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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Diagnose eines eine Abgasbehandlungsvorrichtung
zum Konvertieren wenigstens einer unerwünschten Abgaskomponente enthaltenden
Abgasbereichs einer Brennkraftmaschine und von einer Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens nach der Gattung der nebengeordneten Ansprüche.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch ein Steuergerätprogramm sowie ein Steuergerät-Programmprodukt.
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In
der
DE 44 26 020 A1 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem die Funktionsfähigkeit
eines in einem Abgasbereich einer Brennkraftmaschine angeordneten
Katalysators überwacht
wird. Die Überwachung
wird anhand der Temperaturerhöhung
durchgeführt,
die durch die exotherme Umsetzung oxidierbarer Abgasbestandteile
im Katalysator auftritt. Ermittelt werden zwei Temperatursignale,
wobei das erste Temperatursignal auf einer Messung der Temperatur
stromabwärts
nach dem Katalysator beruht und das zweite Temperatursignal mit
Hilfe eines Modells berechnet wird.
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In
der
DE 103 58 195
A1 ist ein Verfahren zur Überwachung eines in einem Abgasbereich
einer Brennkraftmaschine angeordneten Bauteils beschrieben, bei
dem das Tiefpassverhalten, welches durch die Wärmekapazität des Bauteils be stimmt ist, überprüft wird
durch eine Bewertung eines Maßes
einer ersten Abgastemperatur, die vor dem zu überwachenden Bauteil auftritt,
und einer zweiten Abgastemperatur, die von einem Temperatursensor
nach dem zu überwachenden
Bauteil erfasst wird. Das beschriebene Verfahren ermöglicht eine Überwachung des
Bauteils, beispielsweise eines Katalysators und/oder eines Partikelfilters,
auf eine Veränderung, die
beispielsweise bei einer unzulässigen
Manipulation – im
Extremfall einem vollständigen
Entfernen – aufgetreten
sein kann. Die Überwachung
erfolgt entweder im Rahmen von Kontrollen, die im Hinblick auf die
Einhaltung von Abgasnormen durchgeführt werden müssen, oder
während
des normalen Betriebs der Brennkraftmaschine.
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Aus
der
DE 10 2004
031 624 A1 sind ein Verfahren zum Betreiben eines zur Reinigung
des Abgases einer Brennkraftmaschine verwendeten Katalysators und
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens bekannt geworden, die eine Steuerung oder Regelung
eines Reagenzmittel-Füllstands
im Katalysator auf einen vorgegebenen Speichersollwert vorsehen.
Die gezielte Vorgabe des Speichersollwerts stellt einerseits sicher,
dass in instationären Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine eine ausreichende Menge an Reagenzmittel zur
möglichst vollständigen Beseitigung
wenigstens einer unerwünschten
Abgaskomponente zur Verfügung
steht und dass andererseits ein Reagenzmittelschlupf vermieden wird.
Beschrieben ist ein Modell des Katalysators, das den Reagenzmittel-Füllstand im Katalysator anhand
des in den Katalysator einströmenden Reagenzmittelstroms,
gegebenenfalls des in den Katalysator einströmenden NOx-Massenstroms, gegebenenfalls des den
Katalysator verlassenden NOx-Massenstroms
und gegebenenfalls eines Reagenzmittelschlupfs ermittelt.
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In
der
DE 10 2005
014 662 A1 sind ein Verfahren zur Diagnose eines eine Abgasbehandlungsvorrichtung
zum Konvertieren wenigstens einer unerwünschten Abgaskomponente enthaltenden
Abgasbereichs einer Brennkraftmaschine und eine Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens beschrieben, bei denen ein Maß für die momentane Konvertierung der
unerwünschten
Abgaskomponente aus einer stromaufwärts vor der Abgasbehandlungsvorrichtung ermittelten
und stromabwärts
nach der Abgasbehandlungsvorrichtung gemessenen Abgaskomponente
ermittelt wird. Als Abgaskomponente sind beispielsweise die NOx-Konzentration oder
der NOx-Massenstrom vorgesehen. Sofern das Maß für die momentane Konvertierung
einen Schwellenwert unterschreitet, der beispielsweise fest oder
in Abhängigkeit
von Betriebskenngrößen der
Brennkraftmaschine und/oder Kenngrößen des Abgases vorgegeben
sein kann, wird ein Fehlersignal bereitgestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur zuverlässigen Diagnose
eines eine Abgasbehandlungsvorrichtung zum Konvertieren wenigstens
einer unerwünschten
Abgaskomponente enthaltenden Abgasbereichs einer Brennkraftmaschine
und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
mit den Merkmalen des unabhängigen
Verfahrensanspruchs weist den Vorteil auf, dass eine Mittelwertbildung
bei der Ermittlung eines Maßes
für die
Konvertierung wenigstens einer unerwünschten Abgaskomponente die
Zuverlässigkeit
der Diagnose dadurch erhöht,
dass transiente Vorgänge
in der Brennkraftmaschine und im Abgasbereich sowie Störungen bei der
Ermittlung bzw. Messung von Eingangsgrößen zur Ermittlung des Maßes für die Konvertierung
das Ergebnis der Diagnose nicht verfälschen.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ermöglicht
eine Diagnose nicht nur der Abgasbehandlungsvorrichtung an sich,
sondern darüber
hinaus eine Diagnose des gesamten Abgasbereichs. Erkannt werden
mechanische Defekte, die zur Folge haben, dass beispielsweise nicht
der gesamte Abgasstrom durch die Abgasbehandlungsvorrichtung strömt. Sofern
die Abgasbehandlungsvorrichtung einen Katalysator enthält, kann
eine Aussage zur Funktionsfähigkeit
der Katalysator-Beschichtung getroffen werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ermöglicht
insbesondere das Detektieren einer Manipulation im Abgasbereich
wie beispielsweise die Verwendung eines Dummys in der Abgasbehandlungsvorrichtung
oder die Verwendung eines Dummys als Abgasbehandlungsvorrichtung
oder beispielsweise eine bewusst mangelhaft ausgeführte Beschichtung eines
in der Abgasbehandlungsvorrichtung angeordneten Bauteils. Weiterhin
kann das vollständige
Fehlen der Abgasbehandlungsvorrichtung erkannt werden.
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Sofern
eine Dosierung eines Reagenzmittels beziehungsweise einer Vorstufe
eines Reagenzmittels in den Abgasbereich der Brennkraftmaschine vorgesehen
ist, welches ein in der Abgasbehandlungsvorrichtung angeordneter
Katalysator für
Konvertierungs-Reaktionen benötigt,
können
mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
Fehler bei der Dosierung erkannt werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass die Ermittlung des gemittelten Maßes durchgeführt wird, bis
eine vorgegebene Menge oder Masse der Stromaufwärts-Abgaskomponente oder der Stromabwärts-Abgaskomponente
erreicht ist. Dadurch wird die Zeit für die Mittelwertbildung, die
im Rahmen einer Integration durchgeführt wird, dynamisch an die aktuellen
Emissionen der Brennkraftmaschine angepasst. Alternativ kann die
Ermittlung des ermittelten Maßes über wenigstens
ein vorgegebenes Zeitfenster vorgesehen sein.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass die Stromaufwärts-Abgaskomponente aus wenigstens einer
Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
berechnet wird. Als Betriebsgröße können beispielsweise ein
Maß für die Last
der Brennkraftmaschine und/oder der angesaugte Luftstrom und/oder
die Drehzahl und/oder eine Abgasrückführrate vorgesehen sein.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Schwellenwert, mit welchem
das gemittelte Maß für die Konvertierung
der wenigstens einen unerwünschten
Abgaskomponente verglichen wird, als modellbasierter Schwellenwert
vorgegeben wird. Der modellbasierte Schwellenwert berücksichtigt
insbesondere den aktuellen Betriebszustand des Katalysators, so
dass Betriebszustände,
in welchen der Katalysator seine volle Konvertierungs-Leistungsfähigkeit
nicht erreichen kann, bei der Diagnose berücksichtigt werden können.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, dass der modellbasierte
Schwellenwert anhand eines Modells der Abgasbehandlungsvorrichtung
ermittelt wird, welches zumindest ein Maß für die Temperatur der Abgasbehandlungsvor richtung und/oder
den Abgas-Massenstrom und/oder die Stromaufwärts-Abgaskomponente und/oder einen Reagenzmittel-Füllstand
in der Abgasbehandlungsvorrichtung berücksichtigt.
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Eine
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
sieht vor, dass das gemittelte Maß für die Konvertierung nur ermittelt
wird, wenn ein Freigabesignal vorliegt, welches zumindest von der Temperatur
der Abgasbehandlungsvorrichtung und/oder dem Abgas-Massenstrom und/oder
der Konzentration der Stromaufwärts-Abgaskomponente und/oder
einem Dosiersignal für
ein in den Abgasbereich einzubringendes Reagenzmittel und/oder wenigstens
einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
wie beispielsweise dem Abgas-Massenstrom und/oder der Konzentration
der Stromabwärts-Abgaskomponente
und/oder einer Änderung,
beispielsweise der zeitlichen Ableitung, wenigstens einer der genannten
Größen abhängt. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Diagnose nur durchgeführt oder
eine bereits durchgeführte
Diagnose nur gewertet wird, wenn ein Reagenzmittelschlupf einen
vorgegebenen Schwellenwert nicht übersteigt. Die Diagnose sollte
nur durchgeführt
werden, wenn keine instationären
Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine beziehungsweise keine instationären Betriebszuständen der
Abgasbehandlungsvorrichtung vorliegen, es sei denn, die Bedingungen
für die
Diagnose werden dennoch erfüllt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens betrifft ein Steuergerät, das zur Durchführung des
Verfahrens speziell hergerichtet ist.
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Das
Steuergerät
enthält
vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem
die Verfahrensschritte als Steuergerätprogramm abgelegt sind.
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Das
erfindungsgemäße Steuergerätprogramm
sieht vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden,
wenn es in einem Steuergerät
abläuft.
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Das
erfindungsgemäße Steuergerät-Programmprodukt
mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode
führt das erfindungsgemäße Verfahren
aus, wenn das Programm in einem Steuergerät ausgeführt wird.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen. Ausführungsbei spiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Die
Figur zeigt ein technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren
abläuft.
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Die
Figur zeigt eine Brennkraftmaschine 10, in deren Ansaugbereich 11 eine
Lufterfassung 12 und in deren Abgasbereich 13 eine
Dosiervorrichtung 14 mit einem Dosierventil 15,
eine Abgasbehandlungsvorrichtung 16 mit einem Temperatursensor 17 und stromabwärts nach
der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 ein Abgassensor 18 angeordnet
sind.
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Im
Abgasbereich 13 tritt ein Abgas-Massenstrom ms_Abg auf.
Stromaufwärts
vor der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 treten eine Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK,
eine Konzentration NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK sowie ein Massenstrom
ms_NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente
AK_vK und stromabwärts
nach der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 eine Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK,
eine Konzentration NOx_nK der Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK sowie
ein Massenstrom ms_NOx_nK der Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK auf.
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Die
Lufterfassung 12 stellt einem Steuergerät 20 ein Luftsignal
ms_L, die Brennkraftmaschine 10 eine Drehzahl n, der Temperatursensor 17 ein Temperatur-Messsignal te_Kat_Mes
und der Abgassensor 18 ein Abgas-Messsignal s_Abg_Mes zur Verfügung.
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Das
Steuergerät 20 stellt
einer Kraftstoff-Zumessvorrichtung 21 ein Kraftstoffsignal
m_K und dem Dosierventil 15 ein Dosiersignal s_DV zur Verfügung.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Größen-Ermittlung 30,
welcher ein Maß Md
für die
Last der Brennkraftmaschine 10, das Luftsignal ms_L, die Drehzahl
n, eine Abgasrückführrate agr
sowie gegebenenfalls weitere, nicht näher bezeichnete Größen zur
Verfügung
gestellt werden und welche einen berechneten Abgas-Massenstrom ms_Abg_Sim,
eine berechnete Konzentration NOx_vK_Sim der Stromaufwärts-Abgaskomponente
AK_vK, einen berechneten Massenstrom ms_NOx_vK_Sim der Stromaufwärts-Abgaskomponente
AK_vK sowie das Kraftstoffsignal m_K bereitstellt.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Dosiersignal-Festlegung 31, welcher der Massenstrom ms_NOx_vK
der Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK,
ein Maß te_Kat
für die
Temperatur der Abgasbehandlungsvorrichtung 16, das Abgas-Messsignal s_Abg_Mes
sowie weitere, nicht näher
bezeichnete Größen zur
Verfügung
gestellt werden und welche das Dosiersignal s_DV bereitstellt.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Freigabe-Ermittlung 32, welcher die Temperatur te_Kat der Abgasbehandlungsvorrichtung 16,
der Abgas-Massenstrom ms_Abg, die Konzentration NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente
AK_vK, das Dosiersignal s_DV, eine Betriebsgröße BG_Bkm der Brennkraftmaschine 10,
ein Zeitfenster ti_Mit, die Konzentration NOx_vK der Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK
sowie ein stromabwärts
nach der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 auftretender Reagenzmittelschlupf
NH3 zur Verfügung
gestellt werden und welche ein Freigabesignal FG bereitstellt.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33, welcher die Massenströme ms_NOx_vK,
ms_NOx_nK der Stromaufwärts-
und Stromabwärts-Abgaskomponente
AK_vK, AK_nK, das Freigabesignal FG sowie eine Verzögerungszeit
ti_VZ zur Verfügung
gestellt werden und welche einen Konvertierungs-Mittelwert eta_MW
bereitstellt, der einem Vergleicher 34 zur Verfügung gestellt
wird, dem weiterhin ein Schwellenwert eta_MW_Lim zur Verfügung gestellt
wird und welcher ein Fehlersignal F bereitstellt.
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Das
Steuergerät 20 enthält weiterhin
eine Schwellenwert-Festlegung 35, welcher das Maß te_Kat
für die
Temperatur der Abgasbehandlungsvorrichtung 16, der Abgas-Massenstrom
ms_Abg, der Massenstrom ms_NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK sowie
ein Reagenzmittel-Füllstand
m_Rea zur Verfügung
gestellt werden und welche einen, vom Betriebszustand der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 abhängigen modellbasierten
Schwellenwert eta_MW_Lim_Sim bereitstellt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
läuft folgendermaßen ab:
Die
Größen-Ermittlung 30 ermittelt
das Kraftstoffsignal m_K vorzugsweise in Abhängigkeit vom Maß Md für die Last
der Brennkraftmaschine 10. Als Maß Md für die Last der Brennkraftmaschine 10 ist
beispielsweise die Stellung eines nicht näher gezeigten Fahrpedals vorgesehen,
sofern die Brennkraftmaschine 10 als Antrieb in einem Kraftfahrzeug
vorgesehen ist. Als Maß Md
für die
Last der Brennkraftmaschine 10 kann weiterhin ein von der
Brennkraftmaschine 10 aufzubringendes Drehmoment oder ein
bereitgestelltes Drehmoment herangezogen werden. Zusätzlich können das
Luftsignal ms_L und/oder die Drehzahl n und/oder die Abgasrückführrate agr
berücksichtigt werden.
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Das
Abgas der Brennkraftmaschine 10 enthält zumindest eine unerwünschte Abgaskomponente,
welche die Abgasbehandlungsvorrichtung 16 vermindern soll.
Solche unerwünschten
Abgaskomponenten sind beispielsweise CO, HO, NOx, SOx und/oder Partikel.
In der folgenden Beschreibung wird exemplarisch auf die Verminderung
der NOx-Emissionen der Brennkraftmaschine 10 eingegangen.
Die Stromaufwärts-Kenngrößen des
Abgases sind deshalb die Stromaufwärts-NOx-Konzentration NOx_vK sowie der Stromaufwärts-NOx-Massenstrom
ms_NOx_vK und die Stromabwärts-Kenngrößen des
Abgases sind die Stromabwärts-NOx-Konzentration
NOx_nK sowie der Stromabwärts-NOx-Massenstrom
ms_NOx_nK.
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Zur
Konvertierung der NOx-Emissionen ist ein Katalysator, insbesondere
ein NOx-Speicherkatalysator geeignet, der in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 angeordnet
ist. Im Ausführungsbeispiel wird
alternativ davon ausgegangen, dass der in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 angeordnete
Katalysator ein SCR-Katalysator
(Selective-Catalytic-Reduction) ist, der das im Abgas enthaltene
NOx mit einem Reagenzmittel konvertiert. Als Reagenzmittel kann
Ammoniak vorgesehen sein, das beispielsweise aus einer mit der Dosiervorrichtung 14 in
den Abgasbereich 13 eingebrachten Harnstoff-Wasser-Lösung als
Vorstufe des Reagenzmittels erhalten wird, wobei das vom Dosiersignal
s_DV angesteuerte Dosierventil 15 die Dosiermenge bestimmt.
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Das
Dosiersignal s_DV legt die Dosiersignal-Festlegung 31 vorzugsweise
in Abhängigkeit vom
Stromaufwärts-NOx-Massenstrom
ms_NOx_vK fest. Weiterhin kann die Temperatur te_Kat berücksichtigt
werden, welche zumindest ein Maß für die Temperatur
des (SCR-)Katalysators widerspiegelt.
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Weiterhin
kann das Abgas-Messsignal s_Abg_Mes berücksichtigt werden, welches
der NOx-empfindliche Abgassensor 18 bereitstellt, das zumindest
ein Maß für die Stromabwärts-NOx-Konzentration
NOx_nK ist.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, die Konzentration NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK
und die Konzentration NOx_nK der Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK und/oder
den Massenstrom ms_NOx_vK der Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK und
den Massenstrom ms_NOx_nK der Stromabwärts-Abgaskomponente AK_nK zu
ermitteln.
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Die
Stromaufwärts-NOx-Konzentration NOx_vK
kann von einem weiteren stromaufwärts vor der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 angeordneten NOx-empfindlichen Abgassensor
gemessen werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen,
dass dem weiteren Verfahren die von der Größen-Ermittlung 30 bereitgestellte
berechnete Stromaufwärts-NOx-Konzentration
NOx_vK_Sim und/oder der berechnete Stromaufwärts-NOx-Massenstrom ms_NOx_vK_Sim
zugrunde gelegt werden.
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Die
Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 ermittelt das Maß eta_MW
für die
gemittelte Konvertierung in Abhängigkeit
vom Stromaufwärts-NOx-Massenstrom
ms_NOx_vK und vom Stromabwärts-NOx-Massenstrom
ms_NOx_nK. Vorzugsweise ermittelt die Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 das
Maß eta_MW
für den
gemittelten Wirkungsgrad. Der gemittelte Wirkungsgrad ergibt sich aus
der Differenz der in die Abgasbehandlungsvorrichtung 16 einströmenden und
der aus der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 ausströmenden Abgaskomponente
AK_vK, AK_nK geteilt durch die einströmende Abgaskomponente AK_vK,
betrachtet über
einen bestimmten Zeitraum. Zugrunde gelegt werden können die
Konzentrationen NOx_vK, NOx_nK oder die Absolutwerte wie die Massenströme ms_NOx_vK, ms_NOx_nK
oder die Volumenströme.
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Anstelle
der Ermittlung des Wirkungsgrads kann die Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 Absolutgrößen, wie
beispielsweise die Differenz der Massenströme ms_NOx_vK, ms_NOx_nK oder
der Volumenströme
NOx-Konzentrationen der Ermittlung des Maßes eta_MW für die gemittelte
Konvertierung der wenigstens einen unerwünschten Abgaskomponente zugrunde
legen.
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Vorzugsweise
wird in der Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 eine
Zeitverzögerung ti_VZ
zum Verzögern
der stromaufwärts
vor der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 gemessenen Abgaskomponente
vorgesehen, um die Laufzeit der Abgaskomponente im Abgasbereich 13 berücksichtigen
zu können.
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Die
Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 ist nur aktiv,
wenn das Freigabesignal FG vorliegt. Das von der Freigabe-Ermittlung 32 bereitgestellte Freigabesignal
FG wird zweckmäßigerweise
nur dann bereitgestellt, wenn keine instationären Betriebszustände der
Brennkraftmaschine 10 und/oder keine instationären Betriebszustände der
Abgasbehandlungsvorrichtung 16 vorliegen.
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Das
Freigabesignal FG wird beispielsweise in Abhängigkeit von der Temperatur
te_Kat der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 und/oder dem
Abgas-Massenstrom ms_Abg und/oder der Stromaufwärts-NOx-Konzentration NOx_vK
und/oder dem Dosiersignal s_DV und/oder der wenigstens einen Betriebsgröße BG_Bkm
der Brennkraftmaschine 10 und/oder der Stromabwärts-NOx-Konzentration NOx_nK
und/oder eine Änderung,
beispielsweise die zeitliche Ableitung, wenigstens einer der genannten Größen bereitgestellt.
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Weiterhin
wird das Freigabesignal FG insbesondere in Abhängigkeit von einem gegebenenfalls auftretenden
Reagenzmittelschlupf NH3 festgelegt, der beispielsweise mittels
eines als NOx-Sensor ausgestalteten Abgassensors 18 mit
einer bekannten Querempfindlichkeit gegenüber dem Reagenzmittel oder
beispielsweise mittels eines speziellen, auf das Reagenzmittel abgestimmten
Abgassensors bereitgestellt wird.
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Weiterhin
kann berücksichtigt
werden, ob das Dosiersignal s_DV überhaupt vorliegt und eine Dosierung
freigegeben ist.
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Weiterhin
können
die Stromabwärts-Abgas-Konzentration
und/oder deren zeitliche Ableitung sowie der Stromabwärts-Abgas-Massenstrom und/oder
dessen zeitliche Ableitung bewertet werden, um sicherzustellen,
dass der Abgassensor 18 die betreffende Abgaskomponente überhaupt
detektieren kann.
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Weiterhin
kann eine Überprüfung in
der Dosiersignal-Festlegung 31 vorgesehen sein, ob eine Fehladaption
der Dosierung vorliegt.
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Weiterhin
kann eine Überprüfung vorgesehen
sein, ob eine ausreichend hohe Umgebungstemperatur vorliegt, die
einen Einfluss auf die im Abgasbereich 13 auftretenden
Temperaturgradienten hat. Überprüft werden
kann weiterhin, ob ein ausreichender Umgebungsluftdruck vorliegt,
damit eine gegebenenfalls berechnete Roh-Emission der Brennkraftmaschine 10 in
der Größen-Ermittlung 30 wenigstens näherungsweise
richtig berechnet wird.
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Die
genannten Größen können daraufhin überprüft werden,
ob die Größen oder
davon abgeleitete Größen innerhalb
von vorgegebenen Toleranzbändern
liegen oder Grenzwerte über-
beziehungsweise unterschreiten. Nur dann, wenn dies der Fall ist,
wird das Freigabesignal FG bereitgestellt.
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Die
Mittelwertbildung kann beispielsweise innerhalb des vorgegebenen
Zeitraums ti_Mit erfolgen, das beispielsweise auf eine im Minutenbereich
liegende Dauer festgelegt werden kann. Der Zeitraum ti_Mit kann
mehrere separate Zeitfenster umfassen. Vorzugsweise erfolgt die
Mittelwertbildung solange, bis eine vorgegebene Menge oder Masse
der unerwünschten
Stromaufwärts-Abgaskomponente AK_vK
oder eine vorgegebene Menge oder Masse der unerwünschten Stromabwärts-Abgaskomponente
AK_nK erreicht ist. Wenn das Kriterium zum Beenden der Mittelwertbildung
erreicht ist, stellt die Konvertierungs-Mittelwert-Ermittlung 33 Maß eta_MW
für die
gemittelte Konvertierung bereit.
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Der
Schwellenwert eta_MW_Lim für
den Konvertierungs-Mittelwert, mit welchem der berechnete Konvertierungs-Mittelwert
eta_MW im Vergleicher 34 verglichen wird, kann im einfachsten
Fall als Festwert vorgegeben sein. Zweckmäßigerweise hängt der
Schwellenwert eta_MW_Lim von wenigstens einer Betriebsgröße BG_Bkm
der Brennkraftmaschine 10 und/oder einer Kenngröße ms_Abg, NOx_vK,
ms_NOx_vK, NOx_nK, ms_NOx_nK des Abgases und/oder einer Änderung,
beispielsweise der zeitlichen Ableitung, wenigstens einer der genannten
Größen ab.
Weiterhin kann der Schwellenwert eta_MW_Lim von wenigstens einer
Betriebsgröße der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 abhängen. Als
Betriebsgröße der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 kann
beispielsweise die Temperatur eines in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 enthaltenen SCR-Katalysators herangezogen
werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Schwellenwert eta_MW_Lim
dem modellbasierten Schwellenwert eta_MW_Lim_Sim entsprechen soll.
Damit können
die unterschiedlichen Betriebszustände der Abgasbehandlungsvorrichtung 16,
insbesondere die Betriebszustände
eines in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 enthaltenen
Katalysators bei der Vorgabe des Schwellenwerts eta_MW_Lim berücksichtigt
werden.
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Sofern
der berechnete Konvertierungs-Mittelwert eta_MW den Schwellenwert
eta_MW_Lim beziehungsweise den modellbasierten Schwellenwert eta_MW_Lim_Sim
unterschreitet, stellt der Vergleicher 34 das Fehlersignal
F bereit. Das Fehlersignal F sagt aus, dass ein Fehler im Abgasbereich 13 aufgetreten
ist. Ein Fehler kann beispielsweise dadurch entstehen, dass die
Strömung
des Abgases im Abgasbereich 13 durch die Abgasbehandlungsvorrichtung 16 zumindest
teilweise unterbrochen ist. Dies kann beispielsweise durch ein defektes
Auspuffrohr zwischen der Brennkraftmaschine 10 und der
Abgasbehandlungsvorrichtung 16 auftreten.
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Eine
weitere Fehlermöglichkeit
kann in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 vorliegen. Beispielsweise
kann sich eine Reinigungswirkung der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 hinsichtlich
der wenigstens einen unerwünschte
Abgaskomponente im Laufe der Zeit verschlechtert haben.
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Eine
andere Möglichkeit,
welche das erfindungsgemäße Verfahren
mit hoher Zuverlässigkeit detektiert,
beruht auf einem illegalen Eingriff in den Abgasbereich 13,
der beispielsweise darin bestehen kann, dass anstelle einer ordnungsgemäßen Abgasbehandlungsvorrichtung 16 lediglich
ein Dummy eingebaut wurde o der dass eine Beschichtung beispielsweise
eines in der Abgasbehandlungsvorrichtung 16 angeordneten
Katalysators bewusst minderwertig ausgeführt wurde.
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Ein
weiterer Fehler kann bei der Dosierung des Reagenzmittels bzw. der
Vorstufe des Reagenzmittels in den Abgasbereich 13 auftreten,
der mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
detektierbar ist.
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Eine
andere Fehlermöglichkeit
besteht darin, dass das vom Abgassensor 18 bereitgestellte
Abgas-Messsignal s_Abg_Mes, beispielsweise die Stromabwärts-NOx-Konzentration
NOx_nK fehlerhaft ist.
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Das
Fehlersignal F kann beispielsweise zur Anzeige gebracht werden,
um einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs einen erforderlichen Werkstattaufenthalt
zu signalisieren. Das Fehlersignal F wird vorzugsweise in einen
nicht näher
gezeigten Fehlerspeicher hinterlegt und/oder zum Starten von weiteren
Diagnosen herangezogen.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ist nicht auf eine katalytisch unterstützte Reinigung von Abgasen
beschränkt.
Die unerwünschte
Abgaskomponente kann gleichermaßen
Partikel betreffen, die in einem Partikelfilter gesammelt werden,
welcher in der Abgasreinigungsvorrichtung 16 enthalten
ist.