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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung eines
Automatisierungssystems bei dem eine durch das Automatisierungssystem
zu steuernde Anlage und/oder Teilfunktionen des Automatisierungssystems
simuliert werden, wobei ein Prüfgerät mit einem
Prüfprogramm zur Simulation der Anlage und/oder Teilfunktionen
des Automatisierungssystems verwendet wird, und durch die Simulation
Prüfergebnisse des Automatisierungssystem erhalten werden
und auf ein Prüfgerät zum Prüfen eines
Automatisierungssystems mit verschiedenen Klemmleisten und/oder
Schnittstellen, wobei das Prüfgerät einen Speicher
mit einem Prüfprogramm und verschiedene Prüfadapter
und/oder Schnittstellen zum Anschließen an das Automatisierungssystems
aufweist.
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Bei
dem Automatisierungssystem kann es sich um ein System handeln, dass
aus einem oder mehreren der folgenden Komponenten besteht: Sensoren,
Aktoren, Signal-Übertragung (inklusive Klemmen, Verteiler
und Signalanpassung, -trennung, -umsetzung und -verstärkung
bei kabelgebundener Übertragung oder inklusive Verstärker,
Umsetzer, Zugangspunkten bei drahtloser Signalübertragung),
Logik-System (fest verdrahtet oder frei programmierbar), Embedded
Systems, Visualisierungssystem, Bedien-Beobachtungskomponenten,
Protokollierungskomponenten (Schreiber, elektronische Protokolle,
Erstwertmeldesysteme), Langzeitdatenarchivierung, Computersysteme
für allgemeine organisatorische Aufgaben (z. B. Lagerhaltung,
Qualitätssicherung, Labordatenerfassung, Anlagenwartung,
Kostenrechnung, Produktionsplanung, Finanzbuchhaltung etc.) und/oder
Alarmierungssysteme.
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In
der verfahrenstechnischen und der energietechnischen Produktion
bestehen zum Teil erhebliche Risiken für Personen, Umwelt
und Geräte. In der pharmazeutischen Produktion und Lebensmittelproduktion
entstehen Risiken für den Patienten bzw. Konsumenten. Um
die wirtschaftliche und qualitätsgerechte Produktion und
die Sicherheit solcher Anlagen oder der erzeugten Produkte zu gewährleisten,
werden u. a. Automatisierungssysteme, wie Prozessleitsysteme (PLS),
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder spezielle sicherheitsgerichtete
Steuerungen (SSPS), Bedien-Beobachtungsgeräte, Protokollierungskomponenten, Langzeitdatenarchivierungssysteme,
Alarmierungssysteme und Computersysteme für allgemeine
organisatorischen Aufgaben (z. B. Lagerhaltung, Qualitätssicherung,
Labordatenerfassung, Anlagenwartung, Kostenrechnung, Produktionsplanung,
Finanzbuchhaltung etc.) u. a. eingesetzt. Mit Hilfe solcher Automatisierungssysteme
werden Schutzfunktionen und auch alle anderen Produktionsschritte
zuverlässig ausgeführt.
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Anlagenplaner,
-errichter und -betreiber werden sich zukünftig noch mehr
um die Einhaltung von Anforderungen an nachvollziehbare, dokumentierte
Prüfungen bemühen müssen. Der Aufwand
der dadurch entsteht ist denkbar hoch.
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Eine
wesentliche Voraussetzung für die Zuverlässigkeit
dieser Anlagen ist, dass die Automatisierungssysteme spezifikationsgemäß arbeiten.
Hierfür sind bei allen derzeit verfügbaren Automatisierungssystem
Lösungen umfangreiche und aufwändige Prüfungen
manuell durchzuführen und zu dokumentieren. Teilweise erfordern
Gesetze bzw. die Normen bzw. Standards eine sogenannte Verifikation,
Validierung bzw. Qualifizierung des Automatisierungssystems, d.
h. den Nachweis der Spezifikationskonformität, zu erbringen.
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Unter
automatischer Verifikation/Validierung/Qualifizierung wird der Vergleich
von Prüfergebnissen bzw. Prüfergebnis und Soll-Ergebnissen
bzw. dem Soll-Ergebnis, also dem erwarteten Ergebnis verstanden. Das
Soll-Ergebnis wird vorzugsweise durch das Prüfprogramm
bzw. das Prüfgerät aus Spezifikation bzw. den Spezifikationen
abgeleitet.
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Automatisierungssysteme
werden heute insbesondere bei einer Werksabnahme wie folgt getestet.
Die von der über das Automatisierungssystem zu steuernden
Anlage zu erwartenden Feldsignale werden mittels Schalter, Drehpotentiometer,
Leuchten und Analoganzeigen simuliert. Bus-Kommunikation wird durch
entsprechende Bus-Simulation simuliert. Bedienhandlungen des Bedieners
werden durch den Prüfer simuliert. Dies erfolgt auf Grundlage
der vorhandenen Spezifikationsdaten für das Automatisierungssystem.
Die daraus erhaltenen Prüfergebnisse werden mit Papier
und Kugelschreiber oder elektronisch dokumentiert.
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Es
ist bereits ein Verfahren zur Freigabe der Funktion einer Kontroll-Steuer-Automatik
aus der
DE/EP 0 283
382 T1 bekannt. Eine Anlage zur Verwirklichung dieses industriellen
Prozesses umfasst Funktionselemente wie Aktuatoren mit zugeordneten
Fühlern, wobei die Kontroll-Steuer-Automatik mit einer
Simulationsautomatik verbunden wird, welche so programmiert wird,
dass sie die Funktion der Funktionselemente der Anlage simulieren
kann, um den industriellen Prozess zu verwirklichen.
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Unter
Einsatz einer Simulationsautomatik werden somit verschiedene Prozessabläufe
einer Anlage simuliert und das Verhalten der Kontroll-Steuer-Automatik
bzw. des Automatisierungssystems im Rahmen einer Simulation der
Anlage ge testet, ohne dass diese an eine bestehende Anlage angeschlossen
werden müsste.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Prüfgerät
für Automatisierungssysteme derart auszubilden und anzuordnen,
dass Routinearbeiten bei der Qualifizierung bzw. Einrichtung des
Automatisierungssystems automatisch abgearbeitet werden.
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Gelöst
wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren
nach Anspruch 1 oder ein Prüfgerät nach Anspruch
18.
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Erfindungsgemäß werden
die Prüfergebnisse mit einem aus den Spezifikationsdaten
abzuleitenden Soll-Ergebnis verglichen, wobei für diesen
Vergleich das Prüfgerät mit dem Prüfprogramm
verwendet wird, und die Spezifikationsdaten in das Prüfprogramm
implementiert bzw. importiert wurden. Bei den Spezifikationsdaten
handelt es sich insbesondere um Spezifikationsdaten des Automatisierungssystems.
Es können auch Spezifikationsdaten aus der Anlage verwendet
werden.
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Das
Prüfgerät automatisiert die Abwicklung der Prüfung,
insbesondere die Simulation der Anlage bzw. Teilfunktionen des Automatisierungssystems,
das Aufzeichnen der Daten des Automatisierungssystems bei der Simulation,
also das Prüfergebnis, den Vergleich dieses Prüfergebnisses
mit einem aus den Spezifikationsdaten ermittelten und zu erwartenden
Soll-Ergebnis und vorzugsweise die Speicherung bzw. Verifizierung dieses
Vergleichsergebnisses in der Implementationsphase (z. B. bei Modultests,
Integrationstests), bei der Werksabnahmeprüfung (Factory
Acceptance Test), Inbetriebnahmeprüfung (Site Acceptance
Test) und während der Betriebsphase bei zyklisch zu wiederholenden
Prüfungen oder nach Änderungen an Prozess, Anlage oder
dem Automatisierungssystem.
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Die
Spezifikationsdaten beschreiben primär den Aufbau und die
Funktion des Automatisierungssystems bzw. des Computersystems, insbesondere
die Eingang/Ausgang-Belegungsliste, die Grenzwertliste, die Logik-Beschreibung,
die Stromlaufpläne, die Bedienbildskizzen, die Beschreibung
von Bedienung & Beobachtung
bzw. Visualisierungsgeräten und/oder -systemen, die Datenaufzeichnung
oder -protokollierung, die Lasten- und Pflichtenhefte für
die allgemeinen Computersysteme und/oder die Alarmierung. Die Spezifikationsdaten
beschreiben teilweise auch den Aufbau und die Funktion der Anlage
und des Prozesses, die über das Automatisierungssystem
gesteuert werden.
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Mit
Hilfe der Spezifikationsdaten, die dem Prüfgerät
von außen vorgegeben werden, unterstützt das Prüfgerät
den Bediener bei der Erstellung von Testfällen, welche
dann als Prüfsteuerrezept abgearbeitet werden. Den Prüfsteuerrezepten
nach kommuniziert das Prüfgerät mit dem Automatisierungssystem.
Das daraus resultierende Prüfergebnis wird vom Prüfgerät
ermittelt, mit der Spezifikation verglichen und bei Bedarf dem Prüfer
zur Bewertung angezeigt. Das Prüfgerät erstellt
automatisch eine umfassende Dokumentation des abgearbeiteten Prüfsteuerrezepts,
des Prüfergebnisses und/oder des Vergleichsergebnisses.
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Erfindungsgemäß ist
eine Komparatoreinheit zum Vergleich der Prüfergebnisse
mit den Spezifikationsdaten des Automatisierungssystems vorgesehen.
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Vorteilhaft
kann es hierzu auch sein, wenn die Eingangs-Ausgangs-Prüfung,
die Bus-Prüfung, die Logik-Prüfung, die Bedien-Beobachtungsprüfung,
die Protokoll-Prüfung, die Prüfung der Langzeitarchivierung und/oder
die Grenzwert-Prüfung sowie die Modultests, Integrationstests,
Regressi onstests sowohl durch das Prüfgerät automatisiert
oder durch den Bediener manuell unter Leitung bzw. Anweisung durch
das Prüfgerät durchgeführt werden können.
Vorstehend genannte Prüfung kann auch durch den Bediener
allein durchgeführt werden, wobei das jeweils erhaltene
Steuerprüfrezept aufgezeichnet wird.
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Ferner
kann es vorteilhaft sein, wenn ein Prüfgrundrezept durch
Bediener erstellt wird, das Prüfprogramm das entsprechende
Prüfgrundrezept aufruft, wobei die Auswahl des Prüfgrundrezeptes über
vordefinierbare Regeln oder manuell erfolgt und das Prüfprogramm
auf Grundlage der Kombination des Prüfgrundrezepts mit
den Spezifikationsdaten ein Prüfsteuerrezept erstellt.
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Das
Prüfprogramm passt mit der Erstellung des Prüfsteuerrezepts
auf Grundlage der Auswahl des Prüfgrundrezeptes sozusagen
seine Programmeigenschaften an die Spezifikationsdaten an. Die Prüfgrundrezepte
werden automatisch (über Regeln) oder manuell ausgesucht
und mit Spezifikationsdaten verknüpft zu Prüfsteuerrezepten
gemacht und dann vom Prüfprogramm „abgefahren”.
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Das
Verhältnis zwischen Prüfgrundrezept und Prüfsteuerrezept
wird anhand des folgenden vereinfachten Beispiels erläutert.
Der Bediener wählt das Prüfgrundrezept „Prüfe
einzelnen Analogeingang” zur Prüfung des konventionellen
(4–20 mA) Analogeingangs „FI4711”.
Prüfgrundrezept | Spezifikationsdaten | Prüfsteuerrezept |
Prüfe
einzelnen Analogeingang | Messtellenname:
FI4711
Bezeichnung: Durchflussmessung | Prüfe
FI4711 |
1)
Simuliere 4 mA an Eingang (Über EA-Prüfadapter) | Name
der Anschlussklemmen: X1:41.1 | Simuliere
4 mA an X1:41.1 (Über Kommunikationskanal „E/A-Prüfadapter” Karte
8, Kanal3) |
2)
Lese die Variable aus dem Automatisierungssystem | Name
der Eingangsvariablen im Automatisierungssystem: FI4711I | Lese
FI4711I.PV (über Kommunikationskanal OPC) |
3)
Vergleiche, ob der Wert der Variablen dem unteren Messbereichsende
entspricht.
Erstelle Protokoll | Unteres
Messbereichsende: 0 L/h | Ist
FI4711I.PV = 0 L/h?
Wenn Ja: Protokoll = OK sonst Protokoll
= NOK |
4)
Simuliere 20 mA an Eingang (Über EA-Prüfadapter) | Name
der Anschlussklemmen: X1:41.1 | Simuliere
20 mA an X1:41.1 (Über Kommunikationskanal „E/A-Prüfadapter” Karte
8, Kanal3) |
5)
Lese die Variable aus dem Automatisierungssystem | Name
der Eingangsvariablen im Automatisierungssystem: FI4711I | Lese
FI4711I.PV (über Kommunikationskanal „OPC”) |
6)
Vergleiche, ob der Wert der Variablen dem oberen Messbereichsende
entspricht. | Unteres
Messbereichsende: 200 L/h | Ist
FI4711I.PV = 200 L/h?
Wenn Ja: Protokoll = OK sonst Protokoll
= NOK |
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Auf
Grundlage der Spezifikation würde aus dem Prüfgrundrezept „Prüfe
einzelnen Analogeingang” für einen spezifischen
analogen Eingang bspw. das Prüfsteuerrezept „Prüfe
FI4711” entwickelt. Da die Spezifikation durch das Prüfprogramm
abfragbar ist, kann das Prüfgerät über
das Prüfprogramm das spezifische Prüfsteuerrezept
erzeugen und abarbeiten. Wäh rend der Abarbeitung des beispielhaft
skizzierten Prüfsteuerrezeptes käme es zur Kommunikation
mit dem Automatisierungssystem über zwei Kommunikationskanäle
(OPC und EA-Signaladapter).
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Vorteilhaft
kann es auch sein, wenn mittels des Prüfprogramms entweder
automatisch oder unter Hinweis an den Bediener ein Prüfgrundrezept
ausgewählt wird, das Prüfprogramm die Spezifikationsdaten
abruft, die Spezifikationsdaten mit dem Prüfgrundrezept
verknüpft und daraus das Prüfsteuerrezept erstellt, über
die Klemmleiste bzw. Schnittstelle das Automatisierungssystem mit
Signalen des Prüfsteuerrezepts beaufschlagt wird und die
erhaltenen Signale und/oder Daten bzw. das Prüfungsergebnis über
die gleiche oder mindestens eine andere Schnittstelle des Automatisierungssystems
oder durch den Bediener ausgelesen wird.
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Dabei
kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Prüfrezepte
und/oder Prüfberichte hierarchisch übereinander
verschachtelt werden.
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Die
Prüfrezepte können, wie in nachstehender Tabelle
gezeigt, hierarchisch aufgebaut werden. Z. B.: An unterster Ebene
1 steht das Prüfrezept „Prüfen analogen
Eingang” (wie im Beispiel oben). In der nächsten Ebene
2 steht das Prüfrezept „Prüfen alle analogen
Eingänge einer Analog-Eingangs-Karte”. Schließlich
folgt in Ebene 3 die Prüfung des Logiksystems.
Ebene | Prüfgrundrezept | Prüfsteuerrezept |
3 | E/A
Prüfung Logik-System | E/A
Prüfung Logik-System ITR1.1 |
2 | E/A
Prüfung E/A-Karte Typ AI | Klemmleiste
ITR1.1.X1 |
1 | E/A
Prüfung „Prüfung Analoger Eingang” | Kanal
3, Signal F4711I.PV |
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Z.
B.: Der Bediener ruft das Prüfgrundrezept (Ebene L3) für
ein Logik System ITR1.1 des Automatisierungssystems auf. Dadurch
wird das Prüfgrundrezept zum Prüfsteuerrezept „E/A
Prüfung Logik-System ITR1.1”. Automatisch werden
alle hierarchisch untergeordneten Prüfgrundrezepte L2 & L1 durch das
hierarchisch übergeordnete Rezept instanziiert.
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Von
besonderer Bedeutung kann für die vorliegende Erfindung
sein, wenn die Schnittstellen und die Klemmleisten Kennzeichnungsmittel
aufweisen und eine Prüfung der Zuordnung zwischen den Schnittstellen und
den Klemmleisten durch das Prüfprogramm erfolgt.
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Im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
und Anordnung kann es von Vorteil sein, wenn als Kennzeichnungsmittel
RFID's verwendet werden. Der Anschluss der Schnittstellen des Prüfgeräts (Bus
bzw. E/A Signale) an die entsprechenden Klemmen des Automatisierungssystems
wird über RFID-System erkannt, d. h. durch die Annäherung
des Prüfadapters an die Klemmen des Automatisierungssystems
wird festgestellt, welche Klemme des Automatisierungssystems mit
welchem Prüfadapter des Prüfgeräts verbunden
ist. Damit können Testverdrahtungsfehler verhindert werden.
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Vorteilhaft
kann es ferner sein, wenn der Signalaustausch zwischen dem Prüfadapter
und/oder der Schnittstelle und einer Klemmleiste kabellos erfolgt.
Damit wird der Prüfaufbau vereinfacht.
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Außerdem
kann es vorteilhaft sein, wenn für die Prüfkommunikation
separate Klemmleisten, Schnittstellen, Adapter des Automatisierungssystems
verwendet werden, die für die Kommunikation des Automatisierungssystems
mit der Anlage nicht verwendet werden. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass Prüfungen z. T. auch während des
laufenden Betriebs gemacht werden, bzw. Prüfungen parallel
zueinander durchgeführt werden können (z. B. E/A-Prüfung
und Logik-Prüfung).
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Ferner
kann es vorteilhaft sein, wenn die Kommunikation zwischen dem Prüfgerät
und dem Automatisierungssystem über mehrere Kommunikationskanäle
oder mehrere Prüfadapter und Klemmleisten gleichzeitig
erfolgt. Die Kommunikationskanäle übertragen digitale
Bus-, konventionelle elektrische-, akustische- und optische-Signale
und -Dateien. Die Übertragung wird über das Prüfprogramm
gesteuert.
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Dabei
kann es von Vorteil sein, wenn der Bediener die Prüfung
des Automatisierungssystems und die Kommunikation mit dem Automatisierungssystem
manuell durchführen kann. Manuelle Prüfung bedeutet, dass
der Bediener die Signale an den Klemmleisten und/oder Schnittstellen
bzw. Adaptoren selbst einstellt. Dies ist für seltene bzw.
unregelmäßige Prüfprozeduren der effizienteste
Ablauf, da sich eine Automatisierung bzw. Erstellung eines Prüfprogramms
bzw. Prüfrezepts nicht immer lohnt.
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Schließlich
kann es von Vorteil sein, wenn Prüfhandlungen, die durch
den Bediener durchgeführt werden, aufgezeichnet und in
ein Prüfsteuerrezept integriert werden. Es gibt Prüfhandlungen,
die durch den Bediener durchgeführt werden müssen.
Allerdings sollten die Handlungen Bestandteil des Verifikations-,
Validierungs-, und/oder Prüfprozesses sein, d. h. ein Prüfprogramm
kann neben dem Signalaustausch mit dem Logiksystem auch eine Bedienaufforderung
(Handlungsanweisung mit oder ohne Rückmeldung an das Testsystem)
ausgeben.
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Die
manuelle Prüfung erfolgt dort wo keine Spezifikation vorhanden
ist bzw. aus der Spezifikation keine Prüfanweisung für
die Erstellung eines Prüfsteuerrezepts ableitbar ist oder
die Prüfanweisung auf Papier vorliegt. Derartig durchgeführte
Prüfungen (ohne Prüfrezept) können aufgezeichnet
werden. Daraus ist ein manuelles Prüfsteuerrezept ableitbar,
welches jederzeit wiederholt werden kann.
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Vorteilhaft
kann es hierzu auch sein, wenn das manuell und/oder automatisch
erstellte Prüfsteuerrezept und/oder die damit erhaltenen
Prüfungsergebnisse mittels eines Rekorders aufgezeichnet
werden. Der Rekorder zeichnet die durch den Bediener eingestellten
Signalmuster auf. Aus der aufgezeichneten Signalmusterfolge entsteht
dann ein neues, insoweit manuell erstelltes Prüfsteuerrezept,
wie anhand des nachfolgenden Beispiels erläutert.
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Der
Benutzer testet einen XX-Logik Baustein mit zwei digitalen Eingängen
I1 und I2 und einem Ausgang O1, indem er ohne Benutzung von Prüfrezepten
direkt am Testkommunikator die Signale I1 und I2 zunächst
auf „0” stellt und am Ausgang feststellt: O1 =
0. Danach stellt er das Signal I1 = 1 und das Signal I2 auf „0” und
stellt am Ausgang O1 = 0 fest. Danach stellt er I1 = 1 und I2 =
1 und stellt am Ausgang O1 = 1 fest. Der Rekorder speichert die
vom Benutzer eingestellten Signalmuster und Ergebnisse. Aus der
Abfolge der Signalmuster entsteht ein neues Prüfsteuerrezept,
welches jetzt jederzeit wieder, auch für andere Logik-Bausteine
abgefahren werden kann. Wird das so gespeicherte Prüfsteuerrezept
auf einen UND-Baustein angewandt, würde es dasselbe Ergebnis
produzieren, wie im Beispiel.
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Dieses
Prüfsteuerrezept kann somit in gleicher Weise wiederholt
werden bzw. vom Rekorder abgerufen werden, ohne Erstellung desselben
auf Grundlage eines Prüfgrundrezeptes.
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Die
Rekorder-Funktion erlaubt zufällige (vorher nicht definierte)
Prüfungen, die trotzdem jederzeit nachvollzogen werden
können.
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Auch
kann es von Vorteil sein, wenn beim Wechsel von einem alten Automatisierungssystem
auf ein neues oder verändertes Automatisierungssystem oder
zwecks Überprüfung eines bestehenden Automatisierungssystems
nach Änderungen im Prozess, in der Anlage oder im Automatisierungssystem
ein Migrationstest absolviert wird, wobei
- a)
ein altes Automatisierungssystem oder eine Nachbildung des alten
Automatisierungssystems an das Prüfgerät angeschlossen
und ein Prüfprogramm absolviert wird;
- b) der Prüfablauf, das Prüfergebnis und/oder
das Vergleichsergebnis aufgezeichnet werden;
- c) der aufgezeichnete Prüfablauf auf einem anderen,
neuen und/oder modifizierten Automatisierungssystem durchgeführt
wird;
- d) die beiden Prüfungsergebnisse und/oder Vergleichsergebnisse
verglichen werden.
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Systemmigrationen
zeichnen sich dadurch aus, dass die Funktion vorhandener Systeme
auf neuen Systemen nachgebildet sein soll. Die „Spezifikation” ergibt
sich aus der Funktion des alten Sytems, d. h. das neues System soll
gleich funktionieren wie das alte System.
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Ein ähnliches
Verfahren wird für wiederkehrende Prüfungen angewendet.
Eine wiederkehrende Prüfung soll in der Regel für
das gleiche Prüfprogramm das gleiche (bzw. ein ähnliches)
Prüfergebnis bringen.
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Ein ähnliches
Verfahren wird für Änderungsprüfung durchgeführt. Änderungen
beziehen sich meist lediglich auf bestimmte Teile des Systems und
sollen rückwirkungsfrei auf andere Systemteile sein. D.
h. nicht von der Änderung betroffene Systemteile müssen
nach einer Änderung gleich funktionieren wie vorher.
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Von
Vorteil kann es sein, wenn mit dem Prüfgerät Prüfungen
an dem Automatisierungssystem und insbesondere einem Logik-System
des Automatisierungssystems durchgeführt werden, während
das Automatisierungssystem und ggf. die Anlage in Betrieb ist, wobei
eine Entkopplung der zwischen der Anlage und dem Automatisierungssystem
auszutauschenden Feldsignale erfolgt. Die Feldsignale werden für
die Zeit der Prüfungen bzw. sonstigen Aktivitäten
im Automatisierungssystem simuliert. Die für die Prüfung
des Automatisierungssystems notwendigen Signale werden über
separate Prüfkommunikationskanäle an das Automatisierungssystem
weitergegeben bzw. von dort akquiriert. Die während der
Entkopplung vorliegenden Feldsignale haben somit auf die Prüfung
bzw. die Prüfsignale und/oder auf das Automatisierungssystem
keinen Einfluss und umgekehrt haben die Prüfsignale bzw.
die Prüfung keinen Einfluss auf die Feldsignale, wobei
das Entkoppeln der entsprechenden Signale vorzugsweise durch einen
Bedienschalter vorgenommen wird.
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Damit
bestimmte Funktionen getestet werden können, ohne die am
Automatisierungssystem hängende Anlagenperipherie zu beeinflussen
bzw. von dieser beeinflusst zu werden, besteht die Möglichkeit,
die Feldsignale (E/A, Bus) abzukoppeln. Ausgänge werden
in diesem Fall simuliert, d. h. der Wert der vor der Entkopplung
ausgegeben wurde wird nach der Entkopplung beibehalten.
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Zudem
kann es von Vorteil sein, wenn beim Auftreten einer Abweichung zwischen
dem Prüfergebnis und dem Soll-Ergebnis ein Ticket-Management
absolviert wird. Werden Abweichungen (Fehler) festgestellt, so werden
diese Abweichungen behandelt wie beim Ticket-Management in der IT,
d. h. es wird ein Fehlerprotokoll generiert und der Workflow über
Fehleranalyse, Fehlerbehebung, Testwiederholung gesteuert. Wenn
ein Fehler erkannt wird, dann wird ein Fehlerprotokoll generiert.
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Daneben
kann es von Vorteil sein, wenn für mindestens ein Prüfergebnis
eines Steuerprüfrezepts mindestens ein Bericht erstellt
wird, wobei in den Bericht das Vergleichsergebnisses aufgenommen
wird und dass eine Bewertung des automatisch ermittelten Vergleichsergebnisses
durch den Bediener oder automatisch durchgeführt wird und
dass der Bericht in Form mindestens eines Dokuments und/oder einer
Datei dokumentiert wird.
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Eine
Bewertung kann zum Beispiel in der Form „negativ”, „positiv”, „positiv
(bzw. negativ) mit Anmerkung” oder „unbestimmt” erfolgen.
Positiv bedeutet, dass das Prüfergebnis dem aus der Spezifikation
abgeleiteten Soll-Ergebnis entspricht. Negativ bedeutet, dass das
Prüfergebnis nicht dem Soll-Ergebnis entspricht. „Positiv
bzw. negativ mit Anmerkung” bedeutet, dass das Prüfergebnis
dem Soll-Ergebnis entspricht (bzw. nicht entspricht) und zusätzliche
Erkenntnisse zum Prüfergebnis bzw. Rahmenbedingungen o. ä.
gewonnen wurden und dokumentiert werden sollen. Unbestimmt heißt, dass
die Bewertung des Ergebnisses noch nicht durchgeführt werden
konnte bzw. nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen ist.
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Bezüglich
des Prüfgeräts kann es von Vorteil sein, wenn
ein Teil des Speichers, ein weiterer Speicher und/oder ein Rekorder
für manuelle und/oder automatische Prüfabläufe,
Prüfrezepte, Prüfergebnisse und/oder Vergleichsergebnisse
vorgesehen ist. Diese Daten sind somit speicherbar und jederzeit
abrufbar.
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Hierzu
kann es von Vorteil sein, wenn mehrere Kommunikationsschnittstellen
vorgesehen sind, die vorzugsweise als Prüfadapter ausgebildet
sind. Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den
Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert
und in den Figuren dargestellt. Es zeigt:
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1 Gesamt-Systemüberblick;
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2 Funktionsübersicht
Prüfgerät;
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3 Signalfluss/Prüfumfang;
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4 Signalfluss
Modultest E/A-Prüfung;
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5 Signalfluss
Integrationstest für „Computersystem für
allgemeine organisatorische Aufgaben”;
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6 Signalfluss „Entkopplung” bei
Tests bei laufender Anlage;
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7 Hierarchie
der Rezepte und Berichte.
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Gemäß 1 wird
anhand von der Spezifikationen bzw. den Spezifikationsdaten, die
sowohl dem Automatisierungssystem 2 als auch dem Prüfgerät 1 als
Input dienen, das Auto matisierungssystem 2 geprüft
und daraufhin eine Dokumentation der Prüfung erstellt.
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Mit
Hilfe der Spezifikationsdaten, die dem Prüfgerät 1 von
einer Spezifikationseinheit 1.3 von außen vorgegeben,
oder im Prüfgerät 1 implementiert werden,
unterstützt das Prüfgerät 1 den
Bediener bei der Erstellung von Testfällen, welche dann
zum Prüfling, dem Automatisierungssystem 2 über
Schnittstellen 1.5 bzw. Prüfadapter 1.6 des
Prüfgeräts 1 bzw. Schnittstellen 3.1 des
Automatisierungssystem 2 oder den Bediener kommuniziert
werden. Anschließend wird das daraus resultierende Prüfergebnis
vom Prüfgerät 1 ermittelt, dem Bediener
zur Bewertung präsentiert, sowie eine umfassende Dokumentation
der durchgeführten Prüfung automatisch in der
Dokumentationseinheit 1.4 generiert. Die Bewertung kann
auf Grundlage des Vergleichergebnisses auch automatisch erfolgen.
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Gemäß 2 kann
die Prüfgerät-Funktion in drei Teilbereiche unterteilt
werden, die Prüf-Rezept Planung, die Prüf-Bericht
Planung und die Prüfdurchführung.
- 1) Die Prüf-Rezept Planung umfasst die Erstellung von
Prüfgrundrezepten. Dies kann durch Prüf-Aufzeichnung,
vorzugsweise durch einen Rekorder, der in der operativen Prüfumgebung
durchgeführten Prüfungen oder durch Spezifikation
im Prüfrezept Editor stattfinden.
- 2) Die Prüf-Bericht Planung umfasst die Erstellung
von Prüfbericht Dokumentationsvorlagen (Prüfgrundbericht)
mit dem Prüfbericht Editor.
- 3) Die Prüfdurchführung. Sie umfasst
a)
die Kommunikation zum Bediener zum Zwecke der Prüfausführung
(Prüfsteuer Cockpit), die Zuordnung von Prüf grundrezepten
zu Prüfobjekten, den Start/Stop von Prüfsteuerprozeduren
und/oder die Festlegung des Prüfumfangs.
Ferner die
Prüf-Dokumentation (Prüfbericht Cockpit), die
Planung und die Definition von durchzuführenden Prüfungen,
insbesondere die Übernahme von Prüfgrundberichten
in Prüfberichte, die Bewertung von Prüfungen,
die Kontrolle und die Übersicht über durchgeführte
Prüfungen und das Ticketmanagement;
b) die Kommunikation
mit dem Automatisierungssystem und die Erfassung der Prüfergebnisse
Test Daten (Test Kommunikator). Im Falle der E/A-Prüfung über
den OPC-Adapter (oder den Bus-Adapter oder File-Adapter) und den
E/A-Adapter;
c) die Ausführung der Prüfsteuerrezepte
durch das Prüfprogramm;
e) die Evaluierung der Prüfergebnisse,
den Vergleich mit den erwarteten Soll-Ergebnissen durch den Komparator,
also die Herstellung eines Vergleichsergebnisses und die Erzeugung
eines vorläufigen Prüfberichts;
f) die Übernahme
der Spezifikationsdaten, den automatisierten Vergleich der Spezifikationsdaten
gegenüber dem letzten Stand der Spezifikationsdaten, die
sog. Delta Analyse und die Ableitung des Prüf-Umfangs, die
sog. Risiko Analyse.
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1) Prüf Rezept Planung
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Prüfgrundrezepte
wie Modul-, Integrationstests, E/A-Test, Grenzwerttest, Protokolltest,
Bus-Test, Visualisierungstest, etc. werden im Prüfrezept
Editor erzeugt. Prüfgrundrezepte unterliegen der Änderungskontrolle.
Varianten wie z. B. kundenspezifische oder applikationsspezifisch
(Brennersteuerung, F&G,
ESD)) werden verwaltet.
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Der
Prüfrezept Editor läuft unabhängig vom
aktuellen Prüfbetrieb und kann auf jedem beliebigen Rechner
installiert werden.
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Ähnlich
einem Tastatur-Rekorder werden mittels des Rekorders Bedieneraktivitäten
im Test Kommunikator aufgezeichnet und können jederzeit
wieder „abgefahren” werden.
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In
der Prüfgrundrezeptbibliothek liegen die Prüfgrundrezepte
und system-, kunden- und applikationsspezifische Varianten versionskontrolliert
ab. Die Prüfgrundrezeptbibliothek kann, muss aber nicht
auf der gleichen Rechnerhardware wie die Prüfdurchführungs-Funktionen
liegen.
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2) Prüf-Bericht Planung
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Mittels
des Prüfbericht Editors werden Prüfgrundberichte
für Module, Integrationstests, FATs, SATs, E/A-Tests, Grenzwerttests,
Protokolltests, Bus-Tests, Migrationstests etc. erstellt.
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Eine
hierarchische Zusammensetzung kann vorgenommen werden. Zum Beispiel
besteht ein FAT aus einem E/A-Test, ein E/A-Test besteht aus konventionellen
E/A's, Bus-E/A's etc.. System-, Kunden-(Logo) und applikationsspezifische
Vairanten können definiert werden.
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In
der Prüfgrundberichtbibliothek liegen die Prüfgrundberichte
und system-, kunden- und applikationsspezifische Varianten versionskontrolliert
ab. Die Prüfgrundberichtbibliothek kann, muss aber nicht
auf der gleichen Rechnerhardware wie die Prüfdurchführung
Funktionen liegen.
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3) Prüfdurchführung
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Einem
Prüfobjekt bzw. einer Automatisierungsanlage 2 und/oder
einem Teil einer Automatisierungsanlage 2 wird ein Prüfgrundrezept
zugewiesen oder umgekehrt. Dem Prüfgrundrezept werden die
projektspezifischen Spezifikationsdaten wie Systemtopologie Automatisierungssystem,
(E/A-Karten etc.), E/A-Belegung, Grenzwerteinstellung, Logik-Vorgaben
etc. zugewiesen. Dadurch entsteht ein Prüfsteuerrezept.
Ggf. kann noch eine system-, kunden-, oder applikationsspezifische
(Unter-)Variante des Prüfgrundrezepts ausgewählt werden.
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Das
Prüfsteuerrezept wird über das Prüf-Steuer
Cockpit gesteuert (Start, Stopp, Hand, Automatik etc.).
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Das
Prüfsteuerrezept bzw. das vorläufige Prüfergebnis
wird einem Prüfbericht zugeordnet. Dies kann sowohl vor
als auch nach der Ausführung erfolgen.
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Die
Bedienaufforderungen werden gemäß Prüfrezept
an den Prüfer gesendet und von diesem beantwortet. Die
Ergebnisse/Antworten werden als Prüfergebnis erfasst und
bei Bedarf im Prüfbericht angezeigt.
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Besteht
das Prüfsteuerrezept aus mehreren Ebenen, können
diese einzeln auf Handbetrieb genommen und bedient werden. Unterste
Ebene ist das Prozessabbild (aktueller Status der Ein- und Ausgangsignale und
der Prüfkommunikation)
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Das
Prüfsteuer-Cockpit zeigt den Systemstatus wie Systemfehler,
z. B. Kommunikationsfehler zum Automatisierungssystem (2),
zum Prüf-Bericht Cockpit und Ähnliches an.
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Der
(Elektronische-)Prüfbericht ist das „Prüfprotokoll” für
das zu prüfende Automatisierungssystem. Start und Ende
einer Prüfung werden im Prüf-Bericht-Cockpit definiert.
Der Status der Testarbeiten wird über das Prüf-Bericht-Cockpit überwacht.
Der Ausdruck des gesamten Prüfberichts bzw. Aus zügen
davon sowie die Auswahl des gewünschten Dokumentationsdesigns
wird vom Prüf-Bericht-Cockpit aus vorgenommen. Eine Übersicht über
sämtliche aktuell in Arbeit befindlichen Prüfungen
wird angezeigt.
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Ein
Prüfbericht kann über mehrere Ebenen verfügen.
Zuordnung und Verwaltung dieser Ebenen findet im Prüf-Bericht-Cockpit
statt.
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Ein
neuer Prüfbericht wird angelegt. Dem Prüfbericht
wird ein Prüfgrundbericht zugewiesen (oder umgekehrt).
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Der
Prüfgrundbericht liegt in mindestens einer oder mehreren
system-, kunden- oder applikationsspezifische (Unter-)Varianten
des Prüfgrundberichts vor. Die Auswahl der Variante wird
vom Prüf-Bericht-Cockpit aus vorgenommen. Die Bewertung
der Prüfung durch den Bediener wird vorgenommen. Der Status
der Prüfungen wird angezeigt wie beispielsweise „in
Arbeit”, „abgeschlossen”, „zu
Bewerten”, und ähnliches. Archivierte Prüfberichte
und Prüfrohdaten können angezeigt werden.
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Abweichungen,
Prüffehler, Reparaturen, Prüfwiederholungen werden
im Prüfbericht Cockpit ggf. unter Einsatz des Ticket-Managements
verwaltet.
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Ferner
ist eine Spezifikations Import und Delta & Risiko Analyse vorgesehen. Spezifikationsdaten
werden ausgewählt und zum Import vorgesehen.
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Änderungen
in der Spezifikation werden erkannt. Änderungsumfang und
-tiefe werden analysiert, die damit in Verbindung stehenden Risiken
(z. B. Rückwirkungen auf nicht geänderte Teile)
bewertet und als Grundlage für erneute Prüfungen
verwendet.
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Der
Test Kommunikator ist die Koordinationsstelle für die notwendige
Kommunikation zum Automatisierungssystem. Er nimmt die Signale der
Adapter 3.1, 3.2, Video-Adapter, Datei-Adapter,
Bus-Adapter, andere Adapter etc. auf und visualisiert diese auf
einer gemeinsamen Bedienoberfläche 2.2. Die Prüfsteuerrezepte greifen
auf die Signale des Test Kommunikators zu.
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Der
Test Kommunikator zeigt den Kommunikationsstatus zu den einzelnen
Adapter bzw. Schnittstellen 3.1, 3.2, Video-Adapter,
Datei-Adapter, Bus-Adapter, andere Adapter etc. an.
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Neben
Signalkommunikation wird auch der Dateitransfer und ggf. das Auslesen
von Dateien sowie der Transfer von Sound und Bildern durch den Test
Kommunikator durchgeführt bzw. koordiniert.
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Der
E/A Adapter 3.1 ermöglicht die Einspeisung (Simulation)
und die Messung von konventionellen elektrischen Signalen in das
Automatisierungssystem wie 4–20 mA, 0–24 Volt
etc.. Das Signalabbild, welches aktuell an das Automatisierungssystem 2 abgegeben
bzw. vom Automatisierungssystem 2 gemessen wird, wird visualisiert
und kann vom Bediener beeinflusst/eingestellt werden.
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Der
OPC Adapter 3.2 ermöglicht die bidirektionale
Kommunikation mit dem Automatisierungssystem 2 wie z. B.
dem Logik-System 2.1, dem Visualisierungssystem 2.9,
dem PLS, etc.) über die OPC-Standard Familie. Das Signalabbild,
welches aktuell an das zu prüfende System abgegeben bzw.
vom zu prüfenden System gemessen wird, wird visualisiert
und kann vom Bediener beeinflusst zw. eingestellt werden.
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Der
Audio Adapter ermöglicht die lesende (hörende)
Kommunikation mit dem Automatisierungssystem 2. Wie z.
B. dem Logik-System 2.1, dem Visualisierungssystem 2.9,
dem PLS 2.8 dem allgemeinen Computersystem 2.0,
etc.. Der Audio Adapter kann sowohl über Mikrofon-Systeme
als auch direkt an die Soundkarten des Automatisierungssystems angeschlossen
werden.
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Der
Video Adapter ermöglicht die lesende Kommunikation mit
dem Automatisierungssystem 2 wie z. B. dem Visualisierungssystem 2.9,
dem Prozessleitsystem (PLS) 2.8, dem allgemeinen Computersystem 2.0 etc..
Der Video Adapter kann sowohl über Kamera-Systeme als direkt
an die Grafik-Karten des Automatisierungssystems 2 angeschlossen
werden.
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Der
User Simulator simuliert Tastatur und Mausbedienung.
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Der
Modbus/Profibus Adapter ermöglicht die bidirektionale Kommunikation
mit dem Automatisierungssystem 2 wie z. B. dem Visualisierungssystem 2.9,
dem PLS 2.8, etc. und bietet Visualisierung mit Bedienmöglichkeit
des Kommunikationsabbilds.
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Der
File Adapter ermöglicht die Kommunikation mit dem Automatisierungssystems 2 wie
z. B. dem Logik-System, dem Visualisierungssystem 2.9,
dem Protokollierungssystem 2.6, dem Prozessleitsystem 2.8, dem
allgemeinen Computersystem 2.0 etc.)
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Der
Komparator 1.2 wertet aus, ob die gemessenen Daten/Signale
bzw. das Prüfergebnisse den erwarteten Daten/Signalen bzw.
dem Soll-Ergebnis entsprechen. Die Notwendigkeit einer weiteren
manuellen Prüfung bzw. Bewertung dieses Vergleichsergebnisses
wird ggf. eingefordert. Die Bewertung wird im Prüfbericht
durchgeführt. Daraufhin wird entschieden, ob eine Nachprüfung
nötig ist und wie deren Umfang definiert ist.
-
Andere
technologiespezifische Adaptoren (z. B. für Ethernet, für
Bussysteme, für spezielle Software-Technologien) sind ebenfalls
vorgesehen.
-
3 zeigt,
dass je nach gewünschtem Prüfumfang der E/A-Adapter 3.1 des
Prüfgeräts 1 entweder direkt an die E/A-Baugruppen 2.3 des
Automatisierungssystems 2 (z. B. Logik-System 2.1)
angeschlossen werden kann. Dies wäre typischerweise bei
einem Werksabnahmetest der Fall. Alternativ kann der E/A-Adapter 3.1 auch
im Feld z. B. an den Vor-Ort Verteiler oder am Rangierverteiler 2.4 oder
direkt an Aktoren, Sensoren 2.5 angeschlossen werden. Bei
weitläufigen Anlagen kann der kabellose E/A-Adapter 3.1 zum
Einsatz kommen, typischerweise bei der Inbetriebnahmeprüfung
(SAT).
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Beim
Modultest-E/A für ein Logik-System 2.1 gemäß 4 werden
Logik-System-Eingangssignale geprüft indem über
den E/A-Adapter 3.1 ein Signal „a” an
das Logik-System 2.1 gesendet wird. Wird die Prüfung
automatisch durchgeführt, kann das im Logik-System 2.1 ankommende
Signal über BUS oder OPC-Adapter 3.2 „b” wieder
ausgelesen und im Prüfgerät 1 ausgewertet
werden.
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Beim
E/A-Test für ein Logik-System 2.1 werden Logik-System-Ausgangssignale
geprüft indem das Signal „c” vom Logik-System 2.1 über
den E/A-Adapter 3.1 an das Prüfgerät 1 gesendet.
Wird die Prüfung automatisch durchgeführt, kann
das vom Logik-System 2.1 ausgehende Signal „d” über
den BUS oder OPC-Adapter 3.2 in das Prüfgerät 1 wieder
ausgelesen und im Prüfgerät 1 ausgewertet
werden.
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Das
Protokollsystem 2.6 kann überprüft werden
indem Ereignisse, die in der Spezifikation als zu protokollierende
Ereignisse spezifiziert sind, simuliert werden und das Prüfgerät 1 überprüft,
ob die Ereignisse spezifikationsgerecht protokolliert wurden.
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Prinzipiell
kann der Signalfluss zur Prüfung über beliebig
viele gleichartige Teilsysteme des Automatisierungssystems 2,
z. B. ein Logik System 2.1, ein Logiksystem 2.11,
oder ein Logiksystem 2.1x aber auch Teilsysteme unterschiedlicher
Art stattfinden.
-
Das
Langzeitarchivsystem 2.7 kann überprüft
werden indem Signale, die in der Spezifikation als zu archivierende
(Trends) Signale spezifiziert sind, simuliert werden und das Prüfgerät 1 überprüft
ob der Signalverlauf spezifikationsgerecht aufgezeichnet (archiviert)
wurde.
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Das
Prozessleitsystem 2.8 kann geprüft werden indem
Bedienhandlungen, Anzeigen, Steuer & Regelalgorithmen und Alarmierungen
die in der Spezifikation spezifiziert sind, simuliert werden und
das Prüfgerät 1 überprüft
ob das verhalten des Prozessleitsystem 2.8 spezifikationsgerecht
ist.
-
Sensoren
und Aktoren 2.5 können geprüft werden
(Ein-, Ausgangs- bzw. Bus-)Signale die in der Spezifikation für
die Kommunikation spezifiziert sind, simuliert und gemessen werden
und das Prüfgerät 1 überprüft
ob das Verhalten des Sensors/Aktors 2.5 spezifikationsgerecht
ist.
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Bedienung/Anzeige 2.2 kann
geprüft werden indem Bedienhandlungen, Anzeigen und Alarmierungen die
in der Spezifikation spezifiziert sind, simuliert und gemessen werden
und das Prüfgerät überprüft
ob das Verhalten des Bedien-Beobachtungssystems 2.2 spezifikationsgerecht
ist. Dabei kommen der Bediener selbst, der Bediener Simulator, der
Video Adapter, Datei-Adapter und andere Adapter zum Einsatz.
-
5 beschreibt
den Signalfluss Integrationstest für ein „Computersystem
für allgemeine organisatorische Aufgaben”.
-
Unter
einem Computersystem 2.0 für allgemeine organisatorische
Aufgaben werden beispielsweise Systeme für Lagerhaltung,
Qualitätssicherung, Labordatenerfassung, Anlagenwartung,
Kostenrechnung, Produktionsplanung, Finanzbuchhaltung etc. verstanden.
In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass das Logik-System
eine Verbindung zu diesem allgemeinen Computersystem 2.0 hat
und dass die Integration der beiden Systeme mit Hilfe des Prüfgeräts
geprüft werden soll.
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Der
Signalfluss beim Integrationstest kann durch die Simulation von
Bedienereingaben 4, Signal „a” oder durch
den Bediener selbst 4 stimuliert und über den
OPC bzw. I/O bzw. Bus Adapter 3.2 als Signal „b”, „c” wieder
zurückgelesen und im Prüfgerät 1 automatisch
ausgewertet werden.
-
Umgekehrt
können Signale „d”, „e” über
OPC bzw. E/A bzw. Bus-Adapter 3.2 in das Logik System 2.1 stimuliert
und zur automatischen Auswertung „f” über
den Video Adapter 5 zurückgelesen und automatisch ausgewertet
werden.
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Auch
der Signalfluss „a” initiiert durch Bediener 4 oder
Bedienersimulation 4 und Rückfluss „f” über
den Video Adapter 5 oder durch Beobachtung und manuelle
Eingabe des Bedieners ist durchführbar.
-
Prinzipiell
können Tests auch ohne direkte Schnittstelle (Adapter)
zwischen Prüfgerät 1 und Logik-System 2.1 durchgeführt
werden. Für diesen Fall dient das Manuell Test Bedienschnittstelle,
welche den Prüfer zur entsprechenden Bedienung des Computersystems 2.0 für
allgemeine organisato rische Aufgaben auffordert und entsprechende
Reaktionen des Systems beobachtet und Prüfergebnisse in
das Prüfgerät 1 (manuell) einträgt.
-
6 zeigt
die Darstellung des Signalflusses zwecks Prüfung des Automatisierungssystems 2 bei
laufender Anlage.
-
Prüfungen
können auch so durchgeführt werden, dass das zu
prüfende System wie z. B. das Logik-System 2.1 von
der Anlage 7 entkoppelt wird. Durch einen Prüfmodusumschalter
wird die Entkopplung der Eingangssignale 6.1 sowie der
Feld Ausgangssignale 6.2 aktiviert. Das Prüfgerät 1 kann
dann Eingangssignale „a” simulieren und Prüfergebnisse „b” auslesen,
während die in der Anlage wirksamen Signale 6.1 während der
Prüfung auf dem letzten Stand konstant „c” gehalten
werden.
-
Gemäß 7 ist
eine Hierarchie für Steuerprüfrezepte, sowie für
die daraus erhaltenen Berichte vorgesehen.
-
Die
Flexibilität der Prüfprogrammanpassung wird dadurch
erreicht, kleine, insbesondere wieder verwendbare Teile wie Prüfgrundrezepte
definiert werden. Um eine konkrete Prüfung wirtschaftlich,
schnell und überschaubar durchzuführen wird dann
das Prüfsteuerrezept durch Zusammensetzung und Hierarchisierung von
Prüfgrundrezepten zusammengestellt. Die Berichte werden
gemäß 7 in entsprechender Weise hierarchisch
zusammengestellt.
-
Betreffend
die weiteren Verfahrenweisen zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. zum Aufbau des erfindungsgemäßen
Prüfgeräts wird zusätzlich auf die aus
den in den 1 bis 7 dargestellten
Ablaufschemata und die darin enthaltene Lehre für den Fachmann
verwiesen.
-
- 1
- Prüfgerät
- 1.1
- Speicher,
Rekorder
- 1.2
- Komparatoreinheit,
Komparator
- 1.3
- Spezifikationseinheit
- 1.4
- Dokumentationseinheit
- 1.5
- Schnittstelle,
Klemmleiste
- 1.6
- Prüfadapter
- 1.7
- Kennzeichnungsmittel,
RFID
- 2
- Automatisierungssystem
- 2.1
- Logiksystem
- 2.11
- Logiksystem 2
- 2.1x
- Logiksystem
x
- 2.2
- Bedienung/Anzeige
- 2.3
- E/A
Baugruppe
- 2.4
- Rangierverteiler
- 2.5
- Aktor,
Sensor
- 2.6
- Protokollsystem
- 2.7
- Langzeitarchivsystem,
Speicher
- 2.8
- Prozessleitsystem
- 2.9
- Visualisierungssystem
- 2.0
- Computersystem,
allgemein
- 3.1
- Schnittstelle,
Klemmleiste, E/A-Adapter
- 3.2
- OPC,
Bus-Adapter und/oder andere Adapter
- 4
- Bediener,
user
- 5
- Video-Connector
- 6.1
- Feldsignale-Eingang
- 6.2
- Feldsignale-Ausgang
- 7
- Anlage
- a
- Signal
- b
- Signal
- c
- Signal
- d
- Signal
- e
- Signal
- f
- Signal
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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