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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Konfiguration von Teilnehmern
in einem Bus mit mindestens einem Master-Teilnehmer, an dem eine
vorbestimmte Anzahl von Slave-Teilnehmern anschaltbar sind.
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In
Bussystemen, wie z. B. bei den Feldbussen CANopen, Profibus DP oder
Devicenet werden sogenannte Feldgeräte oder Busteilnehmer
untereinander datentechnisch vernetzt. Die Verbindung der Teilnehmer wird
in der Regel über Datenkabel, welches vom Teilnehmer zu
Teilnehmer verbunden wird, vorgenommen und stellt in den meisten
Fällen eine Linienstruktur dar. Ein System kann dabei aus
einer Anzahl von Slaves (Teilnehmern) und mindestens einem bis zu
mehreren Master-Teilnehmern bestehen. Der Datenaustausch zwischen
den einzelnen Teilnehmern wird über ein definiertes Protokoll
realisiert. Grundelemente in diesen Protokolldefinitionen sind meist
Request, Response, Error- und Command PDUs (PDU = protocol description unit),
die dazu dienen, den expliziten Datenaustausch zwischen bestimmten
Teilnehmern zu realisieren. Ein zentrales Element dabei ist, das
die Slaves eine eindeutige Kennung haben, so dass der Sender und
der (die) Empfänger in den entsprechenden PDUs für
den Datenaustausch bestimmt werden können. Dies ist in
den oben angeführten Feldbussystemen so gelöst,
dass jeder Feldbusteilnehmer eine eindeutige Knotenadresse mitgeteilt
bekommt. Diese möglichen Knotenadressen haben einen bestimmten
Bereich (z. B. bei CANopen 1 bis 128). Dabei darf eine Knotenadresse
im gesamten Bussystem nur jeweils einem einzigen Teilnehmer zugeordnet
werden.
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Die
Zuordnung einer Knotenadresse für einen Busteilnehmer wird üblicherweise über
einen mechanischen Schalter oder über eine Datenschnittstelle
mit Hilfe eines Softwaretools in Verbindung mit einem PC am Gerät
vorgenommen. Im ersten Fall hat das Gerät meistens einen
8-poligen DIL-Schalter (binär codierte Adresseinstellung)
oder ein bis zwei Drehschalter für dezimale (0 bis 9) oder
hexadezimale (0 bis F) Adresseinstellung. Die Adresse kann somit
leicht am Gerät eingestellt und jeder Zeit ohne spezielle
Hilfsmittel an einem Busteilnehmer abgelesen werden.
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Die
zweite Möglichkeit sieht vor, dass die Adresse mit Hilfe
eines Softwaretools vergeben wird. Die entsprechenden Busteilnehmer
haben dann keinen Adressschalter mehr, sondern eine Datenschnittstelle,
an der man beispielsweise einen PC oder ein Konfigurationstool anschließen
kann. Über die Datenschnittstelle kann dann die zuvor eingestellte
Adresse im Softwaretool bzw. im Konfigurationstool in den Busteilnehmer
eingelesen und remanent gespeichert werden. Die zweite Möglichkeit
hat den Vorteil, dass Adressschalter eingespart werden können.
Nachteilig kann sein, dass die eingestellte Knotenadresse nicht
ohne weiteres vom Busteilnehmer von außen abgelesen bzw.
geprüft werden kann.
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Die
oben beschriebenen Methoden für die Adresseinstellung gelten
für Feldbussysteme, bei denen die Knotenadressen der Busteilnehmer
logisch vergeben werden. D. h. die Reihenfolge, in der die Geräte
(Teilnehmer) an den Feldbus angeschlossen werden, ist unabhängig
und kann beliebig vorgenommen werden. Die Knotenadresse muss jedoch
an jedem einzelnen Gerät manuell vergeben werden.
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Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die Knotenadressvergabe
und -einstellung automatisch, z. B. über einen Masterteilnehmer,
vorzunehmen.
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Ein
solches Verfahren ist bereits aus der
DE 199 35 192 A1 bekannt.
Bei diesem Verfahren ist die physische Position der Busteilnehmer
in der Linienstruktur des Busses dafür verantwortlich,
welche Adresse der jeweilige Knoten vom Master zugeordnet bekommt.
D. h. der Master bestimmt in diesem Fall, welche Knotenadressen
und welche Reihenfolge von Knotenadressen vergeben werden (z. B.
1, 2, 3, 4, ... oder 1, 4, 7, 10, ...). Ein in
DE 10 2006 030706 A1 dargestellte
System zur Vernetzung von industriellen Schaltgeräten könnte beispielsweise
die Teilnehmer in der aufsteigenden Reihenfolge von 1 bis zu 16
adressieren.
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Es
gibt beispielsweise industrielle Schaltanlagen, die unter anderem
mit busvernetzten Systemen und Komponenten ausgestattet sind und
eine bestimmte Grundfunktionalität haben. Diese Schaltanlagen
können z. B. in Form eines Schaltschranks ausgestaltet
sein, in denen die Buskomponenten verbaut sind. Solche Anlagen werden
typischer Weise durch einen Schaltschrankbauer entwickelt und beim
Kunden vor Ort aufgebaut, installiert und in Betrieb genommen. Soll
nun im Laufe der Zeit eine Anlage funktional erweitert werden, wird die
Anlage beim Kunden vor Ort mit neuen elektrischen Komponenten ausgestattet.
Dies könnten zum Beispiel auch Feldbusgeräte als
Busteilnehmer sein. Existiert in der Anlage ein Feldbussystem, in
dem die Knotenadressen der Feldgeräte logisch (d. h. die
Einstellung erfolgt direkt am Gerät) vorgenommen wird,
so wird bei der Nachrüstung des Feldgerätes eine
zuvor reservierte und freie Knotenadresse gewählt. Alle
anderen Knotenadressen bleiben erhalten, so dass die übergeordnete
Steuerungssoftware und die definierten Speicherbereiche und zugewiesenen
Zieladressen beibehalten werden können. Es müssen
lediglich die Daten bzw. die Speicherbereiche des neuen Teilnehmers
verarbeitet werden, die natürlich der reservierten Knotenadresse
zugeordnet sind.
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Es
existieren jedoch auch Bussysteme in denen die Slaveteilnehmer vom
Master automatisiert eine Knotenadresse beim Konfigurationsprozess
zugewiesen bekommen. Ein Vorteile solcher Systeme ist, dass die Slaves
keine explizite Einstellmöglichkeit für eine Knotenadresse
(z. B. DIP-Schalter, Drehschalter, Datenschnittstelle, o. ä.)
benötigen. Ein solches Verfahren wird z. B. in der schon
genannten
DE 199 35
192 A1 beschrieben. Da die Adressvergabe automatisiert
abläuft und für Systeme mit unterschiedlichen
Teilnehmeranzahlen arbeiten muss, erfolgt dieser Prozess einer bestimmten
Gesetzmäßigkeit. Eine Möglichkeit ist,
dass die Teilnehmer, die in einer Linienstruktur vernetzt sind,
bezogen auf ihre physische Lage vom Master aus gesehen, der Reihe
nach von 1 bis n durchadressiert werden, wobei n die Gesamtanzahl
der am Bus angeschlossenen Teilnehmer darstellt.
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Wird
in einem solchen System eine Feldbuskomponente oder Feldbusgerät
nachträglich installiert, so verschieben sich die Adressen
aller nachfolgenden Feldbusteilnehmer um eins. Nachfolgendes Beispiel
soll diesen Zusammenhang an einem System mit 8 Teilnehmern verdeutlichen:
Es sei ein Bussystem betrachtet, in dem die Adressvergabe der Teilnehmer
von einem Master automatisch vergeben werden. Die Adressierung der
8 Slaveteilnehmer wird in aufsteigender Reihenfolge von 1 bis 8
(Ad1 bis Ad8) vom Master vorgenommen.
Master | T1
Ad1 | T2
Ad2 | T3
Ad3 | T4
Ad4 | T5
Ad5 | T6
Ad6 | T7
Ad7 | T8
Ad8 |
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Das
bestehende System soll nun durch einen neuen neunten Teilnehmer
zwischen Teilnehmer T4 und Teilnehmer T5 erweitert werden. Der neue
Teilnehmer T9 muss nun zuerst über den Master in das System
integriert werden.
Master | T1
Ad1 | T2
Ad2 | T3
Ad3 | T4
Ad4 | T9
Ad? | T5
Ad5 | T6
Ad6 | T7
Ad7 | T8
Ad8 |
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Bei
einem erneuten Konfigurationsprozess werden die Teilnehmer wieder
nach derselben Reihenfolge vom Master durchadressiert. Da jetzt
in Summe neun Teilnehmer am Bus vorhanden sind, werden diese nun von
1 bis 9 adressiert. Es ergibt sich dadurch folgende Zuordnung:
Master | T1
Ad1 | T2
Ad2 | T3
Ad3 | T4
Ad4 | T9
Ad5 | T5
Ad6 | T6
Ad7 | T7
Ad8 | T8
Ad9 |
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Die
Neukonfiguration des Bussystems bewirkt, dass der neue Teilnehmer
T9 die entsprechende Knotenadresse der physischen Position 5 im
Busnetzwerk erhält und die Adressen der dahinter liegenden
Knoten sich um eins (bezogen auf die alte Adresse) erhöhen.
In der Datenabbildung im Master ergibt dies für die Teilnehmer
T5 bis T8 ebenfalls eine falsche Zuordnung der Daten und der Teilnehmer
T9 erhält sogar die Datenzuordnung die vorher Teilnehmer
T5 hatte, da die Daten der jeweiligen Slaveteilnehmer natürlicherweise
an die eindeutige Knotenadresse geknüpft sind. Die Neuadressierung
der Busteilnehmer wird immer nach demselben Schema ablaufen, in
dem er alle Teilnehmer von 1 aufsteigend bis n durchnummeriert,
da der Master keinerlei Informationen zur Einbauposition des (der)
neuen Teilnehmer hat.
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Will
man die Konfiguration im Master auf die neuen Verhältnisse
anpassen, so wäre dies z. B. über ein Konfigurationsgerät
oder PC (der datentechnisch an den Master angeschaltet wird) oder
z. B. über elektrische Schalter möglich, die der
Master vor dem Konfigurationsprozess auswertet.
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Die
erste Alternative setzt die Verfügbarkeit von einem optionalen
Gerät oder PC und die Vornahme deren Bedienung voraus.
Weiterhin müsste am Master eine Datenschnittstelle für
die Geräte- oder PC-Anschaltung vorhanden sein.
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Die
zweite Alternative bedeutet zusätzlichen Hardwareaufwand
und Platzbedarf im Master, der auch zusätzliche Kosten
für den Master bedingt. Würde in einem System
keine Konfigurationsmöglichkeit gebraucht, d. h. der Master
würde immer linear von 1 bis n aufsteigend durchadressieren,
so wäre das Gerät funktional unnötig überdimensioniert
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, mit
der die Erweiterung eines Bussystems mit weiteren Teilnehmern mit
einfachen Mitteln und Einstellungen möglich wird.
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Die
Lösung der Aufgabe findet sich im Hauptanspruch, wobei
in Unteransprüchen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
formuliert sind.
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Der
Kern der Erfindung ist, dass im Bus ein zu Beginn eines Konfigurationsprozesses
vom Master abfragbares Konfigurationsmodul (auch "CFG-Teilnehmer"
genannt) eingerügt ist, welches in Form eines Datentelegramms
Auskunft gibt über Konfiguration der Teilnehmer am Bus.
Vorzugsweise gibt das Konfigurationsmodul Auskunft über
die Gesamtanzahl der am Bus anschließbaren Teilnehmer und über
die Reihenfolge vorhandener und nicht vorhandener Teilnehmer am
Bus.
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Bei
dem im Bus eingefügten Konfigurationsmodul sind Einstellmittel
für jede Slave-Teilnehmerposition vorhanden, und es ist
einstellbar, ob an einer möglichen Slave-Teilnehmerposition
ein Slave-Teilnehmer physisch vorhanden ist, oder nicht.
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Die
hier vorgestellte Anordnung ermöglicht es, Lücken
in der automatischen Slave-Teilnehmeradressierung zu generieren,
so dass später optional weitere Teilnehmer (Geräte)
am Bussystem eingebaut werden können, ohne dass sich Knotenadressen
und damit Datenbereiche im Master der nachfolgenden Teilnehmer verschieben.
Die Sollkonfiguration (d. h. Anzahl der am Bus angeschalteten Teilnehmer
und die entsprechende Knotenadresse) wird dabei nicht direkt am
Master vorgenommen, sondern über das Konfigurationsmodul.
Am Konfigurationsmodul sind Steckverbindungen für die Anschaltung
an den Bus vorhanden. Dies könnte zum Beispiel eine Verbindung
für den Buseingang und eine Verbindung für den
Busausgang sein. Damit kann das Konfigurationsmodul an beliebiger
Stelle im Bussystem eingebaut werden.
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Die
Konfiguration ist durch mechanische Einstellmittel am Konfigurationsmodul
vorgebbar.
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Die
Einstellmittel bestehen aus Auswahlschaltern, deren Anzahl die Gesamtanzahl
der am Bus anschließbaren Teilnehmer und deren Schalterstellung
die Reihenfolge vorhandener und nicht vorhandener Teilnehmer am
Bus vorgibt. Die Auswahlschalter sind binäre Schalter,
wobei eine erste Schalterstellung zur Übermittlung der
Anwesenheit und eine zweite Schalterstellung zur Übermittlung
der Abwesenheit eines Teilnehmers dient.
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Bevorzugte
Ausführungsformen werden in Unteransprüchen formuliert,
die einzeln oder gemeinsam beansprucht werden können.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip besteht darin, dem Master über
Auswahlschalter Informationen zu vermitteln, wie viel Teilnehmer
und welche Lücken in der Adressierung der Slaveteilnehmer
vorliegen, wodurch die Sollkonfiguration für die Slaveteilnehmeradressierung
am Busaufbau definiert ist. Die Information wird durch die Stellung
der Auswahlschalter übermittelt, welche sich aus der jeweiligen
EIN- bzw. AUS-Stellung ergibt. Die einfachste Gestaltung von Auswahlschaltern
für Knotenadressen können DIP-Schalter sein.
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Mit
einem mit weiteren Funktionen ausgestatteten Konfigurationsmodul
kann die Kommunikationsaktivität mit dem Master erweitert
werden. Eine solche Erweiterung kann bestehen, dass das Konfigurationsmodul
mit einer Datenschnittstelle versehen wird und am Konfigurationsmodul
Einstellmittel (oder Schalterelemente) für diverse Zustände
und/oder Parameter angeordnet sind. Als Einstellmittel kann ein
Schalter (z. B. ein Drehschalter) vorgesehen sein, über
den Informationen (Zustände, Einstellungen oder Parameterübergaben)
an den Master übermittelbar sind. Solche Informationen
können beispielsweise der Wechsel von einer in eine andere
Betriebsart sein, die der Master annehmen soll oder ein bestimmtes
Verhalten, welches der Master im Fehlerfall im Busbetrieb haben
soll. Zustandsmeldungen und Anzeigen von Zustandsänderungen
könnten durch optische Mittel (wie LEDs oder LCD-Display)
am Konfigurationsmodul erfolgen. Würde man beispielsweise
den binären Status eines jeden Teilnehmers vom Bus anzeigen
lassen wollen, so könnte das Konfigurationsmodul die entsprechenden
Daten über eine PDU abfragen, auswerten und über
die optischen Mittel anzeigen.
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Das
Konfigurationsmodul wird einer bevorzugten Ausbildung so ausgestattet,
dass es Datentelegramme vom Bus senden und empfangen und verarbeiten
kann. Die Kommunikationfunktionalität ist bidirektional möglich.
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Weiterhin
sollen die optischen Anzeigemitteln derart den empfangenen und verarbeiteten
Daten zugeordnet sein, so dass sie der Anzeige von Zustandsmeldungen
dienen.
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Eine
Datenschnittstelle am Konfigurationsmodul ermöglicht es,
ein intelligentes externes Gerät (als Schnittstellenmodul)
anzuschließen. Ein solches Gerät kann bestehen
aus einem PC, einer PDA, einem Mobiltelefon oder einem ähnlichen
intelligenten Elektroniksystem. Die übermittelten Daten
würden dann im externen Gerät ausgewertet, angezeigt
und/oder weiterverarbeitet werden können.
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In
erster Linie ist die Erfindung für den dauerhaften Betrieb
und Einsatz des Konfigurationsmoduls mit Master und Slaves am Bus
vorgesehen, so dass der Master nach jedem Einschalten die Konfigurationsvorgabe über
das Konfigurationsmodul abfragen kann. Es ist jedoch auch möglich,
dass das Konfigurationsmodul nur temporär zur Vergabe einer
Konfiguration an den Bus angeschaltet wird. In diesem Fall wird
der Master die vorgegebene Konfiguration vom Konfigurationsmodul
remanent speichern. Diese Eigenschaft wird in der Masterlogik vorab
für diesen Zweck implementiert. Die primäre Konfiguration
wird nur dann geändert, wenn erneut ein Konfigurationsmodul
temporär mit einer neuen Vorgabe, im Vergleich zur alten
gespeicherten Vorgabe, angeschlossen wird.
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Die
Erfindung wird im folgenden detailliert erläutert, wozu
mehrere Figuren herangezogen werden.
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1:
das Konfigurationsmodul,
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2:
ein Bussystem mit 16 Teilnehmern,
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3:
ein Bussystem für 16 Teilnehmer mit 5 aktuell angeschlossenen
Teilnehmern,
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4:
dem Bussystem nach 3 werden 4 weitere Teilnehmer
eingefügt und
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5:
ein Konfigurationsmodul mit Datenschnittstelle und weiteren Einstell-
und Anzeigemitteln.
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Erfindungsgemäß wird
ein Konfigurationsmodul in die Busstruktur eingefügt, damit
der Master nach dem Einschalten der Spannungsversorgung Informationen
vom Konfigurationsmodul abrufen kann. Gemäß 1 befindet
sich am Konfigurationsmodul CFG ein Eingang und ein Ausgang als
Busverbindungen BV. Das Konfigurationsmodul kann an beliebiger Stelle
im Bus eingefügt werden; es wird als Teilnehmer am Bus
nicht mitgezählt. Als Auswahlschalter 10 sind
16 DIP-Schalter vorhanden. Über die Anzahl der Schalter
wird die Gesamtanzahl der am Bus anschließbaren Teilnehmer
vorgegeben, wobei 16 (in 1) die Gesamtzahl (n = 16) der
möglichen Slaveteilnehmer darstellen soll. Aus der Schalterstellung
ergibt sich die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Teilnehmers am
Bus. Es gilt die Zuordnung: Schalter EIN = Teilnehmer vorhanden;
Schalter AUS = Teilnehmer nicht vorhanden. So wird auf einfache
Weise eine Sollkonfigurationsvorgabe für den steuernden
Master gemacht, wobei dieser erstens eine Information über
die Slaveteilnehmeranzahl und zweitens eine Information über
evtl. Adresslücken erhält.
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Zu
Beginn einer Konfiguration wird der Master nicht direkt mit der
Adressierung der Slave-Teilnehmer beginnen, sondern er fragt zunächst über
einen eindeutigen PDU ab, ob ein Konfigurationsmodul am Bus vorhanden
ist. Die PDU ist die in der Protokolldefinition des Bussystems als
Datentelegramm (data frame) mit einer eindeutigen Kennung definiert
und wird nur zur Abfrage des Konfigurationsmoduls verwendet. Erhält
der Master auf diese Anfrage eine Antwort (ebenfalls als PDU), so
ist bekannt, dass ein Konfigurationsmodul am Bus vorhanden ist.
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Beim
Ausbleiben einer Antwort ist klar, dass kein Konfigurationsmodul
am Bus angeschlossen ist. In diesem Fall wird der Master nach jedem
Einschalten der Spannungsversorgung feststellen, dass diese Situation
vorliegt und den Konfigurationsprozess für eine automatische
Adressierung starten und alle Slaveteilnehmer der Reihe nach durchadressieren.
Dies würde wieder nach einem Verfahren aus dem Stand der
Technik erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip wird nun in 2 näher
erläutert. Dazu wird wieder das Beispiel herangezogen,
welches weiter oben beschrieben wurde, was aus einem Master und
zunächst aus 8 Teilnehmern besteht. In dem Bussystem sind
die Slaveteilnehmer in einer Linienstruktur angeordnet. Zusätzlich
wurde ein Konfigurationsmodul CFG an letzter Stelle am Bussystem
angeschlossen. Es ist jedoch auch möglich, dass es an einer
beliebig anderen Stelle im Bussystem platziert wird. Das Konfigurationsmodul
CFG weist hier im Beispiel 16 DIP-Schalter auf, was bedeutet, dass
der Master bis zu 16 Teilnehmer adressieren und betreiben kann.
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Wie
erwähnt, ergibt sich aus der Schalterstellung die Anwesenheit
oder Abwesenheit eines Teilnehmers am Bus. Es sind 8 Teilnehmer
(T1 bis T8) am Bus vorhanden. Die aufsteigende Durchnummerierung
der Schalterstellungen EIN gibt an, wie die Teilnehmer T1 bis T8
der Reihe nach vom Master durchadressiert werden. Gültige
Werte geben nur die Schalter an, die die Schalterstellung EIN haben.
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Am
Konfigurationsmodul CFG sind von 16 DIP-Schaltern die Nummern 1
bis 4 und die Nummern 6 bis 9 auf EIN gestellt. Die Stellung des
DIP-Schalters Nr. 5 und die Stellungen der Schalter Nr. 10 bis 16
jeweils auf AUS bedeuten, dass an den physischen Positionen im Bus
Nr. 5 und Nr. 10 bis 16 jeweils ein Teilnehmer eingefügt
werden kann.
Master | T1
Ad1 | T2
Ad2 | T3
Ad3 | T4
Ad4 | T5
Ad6 | T6
Ad7 | T7
Ad8 | T8
Ad9 | CFG |
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Wird
nun an der physischen Position im Bus Nr. 5 – also zwischen
viertem und fünftem Teilnehmer – ein weiterer
(ein neunter) Teilnehmer eingefügt, braucht nur der DIP-Schalter
Nr. 5 von AUS auf EIN geschaltet zu werden.
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Nach
dem Einfügen des neunten Teilnehmers beträgt die
Summe der Schalterstellungen EIN neun und die neue Adressreihenfolge,
die der Master bei einer erneuten Konfiguration des Bussystems vergibt,
lautet 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9.
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Die
nachfolgende Darstellung zeigt die Zuordnung nach dem Einfügen
des neuen Teilnehmers T9 und der Neukonfiguration des Busses durch
den Master mit CFG-Teilnehmer:
Master | T1
Ad1 | T2
Ad2 | T3
Ad3 | T4
Ad4 | T9
Ad5 | T5
Ad6 | T6
Ad7 | T7
Ad8 | T8
Ad9 | CFG |
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Durch
die zuvor definierte Lücke für die Adresse 5 ist
der Einbau des Teilnehmers T9 an Position 5 (mit Adresse 5) nachträglich
möglich, ohne dass sich die Adressen und damit auch die
Datenbereiche für die Teilnehmer T5 bis T8 im Master verschieben.
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In
den 3 und 4 sollen an einem weiteren Beispiel
die Einfachheit und die Flexibilität der Konfiguration
demonstriert werden.
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In 3 handelt
es sich um ein Bussystem mit einem Master, mit dem Konfigurationsmodul
CFG und mit fünf Slaves. Insgesamt sollen an diesem Bus
16 Teilnehmer (ohne das Konfigurationsmodul mitzuzählen) anschaltbar
sein. Am Konfigurationsmodul sind 16 DIP-Schalter vorhanden, die
jedoch (auch in ihren Stellungen) nicht zeichnerisch dargestellt
sind. Durch gestrichelte Darstellung von Teilnehmern in den Lücken
2 bis 4, 7 bis 10 und 13 bis 16 wird angedeutet, dass an diesen
Stellen weitere Teilnehmer eingebunden werden können.
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Werden
nun in diesem System vier weitere Teilnehmer (T6 bis T9) in den
Positionen 4, 9, 13 und 14 eingefügt, so müssen
dazu am Konfigurationsmodul die Schalter 4, 9, 13 und 14 aus EIN
geschaltet werden. Die neue Konfiguration zeigt 4.
Diese Konfiguration kann der Master über eine PDU bzw.
ein Datentelegramm vom Konfigurationsmodul abfragen.
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In 5 ist
ein Konfigurationsmodul CFG-S mit weiteren Einstell- und Anzeigemöglichkeiten
dargestellt, dadurch wird die Funktionalität zwischen Konfigurationsmodul
und Master erweitert. Am Konfigurationsmodul CFG-S ist (nach 5)
ein Einstellmittel als Drehschalter 22 angeordnet. Über
den Drehschalter 22 sind Zustände und/oder Parameter
einstellbar, die an den Master übermittelt werden.
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Erwähnt
wurde schon, dass solche Informationen beispielsweise den Wechsel
von einer ersten in eine andere Betriebsart, die der Master annehmen
soll oder ein bestimmtes Verhalten, welches der Master im Fehlerfall
im Busbetrieb haben soll, betreffen. Anzeigen von Zustandsänderungen
könnten durch optische Mittel 12 (wie LEDs oder
LCD-Display) am Konfigurationsmodul erfolgen. Ein weiteres optisches
Mittel 20 dient zur Anzeige des Betriebstatus des Konfigurationsmoduls
CFG-S.
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Die
Datenschnittstelle 24 am Konfigurationsmodul CFG-S ermöglicht
es, über eine Datenleitung 26 mit einem intelligenten
Gerät 30 zu kommunizieren. Die übermittelten
Daten können im externen Gerät 30 (ein
PC, ein PDA, ein Mobiltelefon oder ein ähnliches Elektroniksystem)
ausgewertet, angezeigt und/oder weiterverarbeitet werden.
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- Ad1
... Adn
- Teilnehmeradresse
- BV
- Busverbindung
(Eingang, Ausgang)
- T1
... Tn
- Teilnehmer
(Slaves)
- CFG
- Konfigurationsmodul
- CFG-S
- Konfigurationsmodul
mit Datenschnittstelle
- 10
- mechanisches
Einstellmittel (DIP-Schalter)
- 12
- optisches
Anzeigemittel
- 20
- optisches
Anzeigemittel (LED)
- 22
- mechanisches
Einstellmittel (Drehschalter)
- 24
- Datenschnittstelle
- 26
- Datenleitung
- 30
- externes
Gerät (elektronisches System)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19935192
A1 [0007, 0009]
- - DE 102006030706 A1 [0007]