DE102007024600A1 - Stellvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung mit einem Gehäuse sowie einem im Gehäuse gelagerten, relativ zum Gehäuse aus einer eingefahrenen Halteposition in eine Arbeitsposition ausfahrbaren und von einem Federmittel in Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagten Aktuatorstift zur Verstellung eines mit der Stellvorrichtung zusammenwirkenden Maschinenteils. Dieses weist eine mit einem ersten Ende des Aktuatorstifts in dessen Arbeitsposition zusammenwirkende Verschiebenut auf, die den Aktuatorstift zurück in dessen Halteposition verlagert. Die Stellvorrichtung weist eine ansteuerbare Halte- und Lösevorrichtung zum Halten des Aktuatorstifts in der Halteposition und zum Lösen des Aktuatorstifts aus der Halteposition auf.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine derartige Stellvorrichtung geht aus der als gattungsbildend betrachteten
WO 03/021612 A1 - Eine solche, bei geringer Leistungsaufnahme schnell und zeitlich exakt schaltende Stellvorrichtung eignet sich in besonderem Maße zur Verstellung eines hubvariablen Ventiltriebs, wie er beispielsweise aus der
DE 10 2004 021 376 A1 hervorgeht. Die Hubvariabilität des dort vorgeschlagenen Ventiltriebs basiert auf einem als Nockenstück ausgebildeten Maschinenteil mit darauf benachbart angeordneten Nocken, deren unterschiedliche Öffnungsverläufe mittels eines konventionell starr ausgebildeten Nockenfolgers selektiv auf ein Gaswechselventil übertragen werden. Zur betriebspunktabhängigen Einstellung dieser Öffnungsverläufe ist das Nockenstück drehfest, jedoch längsverschiebbar auf einer Trägerwelle angeordnet und weist zwei spiralförmig und gegensinnig verlaufende Verschiebenuten auf, in welche die Endabschnitte der Aktuatorstifte zweier Stellvorrichtungen der eingangs genannten Art wechselweise eingekoppelt werden. Während der axiale Verlauf der sich jeweils mit dem zugehörigen Aktuatorstift in Eingriff befindlichen Verschiebenut dazu führt, dass sich das Nockenstück selbststeuernd und nockenwellenwinkeltreu von der einen in die andere Nockenposition verschiebt, ist der radiale Verlauf jeder Verschiebenut so gestaltet, dass diese gegen Ende des Verschiebevorgangs zunehmend flacher wird und den momentan in Eingriff befindlichen Aktuatorstift aktiv aus seiner Arbeitsposition zurück in die Halteposition verlagert. - Obwohl auch diese aktive Rückstellfunktion der Verschiebenuten eine wesentliche Voraussetzung für die geringe Leistungsaufnahme der in der erstzitierten Druckschrift vorgeschlagenen Stellvorrichtung ist, kann das Wirkprinzip von deren Halte- und Lösevorrichtung dennoch mit verschiedenen Nachteilen verbunden sein. Zu diesen zählt in erster Linie die Größe der zur Erzeugung einer ausreichenden Anziehungskraft erforderlichen Wirkfläche zwischen dem Elektromagneten und dem Permanentmagneten. Die Auslegung der Anziehungskraft/Wirkfläche hat jedoch nicht nur unter dem Gesichtspunkt einer auch unter dynamischen Einflüssen sicheren Haltefunktion des Aktuatorstifts in der Halteposition zu erfolgen. Vielmehr ist die Größe der Anziehungskraft/Wirkfläche auch für den quasistatischen Fall so zu dimensionieren, dass im unmittelbaren Anschluss an den Verschiebevorgang des Nockenstücks sowohl bei niedrigsten Drehzahlen der Brennkraftmaschine als auch im Grenzfall bei deren Stillstand ein nicht aus Trägheitskräften, sondern lediglich aus der magnetischen Anziehungskraft generierter Resthub des Aktuatorstifts zwischen der dann radial nicht mehr ansteigenden Verschiebenut und der Anschlagsfläche am Elektromagneten gewährleistet werden kann. Diese Forderung, die im Falle ihrer Nichterfüllung zu einem Schleifkontakt des Aktuatorstifts auf dem Nockenstück mit unerwünschtem, anschließenden Zurückfallen des Aktuatorstifts in die Verschiebenut führen würde, wird im Hinblick auf die exponentiell abnehmende, magnetische Fernwirkung des Permanentmagneten durch Bauteiltoleranzen erschwert, die zu einem erheblichen Resthub des Aktuatorstifts im Millimeterbereich führen können. Aufgrund der sich unter diesen Auslegungsgesichtspunkten ergebenden Größe der Wirkfläche zwischen dem Elektromagneten und dem Permanentmagneten besteht im Falle des erläuterten hubvariablen Ventiltriebs stets das erhöhte Risiko, dass die in eine bereits bestehende Architektur der Brennkraftmaschine zu integrierende Stellvorrichtung mit der vorhandenen Umgebungskonstruktion unvereinbar kollidiert.
- Die Verwendbarkeit der Stellvorrichtung würde sich insbesondere bei einem hubvariablen Ventiltrieb der gleichen Gattung, wie er in der
DE 196 11 641 C1 vorgeschlagen ist, als konstruktiv außerordentlich schwierig erweisen. Denn das dort vorgeschlagene Nockenstück weist drei benachbarte Nocken mit unterschiedlichen Öffnungsverläufen auf und wird durch jeweils ein Paar benachbart angeordneter Stellvorrichtungen in die beiden Verschieberichtungen verlagert. Da jedes Paar der Stellvorrichtungen einen Abstand der Aktuatorstifte entsprechend einer Nockenbreite aufweist und diese unter Berücksichtigung der Freigängigkeit des Nockenstücks zu angrenzenden Nockenwellenlagerstellen vergleichsweise klein zu halten ist, würde es in diesem Einsatzfall zu einer unzulässigen Durchdringung der Stellvorrichtungen im Bereich der Magneten kommen. - Ein weiterer Nachteil der genannten Stellvorrichtung ist deren hoher Herstell- und somit Kostenaufwand, der aus dem bekanntermaßen aufwändigen produktionstechnischen Handling des Permanentmagneten mit seinen magnetischen Eigenschaften resultiert.
- Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stellvorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die aufgezeigten Nachteile vermieden werden. Demnach soll die Halte- und Lösevorrichtung einen möglichst geringen Mehrbedarf an radialem Bauraum gegenüber dem Aktuatorstift aufweisen und gleichzeitig ein sicheres Zurückziehen des Aktuatorstifts innerhalb dessen Resthubs sowie ein sicheres Halten des Aktuatorstifts in der Halteposition gewährleisten. Mit anderen Worten soll eine radial möglichst klein bauende Stellvorrichtung geschaffen werden, die den Aktuatorstift sicher und gegenüber der Verschiebenut ausreichend eingriffsfrei in der Halteposition fixiert. Darüber hinaus soll die Stellvorrichtung möglichst einfach und unter Großserienbedingungen kostengünstig herstellbar sein.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen den Unteransprüchen entnehmbar sind. Demnach wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Halte- und Lösevorrichtung zumindest folgende Merkmale aufweist:
- – ein erstes Druckstück und ein zweites Druckstück, wobei das Federmittel zwischen einander zugewandten Stirnseiten der Druckstücke eingespannt ist und wobei die Druckstücke relativ zum Gehäuse und relativ zum Aktuatorstift in Verfahrrichtung des Aktuatorstifts verlagerbar sind;
- – eine gehäusefeste erste Stützfläche und eine gehäusefeste zweite Stützfläche;
- – eine aktuatorstiftfeste erste Stützfläche und eine aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche;
- – zumindest ein im ersten Druckstück quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts verschieblich gelagertes erstes Rastelement und zumindest ein im zweiten Druckstück quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts verschieblich gelagertes zweites Rastelement sowie
- – zum Lösen des Aktuatorstifts aus der Halteposition, eine ansteuerbare und den Aktuatorstift in dessen Ausfahrrichtung verlagernde Betätigungsvorrichtung,
- Die erfindungsgemäße Stellvorrichtung weist folglich eine Halte- und Lösevorrichtung auf, die sich der in entgegengesetzte Richtungen wirksamen Einspannkraft des Federmittels bedient derart, dass der Aktuatorstift je nach seiner Position im Gehäuse entweder in Ausfahrrichtung oder in Einfahrrichtung kraftbeaufschlagt wird. Zur Erzeugung dieser Kraftwirkungsumkehr auf den Aktuatorstift ist es lediglich erforderlich, die Fußpunkte des Federmittels alternierend im Gehäuse festzulegen mit der Folge, dass das Federmittel nicht nur für ein schnelles Ausfahren des Aktuatorstifts aus der Halteposition in die Arbeitsposition sorgt, sondern auch ein Einfahren des Aktuatorstifts über den von der Verschiebenut quasistatisch erzeugten Einfahrhub hinaus in die Halteposition bewirkt. Dementsprechend wird die Einfahrbewegung des Aktuatorstifts innerhalb des Resthubs nicht über magnetische Anziehungskräfte eines Permanentmagneten mit großer radialer Wirkfläche gemäß dem zitierten Stand der Technik erzeugt, sondern durch die mechanische Kraftwirkung des vergleichsweise kleinbauenden Federmittels. Gleichzeitig weisen auch die mit den zugehörigen Stützflächen mechanisch zusammenwirkenden Rastelemente zur Arretierung der Druckstücke und zur Kraftbeaufschlagung des Aktuatorstifts einen kleinen radialen Bauraumbedarf auf.
- Zudem entspricht die von der Betätigungsvorrichtung aufzubringende Kraft zum Lösen des Aktuatorstifts aus der Halteposition – von Reibungseinflüssen abgesehen – ungünstigstenfalls der Kraft des Federmittels in dieser Position, so dass neben der Halte- und Lösevorrichtung auch die Betätigungsvorrichtung weitestgehend unabhängig von ihrem physikalischen Wirkprinzip radial kleinbauend ausgeführt werden kann.
- Zusammenfassend zeichnet sich die erfindungsgemäße Stellvorrichtung also dadurch aus, dass sie bei minimalem radialen Bauraumbedarf selbst bei quasistatischem Zusammenspiel mit dem Maschinenteil bzw. dem Nockenstück, d. h. ohne nennenswerte Unterstützung der in Einfahrrichtung wirksamen Trägheitskräfte des Aktuatorstifts, ein sicheres Zurückziehen und Halten des Aktua torstifts in ausreichender Entfernung vom Einflussbereich der Verschiebenut gewährleistet.
- In Weiterbildung der Erfindung soll das Federmittel als Schraubendruckfeder ausgebildet sein. Außerdem kann es im Hinblick auf eine Hubbegrenzung des Aktuatorstifts in Einfahrrichtung zweckmäßig sein, wenn das Gehäuse eine den Aktuatorstift lagernde Stufenbohrung mit einer Axialschulter aufweist, die als Endanschlag für eine Ringstirnfläche des im Durchmesser gestuft ausgebildeten Aktuatorstifts in dessen Halteposition dient.
- Wie es auch an einem später erläuterten Ausführungsbeispiel der Erfindung deutlich wird, kann diese Hubbegrenzung ebenfalls dazu dienen, die in der Halteposition auf den Aktuatorstift wirkende Kraft des Federmittels zu einem großen Teil am Gehäuse abzustützen, so dass die von der Betätigungsvorrichtung aufzubringende Lösekraft deutlich reduziert werden kann.
- Im Hinblick auf einfach und kostengünstig herzustellende Komponenten der Stellvorrichtung ist es außerdem vorgesehen, dass das erste Druckstück und das zweite Druckstück jeweils als hohlzylindrische Schiebehülse mit einer das zugehörige Rastelement lagernden Querbohrung ausgebildet sind. Zweckmäßigerweise sind dabei gleichmäßig über den Umfang jeder Schiebehülse verteilte Rastelemente vorgesehen. Diese Anordnung ist gegenüber jeweils nur einem Rastelement zum einen deshalb vorteilhaft, da entweder bei identischer Größe des Rastelements größere Abstützkräfte erzeugbar sind oder bei kleinerer Größe des Rastelements – entsprechend einem weiterhin reduzierten Bauraumbedarf der Halte- und Lösevorrichtung – die ggf. bereits ausreichende Abstützkraft nur eines Rastelements erzeugbar ist. Zum anderen führt die jeweils über den Umfang der Schiebehülse gleichmäßige Anordnung der Rastelemente zu einer mechanisch günstigen, zentrierten Abstützung des Aktuatorstifts innerhalb des Gehäuses.
- Weiterhin sollen die Rastelemente als Kugeln ausgebildet sein, wie sie als extrem kostengünstiges Massenprodukt einer Wälzkörperfertigung entnehmbar sind. Im Falle von drei Kugeln sollen diese um 120° versetzt am Umfang jeder Schiebehülse verteilt sein.
- Ebenfalls im Hinblick auf eine kostengünstige Herstellbarkeit der Stellvorrichtung ist es außerdem vorgesehen, dass die gehäusefesten und aktuatorstiftfesten Stützflächen kreiskegelstumpfförmig ausgebildet und folglich als einfache Drehteile herstellbar sind. Abweichend hiervon besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Stützflächen mit Laufbahnen für das oder die Rastelemente auszustatten, wobei es sich im Falle einer Kugel beispielsweise um eine Rille mit kreissegmentförmigem Querschnitt handeln könnte. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die am Gehäuse und am Aktuatorstift ausgebildeten Stützflächen selbstverständlich nicht unmittelbar an diesen Bauteilen verlaufen müssen, sondern auch Oberflächen von separaten Bauteilen, wie Ringe oder Buchsen, sein können, die am Aktuatorstift bzw. im Gehäuse angebracht sind.
- In einer besonders bevorzugten Fortbildung der Erfindung soll die Betätigungsvorrichtung als Elektrohubmagnet mit einem den Aktuatorstift an seinem zweiten Ende betätigenden Anker ausgebildet sein. Obwohl die Betätigungsvorrichtung auch auf anderen bekannten, beispielsweise hydraulischen oder pneumatischen Wirkprinzipien basieren kann, lässt sich der elektromagnetisch angesteuerte Aktuatorstift zeitlich besonders schnell und mit hoher Präzision betätigen. Im Hinblick auf niedrige Herstellkosten können dabei auch der Aktuatorstift und der Anker zu einem einteiligen Bauteil zusammengefasst sein. In diesem Fall können unterschiedlichen mechanischen und elektromagnetischen Anforderungen an die Bauteilbeschaffenheit beispielsweise durch angepasste Werkstoffauswahl mit einer ggf. erforderlichen, verschleißresistenten Oberflächenbeschichtung Rechnung getragen werden.
- Sofern es möglich und zweckmäßig ist, sollen die vorgenannten Merkmale und Ausgestaltungen auch beliebig miteinander kombinierbar sein.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung sowie ein mit der Stellvorrichtung zusammenwirkender hubvariabler Ventiltrieb teilweise vereinfacht dargestellt sind. Sofern es nicht anders erwähnt ist, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung im Längsschnitt; -
2 ein mit der Stellvorrichtung zusammenwirkender hubvariabler Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine in perspektivischer Darstellung; -
3 eine vergrößerte Detailansicht der Stellvorrichtung gemäß1 und -
4a –d die Stellvorrichtung gemäß1 mit verschiedenen Verfahrpositionen des Aktuatorstifts. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- In
1 ist eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung1 offenbart, die zur Ansteuerung eines an sich bekannten und in2 dargestellten hubvariablen Ventiltriebs2 einer Brennkraftmaschine dient. Das grundlegende Funktionsprin zip eines solchen Ventiltriebs2 geht beispielsweise aus den eingangs zitierten DruckschriftenDE 196 11 641 C1 undDE 10 2004 021 376 A1 hervor und lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass anstelle einer konventionell starr ausgebildeten Nockenwelle eine Trägerwelle3 mit einem darauf drehfest und längs verschiebbar angeordneten Nockenstück4 vorgesehen ist. Das Nockenstück4 weist zwei Gruppen axial benachbarter Nocken5 und6 mit unterschiedlichen Öffnungsverläufen auf, welche zur betriebspunktabhängigen Betätigung von Gaswechselventilen7 dienen. Die zur selektiven Aktivierung der jeweiligen Nocken5 oder6 erforderliche Verschiebung des Nockenstücks4 auf der Trägerwelle3 erfolgt über spiralförmige Verschiebenuten8 am Nockenstück4 , die sich entsprechend der Verschieberichtung in ihrer Orientierung unterscheiden und in die, je nach momentaner Stellung des Nockenstücks4 , ein Aktuatorstift9 mit seinem ersten Ende10 einkoppelbar ist. - Die in
1 dargestellte Stellvorrichtung1 befindet sich momentan in diesem eingekoppelten Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass sich der Aktuatorstift9 in seiner ausgefahrenen Arbeitsposition befindet und sich auf dem Nutgrund der Verschiebenut8 abstützt. Demgegenüber geht eine in Halteposition eingefahrene Stellung des Aktuatorstifts9 , in welcher dieser nicht mit der Verschiebenut8 zusammenwirkt, aus der später erläuterten4d hervor. In der in1 ohne Berücksichtigung ihrer Spiralform vereinfacht dargestellten Verschiebenut8 ist deren Umfangsverlauf mit einem radial wirkenden Auslaufbereich11 zu erkennen, dessen Erhebung den Aktuatorstift9 gegen Ende des Verschiebevorgangs zurück in seine Halteposition verlagert. Ein sich an den Auslaufbereich11 anschließender hubfreier Bereich entspricht einem in2 dargestellten Zylinderflächenabschnitt12 , zu welchem das erste Ende10 des Aktuatorstifts9 in der eingefahrenen Halteposition einen geringen radialen Abstand aufweist. Dieser radiale Abstand, der einen schleifenden Kontakt des Aktuatorstifts9 auf dem Zylinderflächenabschnitt12 und ggf. ein unkontrolliertes sowie mechanisch und akustisch ungünstiges Zurückfallen des Aktuatorstifts9 in die Verschiebenut8 bei rotierendem Nockenstück4 ausschließt, wird durch den konstruktiven Aufbau der nachfolgend im Detail erläuterten, erfindungsgemäßen Stellvorrichtung1 erzeugt. - Die in
1 und in einer vergrößerten Detailansicht in3 dargestellte Stellvorrichtung1 weist ein lang gestrecktes hohlzylindrisches Gehäuse13 mit einer Stufenbohrung14 auf, in welcher der zylindrische Aktuatorstift9 in Verfahrrichtung gelagert ist. Zum Halten des Aktuatorstifts9 in der Halteposition gemäß4d und zum Lösen des Aktuatorstifts9 aus der Halteposition in die hier dargestellte Arbeitsposition dient eine ansteuerbare Halte- und Lösevorrichtung, die neben einer ansteuerbaren Betätigungsvorrichtung15 folgende Bauteile bzw. Konstruktionselemente umfasst: ein erstes und ein zweites Druckstück16 bzw.17 mit darin quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts9 verschieblich gelagerten ersten und zweiten Rastelementen18 bzw.19 , eine gehäusefeste erste und zweite Stützfläche20 bzw.21 und eine aktuatorstiftfeste erste und zweite Stützfläche22 bzw.23 . Die hier als hohlzylindrische Schiebehülsen ausgebildeten und in einem Ringraum zwischen der Stufenbohrung14 und dem Aktuatorstift9 angeordneten Druckstücke16 ,17 sind relativ zum Gehäuse13 und relativ zum Aktuatorstift9 in dessen Verfahrrichtung verlagerbar. Zwischen einander zugewandten Stirnseiten24 und25 der Schiebehülsen16 bzw.17 ist ein Federmittel26 in Form einer Schraubendruckfeder eingespannt. Als Rastelemente18 ,19 sind je Schiebehülse16 bzw.17 vier Kugeln vorgesehen, die in gleichmäßig, d. h. mit einem Winkelversatz von 90° über den Umfang der Schiebehülsen16 ,17 verteilten Querbohrungen27 gelagert sind. Die gehäusefesten Stützflächen20 ,21 sind als einander zugewandte und sich zueinander aufweitende kreiskegelstumpfförmige Absätze von Umlaufnuten28 bzw.29 ausgebildet, die in die Stufenbohrung14 eingearbeitet sind. Die ebenfalls kreiskegelstumpfförmigen und einander zugewandten aktuatorstiftfesten Stützflächen22 ,23 verjüngen sich zueinander und stellen Übergangsbereiche zwischen einem durchmesserreduzierten Abschnitt30 und zu diesem benachbart verlaufenden zylindrischen Abschnitten31 und32 des Aktuatorstifts9 dar. - Ausgehend von dem in
1 dargestellten Zustand der Stellvorrichtung1 mit dem in seiner Arbeitsposition ausgefahrenen Aktuatorstift9 wird im Folgenden die Funktion der Halte- und Lösevorrichtung sowie das Zusammenspiel der Verstellvorrichtung1 mit der Verschiebenut8 erläutert und anhand der4a bis4d illustriert. In der Arbeitsposition des Aktuatorstifts9 gemäß der mit1 identischen4a ist die von der Schraubendruckfeder26 kraftbeaufschlagte Schiebehülse16 in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts9 arretiert, indem die ersten Rastelemente18 an der gehäusefesten ersten Stützfläche20 sowohl in Verfahrrichtung als auch quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts9 einerseits, andererseits jedoch lediglich an dem Abschnitt31 des Aktuatorstifts9 quer zu dessen Verfahrrichtung abgestützt sind. Demgegenüber stützen sich die zweiten Rastelemente19 der momentan nicht arretierten Schiebehülse17 an der Stufenbohrung14 lediglich quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts9 ab, während sie die aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche23 mit der Kraft der Schraubendruckfeder26 beaufschlagen. Von Reibungseinflüssen abgesehen bedeutet dies, dass der Aktuatorstift9 durch die Kraft der Schraubendruckfeder26 in der Arbeitsposition gehalten wird, wobei sich das erste Ende10 des Aktuatorstifts9 entweder auf dem Nutgrund der Verschiebenut8 oder an einem hier nicht dargestellten Axialanschlag der Stellvorrichtung1 abstützt. - In
4b befindet sich der Aktuatorstift9 in einer in Einfahrrichtung zurück verlagerten Position, die dem Einfahrhub der – nunmehr verdrehten – Verschiebenut8 am Ende ihres Auslaufbereichs11 entspricht. In dieser Position ist die Schiebehülse17 in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts9 arretiert, indem die zweiten Rastelemente19 radial auswärtig verlagert und an der gehäusefesten zweiten Stützfläche21 sowohl in Verfahrrichtung als auch quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts9 einerseits, andererseits jedoch am Abschnitt32 des Aktuatorstifts9 lediglich quer zu dessen Verfahrrichtung abgestützt sind. Demgegenüber stützen sich die ersten Rastelemente18 nach radial einwärtiger Verlagerung sowohl an der gehäusefesten ersten Stützfläche20 als auch an der aktuatorstiftfesten ersten Stützfläche22 in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts9 ab. Folglich wird dieser durch die Kraft der nun weiter gespannten Schraubendruckfeder26 und unabhängig vom Einfluss der Verschiebenut8 weiter in Einfahrrichtung verlagert, wie es in4c in einer Zwischenposition und in4d in einer Endposition innerhalb des eingangs erläuterten Resthubs dargestellt ist. Dieser Endzustand mit vollständig in seiner Halteposition eingefahrenem Aktuatorstift9 ist dann erreicht, wenn eine Ringstirnfläche33 des im Durchmesser gestuft ausgebildeten Aktuatorstifts9 an einer Axialschulter34 der Stufenbohrung14 anschlägt. - Die Neigungen der gehäusefesten ersten Stützfläche
20 und der aktuatorstiftfesten ersten Stützfläche22 sind in diesem Ausführungsbeispiel so gewählt, dass sich die Schraubendruckfeder26 etwa mit 75% ihrer Kraft am Gehäuse13 und mit etwa 25% am Aktuatorstift9 in Einfahrrichtung abstützt. Aufgrund dieser Kraftaufteilung kann die nachfolgend erläuterte Betätigungsvorrichtung15 besonders kleinbauend ausgeführt werden, da die von der Betätigungsvorrichtung15 aufzubringende Lösekraft zum Lösen des Aktuatorstifts9 aus der Halteposition – von Reibungseinflüssen abgesehen – ebenfalls nur etwa 25% der Kraft der Schraubendruckfeder26 betragen muss. Die anhand1 erläuterte Betätigungsvorrichtung15 ist hier als stark vereinfacht dargestellter Elektrohubmagnet35 mit einem Magnetgehäuse36 und einem den Aktuatorstift9 an seinem zweiten Ende37 betätigenden Anker38 ausgebildet. Zum Lösen des Aktuatorstifts9 aus der Halteposition wird der Elektrohubmagnet35 bestromt und der als einteiliges Bauteil mit dem Aktuatorstift9 ausgeführte Anker38 in Ausfahrrichtung verlagert. Der Aktuatorstift9 ist aus seiner Halteposition vollständig gelöst, wenn er über die Stellung gemäß4b geringfügig hinaus ausgefahren ist, so dass sich die in Ausfahrrichtung wirksame Arretierung der Schiebehülse17 löst und der Aktuatorstift9 durch die Kraft der Schraubendruckfeder26 in Ausfahrrichtung verlagert wird, bis die Arbeitsposition gemäß4a erreicht ist. - Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass es zweckmäßig sein kann, die Stirnflächen
24 ,25 der Schiebehülsen16 bzw.17 mit guten Gleiteigenschaften oder alternativ mit einer hier nicht dargestellten Gleitscheibe als Federauflage zu versehen, um die Schraubendruckfeder26 rotativ möglichst weitgehend von den Schiebehülsen16 ,17 zu entkoppeln. Durch diese Maßnahme soll verhindert werden, dass eine durch das Zusammenwirken des Aktuatorstifts9 mit der Verschiebenut8 erzeugte und über den Aktuatorstift9 in die Stellvorrichtung1 eingeleitete Rotation über die Rastelemente18 ,19 und die Schiebehülsen16 ,17 auf die Schraubendruckfeder26 übertragen wird und diese unzulässig verdrillt. -
- 1
- Stellvorrichtung
- 2
- Ventiltrieb
- 3
- Trägerwelle
- 4
- Nockenstück
- 5
- Nocken
- 6
- Nocken
- 7
- Gaswechselventil
- 8
- Verschiebenut
- 9
- Aktuatorstift
- 10
- erstes Ende des Aktuatorstifts
- 11
- Auslaufbereich der Verschiebenut
- 12
- Zylinderflächenabschnitt
- 13
- Gehäuse
- 14
- Stufenbohrung
- 15
- Betätigungsvorrichtung
- 16
- erstes Druckstück
- 17
- zweites Druckstück
- 18
- erstes Rastelement
- 19
- zweites Rastelement
- 20
- gehäusefeste erste Stützfläche
- 21
- gehäusefeste zweite Stützfläche
- 22
- aktuatorstiftfeste erste Stützfläche
- 23
- aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche
- 24
- Stirnseite der Schiebehülse/des ersten Druckstücks
- 25
- Stirnseite der Schiebehülse/des zweiten Druckstücks
- 26
- Federmittel/Schraubendruckfeder
- 27
- Querbohrung
- 28
- Umlaufnut
- 29
- Umlaufnut
- 30
- durchmesserreduzierter Abschnitt des Aktuatorstifts
- 31
- Abschnitt des Aktuatorstifts
- 32
- Abschnitt des Aktuatorstifts
- 33
- Ringstirnfläche des Aktuatorstifts
- 34
- Axialschulter der Stufenbohrung
- 35
- Elektrohubmagnet
- 36
- Magnetgehäuse
- 37
- zweites Ende des Aktuatorstifts
- 38
- Anker
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 03/021612 A1 [0002]
- - DE 102004021376 A1 [0003, 0024]
- - DE 19611641 C1 [0005, 0024]
Claims (11)
- Stellvorrichtung (
1 ) mit einem Gehäuse (13 ) sowie einem im Gehäuse (13 ) gelagerten, relativ zum Gehäuse (13 ) aus einer eingefahrenen Halteposition in eine Arbeitsposition ausfahrbaren und von einem Federmittel (26 ) in Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagten Aktuatorstift (9 ) zur Verstellung eines mit der Stellvorrichtung (1 ) zusammenwirkenden Maschinenteils, das eine mit einem ersten Ende (10 ) des Aktuatorstifts (9 ) in dessen Arbeitsposition zusammenwirkende Verschiebenut (8 ) aufweist, die den Aktuatorstift (9 ) zurück in dessen Halteposition verlagert, wobei die Stellvorrichtung (1 ) eine ansteuerbare Halte- und Lösevorrichtung zum Halten des Aktuatorstifts (9 ) in der Halteposition und zum Lösen des Aktuatorstifts (9 ) aus der Halteposition aufweist, gekennzeichnet durch die zumindest folgende Merkmale aufweisende Halte- und Lösevorrichtung: – ein erstes Druckstück (16 ) und ein zweites Druckstück (17 ), wobei das Federmittel (26 ) zwischen einander zugewandten Stirnseiten (24 ,25 ) der Druckstücke (16 ,17 ) eingespannt ist und wobei die Druckstücke (16 ,17 ) relativ zum Gehäuse (13 ) und relativ zum Aktuatorstift (9 ) in Verfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) verlagerbar sind; – eine gehäusefeste erste Stützfläche (20 ) und eine gehäusefeste zweite Stützfläche (21 ); – eine aktuatorstiftfeste erste Stützfläche (22 ) und eine aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche (23 ); – zumindest ein im ersten Druckstück (16 ) quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) verschieblich gelagertes erstes Rastelement (18 ) und zumindest ein im zweiten Druckstück (17 ) quer zur Verfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) verschieblich gelagertes zweites Rastelement (19 ) sowie – zum Lösen des Aktuatorstifts (9 ) aus der Halteposition, eine ansteuerbare und den Aktuatorstift (9 ) in dessen Ausfahrrichtung verlagernde Betätigungsvorrichtung (15 ), wobei in der Halteposition des Aktuatorstifts (9 ) das erste Rastelement (18 ) die aktuatorstiftfeste erste Stützfläche (22 ) in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) kraftbeaufschlagt, während das zweite Rastelement (19 ) an der gehäusefesten zweiten Stützfläche (21 ) abgestützt ist und das zweite Druckstück (17 ) in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) arretiert, und wobei in der Arbeitsposition des Aktuatorstifts (9 ) das zweite Rastelement (19 ) die aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche (23 ) in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) kraftbeaufschlagt, während das erste Rastelement (18 ) an der gehäusefesten ersten Stützfläche (20 ) abgestützt ist und das erste Druckstück (16 ) in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) arretiert. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenteil als auf einer Trägerwelle (3 ) drehfest und längsverschiebbar angeordnetes Nockenstück (4 ) eines hubvariablen Ventiltriebs (2 ) einer Brennkraftmaschine ausgebildet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (26 ) als Schraubendruckfeder ausgebildet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13 ) eine den Aktuatorstift (9 ) lagernde Stufenbohrung (14 ) mit einer Axialschulter (34 ) aufweist, welche Axialschulter (34 ) als Endanschlag für eine Ringstirnfläche (33 ) des im Durchmesser gestuft ausgebildeten Aktuatorstifts (9 ) in dessen Halteposition dient. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Druckstück (16 ) und das zweite Druckstück (17 ) jeweils als hohlzylindrische Schiebehülse mit einer das erste Rastelement (18 ) bzw. das zweite Rastelement (19 ) lagernden Querbohrung (27 ) ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 5, dass in den Schiebehülsen (16 ,17 ) jeweils gleichmäßig über deren Umfang verteilte Rastelemente (18 ,19 ) gelagert sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dass das erste Rastelement (18 ) und das zweite Rastelement (19 ) jeweils als Kugel ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach den Ansprüchen 6 und 7, dass in den Schiebehülsen (16 ,17 ) jeweils drei Kugeln gelagert sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäusefeste erste Stützfläche (20 ), die gehäusefeste zweite Stützfläche (21 ), die aktuatorstiftfeste erste Stützfläche (22 ) und die aktuatorstiftfeste zweite Stützfläche (23 ) kreiskegelstumpfförmig ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (15 ) als Elektrohubmagnet (35 ) mit einem den Aktuatorstift (9 ) an seinem zweiten Ende (37 ) betätigenden Anker (38 ) ausgebildet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuatorstift (9 ) und der Anker (38 ) als einteiliges Bauteil ausgebildet sind.
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