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Die
Erfindung betrifft eine Wellpappe-Anlage. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Durchführung eines Formatwechsels
in einer Wellpappe-Anlage.
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In
einer Wellpappe-Anlage werden endlose Wellpappe-Bahnen mit Transportgeschwindigkeiten von
beispielsweise 300 m/min hergestellt. Diese werden mit Hilfe von
Längs- und Quer-Schneidern auf die gewünschten
Formate zugeschnitten. Von Zeit zu Zeit ist ein Formatwechsel erforderlich.
Hierbei kommt es zu Ausschuss-Stücken, welche als Abfallstücke
entsorgt werden müssen. Außerdem kann es nach
einem Formatwechsel zu Problemen mit der Stapelung der fertigen
Wellpappe-Bögen kommen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Durchführung
eines Formatwechsels in einer Wellpappe-Anlage zu verbessern. Der
Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Durchführung des verbesserten Verfahrens bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und
10 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, in einer Wellpappe-Anlage
mindestens einen Querschneider und einen Längsschneider
anzuordnen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Teilbereichs einer Wellpappe-Anlage,
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2 eine
schematische Seitenansicht eines weiteren, dem ersten Teil nachgeordneten
Teils einer Wellpappe-Anlage, und
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3 eine
schematische Schnittansicht einer Schleusen-Einrichtung.
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Eine
Wellpappe-Anlage
1 weist eine allgemein bekannte Wellpappe-Herstellungs-Maschine
76 zur
Erzeugung einer mindestens einseitig kaschierten Wellpappe-Bahn
2 auf,
die beispielsweise aus der
DE
195 36 007 A bekannt ist, worauf bezüglich der
Einzelheiten verwiesen wird. Die Wellpappe-Herstellungs-Maschine
76 befindet
sich links, das heißt bezüglich einer Transport-Richtung
3 stromaufwärts vom
Anlagen-Teil gemäß
1 und ist
nur schematisch dargestellt.
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Die
Wellpappe-Anlage 1 umfasst entlang der Transport-Richtung 3 nacheinander
eine Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4, eine erste
Antriebs-Einheit 5, eine Längsschneide-/Rill-Einheit 6, eine
zweite Antriebs-Einheit 7, eine Weichen-Einheit 8 zum
Aufteilen der Wellpappe-Bahn 2 in unterschiedliche Ebenen,
eine Querschneide-Einheit 9 sowie eine stromabwärts
von dieser angeordnete, in den Figuren nicht dargestellte Stapel-Vorrichtung.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 3 die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 beschrieben.
Die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 weist ein Gehäuse 10 auf,
in dem eine erste Walze 11 drehantreibbar um eine Drehachse 12 gelagert
ist. Die erste Walze 11 weist eine erste Mantelfläche 13 auf,
an welcher ein erstes Messer 14 befestigt ist, das sich
radial zur ersten Drehachse 12 nach außen erstreckt
und über die gesamte Breite der Wellpappe-Bahn 2 verläuft.
Das erste Messer 14 ist derart spiralförmig auf
der ersten Mantelfläche 13 der ersten Walze 11 angeordnet,
dass eine Schrägstellung der ersten Drehachse 12 bezüglich
der Transport-Richtung 3 gerade so kompensiert wird, dass
die Wellpappe-Bahn 2 mittels des ersten Messers 14 gerade
senkrecht zur Transport-Richtung 3 durchtrennbar ist. Vorteilhafterweise
steht die erste Drehachse 12 nicht exakt senkrecht auf
der Transport-Richtung 3, so dass die Wellpappe-Bahn 2 beim Querschneiden
nicht auf einmal über ihre gesamte Breite durchtrennt wird.
Stattdessen ermöglicht die Schrägstellung der
ersten Drehachse 12 und die daran angepasste, entsprechend
kompensierend ausgebildete, spiralförmige Anordnung des
ersten Messers 14 auf der ersten Mantelfläche 13 der
ersten Walze 11 ein fortschreitendes Schneiden der Wellpappe-Bahn 2 bei
einer Rotation der ersten Walze 11 um die erste Drehachse 12,
wobei der resultierende Schnitt in der Wellpappe-Bahn 2 senkrecht
zur Transport-Richtung 3 verläuft. Selbstverständlich
ist es ebenfalls möglich, die erste Drehachse 12 senkrecht zur
Transport-Richtung 3 anzuordnen. Die erste Walze 11 mit
dem ersten Messer 14 bildet ein erstes Querschneide-Element 73.
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Auf
der zur ersten Walze 11 bezüglich der Wellpappe-Bahn 2 gegenüberliegenden
Seite ist ein Gegen-Element 15 zur ersten Walze 11 vorgesehen. Gemäß dem
in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Gegen-Element 15 als eine zur ersten Walze 11 bezüglich
der Wellpappe-Bahn 2 spiegelsymmetrisch ausgebildete zweite
Walze 16, welche drehantreibbar um eine zweite Drehachse 17 gelagert
ist, und eine zweite Mantelfläche 18 mit einem zweiten
Messer 19 aufweist. Alternativ hierzu ist es möglich,
das Gegen-Element 15 als Bürsten-Walze auszubilden.
Die zweite Walze 16 mit dem zweiten Messer 19 bildet
ein zweites Querschneide-Element 74.
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Die
zweite Drehachse 17 der zweiten Walze 16 ist parallel
zur ersten Drehachse 12 der ersten Walze 11 ausgerichtet.
Außerdem ist die Anordnung des zweiten Messers 19 auf
der zweiten Mantelfläche 18 der zweiten Walze 16 gerade
auf die des ersten Messers 14 auf der ersten Mantelfläche 13 der
ersten Walze 11 abgestimmt, so dass die Messer 14, 19 bei Rotation
der Walzen 11, 16 über ihre gesamte Länge aufeinandertreffen.
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Weiterhin
weist die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 eine erste
Paddel-Einheit 20 auf. Die erste Paddel-Einheit 20 ist
entlang der Transport-Richtung 3 stromabwärts
zu den Walzen 11, 16 angeordnet. Sie umfasst ein
erstes, keilförmiges Paddel 21, welches um eine
erste Paddel-Achse 22 verschwenkbar gelagert ist. Die erste
Paddel-Achse 22 ist senkrecht zur Transport-Richtung 3 angeordnet.
Die erste Paddel-Achse 22 befindet sich ein wenig unterhalb
der Wellpappe-Bahn 2. Zum Verschwenken des ersten Paddels 21 um
die erste Paddel-Achse 22 ist ein erster Hydraulik-Zylinder 23 mit einer
am ersten Paddel 22 über ein erstes Gelenk 24 angelenkten
ersten Kolbenstange 25 vorgesehen. Der erste Hydraulik-Zylinder 23 ist über
eine in den Figuren nicht dargestellte Steuer-Einrichtung betätigbar.
Das erste Paddel 21 ist keilförmig, flach zulaufend
ausgebildet und weist eine den Walzen 11, 16 zugewandte
erste Paddel-Kante 26 auf.
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Der
ersten Paddel-Einheit 20 zugeordnet ist etwas stromabwärts
und unterhalb von dieser eine erste Auffang-Einheit vorgesehen.
Die erste Auffang-Einheit 27 ist beispielsweise als Auffang-Korb ausgebildet.
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Entsprechend
der ersten Paddel-Einheit 20 ist stromabwärts
von dieser eine zweite Paddel-Einheit 28 mit einem eine
zweite Paddel-Kante 36 aufweisenden zweiten Paddel 29,
welches schwenkbar um eine zweite Paddel- Achse 30 gelagert
ist, und einem zweiten Hydraulik-Zylinder 31 mit einer
zweiten Kolbenstange 33, die über ein zweites
Gelenk 32 mit dem zweiten Paddel 29 verbunden
ist, und einer dieser zugeordneten zweiten Auffang-Einheit 34 vorgesehen.
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Die
Paddel 21, 29 sind derart bezüglich der Wellpappe-Bahn 2 angeordnet,
dass ihre jeweilige Paddel-Kante 26, 36 mit der
Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff bringbar ist. Die Paddel-Einheiten 20, 28 sind unabhängig
voneinander betätigbar und steuerbar. Die Paddel 21, 29 sind
innerhalb von weniger als 1 sec, insbesondere weniger als 0,5 sec,
insbesondere weniger als 0,1 sec, von ihrer unteren in ihre obere Position
verschwenkbar. Sie werden daher auch als schnelle Klappen bezeichnet.
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Die
Paddel 21, 29 erstrecken sich über die gesamte
Breite der Wellpappe-Bahn 2. In einer alternativen Ausführungsform
ist vorgesehen, die Paddel 21, 29 senkrecht zur
Transport-Richtung 3 in mehrere Segmente zu unterteilen,
welche jeweils unabhängig voneinander mittels Hydraulik-Einheiten
verschwenkbar sind. Hierdurch wird die Flexibilität der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 weiter
erhöht.
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Außerdem
umfasst die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 eine
drehantreibbare Antrieb-Walze 35.
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Das
Gehäuse 10 der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 ist
derart ausgebildet, dass die Wellpappe-Bahn 2 durch das
Gehäuse 10 zwischen den Walzen 11, 16 hindurchführbar
ist.
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Der
Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 nachgeordnet ist
ein erster Auflage-Tisch 37 mit einer reibungsarmen ersten
Auflage-Fläche 38.
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Die
erste Antriebs-Einheit 5 weist ein Gehäuse 39 auf,
in dem zwei Antriebs-Walzen 40, 41 jeweils drehantreibbar
um senkrecht zu der Transport-Richtung 3 verlaufende Drehachsen 42, 43 gelagert
sind. Die Drehachsen 42, 43 sind parallel zueinander
ausgerichtet. Sie sind derart voneinander beabstandet, dass die
Wellpappe-Bahn 2 gerade zwischen den Antriebs-Walzen 40, 41 hindurchführbar
ist. Vorteilhafterweise ist der Abstand der Drehachsen 42, 43 mittels
eines im Gehäuse 39 vorgesehenen Verstell-Systems
einstellbar. In einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist zumindest eine, insbesondere beide Antriebs-Walzen 40, 41 derart
gefedert gelagert, dass sie einen Anpressdruck auf die zwischen
ihnen hindurchgeführte Wellpappe-Bahn 2 ausüben.
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Stromabwärts
von der ersten Antriebs-Einheit 5 ist ein zweiter Auflage-Tisch 44 mit
einer zweiten Auflage-Fläche 45 vorgesehen.
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Die
Längsschneide-/Rill-Einheit 6 umfasst eine erste
Rill-Einheit 46, eine zweite Rill-Einheit 47, eine
erste Längsschneide-Einheit 48 und eine zweite Längsschneide-Einheit 49.
Die Rill-Einheiten 46, 47 weisen jeweils zwei
Werkzeugbetten 50 auf, die spiegelsymmetrisch zur Wellpappe-Bahn 2 übereinander angeordnet
sind. An den verschwenkbar gelagerten Werkzeugbetten 50 sind
an Werkzeugträgern angeordnete, quer zur Transport-Richtung 3 einzeln
verschiebbare Rillwerkzeuge 51 vorgesehen. Jeweils zwei
Rillwerkzeuge 51 sind in Transport-Richtung 3 paarweise
an einem Werkzeugträger angeordnet.
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Die
Längsschneide-Einheiten 48, 49 weisen ebenfalls
Werkzeugbetten auf, an denen an Werkzeugträgern angeordnete,
quer zur Transport-Richtung 3 einzeln verschiebbare, rotierende
Messer 52 vorgesehen sind. Die Messer 52 sind
einzeln mit der Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff bringbar und
wirken mit auf der gegenüberliegenden Seite der Wellpappe-Bahn 2 angeordneten,
drehantreibbaren Bürstenwalzen 53 zusammen. Vorteilhafterweise
sind die rotierenden Messer 52 unterhalb der Wellpappe-Bahn 2 angeordnet,
so dass die Wellpappe-Bahn 2 auch aufgrund ihres Gewichts
gegen die rotierenden Messer 52 gedrückt wird.
Eine Anordnung der rotierenden Messer 52 oberhalb der Wellpappe-Bahn
ist jedoch ebenfalls möglich.
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Die
Längsschneide-/Rill-Einheit 6 ist in signalübertragender
Weise mit einer in den Figuren nicht dargestellten Steuer-Einheit
verbunden. Letztere ist außerdem mit der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 verbunden.
Die Betätigung der Längsschneide-/Rill-Einheit 6 und
der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 ist somit aufeinander abstimmbar.
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Am
abstromseitigen Ende weist die Längsschneide-/Rill-Einheit 6 zwei
Randschneide-Elemente 54 mit jeweils zugeordneten Auffang-Elementen 55 auf.
Die Randschneide-Elemente 54 weisen ebenfalls jeweils ein
rotierendes Messer 52 auf. Die rotierenden Messer 52 der
Randschneide-Elemente 54 sind jeweils drehbar an einem
Halte-Element 56 gelagert. Das Halte-Element 56 kann
als höhenverstellbarer Arm an einem Gehäuse 57 der
Längsschneide-/Rill-Einheit 6 angeordnet sein.
Er kann ebenso verschwenkbar am Gehäuse 57 angeordnet sein.
Entscheidend ist hierbei, dass die rotierenden Messer 52 des
Randschneide-Elements 54 jeweils mit der Wellpappe-Bahn 2 in
Eingriff bringbar sind bzw. aus dieser ausgefahren werden können.
Des Weiteren sind die rotierenden Messer 52 des Randschneide-Elements 54 quer
zur Transport-Richtung 3 einzeln ver schiebbar. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die rotierenden Messer 52 des
Randschneide-Elements 54 in ihrer Ausrichtung bezüglich
der Transport-Richtung 3 verstellbar sind. Eine derartige Anordnung
ist auch als pendelnde Anordnung bekannt. Zur Erhöhung
der Flexibilität bei einem Formatwechsel können
zwei weitere, in den Figuren nicht dargestellte Randschneide-Elemente 54 vorgesehen
sein.
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Das
Auffang-Element 55 ist als Auffang-Korb oder Auffang-Tüte
ausgebildet und weist vorteilhafterweise eine in den Figuren nicht
dargestellte Absaug-Einrichtung auf.
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Die
zweite Antriebs-Einheit 7 ist entsprechend der ersten Antriebs-Einheit 5 aufgebaut,
auf deren Beschreibung hiermit verwiesen wird. Mittels der Antriebs-Einheiten 5, 7 ist
ein Zug auf die aufstromseitig zu diesen befindliche Wellpappe-Bahn 2 ausübbar.
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Die
Weichen-Einheit 8 umfasst ein quer zur Transport-Richtung 3 segmentiertes
Auflage-Element 58. Das Auflage-Element 58 ist
kammartig ausgebildet mit einer Vielzahl von länglichen,
fingerförmigen Zinken 59, welche jeweils unabhängig
voneinander um eine Weichen-Achse 60, die senkrecht zur Transport-Richtung 3 angeordnet
ist, verschwenkbar sind. An ihren freien Enden weisen die Zinken 59 jeweils
einen flexiblen Fortsatz 61 auf.
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Die
Zinken 59 sind unabhängig voneinander mittels
eines in den Figuren nicht dargestellten Antriebs zwischen einer
unteren und einer oberen Position, welche beide in 2 angedeutet
sind, verschwenkbar. In der oberen Position fluchten die Zinken 59 mit
einem in Transport-Richtung 3 nachgeordneten oberen Weichen-Tisch 62,
wobei die elastischen Fortsätze 61 einen besonders
glatten Übergang sicherstellen. Entsprechend fluchten die
Zinken 59 in der unteren Position mit einem unteren Weichen-Tisch 63.
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Die
Weichen-Tische 62, 63 erstrecken sich über
die gesamte Breite der Wellpappe-Bahn 2. Die Weichen-Tische 62, 63 können
in Transport-Richtung 3 mehrteilig ausgebildet sein. Des
Weiteren sind den Weichen-Tischen 62, 63 Führungs-Einheiten 66, 67 zugeordnet,
welche ein sicheres Auflegen der Wellpappe-Bahn 2 auf den
Weichen-Tischen 62, 63 gewährleisten.
Die Führungs-Einheiten 66, 67 weisen jeweils
mindestens ein Niederhalte-Element 68 auf. Das Niederhalte-Element 68 ist
rechenförmig ausgebildet. Es ist insbesondere aus Glasfaser
und/oder Kunststoff oder einem anderen flexiblen Material. Es ist
jeweils oberhalb eines der Weichen-Tische 62, 63 angeordnet.
Es ist jeweils um eine Schwenk-Achse 69 verschwenkbar an
einem Ständer 70 gelagert. Entlang der Transport-Richtung 3 ist
das Niederhalte-Element 68 vorzugsweise jeweils im Bereich
des aufstromseitigen Endes eines Teils eines der Weichen-Tische 62, 63 angeordnet.
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Außerdem
umfasst die Weichen-Einheit
8 eine mit Druckluft beaufschlagbare
Blas-Einrichtung
64. Die Blas-Einrichtung
64 weist
eine Vielzahl von Düsen
65 auf, wobei jeweils
einem Zinken
59 des Auflage-Elements
58 genau
eine Düse
65 zugeordnet ist. Die dem Zinken
59 jeweils
zugeordnete Düse
65 ist jeweils senkrecht über
dem Zinken
59 angeordnet. Die Düsen
65 befinden
sich in der Nähe der den Weichen-Tischen
62,
63 zugewandten
freien Enden der Zinken
59. Jede Düse
49 ist
unabhängig von den anderen mit Druckluft beaufschlagbar.
Hierzu ist eine in den Figuren nicht dargestellte zentrale Steuer-Einheit
vorgesehen. Bezüglich weiterer Details der Weichen-Einheit
8,
insbesondere der Blas-Einrichtung
64, sei auf die
DE 103 54 671 A1 verwiesen.
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Die
Querschneide-Einheit 9 weist zwei Querschneider 71 auf,
die übereinander angeordnet sind. Hierbei ist einer der
Querschneider 71 in Höhe des oberen Weichen-Tisches 62 der
andere in Höhe des unteren Weichen-Tisches 63 angeordnet.
Jeder Querschneider 71 umfasst zwei drehantreibbare, übereinander
angeordnete Querschneide-Walzen 72. Bezüglich
des Aufbaus und der Anordnung der Querschneide-Walzen 72 sei
auf die Beschreibung der Querschneide-Elemente 73, 74 in
der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 verwiesen.
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Im
Folgenden wird der Betrieb der Wellpappe-Anlage 1 beschrieben.
Die von der Wellpappe-Herstellungs-Maschine 76 in bekannter
Weise hergestellte Wellpappe-Bahn 2 wird entlang der Transport-Richtung 3 in
der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 zwischen der
ersten Walze 11 und der zweiten Walze 16 hindurchgeführt.
Im Ausgangszustand kommen die Messer 14, 19 nicht
mit der Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff. Die Paddel 21, 29 der Paddel-Einheiten 20, 28 sind
in ihrer unteren Position und kommen somit ebenfalls nicht mit der
Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff. Die Wellpappe-Bahn 2 durchläuft
die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 in deren Ruhe-
oder Ausgangszustand somit beeinträchtigungsfrei. Sie wird
insbesondere von der Antriebs-Walze 35 sowie den Antriebs-Walzen 40, 41 der
ersten Antriebs-Einheit 5 entlang der Transport-Richtung 3 eingriffsfrei
durch die Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 gezogen.
Die Antriebs-Walzen 40, 41 werden hierbei mit
einem konstanten Drehmoment angetrieben.
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Von
Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass einzelne Abschnitte der Wellpappe-Bahn 2 nicht
verwertet werden können und ausgeschleust werden sollen.
Dies ist beispielsweise bei einem Formatwechsel oder bei einem nie vollständig
ausschließbaren Fertigungsfehler der Fall. Soll ein Teilbereich
der Wellpappe-Bahn 2 ausgeschleust werden, so wird eine
der Paddel-Einheiten 20, 28 betätigt.
Hierbei wird das Paddel 21, 29 der jeweils aktivierten
Paddel-Einheit 20, 28 durch Betätigung
des jeweils zugehörigen Hydraulik-Zylinders 23, 31 um
seine Paddel-Achse 22, 30 derart verschwenkt,
dass die Paddel-Kante 26, 36 oberhalb der Wellpappe-Bahn 2 in deren
Ausgangszustand zu liegen kommt. Das Paddel 21, 29 kommt
somit in Eingriff mit der Wellpappe-Bahn 2 und lenkt diese
nach unten in die jeweils zugehörige Auffang-Einheit 27, 34 ab.
Die erste Paddel-Einheit 20 dient insbesondere dem Ausschleusen von
losem Papier und Wellpappe mit einer geringen Biegesteifigkeit.
Die zweite Paddel-Einheit 28 dient insbesondere dem Ausschleusen
von Abfallbögen mit einer höheren Biegesteifigkeit
beispielsweise bei einem Formatwechsel.
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Mittels
der Walzen 11, 16 mit den Messern 14, 19 kann
die Wellpappe-Bahn 2 senkrecht zur Transport-Richtung 3 sauber
durchtrennt werden. Die Betätigung der Paddel-Einheiten 20, 28 ist
insbesondere an die Steuerung der Walzen 11, 16 zum Querschneiden
der Wellpappe-Bahn 2 gekoppelt. Hierdurch können
Abfallstücke auf kürzestem Raum quer zur Transport-Richtung 3 ausgeschleust
werden.
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Beim
regulären Zuschneiden von Wellpappe-Bögen, das
heißt ohne einen Formatwechsel, steht eine der Längsschneide-Einheiten 48, 49 mit der
Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff, während die jeweils andere
der Längsschneide-Einheiten 48, 49 aus
der Wellpappe-Bahn 2 ausgefahren sind und somit nicht mit
dieser in Eingriff stehen. Die Anzahl der rotierenden Messer 52 der
jeweiligen Längsschneide-Einheit 48, 49,
welche mit der Wellpappe-Bahn 2 in Eingriff stehen, ist
vom jeweiligen Auftrag, das heißt davon, wie die Wellpappe-Bahn 2 zugeschnitten
werden soll, abhängig.
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Durch
den Eingriff der rotierenden Messer 52 einer der Längsschneide-Einheiten 48, 49 in
die Wellpappe-Bahn 2 wird diese mit durchgehenden Längsschnitten
versehen, das heißt in mehrere endlose Bahnen vorbestimmter
Breite geteilt. Die Anordnung der Messer 52 der Längsschneide-Einheiten 48, 49 in Richtung
senkrecht zur Transport-Richtung 3 ist hierbei frei wählbar
und mittels der Steuer-Einrichtung einstellbar. Die beiden Randschneide-Elemente 54 trennen
jeweils einen äußeren Randstreifen ab, der in
das jeweils zugeordnete Auffang-Element 55 abgeführt
wird.
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Entsprechend
der mittels einer der Längsschneide-Einheiten 48, 49 erzeugten
Längsschnitte kann die Wellpappe-Bahn 2 je nach
Bedarf von einer der beiden Rill-Einheiten 46, 47 mit
Längsrillen versehen werden. Die jeweils andere der beiden
Rill-Einheiten 46, 47 steht hierbei nicht im Eingriff
mit der Wellpappe-Bahn 2.
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In
der Weichen-Einheit 8 wird die derart in Teilbahnen zerschnittene
Wellpappe-Bahn 2 je nach Bedarf auf den oberen und unteren
Weichen-Tisch 62, 63 geführt. Die Trennung
der Teilbahnen der Wellpappe-Bahn 2 wird durch den Einsatz
von Druckluft mittels der Blas-Einrichtung 64 unterstützt.
Die Blas-Einrichtung 64 wird hierzu vorteilhafterweise
getaktet betrieben, das heißt die jeweils erforderlichen Düsen 65 werden
lediglich für eine kurze Dauer von weniger als 1 sec, insbesondere
weniger als 0,5 sec, mit Druckluft beaufschlagt.
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Das
Zuschneiden der Teilbahnen der Wellpappe-Bahn 2 zu Stücken
vorgegebenen Länge erfolgt mittels gesteuerter Betätigung
der beiden Querschneider 71 der Querschneide-Einheit 9.
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Im
Folgenden wird der Ablauf eines Formatwechsels beschrieben. Für
die Beschreibung des Formatwechsels sei angenommen, dass sich vor dem
Formatwechsel die rotierenden Messer 52 der ersten Längsschneide-Einheit 48 und
gegebenenfalls die Rill-Werkzeuge 51 der ersten Rill-Einheit 46 in
Eingriff mit der Wellpappe-Bahn 2 befinden, während
die rotierenden Messer 52 der zweiten Längs-Schneideeinheit 49 und
die Rill-Werkzeuge 51 der zweiten Rill-Einheit 47 außer
Eingriff mit der Wellpappe-Bahn 2 stehen. Um den Formatwechsel
vorzubereiten, werden zunächst die gewünschten
Positionen der rotierenden Messer 52 der zweiten Längsschneide-Einheit 49 und
gegebenenfalls diejenigen der Rill-Werkzeuge 51 der zweiten
Rill-Einheit 47 bestimmt und die Messer 52 bzw.
die Rill-Werkzeuge 51 in die entsprechende Querposition
verfahren. Gegebenenfalls wird auch die Breite der Randstreifen
auf entsprechende Weise verändert. Hierzu können
zwei weitere, in den Figuren nicht dargestellte Randschneide-Elemente 54 vorgesehen
sein. Der eigentliche Formatwechsel wird eingeleitet durch Betätigung
der Schneid-Elemente 73, 74 der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 zum
Durchtrennen der Wellpappe-Bahn 2. Da nach Durchtrennen
der Wellpappe-Bahn 2 dem von den Antriebs-Einheiten 5, 7 erzeugten
Zug auf die Wellpappe-Bahn 2 kein Gegenzug der stromaufwärts
befindlichen Wellpappe-Bahn 2 entgegengesetzt wird, und
außerdem das stromabwärts befindliche freie Ende
der Wellpappe-Bahn 2 in der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 keinen
Zug von den Antriebs-Einheiten 5, 7 erfährt,
eilt das stromaufwärts weisende freie Ende der Wellpappe-Bahn 2,
welche im alten Format geschnitten wird, dem stromabwärts
gerichteten freien Ende der Wellpappe-Bahn 2, welche im
neuen Format geschnitten werden soll, voraus. Während die
Wellpappe-Bahn 2 üblicherweise mit einer Geschwindigkeit im
Bereich von 200 bis 300 m/min entlang der Transport-Richtung 3 bewegt
wird, erreicht das stromaufwärts weisende freie Ende der
Wellpappe-Bahn 2 nach deren Durch trennen in der Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 Geschwindigkeiten, welche
um bis zu 20%, das heißt bis zu 60 m/min höher
sind.
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Nachdem
das aufstromseitig weisende, freie Ende der Wellpappe-Bahn 2,
welche in der Längs-Schneide-Rilleinheit 6 im
alten Format, das heißt von der ersten Längsschneide-Einheit 48 geschnitten
wurde, das rotierende Messer 52 der ersten Längsschneide-Einheit 48 in
Transport-Richtung 3 passiert hat, wird die erste Längsschneide-Einheit 48 in
eine Position verfahren, in welcher das rotierende Messer 52 derselben
nicht in Eingriff mit der Wellpappe-Bahn 2 kommt. Entsprechend
wird das rotierende Messer 52 der zweiten Längsschneide-Einheit 49 nach
Passieren des freien Endes der Wellpappe-Bahn 2 in eine
Position verfahren, in welcher es mit der Wellpappe-Bahn 2,
welche in neuem Format geschnitten werden soll, in Eingriff kommt.
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Das
Verfahren der Längsschneide-Einheiten 48, 49 wird
von der Steuer-Einrichtung gesteuert. Der genaue Zeitpunkt des Außereingriff-
bzw. des Ineingriffbringens der Längsschneide-Einheiten 48, 49 mit der
Wellpappe-Bahn 2 kann hierbei durch Sensoren bestimmt werden.
Alternativ hierzu ist vorgesehen, den Zeitpunkt des Außereingriff-
bzw. des Ineingriffbringens der Längsschneide-Einheiten 48, 49 mit
der Wellpappe-Bahn 2 mittels der Steuer-Einrichtung an den
Zeitpunkt der Betätigung der Querschneide-Elemente 73, 74 der
Querschneide-/Schleusen-Einrichtung 4 zu koppeln.
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Aufgrund
des oben beschriebenen Vorauseilens des aufstromseitig weisenden
freien Endes gegenüber dem abstromseitig weisenden freien
Ende entsteht zwischen diesen eine Lücke von bis zu 1 m Länge
in Transport-Richtung 3. Vorteilhafterweise wird das Ausfahren
der ersten Längsschneide-Einheit 48 und das Einfahren
der zweiten Längsschneide-Einheit 49 gerade in
dem Zeitraum durchgeführt, in welchem diese Lücke
die entsprechende Längsschneide-Einheit 48, 49 passiert.
Das vollständige Ausfahren der Längsschneide-Einheit 48, 49 dauert ebenso
wie ihr Einfahren weniger als 1 sec, insbesondere weniger als 0,5
sec, insbesondere weniger als 0,2 sec.
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Die
Rill-Einheiten 46, 47 werden je nach Bedarf entsprechend
den Längsschneide-Einheiten 48, 49 angesteuert
und verfahren.
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Ein
Formatwechsel kann selbstverständlich auch auf entsprechende
Weise durch Ausfahren der zweiten Längsschneide-Einheit 49 und
In-Eingriff-Bringen der ersten Längsschneide-Einheit 48 durchgeführt
werden. Hierbei kann die erste Längsschneide-Einheit 48 bereits
in ihre Eingriffs-Position verfahren werden, während die
zweite Längsschneide-Einheit 49 noch das letzte
Ende der Wellpappe-Bahn 2 schneidet.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Wellpappe-Anlage 1 ist
es somit möglich, einen abfallfreien Formatwechsel durchzuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
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A [0008]
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- - DE 10354671 A [0033]