehend sich der
wenigstens eine Federbügel vorzugsweise abgewinkelt zum
Basisabschnitt erstreckt.
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Bei
einer Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Federanordnung zwei Federbügel aufweist,
die sich ausgehend von dem Basisabschnitt beidseits der ihr zugeordneten Haltezunge
erstrecken. Beide Federbügel können derart ausgebildet
sein, dass sie die Bremsbelaganordnung relativ zum Aufnahmebereich
mit bezüglich der Bremsscheibe radialem Spiel – unter
Federvorspannung – lagern. Alternativ hierzu kann aber
auch vorgesehen sein, dass die Federanordnung einen Federbügel
auf der einen Seite des Basisabschnitts und ein die Haltezunge zumindest
teilweise umgreifendes Hakenelement auf der anderen Seite des Basisabschnitts
aufweist. Bei dieser Variante sorgt die Federanordnung nur an einer
Seite der Haltezunge für ein radiales Spiel unter Federvorspannung.
Die andere Seite der Haltezunge wird aufgrund der Federvorspannung
an eine diesem zugewandte Oberfläche des Aufnahmebereichs
gerückt.
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Erfindungsgemäß kann
ferner vorgesehen sein, dass die Federanordnung zusätzlich
zu dem wenigstens einen Federbügel wenigstens eine Klemmlasche
aufweist, mit der sie an der ihr zugeordneten Haltezunge angreift,
wobei vorzugsweise die Klemmlasche die Haltezunge umgreift. Dadurch ist
es beispielsweise möglich, die Federanordnung bezüglich
der Bremsscheibe in Umfangsrichtung an der Haltezunge zu sichern.
Die Federanordnung kann im Bereich der Haltezunge über
die Klemmlasche an der dieser zugewandten Oberfläche des
Aufnahmebereichs anliegen und gegenüber diesem verschiebbar
sein. Insgesamt kann vorgesehen sein, dass der Federbügel
flächig an einer korrespondierenden Oberfläche
des Aufnahmebereichs unter Vorspannung anliegt. Durch die flächige
Anlage lassen sich die auftretenden Reibungskräfte einfacher
beherrschen. Alternativ kann erfindungsgemäß aber auch
vorgesehen sein, dass der Federbügel einen gekrümmten
Anlageabschnitt aufweist, mit dem er an einer korrespondierenden
Oberfläche des Aufnahmebereichs anliegt. Dadurch lassen
sich höhere Federkräfte lokal aufbringen.
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Um
neben der vorstehend geschilderten Möglichkeit der Verwendung
einer Hinterschneidung alternativ oder zusätzlich allein über
das Federelement ein zuverlässiges Zusammenhalten von Bremsbelagträger
und Federanordnung sicherzustellen, sieht eine Weiterbildung der
Erfindung vor, dass der Federbügel mit seinem schleifenförmigen
Abschnitt die zugeordnete Haltezunge hintergreift.
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Zur
kostengünstigen und einfachen Herstellung kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass die Federanordnung aus einem Federblech hergestellt ist.
Die Erfindung ist, wie nachfolgend noch im Detail bezüglich
der bevorzugten Ausführungsformen geschildert, derart ausgestaltet,
dass sich beim Zuschneiden des Federblechs verhältnismäßig
wenig Materialausschuss ergibt.
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Zur
Vermeidung von unerwünschten Korrosionseffekten sieht eine
Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Federanordnung mit einer
elektrisch isolierenden Beschichtung, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial,
vorzugsweise aus einem Gummimaterial, versehen ist. Dadurch wird
verhindert, dass sich zwischen den in Kontakt stehenden Oberflächen von
Aufnahmebereich und Federanordnung sowie Bremsbelagträger
bei Verwendung unterschiedlicher Materialien elektrochemische Spannungen
aufbauen können, die korrosionsfördernd sind.
Bei der Verwendung einer Gummibeschichtung kann noch in gewünschter
Weise auf die auftretenden Reibungskräfte zur Verschleißkompensation
Einfluss genommen werden.
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Erfindungsgemäß kann
ferner vorgesehen sein, dass die Federanordnung die Bremsbelaganordnung
relativ zu der Führung in radialer Richtung bezüglich
der Orientierung der Bremsscheibe vorspannt.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Bremsbelaganordnung für
eine Scheibenbremse der vorstehend beschriebenen Art, wobei die
Bremsbelaganordnung einen Bremsbelagträger aufweist, an
dem ein Fahrzeugbremsbelag angebracht ist, wobei der Bremsbelagträger
wenigstens eine Haltezunge, mit der er in einem Aufnahmebereich
der Führung geführt aufnehmbar ist, oder einen
Aufnahmebereich aufweist, mit dem er eine Haltezunge der Führung aufnimmt,
wobei an der wenigstens einen Haltezunge eine Federanordnung angebracht
ist, über die eine Rückstellkraft infolge einer
elastischen Deformation durch bremswirksame Auslenkung der Bremsbelaganordnung
auf diese aufbringbar ist. Wie vorstehend bereits ausführlich
erläutert ist bei dieser Bremsbelaganordnung vorgesehen,
dass die Federanordnung wenigstens einen schleifenförmig
ausgebildeten elastisch deformierbaren Federbügel aufweist, über
den sich die Federanordnung unter Federvorspannung an dem Aufnahmebereich
abstützt, wobei die Federvorspannung derart bemessen ist, dass
der Federbügel bei einer reinen Bremsenbetätigung
ohne Belagverschleiß-Kompensation ohne Relativverlagerung
an dem Aufnahmebereich anliegt und dass sich der Federbügel
bei einer Bremsenbetätigung mit Belagverschleiß-Kompensation
zur Kompensation des Belagverschleißes relativ zum Aufnahmebereich
verlagert.
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Die
Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden
Figuren erläutert. Es stellen dar:
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1 einen
Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse
in einer Ansicht in Richtung der Drehachse der Scheibenbremse;
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2 eine
perspektivische Detailansicht der Haltezunge eines Bremsbelagträgers
mit Federanordnung;
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3 eine
Schnittansicht entlang Schnittlinie III-III aus 2;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Bremsbelaganordnung einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung;
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5 eine
Ansicht der Bremsbelaganordnung gemäß 4 aus
anderem Blickwinkel;
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6 eine
Ansicht einer Führung mit darin angeordneter Bremsbelaganordnung
gemäß 4 und 5;
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7 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Bremsbelaganordnung gemäß der
Erfindung;
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8 eine
Seitenansicht der Bremsbelaganordnung aus 7;
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9 eine
weitere perspektivische Ansicht der Bremsbelaganordnung aus 7 aus
anderem Blickwinkel; und
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10 eine
Ansicht entsprechend 6 mit der Bremsbelaganordnung
gemäß 7 bis 9.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Scheibenbremse in einer
Ansicht in Richtung der Drehachse einer Bremsscheibe 12 gezeigt
und allgemein mit 10 bezeichnet. Dabei ist eine Einrichtung
zur Führung, im Folgenden als „Führung 14” bezeichnet,
mit einem schwimmend angeordneten Sattel 16 gezeigt. In
der Führung 14 ist eine Bremsbelaganordnung 18 verschiebbar
aufgenommen. Diese ist in Aufnahmebereichen 20, 22 über
Haltezungen 24, 26 verlagerbar geführt.
An den Haltezungen 24, 26 sind, wie im Folgenden
noch im Detail erläutert werden wird, Federanordnungen 28, 30 angeordnet.
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2 und 3 zeigen
den Bereich einer Haltezunge 24 eines Bremsbelagträgers 32 im
Detail in perspektivischer Ansicht bzw. in Schnittansicht. Die Haltezunge 24 ist
von einem Materialabschnitt des Bremsbelagträgers 32 gebildet,
der von diesem seitlich vorsteht. Die Haltezunge 24 weist
eine nutartige Vertiefung 34 auf, in der die aus bandförmigem Federstahl
geformte Federanordnung 28 aufgenommen ist. Genauer gesagt
ist ein Basisabschnitt 36 dieser Federanordnung 28 in
der Vertiefung 34 aufgenommen. Von diesem Basisabschnitt 36 aus
erstreckt sich, wie man in 2 und 3 erkennt,
jeweils ein schleifenförmiger bzw. schlaufenförmiger Federbügel 38, 40.
Dieser Federbügel 38, 40 erstreckt sich
zunächst ausgehend von der Basis 36 linear in
Bereichen 42, 44, so dass die Federanordnung 28 die
Haltezunge 24 umgreift. Der Federbügel ist dann
auf der von der Basis 36 abgewandten Seite in einem S-förmigen
Bereich 46, 48 gekrümmt und geht in einen
diesen überspannenden U-förmigen Bereich 50, 52 über.
Von diesem überspannenden U-förmigen Bereich 50, 52 erstreckt
sich sodann ein im Wesentlichen linear geformter Anlageabschnitt 54, 56,
mit dem die Federanordnung 28 an diesen Abschnitten 54, 56 zugewandten Oberflächen
von Komponenten der Führung 14 unter Vorspannung anliegen.
Die Vorspannung ist durch die Kraftpfeile F angedeutet. Aus dem
Betrag der Vorspannkraft F ergibt sich eine Reibkraft, die überwunden
werden muss, um den Bremsbelagträger 32 relativ
zur Führung 14 dauerhaft zu verschieben, wobei
die beiden Abschnitte 54 und 56 relativ zur Führung 14 verrutschen.
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In 3 erkennt
man ferner, dass die Haltezunge 24 jeweils entsprechend
dem Spalt s mit Spiel innerhalb der Führung 14 gelagert
sind.
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Im
Betrieb funktioniert die Federanordnung gemäß 1 bis 4 wie
folgt. Bei einer Betätigung der Bremse wird der Bremsbelagträger 32 zusammen
mit dem an diesem angebrachten Bremsbelag über eine an
sich bekannte Stellmechanik, beispielsweise einen hydraulisch betätigbaren
Kolben, auf die Bremsscheibe 12 zu verlagert. Der hierbei
zurückzulegende Weg, um eine Bremswirkung zu erzielen,
das sogenannte Lüftspiel, ist relativ klein.
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Nach
Freigabe der Bremse muss sich der Bremsbelagträger 32 wieder
selbsttätig in seine Ausgangsstellung bewegen, um möglichst
schnell die Bremskraft abzubauen. Zum Aufbringen der Rückstellkraft
dient die Federanordnung 28. Bei einer normalen Bremsbetätigung
erfolgt die Zustellbewegung auf die Bremsscheibe und die anschließende
Rückstellbewegung unter elastischer Deformation bzw. Entspannung
der schleifenförmigen bzw. schlaufenförmigen Abschnitte 38 und 40.
Die beiden Anlageabschnitte 54 und 56 bleiben
bei einer normalen Bremsenbetätigung aufgrund der durch
die Vorspannkräfte F wirkenden Reibkraft lagestabil zu
der Führung 14.
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Kommt
es im Laufe der Lebensdauer der Bremse zu einem Verschleiß des
Bremsbelags am Bremsbelagträger 32, so muss die
Bremsbelaganordnung relativ zur Führung 14 nachgestellt
werden, um diesen Verschleiß zu kompensieren. Andernfalls würde
das Luftspiel zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag wachsen, was
das Ansprechverhalten der Bremse negativ beeinflusst. Diese Nachstellbewegung
beziehungsweise Kompensationsbewegung wird erfindungsgemäß nicht
dauerhaft durch stärkere elastische Deformation des schleifenförmigen
Abschnitts 38 und 40 erreicht, wie dies beispielsweise beim
Stand der Technik der Fall ist. Vielmehr erfolgt eine Relativbewegung
zwischen der Federanordnung 28 und der Führung 14,
indem die beiden Anlageabschnitte 54 und 56 in
der Führung 14 unter Überwindung der
Haftreibungskräfte verrutschen. Dieser Effekt resultiert
daraus, dass im Rahmen einer Verschleißkompensation zunächst
die elastische Deformation der beiden schleifenförmigen
Abschnitte 38 und 40 so groß ist, dass
es zu einer Art „Losbrechmoment” im Bereich der
Anlageabschnitte 54 und 56 kommt, wobei die Haftreibungskräfte überwunden werden.
Die schlaufenförmigen Abschnitte 38 und 40 entspannen
sich dabei entsprechend und nehmen ihre Ausgangsform an. Als Ergebnis
wird die Bremsbelaganordnung 18, insbesondere der Bremsbelagträger 32 entsprechend
Pfeil P zur Verschleißkompensation relativ zur Führung 14 dauerhaft
verlagert.
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Es
ist anzumerken, dass die Federanordnung 29 gummibeschichtet
ausgebildet sein kann, um so die Ausbildung einer elektrochemischen
Spannung zwischen jeweiligen Materialpaarungen von Führung 14,
Federanordnung 28 und Bremsbelagträger 32 zu
unterbinden. Dadurch lassen sich unerwünschte Korrosionseffekte
unterdrücken.
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Desweiteren
ist festzuhalten, dass die Federanordnung 28 aufgrund ihrer
Form fest am Bremsbelagträger 32 hält.
Sie umgreift diesen sozusagen elastisch und spielfrei, wie in 3 erkennbar ist.
Der Bremsbelagträger 32 ist sozusagen unter Vorspannung
schwimmend in der Führung 14 aufgenommen und wird
gemäß 3 nach oben und nach unten federnd
gelagert.
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Im
Betrieb ist grundsätzlich auch eine Belagrückstellung
denkbar, beispielsweise dann, wenn die Relativverlagerung zwischen
Bremsbelagträger 32 und Führung 14 in
Folge einer sehr intensiven Bremsung im Einzelfall zu weit ging.
Diese Belagrückstellung erfolgt analog der vorstehenden
Beschreibung hinsichtlich einer Verschleißkompensation,
jedoch in entgegengesetzter Richtung.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass, wie man in 2 und 3 erkennen
kann, die Federanordnung 28 aus einem einfachen länglichen
Federstahlband hergestellt werden kann, so dass bei der Herstellung
quasi kein oder nur minimaler Verschnitt entsteht.
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Insgesamt
ergibt sich eine gegenüber dem Stand der Technik äußerst
vorteilhafte Funktionsweise bei einfacher und kostengünstiger
Herstellung. Mit einer derartigen Federanordnung lässt
sich auch die heutzutage übliche Teilevielfalt bei unterschiedlichen Bremsen
stark reduzieren, insbesondere durch Standardisierung der Schnittstellen.
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4, 5 und 6 zeigen
eine zweite Ausführungsform der Erfindung in verschiedenen
Ansichten. Es werden dieselben Bezugszeichen wie bei der Beschreibung
der Ausführungsform gemäß 1 bis 3 verwendet,
jedoch mit der Ziffer „1” vorangestellt.
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Der
Bremsbelagträger 132 weist an seiner Vorderseite
einen Bremsbelag 160 auf. Seitlich ist er mit Haltezungen 124, 126 versehen.
An der Haltezunge 126 ist eine Federanordnung 128 angebracht. Diese
umfasst einen Basisabschnitt 136, von dem ausgehend sich
zwei schlaufenförmige Abschnitte 138 und 140 erstrecken.
Diese beiden schlaufenförmigen Abschnitte gehen jeweils
in einen gewölbten Anlageabschnitt 142, 144 über,
mit dem der Bremsbelagträger 132 in der Führung
schwimmend, jedoch unter Federvorspannung gelagert ist. Von dem
Basisabschnitt 136 ausgehend erstreckt sich ferner eine Klemmlasche 162,
die die Haltezunge 126 stirnseitig umgreift und so für
einen noch sichereren Halt der Federanordnung 128 an der
Haltezunge 126 sorgt. Man erkennt das Umgreifen dieser
Klemmlasche 162 insbesondere in 5.
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Die
Funktionsweise ist ähnlich, wie vorstehend bereits für
das erste Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 beschrieben.
Die Verlagerungen der Bremsbelaganordnung mit dem Bremsbelagträger 132 und
dem Bremsbelag 160 im Rahmen einer normalen Bremsbetätigung
ohne Verschleißkompensation werden allein durch elastische
Deformation der schleifenförmigen Abschnitte 138 und 140 vollzogen.
Es kommt zu keiner Relativverlagerung zwischen den Anlageabschnitten 142 und 144 und der
Führung 14.
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Kommt
es aber zu einem Verschleiß am Bremsbelag 160,
so dass eine Kompensation zur Aufrechterhaltung eines konstanten
Lüftspiels erforderlich ist, so werden die bei der elastischen
Deformation auftretenden Verspannungskräfte so hoch, dass
es zu Losbrechmomenten an den Anlageabschnitten 142, 144 kommt
und schließlich zu einer den Verschleiß kompensierenden
Relativbewegung zwischen den Anlageabschnitten 142 und 144 und der
Führung 14. Mit anderen Worten rückt
die Belaganordnung dem Verschleiß entsprechend nach.
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In 6 erkennt
man wie die Bremsbelaganordnung mit dem Bremsbelagträger 132 und
dem Bremsbelag 160 in der Führung 114 eingebaut
ist, wobei sich die Federanordnung 128, ähnlich
wie in 1 gezeigt, in dem Aufnahmeabschnitt 120 abstützt.
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In 7 bis 10 erkennt
man eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Wiederum
werden dieselben Bezugszeichen wie vorangehend verwendet, jedoch
mit der Ziffer „2” vorangestellt.
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Der
wesentliche Unterschied zwischen der Ausführungsform gemäß 4 bis 6 und
der Ausführungsform gemäß 7 bis 10 besteht darin,
dass die Federanordnung bei der Ausführungsform gemäß 7 bis 10 nur
mit einem schleifenförmigen Abschnitt 240 versehen
ist, der in einen gewölbten bzw. geschwungenen Anlageabschnitt 244 übergeht.
Am anderen Ende des Basisteils 236 erstreckt sich von diesem
ausgehend ein die Haltezunge des Bremsbelagträgers 232 umgreifendes
Hakenelement 270, das an seinem freien Ende 272 zur
Verliersicherung nochmals umgeknickt ist. Man erkennt ferner, dass
ausgehend vom Basisabschnitt 236 die Stirnseite der Haltezunge 226 mit
einer flächig ausgebildeten Klemmlasche 262 versehen
ist.
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Die
Funktionsweise ist wiederum dieselbe, wie vorstehend beschrieben.
Die Verlagerung der Bremsbelaganordnung gemäß 7 bis 10 innerhalb
der Führung 214 (siehe 10) erfolgt
bei der normalen Bremsbetätigung ohne Verschleißkompensation
allein unter elastischer Deformation des schleifenförmigen
Abschnitts 240, der dann bei Entspannung für die
Rückstellkräfte und Rückstellbewegung
sorgt. Im Verschleißfall kommt es zu einer Verschiebebewegung
zwischen der Federanordnung 228 und der Führung 214.
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Auch
für die zweite und dritte Ausführungsform gemäß den 4 bis 10 gelten
die vorstehend geschilderten Vorteile einer einfachen Herstellung,
einer zuverlässigen Verschleißnachstellung bei gleichbleibender
Rückstellkraftcharakteristik und eines geringen Materialausschusses
bei der Herstellung.
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Durch
die schleifenförmigen Abschnitte lässt sich dauerhaft
eine zuverlässige Rückstellbewegung gewährleisten,
was bei allen Ausführungsformen die Vorteile geringer Restschleifmomente
und damit auch letztendlich eines geringeren Verschleißes
einerseits und andererseits eines reduzierten Benzinverbrauchs des
entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugs mit sich bringt. Die
Ausführungsform mit lediglich einem schleifenförmigen
Abschnitt gemäß 7 bis 10 hat
den Vorteil einer definierteren Führung der Bremsbelaganordnung.
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Die
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sahen allesamt
vor, dass in der Führung Aufnahmebereiche vorgesehen sind
und dass an den Bremsbelagträgern jeweils Haltezungen vorgesehen sind, über
die die Bremsbelaganordnung in der Führung verlagerbar
geführt ist. Alternativ hierzu ist es jedoch gleichermaßen
möglich, die Haltezungen an der Führung anzubringen
und Aufnahmebereiche entsprechend am Bremsbelagträger der
Bremsbelaganordnung, wobei dann die jeweilige Federanordnung an
den Haltezungen der Führung vorgesehen sind. Letztendlich
ergibt sich bei dieser alternativen Ausführungsvariante
dieselbe Funktionsweise, wie vorstehend bezüglich der im
Detail beschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert.
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Grundsätzlich
lassen sich mit der Erfindung auch unerwünschte Geräusche
bei einer Verlagerung der Bremsbelaganordnungen im Gehäuse
unterbinden und die vorstehend geschilderten Vorteile erreichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19650592
A1 [0002]
- - DE 3538320 A1 [0003]
- - WO 03/027527 A1 [0004]