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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Belüftung, zur Reinigung
und zur Aktivierung der Selbstreinigungskraft von Teichen und Poolanlagen,
insbesondere für
die Erhaltung und die Sanierung von Landschafts- und Fischteichen
sowie von Swimmingpools.
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In
einem gesunden Gewässer
herrscht ein biologisches Gleichgewicht zwischen Pflanzen, Mikroorganismen,
niederen und höheren
Tieren. Ausscheidungen der Organismen und Stoffeinträge aus der
Umgebung sind ein Teil der natürlichen
Kreisläufe und
führen
nicht zu anhaltenden Problemen der Wasserqualität. Es handelt sich dabei um
organische Verbindungen, welche im Wasser gelöst oder in Form feiner Feststoffe
vorliegen und von unterschiedlichen Mikroorganismen unter Aufnahme
von Sauerstoff zu den unbedenklichen Stoffen Kohlendioxid, Wasser und
Biomasse abgebaut werden.
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Bei
zu starker Nutzung eines Gewässers durch
den Menschen wird diese Selbstreinigungskraft überfordert. Ein hoher Fischbesatz
in Garten- und Landschaftsteichen sowie ein intensiver Badebetrieb
in Schwimmteichen führen
zu einem hohen zusätzlichen
Eintrag organischer Stoffe. In diesen Fällen führt das Überangebot an Nährstoffen
in Form von Einwehungen, Fischkot, Mulm und absterbenden Algen zu
einer Massenentwicklung von Mikroorganismen sowie zu einem Anstieg
der Trübstoffe. Gleichzeitig
bewirkt der dementsprechend erhöhte Sauerstoffbedarf
ein Absinken des Sauerstoffgehaltes im Gewässer unter die für Fische
und andere höhere
Organismen optimale Konzentration. Nach der Fachliteratur soll deshalb
die Sauerstoffkonzentration 50 Prozent des Sättigungsgehaltes, das sind
beispielsweise 4.5 mg/l bei 20°C
Wassertemperatur, nicht unterschreiten. Dies trifft besonders auf
die Sommermonate zu, weil in dieser Zeit eine höhere Bioaktivität vorliegt,
während
das Wasser aufgrund seiner höheren
Temperatur eine verminderte Sauerstoffkonzentration besitzt. Erschwerend
kommt hinzu, dass künstliche
Gewässer
wie Teiche in Garten- und Parkanlagen und Swimmingpools aufgrund
ihrer geringeren Wassertiefe und damit stärkeren Erwärmung von diesem Effekt besonders
stark betroffen sind.
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Im
Extremfall können
diese Bedingungen zu einem Sauerstoffmangel für alle höheren Lebewesen bis hin zu
einem "Umkippen" des Gewässers mit
einer großen
Trübe und
der Bildung von Faulgasen führen.
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Eine
geringe Trübe
in Verbindung mit einer geringen Konzentration organischer Verbindungen sowie
eine hohe Sauerstoffkonzentration stellen deshalb die wichtigsten
Kriterien für
eine gute Wasserqualität
dar. Bei Badewässern
gelten darüber
hinaus spezifische mikrobiologische Anforderungen.
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Zur
Vermeidung der entstehenden Trübstoffe und
Verfärbungen
des Wassers werden in vielen Poolanlagen Chemikalien zur Abtötung der
Mikrofauna zugegeben. In Fällen,
in denen die Zugabe von Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln
nicht gewünscht
ist, muss das Wasser im Kreislauf geführt und separat behandelt werden.
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Moderne
Garten- und Schwimmteiche sind naturnah gestaltet und werden ohne
Zugabe von Chemikalien betrieben. Die Behandlung des Wassers erfolgt
durch eine Kreislaufführung über Einrichtungen
mit mehreren Aufbereitungsstufen, wie z. B. Filtration, Sedimentation
und biologische Behandlung, außerhalb
des Teiches (
EP 1 214
133 B1 ,
DE 201
19 437 U1 ) oder durch eine Kreislaufführung über eine innerhalb des Teiches
gelegene zusätzliche
Filtrationszone mit entsprechenden Aggregaten und Rohrleitungen
(
EP 1038 435 B1 ,
EP 0 586 805 B1 ).
Ein Nachteil der Kombination mehrerer separater Aufbereitungsstufen
besteht in dem sehr hohen ständigen
Wartungsaufwand. Dieser beruht unter anderem auf dem aus dem Biomassewachstum
sowie den im Wasser enthaltenen feinen Feststoffen resultierenden
Verstopfungspotenzial.
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Ein
Nachteil der Filtrationszone ergibt sich aus der mit der erhöhten biologischen
Aktivität
während
der Sommermonate und mit zunehmender Nutzungsdauer wachsenden Verstopfungsgefahr
der feinkörnigen
Schichten, sowie aus dem im Verhältnis zur
Größe des Teiches
sehr hohem Platz- und Raumbedarf.
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Der
entscheidende Nachteil bekannter Technologien besteht jedoch darin,
dass mit Techniken zur Filtration der Trübstoffe keine oder eine nur
ungenügende
Belüftung
erfolgt und mit dem gleichzeitigen biologischen Abbau dem Wasser
zusätzlich
noch Sauerstoff entzogen wird. Damit ist eine Aktivierung der Selbstreinigungskraft
des Gewässers
nicht möglich.
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Deshalb
werden für
Teichanlagen auf der Oberfläche
schwimmende Vorrichtungen angeboten, welche das Wasser belüften, indem
sie es ansaugen und fächerförmig auswerfen,
wie beispielsweise in
DE
101 04 329 A1 beschrieben. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht darin, dass der Wasserkörper
nur partiell und nur an der Oberfläche belüftet wird und dass dabei keine
Verminderung der organischen Belastung des Gewässers eintritt. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, dass beim Einsatz dieses Verfahrens der
Wasserspiegel derart gebrochen wird, dass ein ungestörter Blick
auf den Grund des Gewässers
nicht mehr möglich
ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Entwicklung eines
Verfahrens und einer Anlage, mit der die gewünschte Wasserqualität mit einem
möglichst
geringen Aufwand und ohne Einsatz von Desinfektionsmitteln oder
anderen Chemikalien kontinuierlich bereitgestellt werden kann. Es
soll sowohl eine Reinigung als auch eine kontinuierliche Sauerstoffanreicherung
des Wassers als Grundlage für
die Aktivierung und Gewährleistung
der Selbstreinigungskraft des Gewässers ermöglicht werden und dabei stabil
und verstopfungssicher gearbeitet werden. Darüber hinaus soll die Anlage
nur einen minimalen Platzbedarf beanspruchen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Verfahrensanspruches 1 und des Sachanspruches
6 gelöst.
Ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 und 7 bis 12 beschrieben.
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Von
einer im Teich oder der Poolanlage befindlichen Wasserentnahmevorrichtung
führt eine Leitung über eine
Zulaufpumpe zu einer in einem separaten Reinigungsbehälter befindlichen
Wasserverteileinrichtung. Der Reinigungsbehälter besitzt oben eine Luftzuführöffnung.
Der Reinigungsbehälter
ist unterhalb der Wasserverteileinrichtung mit einer Schüttung aus
einem schwimmfähigen,
verwirbelbaren Füllkörpermaterial
gefüllt.
Das Füllkörpermaterial besitzt
eine Korngröße zwischen
5 und 30 mm. Vor einer Wasseraustrittsöffnung am Boden des Reinigungsbehälters befindet
sich eine Rückhalteeinrichtung
für das
Füllkörpermaterial,
um dessen Austrag zu verhindern. Vom Reinigungsbehälter führt eine Leitung
zurück
in den Teich oder die Poolanlage, wobei in der Abflussleitung eine
Absperreinrichtung angeordnet ist.
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Für einen
zusätzlichen
Lufteintrag kann von einer Einrichtung zur Lieferung eines Gases
mit einem Druck größer als
der Normaldruck in den Bodenbereich des Reinigungsbehälters eine
Druckleitung führen.
Bei der Einrichtung zur Lieferung des Druckgases kann es sich z.
B. um ein Gebläse,
einen Kompressor oder um eine Druckgasflasche handeln.
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Das
Füllkörpermaterial
hat vorzugsweise eine Dichte kleiner als 0.2 g/cm3.
Es sollte kugelförmig
oder linsenförmig
ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Füllkörpermaterial
aus Schaumpolystyrolkugeln.
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Die
Betriebsweise der Anlage erfolgt durch eine kontinuierliche Kreislaufführung des
Wassers aus Teich oder Pool über
einen mechanisch und biologisch arbeitenden Reinigungsbehälter, ohne
dass die Zugabe von Chemikalien notwendig ist.
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Vor
der eigentlichen Behandlung erfolgt eine Reduzierung der im Wasser
enthaltenen groben Feststoffe über
einen einfachen vorgeschalteten mechanischen Grobfilter, beispielsweise
ein Sieb. Nach Entnahme des Wassers aus dem Teich oder dem Pool
mittels einer Förderpumpe
erfolgt eine Einleitung in einen oben offenen Reinigungsbehälter und eine
Verteilung über
dessen Behälterquerschnittsfläche. Hier
erfolgt eine Sauerstoffanreicherung des Wassers durch Abströmen über eine
nicht mit Wasser eingestaute Schicht aus einem schwimmfähigen, verwirbelbaren
Füllkörpermaterial.
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In
der Füllkörpermaterialschicht
findet eine Reduzierung der im Wasser enthaltenen feinen Feststoffe
durch eine Filtration innerhalb der mit Mikroorganismen bewachsenen Füllkörperschüttung statt. Gleichzeitig
werden die im Wasser gelösten
organischen Verbindungen und abfiltrierten feinen Feststoffe sowie
Stickstoffverbindungen durch die an der Oberfläche des Füllkörpermaterials in hoher Konzentration
siedelnden Mikroorganismen unter Aufnahme von Sauerstoff biologisch
abgebaut.
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Der
Rohwasserdurchsatz durch die Reinigungseinrichtung beträgt in Abhängigkeit
von den Bedingungen und von der Geometrie des Behälters 5–30 m3/m2 pro Behälterquerschnittsfläche und
Stunde. Durch diese hohe Geschwindigkeit wird über eine Öffnung im Dach des Reinigungsbehälters nach
dem Prinzip eines Injektors Luft von außen angesaugt. Die nachströmende Außenluft
führt zum
ständigen
Austausch des Gases innerhalb des Reinigungsbehälters und wird in Form kleiner
Blasen mit dem nach unten strömenden
Wasser durch die gesamte Füllkörpermaterialschüttung transportiert.
Auf diese Weise wird gewährleistet,
dass trotz der geringen Löslichkeit
von Sauerstoff in Wasser, welche nur wenige Milligramm pro Liter
beträgt,
auch bei einem intensiven biologischen Abbau der organischen Verbindungen
jederzeit genügend
Gelöstsauerstoff
zur Verfügung
steht.
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Durch
Verwendung eines kleinkörnigen
Füllkörpermaterials
mit einer niedrigen spezifischen Dichte werden eine sehr große Oberfläche sowie eine
lockere Packung der Schüttung
gewährleistet. Diese
Faktoren bilden die Voraussetzung, dass innerhalb der gesamten Füllkörperschüttung optimale Bedingungen
für den Übergang
von Sauerstoff in Wassers sowie von Wasser in die an der Oberfläche des
Füllkörpermaterials
siedelnde Biomasse herrschen. Deshalb besitzt das Wasser trotzt
der gleichzeitigen Sauerstoffzehrung durch die Mikroorganismen auch
nach Passage des Reinigungsbehälters eine
sehr hohe Sauerstoffkonzentration. Mit der Rück führung dieses Wassers ist es
im Gegensatz zum Stand der Technik möglich, den Sauerstoffgehalt des
Gewässers
zu erhöhen
und damit die Selbstreinigungskraft zu aktivieren.
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Durch
die Strömung
zwischen Entnahmestelle und Rückgabestelle
im Gewässer
werden auch Bereiche erreicht, in welchen aufgrund von Sauerstoffmangel
Fäulnisprozesse
vorherrschen. So erfolgt einerseits eine Anreicherung dieser Bereiche mit
Sauerstoff, während
andererseits bei der Passage im Reinigungsbehälter schädliche Faulgase vollständig ausgetrieben
werden.
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Eine
zusätzliche
Belüftung,
welche immer auch einen zusätzlichen
Energieeintrag erfordert, ist nicht notwendig. Dies gilt auch in
der warmen Jahreszeit, in welcher das Wasser aufgrund der höheren Temperatur
eine noch geringere Sauerstofflöslichkeit besitzt.
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Bei
Bedarf kann die Reinigungseinrichtung unterhalb des schwimmfähigen Füllkörpermaterials mit
einer Schicht aus einem körnigem
Füllkörpermaterial
mit einer Dichte > 1
g/cm3 gefüllt sein. Auf diese Weise ist
es z. B. möglich,
ein Granulat für
die Reduzierung des Phosphorgehaltes im Wasser, wie z. B. Zeolith,
zu verwenden und damit das Wachstum von Algen zu begrenzen.
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Für den stabilen
Betrieb von sowohl Einrichtungen zum Gasaustausch als auch von Einrichtungen
zum aeroben biologischen Abbau ist es notwendig, den Porenraum zwischen
den Füllkörpern für einen
ungehinderten Durchgang der Medien frei zu halten. Bei der erfindungsgemäßen Anlage
können
die mit der biologischen Aktivität
nachwachsende überschüssige Biomasse
sowie nicht abgebaute Feststoffe in bestimmten Zeitabständen auf
einfache Weise von dem Füllkörpermaterial
abgetrennt und aus dem System entnommen werden.
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Da
erfindungsgemäß mit einem
sehr hohen Rohwasserdurchsatz zwischen 5 und 30 m3/m2 sowie mit einem kugel- oder linsenförmigen und
schwimmfähigen
Material gearbeitet wird, kann eine Reinigung des Füllkörpermaterials
bereits durch ein teilweises Aufschwimmen der Füllkörpermaterialschüttung bei einem
kurzzeitigen, mindestens teilweisen Einstau vorgenommen werden.
Dazu wird die in der Ablaufleitung befindliche Absperreinrichtung
geschlossen. Durch den hohen Durchsatz erfolgt in sehr kurzer Zeit ein
Einstau innerhalb des Reinigungsbehälters. Dieser Einstau bewirkt
ein Anheben der Füllkörperschicht.
Dabei wird die Struktur der Schüttung
aufgebrochen, indem die einzelnen Füllkörper durch die Kugel- oder
Linsenform und die Schwimmfähigkeit aus
ihrer Lage gebracht sowie teilweise voneinander getrennt und aneinander
gerieben werden. Die mit dem biologischen Abbau von Inhaltsstoffen
des Wassers und dem entsprechenden Wachstum von Mikroorganismen
gebildeten Brücken
und Verbindungen aus Biomasse werden zerrissen und teilweise abgerieben.
Der Einstau des Füllkörpermaterials
kann auch mehrfach hintereinander durchgeführt werden, so dass der Regeneriervorgang
effektiver stattfindet. Es ist meist ausreichend, den Vorgang 2–5-mal zu wiederholen.
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Zur
Unterstützung
des Regeneriervorganges können
bei Wasser mit einem hohen Gehalt an organischen Verbindungen und
feinen Feststoffen in das Füllkörpermaterial
Druckluftstöße eingeleitet
werden. Die Wirkung ist am größten, wenn
die Druckluftstöße in die
eingestaute Schicht erfolgen.
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Für eine Sanierung
eines überbelasteten
Teiches innerhalb weniger Wochen bzw. zur stabilen Gewährleistung
von klarem Wasser sollte die Menge an behandeltem Wasser pro Tag
mindestens der Menge des Inhaltes des Teiches oder der Poolanlage entsprechen.
Da erfindungsgemäß mit einem
sehr hohen Rohwasserdurchsatz zwischen 5 und 30 m3/m2 gearbeitet wird, kann diese Forderung mit
einer verhältnismäßig geringen
Anlagengröße und damit
relativ geringen Investitionskosten erfüllt werden.
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Nach
Durchlauf des Reinigungsbehälters wird
das behandelte Wasser in den Teich oder die Poolanlage zurückgeleitet.
Die Zugabestelle befindet sich diagonal entgegengesetzt zur Entnahmestelle, so
dass eine Strömung
zwischen Zugabe- und Entnahmestelle besteht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Die 1 zeigt
eine Anlage zur Gewährleistung
von klarem Wasser in einem privaten Schwimmteich 1 mit
einem Volumen von ca. 70 m3 und einer Tiefe
von 1.60 m durch kontinuierliche Reinigung und Belüftung des
Wassers.
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Das
Wasser wird mit einer Zulaufpumpe 5 mit einem über einen
Durchflussmesser 3 kontrollierbaren Volumenstrom von ca.
4 m3/h über
eine Wasserentnahmeeinrichtung 2 kontinuierlich aus dem Schwimmteich 1 entnommen.
Die Wasserentnahmeeinrichtung 2 ist ein Skimmer, der die
Teilchen größer als
2 mm abtrennt. Anschließend
wird das Wasser über
eine Leitung 4 einem Reinigungsbehälter 6 mit einem Durchmesser
von 0.5 m, einer Höhe
von 1.5 m und einem Gesamtvolumen von 0.29 m3 zugegeben.
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Damit
beträgt
der Rohwasserdurchsatz ca. 20 m3 pro m2 Behälterquerschnittsfläche und
Stunde, und das Wasser des Schwimmteiches wird ca. 1.4-mal pro Tag
ausgetauscht.
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Das
Wasser wird über
eine nicht unter Wasser liegende Schüttung Füllkörpermaterial 8, welche aus
kugelförmigem
Schaumpolystyrol mit einer Größe von ca.
10 mm und einer Dichte von ca. 0.02 g/cm3 besteht,
zugegeben. Zwischen der Oberkante des Füllkörpermaterials 8 und
Dach der Reinigungseinrichtung besteht ein Freiraum von ca. 0.3
m Höhe als
Expansionsraum. Das Wasser wird über
eine als Prallteller ausgebildete Wasserverteileinrichtung 7 verteilt
und strömt
von oben nach unten durch das lose aufgeschüttete Füllkörpermaterial 8. Der
Reinigungsbehälter 6 besitzt
im Dach eine Luftzuführöffnung 9 mit
einem Sieb von 6 mm Porengröße, über welche
kontinuierlich Außenluft
nachströmt.
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Vor
der Wasseraustrittsöffnung 10 am
Boden des Reinigungsbehälters 6 befindet
sich eine Rückhalteeinrichtung 11 mit
einer Siebweite von 6 mm für das
Füllkörpermaterial 8.
Das Wasser fließt über eine Leitung 12 kontinuierlich
frei zum Teich 1 zurück.
Die Wasserrückgabestelle 18 befindet
diagonal entgegengesetzt zur Entnahmestelle.
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Durch
die Wirkung der kontinuierlich arbeitenden Reinigungseinrichtung
ist das Wasser des Schwimmteiches immer klar und unterliegt nur
geringen Schwankungen in Abhängigkeit
vom Badebetrieb und von klimatischen Ereignissen.
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Zur
Reinigung der Füllkörperschüttung wird der
Wasserspiegel etwa im Abstand von 10 Tagen 3× nacheinander um ca. 0.3 m
eingestaut und angehoben. Dazu wird die in der Leitung 12 befindliche
Absperreinrichtung 16 kurzzeitig geschlossen. Durch den
hohen Durchsatz von ca. 4 m3/h dauert es
nur ca. 50 Sekunden, bis sich die 0.3 m Einstauhöhe eingestellt hat.
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Durch
die daraus resultierende Bewegung der Füllkörperschüttung werden überschüssige Biomasse
und nicht abgebaute abfiltrierte Teilchen abgerieben. Nach Erreichen
der Einstauhöhe
wird die Absperreinrichtung 16 wieder geöffnet und
das angestaute Wasser wird zusammen mit abgeriebenen Teilchen aus
dem System ausgetragen. Dieses Wasser wird aufgefangen und auf einem
Komposthaufen versickert.
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Das
in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel beschreibt eine
Anlage zur Sanierung eines Teiches 1 mit einem hohen Besatz
an Zierfischen mit einem Volumen von ca. 150 m3 und
einer Sichttiefe kleiner als 30 cm durch kontinuierliche Reinigung
und Belüftung
zur Aktivierung und Stabilisierung der Selbstreinigungskraft.
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Das
Wasser wird mit einer Zulaufpumpe 5 mit einem über einen
Durchflussmesser 3 kontrollierbaren Volumenstrom von ca.
7 m3/h über
ein Sieb, welches Teilchen größer als
1 mm abtrennt, aus einer Tiefe von 0.6 m kontinuierlich aus dem
Teich 1 entnommen. Anschließend wird es über eine
Leitung 4 einem Reinigungsbehälter 6 mit
einem Durchmesser von 0.7 m, einer Höhe von 2.5 m und einem Gesamtvolumen
von 0.96 m3 zugegeben. Damit kann das Teichwasser
ca. 1.1-mal pro Tag ausgetauscht werden.
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Das
Wasser wird über
eine nicht unter Wasser liegende Schüttung Füllkörpermaterial 8, welche aus
linsenförmigem
Polyethylengranulat mit einer Größe von ca.
15 mm und einer Dichte von 0.95 g/cm3 besteht,
zugegeben. Zwischen Oberkante des Füllkörpermaterials 8 und
dem Dach der Reinigungseinrichtung besteht ein Freiraum von ca.
0.3 m Höhe als
Ex pansionsraum. Unter dem Füllkörpermaterial 8 liegt
eine 0.2 m hohe Schicht aus einem Füllkörpermaterial 17, welches
eine Dichte > 1 g/cm3 besitzt und zur Reduzierung des Phosphorgehaltes
des Wassers dient. Das Wasser wird über eine als Drehsprenger ausgebildete
Wasserverteileinrichtung 7 verteilt und strömt von oben
nach unten durch das lose aufgeschüttete Füllkörpermaterial 8. Der
Reinigungsbehälter 6 besitzt
im Dach eine Luftzuführöffnung 9 mit
einem Sieb von 6 mm Porengröße, über welche
kontinuierlich Außenluft
nachströmt.
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Vor
der Wasseraustrittsöffnung 10 am
Boden des Reinigungsbehälters 6 befindet
sich eine Rückhalteeinrichtung 11 welche
sowohl das Füllkörpermaterial 8 als
auch das Füllkörpermaterial 17 vollständig zurück hält. Das
Wasser fließt über eine
Leitung 12 kontinuierlich frei zum Teich 1 zurück. Die
Wasserrückgabestelle 18 in
Form eines Quellsteins befindet diagonal entgegengesetzt zur Entnahmestelle.
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Durch
die Wirkung der kontinuierlich arbeitenden Reinigungseinrichtung
wird das Wasser des Teiches schrittweise klarer bis nach drei Monaten eine
Sichttiefe bis auf den Grund des Teiches mit einer Tiefe zwischen
0.8 und 1.6 m erreicht ist. Der schlammige Belag aus Mikroorganismen
und abgestorbener Biomasse auf den Kieseln und Steinen in den Uferbereichen
des Teiches hat sich zum großen Teil
aufgelöst.
In der folgenden Zeit bleibt das Wasser des Fischteiches mit einer
guten Sicht bis zum Boden klar und unterliegt nur geringen Schwankungen
in Abhängigkeit
von Einwehungen und klimatischen Ereignissen.
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Zur
Reinigung der Füllkörperschüttung wird der
Wasserspiegel etwa im Abstand von 7 Tagen 5× nacheinander um ca. 0.5 m
eingestaut und teilweise angehoben. Dazu wird die in der Leitung 12 befindliche
Absperreinrichtung 16 kurzzeitig geschlossen. Durch den
hohen Durchsatz von ca. 7 m3/h dauert es nur
etwa 1.5 Minuten, bis sich die 0.5 m Einstauhöhe eingestellt haben. Aufgrund
des starken Belages auf der Oberfläche der Füllkörper wird jeweils während des
Einstaus zusätzlich
Druckluft aus einem handelsüblichen
Kompressor 15 mittels einer Druckleitung 13 in
die kurzzeitig eingestaute Schicht 14 geleitet.
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Durch
die daraus resultierende starke Bewegung der Füllkörperschüttung werden überschüssige Biomasse
und nicht abgebaute abfiltrierte Teilchen abgerieben. Nach Erreichen
der Einstauhöhe
wird die Absperreinrichtung 16 wieder geöffnet und
das angestaute Wasser wird zusammen mit abgeriebenen Teilchen aus
dem System ausgetragen. Dieses Wasser wird aufgefangen und auf einem
Komposthaufen versickert.
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- 1
- Teich
- 2
- Wasserentnahmeeinrichtung
- 3
- Durchflussmesser
- 4
- Leitung
- 5
- Zulaufpumpe
- 6
- Reinigungsbehälter
- 7
- Wasserverteileinrichtung
- 8
- Füllkörpermaterial
- 9
- Luftzuführöffnung
- 10
- Wasseraustrittsöffnung
- 11
- Rückhalteeinrichtung
- 12
- Leitung
- 13
- Druckleitung
- 14
- eingestaute
Schicht
- 15
- Kompressor
- 16
- Absperreinrichtung
- 17
- Füllkörpermaterial
- 18
- Wasserrückgabestelle