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Gegenstand der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung an einer Druckmaschine umfassend
eine Feuchtmittelreinigungsvorrichtung und eine Zusatzstoffnachdosiervorrichtung,
sowie ein Verfahren zur Verwendung mit einer Anordnung.
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Stand der Technik
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In
der Druckindustrie wird insbesondere im Offsetdruck Feuchtmittel
zum Anfeuchten der Walzen bei der Aufnahme und der Übertragung
von Druckfarbe verwendet. Das Feuchtmittel, das auch als Feuchtwasser
bezeichnet wird, ist ein Gemisch aus Wasser und Zusatzstoffen. Zusatzstoffe
sind z. B. Isopropylalkohol (IPA) und verschiedene Additive.
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Dabei
werden die Art der Zusatzstoffe und deren Konzentration im Prozess
in der Regel kontrolliert und geregelt.
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Durch
den Druckprozess wird das Feuchtmittel verunreinigt. Z. B. nimmt
das Feuchtmittel während
des Druckvorgangs Farbreste, Staub etc. auf. Andererseits wird eine
Wiederverwendung des Feuchtwassers angestrebt. Zu diesem Zweck wird das
verunreinigte Feuchtmittel in der Regel gereinigt und nach der Reinigung
erneut verwendet.
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Die
DE 102 16 359 A1 beschreibt
eine Einrichtung zur Feuchtmittelaufbereitung mit einem Sensor zur
Bestimmung der Konzentration von Zusatzmitteln im Feuchtmittelvorratsbehälter, einer
dem Sensor nachgeschalteten Steuerung sowie einer von der Steuerung
aktivierbaren Dosiereinrichtung, über welche Zusatzmittel dem
Feuchtmittel zuführbar sind.
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Aufgabe
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung an einer Druckmaschine
und ein Verfahren bereit zu stellen, mit der Feuchtmittel mit einer
gewünschten
Feuchtmittelzusammensetzung an einer Druckmaschine bereitstellbar
ist.
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Lösung
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Die
Aufgabe wird durch eine Anordnung und ein Verfahren gemäß den Hauptansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung an einer Druckmaschine,
umfassend eine Feuchtmittelreinigungsvorrichtung und eine Zusatzstoffnachdosiervorrichtung,
wobei die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung derart gestaltet und
angeordnet ist, dass verschmutztes Feuchtmittel in der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
reinigbar ist, wobei die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung derart
angeordnet und gestaltet ist, dass eine Nachdosierung von Feuchtmittelzusatzstoffen
in Abhängigkeit
von Reinigungsvorrichtungsparametern ansteuerbar ist.
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Der
Begriff Feuchtmittelzusatzstoffe in diesem Zusammenhang umfasst
z. B. Alkohol, insbesondere IPA (Isopropylalkohol), PA-Ersatzstoffe, und/oder
verschiedene Additive. Additive können z. B. Korrosionsinhibitoren,
Tenside, Entschäumer
oder andere Stoffe sein. Der Begriff Reinigungsvorrichtungsparameter
bezieht sich auf Parameter, die im Zusammenhang mit der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Feuchtmittels haben können oder
Rückschlüsse auf
die Zusammensetzung zulassen, wie z. B. die Art der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung,
der Betriebszustand der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung (Entleerungsvorgang
eines Separators, o. ä.),
die Art der Feuchtmittelzusatzstoffe, insbesondere die Partikelgröße der Feuchtmittelzusatzstoffe,
die Konzentration der Feuchtmittelzusatzstoffe in Strömungsrichtung
vor und/oder in und/oder nach der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung,
der Feuchtmittelstrom, der durch die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
strömt und/oder
der Fluidstrom von anderen Fluiden, die durch die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
strömen,
wie z. B. Steuerwasser. Eine Steuerung aufgrund der genannten Parameter
ist nicht auf diese Parameter beschränkt. Denkbar ist ferner, dass
die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung derart angeordnet und gestaltet
ist, dass die Steuerung einer Nachdosierung von Feuchtmittelzusatzstoffen
in Abhängigkeit
von weiteren Parametern erfolgen kann, die in direktem oder indirektem
Zusammenhang mit der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung oder die
in keinem Zusammenhang mit der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
stehen. Jedoch wird eine erfindungsgemäße Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
zumindest basierend auf einem der Parameter, die in direktem Zusammenhang
mit der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung stehen, angesteuert. Dies
hat den Vorteil, dass eine Veränderung
der Feuchtmittelzusammensetzung durch eine Steuerung der Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
erfolgen kann, so dass Schwankungen der Feuchtmittelzusammensetzung,
die Folge einer Regelung wären,
vermeidbar sind. Da, wie unten beschrieben wird, eine Dosierung
bevorzugt an einer Stelle in Flussrichtung des Feuchtmittels hinter
der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung aber vor einem Feuchtmittelbehälter erfolgt,
kann so bereits Feuchtmittel in den Feuchtmittelbehälter geleitet
werden, welches die gewünschte
Zusammensetzung aufweist, ohne dass es erforderlich ist, die tatsächliche Zusammensetzung
des Feuchtmittels nach der Nachdosierung zu messen und die Dosierung
nachzuregeln.
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Dem
liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bestimmte Arten von Feuchtmittelreinigungsvorrichtungen
und bestimmte Betriebszustände
dieser Feuchtmittelreinigungsvorrichtungen vorhersehbare Konzentrationsänderungen
im Feuchtmittel hervorrufen können.
Kennt man diese Zusammenhänge,
kann durch die erfindungsgemäße Anordnung
die Konzentrationsänderung
mit der vergleichsweise einfach zu konstruierenden und dadurch günstigen
Anordnung schnell und einfach ausgeglichen werden.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine Gestaltung einer Anordnung, bei der die Anordnung
ferner einen Feuchtmittelbehälter
aufweist, wobei der Feuchtmittelbehälter derart gestaltet und angeordnet
ist, dass gereinigtes Feuchtmittel aus der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
in den Feuchtmittelbehälter
leitbar ist und dass ein Feuchtwerk einer Druckmaschine aus dem
Feuchtmittelbehälter
mit Feuchtmittel speisbar ist, und wobei die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
derart angeordnet und gestaltet ist, dass eine Nachdosierung von
Feuchtmittelzusatzstoffen an einer Stelle der Anordnung bewirkbar
ist, die in Flussrichtung von Feuchtmittel in der Anordnung vor
dem Feuchtmittelbehälter
liegt. Insbesondere bevorzugt ist, wenn die Stelle der Anordnung,
an der Feuchtmittelzusatzstoffe nachdosiert werden, hinter der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
zwischen der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung und dem Feuchtmittelbehälter liegt.
Denkbar ist auch eine Nachdosierung vor der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung. Dies
kann z. B. von Vorteil sein, wenn die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
einen automatisch entleerbaren Separator aufweist, bei dem Feuchtmittelzusatzstoffe
bereits vor dem Separator dem Steuerwasser beigemengt werden. Ferner
denkbar ist eine Nachdosierung in der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung,
insbesondere, wenn die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung mehrere
Komponenten aufweist, z. B. einen Separator und/oder einen Querstromfilter und/oder
eine Filtereinheit mit austauschbarem Filter und/oder andere Komponenten.
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Ferner
weist eine solche Anordnung bevorzugt eine Gestaltung auf, bei der
die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung einen Separator aufweist.
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Bevorzugt
ist ferner eine Ausführungsform der
Anordnung, bei der der Separator einen Steuerwasseranschluss aufweist
und derart gestaltet ist, dass der Separator im laufenden Betrieb
durch eine hydraulische Kraft, die im Separator durch einen Steuerwasserzufluss
erzeugbar ist, reinigbar ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform bezieht
sich auf eine solche Anordnung, bei der die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
derart gestaltet ist, dass eine Nachdosierung von Feuchtmittelzusatzstoffen
in Abhängigkeit
vom Betriebszustand „Separatorreinigung" und/oder von einer
zugeführten
Steuerwassermenge und/oder von einem Steuerwasserstrom steuerbar
ist. So kann eine Nachdosierung z. B. ausgelöst werden, wenn der Separator
gereinigt wird. In dem Fall wird bevorzugt ein Ventil geöffnet, so
dass Steuerwasser durch den Separator strömt und eine hydraulische Kraft
erzeugt, die den Separator im laufenden Betrieb öffnet, so dass die im Separator
angesammelten Verunreinigungen ausgeschwemmt werden können. Dabei
gelangt ein Teil des sauberen Steuerwassers in den Feuchtmittelkreislauf.
Da das Steuerwasser, insbesondere, wenn es aus dem Stadtwasserversorgung
gespeist wird, keine Feuchtmittelzusatzstoffe aufweist, können abhängig von
dem Volumen des Steuerwassers, das in den Feuchtmittelkreislauf
gelangt, die Feuchtmittelzusatzstoffe nachdosiert werden. Zu diesem
Zweck kann das absolute Volumen des Steuerwassers gemessen werden,
das in den Feuchtmittelkreislauf gelangt. Denkbar ist, den Steuerwasserstrom
und die Zeit zu detektieren und daraus den Strom zu errechnen. Da
die Menge Steuerwasser, die bei jedem Reinigungsvorgang in den Feuchtmittelkreislauf
gelangt, im Wesentlichen gleich ist, ist es ebenfalls denkbar, anhand
von Versuchen diese gleich bleibende Menge zu ermitteln und die
Dosierung auf diese Menge zu beziehen. Dadurch kann eine Volumenmessung oder
Strommessung ersetzt werden, so dass eine Dosierung allein aufgrund
des Betriebszustandes "Separatorreinigung" gesteuert werden
kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform bezieht
sich auf eine Anordnung, bei der die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
eine Zusatzstoffquelle aufweist, über die eine fertig vorbereitete
Zusatzstoffmischung bereitstellbar ist, derart, dass durch die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
pro Steuerwasservolumeneinheit eine Zusatzstoffmischungsvolumeneinheit
nachdosierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass durch die Mischung
des Steuerwassers und/oder des Feuchtwassers mit der vorgemischten
Zusatzstoffmischung einfach eine fertige Feuchtwassermischung mit
der gewünschten
Zusatzstoffkonzentration bereitgestellt gestellt werden kann. Dies
ist insbesondere bei Separatoren mit steuerwasserbetätigter Reinigung
von Vorteil. Im Betrieb von Druckmaschinen mit Feuchtwerken tritt
häufig
kaum eine Veränderung
der Feuchtwasserzusammensetzung auf. Feuchtwasser wird im Betrieb
lediglich verbraucht, nicht aber in der Zusammensetzung verändert. Die
beschriebene Gestaltung der Anordnung ist zur Verwendung bei derartigen Druckmaschinen
daher von Vorteil, da durch die Beimischung einer fertigen Zusatzstoffmischung einfach
ein fertiges Feuchtmittel bereit gestellt werden kann, das sich
im weiteren Gebrauch in der Zusammensetzung nicht oder nur geringfügig verändert. Weitere
Kontrollen und/oder Regelmechanismen können daher eingespart werden.
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Vorzugsweise
weist eine solche Anordnung eine Gestaltung auf, bei der die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
einen Querstromfilter aufweist. Der Querstromfilter kann zusätzlich oder
alternativ zu dem bereits beschriebenen Separator eingesetzt werden.
Ein Querstromfilter funktioniert indem ein Filterkörper, z.
B. eine Filtermembran, mit Feuchtmittel angeströmt wird. Ein erster Teilstrom
des eingeleiteten Feuchtmittels gelangt durch den Filterköper und wird
bevorzugt über
eine Filtratleitung der Feuchtwerksspeisung bereitgestellt. Zu diesem
Zweck wird das gereinigte Feuchtmittel bevorzugt in einem Feuchtmittelbehälter zwischengespeichert.
Verunreinigungen und Partikel über
einem bestimmten Durchmesser werden durch den Filterkörper im Querstromfilter
zurückgehalten
und von einem zweiten Volumenteilstrom des Feuchtmittels mitgerissen und
aus dem Querstromfilter über
eine Ablaufleitung abtransportiert. Dieser Teil des Feuchtmittelstroms wird
in der Regel später
erneut in den Querstromfilter eingeleitet. Häufig wird dieser Feuchtmittelstrom
mit einer erhöhten
Partikelbelastung z. B. in einen Pufferbehälter zwischengelagert, so dass
sich die Partikel je nach spezifischem Gewicht absetzen oder aufschwimmen
können
und so einfacher aus dem Feuchtmittel entfernt werden können. Da
in dem Querstromfilter Partikel über
einem bestimmten Durchmesser zurückgehalten
werden, können
auch Feuchtmittelzusatzstoffe mit einem derartigen Durchmesser im
Querstromfilter ausgefiltert werden. Da unterschiedliche Feuchtmittelzusatzstoffe
Partikel unterschiedlicher Durchmesser aufweisen können, bzw.
jeweils einen unterschiedlich großen Anteil von Partikeln über einem
derartigen bestimmten Durchmesser, kann eine Veränderung der Feuchtmittelzusammensetzung
die Folge sein, die gezielt durch die erfindungsgemäße Nachdosierung
von einzelnen Feuchtmittelzusatzstoffen ausgeglichen werden kann.
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Bevorzugt
ist ferner eine solche Anordnung, bei der die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
mehrere Zusatzstoffquellen umfasst, über die einzelne Zusatzstoffe
und/oder ein fertig vorbereitete Zusatzstoffmischung getrennt voneinander
bereitstellbar sind, derart, dass durch die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
pro Steuerwasservolumeneinheit eine bestimmte Menge eines Zusatzstoffs
und/oder eine Zusatzstoffmischungsvolumeneinheit nachdosierbar ist,
derart, dass durch die Mischung der Steuerwasservolumeneinheit und
der Zusatzstoffmischungsvolumeneinheit Feuchtwasser mit der gewünschten
Zusatzstoffkonzentration bereitgestellt wird.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung
mit einer Anordnung an einer Druckmaschine umfassend eine Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
und eine Zusatzstoffnachdosiervorrichtung, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst:
- – Bereitstellen einer Feuchtmittelreinigungsvorrichtung,
die derart gestaltet und angeordnet ist, dass verschmutztes Feuchtmittel
in der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung reinigbar ist,
- – Bestimmen
von Reinigungsvorrichtungsparametern, welche einen Einfluss auf
die Zusammensetzung des gereinigten Feuchtmittels haben können,
- – Ansteuern
der Zusatzstoffnachdosiervorrichtung derart, dass eine Nachdosierung
von Feuchtmittelzusatzstoffen in Abhängigkeit von den bestimmten
Reinigungsvorrichtungsparametern ansteuerbar ist.
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Ein
derartiges Verfahren ist bevorzugt derart gestaltet, dass die bereitgestellte
Feuchtmittelreinigungsvorrichtung eine vorstehend in Bezug auf den ersten
Aspekt der Erfindung beschriebene Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
ist. Weitere bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens ergeben sich insbesondere aus der vorstehenden Beschreibung zu
den bevorzugten Anordnungen sowie aus der nachstehenden Figurenbeschreibung.
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Im
Folgenden werden einzelne besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen Ausführungsformen
zum Teil Merkmale auf, die nicht zwingend erforderlich sind, um
die vorliegende Erfindung auszuführen,
die aber im Allgemeinen als vorteilhaft angesehen werden. Genauso
ist es denkbar, Merkmale, die in Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen
beschrieben werden, selektiv miteinander zu kombinieren.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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In
den Figuren zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht einer ersten bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung,
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2 eine
schematische Ansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anordnung
und
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3 eine
schematische Ansicht einer Druckmaschine mit einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnungen
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3 zeigt
eine schematische Ansicht einer Druckmaschine 10 mit vier
Druckwerken 11, die jeweils ein Feuchtwerk 12 aufweisen.
An der Druckmaschine 10 ist eine erfindungsgemäße Anordnung 13 gezeigt,
der von den Feuchtwerken 12 kommend über eine Zulaufleitung 83 verschmutztes
Feuchtwasser zugeführt
wird.
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In
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform wird das gesamte
Feuchtwasser, das an allen vier Feuchtwerken 12 anfällt, einer
Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 zugeführt. Konkrete
Gestaltungsmöglichkeiten
einer derartigen Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 werden
in Bezug auf die 1 und 2 im folgenden
detaillierter beschrieben. Das Feuchtmittel wird in der Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 gereinigt
und anschließend
bevorzugt in einem Feuchtmittelbehälter 40 zwischengespeichert
und von dort über
eine Speiseleitung 84 der Druckmaschine 10 wieder
zugeführt.
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Diese
Darstellung erfolgt lediglich beispielhaft. Denkbar ist ebenfalls,
dass das Feuchtmittel zuerst in einen Speicherbehälter geleitet
wird, aus dem kontinuierlich oder diskontinuierlich verunreinigtes Feuchtwasser
entnommen, gereinigt und dem Feuchtmittelbehälter 40 zugeführt wird.
Ebenfalls denkbar ist, dass das verunreinigte Feuchtmittel direkt
in den Feuchtmittelbehälter 40 geleitet
wird, an dem ein Bypass vorgesehen ist, in dem die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 angeordnet
ist. In diesem Fall kann Feuchtmittel aus dem Feuchtmittelbehälter 40 entnommen,
gereinigt und wieder in den Feuchtmittelbehälter 40 zurückgeführt werden. Denkbar
ist ebenfalls, dass für
jedes der Druckwerke eine einzelne erfindungsgemäße Anordnung vorgesehen wird.
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Denkbar
sind ferner beliebige andere Anordnungen.
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1 zeigt
eine detailliertere schematische Ansicht einer ersten bevorzugten
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20.
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Dargestellt
ist ein Separator 70, der über eine Zulaufleitung 85,
die in dieser Ausführungsform direkt
aus dem Feuchtmittelbehälter 40 gespeist wird,
verbunden ist.
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Der
Separator 70 entzieht dem Feuchtmittelbehälter 40 kontinuierlich
verunreinigtes Feuchtmittel und reinigt dieses durch eine Rotation.
Anschließend wird
das gereinigte Feuchtmittel wieder in den Feuchtmittelbehälter 40 zurückgeführt. Die
separierten Verunreinigungen verbleiben zunächst im Separator 70.
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Um
die separierten Bestandteile im laufenden Betrieb abführen zu
können,
ist der Separator 70 in dieser bevorzugten Ausführungsform
als automatisch entleerbarer Separator ausgeführt.
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Ein
derartiger automatischer Separator 70 kann im laufenden
Betrieb geöffnet
und entleert werden. Zu diesem Zweck wird bevorzugt reines Klarwasser,
das bevorzugt über
ein Stadtwassernetz 71 bereitgestellt wird, dem Separator 70 bevorzugt über einen
Steuerwasseranschluss 72 zugeführt. Dieses so genannte Steuerwasser
wird in den Separator 70 geleitet und erzeugt in dem Separator 70 eine
hydraulische Kraft, welche die Öffnung
des Separators 70 bewirkt, so dass die Verunreinigungen
aus dem Separator 70 abgeführt, z. B. ausgespült werden
können.
Während
die separierten Bestandteile gesondert ausgeschieden und bevorzugt
in einem Auffangbehälter 73 gesammelt
werden, vermischt sich zumindest ein Teil des Steuerwassers mit
dem filtrierten beziehungsweise zentrifugierten Feuchtwasser, dem so
genannten Filtrat, und verursacht eine Verwässerung des Feuchtwassers.
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Diese
Verwässerung
beziehungsweise dieses Ungleichgewicht an Zusatzstoffen in Feuchtwasser
kann nun im Filtrat gemessen und/oder durch die Mengenbestimmung
des eingeleiteten Klarwassers errechnet werden. Zu diesem Zweck
sind in der bevorzugten Ausführungsform
ein Sensor 64 in der Filtratleitung 81 und/oder
ein Durchflusszähler 63 zwischen
Stadtwasserkreis 71 und Steuerwasseranschluss 72 vorgesehen.
Die detektierten Parameter werden über nicht näher bezeichnete Steuerleitungen
einer Zusatzstoffnachdosiervorrichtung 60 beziehungsweise
der Steuereinheit 61 der Zusatzstoffnachdosiervorrichtung 60 zugeführt.
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Basierend
auf den gemessenen Parametern steuert die Steuereinheit 61 die
Zusatzstoffnachdosiervorrichtung 60 derart, dass eine entsprechende Menge
an Feuchtmittelzusatzstoffen dem Feuchtmittel wieder zugeführt wird.
Dies erfolgt in der bevorzugten Ausführungsform in der Filtratleitung 81 an
einer Stelle zwischen dem Separator 70 und den Feuchtmittelbehälter 40.
Dies hat den Vorteil, dass das Mischungsverhältnis im Feuchtmittelbehälter nicht
negativ beeinflusst wird. Denkbar ist ebenfalls, dass die einzelnen
Feuchtmittelzusatzstoffe beziehungsweise eine fertige Mischung an
Feuchtmittelzusatzstoffen direkt in den Feuchtmittelbehälter 40 oder an
einer anderen Stelle der Anordnung, z. B. vor dem Steuerwasseranschluss 72 eingeleitet
werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird Zeitpunkt, Menge und Mischungsverhältnis der Beimengung der Feuchtmittelzusatzstoffe
lediglich basierend auf den detektierten Parametern gesteuert. Es
erfolgt demnach keine Kontrolle, ob die derart ausgeglichene Zusammensetzung
des Feuchtmittels den Vorgaben entspricht. In dieser bevorzugten
Ausführungsform
kann daher auf die Bereitstellung eines Regelkreises verzichtet
werden. Denkbar ist aber ebenfalls, zusätzlich zu dem beschriebenen
Sensor 64 und dem beschriebenen Durchflusszähler 63 weitere
Sensoren vorzusehen, die vor oder nach der Stelle, an der die Feuchtmittelzusatzstoffe
dem Kreislauf beigemengt werden, zusätzliche Informationen liefern.
Werden Parameter bereitgestellt, die hinter der Stelle detektiert
werden, an der die Feuchtmittelzusatzstoffe dem Kreislauf beigemengt
werden, kann zusätzlich
oder alternativ zu der Steuerung auch eine Regelung der Dosierung
von Feuchtmittelzusatzstoffen erfolgen.
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2 zeigt
eine detailliertere schematische Ansicht einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20.
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In
dieser bevorzugten zweiten Ausführungsformen
weist die Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 einen Querstromfilter 80 auf.
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Das
verunreinigte Feuchtmittel wird entweder direkt von einem oder mehreren
der Feuchtwerke 12 oder aus dem Feuchtmittelbehälter 40 kommend in
einen Puffertank 50 geleitet, aus dem der Querstromfilter 80 mittels
einer Zirkulationspumpe versorgt wird.
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In
dem Querstromfilter 80 wird der dem Querstromfilter 80 zugeführte Feuchtmittelstrom
an einem nicht näher
dargestellten Filterkörper
vorbeigeleitet. An dem Filterkörper,
der z. B. aus einer Filtermembran gebildet sein kann, werden Partikel
zurückgehalten,
die einen Durchmesser aufweisen, der über einen bestimmten Wert liegt,
so dass nur Feuchtwasser ohne derartige Partikel durch den Filterkörper gelangen
kann. Dieses gereinigte Feuchtwasser, das so genannte Filtrat, wird über die
Filtratleitung 81 abgeführt
und bevorzugt über
den in dieser Figur nicht dargestellten Feuchtmittelbehälter 40 der Druckmaschine
bereitgestellt. Ein anderer Teil des dem Querstromfilter 80 zugeführten Feuchtmittelstroms
nimmt die am Filterkörper
zurückgehaltenen Partikel
mit und führte
dieser über
eine Ablaufleitung 82 zurück in den Pufferbehälter 50.
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Insbesondere
bei sehr feinen Filtrationsverfahren, mit Filterkörpern mit
einer Porengröße unterhalb
von 1 μm,
können
auch Feuchtmittelzusatzstoffe in unerwünschter Weise aus dem Feuchtmittel
herausgefiltert werden.
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Auch
hier ist das Resultat, dass das Feuchtmittel eine geringere Konzentration
an Zusatzstoffen als ursprünglich
gewünscht
aufweist.
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Da
in der Regel hiervon nur bestimmte Feuchtmittelzusatzstoffe betroffen
sind, dürfen
auch nur bestimmte Bestandteile wieder zudosiert werden.
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Dementsprechend
ist bei dieser bevorzugten Ausführungsform
in der Filtratleitung eine Dosiereinrichtung 60 und eine
Steuereinheit 61 vorgesehen, die mit einem Sensor 64 verbunden
ist, über
den die Fehlkonzentration bestimmt werden kann.
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Vorzugsweise
wird der ph-Wert und/oder Leitwert zur Bestimmung der Konzentration
herangezogen. Jedoch sind auch andere optische, physikalische und
chemische Sensoren denkbar, um Stoffe wie z. B. Korrosionsinhibitoren,
Tenside, Entschäumer
und IPA-Ersatzstoffe zu detektieren.
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Die
Veränderung
des Mischungsverhältnisses
im Filtrat wird ermittelt und anschließend die fehlende Menge an
Zusatzstoffen nachdosiert. Dabei erfolgt auch in dieser Ausführungsform
die Nachdosierung der Zusatzstoffe bevorzugt an einer Stelle bevor das
Filtrat dem Gesamtsystem wieder zugeführt wird.
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Da
insbesondere bei einer Querstromfiltration, wie dargestellt, der
Fall auftreten kann, wonach nur einzelne Feuchtmittelzusatzstoffe
aus dem Feuchtmittel ausfiltriert werden, ist bei dieser bevorzugten
Ausführungsform
die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung mit mehreren Zusatzstoffquellen 62 versehen, über die
einzelne Zusatzstoffe dosiert und bereitgestellt werden können.
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Der
Separator 70 und der Querstromfilter 80 wurden
anhand der 1 und 2 nur beispielhaft einzeln
beschrieben. Denkbar ist ebenfalls, dass eine Feuchtmittelreinigungsvorrichtung 20 einen
Separator und einen Querstromfilter oder eine Kombination eines
Separators und/oder eines Querstromfilters mit anderen Reinigungsvorrichtungen
aufweist. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, die Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
zusätzlich
oder alternativ zu einer Zusatzstoffquelle, über die eine fertig vorbereitete
Zusatzstoffmischung bereitstellbar ist, mit mehreren Zusatzstoffquellen
zu versehen, die jeweils eine bestimmte Menge eines Zusatzstoffs
bereitstellen können.
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Durch
die beschriebenen Anordnungen wird der Druckprozess der Druckmaschine 10 stabiler
und besser beherrschbar, wodurch die Qualität des Druckerzeugnisses gesteigert
werden kann. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass das Feuchtmittel
länger verwendet
werden kann.
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- 10
- Druckmaschine
- 11
- Druckwerk
- 12
- Feuchtwerk
- 13
- Anordnung
an der Druckmaschine
- 20
- Feuchtmittelreinigungsvorrichtung
- 40
- Feuchtmittelbehälter
- 60
- Zusatzstoffnachdosiervorrichtung
- 61
- Steuereinheit
- 62
- Zusatzstoffquelle
- 63
- Durchflusszähler
- 64
- Sensor
- 70
- Separator
- 71
- Stadtwasserversorgung
- 72
- Steuerwasseranschluss
- 73
- Auffangbehälter
- 80
- Querstromfilter
- 81
- Filtratleitung
- 82
- Ablaufleitung
- 83
- Zulaufleitung
- 84
- Speiseleitung
- 85
- Zulaufleitung