-
Die
Erfindung betrifft eine Druckmaschine, bevorzugt eine Rotationsdruckmaschine,
besonders bevorzugt eine Rollenrotationsdruckmaschine mit wenigstens
einem Druckwerk, wobei das wenigstens eine Druckwerk zwei Druckeinheiten
umfasst, die je in einem Rahmen gehalten und über den Rahmen nur
in einer Achse mit der Druckmaschine verbunden sind.
-
Aus
der
EP 0 749 369 B1 ist
eine Druckwerk für eine Rollenrotationsmaschine bekannt,
bei dem zwei Druckeinheiten in so genannter Brückenbauweise
als Brückeneinheiten übereinander angeordnet sind.
Die Druckeinheiten bestehen je aus einem Übertragungszylinder,
einem Formzylinder und einem Farbwerk, wobei die beiden Übertragungszylinder
miteinander einen Druckspalt bilden. Die Druckeinheiten werden dabei
in zwei von einander trennbaren Rahmenteilen gehalten, einem linken
Rahmenteil und einem rechten Rahmenteil, wobei einer der Rahmenteile
von dem anderen horizontal weggefahren werden kann, so dass zwischen
den Rahmen ein Arbeitsraum für das Bedienpersonal entsteht.
Es ist offensichtlich, dass bei diesem Auseinanderfahren die Druckbahn
an dem Übertragungszylinder des nicht bewegten Rahmensteils
weiter anliegt, während zu dem weggefahrenen Rahmenteil
ein Abstand besteht, der dem Verfahrweg des bewegten Rahmenteils
entspricht.
-
Beim
Auseinanderfahren der Rahmenteile, bzw. der Druckeinheiten, müssen
sämtliche Versorgungsleitungen über die gleiche
Distanz mitbewegt werden. Dies erfordert einen großen technischen Aufwand
und führt zu einer Anfälligkeit der Druckmaschinen
in diesem Bereich, beispielsweise Kabelbruch durch die häufige
Bewegung, Beschädigung von Leitungen durch Klemmen beim
Verschieben. Dies wiederum kann zu vermehrtem Auftreten von Funktionsstörungen
des Druckbetriebs führen.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Trennung von zwei Druckeinheiten
die gemeinsam ein Druckwerk bilden zu ermöglichen, ohne
dabei die Nachteile der Versorgungsleitungsbewegung in Kauf nehmen zu
müssen. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, Druckeinheiten
zum Einbau in eine bestehende Druckmaschine bereitzustellen, die
einen einfachen Wechsel von defekten Druckwerken in der Druckmaschine
erlauben.
-
Erfindungsgemäß wird
die erste Aufgabe durch eine Druckmaschine gelöst, die
wenigstens ein Druckwerk aufweist. Dieses Druckwerk umfasst wenigstens
eine erste Druckeinheit mit einem ersten Übertragungszylinder
und einem ersten Formzylinder und eine zweite Druckeinheit mit einem
zweiten Übertragungszylinder und einem zweiten Formzylinder.
Dabei bildet der erste Übertragungszylinder mit dem zweiten Übertragungszylinder
einen Druckspalt des Druckwerkes. Die erste Druckeinheit ist in
einem ersten Rahmen gehalten, der nur in einer Achse, weniger bevorzugt
nur in einem Punkt mit der Druckmaschine verbunden ist, die zweite
Druckeinheit ist in einem zweiten, vom ersten Rahmen verschiedenen Rahmen
gehalten, der ebenfalls nur in einer Achse bzw. einem Punk mit der
Druckmaschine verbunden ist. Bevorzugt sind die Rahmen dabei in
einer Schwenkachse schwenkbar mit der Druckmaschine verbunden, wobei
sie besonders bevorzugt in der jeweiligen Schwenkachse horizontal
verschwenkbar und mit der Druckmaschine lösbar verbunden
sind.
-
Werden
die Druckeinheiten in ihren jeweiligen Schwenkpunkten verschwenkt,
so ist es bevorzugt, wenn die Schwenkbewegungen der Druckeinheiten
jeweils weg von der Druckbahn führen, so dass nach dem
Schwenken die Druckbahn weder am ersten Übertragungszylinder
noch am zweiten Übertragungszylinder anliegt. Obgleich
es durchaus denkbar ist, dass dabei jede der Druckeinheiten um einen beliebigen
Winkel verschwenkt wird, ist es bevorzugt, wenn die Druckeinheiten
um den gleichen Winkel verschwenkt werden, so dass der Abstand zweier sich
im Betriebszustand bezüglich der Bahn spiegelbildlich gegenüberliegender
Punkte auf den Druckeinheiten zur Bahn am Ende der Schwenkbewegung gleich
groß ist. Dabei kann jede der Druckeinheiten unabhängig
von der anderen verschwenkt werden, bevorzugt ist es aber, wenn
die Schwenkbewegung der den Druckspalt bildenden Druckeinheiten
synchron erfolgt, das heißt gleichzeitig und in die gleiche Drehrichtung.
Um dies zu bewirken, liegen die Schwenkachsen der ein Druckwerk
bildenden Druckeinheiten an gegenüberliegenden Seiten der
Druckmaschine. Bevorzugt sind die Schwenkachsen dabei bezüglich
einer Druckwerksmitte in Axialrichtung einander annähernd
gegenüberliegend angeordnet, mit nahezu gleichen Abständen
zur Druckwerksmitte. Schwenken jetzt die Druckeinheiten in die gleiche Schwenkrichtung,
beispielsweise im Uhrzeigersinn, so bewegen sie sich weg von der
Druckbahn, der Druckspalt öffnet sich und zwischen den Übertragungszylindern
bildet sich ein Arbeitsraum für das Bedienpersonal.
-
Dabei
kann der Schwenkbereich jeder der Druckeinheiten im Bereich zwischen
0° und 120° liegen, bevorzugt liegt er aber zwischen
0° und 90°, besonders bevorzugt ist ein maximaler
Verschwenkungswinkel von annähernd 90°.
-
Das
Verschwenkgelenk ist vorzugsweise rotationssymmetrisch gebildet,
das heißt, die Druckeinheiten schwenken in einer stabilen
Verschwenkachse. Allerdings kann das Verschwenkgelenk auch als Excenter
ausgebildet sein, wodurch die Druckeinheiten nicht in der, sondern
um die stabile Schwenkachse verschwenkt werden. Die Exzentrizität
kann vorteilhaft sein, um die Größe des zwischen
den abgeschwenkten Druckeinheiten bildbaren Arbeitsraums zu beeinflussen
oder zum Wechsel der Druckeinheiten ein seitliches Herausschwenken
der Druckeinheiten aus der Druckmaschine zu unterstützen.
-
Alle
Zu- bzw. Ableitungen zu und von den Druckeinheiten werden bevorzugt
durch die Schwenkverbindung zwischen Druckmaschine und Druckeinheit
geleitet. Dabei kann es sich um elektrische Leitungen, Leitungen
für Druckluft oder Druckfluid, Zuleitungen zu Zylinderwaschvorrichtungen oder
Vorrichtungen zum Besprühen der Zylinder mit Feuchtmittel
und andere Zu- bzw. Ableitungen handeln. Bevorzugt werden einige
oder alle dieser Leitungen in der Schwenkverbindung, beispielsweise
einem rohrähnlichen Verbindungselement zwischen Druckmaschine
und Druckeinheit, aus der Druckeinheit in die Druckmaschine bzw.
vice versa geführt. Dadurch kommt es beim Verschwenken
der Druckeinheiten nur zu einer geringen Torsionsbelastung dieser
Leitungen, was gegenüber den im Stand der Technik bekannten
Verschiebelösungen weniger anfällig für
Beschädigung, Ermüdung oder andere Störungen
ist.
-
Die
Druckeinheit kann neben dem Übertragungszylinder und dem
Formzylinder auch noch zusätzlich ein Farbwerk mit einer
oder mehreren Farbauftrags- und Farbreiberwalzen umfassen. Speziell im
Nassoffsetdruck ist es auch vorteilhaft, wenn zusätzlich
zu dem Farbwerk ein Feuchtwerk zum Umfang einer jeden Druckeinheit
gehört. In diesen Fällen ist es bevorzugt, wenn
die Farbwerke bzw. die Farbwerke und Feuchtwerke integrierte Bestandteile
der Druckeinheiten sind und zusammen mit diesen um die Schwenkachse
als Einheit verschwenkbar sind.
-
Jede
der Druckeinheiten kann über einen Antriebsmotor verfügen,
der über ein Getriebe die beiden Zylinder und gegebenenfalls
das Farb- und/oder Feuchtwerk antreibt. Ebenso kann aber auch jeder
der Zylinder seinen eigenen Antriebsmotor aufweisen, wobei dann
einer der Zylinderantriebsmotoren, bevorzugt der den Formzylinder
antreibende Motor, über ein Getriebe das Farb- und/oder Feuchtwerk
mit antreibt. Schließlich können aber auch das
Farb- und/oder Feuchtwerk einen zusätzlichen, gemeinsamen
Antrieb, jedes der beiden Werke einen eigenen Antrieb, oder einzelne
Gruppen von Rotationskörpern oder einzelne Rotationskörper
des Farb- und/oder Feuchtwerkes eigene Antriebsmotoren mit und/oder
ohne Getriebe aufweisen.
-
Bevorzugt
ist es, wenn die verschwenkbaren Druckeinheiten im Betriebszustand
verriegelbar sind. Bevorzugt wird diese Verriegelung automatisch
hergestellt, wenn die Druckeinheiten in die Druckstellung geschwenkt
werden und/oder wenn die Druckeinheiten von der Druckbahn abgeschwenkt
sind, bevor das Bedienpersonal zwischen die abgeschwenkten Druckeinheiten
tritt. Das Betreten des zwischen den Druckeinheiten beim Verschwenken
gebildeten Serviceraums vor der Verriegelung der Druckeinheiten
kann beispielsweise durch eine Lichtschranke oder einen Bewegungssensor
für diesen Bereich überwacht werden. Die Verriegelung
der Druckeinheiten kann durch ein entsprechendes visuelles oder hörbares
Signal am Druckwerk oder bevorzugt am Steuerstand der Druckmaschine
angezeigt werden. Bevorzugt soll die Maschine nicht starten können,
bevor nicht alle Druckeinheiten oder Druckwerke positiv bestätigt
in der Druckanstellung verriegelt sind. Die Kontrolle der Verriegelung
kann beispielsweise über die Maschinensteuerung erfolgen.
Auch das Entriegeln vor dem Verschwenken kann zentral über
die Maschinensteuerung erfolgen. Hier ist es aber bevorzugt, wenn
die Entriegelung durch das Bedienpersonal direkt an den Druckwerken
oder Druckeinheiten erfolgen kann. Die Information, dass entriegelt
wurde, kann aber bevorzugt wiederum von der Maschinensteuerung erfasst
werden, um ein unbeabsichtigtes Anfahren der Druckmaschine auszuschließen.
-
Zum
Verschwenken können alle Teile der Druckeinheit gemeinsam
in einem Verschwenkrahmen gehalten sein. Allerdings können
die einzelnen Elemente, wie beispielsweise der Übertragungszylinder,
der Formzylinder, das Farbwerk oder das Feuchtwerk auch je einen
eigenen Schwenkrahmen aufweisen. In diesem Fall sind die einzelnen
Schwenkrahmen mit einer gemeinsamen, beispielsweise rohrförmigen
Schwenkachse verbunden. Diese Verbindung ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass eine Relativbewegung der einzelnen Schwenkrahmen sowohl in
der horizontalen als auch in der vertikalen Richtung nicht möglich
ist. Allerdings kann es auch vorteilhaft sein, wenn ein relatives
Verschwenken der einzelnen Schwenkrahmen gegeneinander sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung möglich ist. Besonders
eine Relativbewegung in vertikale Richtung, die zum vertikalen Auseinanderfahren
der einzelnen Druckeinheitselemente führt, kann zur Behebung
von Störungen oder zur Reinigung einzelner Druckeinheitselemente
hilfreich sein.
-
Die
zweite Aufgabe der Erfindung ist es, Druckeinheiten zum Einbau in
eine bestehende Druckmaschine bereitzustellen, für die
identische Ersatzteile bereitgehalten werden können, wobei
nicht nach rechten oder linken Druckwerken unterschieden werden
muss. Die Bereitstellung solcher Druckeinheiten führt auch
zu einer Reduzierung der Teilevielfalt beim Druckwerksbau und damit
zu Vorteilen und Kostenersparnis bei der Herstellung dieser Druckwerke
selbst.
-
Dazu
werden Druckeinheiten gebildet, die aus wenigstens einem Übertragungszylinder
und einem Formzylinder bestehen und wahlweise zusätzlich
ein Farbwerk und/oder ein Feuchtwerk und ein oder mehrere Antriebsmotoren
für die Rotationskörper aufweisen. Die Verbindungselemente über
die die Zylinder und gegebenenfalls die anderen Rotationskörper
angetrieben werden, und die die Druckeinheiten versorgungstechnisch
mit der Druckmaschine verbinden, sind alle auf der gleichen Seite
der Druckeinheit, beispielsweise der Seite mit der Schwenkachsverbindung
gebildet.
-
Je
zwei dieser Druckeinheiten können zu einem Druckwerk kombiniert
werden, wobei die beiden Übertragungszylinder zusammen
den Druckspalt des Druckwerks bilden. Dieser Aufbau eines Druckwerkes
aus zwei identisch aufgebauten Druckeinheiten führt dazu,
dass die Antriebselemente, beispielsweise der oder die Motoren der
beiden das Druckwerk bildenden Druckeinheiten, auf verschiedenen
Seiten der Druckmaschine liegen. Das bedeutet, dass während
alle Antriebselemente der ersten Druckeinheit eines Druckwerks auf
der einen Seite der Druckmaschine liegen, liegen alle Antriebselemente
der zweiten Druckeinheit des Druckwerks auf der anderen, gegenüberliegenden
Seite der Druckmaschine. Dies bedeutet aber, dass es möglich
ist, eine Druckmaschine mit n identischen Druckwerken aufzubauen, die
aus 2n identischen Druckeinheiten bestehen. Um auf defekte Druckwerke
schnell reagieren zu können, muss nur ein Typ von Druckeinheiten
bevorratet werden, was eine Kostenersparnis, vereinfachte Logistik und
viele andere Vorteile bietet. Jede der Druckeinheiten der so aufgebauten
Druckmaschine kann durch eine identische Druckeinheit ersetzt werden, die
sich lediglich im eingebauten Zustand bezüglich ihrer Einbaurichtung
und der Seite des Antriebs, bezogen auf die Druckmaschine, voneinander
unterscheiden.
-
Besonders
bevorzugt können solche Druckeinheiten in Druckmaschinen
mit der erfindungsgemäßen Schwenkverbindung Verwendung
finden, da wie oben beschrieben, die Zu- und Ableitungen zu diesen
Druckeinheiten zentriert in der Schwenkverbindung erfolgen, das
heißt alle Verbindungs- oder Trennungspunkte zwischen Druckmaschine
und Druckeinheit eng beieinander liegen, was für einen schnellen
Druckeinheitswechsel von Vorteil ist.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden weitere Merkmale und
Vorteile der Erfindung offenbart. Es zeigen:
-
1:
Druckwerk in Druckanstellung
-
2:
Druckwerk mit abgeschwenkten Druckeinheiten
-
3:
Druckwerk
-
In 1 ist
ein Druckwerk 1 mit zwei Druckeinheiten 2, 3 dargestellt.
Jede der Druckeinheiten 2, 3 weist je einen Übertragungszylinder 4 und
einen Formzylinder 5 auf, wobei die beiden Übertragungszylinder 4 miteinander
einen Druckspalt 8 bilden. Durch den Druckspalt 8 wird
im Druckbetrieb eine Druckbahn 9 geführt und im
gezeigten Beispiel zweiseitig mit Farbe bedruckt. Nicht in 1 dargestellt sind
die weiteren Teile eines Druckwerkes, wie beispielsweise ein mit
dem Formzylinder 5 zusammenwirkendes Farbwerk und/oder
Feuchtwerk, die Antriebe der einzelnen Werke oder Rotationskörper, eventuelle
Getriebe, Kupplungen und so weiter. Ebenfalls nicht dargestellt
sind etwaige mit dem Formzylinder zusammenwirkende automatische
oder halbautomatische Plattenwechsler, Waschvorrichtungen zum Waschen
der Zylinder des Druckwerkes 1 und des nicht dargestellten
Farbwerkes, sowie andere im Stand der Technik bekannt Elemente eines Druckwerks.
-
Die
Druckeinheiten 2, 3 sind in einem Rahmen 7 aufgebaut,
der sowohl den Übertragungszylinder 4 als auch
den Formzylinder 5 trägt. Beidseitig der Zylinder 4, 5 weist
der Rahmen Anschlussbereiche 10, 11 auf, in denen
beispielsweise die Antriebsmotoren der Werke, oder bei Einzelantrieb
die Motoren der Rotationskörper und, beim Antrieb von mehreren
Rotationskörpern durch einen gemeinsamen Motor, die Getriebe
sitzen. Die Bereitstellung der Anschlussbereiche 10, 11 auf
beiden Seiten jeder der Druckeinheiten 2, 3, ermöglich
es, beim Bilden des Druckwerks alle Antriebe oder Getriebe für
die Druckeinheiten 2, 3 auf der gleichen Maschinenseite
aufzubauen. Der Rahmen 7 ist in sich starr und kann nur als
Einheit bewegt, beispielsweise aus der Druckmaschine aus- oder in
die Druckmaschine eingebaut werden. Die durch den Rahmen 7 gehaltenen
und an diesen befestigten Elemente machen jede Bewegung des Rahmens 7 mit.
-
Jede
der Druckeinheiten 2, 3 ist in dem Anschlussbereich 10 über
den sie tragenden Rahmen 7 in einer Schwenkachse 6 mit
der Druckmaschine verbunden. Die Schwenkachse 6 liegt bei
einem aus zwei Druckeinheiten 2, 3 aufgebauten
Druckwerk in jeder der Druckeinheiten 2, 3 auf
der Seite, die im Druckwerk den Druckspalt 8 bildet, das
heißt, immer im Bereich der vom Formzylinder abgewandten
Seite des Übertragungszylinders 4. Das bedeutet,
dass die Schwenkachsen 6 zweier ein Druckwerk 1 bildenden Druckeinheiten 2, 3 auf
unterschiedlichen Seiten der Druckmaschine, aber jeweils im Anschlussbereich 10 liegen.
-
Bevorzugt
liegen sie einander in Bezug auf eine axiale Mittellinie der Zylinder 4, 5 in
der Druckmaschine gegenüber, um den doppelten Abstand zwischen
Schwenkachse 6 und Druckspalt 8 seitlich versetzt.
-
Der
Rahmen 7 ist fest oder lösbar mit der Schwenkachse 6 verbunden
und kann um die Schwenkachse 6 nur in seiner Gesamtheit
verschwenkt werden. Beim Schwenken der Rahmen 7 in eine
Schwenkrichtung S wird der Druckspalt 8 geöffnet,
das heißt, der seitliche Abstand zwischen den Übertragungszylindern 4,
und damit aufgrund der starren Montagepositionen im Rahmen 7 sämtlicher anderen
Elemente, vergrößert sich. Das heißt,
zwischen den Druckeinheiten 2, 3 entsteht eine
Lücke, groß genug, dass das Bedienpersonal zwischen
die auseinander geschwenkten Druckeinheiten 2, 3 treten
kann. Wartungs- und Reparaturarbeiten können jetzt vorgenommen
und erledigt werden.
-
Während
es vorteilhaft ist, Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten an den
Zylindern 2, 3 in der abgeschwenkten Position
der Druckeinheiten 2, 3 vorzunehmen, können
die Antriebe bzw. Getriebe in den Anschlussbereichen 10, 11 auch
in der angeschwenkten Position der Druckeinheiten 2, 3,
das heißt, in der Druckanposition, repariert, gewechselt oder
gewartet werden. Bei schwerwiegenden Fehlern in einer Druckeinheit 2, 3 wird
aber vorteilhafterweise die gesamte Druckeinheit 2, 3 gewechselt,
was durch den Aufbau im Rahmen 7 schnell und einfach zu
bewerkstelligen ist.
-
Vorteilhafterweise
werden sämtliche Versorgungsleitungen für die
Druckeinheiten 2, 3, wie beispielsweise Stromzuführungen,
Druckluft- und Fluidleitungen, in der Schwenkachse 6 von
der Druckmaschine in die Druckeinheit 2, 3 geführt
et vice versa. Das heißt, die Druckeinheit 2, 3 ist
versorgungstechnisch nur in der Schwenkachse 6 mit der
Druckmaschine verbunden, vorzugsweise laufen alle Versorgungsleitungen
in der Schwenkachse 6 in die Druckeinheit 2, 3.
Dies hat den großen Vorteil, dass beim Auseinanderschwenken
der Druckeinheiten 2, 3 eines Druckwerks 1 die
Leitungen nur mit einem geringen Torsionsstress beaufschlagt werden.
Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit, Funktionszuverlässigkeit
und Anfälligkeit gegen Beschädigungen aus. Lange
Schleppwege für die Leitungen, wie im Stand der Technik
bei auseinander fahrbaren Druckwerken üblich, werden nicht
benötigt, die damit verbundenen Risiken für Beschädigungen
sind eliminiert.
-
Bisher
war immer nur von einem Druckwerk 1 die Rede. Wenn zwei
Druckwerke der oben beschriebenen Bauart in Laufrichtung der Druckbahn 9 direkt
hintereinander angeordnet sind, so dass die Druckbahn vom Druckspalt
der ersten Druckwerkes direkt in den Druckspalt der zweiten Druckwerkes einläuft,
kann es vorteilhaft sein, wenn beide Druckwerke, bzw. die Druckeinheiten
beider Druckwerke synchron auseinanderschwenken. Dadurch wird dem Bedienpersonal
gleichzeitig der Zugriff zu dem ersten und zweiten Druckwerk ermöglicht.
Grundsätzlich ist es auch möglich, beispielsweise
alle Druckwerke eines Druckturms gemeinsam zu verschwenken. Bevorzugt
wird allerdings, wenn die Druckeinheiten jedes der Druckwerke unabhängig
von den anderen Druckeinheiten der anderen Druckwerke verschwenkt
werden können, über die Maschinensteuerung, eine
tragbare Bedieneinheit oder eine lokale Bedieneinheit an den Druckwerken
oder Drucktürmen, aber auch Gruppen von zwei oder mehr
Druckwerken gemeinsam angesteuert werden können und dadurch
die Druckeinheiten dieser Druckwerke gleichzeitig oder nacheinander
verschwenkt werden.
-
In 2 ist
ein Druckwerk 1 mit ausgeschwenkten Druckeinheiten 2, 3 dargestellt.
Der Aufbau des Druckwerkes 1 entspricht dem des Druckwerkes 1 aus 1,
weshalb diesbezüglich auf die Beschreibung der 1 verwiesen
wird. Wie man der 2 entnehmen kann, schwenken
die Druckeinheiten 2, 3 beide in die gleiche Schwenkrichtung S,
hier entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch sich zwischen den Druckeinheiten
ein Abstand einstellt. Ebenfalls deutlich wird in 2,
dass beide Druckeinheiten 2, 3 weg von der Druckbahn 9 schwenken und
die Druckbahn 9 in abgeschwenkter Position der Druckeinheiten 2, 3 daher
frei von beiden Druckeinheiten 1, insbesondere frei von
beiden Übertragungszylindern 4 ist. In 2 sind
die Druckeinheiten 2, 3 in ihren jeweiligen Rahmen 7 um
einen Schwenkwinkel α von jeweils 45 Grad verschwenkt,
so dass sich zwischen den Druckeinheiten ein Öffnungswinkel
von 90 Grad ergibt.
-
Der
Schwenkbereich der Rahmen 7 um die Schwenkachse 6 liegt
vorzugsweise zwischen 0 Grad und 120 Grad, besonders bevorzugt liegt
er im Bereich zwischen 0 Grad und 90 Grad. Dabei kann beispielsweise
eine Verschwenkung zweier ein Druckwerk bildender Druckeinheiten
um je 45 Grad genügen, um dem Bedienpersonal den Zutritt
zwischen den Druckeinheiten zu ermöglichen und Wartungsarbeiten
durchzuführen, während zum Wechsel der Druckeinheit 2, 3 ein
Verschwenken um 90 Grad vorteilhaft sein könnte, um die
Druckeinheit 2, 3 beispielsweise auf einem Servicewagen
abzulegen oder mit Hilfe eines Kranes aus der Druckmaschine zu nehmen
oder in die Druckmaschine zu heben. Die genannten Winkel sind nur
beispielhaft, jeder andere Winkel im Bereich zwischen 0 Grad und
120 Grad kann Verwendung finden. Wenn auch wenig bevorzugt, so könnte
bei entsprechenden Platz neben der Druckmaschine auch ein Verschwenken
der Druckeinheiten 2, 3 um 180 Grad möglich
sein, um die Druckeinheiten 2, 3 ein- und auszubauen.
Bevorzugt werden die Druckeinheiten 2, 3 in jeder
der beschriebenen Positionen verriegelt, um ein unbeabsichtigtes Verschwenken
der Druckeinheiten 2, 3 im Druckbetrieb, bei Reparaturarbeiten
oder Druckeinheitenwechsel sicher zu verhindern. Das Erreichen der
Verriegelungsstellung und das sichere Verriegeln in der jeweiligen
Position werden dem Bedienpersonal durch optische oder hörbare
Signale angezeigt. Der Zutritt in die Gefahrenzone vor der Verriegelung
der Druckeinheiten 2, 3 kann durch Sicherheitseinrichtungen,
beispielsweise Lichtschranken oder Bewegungsmelder überwacht
werden und in Falle eines zu frühen Betretens des Schwenkbereichs
durch das Bedienpersonal zu einer sofortigen Notverriegelung der
Druckeinheiten 2, 3 führen.
-
In 3 ist
eine Druckeinheit 2a dargestellt, die weitestgehend den
in 1 gezeigten Druckeinheiten 2, 3 entspricht.
Der einzige Unterschied besteht im Aufbau des Rahmens 7a der
bei der Druckeinheit 2a nur auf der Seite, die mit der
Druckmaschine über die Schwenkachse 6a verbunden
ist, einen Anschlussbereich 10a für beispielsweise
den Zylinderantriebsmotor 12 bildet. Dadurch ist die Antriebsseite
der Druckeinheit 2a im Gegensatz zu den Druckeinheiten 2, 3 vorgegeben,
was im Einbauzustand dazu führt, dass die Antriebsseiten
der einen Druckspalt bildenden Druckeinheiten 2a auf unterschiedlichen
Druckmaschinenseiten liegen. Vorteilhaft ist der Aufbau der Druckeinheit 2a für
einen möglichst servicefreundlichen Aufbau einer Druckmaschine.
Werden nämlich mehrere oder sämtliche Druckwerke
einer Druckmaschine aus Druckeinheiten 2a gebildet, so
kann jede der in der Druckmaschine eingebauten Druckeinheiten 2a durch
eine vollkommen vormontierte Druckeinheit 2a ersetzt werden.
Dies reduziert die Anzahl der Druckwerke bzw. der Ersatzteile die
zu Austauschzwecken vorgehalten werden müssen und die Zeit
auf Störungen zu reagieren. Gleichzeitig kann die Druckmaschine
insgesamt oder zumindest im Bereich der Druckwerke um das Maß des
zweiten Anschlussbereichs schmaler gebaut werden. Schließlich werden
auch Fehler beim Zusammenbau, wie beispielsweise Anbau der Antriebeselemente
direkt vor dem Austausch auf der falschen Seite, sei es durch Kommunikations-
oder Konzentrationsfehler ausgeschlossen. Denn anders als bei der
Bildung von Druckwerken aus Druckeinheiten 2, 3 mit
dem Antrieb für die Druckeinheiten 2, 3 auf
der gleichen Seite der Druckmaschine, kann der Antrieb bereits im
Rahmen vormontiert sein, egal welche der Druckeinheiten 2a ausgewechselt
werden muss.
-
Ein
weiterer Vorteil liegt darin, dass durch den identischen Aufbau
der Druckeinheiten die Anzahl der Bauteile für die Druckeinheiten
insgesamt reduziert werden kann, was neben anderen Vorteilen zu
einer Kostenersparnis bei der Herstellung führt.
-
- 1
- Druckwerk
- 2
- Druckeinheit
- 2a
- Druckeinheit
- 3
- Druckeinheit
- 4
- Übertragungszylinder
- 5
- Plattenzylinder
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Rahmen
- 7a
- Rahmen
- 8
- Druckspalt
- 9
- Druckbahn
- 10
- Anschlussbereich
mit Schwenkachse
- 10a
- Anschlussbereich
- 11
- Anschlussbereich
ohne Schwenkachse
- 12
- Antriebsmotor
- S
- Schwenkrichtung
- α
- Schwenkwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-