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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Beschichtungssystem, die beschleunigt
trocknende, kratzfeste, harte Oberflächenbeschichtungen über die
Sol-Gel-Technologie auf unterschiedlichsten Polymeren bildet, sowie
ein Verfahren zur Herstellung solcher Oberflächenbeschichtungen.
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Die
Herstellung glasartiger Beschichtungen auf Stahl oder Polymeren
ist seit langem bekannt und vielfach beschrieben.
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Unter
Ritzhärte wird an dieser Stelle und im Folgenden die Widerstandsfähigkeit
der Oberflächenbeschichtung eines Materials gegen die Anbringung
von Kratzern verstanden, die mit einem Härteprüfstab
ermittelt wird. Dieser besteht aus einer Hülse, in die
eine Spiralfeder eingesetzt ist, die mit Hilfe eines Schiebers verschieden
stark gespannt werden kann. Die so eingestellte Federkraft wirkt
auf einen Gravierstift, dessen Spitze aus der Hülse herausragt. Der
Schieber wird mit einer Klemmschraube fixiert und damit die Spannung
der Feder konstant gehalten. So kann der Gravierstift unterschiedlich
stark belastet und somit die Spitze mit einer definierten Kraft auf
die Oberflächenbeschichtung gedrückt werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Härteprüfstab
Typ 318 der Firma ERICHSEN GmbH & Co
KG, Am Iserbach 14, D-58675 Hemer, verwendet. Die Spitze des Gravierstiftes
ist aus Hartmetall und auf einen Durchmesser von 0,75 mm gerundet.
Mit dem Schieber wird auf einer Skala längs des Härteprüfstabes
eine geschätzte oder bereits bekannte Federkraft eingestellt
und die Klemmschraube angezogen. Der Härteprüfstab
wird anschließend senkrecht mit der Spitze auf die Oberflächenbeschichtung
des Materials aufgesetzt und mit etwa 10 mm/s eine 5 bis 10 mm lange
Strecke gezogen. Dabei wird der Härteprüfstab
so angedrückt, dass die Spitze des Gravierstiftes bis zum
Bund in die Hülse geschoben ist. Die Stellung des Schiebers,
bei der nach dem Ziehen des Härteprüfstabes eine
sichtbare Ritzspur auf der Oberflächenbeschichtung entstanden
ist, gibt auf einer Skala das Maß für den die
Härte charakterisierenden Messwert an. Dieser Messwert ist
die sogenannte Ritzhärte nach Weinmann, die im Rahmen der
vorliegenden Erfindung in N angegeben ist.
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Unter
Abriebfestigkeit wird an dieser Stelle und im Folgenden der in Gew.-%
gemessene Gewichtsverlust verstanden, den die Oberflächenbeschichtung
eines Materials aufgrund eines unter definierten Bedingungen bewirkten
Abriebs erleidet. Dieser Abrieb wird durch zwei Reibräder
bewirkt, deren Stirnflächen eine definierte Rauigkeit aufweisen
und die mit definierter Anzahl Umdrehungen mit einer durch die Masse
des Reibrades definierten Auflagekraft über die Oberflächenbeschichtung
gerieben werden. Die dabei verwendete Vorrichtung ist bei der Firma
TABER INDUSTRIES (455 Bryant Street, North Tonawanda, New York 14120,
USA, http://www.taberindustries.com) beschrieben
und erhältlich.
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DE 38 28 098 A1 beschreibt
die Herstellung kratzfester Materialien ausgehend von organofunktionellen
Silanen und mindestens einem Aluminiumalkoxid. Eine Zusammensetzung,
die durch hydrolytische Polykondensation mindestens einer Aluminiumverbindung
und mindestens eines organofunktionellen Silans erhalten wird, wird
auf ein Substrat aufgebracht und durch Erhitzen gehärtet.
Ein besonderer Schritt in der Herstellung der Zusammensetzung ist darin
zu sehen, dass diese durch Zugabe von Wasser in einem unterstöchiometrischen
Verhältnis vorkondensiert werden muss, bevor die Zusammensetzung
auf das Substrat aufgetragen wird. Das Wasser muss in mehreren Stufen
zugegeben werden, um unerwünschte Ausfällungen
zu vermeiden.
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Auch
in
DE 39 17 535 A1 ist
die Herstellung von Zusammensetzungen für kratzfeste Beschichtungen
auf der Grundlage hydrolysierbarer Siliciumverbinden beschrieben.
Neben organofunktionellen Silanen werden Aluminium-, Titan- und/oder
Zirkonalkoxide eingesetzt. Zur Erzielung der Kratzfestigkeit wird
ein leichtflüchtiger Teil der Hydrolyseverbindungen abgedampft.
In diesem Verfahren wird ebenfalls durch die Zugabe von Wasser in
einem unterstöchiometrischen Verhältnis das Gemisch
hydrolysierbarer Siliciumverbindungen vorkondensiert, was einen
gesonderten Verfahrensschritt erforderlich macht. Diese Vorkondensation
kann durch Verwendung eines Kondensationskatalysators beschleunigt werden.
Erst nach der Vorkondensation und dem Abdampfen leichtflüchtiger
Hydrolyseverbindungen wird die Zusammensetzung auf das Substrat
aufgebracht und anschließend einige Minuten bis zwei Stunden durch
Erhitzen gehärtet.
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Eine
Kombination von Alkoxiden aus Al, Ti und/oder Zr mit mindestens
einem organofunktionellen Silan wird in
US 4,746,366 beschrieben. Diese Kombination
wird durch stufenweise Zugabe von Wasser vorkondensiert. Die Hydrolyseprodukte
werden unter Vakuum aus der Kombination entfernt. Das so erhaltene
Produkt wird auf ein Substrat aufgebracht und durch Erwärmen
für die Dauer von einigen Minuten bis zu zwei Stunden gehärtet.
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Beschichtungsmaterialien
zur Herstellung abriebfester Schutzschichten auf Substraten aus Kunststoff
werden in
DE 199 52
040 A1 ,
DE
102 457 25 A1 ,
DE
102 457 26 A1 und
DE
102 457 29 A1 beschrieben. Doch muss der in diesen Schriften
offenbarte Lack in mindestens zwei Schichten, nämlich einer
sogenannten Kratzfest- bzw. Grundschicht und einer Deckschicht aufgetragen,
vorkondensiert und anschließend zumindest teilweise gehärtet
werden. Die Zeit für die Vorkondensation kann zwar durch
die Zugabe eines Kondensationsbeschleunigers verkürzt werden.
Zur Aushärtung der aus diesen Schichten gebildeten Beschichtung
werden aber immer noch Zeiten von 30–200 Minuten bei einer
Temperatur von 110–130°C benötigt, die
zwar zur Beschichtung von Einzelteilen oder Plattenware geeignet,
jedoch zur kontinuierlichen Folienbeschichtung noch immer viel zu
lang sind.
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In
DE 40 11 045 A1 wird
die Herstellung eines kratzfesten Lackes beschrieben, der mit einem im
Handel erhältlichen Photoinitiator versetzt wird. Nach
dem Auftragen auf ein Kunststoff-Substrat kann der Lack thermisch
oder durch Bestrahlen mit UV-Licht innerhalb von 120 Sekunden gehärtet
werden.
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Alle
diese Veröffentlichungen haben den für die Herstellung
der Beschichtungen bzw. Lacke zeitaufwändigen Schritt der
Vorkondensation gemeinsam. Ein weiterer Nachteil am Stand der Technik
besteht darin, dass die Beschichtungen mehrfach, bis zu einer Dicke
der Beschichtung von über 15 μm, aufgetragen werden
müssen, um die gewünschte Kratz- oder Abriebfestigkeit
zu erlangen. Beide Nachteile machen die bisher bekannten Beschichtungsverfahren
und -systeme für die Beschichtung von Folien in einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren
unwirtschaftlich oder sogar unbrauchbar.
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Es
besteht aber ein Bedarf, flexible Kunststoff-Oberflächen
mit neuen Funktionalitäten und verbesserten Eigenschaften
bereit zu stellen, die in einem kontinuierlichen Verfahren in hohen
Bandgeschwindigkeiten, sowohl im Antrag des Beschichtungsmaterials
als auch im Trocknungs-/Härtungsprozess hergestellt werden
können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein gegenüber dem Stand
der Technik verbessertes Beschichtungssystem und ein Verfahren für
die Herstellung von kratz- und abriebfeste Beschichtungen auf polymeren
Oberflächen bereitzustellen, welche einen oder mehrere
Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird überraschend durch ein Beschichtungssystem
gelöst, das in einem Sol-Gel-Prozeß neben der
Kondensation zu Si-O-Si-Bindungen auch eine organische Vernetzung durchläuft,
und dessen Härtungszeit in Gegenwart eines Katalysators
und eines Zusatzstoffes gegenüber dem Stand der Technik
drastisch verkürzt wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist also ein Beschichtungssystem, enthaltend
zwei Komponenten A und B, wobei die Komponente A mindestens ein
Umsetzungsprodukt aus den Anteilen
- Aa) Silan
der allgemeinen Formel wobei Y( 1 ) = 3-Glycidyloxypropyl-,
und R1, R2, R3 = gleiche oder ungleiche Alkylgruppen mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, und
- Ab) Wasser, in Gegenwart eines
- Ac) Katalysators, ausgewählt aus anorganischen oder
organischen Säuren,
enthält,
und
die Komponente B mindestens ein Umsetzungsprodukt aus dem Anteil - Ba) Silan der allgemeinen Formel wobei Y(2) =
N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl- oder NH2(CH2)2NH(CH2)2NH(CH)3- und R'1, R'2, R'3 = gleiche oder ungleiche Alkylgruppen mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, in Gegenwart eines
- Bb) Zusatzstoffes, ausgewählt aus quartären
Ammoniumverbindungen,
enthält,
und zumindest
eine der Komponenten A, B zusätzlich die Anteile - d) mindestens einen anorganischen Füllstoff,
und
- e) ein Lösemittel mit einem Siedepunkt bei einer Temperatur ≤ 85°C
enthält.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur
Herstellung einer Oberflächenbeschichtung auf einer polymeren
Oberfläche, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Anteile
der Komponenten A und B des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems
- (i) zusammengeführt
werden, und anschließend
- (ii) die in Schritt (i) erhaltene Zusammensetzung gelagert wird,
und anschließend
- (iii) die in Schritt (ii) erhaltene Zusammensetzung auf das
Substrat aufgebracht, und anschließend
- (iv) dort gehärtet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf,
dass die Beschichtungszusammensetzungen lediglich einmalig auf die
Kunststoffoberfläche aufgetragen werden müssen,
um gewünschte Kratz- oder Abriebfestigkeit zu erlangen.
Das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren ermöglicht somit
die kontinuierliche Herstellung beschichteter Kunststoffoberflächen,
zum Beispiel Folien, in einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren, ohne dass,
wie im Stand der Technik, Beschichtungen mehrfach aufgetragen oder
nachgearbeitet werden müssen.
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Deshalb
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Beschichtung,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten
wird.
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Ebenso
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Silicium-Sauerstoff-Silicium-Bindungen aufweisende
Beschichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Beschichtung
eine Ritzhärte nach Weinmann von 5 N bis 11 N aufweist.
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Weiterhin
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Artikel mit zumindest
einer polymeren Oberfläche, die die erfindungsgemäße
Beschichtung aufweist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Artikels für die Verkleidung von Apparaturen, Armaturen, Instrumenten,
Messinstrumenten, Sanitäreinrichtungen, Küchengeräten,
Haushaltgeräten, Fahrzeuginterieur, Cockpits, Displays,
Sichtfenstern oder Möbeln, sowie die Verwendung des erfindungsgemäßen Artikels
als Platte, Schale, Formteil, Gehäuse, Knopf, Hebel, Full,
Tür, Deckel, Boden, Seitenwände, Griff, Ziereinlage
oder Spritzschutzelement.
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Ein
Vorteil des Beschichtungssystems der vorliegenden Erfindung ist,
dass das Beschichtungssystem nach keinem der Schritte (i)–(iii)
des erfindungsgemäßen Verfahrens die dem Fachmann
aus dem Stand der Technik bekannte, unerwünschte Gelierung
aufweist und also mit verringertem maschinellen Aufwand in dünnen
Schichten aufgebracht werden kann.
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Weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
ist, dass das Beschichtungssystem nach der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Zeit
von 20 bis 30 Sekunden aushärtet. Somit können
Kunststoffoberflächen mit gegenüber dem Stand
der Technik erheblich erhöhten, zum Beispiel verdoppelten
Bandgeschwindigkeiten beschichtet werden.
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In
einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren, in einer Bandanlage oder in einem
sonstigen kontinuierlichen Verfahren können aufgrund dieser
gegenüber dem Stand der Technik kürzeren Zeitdauer
für die Aushärtung des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems wesentlich höhere Durchlaufgeschwindigkeiten
oder Produktionsmengen pro Zeiteinheit realisiert und damit die
Herstellungskosten für das beschichtete Produkt gegenüber
dem Stand der Technik deutlich gesenkt werden.
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Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass die Oberflächenbeschichtung lediglich ein einziges
Mal aufgebracht werden muss, um eine rissfreie und lückenlose
Oberflächenbeschichtung zu erhalten.
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Unter
einer rissfreien Oberflächenbeschichtung wird im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eine Oberflächenbeschichtung
verstanden, die in einer rasterelektronenmikroskopischen (REM) Abbildung
der Oberfläche der Oberflächenbeschichtung mit
einem Vergrößerungsfaktor von 10000 keinen Riss
erkennen lässt, wobei 10 unterschiedliche Stellen an der
Oberfläche beurteilt werden.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass gegenüber dem Stand der Technik kein Verblocken
oder Nachhärten der gehärteten Beschichtung auftritt.
Nach dem Härten kann die Ware sofort aufgerollt oder gestapelt
werden, ohne dass sich berührende Flächen unter-
bzw. miteinander verkleben.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung hat ebenfalls den Vorteil,
dass die Messung der Ritzhärte nach Weinmann an der erfindungsgemäßen Oberflächenbeschichtung
zu wesentlich besseren Ergebnissen, verglichen mit Beschichtungen
gemäß des Standes der Technik, führt.
Bei bedruckten Polyvinylchlorid-(PVC-)Folien, auf die gemäß des
erfindungsgemäßen Verfahrens die erfindungsgemäße Oberflächenbeschichtung
aufgebracht wird, bleibt der Druck bis zu einer Ritzhärte
nach Weinmann von 20 N ohne Beschädigung. Bei gemäß Stand
der Technik aufgebrachten Beschichtungen auf bedruckten PVC-Folien
bewirkt bereits eine Kraft über 2,5 N eine Beschädigung
des Druckes.
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Nachfolgend
werden das erfindungsgemäße Beschichtungssystem
und das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft
beschrieben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Beschichtungssystem, enthaltend
zwei Komponenten A und B, wobei die Komponente A mindestens ein
Umsetzungsprodukt aus den Anteilen
- Aa) Silan
der allgemeinen Formel wobeiY( 1 ) = 3-Glycidyloxypropyl-,
und
R1, R2,
R3 = gleiche oder ungleiche Alkylgruppen mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
und
- Ab) Wasser, in Gegenwart eines
- Ac) Katalysators, ausgewählt aus anorganischen oder
organischen Säuren,
enthält,
und
die Komponente B mindestens ein Umsetzungsprodukt aus dem Anteil - Ba) Silan der allgemeinen Formel wobei
Y(2) =
N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl- oder NH2(CH2)2NH(CH2)2NH(CH)3- und R'1, R'2, R'3 = gleiche oder ungleiche Alkylgruppen mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
in Gegenwart eines
- Bb) Zusatzstoffes, ausgewählt aus quartären
Ammoniumverbindungen,
enthält,
und zumindest
eine der Komponenten A, B zusätzlich die Anteile - d) mindestens einen anorganischen Füllstoff,
und
- e) ein Lösemittel mit einem Siedepunkt bei einer Temperatur ≤ 85°C
enthält.
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Bevorzugt
können die Anteile d) und e) in B enthalten sein. Diese
Ausführung des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
hat den Vorteil, dass das Beschichtungssystem über eine
lange Zeitdauer, vorzugsweise 1 Stunde bis 30 Tage, besonders bevorzugt
1 Tag bis 10 Tage lagerfähig ist.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die Reste R1, R2, R3 und/oder R'1, R'2, R'3 des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
zumindest paarweise gleich sind.
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Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest ein Rest R1,
R2, R3 aus Ethoxyausgewählt ist,
und/oder zumindest ein Rest R'1, R'2, R'3 aus Ethoxy-,
falls Y( 2 ) = N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl-, oder aus
Methoxy, falls Y( 2 ) = NH2(CH2)2NH(CH2)2NH(CH)3- ausgewählt
ist.
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Besonders
bevorzugt kann die Auswahl R1 = R2 = R3 = R'1 = R'2 = R'3 = Ethoxyweiterhin besonders bevorzugt die
Auswahl R1 = R2 =
R3 = Ethoxy-, und R'1 =
R'2 = R'3 = Methoxy-
sein.
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Der
Anteil Aa) mit der Auswahl R1 = R2 = R3 = Ethoxy-
wird an dieser Stelle und im Folgenden mit GLYEO bezeichnet, der
Anteil Ba) mit der Auswahl R'1 = R'2 = R'3 = Ethoxy-
mit AMEO, und der Anteil Ba) mit der Auswahl R'1 =
R'2 = R'3 = Methoxy-
mit DAMO, für N-(2-aminoethyl-3aminopropyl)-trimethoxysilan, bezeichnet.
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Vorzugsweise
kann der Anteil Ab) des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
ausgewählt sein aus wässriger Salpetersäure.
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Weiterhin
bevorzugt können die Mengenverhältnisse der Anteile
Ab), Ac) so ausgewählt werden, dass 99 Teile Wasser (für
Ab)) und 1 Teil Katalysator (für Ac)) eingesetzt werden.
Weiterhin bevorzugt können die Mengenverhältnisse
der Anteile Aa), Ac) so ausgewählt werden, dass 1000 Teile
GLYEO (für Aa)) und 1 Teil Katalysator (für Ac))
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt können die Mengenverhältnisse
der Anteile Ab), Ac), und Aa) so ausgewählt werden, dass
99 Teile Wasser (für Ab)) und 1 Teil Katalysator (für
Ac)) und 1000 Teile GLYEO (für Aa)) eingesetzt werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn der anorganische Füllstoff,
Anteil d) des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems,
ausgewählt ist aus SiO2, TiO2, ZnO, Al2O3, BaSO4, CeO2, ZrO2, CaCO3, oder ein Gemisch aus diesen Füllstoffen.
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Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, wenn der anorganische Füllstoff
eine mittlere Primärpartikelgröße d50 von 10–2000 nm aufweist. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung werden unter Primärpartikel Partikel
verstanden, die weder Agglomerationen noch Aggregationen aus kleineren
Partikeln sind. Vorzugsweise kann der anorganische Füllstoff
ein Gemisch aus Primärpartikeln und agglomerierten und/oder
aggregierten Partikeln aufweisen. Besonders bevorzugt kann der Anteil
d) aus Primärpartikeln bestehen. Ganz besonders bevorzugt
kann d) aus Primärpartikeln bestehen, die eine Primärpartikelgröße
d50 von 10 bis 200 nm aufweisen.
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Bevorzugt
kann der Zusatzstoff Bb) des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems ausgewählt sein aus Tetra-ethylammoniumfluorid-dihydrat, Tetra-n-butylammoniumfluorid-trihydrat,
Hexa-decyltrimethylammoniumbromid, Tetraethylammoniumchlorid, Tetra-ethylammoniumbromid,
Tetra-ethylammoniumchloridmonohydrat, Tetra-n-butylammoniumtetrafluoroborat
(99%), besonders bevorzugt Tetra-ethylammoniumfluorid-dihydrat,
Tetra-n-butylammoniumfluorid-trihydrat, Hexa-decyltrimethylammoniumbromid,
oder ein Gemisch aus diesen Zusatzstoffen.
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Die
quartären Ammoniumverbindungen bewirken eine Beschleunigung
der Ringöffnungsreaktion am Epoxid, erhöhen den
Vernetzungsgrad und verkürzen die Härtungszeit,
sobald der Schritt (iv) des erfindungsgemäßen
Verfahrens durchgeführt wird.
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Der
Anteil e) des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
kann vorteilhafterweise ausgewählt sein aus der Reihe der
Alkohole der allgemeinen Formel CnH2n+1OH, wobei n = 1 bis 4, oder ausgewählt
sein aus einem Gemisch dieser Alkohole, oder ausgewählt
sein aus Ketonen, ausgewählt aus Aceton, Methylethylketon,
oder einem Gemisch dieser Ketone, oder ausgewählt sein
aus Acetaten.
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Besonders
bevorzugt kann der Anteil e) des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems ausgewählt sein aus Ethanol, 1-Propanol,
2-Propanol, oder einem Gemisch dieser Alkohole, oder ausgewählt sein
aus Methylethylketon. Diese Auswahl hat den Vorteil, dass das Lösemittel
das Substrat, auf dem das Beschichtungssystem aufgetragen wird,
bevorzugt die Kunststofffolie, geringfügig anlöst
und somit die Haftung der nach der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhaltenen Beschichtung verbessert.
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Zumindest
eine der Komponenten A, B des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems kann vorteilhafterweise einen weiteren Anteil
- c) mindestens ein Umsetzungsprodukt eines weiteren
Silans
wobei Y( 3 ) ausgewählt
ist aus alkyl-, fluor-, fluoralkyl-, methacryl-, vinyl-, mercapto-,
und R''1, R''2,
R''3 = gleiche oder ungleiche Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, enthält, enthalten.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Oberflächenbeschichtung auf einem Substrat, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Anteile der Komponenten A und B des erfindungsgemäßen
Beschichtungssystems
- (i) zusammengeführt
werden, und anschließend
- (ii) die in Schritt (i) erhaltene Zusammensetzung gelagert wird,
und anschließend
- (iii) die in Schritt (ii) erhaltene Zusammensetzung auf das
Substrat aufgebracht, und anschließend
- (iv) dort gehärtet wird.
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Vorzugsweise
können im Schritt (i) des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Anteile der Komponenten A und B und die Anteile d)
und e) in jeder beliebigen Reihenfolge zusammengeführt
werden. Besonders bevorzugt können im Schritt (i) zunächst
die Anteile der Komponente A zusammengeführt, anschließend
die Anteile der Kompomente B zusammengeführt, und anschließend
die Komponenten A und B zusammengeführt, und anschließend
die Anteile d) und e) dazu gegeben werden. Ganz besonders bevorzugt
können im Schritt (i) zunächst alle Anteile außer
Ac) und Bb), und anschließend die Anteile Ac) und Bb) dazu
gegeben werden.
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Vorzugsweise
können im Schritt (i) des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Komponenten und Anteile durch Rühren, Einkneten,
mittels Scandex, statischem Mischer, Schüttler, oder durch
eine Kombination zusammengebracht werden.
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Es
kann besonders vorteilhaft sein, wenn in dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Komponenten und Anteile durch Rühren zusammengeführt
werden. Weiterhin besonders vorteilhaft können in dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Komponenten und Anteile durch Rühren in einem
Propellerrührer, Schrägblattrührer, Scheibenrührer,
Impellerrührer, Kreuzbalkenrührer, Ankerrührer,
Blattrührer, Gitterrührer, Wendelrührer,
Zahnscheibenrührer, Turbinenrührer, Halbmondrührer,
oder Fächerrührer miteinander vermischt werden.
Weiterhin besonders vorteilhaft können in dem erfindungsgemäßen
Verfahren Rührtechniken eingesetzt werden, die wenig oder
gar kein Umgebungsgas in die Zusammensetzung einbringen und/oder
bei denen wenig Wärmeenergie in die Zusammensetzung eingetragen
wird. Ganz besonders bevorzugt können in dem erfindungsgemäßen
Verfahren Propellerrührer, Schrägblattrührer, Scheibenrührer,
Impellerrührer, Kreuzbalkenrührer, Ankerrührer,
Blattrührer, Gitterrührer, Wendelrührer, oder
Zahnscheibenrührer, weiterhin ganz besonders bevorzugt
Propellerrührer, Scheibenrührer, oder Impellerrührer
eingesetzt werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn in dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Komponenten und Anteile mit geringen Schergeschwindigkeiten
während einer Zeitdauer von 1 bis 10 min, bevorzugt von
2 bis 8 min, besonders bevorzugt von 3 bis 7 min, ganz besonders
bevorzugt von 4 bis 6 min, außerordentlich besonders bevorzugt
von 4,8 bis 5,2 min zusammengebracht werden.
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Bevorzugt
kann im Schritt (ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
die in Schritt (i) erhaltene Zusammensetzung während einer
Zeit von 30 min bis 2 Tage gelagert werden, besonders bevorzugt
von 4 Stunden bis 1 Tag unter Umgebungstemperatur und Luftabschluss.
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Im
Schritt (iii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die in Schritt (ii) erhaltene Zusammensetzung auf das Substrat
bevorzugt durch Tauchen, Streichen, Rakeln, Pinseln, Rollen, Walzen,
Reverse Roll Coating, Kiss Coating, Giessen, Fluten oder Sprühen
aufgebracht werden, bei Platten-, Bandware oder Folien besonders
bevorzugt durch Giessen oder Fluten.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann im Schritt
(iii) die in Schritt (ii) erhaltene Zusammensetzung bevorzugt auf
ein festes Substrat, das Glas, Quarzglas, Metall, Stein, Holz, Beton,
Papier, Textilien oder Kunststoff enthält oder ist, aufgebracht
werden. Als Kunststoff kann z. B. Polyester, Polyamid, Polyimid,
Polyacrylat, Polycarbonat (PC), Polyethersulfon (PES), Polyetheretherketon
(PEEK), Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP),
Polyacetal (POM), oder ein Gemisch dieser Polymere eingesetzt werden.
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Als
Polyester kann Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat
(PEN), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyhydroxybutyrat (PHB),
oder ein Gemisch dieser Polyester eingesetzt werden. Als Polyamid
kann Polyamid 6, Polyamid 6.6, Polyamid 11, Polyamid 12, oder ein
Gemisch dieser Polyamide eingesetzt werden.
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Als
Polyimid kann Kapton® eingesetzt
werden. Als Polyacrylat kann bevorzugt Polymethylmethacrylat (PMMA)
eingesetzt werden.
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Besonders
bevorzugt kann diese Zusammensetzung auf zumindest eine Oberfläche
eines Substrates aufgebracht werden, das Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS), PVC, PET, PE, PC, PMMA, Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN),
Polystyrol, oder eine Kombination dieser Polymere oder Copolymere
enthält oder ist.
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Im
Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die in Schritt (iii) auf das Substrat aufgebrachte Zusammensetzung
vorteilhafterweise durch Beströmen mit Gas oder Luft, bevorzugt
Umgebungsluft, und/oder durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Energie gehärtet werden. Die relative Luftfeuchte kann
bevorzugt von 10 bis 99%, besonders bevorzugt von 50 bis 98%, ganz
besonders bevorzugt von 70 bis 97%, außerordentlich bevorzugt von
80 bis 95% betragen.
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Bevorzugt
kann die aufgebrachte Schicht getrocknet werden, bis sich das Gewicht
des Substrates mit der aufgebrachten Schicht oder den aufgebrachten
Schichten nicht mehr ändert. Vorzugsweise kann die aufgebrachte
Schicht in einem Ofen getrocknet werden. Besonders bevorzugt kann
die aufgebrachte Schicht durch Beströmen mit gewärmtem
Gas oder gewärmter Luft getrocknet werden.
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Die
Härtung kann auch durch Bestrahlen mit elektromagnetischer
Energie, bevorzugt Mikrowellen, oder IR-Strahlung erfolgen.
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Es
kann weiterhin vorteilhaft sein, die Schritte (i)–(iv)
des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens einmal
zu wiederholen.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es weiters
vorteilhaft sein, wenn in Schritt (iv) die elektromagnetische Energie
mit Bestrahlungsdauern von 1 s bis 60 s, bevorzugt von 2 s bis 50
s, besonders bevorzugt von 5 s bis 10 s eingesetzt wird. Die Bestrahlungsdauer
kann bevorzugt durch Ein- und Ausschalten der Energiequelle, weiterhin
bevorzugt durch Öffnen und Schließen mit einer
vor der Emissionsöffnung der Energiequelle montierten Blende
realisiert werden. In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
die in Form einer Schicht aufgebrachte Zusammensetzung bevorzugt
von 1-mal bis 50-mal, besonders bevorzugt von 2-mal bis 5-mal oder
5-mal bis 10-mal mit elektromagnetischer Energie bestrahlt werden.
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Wenn
in dem erfindungsgemäßen Verfahren mehr als 1-mal
Bestrahlung mit elektromagnetischer Energie eingesetzt wird, kann
es weiterhin vorteilhaft sein, wenn die Dauern der Bestrahlungen
mit elektromagnetischer Energie und jede Kombination der Dauern
gleich oder ungleich sind. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn
die Strahlungsleistungen und jede Kombination der Strahlungsleistungen
gleich oder ungleich sind. In dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann es weiterhin vorteilhaft sein, wenn die Wellenlängen
und jede Kombination der Wellenlängen bzw. Frequenzen und
jede Kombination von Frequenzen gleich oder ungleich sind.
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Falls
in dem Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens
Mikrowellen eingesetzt werden, kann es weiter vorteilhaft sein,
wenn gleiche und/oder ungleiche Frequenzen von 550 MHz bis 25 GHz,
bevorzugt von 750 MHz bis 15 GHz, besonders bevorzugt von 900 MHz
bis 12 GHz, weiterhin besonders bevorzugt von 1,2 GHz bis 10,5 GHz,
ganz besonders bevorzugt Frequenzen verwendet werden, die ISM-Frequenzen
sind.
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Falls
in dem Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens
IR-Strahlung eingesetzt wird, kann es vorteilhaft sein, Wellenlängen
von 1 bis 5000 μm, bevorzugt 2 bis 2000 μm, besonders
bevorzugt 5 bis 1000 μm einzusetzen. Ganz besonders bevorzugt kann
durch Halogenlampen erzeugte IR-Strahlung eingesetzt werden.
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Wenn
in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schritte
(i)–(iv) mehr als einmal wiederholt werden, kann es vorteilhaft
sein, nach der Durchführung des Schrittes (iii) mit der
Durchführung des Schrittes (iv) eine Zeitdauer von 1–30
s, bevorzugt von 10–20 s zu warten.
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In
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann der Schritt (iv) durchgeführt werden, indem
das Substrat mit der Zusammensetzung durch ein örtlich
begrenztes Gebiet, in dem die elektromagnetische Energie eingestrahlt wird,
mit einer definierten Geschwindigkeit hindurchgeführt wird.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es weiterhin
bevorzugt, wenn das Substrat mit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung in einem Rolle-zu-Rolle Prozess durch das mit elektromagnetischen
Energie bestrahlte örtlich begrenzte Gebiet geführt
wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es weiterhin
vorteilhaft sein, wenn gleiche und/oder ungleiche Leistungen von
50 W bis 50 kW, bevorzugt von 250 W bis 25 kW, besonders bevorzugt
von 500 W bis 15 kW verwendet werden.
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Vorzugsweise
kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Schritt
(iv) die Zusammensetzung auf eine Temperatur von 60°C bis
150°C erwärmt werden, wodurch die Zusammensetzung
gehärtet wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann im Schritt
(iv) die Zusammensetzung durch Erwärmen für die
Dauer von 1 bis 60 s, besonders bevorzugt von 5 bis 10 s gehärtet
werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, in dem erfindungsgemäßen
Verfahren in der Komponente A den Anteil
- Aa)
mit einem Gewichtsanteil von 5 bis 40 Gew.-%, und
- Ab) mit einem Gewichtsanteil von 5 bis 20 Gew.-%, und
- Ac) mit einem Gewichtsanteil von 0,05 bis 1,5 Gew.-%,
und
in der Komponente B den Anteil - Ba) mit einem
Gewichtsanteil von 5 bis 50 Gew.-%, und
- Bb) mit einem Gewichtsanteil von 0,4 bis 2 Gew.-%, und
in
zumindest einer der Komponenten A, B den Anteil - d)
mit einem Gewichtsanteil von 2 bis 20 Gew.-%, und
- e) mit einem Gewichtsanteil von 2 bis 60 Gew.-% ,
wobei
die Mengenangabe jeweils auf das Beschichtungssystem bezogen ist,
und mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile
zusammengenommen 100% ergibt, einzusetzen.
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Falls
der Zusatzstoff Bb) ausgewählt ist aus Tetra-ethylammoniumchlorid,
Tetra-ethylammoniumbromid, Tetra-ethylammoniumchlorid-monohydrat, Tetra-n-butylammoniumtetrafluoroborat
(99%), oder ein Gemisch dieser Zusatzstoffe, kann es vorteilhaft sein,
in dem erfindungsgemäßen Verfahren diesen Zusatzstoff
oder diese Zusatzstoffe mit einem Gewichtsanteil von 0,5 bis 1,5
Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 1,5 Gew.-% einzusetzen, wobei die Mengenangabe
jeweils auf das Beschichtungssystem bezogen ist, und mit der Maßgabe,
dass die Summe der Gewichtsanteile in den Komponenten zusammengenommen
100% ergibt.
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Falls
der Zusatzstoff Bb) ausgewählt ist aus Tetra-ethylammoniumfluorid-dihydrat,
kann es vorteilhaft sein, in dem erfindungsgemäßen
Verfahren diesen Zusatzstoff mit einem Gewichtsanteil von 1,3 bis
1,75 Gew.-%, bevorzugt von 1,4 bis 1,6 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 1,5 bis 1,55 Gew.-% , ganz besonders bevorzugt 1,54 Gew.-% einzusetzen,
wobei die Mengenangabe jeweils auf das Beschichtungssystem bezogen
ist, und mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile
in den Komponenten zusammengenommen 100% ergibt.
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Falls
der Zusatzstoff Bb) ausgewählt ist aus Tetra-n-butylammoniumfluorid-trihydrat,
kann es vorteilhaft sein, in dem erfindungsgemäßen
Verfahren diesen Zusatzstoff mit einem Gewichtsanteil von 1,3 bis
1,75 Gew.-%, bevorzugt von 1,4 bis 1,6 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
1,5 Gew.-% einzusetzen, wobei die Mengenangabe jeweils auf das Beschichtungssystem
bezogen ist, und mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile
in den Komponenten zusammengenommen 100% ergibt.
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Falls
der Zusatzstoff Bb) ausgewählt ist aus Hexa-decyltrimethylammoniumbromid,
kann es vorteilhaft sein, in dem erfindungsgemäßen
Verfahren diesen Zusatzstoff mit einem Gewichtsanteil von 0,75 bis
1,25 Gew.-%, bevorzugt von 0,9 bis 1,1 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
1,0 Gew.-% einzusetzen, wobei die Mengenangabe jeweils auf das Beschichtungssystem
bezogen ist, und mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile
in den Komponenten zusammengenommen 100% ergibt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorteilhaft
sein, wenn die Anteile Aa) und Ba) in einem Molverhältnis
von 1:3 bis 3:1 eingesetzt werden.
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Weiterhin
kann es in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft
sein, wenn zumindest einer der Komponenten A, B der Anteil c) mit
einem Gewichtsanteil von 0,5 bis 10 Gew.-%, wobei die Mengenangabe
auf das Beschichtungssystem bezogen ist, und mit der Maßgabe,
dass die Summe der Gewichtsanteile zusammengenommen 100% ergibt,
zugemischt wird.
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Weiterhin
kann es in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft
sein, wenn zumindest einer der Komponenten A, B als weitere Anteile
- f) Lackbindemittel, ausgewählt aus
Melaminharz, Acrylat oder einem Gemisch dieser Lackbindemittel,
mit einem Gewichtsanteil von 0,001 bis 15 Gew.-%, und/oder
- g) Epoxidharz mit einem Gewichtsanteil von 0,001 bis 15 Gew.-%,
wobei
die Mengenangabe jeweils auf das Beschichtungssystem bezogen ist,
und mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile
zusammengenommen 100% ergibt, zugemischt werden.
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Weiterhin
kann es in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft
sein, wenn zumindest einer der Komponenten A, B als weiteren Anteil
- h) ein anorganischer UV-Absorber, ausgewählt aus
Zinkoxid, Ceroxid oder Titandioxid, oder ein Gemisch dieser anorganischen
Absorber, und/oder ein organischer UV-Absorber, ausgewählt
aus Hydroxyphenyl-benzotriazol, Hydroxybenzophenon, HALS-Stabilisatoren,
oder ein Gemisch dieser organischen Absorber,
zugemischt
wird und im Schritt (iv) die Zusammensetzung mit UV-Strahlen behandelt
wird.
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Bevorzugt
kann der Anteil h) in dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einem Gewichtsanteil von 0,5 bis 5 Gew.-%, wobei die Mengenangabe
auf das Beschichtungssystem bezogen ist, und mit der Maßgabe,
dass die Summe der Gewichtsanteile zusammengenommen 100% ergibt,
eingesetzt werden.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine Silicium-Sauerstoff-Silicium-Bindungen aufweisende
Beschichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Beschichtung
eine Ritzhärte nach Weinmann von 5 bis 20 N aufweist. Bevorzugt kann
diese Beschichtung eine Ritzhärte von 6 bis 10 N, besonders
bevorzugt von 6 bis 7 N, weiterhin besonders bevorzugt von 7 bis
8 N, weiterhin besonders bevorzugt von 8 bis 9 N, weiterhin besonders bevorzugt
von 7 bis 10 N, weiterhin besonders bevorzugt von 9 bis 10 N aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtung kann eine Abriebfestigkeit
von 0,1 bis 0,5 Gew.-% aufweisen.
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Vorzugsweise
kann die erfindungsgemäße Beschichtung eine Schichtdicke
von 1–10 μm aufweisen. Unter Schichtdicke wird
die nach Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltene Schichtdicke verstanden.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn der die erfindungsgemäße
Beschichtung einen anorganischen Füllstoff in Form von
Partikeln aufweist, die eine homogene Verteilung aufweisen.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Beschichtung eine Dehnbarkeit
von 0,5 bis 10% aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtung weist vorzugsweise
thermische Verschweißbarkeit auf. Somit ist der Vorteil
gegeben, dass die erfindungsgemäße Beschichtung
auch bei Halbzeug, welches durch Schweiß- oder andere Wärme
eintragende Schmelz- oder Verbindungstechniken weiterverarbeitet
werden soll, nicht beschädigt wird oder gar verloren geht.
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Daher
ist auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Artikel mit zumindest
einer polymeren Oberfläche, die die erfindungsgemäße
Beschichtung aufweist.
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Vorzugsweise
kann der erfindungsgemäße Artikel aus Plattenware,
Bandware, Folie, oder ein Einzelteil, besonders bevorzugt eine Folie,
ausgewählt sein.
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Desweiteren
kann die polymere Oberfläche des erfindungsgemäßen
Artikels ausgewählt sein aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS), PVC, PET, PE, PC, PMMA, Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN),
Polystyrol, oder einer Kombination dieser polymeren Oberflächen.
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Ebenfalls
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Artikels
für die Verkleidung von Apparaturen, Armaturen, Instrumenten,
Messinstrumenten, Sanitäreinrichtungen, Küchengeräten,
Haushaltgeräten, Fahrzeuginterieur, Cockpits, Displays,
Sichtfenstern oder Möbeln, sowie die Verwendung des erfindungsgemäßen
Artikels als Platte, Schale, Formteil, Gehäuse, Knopf,
Hebel, Fuß, Tür, Deckel, Boden, Seitenwände,
Griff, Ziereinlage oder Spritzschutzelement.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3828098
A1 [0006]
- - DE 3917535 A1 [0007]
- - US 4746366 [0008]
- - DE 19952040 A1 [0009]
- - DE 10245725 A1 [0009]
- - DE 10245726 A1 [0009]
- - DE 10245729 A1 [0009]
- - DE 4011045 A1 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - http://www.taberindustries.com [0005]