DE102008036335B4 - Versteifungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Versteifungsvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau (8), mit einem im Querschnitt u-profilförmigen Mitteltunnel (2) eines Kraftfahrzeugs, der über Abstellungen (11, 12) an seitlichen Schenkelwandungen (13, 14) mit einem Bodenblech (8a) des Fahrzeugaufbaus verbunden ist und zu beiden Seiten des Mitteltunnels (2) Querträger oder Sitzquerträger angeordnet und mit dem Bodenblech (8a) und/oder dem Mitteltunnel (2) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dassder Mitteltunnel (2) an seiner dem Bodenblech (8a) des Fahrzeugaufbaus (8) zugerichteten Unterseite eine Tunnelbrücke (3) aufweist, welche mindestens zwei Querträger (4, 5) und mit diesen verbundene Längsträger (6, 7) umfasst,die Querträger (4, 5) sich unterhalb der Abstellungen (11, 12) des Mitteltunnels (2) in Fahrzeugquerrichtung erstrecken, einen offenen Bereich des Mitteltunnels (2) überbrücken und mit einem freien Ende (16, 17, 16a, 17a) jeweils am Fahrzeugaufbau (8) über in Bohrungen (18, 18a) angeordnete Verbindungsmittel befestigbar sind,die Längsträger (6, 7) innerhalb oder unterhalb des offenen Bereichs des Mitteltunnels (2) beabstandet zueinander angeordnet sind,der in Bezug auf die Fahrtrichtung (F) gesehen hinten liegende Querträger (5) an seiner Oberseite Prallelemente (24, 25) aufweist, die in Verlängerung der Längsträger (6, 7) angeordnet sind und jeweils mit einer vertikalen Abstützwandung (26) innenseitig der seitlichen Schenkelwandungen (13, 14) liegen.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Versteifungsvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau mit einem im Querschnitt u-profilförmigen Mitteltunnel eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 100 05 245 A1 ist ein Fahrzeugaufbau für ein Kraftfahrzeug bekannt, welcher eine Bodenanlage mit einer Sitzquerträger umfassenden Bodenstruktur umfasst und im Mitteltunnel eine Querbrücke zwischen Tunnelseitenwänden angeordnet ist. Die Querbrücke ist über Konsolen mit Seitenwänden des Tunnels verbunden. - Die
DE 103 35 541 A1 offenbart einen Bodenbereich einer Kraftfahrzeugkarosserie mit einer rechten und linken Bodenplatte sowie mit einem Tunnelbereich, der die Bodenplatten verbindet. Im Tunnelbereich sind mehrere Tunnelquerbrücken und ein Tunnelschließblech vorgesehen. -
DE 10 2004 026 299 A1 undDE 10 2006 031 452 A1 offenbaren weiteren Stand der Technik. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Versteifungsvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau mit einem Mitteltunnel eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, mit der bei einem Crashfall eine gezielte Verstärkung des Fahrzeugaufbaus insb. im Bereich des Mitteltunnels, gewährleistet ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
- Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, dass hauptsächlich im Bereich der B-Säule des Fahrzeugaufbaus sowie in einem anschließenden weiteren hinteren Fahrzeugaufbaubereich eine Verstärkung in Längs- und Querrichtung erzielt wird.
- Dies wird erreicht, indem der Mitteltunnel an seiner dem Bodenblech des Fahrzeugaufbaus zugerichteten Unterseite eine Tunnelbrücke aufweist, die mindestens zwei Querträger und mit diesen Querträgern verbundene Längsträger umfasst, wobei die Querträger sich unterhalb von Abstellungen des Mitteltunnels in Fahrzeugquerrichtung erstrecken und mit einem freien Ende jeweils am Fahrzeugaufbau über Verbindungsmittel befestigbar sind. Insbesondere ist die Tunnelbrücke am hinteren Ende des Mitteltunnels - in Bezug auf die Fahrtrichtung gesehen - mit Anschluß zu einem quer angeordneten Fersenblechträger angeordnet.
- Die beiden Querträger überbrücken einen offenen Bereich des Mitteltunnels in Fahrzeugquerrichtung, wobei die Längsträger innerhalb des offenen Bereichs des Mitteltunnels beabstandet zueinander angeordnet sind.
- Der hinten liegende Querträger weist an seiner Oberseite Prallelemente auf, die in Verlängerung der Längsträger angeordnet sind und sich jeweils mit einer vertikalen Abstützwandung innenseitig der Schenkelwandungen des Mitteltunnels abstützen. Insbesondere sind die Prallelemente im Querschnitt dreieckförmig ausgeführt und eine Befestigungswandung erstreckt sich rechtwinklig zur Abstützwandung, die mit dem Querträger verbunden ist. Diese Prallelemente ragen in den Mitteltunnel hinein und sind dazu ausgelegt, bei einer Seitenkraft die Seitenwandungen des Mitteltunnels am freien Ende abzustützen.
- Durch die Ausbildung der Tunnelbrücke und deren Anordnung wird in vorteilhafter Weise ein zwangsgeführter Kraftfluss mit gezielter Energieaufnahme sowohl bei einem Seitencrash als auch bei einem Längs- bzw. Frontcrash über die Querträger und die Längsträger erreicht.
- In weiterer Ausgestaltung nach der Erfindung ist vorgesehen, dass der eine vorn liegende Querträger der Tunnelbrücke zwischen Sitzquerträgern für Vordersitze im Bereich einer B-Säule und der weitere hinten liegende Querträger der Tunnelbrücke zwischen Sitzquerträgern von Rücksitzen oder unmittelbar vor dem Fersenblechträger angeordnet ist.
- Durch diese Ausführung und Anordnung der Tunnelbrücke wird ein Festigkeitsverbund bzw. ein Knotenpunkt geschaffen, der bei einem Front- sowie bei einem Seitencrash, insb. bei einem Seitenaufprall im Bereich der B-Säule des Fahrzeugaufbaus, eine Energieaufnahme bewirkt, was ohne Verstärkung des Mitteltunnels nicht erreichbar ist.
- Die Querträger bestehen beispielsweise aus einem hohlen, profilierten Strangpressprofil und weisen außenseitig Aufnahmen für mit diesen korrespondierende Stirnseiten der Längsträger auf, die über eine stoffschlüssige Verbindung mit den Querträgern verbindbar sind. Die Querträger sind somit quasi zwischen den beidseitig des Mitteltunnels angeordneten Sitzquerträgern angeordnet, so dass der nach unten offene Mitteltunnel bei einem Seitencrash nicht zusammengedrückt werden kann und die Seitencrashkraft auf den gegenüberstehenden Sitzquerträger übertragen und von diesem mit abgestützt wird. Die Querträger der Tunnelbrücke weisen als profilierte Hohlträger ein großes Widerstandsmoment auf, so dass ein Verbiegen bzw. Zusammenfalten unter Einwirkung von Seitenkräften unterbindbar ist. Die Längsträger sind freiliegend im Mitteltunnel, d. h. ohne unmittelbare Anbindung angeordnet, so dass auftretende Längskräfte direkt in den hinteren bzw. vorderen Querträger je nach Kraftangriff eingeleitet werden können.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf eine Tunnelbrücke im Bodenbereich eines Kraftfahrzeugs unterhalb eines Mitteltunnels, -
2 eine schaubildliche Darstellung einer Tunnelbrücke in Verbindung mit dem Mitteltunnel, -
3 eine schaubildliche Darstellung auf die Tunnelbrücke, -
4 eine schaubildliche Darstellung auf den hinteren Bereich der Tunnelbrücke mit auf dem hinten liegenden Querträger angeordneten Prallelementen und -
5 eine schaubildliche Darstellung auf den vorderen Bereich der Tunnelbrücke mit auf den Querträgern angeordneten Verstärkungselementen. - Eine Versteifungsvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau
8 mit einem im Querschnitt u-profilförmigen und nach unten hin offenen Mitteltunnel2 besteht aus einer Tunnelbrücke3 . Diese umfasst mindestens zwei Querträger4 ,5 und mit diesen verbundene und ein Traggestell bildende Längsträger6 ,7 . Die Tunnelbrücke3 ist über die Querträger 4,5 mit dem Fahrzeugaufbau8 , insbesondere über die Bodenstruktur des Fahrzeugs, verbunden. Die Tunnelbrücke3 ist am hinteren Ende des Mitteltunnels2 - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - mit Anschluss zu einem quer angeordneten Fersenblechträger10 und unterhalb von Abstellungen11 ,12 von Schenkelwandungen13 ,14 des Mitteltunnels2 angeordnet. - Der eine vorn liegende Querträger
4 der Tunnelbrücke3 - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen ist zwischen Sitzquerträgern15 ,15a , die zu beiden Seiten des Mitteltunnels2 angeordnet sind, mit dem Fahrzeugaufbau8 verbunden. Hierzu sind am freien Ende16 ,17 des Querträgers4 Verbindungselemente, beispielsweise Schrauben vorgesehen, die Bohrungen18 des Querträgers4 und aufgesetzte Verstärkungselemente19 durchdringen. - Der weitere hinten liegende Querträger
5 - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - ist mit einem Querstrang5a im Bereich des Mitteltunnels2 mit dem Fahrzeugaufbau8 verbunden und ein weiterer Querstrang5b ist am Fersenblechträger10 des Fahrzeugaufbaus8 befestigt. Eine Verbindung erfolgt über Schraubmittel durch Bohrungen18a . Der Querträger5 kann nach einer weiteren Ausgestaltung auch zwischen Sitzquerträgern von Rücksitzen angeordnet sein. - Die beiden Querträger
4 ,5 überbrücken einen nach unten hin offenen Bereich des im Querschnitt u-profilförmigen Mitteltunnels2 , wobei die Längsträger6 ,7 innerhalb dieses nach unten hin offenen Bereichs des Mitteltunnels2 freiliegend in diesem bzw. darunter angeordnet sind. Eine Verbindung der Längsträger6 ,7 mit den Querträgern4 ,5 erfolgt stirnseitig in außenseitigen Aufnahmen20 ,21 der Querträger4 ,5 . Die Verbindung kann beispielsweise über eine Schweißung S erfolgen. - Die Querträger
4 ,5 und die Längsträger6 ,7 können aus Strangpressprofilen bestehen, die hohl mit inneren Verstärkungsstreben ausgeführt sind, wobei die außenseitigen Aufnahmen20 ,21 als Nut20a oder nur mit einem Auflagesteg21a ausgeführt sein können. - Der hinten liegende Querträger
5 weist an seiner Oberseite Prallelemente24 ,25 auf, die jeweils innenseitig der Schenkelwandungen13 ,14 anliegen. Die Prallelemente24 ,25 sind im Querschnitt dreieckförmig als Profil ausgeführt, wobei eine aufrechte Abstützwandung26 jeweils der Innenseite der Schenkelwandung13 ,14 zugerichtet ist und eine hierzu im rechten Winkel angeordnete Befestigungswandung27 am Querträger5 aufliegt und mit diesem über eine Schweißung S befestigt ist. Zur verbindenden schräg angestellten Innenwandung28 ist im Inneren des Prallelements24 ,25 eine parallel verlaufende Verstärkungswand27 angeordnet. - Wie insbesondere in
1 mit Pfeilen näher dargestellt ist, erfolgt bei einem Seitencrash von links - in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen - im Bereich der B-Säule des Fahrzeugaufbaus8 beispielsweise ein Kraftfluss über den Sitzquerträger15 , dann über die Tunnelbrücke3 bzw. den vorderen Querträger4 auf den weiteren Sitzquerträger15a an der anderen Seite des Mitteltunnels2 . Bei einem Seitencrash von links her im Bereich des hinteren Querträgers5 erfolgt der Kraftfluss über den Fersenblechträger10 zum Querträger5 und anschließend wieder in den Fersenblechträger10 , über den eine Verbindung des Querstranges5b des Querträgers5 mit dem Fersenblechträger10 besteht.
Claims (7)
- Versteifungsvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau (8), mit einem im Querschnitt u-profilförmigen Mitteltunnel (2) eines Kraftfahrzeugs, der über Abstellungen (11, 12) an seitlichen Schenkelwandungen (13, 14) mit einem Bodenblech (8a) des Fahrzeugaufbaus verbunden ist und zu beiden Seiten des Mitteltunnels (2) Querträger oder Sitzquerträger angeordnet und mit dem Bodenblech (8a) und/oder dem Mitteltunnel (2) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitteltunnel (2) an seiner dem Bodenblech (8a) des Fahrzeugaufbaus (8) zugerichteten Unterseite eine Tunnelbrücke (3) aufweist, welche mindestens zwei Querträger (4, 5) und mit diesen verbundene Längsträger (6, 7) umfasst, die Querträger (4, 5) sich unterhalb der Abstellungen (11, 12) des Mitteltunnels (2) in Fahrzeugquerrichtung erstrecken, einen offenen Bereich des Mitteltunnels (2) überbrücken und mit einem freien Ende (16, 17, 16a, 17a) jeweils am Fahrzeugaufbau (8) über in Bohrungen (18, 18a) angeordnete Verbindungsmittel befestigbar sind, die Längsträger (6, 7) innerhalb oder unterhalb des offenen Bereichs des Mitteltunnels (2) beabstandet zueinander angeordnet sind, der in Bezug auf die Fahrtrichtung (F) gesehen hinten liegende Querträger (5) an seiner Oberseite Prallelemente (24, 25) aufweist, die in Verlängerung der Längsträger (6, 7) angeordnet sind und jeweils mit einer vertikalen Abstützwandung (26) innenseitig der seitlichen Schenkelwandungen (13, 14) liegen.
- Versteifungsvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Tunnelbrücke (3) am hinteren Ende des Mitteltunnels (2) - in Bezug auf die Fahrtrichtung (F) gesehen - mit Anschluss zu einem quer ausgerichteten Fersenblechträger (10) angeordnet ist. - Versteifungsvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der eine vorn liegende Querträger (4) der Tunnelbrücke (3) - in Bezug auf die Fahrtrichtung (F) gesehen - zwischen Sitzquerträgern (15, 15a) für Vordersitze im Bereich einer B-Säule (B) und der weitere hinten liegende Querträger (5) der Tunnelbrücke (3) zwischen Sitzquerträgern von Rücksitzen oder unmittelbar vor dem quer angeordneten Fersenblechträger (10) angeordnet ist. - Versteifungsvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 ,2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Querträger (4, 5) aus einem hohlen und profilierten Strangpressprofil bestehen und außenseitig Aufnahmen (20, 21) für mit diesen korrespondierende Stirnseiten der Längsträger (6, 7) aufweisen und diese über eine stoffschlüssige Verbindung mit den Querträgern (4,5) verbunden sind. - Versteifungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der vorne liegende Querträger (4) oberseitig Verstärkungselemente (19) zur Befestigung am Fahrzeugaufbau (8) aufweist, die jeweils am freien Ende (16, 17) des Querträgers (4) angeordnet sind.
- Versteifungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallelemente (24, 25) im Querschnitt dreieckförmig ausgeführt sind und sich rechtwinklig zur Abstützwandung (26) eine am Querträger (5) aufliegende horizontalen Befestigungswandung (27) erstreckt, die mit dem Querträger (5) verbunden ist.
- Versteifungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querträger (4, 5) mit den Längsträgern (6, 7) einen Festigkeitsverbund bilden, derart, dass ein zwangsgeführter Kraftfluss bei einem Frontcrash über die Längsträger (6, 7) und/oder die Querträger (4,5) und bei einem Seitencrash über die Querträger (4, 5) und/oder die Längsträger (6,7) erzielbar ist.
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