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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil für Brennstoffeinspritzanlagen
von Brennkraftmaschinen. Speziell betrifft die Erfindung einen Injektor
für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen.
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Aus
der
DE 103 36 327
A1 ist ein Injektor für Kraftstoff-Einspritzsysteme
von Brennkraftmaschinen, insbesondere von direkt einspritzenden
Dieselmotoren, bekannt. Der bekannte Injektor weist einen in einem
Injektorkörper angeordneten Piezoaktor auf, der über
erste Federmittel einerseits mit dem Injektor, andererseits mit
einem hülsenartigen Übersetzerkolben in Anlage
gehalten wird. Ferner sind ein mit dem Injektorkörper verbundener,
mindestens eine Düsenaustrittsöffnung aufweisender
Düsenkörper, in dem eine abgestufte erste Düsennadel
axial verschieblich geführt ist, und innerhalb des Übersetzerkolbens
angeordnete zweite Federmittel vorgesehen, welche zusammen mit dem
rückseitig auf die erste Düsennadel einwirkenden
Einspritzdruck die erste Düsennadel in Schließstellung
halten. Weiterhin weist der Injektor einen am düsennadelseitigen
Ende des Übersetzerkolbens ausgebildeten äußeren
Steuerraum auf, der über einen Leckspalt mit einer unter
Einspritzdruck stehenden Kraftstoffzuführung in Verbindung
steht, wobei die erste Düsennadel durch den im Steuerraum
befindlichen Kraftstoff in Öffnungsrichtung beaufschlagt
ist. Hierbei ist die erste Düsennadel mit einem rückwärtigen
Bereich, der einen größeren Durchmesser aufweist
als ein düsenaustrittseitiger Bereich der ersten Düsennadel
in den Innenraum des Übersetzerkolbens eingepasst. Die
erste Düsennadel weist eine durchgehende, konzentrische, durch
einen Absatz abgestufte Axialausnehmung auf, in die eine ebenfalls
durch einen Absatz entsprechend abgestufte zweite Düsennadel
axial verschieblich eingepasst ist. In dem Innenraum des Übersetzerkolbens
ist eine zweite Schraubendruckfeder angeordnet, die auf die erste
Düsennadel eine in Schließrichtung gerichtete
Kraft ausübt. Durch die zweite Druckfeder wird die erste
Düsennadel während der Pausen zwischen den Einspritzvorgängen und
bei Stillstand des Fahrzeugs geschlossen gehalten. Innerhalb der
Axialausnehmung zwischen deren Absatz und dem Absatz der zweiten
Düsennadel ist ein zweiter innerer Steuerraum ausgebildet,
der mit dem äußeren ersten Steuerraum in hydraulischer Verbindung
steht, wobei die Steuerraumvolumina und die von den Steuerraumdrücken
beziehungsweise von dem Druck der Kraftstoffzuführung beziehungsweise
vom Federmitteldruck beaufschlagten Flächen der Düsennadel
so aufeinander abgestimmt sind, dass sich die beiden Düsennadeln
durch Veränderung der am Piezoaktor anliegenden elektrischen Spannung
nacheinander öffnen lassen.
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Der
aus der
DE 103 36
327 A1 bekannte Injektor hat den Nachteil, dass die Ausgestaltung
der beiden Düsennadeln relativ aufwändig ist.
Ferner sind mehrere miteinander kommunizierende, mit Brennstoff
gefüllte Räume, insbesondere Steuerräume,
vorgesehen und mehrere Führungsflächen erforderlich,
so dass während der Lebensdauer Fehlfunktionen auftreten
können.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass eine vorteilhafte
Nadelsteuerung mit einer hohen Zuverlässigkeit gewährleistet
ist. Speziell besteht der Vorteil, dass ein Schließen der
Innennadel zum Schließen des zwischen der Innennadel und der
Ventilsitzfläche des Düsenkörpers gebildeten Dichtsitzes
durch das Federelement erfolgt oder durch dieses unterstützt
ist.
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Durch
die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen
Brennstoffeinspritzventils möglich.
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Vorteilhaft
ist es, dass die Stufenbohrung der Schalthülse eine konische
Mitnahmefläche aufweist, die zum Mitnehmen der Düsennadel
mit einem kegelstumpfförmigen Abschnitt der Innennadel
zusammenwirkt. Die Schalthülse zieht die Innennadel gewissermaßen
gegen die Kraft des Federelements mit, wodurch der Dichtsitz zwischen
der Innennadel und der Ventilsitzfläche geöffnet
wird. Dadurch ist eine schnelle und direkte Steuerung zum Öffnen
des Dichtsitzes ermöglicht.
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Vorteilhaft
ist es, dass im geschlossenen Zustand zwischen der Mitnahmefläche
der Stufenbohrung der Schalthülse und dem kegelstumpfförmigen Abschnitt
der Innennadel ein ringspaltförmiger Mitnahmeraum ausgestaltet
ist. Dadurch kann die Innennadel von dem Federelement zuverlässig
in der geschlossenen Stellung gehalten werden. Außerdem werden
ein Prellen, das beim Schließen der Schalthülse
auftreten kann, oder Druckschwingungen, die auf die Schalthülse
einwirken, nicht oder nur ausreichend gedämpft auf die
Innennadel übertragen. Dadurch ist ein zuverlässiges
Schließen des zwischen der Düsennadel und der
Ventilsitzfläche gebildeten Dichtsitzes möglich.
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In
vorteilhafter Weise ist der ringspaltförmige Mitnehmerraum über
ein Schaftspiel zwischen der Schalthülse und einem Schaft
der Innennadel mit einem Brennstoffraum des Düsenkörpers
verbunden, der durch die Ventilsitzfläche des Düsenkörpers
begrenzt ist. Aus diesem Brennstoffraum wird beim Öffnen
des zwischen der Innennadel und der Ventilsitzfläche gebildeten
Dichtsitzes Brennstoff über den geöffneten Dichtsitz
abgespritzt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Mitnehmerraum
mit unter relativ hohem Druck stehenden Brennstoff gefüllt
wird, wenn die Schalthülse öffnet, so dass die
durch die Schalthülse vermittelte Öffnungsbewegung
auf die Innennadel durch den hohen Druck unterstützt und fortgeführt
wird.
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Vorteilhaft
ist es ferner, dass die Verbindung des Brennstoffraums des Düsenkörpers
mit dem Mitnehmerraum, die über das Schaftspiel vermittelt
ist, durch einen Sitz zwischen der Schalthülse und der Ventilsitzfläche
gesteuert ist, wobei beim Abheben der Schalthülse von der
Ventilsitzfläche die Verbindung des Brennstoffraums mit
dem Mitnehmerraum hergestellt ist und ansonsten gesperrt ist. Durch
den im Mitnehmerraum erzeugten hohen Druck beim Öffnen
der Schalthülse kann dadurch die Schließkraft des
Federelements auf die Innennadel überwunden werden. Dadurch
kann die Innennadel vollständig geöffnet werden.
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Vorteilhaft
ist es, dass die Schalthülse eine Stirnfläche
aufweist, die einen Steuerraum begrenzt, dass der Steuerraum über
eine gedrosselte Verbindung mit einem weiteren Steuerraum verbunden
ist, der von einem Steuerraumkolben begrenzt ist, und dass ein piezoelektrischer
Aktor vorgesehen ist, der zum Betätigen der Schalthülse
auf den Steuerraumkolben einwirkt. Auf diese Weise kann ein Koppler gebildet
sein, der zum hydraulischen Betätigen der Schalthülse
mittels des piezoelektrischen Aktors dient. Dabei kann ein relativ
kleiner piezoelektrischer Aktor vorgesehen sein, der ein relativ
kleines Hub- und Kraftvermögen aufweist. Die Nadelschließkraft kann
dabei durch das Federelement aufgebracht werden. Die Druckflächen
der Schalthülse sind vorzugsweise so dimensioniert, dass
sowohl im geschlossenen als auch im vollständig geöffneten
Zustand die Innennadel weitgehend Druck ausgeglichen ist oder eine
leichte Kraftkomponente in Richtung auf die Ventilsitzfläche
besteht. Dabei kann die Innennadel in vorteilhafter Weise durch
den Steuerraum geführt sein.
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Vorteilhaft
ist es ferner, dass die Innennadel eine Stirnfläche aufweist,
die in einem druckentlasteten Raum angeordnet ist. Ferner ist es
vorteilhaft, dass in dem druckentlasteten Raum das Federelement
angeordnet ist, das die Innennadel in Richtung auf die Ventilsitzfläche
des Düsenkörpers mit der Schließkraft
beaufschlagt und dass das Federelement an der Stirnfläche
der Innennadel abgestützt ist. Dabei kann der druckentlastete
Raum mit einem drucklosen Leckagerücklauf verbunden sein.
Dies hat den Vorteil, dass keine Absteuerung von Steuermengen erforderlich
ist. Hierbei ist lediglich eine Leckage über den Leckagerücklauf
abzuleiten. Somit ist kein Rücklaufrail oder dergleichen
erforderlich, sondern nur eine kostengünstige Leckölleitung, die an
den Leckagerücklauf des Brennstoffeinspritzventils angeschlossen
wird. Außerdem ist es vorteilhaft, dass eine auf die Innennadel
wirkende Nadelschließkraft zum Schließen des zwischen
der Innennadel und der Ventilsitzfläche des Düsenkörpers
gebildeten Dichtsitzes zumindest im Wesentlichen von dem Federelement
aufgebracht ist. Somit schließt die Innennadel aufgrund
der Nadelschließkraft des Federelements, wenn die Schalthülse
die Innennadel freigibt. Dies ermöglicht ein sehr schnelles
Nadelschließen. Außerdem kann die Nadelschließkraft
dadurch druckunabhängig erfolgen. Ferner können
Druckschwingungen im Sitz, das heißt in dem zwischen der Innennadel
und der Ventilsitzfläche des Düsenkörpers
gebildeten Dichtsitz, verhindert werden. Außerdem ergeben
sich Vorteile in Bezug auf Verschleiß und Belastung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen
sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen
versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein
Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen
Schnittdarstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung im geschlossenen Zustand;
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2 das
in 1 dargestellte Brennstoffeinspritzventil in einem
geöffneten Zustand und
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3 ein
schematisches Diagramm zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
ein Brennstoffeinspritzventil 1 entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung.
Das Brennstoffeinspritzventil 1 kann insbesondere als Injektor
für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen dienen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils 1 besteht
für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail,
das Dieselbrennstoff unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt.
Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich
jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
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Das
Brennstoffeinspritzventil 1 weist einen Haltekörper 2 und
einen mit dem Haltekörper 2 verbundenen Düsenkörper 3 auf.
Ferner ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Zwischenscheibe 4 dargestellt,
die zwischen dem Haltekörper 2 und dem Düsenkörper 3 eingespannt
ist. Die Verbindung des Düsenkörpers 3 mit
dem Haltekörper 2 kann beispielsweise über
eine Spannmutter oder dergleichen erfolgen.
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In
dem Haltekörper 2 ist ein mit Brennstoff gefüllter
Aktorraum 5 ausgebildet, wobei der im Aktorraum vorgesehene
Brennstoff im Betrieb unter hohem Druck steht. In dem Aktorraum 5 ist
ein piezoelektrischer Aktor 5 angeordnet. Der Aktorraum 5 ist über
eine in der Zwischenscheibe 4 ausgebildete Hochdruck-Zulaufbohrung 7 mit
einem Brennstoffraum 8 im Düsenkörper 3 verbunden.
Somit befindet sich im Betrieb des Brennstoffeinspritzventils 1 im Brennstoffraum 8 ebenfalls
unter hohem Druck stehender Brennstoff.
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In
dem Brennstoffraum 8 des Düsenkörpers 3 ist
eine Schalthülse 10 angeordnet. Ferner ist in dem
Brennstoffraum 8 des Düsenkörpers 3 eine Steuerraumhülse 11 angeordnet,
in der die Schalthülse 10 abschnittsweise geführt
ist. Die Steuerraumhülse 11 ist dabei mittels
einer Feder 12 gegen die Zwischenscheibe 4 beaufschlagt,
wobei eine Dichtkante 13 der Steuerraumhülse 11 an
der Zwischenscheibe 4 anliegt. Die Schalthülse 10 weist eine
der Zwischenscheibe 4 zugewandte Stirnfläche 14 auf.
Die Stirnfläche 14 der Schalthülse 10,
die Steuerraumhülse 11 und die Zwischenscheibe 4 begrenzen
einen Steuerraum 15.
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In
dem Aktorraum 5 ist eine weitere Steuerraumhülse 16 angeordnet,
die von einer Feder 17 beaufschlagt ist. Dabei liegt eine
Dichtkante 18 der weiteren Steuerraumhülse 16 an
der Zwischenscheibe 4 an. In der weiteren Steuerraumhülse 16 ist
ein Steuerraumkolben 19 geführt. Der Steuerraumkolben 19 ist
mit dem piezoelektrischen Aktor 6 verbunden, wobei der
piezoelektrische Aktor 6 den Steuerraumkolben 19 in
axialer Richtung, das heißt entlang einer Achse 20 des
Brennstoffeinspritzventils 1, verstellen kann. Der Steuerraumkolben 19,
die weitere Steuerraumhülse 16 und die Zwischenscheibe 4 begrenzen einen
weiteren Steuerraum 21, wobei durch die Betätigung
des piezoelektrischen Aktors 6 der Druck im weiteren Steuerraum 21 reduziert
oder erhöht werden kann. Insbesondere kann bei einer Betätigung des
piezoelektrischen Aktors 6 der Druck des in dem weiteren
Steuerraum 21 vorgesehenen Brennstoffs zusammenbrechen.
Der weitere Steuerraum 21 steht über eine in der
Zwischenscheibe 4 ausgebildete Drosselbohrung 22 in
gedrosselter Verbindung mit dem Steuerraum 15. Somit kann über
die Beeinflussung des Drucks im weiteren Steuerraum 21 der Druck
im Steuerraum 15 gesteuert werden.
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Die
Schalthülse 10 ist in einer Bohrung 25 des
Düsenkörpers 3 geführt. Hierbei
weist die Schalthülse 10 eine oder mehrere Ausnehmungen 26 auf, um
einen weitgehend ungedrosselten Fluss von Brennstoff durch den Brennstoffraum 8 zu
ermöglichen. Die Schalthülse 10 kann
anstelle der Ausnehmungen 26 auch Abflachungen aufweisen,
um einen weitgehend ungedrosselten Fluss des Brennstoffs durch den
Brennstoffraum 8 zu ermöglichen. Speziell ist
es möglich, dass die Schalthülse 10 zumindest
abschnittsweise als Dreikant ausgestaltet ist, wodurch zum einen
eine Führung in der Bohrung 25 und zum anderen
ein ungedrosselter Fluss von Brennstoff durch den Brennstoffraum 8 ermöglicht
ist.
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Die
Schalthülse 10 weist eine Stufenbohrung 27 auf.
In der Stufenbohrung 27 der Schalthülse 10 ist
eine Innennadel 28 angeordnet. Die Stufenbohrung 27 ist
als durchgehende axiale Stufenbohrung 27 ausgestaltet.
Die Innennadel 28 erstreckt sich durch die gesamte Stufenbohrung 27 und
steht beidseitig über die Schalthülse 10 hinaus.
Die Innennadel 28 weist einen zylinderförmigen
Abschnitt 29, einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 30,
einen zylinderförmigen Schaft 31 und einen Ventilschließkörper 32 auf.
Der zylinderförmige Abschnitt 29 weist dabei einen
größeren Durchmesser auf als der zylinderförmige
Schaft 31. Der kegelstumpfförmige Abschnitt 30 verjüngt
sich von dem zylinderförmigen Abschnitt 29 zu
dem Schaft 31.
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Die
Innennadel 28 ist an ihrem zylinderförmigen Abschnitt 29 in
der Schalthülse 10 geführt. Ferner ist
in der Zwischenscheibe 4 ein druckentlasteter Raum 33 vorgesehen,
der durch eine Sacklochbohrung in der Zwischenscheibe 4 gebildet
ist. Der zylinderförmige Abschnitt 29 der Innennadel 28 ist
in der Bohrung, die den druckentlasteten Raum 33 bildet, geführt.
Dabei erstreckt sich der zylinderförmige Abschnitt 29 der
Innennadel 28 durch den Steuerraum 15.
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Der
Düsenkörper 3 weist eine Ventilsitzfläche 34 auf,
die mit dem Ventilschließkörper 32 der
Innennadel 28 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Hierbei
ist der Dichtsitz an einem Sitz 35 des Ventilschließkörpers 32 der
Innennadel 28 gebildet. Ferner ist zwischen der Schalthülse 10 und
der Ventilsitzfläche 34 ein Dichtsitz an einem
Sitz 36 für die Schalthülse 10 gebildet.
Zwischen dem Sitz 35 der Innennadel 28 und dem
Sitz 36 der Schalthülse 10 ist ein Sitzraum 37 gebildet.
Ferner ist unterhalb des Sitzes 35, das heißt
in Strömungsrichtung von dem Sitz 35 betrachtet
stromabwärts des Sitzes 35, ein Sackloch 38 in
dem Düsenkörper 3 ausgebildet. Von dem Sackloch 38 zweigen
ein oder mehrere Spritzlöcher 39 ab. Spritzlöcher
können auch im Sitzbereich vorgesehen sein.
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Die
Schalthülse 10 weist eine konische Mitnahmefläche 40 auf,
die an den kegelstumpfförmigen Abschnitt 30 der
Innennadel 28 angepasst ist. Die konische Mitnahmefläche 40 ist
dabei Teil der Stufenbohrung 27. Ferner ist zwischen der
Stufenbohrung 27 und dem Schaft 31 der Innennadel 28 ein
Schaftspiel vorgesehen.
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In
dem in der 1 dargestellten, geschlossenen
Zustand des Brennstoffeinspritzventils 1, in dem der zwischen
dem Ventilschließkörper 32 und der Ventilsitzfläche 34 gebildete
Dichtsitz am Sitz 35 geschlossen ist, ist zwischen der
konischen Mitnahmefläche 40 der Stufenbohrung 27 der
Schalthülse 10 und dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt 30 der Innennadel 28 ein ringspaltförmiger
Mitnehmerraum 42 gebildet. Der Mitnehmerraum 42 steht
dabei über das Schaftspiel 41 mit dem Sitzraum 37 in
Verbindung. Beim Öffnen des Sitzes 36 zwischen
der Schalthülse 10 und der Ventilsitzfläche 34 gelangt der
Mitnehmerraum 42 über das Schaftspiel 41 in Verbindung
mit dem Brennstoffraum 8. Dies unterstützt das Öffnen
der Innennadel 28.
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Beim
Betätigen der Schalthülse 10 wird diese
in axialer Richtung auf die Zwischenscheibe 4 bewegt. Dabei öffnet
sich der Sitz 36 zwischen der Schalthülse 10 und
der Ventilsitzfläche 34. Die Schalthülse 10 nimmt
dabei die Innennadel 28 mit. Die Mitnahme erfolgt dabei
zunächst durch Reduzieren des Mitnehmerraums 42,
wobei dieser verschwindet, und mechanische Mitnahme der Innennadel 28 durch
die Schalthülse 10. Die Schalthülse 10 greift
hierbei gewissermaßen mit ihrer konischen Mitnahmefläche 40 an
dem kegelstumpfförmigen Abschnitt 30 der Innennadel 28 an.
Hierdurch öffnet sich der zwischen dem Ventilschließkörper 32 der
Innennadel 28 und der Ventilsitzfläche 34 gebildete
Dichtsitz am Sitz 35.
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Hierbei
füllt sich auch der Sitzraum 37 mit unter hohem
Druck stehenden Brennstoff aus dem Brennstoffraum 8. Über
das Schaftspiel 41 gelangt der unter hohem Druck stehende
Brennstoff auch zu dem Mitnehmerraum 42 zwischen dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt 30 der Innennadel 28 und der konischen
Mitnahmefläche 40, wobei der Mitnehmerraum 42 zunächst
ein verschwindendes Volumen hat. Dies ist im Folgenden auch unter
Bezugnahme auf die 2 im weiteren Detail beschrieben.
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2 zeigt
den in 1 dargestellten Ausschnitt des Brennstoffeinspritzventils 1 in
einer vollständig geöffneten Stellung. Hierbei
erfolgt die mechanische Mitnahme gegen die Schließkraft
eines Federelements 43, das in dem druckentlasteten Raum 33 angeordnet
ist. Das Federelement 43 ist in diesem Ausführungsbeispiel
als Feder ausgestaltet. Dabei stützt sich das Federelement 43 einerseits
an der Sacklochbohrung ab, die den druckentlasteten Raum 33 bildet.
Andererseits stützt sich das Federelement 43 an
einer Stirnfläche 44 des zylinderförmigen
Abschnitts 29 der Innennadel 28 ab.
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Über
das Schaftspiel 41 gelangt der unter hohem Druck stehende
Brennstoff in den Mitnehmerraum 42, der sich zunehmend
mit Brennstoff füllt. Dadurch kann die Schließkraft
des Federelements 43 vollständig überwunden
werden, so dass die Innennadel 28 weiter in einer Öffnungsrichtung 45 verstellt wird.
In der 2 ist die vollständig geöffnete
Stellung dargestellt. An der Stirnfläche 44 der
Innennadel 28 ist ein Anschlagelement 46 vorgesehen,
das im vollständig geöffneten Zustand an der Sacklochbohrung,
die den druckentlasteten Raum 43 bildet, anschlägt.
Dadurch ist eine Überlastung des Federelements 43 verhindert
und ein definierter Öffnungshub der Innennadel 28 vorgegeben.
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Im
geöffneten Zustand des Brennstoffeinspritzventils 1 gelangt
der unter hohem Druck stehende Brennstoff aus dem Brennstoffraum 8 über
die Spritzfläche 39 in den Brennraum einer Brennkraftmaschine,
wie es in der 2 veranschaulicht ist.
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Zum
Schließen des Brennstoffeinspritzventils 1 betätigt
der piezoelektrische Aktor 6 den Steuerraumkolben 19 in
Richtung auf die Zwischenscheibe 4, so dass der Druck im
weiteren Steuerraum 21 ansteigt, was einen Druckanstieg
im Steuerraum 15 zur Folge hat. Dadurch wird die Steuerraumhülse 11 entgegen
der Öffnungsrichtung 45 verstellt, so dass die
Schalthülse 10 schließt. Hierbei gelangt
die Schalthülse 10 in Anlage an dem Sitz 36 an
der Ventilsitzfläche 34. Hierdurch bricht der
Druck im Sitzraum 37 zusammen, wodurch auch der Druck im
Mitnehmerraum 42 zusammenbricht. Durch die Schließkraft
des Federelements 43 wird die Innennadel 28 geschlossen.
Das Schließen erfolgt hierbei federgesteuert. Insbesondere
ist das Schließen der Innennadel 28 druckunabhängig.
Beim Schließen der Innennadel 28 wird auch der
zwischen dem Ventilschließkörper 32 und
der Ventilsitzfläche 34 am Sitz 35 gebildete
Dichtsitz wieder geschlossen. Das Brennstoffeinspritzventil 1 ist
dann wieder in der in der 1 dargestellten
Stellung.
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Zwischen
dem zylinderförmigen Abschnitt 29 der Innennadel 28 und
der Zwischenscheibe 4 ist ein Leckagespalt 47 zur
Führung der Innennadel 28 gebildet. Der druckentlastete
Raum 33 ist mit einem drucklosen Leckagerücklauf 48 verbunden.
Somit erfolgt keine Absteuerung von Steuermengen. Der Leckagerücklauf 48 kann
dadurch mit einer kostengünstigen Leckölleitung
verbunden werden. Ein Rücklaufrail ist nicht erforderlich.
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3 zeigt
ein schematisches Diagramm zur weiteren Erläuterung der
Erfindung. Hierbei ist an der Abszisse die Zeit t angetragen. An
der Ordinate sind zur Vereinfachung der Darstellung sowohl mehrere
Drucke P als auch mehrere Hübe H dargestellt.
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In
der 3 sind exemplarisch folgende Drucke P gewählt:
Der
Druck P5 im Aktorraum 5 der gleich
dem Hochdruck des Hochdruckzulaufs, insbesondere eines Common-Rails,
speziell eines Mini-Rails, ist,
der Druck P21 im
weiteren Steuerraum 21, der direkt durch die Betätigung
des piezoelektrischen Aktors 6 beeinflusst ist,
der
Druck P33 im druckentlasteten Druck 33,
der als Ablaufraumdruck für die Innennadel 28 dient,
der
Druck P15 im Steuerraum 15, der über
die gedrosselte Verbindung mittels der Drosselbohrung 22 von dem
Druck P21 im weiteren Steuerraum 21 abhängt,
der
Druck P8 im Brennstoffraum 8, der
im Wesentlichen gleich dem Druck P5 im Aktorraum 5 ist,
da der Aktorraum 5 über die Hochdruck-Zulaufbohrung 7 mit dem
Brennstoffraum 8 verbunden ist,
der Druck P37 im Sitzraum 37 zwischen den Sitzen 35, 36 an
der Ventilsitzfläche 34, der wesentlich von der
Stellung der Schalthülse 10 abhängt,
der
Druck P38 im Sackloch 38, das in
Strömungsrichtung gesehen unterhalb des Sitzes 36 der
Innennadel 28 liegt, und
der Druck P42 im
Mitnehmerraum 42 zwischen dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt 30 der Innennadel 28 und der konischen
Mitnahmefläche 40 der Schalthülse 10.
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Außerdem
sind exemplarisch die folgenden Hübe H dargestellt:
Der
Hub H10 der Schalthülse 10 in
der Öffnungsrichtung 45,
der Hub H19 des Steuerraumkolbens 19, der
in diesem Ausführungsbeispiel gleich dem Hub des piezoelektrischen
Aktors 6 ist, und
der Hub H28 der
Innennadel 28 in der Öffnungsrichtung 45.
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Durch
die Betätigung des piezoelektrischen Aktors 6 wird
der Hub H19 des Steuerraumkolbens 19 bewirkt.
Dies resultiert in einer Absenkung des Drucks P21 im
weiteren Steuerraum 21. Dadurch kommt es zu einer Absenkung
des Drucks P15 im Steuerraum 15.
Durch diese Absenkung des Drucks P15 im
Steuerraum 15 wird ein Hub H10 der
Schalthülse 10 verursacht. Somit wird der Sitz 36 zwischen
der Schalthülse 10 und der Ventilsitzfläche 34 geöffnet, so
dass der Druck P37 im Sitzraum 37 ansteigt.
Außerdem wird durch den Hub H10 der
Schalthülse 10 zugleich auch eine mechanische
Mitnahme der Innennadel 28 erreicht, was in einem gewissen
Hub H28 der Innennadel 28 resultiert.
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Durch
den Anstieg des Drucks P37 im Sitzraum 37 wird
die Öffnung der Innennadel 28 weiter unterstützt,
wobei der Druck P42 im Mitnehmerraum 42 ansteigt.
Der Anstieg des Drucks P42 im Mitnehmerraum
unterstützt das Öffnen der Innennadel 28. Dabei
wird durch den Druck P42 im Mitnehmerraum 42 auch
die Schließkraft des Federelements 43 auf die
Innennadel 28 überwunden. Somit kommt es zu einem
vollständigen Öffnen der Innennadel 28,
so dass der Hub H28 seinen Maximalwert annimmt,
der hier beispielsweise mit 160 μm angegeben ist. Der Hub
H10 der Schalthülse 10 ist
allerdings geringer und hier beispielsweise mit 60 μm angegeben.
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Somit
kann auch bei einem relativ geringen Hub H19 des
Steuerraumkolbens 19, der hier beispielsweise mit 30 μm angegeben
ist, ein zunächst etwas größerer Hub
H10 der Schalthülse 10 erreicht werden
und schließlich ein sehr viel größerer
Hub H28 der Innennadel 28 erreicht
werden.
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Durch
Zurückstellen des Steuerraumkolbens 19, bei dem
der Hub H19 von 30 μm auf 0 zurückgestellt
wird, wird der Druck P21 im weiteren Steuerraum 21 wieder
angehoben. Dies wirkt sich in einem Anstieg des Drucks P15 im Steuerraum 15 aus. Durch den
Anstiegs P15 im Steuerraum 15 wird
der Hub H10 der Schalthülse 10 wieder
auf 0 zurückgestellt, so dass der Druck P37 im
Sitzraum 37 und der Druck P42 im
Mitnehmerraum 42 zusammenbrechen.
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Durch
die Schließkraft des Federelements 43 wird die
Innennadel 28 zurückgestellt, wodurch der Hub
H28 rasch von einem Maximalwert auf 0 zurückgelangt.
Dadurch bricht der Druck P38 im Sackloch 38 zusammen
und der Abspritzvorgang ist beendet.
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Der
Druck P33 im druckentlasteten Raum 33 bleibt
die ganze Zeit auf einem im Wesentlichen gleich bleibenden niedrigen
Niveau, da beim Ansteuern der Innennadel 28 keine Steuermenge
abgesteuert wird. Es bleibt dabei bei einer relativ geringen Leckage über
den Leckagespalt 47.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10336327
A1 [0002, 0003]