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DE102007050302A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines Zylinderdruckmerkmals - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines Zylinderdruckmerkmals Download PDF

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Jean-Pierre Hathout
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines oder mehrerer Zylinderdruckmerkmale zur Einstellung der Verbrennungslage in einem Verbrennungsmotor. Das Verfahren umfasst die Schritte des Ermittelns eines Verlaufs eines Zylinderdrucks oder eines Verlaufs eines Zylinderdruckgradienten bezüglich eines Kurbelwellenwinkels, des Filterns des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlauf des Zylinderdruckgradienten mit einem Filter, um einen Anteil einer durch die Kolbenbewegung im Brennraum bewirkten Druckschwankung zu eliminieren, und des Bestimmens mindestens eines Zylinderdruckmerkmals aus dem gefilterten Verlauf.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln eines Zylinderdruckmerkmals aus dem von einem Zylinderdrucksensor erfassten Druckverlauf in einem Zylinder.
  • Stand der Technik
  • Bisherige Motorsteuerungen verwenden eine Vielzahl von Sensorwerten, die von Sensoren an dem Verbrennungsmotor geliefert werden, um das Einspritzsystem und das Luftsystem des Verbrennungsmotors zu steuern bzw. zu regeln. Das gilt sowohl für Otto- als auch für Dieselmotoren. Eine mögliche Alternative, die Motorsteuerung auszuführen, besteht darin, die Motorsteuerung anstatt auf die oben genannten Sensorwerte, welche nur indirekte Informationen über den in den Zylindern ablaufenden Verbrennungsprozess liefern, auf Basis eines direkten, zylinderindividuellen Brennraumsignals aufzubauen. Dazu wird vorgeschlagen, Zylinderdrucksensoren zu verwenden, um den Zylinderdruck zu messen, da diese die höchste Messgenauigkeit aufweisen. Bei der Messung des Zylinderdrucks stellt die grundlegende Führungsgröße, der mittlere indizierte Druck, ein Maß für die vom Motor geleistete mechanische Arbeit dar. Da insbesondere bei Ottomotoren im SI-Betrieb (Zündbetrieb) der mittlere indizierte Druck von Zyklus zu Zyklus sehr stark schwankt, muss somit eine darauf basierende Regelung relativ langsam ausgelegt werden. Aus diesem Grunde wird ein zweiter Regelkreis auf Basis der Verbrennungslage zur schnellen Wirkungsgradanpassung integriert.
  • Als weitere vorteilhafte Führungsgröße hat sich hierbei der Winkel des maximalen durch den Verbrennungsvorgang bewirkten Zylinderdrucks φ (p_max) herausgestellt bzw. der Winkels des maximalen Zylinderdruckgradienten über die Verbrennungslage φ (dp_max/dφ). Beide Signale werden jedoch von der Verdichtungskurve überlagert, d. h. von dem Anteil des Drucks, der durch die Kompression und Entspannung aufgrund der Kolbenbewegung im Zylinder verursacht wird. Dabei besteht grundsätzlich das Problem, dass dieses Merkmal schwierig zu extrahieren ist, wenn der maximale Druckwert nicht mehr durch die Verbrennung sondern durch die Verdichtung im Zylinder verursacht wird, wie es beispielsweise bei sehr späten Verbrennungslagen der Fall ist.
  • Beim potenziellen Einsatz einer zylinderdruckbasierten Motorsteuerung kommt eine Verbrennungslageregelung sowohl beim Ottomotor, z. B. zur Bestimmung des Wirkungsgrads beim konventionellen SI-Betrieb, bei der gesteuerten Selbstzündung sowie bei der Stabilisierung neuer Verbrennungsverfahren zur Kraftstoffreduktion, als auch beim Dieselmotor, wie z. B. bei der Stabilisierung neuer Verbrennungsverfahren zur Emissionsreduktion, eine besondere Bedeutung zu.
  • Bislang werden die Verbrennungslagemerkmale aus der Druckverlaufskurve ermittelt, indem die Verdichtungskurve mithilfe einer so genannten Heizverlaufsrechnung heraus gerechnet wird, um den nur durch die Verbrennung bewirkten Zylinderdruck als Ausgangsgröße für die Bestimmung der benötigten Zylinderdruckmerkmale zu erhalten. Die Heizverlaufsrechnung basiert auf der umgesetzten Energiemenge, woraus sich die bei der Kompression verrichtete Arbeit ermitteln lässt, so dass auf den im Zylinder durch die Kompression wirkenden Druck geschlossen werden kann. Das Implementieren einer solchen Berechnung ist jedoch aufwändig.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verbrennungslagemerkmale auf Basis eines Zylinderdruckmerkmals in einfacher Weise zu extrahieren, ohne dass eine aufwändige Berechnung des durch die Kompression und Entspannung bewirkten Druckverlaufs notwendig ist.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch die Vorrichtung gemäß dem nebengeordneten Anspruch gelöst.
  • Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Bestimmen eines oder mehrerer Zylinderdruckmerkmale zur Einstellung der Verbrennungslage in einem Verbrennungsmotor vorgesehen. Das Verfahren umfasst die Schritte:
    • – Ermitteln eines Verlaufs eines Zylinderdrucks oder eines Verlaufs eines Zylinderdruckgradienten bezüglich eines Kurbelwellenwinkels;
    • – Filtern des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter, um einen Anteil einer durch die Kolbenbewegung im Brennraums bewirkte Druckschwankung zu eliminieren;
    • – Bestimmen mindestens eines Zylinderdruckmerkmals aus dem gefilterten Verlauf.
  • Das obige Verfahren ermöglichtes, zylinderindividuelle Merkmale zur Verbrennungslage direkt und ohne eine aufwändige Berechnung einer Verdichtungskurve, z. B. mit Hilfe einer Heizverlaufsrechnung und dgl. aus dem Verlauf des Zylinderdrucks bzw. aus dem Verlauf des Zylinderdruckgradienten in einfacher und robuster Weise zu gewinnen. Dies wird dadurch erreicht, dass der Einfluss des Kompressions- und Entspannungsprozesses im Brennraum aufgrund der Kolbenbewegung durch Herausfiltern des dadurch bewirkten Druckverlaufs im Zylinder unterdrückt wird.
  • Weiterhin kann als mindestens ein Zylinderdruckmerkmal die Lage des Maximums des gefilterten Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten und/oder die Größe der Amplitude des gefilterten Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten an dessen Maximum und/oder eine Kurbelwellenwinkeldifferenz zwischen dem Kurbelwellenwinkel des ersten lokalen Minimums vor dem maximalen Zylinderdruck bzw. dem maximalen Zylinderdruckgradienten und dem ersten lokalen Minimum nach dem maximalen Zylinderdrucks bzw. dem maximalen Zylinderdruckgradienten bestimmt werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann das Filtern des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter durchgeführt werden, insbesondere mit einem Hochpassfilter, dessen Grenzfrequenz variabel ist und von der aktuellen Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängt, wobei die Filterung insbesondere phasenkompensiert durchgeführt wird.
  • Es kann vorgesehen sein, dass der Verlauf des Zylinderdrucks bzw. der Verlauf des Zylinderdruckgradienten mit einem Tiefpassfilter tiefpassgefiltert und/oder einer Offset-Korrektur unterzogen wird.
  • Weiterhin kann das Hochpassfiltern und das Tiefpassfiltern durch ein Bandpassfiltern durchgeführt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Motorsteuereinheit zum Bestimmen eines oder mehrerer Zylinderdruckmerkmale zur Einstellung der Verbrennungslage in einem. Verbrennungsmotor vorgesehen. Die Motorsteuereinheit ist ausgebildet, um einen Verlauf eines Zylinderdrucks oder einen Verlauf eines Zylinderdruckgradienten bezüglich eines Kurbelwellenwinkels zu ermitteln, um den Verlauf des Zylinderdrucks bzw. den Verlauf des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter zu filtern, um einen Anteil einer durch die Kolbenbewegung im Brennraum bewirkten Druckschwankung zu eliminieren und um das mindestens eine Zylinderdruckmerkmal aus dem gefilterten Verlauf zu bestimmen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Motorsystem mit einem Verbrennungsmotor mit der obigen Motorsteuereinheit und mit einem in mindestens einem Zylinder des Verbrennungsmotors angeordneten Drucksensor zum Erfassen des Zylinderdrucks vorgesehen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Computerprogramm vorgesehen, das einen Programmcode enthält, der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinheit ausgeführt wird, das obige Verfahren ausführt.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Zylinders eines Dieselmotorsystems, das zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann;
  • 2 ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung der Funktion des Verfahrens zum Bereitstellen von einfachen und robusten Zylinderdruckmerkmalen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
  • 3 ein Diagramm zur Darstellung des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten über der Kurbelwellenlage mit überlagerter Verdichtungskurve bei drei Arbeitsspielen mit verschiedenen Zündwinkeln;
  • 4 ein Diagramm zur Darstellung des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten bei Anwendung einer Hochpassfilterung bei den drei Arbeitsspielen mit den verschiedenen Zündwinkeln der 3.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • In 1 ist als Ausführungsbeispiel ein Motorsystem mit einem Verbrennungsmotor 1 mit einem exemplarisch dargestellten Zylinder 2 gezeigt. Als gezeigtes Beispiel ist der Verbrennungsmotor 1 als ein Dieselmotor dargestellt, bei dem Kraft stoffdirekt in den Brennraum eingespritzt wird. Die vorliegende Erfindung lässt sich jedoch ohne weiteres auch auf Ottomotoren oder auf Verbrennungsmotoren mit nicht direkter Einspritzung, wie es z. B. bei der Einspritzung des Kraftstoffs ins Saugrohr der Fall ist, übertragen.
  • Bei dem in 1 gezeigten Motorsystem wird Luft über ein Saugrohr 3 in einen Brennraum 4 des Zylinders 2 zugeführt. Kraftstoff wird über ein Einspritzventil 5 von einer Kraftstoffleitung 6 in den Brennraum 4, gesteuert von einer Motorsteuereinheit 7, eingespritzt. Beim Betrieb des Verbrennungsmotors 1 bewirkt der Kolben 8, der sich im Brennraum 4 bewegt, eine Verdichtung, die das im Brennraum 4 befindliche Kraftstoff-Luft-Gemisch erwärmt, so dass dadurch eine Selbstzündung und ein Verbrennungsprozess ausgelöst wird, der den Kolben 8 antreibt. Dadurch wird der Kolben bewegt und der Brennraum 4 vergrößert, wodurch sich das Gas in dem Brennraum 4 entspannt. Nach der Verbrennung werden die Verbrennungsabgase mithilfe einer weiteren Kolbenbewegung über einen Abgasabschnitt 9 aus dem Brennraum 4 ausgestoßen.
  • Zur Motorsteuerung ist vorgesehen, dass an dem Brennraum 4 ein Drucksensor 10 angeordnet ist, der den Zylinderdruck im Brennraum kontinuierlich entweder in festgelegten Zeitabschnitten oder abhängig von einem Kurbelwellenwinkel, z. B. in Abständen von jeweils 0, 5°, misst und das resultierende Zylinderdrucksignal der Motorsteuereinheit 7 zur Verfügung stellt. Die Motorsteuereinheit 7 wertet das Zylinderdrucksignal aus und steuert den Verbrennungsmotor 1 entsprechend abhängig von dem Zylinderdrucksignal an. Insbesondere regelt bzw. steuert die Motorsteuereinheit 7 die Drosselklappenstellung und die Einspritzmenge sowie den Ein spritzzeitpunkt des Verbrennungsmotors abhängig von dem Zylinderdrucksignal.
  • Aus dem Verlauf des Zylinderdrucksignals von dem Drucksensor 10 werden in der Regel eines oder mehrere der folgenden Zylinderdruckmerkmale extrahiert:
    • 1. Es kann die Amplitude des Zylinderdrucks p am Kurbelwellenwinkel φ bestimmt werden, an dem der Zylinderdruck p maximal ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Amplitude des Zylinderdruckgradienten dp am Kurbelwellenwinkel α bestimmt werden, an dem der Zylinderdruckgradient dp maximal ist. Dieser maximale Zylinderdruck p_max bzw. Zylinderdruckgradient dp_max variiert je nach Verbrennungslage bezüglich des Kurbelwellenwinkels φ und lässt eine Aussage über die Geräuschentwicklung bei der Verbrennung zu.
    • 2. Die Lage des maximalen Zylinderdrucks, d. h. der Kurbelwellenwinkel φ, an dem der maximale Druckwert p_max bzw. der maximale Zylinderdruckgradient dp_max auftritt, ist relevant für die Emission der Verbrennung und den Wirkungsgrad des Motors.
    • 3. Als weitere wichtige Messgröße wird die Verbrennungsdauer bestimmt, die als Kurbelwellenwinkeldifferenz angegeben wird. Die Verbrennungsdauer entspricht dann einer Kurbelwellenwinkeldifferenz zwischen dem ersten lokalen Minimum vor dem maximalen Druckwert p_max bzw. dem maximalen Gradienten des Druckwerts dp_max und dem ersten lokalen Minimum nach dem maximalen Druckwert p_max bzw. dem maximalen Gradienten des Druckwerts dp_max. Aus der Kurbelwellenwinkeldifferenz lässt sich die Dauer der Verbrennung ableiten. Von der Dauer der Verbrennung kann man beispielsweise Annahmen über die Kraftstoffzusammensetzung ableiten.
  • Alle oder ein Teil der oben genannten Zylinderdruckmerkmale werden in der Motorsteuereinheit 7 entweder direkt zur Ansteuerung des Verbrennungsmotors 1 oder zur Diagnose der Funktion des Verbrennungsmotors 1 verwendet.
  • In 2 ist eine schematische Darstellung der in der Motorsteuereinheit 7 ausgeführten Funktionen dargestellt. Ausgangspunkt für das Verfahren ist die Messgröße Zylinderdruck pzyl, der winkelsynchron aufgezeichnet und mit einem Tiefpassfilter 20 zunächst geglättet wird. Anschließend wird eine Offset-Korrektur in einem Offset-Korrekturglied 21 ausgeführt. Der so erhaltene Verlauf pzyl(φ) wird nun direkt auf die Lage des Maximums φ (p_max) hin ausgewertet oder bezüglich des Kurbelwellenwinkels differenziert, um den Signalverlauf des Zylinderdruckgradienten dpzyl(φ)/dφ zu erhalten. Aus dem Signalverlauf des Zylinderdruckgradienten lässt sich der Kurbelwellenwinkel φ dessen Maximums dpmax ermitteln.
  • In den 3 und 4 sind Zylinderdruckgradienten für drei Arbeitsspiele bei einem Lastsprung im pHCCI-Betrieb (pHCCI: Partially Homogeneous Charge Compression Ignition) dargestellt.
  • In 3 sind drei Verläufe des Zylinderdruckgradienten bei verschiedenen Verbrennungslagen in den drei aufeinander folgenden Arbeitsspielen dargestellt, wobei keine Maßnahmen zum Eliminieren der Verdichtungskurve vorgenommen wurden. Dem eigentlich interessierenden Verbrennungsanteil an diesen Verläufen ist jedoch, wie aus 3 ersichtlich, der langsame, aber mit einer relativ großen Amplitude versehene Anteil von Kompression und Expansion, d. h. eine Verdichtungskurve, überlagert. Die Überlagerung der Verdichtungskurve führt dazu, dass das zur Verbrennung gehörende Maximum des Zylinderdruckverlaufs pzyl(φ) bzw. des Zylinderdruckgradientenverlaufs dpzyl(φ)/dφ insbesondere bei späten, potenziell verschleppten Verbrennungen keinen globalen, sondern nur noch einen lokalen Charakter besitzt. Die robuste Bestimmung dieses Maximums, das in diesem Fall nur noch ein lokales Maximum ist, ist demzufolge nicht zuverlässig durchführbar oder nur mit erhöhtem Berechnungsaufwand ermittelbar.
  • Aus diesem Grunde wird ein Hochpassfilterglied 22 vorgesehen, um die Kompressions- und Expansionsanteile, d. h. die Verdichtungskurve zu eliminieren. Dies ist möglich, da die Verdichtungskurve ein bekanntes, von der Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängiges Frequenzverhalten aufweist. Durch das Hochpassfilterglied 22 erhält man einen Signalverlauf des Zylinderdrucks bzw. des Zylinderdruckgradienten, wie er in 4 dargestellt ist. In 4 sind für die gleichen Verbrennungslagen wie bei der 3 drei Verläufe des Zylinderdruckgradienten dar gestellt. Man erkennt, dass bei den dargestellten drei verschiedenen Verbrennungslagen im Vergleich mit dem Diagramm der 3 auch im Kurbelwellenwinkel bei einer sehr späten Verbrennung das Maximum des Zylinderdrucks bzw. dessen Gradienten noch problemlos festgestellt werden kann.
  • Da die Zylinderdruckerfassung in der Regel winkelsynchron erfolgt, muss die Hochpassfilterung des Hochpassfilterglieds relativ zur Abtastfrequenz ausgelegt werden, so dass die Kompressions- und Expansionsanteile des Drucksignals bzw. dessen Gradienten sicher unterdrückt werden. Die tatsächliche Grenzfrequenz des Hochpassfilterglieds 22 ist dann drehzahlabhängig. Vorzugsweise filtert man den Zylinderdruck p phasenkompensiert.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann die Tiefpassfilterung in dem Tiefpassfilterglied 20 und die Hochpassfilterung in dem Hochpassfilterglied 22 innerhalb eines einzelnen Signalverarbeitungsschritts mittels eines entsprechenden Bandpassfilters vorgenommen werden.
  • Erfasst man alternativ zur oben beschriebenen Ausführungsform das Zylinderdrucksignal zeitsynchron, so muss die Grenzfrequenz des Hochpassfilterglieds 22 drehzahlabhängig festgelegt werden. Legt man sie jedoch aus Ressourcengründen drehzahlunabhängig auf einen festen Wert aus, so sollte die Grenzfrequenz vorzugsweise so gewählt werden, dass sie für die höchste auftretende Drehzahl die Kompressions- und Expansionsanteile des Signals sicher unterdrückt.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Bestimmen eines oder mehrerer Zylinderdruckmerkmale zur Einstellung der Verbrennungslage in einem Verbrennungsmotor; mit folgenden Schritten: – Ermitteln eines Verlaufs eines Zylinderdrucks oder eines Verlaufs eines Zylinderdruckgradienten bezüglich eines Kurbelwellenwinkels; – Filtern des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten mit einem Filter, um einen Anteil einer durch die Kolbenbewegung im Brennraum bewirkten Druckschwankung zu eliminieren;. – Bestimmen mindestens eines Zylinderdruckmerkmals aus dem gefilterten Verlauf.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als mindestens ein Zylinderdruckmerkmal die Lage des Maximums des gefilterten Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten und/oder die Größe der Amplitude des gefilterten Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten an dessen Maximum und/oder eine Kurbelwellenwinkeldifferenz zwischen dem Kurbelwellenwinkel des ersten lokalen Minimums vor dem maximalen Zylinderdruck bzw. dem maximalen Zylinderdruckgradienten und dem ersten lokalen Minimum nach dem maximalen Zylinderdrucks bzw. dem maximalen Zylinderdruckgradienten bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Filtern des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Filtern des Verlaufs des Zylinderdrucks bzw. des Verlaufs des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter durchgeführt wird, dessen Grenzfrequenz variabel ist und von der aktuellen Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängt und wobei die Filterung insbesondere phasenkompensiert durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Verlauf des Zylinderdrucks bzw. der Verlauf des Zylinderdruckgradienten mit einem Tiefpassfilter tiefpassgefiltert wird und/oder einer Offset-Korrektur unterzogen wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Hochpassfiltern und das Tiefpassfiltern durch ein Bandpassfiltern durchgeführt werden.
  7. Motorsteuereinheit (7) zum Bestimmen eines oder mehrerer Zylinderdruckmerkmale zur Einstellung der Verbrennungslage in einem Verbrennungsmotor; wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, – um einen Verlauf eines Zylinderdrucks oder einen Verlauf eines Zylinderdruckgradienten bezüglich eines Kurbelwellenwinkels zu ermitteln; – um den Verlauf des Zylinderdrucks bzw. den Verlauf des Zylinderdruckgradienten mit einem Hochpassfilter zu filtern, um einen Anteil einer durch die Kolbenbewegung im Brennraum bewirkten Druckschwankung zu eliminieren; – um das mindestens eine Zylinderdruckmerkmal aus dem gefilterten Verlauf zu bestimmen.
  8. Motorsystem mit einem Verbrennungsmotor (1), mit einer Motorsteuereinheit (7) nach Anspruch 7 und mit einem in mindestens einem Zylinder (2) des Verbrennungsmotors (1) angeordneten Drucksensor (10) zum Erfassen des Zylinderdrucks.
  9. Computerprogramm, das einen Programmcode enthält, der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinheit ausgeführt wird, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführt.
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