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Die
Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand, das heißt ein neues selektives Epoxidierungs-Verfahren
zur Herstellung von dem Epothilonderivat der Formel I. Das erfindungsgemäße
Verfahren liefert die Zielverbindung der Formel I in hoher chemischer
und diastereomerer Reinheit, sehr guten Ausbeuten und erlaubt die
Herstellung im großen Maßstab.
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Von
Höfle
et al. wird die cytotoxische Wirkung der Naturstoffe Epothilon
A (R = Wasserstoff) und Epothilon B (R = Methyl)
z. B. in
Angew. Chem.
1996, 108, 1671–1673, beschrieben. Epothilone
sind Vertreter einer Klasse von vielversprechenden Antitumormitteln,
die als potent gegen eine Reihe von Krebslinien getestet wurden.
Eine Übersicht zu den Synthesen ist z. B. von
J.
Mulzer in Monatsh. Chem. 2000, 131, 205–238 beschrieben
worden. Diese Mittel weisen den gleichen biologischen Wirkungsmechanismus
wie Paclitaxel und andere Taxane auf (zu Paclitaxel siehe
D.
G. I. Kingston, Chem. Commun. 2001, 867–880).
Im Unterschied zu diesen sind Epothilone aktiv gegen eine Reihe
von resistenten Zelllinien (siehe
S. J. Stachel et al.,
Curr. Pharmaceut. Design 2001, 7, 1277–1290;
K.-H.
Altmann, Curr. Opin. Chem. Biol. 2001, 5, 424–431).
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Wegen
der in-vitro-Selektivität gegenüber Brust- und
Darmzelllinien und ihrer im Vergleich zu Taxol deutlich höheren
Aktivität gegen P-Glycoprotein bildende, multiresistente
Tumorlinien sowie ihre gegenüber Taxol verbesserten physikalischen
Eigenschaften, z. B eine um den Faktor 30 höhere Wasserlöslichkeit,
ist diese neuartige Strukturklasse für die Entwicklung
eines Arzneimittels zur Therapie maligner Tumoren besonders interessant.
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Es
wurden eine ganze Reihe von synthetisch modifizierten Epothilonderivaten
hergestellt, unter anderen auch solche, die anstelle der Methylthiazolmethylvinyl-Seitenketten
eine aromatische bzw. eine heteroaromatische Gruppierung in 1-Position
tragen.
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Epothilon-Derivate
mit annellierten aromatischen Heterocyclen in der 1-Position sind
in der Patentliteratur bekannt z. B. aus Schering AG,
WO 00/66589 und Novartis
WO 2000/037473 . Da es
sich bei diesen Verbindungen um sehr potente Antitumormittel handelt,
ist es von hohem Interesse eine ökonomische und effiziente
Synthese dieser Strukturklasse in Händen zu haben.
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Unter
den in der Schering-Anmeldung
WO
00/66589 beschriebenen Verbindungen zeichnete sich besonders
die Verbindung (I) aus:
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Aufgrund
der herausragenden tierexperimentellen Daten wurde diese Verbindung
zur Entwicklung ausgewählt. Die Verbindung befindet sich
zur Zeit in der klinischen Prüfung. Die Synthese ist in Angewandte Chemie,
Int. Ed. (2006), 45 (47), 7942 beschrieben.
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Es
bestand ein hoher Bedarf nach einer selektiven Methode zur Epoxidierung
der trisubstituierten Doppelbindung in 12,13-Position,
da mit den im Stand der Technik
beschriebenen Verfahren (siehe unten) zum einen eine relativ moderate
Selektivität (im Mittel 7–10:1 alpha/beta Epoxid),
sowie ein zusätzlicher Angriff des Epoxidierungsreagenzes
auf die exo-Doppelbindung zu beobachten ist.
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Eine
Epoxidierung der Exo-Doppelbindung (III) führt in einer
unmittelbaren Folgereaktion zu den nachfolgend genannten unerwünschten
Verunreinigungen (IIIa + IIIb). Diese Verunreinigungen können
aus dem Produkt der Formel I (durch Überoxidation) oder
auch schon aus dem Alken II entstehen:
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Aufgrund
der moderaten Selektivität der beschriebenen Epoxidierungsmethoden
ist neben der Zielverbindung I auch das Beta-Isomer (Ia) in der
Reaktionsmischung vorhanden, aus dem ebenfalls in analoger Weise
entsprechende Verunreinigungen entstehen. Die Abtrennung all dieser Nebenprodukte
ist mühsam und erfolgt durch eine schwierige, aufwendige
und Kosten intensive Chromatographie.
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Es
sind mittlerweile zahlreiche Methoden zur Epoxidierung von Epothilonen
publiziert. In der Literatur sind im wesentlichen die nachfolgend
genannten Epoxidierungsmittel zur Epoxidierung von Epothilon-Derivaten
beschrieben:
Reagenz | Literatur | Ausbeuten
(Selektivitäten) |
DMDO
(2,2-Dimethyldioxiran) | JACs,
2001, 5407 | 78% |
| JACS
2000, 10521 | 97% |
| Tettrahedron
Lett. 2001, 6785 | 100% |
| JACS,
1999, 7050 | 80% |
| Angewandte
Chemie, 1998, 2821 | 98% |
| JOC,
1999, 684 | 78% |
2-Trifluormethyl-2-methyl-dioxiran | Chem.
Commun. 1997, 2343 | 20%/55% |
| Chem.
Eur. J., 1997, 1971 | 76%
(8:1) |
Review
zum Reagenz: | | 60%
(2:1) |
Acc.
Chem. Rev. 2004, 37, 497–505 | JACS,
2001, 5249 | 60% |
| Org.
Lett. 2001, 3607 | 56% |
| JACS,
1997, 7974 | 85%
(5:1) |
MCPBA | JACS,
1997, 7974 | 66%
(5:1) |
(Metachlorperbenzoe
säure) | Chem.
Europ. J. 1997, 1971 | 34%/38% |
| Org.
Biomol. Chem. 2004, 127 | 55% |
| Org.
Lett. 2001, 2221 | 65% |
Shi-Katalysator/Oxone | Angew.
Chem. 2005, 117, 7636 | 65%
(5:1) |
Review: Synthesis,
2000, No. 14, 1979–2000 Acc. Chem. Res. 2004,
37, 488–496 | Anwendung
auf ZK EPO ausgehend vom Dialken II | 63% (5:1) |
Methyltrioxorhenium
(MTO) | Angew.
Chem. 2005, 117, 7636 und Bioorganic Med. Chem. 10 (2000), 2765 | 9–10:1 |
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Alle
diese Reagenzien haben den Nachteil, dass neben einer schlechten α/β-Selektivität
am Epoxid auch ein massiver Angriff auf die Exo-Doppelbindung erfolgt
(teilweise >> 5%), das heißt,
dass auch die Regioselektivität zu wünschen übrig
lässt. Die Folge sind massive Ausbeute-Verluste in der
letzten Synthesestufe. Angesichts des schon sehr wertvollen Dialkens
(II), das über viele Stufen hergestellt wurde, ist der
Verlust jedes Prozentes an Produkt im letzten Schritt sehr unökonomisch.
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Die
einzig praktikable Methode, die auch in den Pilot-Plant-Maßstab übertragen
wurde, ist die Verwendung von Dimethyldioxiran (DMDO in Aceton)
bei tiefer Temperatur und hoher Verdünnung:
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Obwohl
in vielen Publikationen relativ hohe Ausbeuten beschrieben sind
(siehe oben), ist diese Methode aber für unser Substrat
nicht zufrieden stellend. Die in diesem Verfahren erzielten Selektivitäten
lagen bei 7–7,6:1 (α/β), die Ausbeuten
nach Isolierung der Reinverbindung lagen im Labor (kleine Ansätze)
bei 71% der Theorie (nach Chromatographie und Kristallisation),
im Betriebsmaßstab jedoch lediglich bei 64% d. Th..
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In
zwei Publikation von Altmann (Angew. Chem. 2005, 117, 7636 und Bioorg.
Med. Chem. Lett. 10 (2000), 2765) ist die Verwendung von
katalytischen Mengen Methyltrioxorhenium (MTO) in Kombination mit Pyridin
und Wasserstoffperoxid (als Sauerstoff-Quelle) beschrieben.
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Die
in diesen Publikationen beschriebenen Beispiele enthalten keine
zusätzlichen exo-Doppelbindungen vom Typ der Verbindung
der Formel I, jedoch ist im Fall des Epothilon B noch eine zusätzliche
Doppelbindung vorhanden, die in Konjugation mit dem Thiazol-Ring
steht und von der bekannt ist, dass sie aufgrund der niedrigen Elektronendichte
(elektronenarme Doppelbindung, da in Konjugation zum Aromaten) auch
von anderen Epoxidierungs-Reagenzien nicht angegriffen wird. Die
erzielten Selektivitäten liegen mit 9–10:1 in
einem moderaten Bereich bei Ausbeuten von 37–72% d. Th..
Die Reaktionen sind bei Raumtemperatur durchgeführt und
eine Verlängerung der Reaktionszeit führt zu Ausbeuteverlusten.
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Im
Stand der Technik sind keine Umsetzungen mit wässrigem
H2O2 bei tiefen
Temperaturen unter –10°C beschrieben, weil der
Fachmann davon ausgeht, dass unter den Bedingungen das Reagenz gefriert
und nicht mehr reagieren kann. Wir haben aber überraschenderweise
gefunden, dass selbst bei Temperaturen von bis zu –60°C
noch Umsetzungen stattfinden, obwohl das Reagenz in gefrorenem Zustand
in der Lösung vorhanden ist.
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Der
Versuch, die Methode von Altmann dennoch für die Herstellung
der Verbindung der Formel I zu verwenden, indem man beispielsweise
die Temperatur erniedrigt, war jedoch nicht zufrieden stellend,
da die Selektivitäten in allen Fällen < 10:1 (α/β)
waren. Außerdem wurden ebenfalls die oben genannten Verunreinigungen
(ca. 2–4%) beobachtet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die
erhaltenen Ergebnisse:
Temperatur | Umsatz | Selektivität | Reaktionszeit |
–50°C | 90% | 9,8:1 | 12
h |
–40°C | 96% | 9,2:1 | 5
h |
–30°C | 99% | 8,6:1 | 5
h |
–20°C | 99% | 7,4:1 | 3
h |
–10°C | 99% | 6,7:1 | 3
h |
0°C | 99% | 6,5:1 | 3
h |
RT
(20°C) | 99% | 5,1:1 | 3
h |
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Die
Verwendung von MTO als Epoxidierungs-Katalysator, auch in Kombination
mit verschiedensten Pyridin-Derivaten ist an und für sich
schon seit langem bekannt:
- Chem. Eur. J. 2002, 8,
No. 13, 3053
- Chem. Commun. 200, 1165
- Tettrahedron Letters 40 (1999), 3991
- JACS 1997, 119, 11536
- JACS 1997, 119, 6189
- Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 30 (1991) No. 12, 1638
- JOC 2000, 65, 5001 und 8651
- J. Organometallic Chemistry 555 (1998), 293
- JACS 1998, 120, 11335
- Monographie: „Aziridines and Epoxides in Organic
Synthesis", Andrei K. Yudin, Wiley-VCH Verlag GmBH&Co. KGaA 2006,
S. 185–228, sowie die dort zitierte Literatur.
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Die
Reaktion wird aber in den meisten Fällen bei Raumtemperatur
durchgeführt. Es können sowohl tri-, als auch
di- und mono-substituierte Doppelbindungen mit dieser Methode epoxidiert
werden.
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Jedoch
sind diastereoselektive Epoxidierungen mit hohen Selektivitäten
(z. B. an Naturstoffen, z. B. vom Epothilon-Typ) nicht beschrieben.
Die oben zitierte Publikation von Altmann ist die erste Anwendung
des MTO-Reagenzes für die selektive Herstellung von Epothilonen
und stellt damit den nächsten Stand der Technik im Hinblick
auf die Verwendung von MTO da.
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Es
war daher die Aufgabe, eine neue Methode bereitzustellen, die es
erlaubt, das Epothilonderivat der Formel I in hoher α/β-Selektivität,
hoher Regioselektivität, hoher Reinheit des Rohproduktes,
und hoher Ausbeute im Pilot-Maßstab herzustellen, so dass
eine aufwändige chromatographische Abtrennung der oben
beschriebenen Nebenprodukte vermieden wird.
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Die
vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe und beschreibt
ein neues Verfahren zur Herstellung dieses Epothilonderivates der
Formel I ausgehend vom ebenfalls literaturbekannten Dialken der
Formel II
das durch Epoxidierung der
trisubstituierten Doppelbindung unter Verwendung von Methyltrioxorhenium
in einem aprotischen Lösungsmittel bei tiefer Temperatur
in hoher Selektivität erhalten wird.
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Dieses
gelingt überraschender Weise besonders gut unter Verwendung
einer Kombination von Methyltrioxorhenium (MTO) mit substituierten
Pyridinen, insbesondere mit 4-Cyanopyridin und wässriger
Wasserstoffperoxid-Lösung in einem aprotischen Lösungsmittel
bei tiefer Temperatur.
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Die
Verbindung der Formel (I) wird aus dem Dialken der Formel II,
durch
Umsetzung
- – in einem aprotischen Lösungsmittel,
insbesondere einem chlorierten Kohlenwasserstoff, bevorzugt Dichlormethan
oder deren Mischungen mit niedrig siedenden Alkanen, Trifluortoluol
oder Toluol als Lösungsmittel
- – in Konzentrationen von 5 fach („5 fach"
bedeutet: 1 g Dialken in 5 ml Lösungsmittel) bis 50 fach
(1 g Dialken in 50 ml Lösungsmittel), bevorzugt 5–20
fach, besonders bevorzugt 10 fach,
- – unter Verwendung von 6–36 mol%, bevorzugt
10–20 mol%, besonders bevorzugt 18 mol%,
- – eines substituierten Pyridins, bevorzugt eines elektronenarmen
substituierten Pyridins, besonders bevorzugt 4-CN-Pyridin,
- – sowie 1–7 mol% Methyltrioxorhenium, bevorzugt
1–5%, besonders bevorzugt 3%, und
- – 2–5 Equivalente (eq)., bevorzugt 3–4
eq., besonders bevorzugt 3 eq. von 10–60%iger wässriger
Wasserstoffperoxid-Lösung, bevorzugt 30–35%,
- – bei Reaktions-Temperaturen von –60°C
bis –20°C, bevorzugt bei –55°C
bis –35°C, besonders bevorzugt bei –50°C,
- – bei Reaktionszeiten von 20–120 h, bevorzugt
40–80 h, besonders bevorzugt 50–70h
erhalten.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung stellt das oben beschriebene
Verfahren dar, wenn alle zuerst genannten Bedingungen miteinander
kombiniert werden.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung stellt das oben beschriebene
Verfahren dar, wenn alle bevorzugten Bedingungen miteinander kombiniert
werden.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung stellt das oben beschriebene
Verfahren dar, wenn alle besonders bevorzugten Bedingungen miteinander
kombiniert werden, wobei, falls kein besonders bevorzugter Bereich
angegeben ist, der bevorzugte Bereich kombiniert werden soll.
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Eine
besondere Ausführungsform der Erfindung ist Verfahren zur
Herstellung der Verbindung der Formel (I),
wenn das Dialken der Formel
(II),
in Dichlormethan als Lösungsmittel
in Konzentrationen von 1 g Dialken in 10 ml Lösungsmittel,
unter
Verwendung von 18 mol% 4-CN-Pyridin
sowie 3% Methyltrioxorhenium,
und 3 eq 10–60%iger wässriger Wasserstoffperoxid-Lösung,
bei
Reaktions-Temperaturen von –60° bis –20°C
bei
Reaktionszeiten von 50–70 h umgesetzt wird.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Umsetzung
bei Temperaturen von –55 bis –35°C.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung betragen die Reaktionszeiten
40 bis 80 Stunden.
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Es
können auch andere Lösungsmittel, wie 1,2 Dichlorethan,
Chloroform und deren Mischungen mit Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan
oder anderen niedrig siedenden Alkanen in unterschiedlichen Verhältnissen,
sowie aromatische Lösungsmittel (Arylalkane) wie z. B.
Toluol, Trifluorotoluol verwendet werden. Auch kann Dichlormethan
in Mischungen mit den oben genannten Alkanen und Arylalkanen eingesetzt
werden.
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Unter
niedrig siedenden Alkanen sind geradkettige und verzweigte Alkane
und Cycloalkane mit Siedepunkten von ca. 35°C bis 100°C
zu verstehen.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung wird das Lösungsmittel
ausgewählt aus der Gruppe Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan,
Chloroform, und deren Mischungen mit Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan,
Toluol oder Trifluortoluol. In einer Ausführungsform der
Erfindung wird das Lösungsmittel ausgewählt aus
der Gruppe der Mischungen von Dichlormethan mit Pentan, Hexan, Heptan,
Cyclohexan, Toluol, oder Trifluorotoluol.
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Neben
4-Cyano-Pyridin können als alternative Pyridin-Katalysatoren
auch z. B.
verwendet
werden,
bevorzugt sind
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Besonders
bevorzugt wird 4-CN-Pyridin.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung wird 30–35%ige
wässrige Wasserstoffperoxidlösung eingesetzt.
In einer Ausführungsform der Erfindung werden 3–4 Äquivalente
Wasserstoffperoxid bezogen auf das Dialken eingesetzt.
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In
manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Wasserstoffperoxid
durch der Harnstoff-Wasserstoffperoxid-Komplex (UHP) zu ersetzen
(Lit. Angew. Chemie 1991, 103, 1706 und Angew.
Chemie, 1996, 108, 578).
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In
einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die
Menge an substituiertem Pyridin 10–20 mol%., wobei die
Menge bezogen ist auf das Dialken.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die
Menge an Methyltrioxorhenium 1–5 mol%, wobei die Menge
bezogen ist auf das Dialken.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung ist eines der Verfahren wie
vorhergehend beschrieben, wobei die Reaktionstemperatur –60°C
bis –20°C beträgt.
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Eine
weitere Ausführungsform ist das Verfahren wie vorhergehend
beschrieben, wobei die Reaktionszeiten zwischen 20–120
h betragen.
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Eine
weitere Ausführungsform ist eines der Verfahren wie vorhergehend
beschrieben, wobei die Konzentrationen der Verbindung der Formel
II von 1 g in 5 ml Lösungsmittel bis 1 g in 50 ml Lösungsmittel
betragen.
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Eine
weitere Ausführungsform ist eines der Verfahren wie vorhergehend
beschrieben, wobei das Dialken in Konzentrationen von 1 g in 5 ml
Lösungsmittel bis 1 g in 20 ml Lösungsmittel vorliegt.
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Zur
Aufarbeitung wird mit einem dem Fachmann bekannten Reduktionsmittel,
wie z. B. Natriumthiosulfat, Natriumsulfit, Vitamin C etc. das überschüssige
Wasserstoffperoxid vernichtet und anschließend mit Wasser,
sowie wässrigen, sauren Lösungen (zur extraktiven
Entfernung des Pyridin-Katalysators) von z. B. KHSO4,
H2SO4, HCl, Phosphorsäure,
Methansulfonsäure, TFA, Citronensäure in Wasser
gewaschen. Gegebenenfalls kann final mit gesättigter aqu.
NaCl-Lösung gewaschen werden und anschließend über Magnesiumsulfat
oder Natriumsulfat getrocknet und dann im Vakuum das Lösungsmittel
abdestilliert werden. Der Rückstand wird durch Chromatographie
aufgereinigt und anschließend ZK EPO durch eine Kristallisation
endgereinigt und isoliert. Es kann aber auch über eine
kurze Kieselgelschicht filtriert werden (Abtrennung des Pyridin-Katalysators)
und anschließend direkt kristallisiert werden. Die erzielten
Ausbeuten liegen bei 80–90%.
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Es
kann überraschenderweise auf die chromatographische Aufreinigung
verzichtet werden und das Rohprodukt direkt in die End-Kristallisation
eingesetzt werden.
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Die
auf oben beschriebene Weise erhaltenen Rohprodukte besitzen bereits
eine sehr hohe Reinheit. Die erzielten Umsetzungen zeichnen sich
durch sehr hohe Selektivitäten aus. Im Falle einer Reaktionstemperatur
von –50°C konnte eine Selektivität von
bis zu 57:1 (α/β) erhalten werden. Die Bildung
der Nebenprodukte aus dem exo-Angriff der Doppelbindung wird fast
gar nicht mehr beobachtet (Summe Verunreinigungen dieses Typs: < 0,1% im Rohprodukt).
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Der
Rheniumgehalt einer so hergestellten Verbindung der Formel I liegt << 7 ppm (LOD*: 7 ppm) (*level of detection;
Methode: ICP-OES). Ob Mengen, die kleiner als 7 ppm liegen, nachgewiesen
werden können, hängt davon ab, wie groß die
Menge an Epothilonderivat ist, die für die Messung zur
Verfügung gestellt wird. Je größer die
Menge Epothilonderivat ist, desto eher ist auch ein Gehalt von weniger
als 7 ppm Rhenium nachweisbar.
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Das
Vorkommen von Rhenium in der Erdkruste liegt nach Rutherford online
2006 bei 0,0004 ppm.
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Da
das Endprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens
noch Rhenium enthalten kann, ist ein weiterer Aspekt der Erfindung
auch ein Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das noch Rhenium enthält.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist das Produkt der Formel I enthaltend mehr
als 0,0004 ppm Rhenium.
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In
einer Ausführungsform enthält das Endprodukt > 0,0004 ppm bis 7 ppm
Rhenium.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält das Endprodukt > 0,0004 ppm bis 1 ppm
Rhenium.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist das Produkt der Formel I enthaltend Rhenium
im Bereich von 0,01 ppm bis 30 ppm.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist das Produkt der Formel I enthaltend
Rhenium im Bereich von 0,1 ppm bis 30 ppm.
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In
einer Ausführungsform enthält das Reaktionsprodukt
1 ppm bis zu 30 ppm Rhenium.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält das Endprodukt ≤ 7
ppm bis 30 ppm Rhenium.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält das Endprodukt
0,01 ppm bis 7 ppm Rhenium.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält das Endprodukt
0,01 ppm bis 1 ppm Rhenium.
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In
manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, anstelle
des durch Chromatographie aufgereinigten sauberen Dialkens II, auch
direkt das Rohprodukt dieser Verbindung II in die Epoxidierung einzusetzen, wodurch
die Gesamtausbeute über beide Stufen insgesamt unerwarteter
Weise noch gesteigert werden kann.
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Das
neue Verfahren erlaubt es ZK-EPO in hoher Diastereselektivität
und Ausbeute und Reinheit herzustellen. Das Verfahren ist einfach
in der Handhabung und erlaubt das Up-Scaling in den Multi-kg Bereich. Es
hat den großen Vorteil, neben den im Stand der Technik
beschriebenen Methoden, dass keine kostbare Substanz durch Angriff
auf die exo-Doppelbindung verloren geht. Daher ist dieses Verfahren
als sehr praktikable und ökonomisch wertvolle Methode einzustufen.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung
des Erfindungsgegenstandes, ohne diesen darauf einschränken
zu wollen:
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Beispiel
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1,000
kg Dialken der Formel II (hergestellt nach
WO 00/66589 ), 14,17 g (3 mol%) Methyltrioxorhenium und
35,5 g (18 mol%) 4-Cyanopyridin werden in 10 Liter Dichlormethan
gelöst and anschließend auf –50°C abgekühlt.
Man gibt 579 ml 30%ige aqu. Wasserstoffperoxidlösung (3
eq.) zu und rührt ca. 70 Stunden bei –50°C.
Die Reaktion wird gegen Ende mittels HPLC verfolgt. Ist das Edukt
(II) unter 1% wird die Reaktion durch Zugabe von 580 ml 20%iger
aqu. Natriumthiosulfat-Lösung gequenscht. Anschließend
werden weitere 7000 ml Thiosulfatlösung zugegeben und auf
+10°C erwärmt. Man rührt eine Stunde
bei +10°C, trennt die organische Phase ab und extrahiert
die Wasserphase mit 5000 ml Dichlormethan nach. Die vereinigten
organischen Phasen werden 5000 ml gesättigter aqu. Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Phase wird im Vakuum eingeengt. Der Rückstand
wird über eine Kieselgelschicht filtriert
(Laufmittel:
Gradient aus Dichlormethan/Essigsäureethylester).
Ausbeute:
877 g (85% d. Th., α/β = 57:1)
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Nach
Umkristallisation aus Hexan/Toluol erhält man 824, 3 g
(80% der Theorie bezogen auf II) farblose Kristalle.
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Reinheit
nach HPLC (100%-Methode): 100%, es werden keine Verunreinigungen > 0,05% nachgewiesen.
Das β-Isomer wurde vollständig abgetrennt
Rheniumgehalt: < 7 ppm (LOD: 7 ppm)
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Elementaranalyse:
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- Ber. C 66,27% H 7,60% N 2,58% S 5,90%
- Gef. C 66,19% H 7,71% N 2,54% S 5,85%
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Drehwert:
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- [alpha]D 20: –73.2° (c
= 0.514, CHCl3).
- 1H-NMR (300 MHz, CDCl3)
Delta = 0.98 (3H), 1.02 (3H), 1.23 (3H), 1.25–1.78 (7H),
1.31 (3H), 2.15–2.31 (3H), 2.44–2.68 (4H), 2.84
(3H), 2.91 (1H), 3.60 (1H), 3.70 (1H), 4.20 (1H), 4.40 (1H), 5.01
(1H), 5.06 (1H), 5.73 (1H), 6.19 (1H), 7.36 (1H), 7.82 (1H), 7.94
(1H) ppm.
- 13C-NMR (300 MHz, CDCl3)
Delta = 219.7 (s, C-9), 170.5 (s, C-5), 168.2 (s, C-Aryl), 153.5
(s, C-Aryl), 137.2 (s, C-Aryl), 135.8 (d, =CH-Allyl), 135.3 (s,
C-Aryl), 122.7 (d, C-Aryl), 121.7 (d, C-Aryl), 119.7 (d, C-Aryl),
117.1 (t, =CH2-Allyl), 77.0 (d, C-11), 74.3
(d, C-3), 74.3 (d, C-7), 60.9 (s, C-16), 60.0 (d, C-1), 52.2 (s,
C-8), 51.3 (d, C-10), 38.6 (t, C-6), 34.8 (d, C-12), 34.3 (t, C-2),
34.1 (t, CH2-Allyl), 31.3 (t, C-15), 29.6
(t, C-13), 22.5 (q, CH3an C-8), 22.1 (t,
C-14), 22.1 (q, CH3 an C-16), 20.2 (q, CH3-Aryl), 19.2 (q, CH3 an
C-8), 17.9 (q, CH3 an C-12) ppm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 00/66589 [0005, 0006, 0063]
- - WO 2000/037473 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Höfle
et al. [0002]
- - Angew. Chem. 1996, 108, 1671–1673 [0002]
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- - D. G. I. Kingston, Chem. Commun. 2001, 867–880 [0002]
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