-
Die
Erfindung betrifft ein Windschott für ein Cabrioletfahrzeug nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Nach
dem Stand der Technik sind beispielsweise aus der
DE 10 2004 043 508 A1 ,
aus der
DE 298 16
470 U1 , aus der
DE
39 35 630 C2 , aus der
DE 197 31 326 C2 , aus der
DE 42 39 428 A1 , aus der
DE 101 31 397 B4 oder
aus der
DE 103 36
483 A1 verschiedene Windschotts bekannt. Hierbei handelt
es sich im Wesentlichen um Windschotts, die in den meisten Fällen im
hinteren Bereich eines Cabrioletfahrzeuges angeordnet sind und dazu
dienen sollen, den Fahrtwind aus dem Innenraum des Fahrzeuges fern
zu halten. Hierbei werden zum Teil komplizierte technische Methoden
offenbart, um das Windschott von einer Verstaulage in eine Gebrauchslage
zu bringen. Häufig
werden die Windschotts jedoch lediglich auf eine hierfür vorgesehene
Vorrichtung aufgesteckt, was in der Regel manuell erfolgen muss.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Windschott bereit zu stellen,
das möglichst
komfortabel und dabei mit geringem technischen Aufwand von einer
Verstaulage in eine Gebrauchslage überführbar ist.
-
Die
Lösung
der Aufgabe besteht in einem Windschott für ein Cabrioletfahrzeug mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Das
erfindungsgemäße Windschott
für ein Cabrioletfahrzeug
nach Patentanspruch 1 weist mindestens zwei Kopfstützen oder Überrollvorrichtungen auf,
wobei im Zwischenraum zwischen den Kopfstützen oder Überrollvorrichtungen mindestens
ein sich quer zur Fahrtrichtung erstreckendes, im Wesentlichen aufrecht
stehendes Flächenelement
angeordnet ist, wobei das Flächenelement
aus einem flexiblen Material ausgestaltet ist. Das Windschott zeichnet
sich dadurch aus, dass das Flächenelement
in einer Verstaulage auf einer Rollvorrichtung aufgerollt ist, wobei
die Rollvorrichtung in einer Kopfstütze oder Überrollschutzvorrichtung integriert
ist und das Flächenelement
in einer Gebrauchslage abrollbar und an der nächstliegenden Kopfstütze oder Überrollschutzvorrichtung
befestigbar ist.
-
Durch
diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Windschottes kann dieses leicht vom Benutzer in die Gebrauchsstellung
gebracht werden. Hierbei ist es ohne höheren technischen Aufwand möglich, die
Bewegung des Windschotts, beziehungsweise des Flächenelementes motorisch oder
durch Federkraft zu unterstützen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist ein weiteres
Windschott an einer Fahrzeuglängsseite
vorgesehen. Hierdurch kann auch seitlich einfließende Zugluft von dem Insassenfondbereich
ferngehalten werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Flächenelement
aus einem luftdurchlässigen
Material ausgestaltet. Hierbei handelt es sich in einer bevorzugten Ausgestaltungsform
in Form eines Netzes, das auf einen Rahmen gespannt ist.
-
Weitere
Ausgestaltungsformen und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Spezialbeschreibung und den Figuren.
-
Dabei
zeigen:
-
1 ein
Windschott zwischen zwei Kopfstützen
im Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges mit einer Rollvorrichtung,
-
2 ein
Windschott zwischen zwei Kopfstützen
im Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges, mit Flächenelementen, die entlang
einer vertikalen Schwenkachse schwenkbar gelagert sind,
-
3 ein
Windschott für
den Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges, wobei Flächenelemente des
Windschottes bezüglich
der Fahrzeugquerrichtung verschiebbar gelagert sind,
-
4 ein
Windschott für
den Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges, das entlang einer horizontal
verlaufenden Schwenkachse nach unten abklappbar ist,
-
5 ein
Windschott für
den Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges, das schwenkbar an einer Verdeckkastenabdeckung
gelagert ist,
-
5a bis 5c ein
schematischer Querschnitt entlang der Ebene Va-c aus 5,
in dem die Einklappbewegung des Flächenelementes unter die Verdeckkastenabdeckung
veranschaulicht ist, und
-
6 eine
Windschottanordnung im Fondbereich eines Cabrioletfahrzeuges, bei
dem zusätzlich
zwei seitlich angeordnete Windschotts vorgesehen sind.
-
Für die Beschreibung
der folgenden Figuren wird für
gleich benannte Vorrichtungsmerkmale, die jedoch in unterschiedlicher
Form ausgestaltet sind, jeweils das selbe Bezugszeichen verwendet.
Ferner werden in den 1 bis 6 Windschotts
beschrieben, die im Fonbereich eines Cabrioletfahrzeuges angeordnet
sind. Grundsätzlich
können
diese dort beschriebenen Windschotts auch bei zweisitzigen Cabrioletfahrzeugen
direkt hinter der Fahrersitzreihe angeordnet sein.
-
In 1 ist
ein schematischer Ausschnitt eines Cabrioletfahrzeuges 2 dargestellt,
es sind zwei hintere Sitze 5 zu erkennen, über denen
jeweils eine Kopfstütze 6 angeordnet
ist. Die Kopfstützen 6 dienen
in vielen viersitzigen Cabrioletfahrzeugen als Überrollbügel beziehungsweise als Überrollschutzvorrichtung.
In anderen Ausgestaltungen sind neben den Kopfstützen zusätzliche Überrollschutzvorrichtungen
beispielsweise in Form von Überrollbügeln vorgesehen.
Die im Folgenden beschriebenen Windschotts sind hier exemplarisch
bezüglich
ihrer Befestigung oder Positionierung an den Kopfstützen beschrieben.
Selbstverständlich
ist es möglich,
die analoge Befestigung oder Anwendung dieser Windschottvorrichtungen auch
an hier nicht dargestellten Überrollschutzvorrichtungen
anzuordnen.
-
Das
in 1 dargestellte Windschott 4 ist in einer
Verstaulage 10 auf einer Rollvorrichtung 30 aufgerollt.
Das Windschott 4 umfasst hierbei ein Flächenelement 8, das
in Form eines luftdurchlässigen Netzes
ausgestaltet ist. Die Rollvorrichtung 30 ist hierbei exemplarisch
in der linken Kopfstütze 6 versenkt.
Auf diese Weise ist das Windschott 4 in der Verstaulage 10 nicht
sichtbar, was optische und designorientierte Vorteile mit sich bringt.
-
Zur
Bewegung des Windschotts 4 in eine Gebrauchslage 12 kann
das Flächenelement 8 aus
der Kopfstütze 6 herausgezogen
werden und an der rechten Kopfstütze 6 befestigt
werden. Das Flächenelement 8 steht
somit zwischen den Kopfstützen 6 im Wesentlichen
aufrecht. Dies bedeutet, dass entsprechend der Neigung der Kopfstützen 6 bzw.
auf Grund von strömungsmechanischen
Optimierungen gewisse von einer aufrechten, das heißt senkrecht
zur Straßenebene
verlaufenden Stellung des Flächenelements 8 abgewichen
werden kann.
-
Hierbei
kann es zweckmäßig sein,
dass das Flächenelement 8 lediglich
aus einem, hier nicht sichtbarer Schlitz in der linken Kopfstütze 6 gezogen wird.
An seiner kurzen Breitseite kann das Flächenelement 8 mit
einem Stab versehen sein, der diesen Schlitz abdeckt und in der
rechten Kopfstütze 6 in eine
hierfür
vorgesehene Vorrichtung einhängbar
ist. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn
die Rollvorrichtung 30 mit einer hier nicht dargestellten
Rückholfeder
ausgestattet ist, die beim Ausrollen des Flächenelementes 8 gespannt
wird und in an sich bekannter Weise das Flächenelement 8 nach
dem Aushaken in der rechten Kopfstütze 6 in seine Verstaulage 10 zurückzieht
und aufrollt.
-
Das
Windschott 4 nach 2 umfasst
zwei Flächenelemente 8,
die jeweils hinter einer Kopfstütze 6 in
der Verstaulage 10 angeordnet sind. Jedes Flächenelement 8 ist
entlang einer Schwenkachse 32, die senkrecht an einer hinteren
inneren Kante der Kopfstütze
verläuft,
schwenkbar. Im eingeklappten Zustand, also in der Verstaulage 10 sind
dann beide Flächenelemente 8 ebenfalls
für die
Fahrzeuginsassen nicht sichtbar im hinteren Bereich der Kopfstützen 6 verstaut.
In der Gebrauchslage 12 füllen die beiden Flächenelemente 8 den
Zwischenraum zwischen den Kopfstützen 6 aus.
Sie wirken in diesem Fall analog von zwei Flügeltüren, die sich in der Mitte treffen.
Bevorzugt sind die beiden Flächenelemente 8 in
der Gebrauchslage 12 miteinander beispielsweise durch eine
Rastverbindung verbunden.
-
Es
kann zweckmäßig sein,
eine Federvorrichtung vorzusehen, die beim Einschwenken der Flächenelemente 8 in
die Verstaulage 10 vorgespannt wird. So ist es möglich, die
in der Verstaulage 10 eingerasteten Flächenelemente 8 durch
eine Fernbedienung auszuklinken, wobei das Flächenelement 8 durch
die vorgespannte Federkraft von selbst in die Gebrauchslage 12 schwenkt.
Selbstverständlich
kann auch eine motorische Antriebseinheit (beispielsweise ein Elektromotor)
vorgesehen sein, um die Flächenelemente 8 von
der Gebrauchslage 12 in die Verstaulage 12 und
wieder zurück
zu bewegen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform nach 2 kann an
jeder Kopfstütze 6 noch
ein zusätzliches
Flächenelement 8' angeordnet
sein, das ebenfalls eine Schwenkachse 36 aufweist, die
bezüglich der
Schwenkachse 32 auf der gegenüberliegenden Seite des hinteren
Bereiches der Kopfstütze 6 senkrecht
angeordnet ist. Das an dieser Schwenkachse 36 befestigte
Flächenelement 8' schwenkt dann
entsprechend in Richtung einer Fahrzeugaußenseite 14. In der
Verstaulage 10 liegen dann die Flächenelemente 8 beziehungsweise 8' übereinander
gefaltet hinter der Kopfstütze 6.
Für die
federunterstützte oder
motorisch unterstützte
Ausfahrbewegung des Flächenelementes 8' gilt das selbe,
was bereits zu dem Flächenelement 8 beschrieben
wurde.
-
Das
Windschott 4, das zur Zugfreihaltung für die Insassen des Fahrzeuges
dient, wird somit in seiner umfassendsten Form durch die ausgefahrenen und
miteinander verbundenen Flächenelemente 8 durch
die Kopfstützen 6 und
durch die äußeren Flächenelemente 8' gebildet.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung gemäß 3 werden
die Flächenelemente 8 nicht
wie in 2 beschrieben, verschwenkt, sondern linear entlang
der Pfeile 38 verschoben. In einer einfachen Ausführungsform
der Flächenelemente 8 gemäß 3 sind
diese im hinteren Bereich der Kopfstütze 6 an ein oder
zwei Schienen verschiebbar angeordnet. Analog der 2 können auch
hier weitere Flächenelemente 8' vorgesehen
sein, die in Richtung der Fahrzeugaußenseite 14 verschiebbar
sind und somit die Breite des Windschottes 4 und die dadurch erzielte
Zugfreihaltung erhöhen.
-
Auch
die Flächenelemente 8 können in
der Mitte zwischen den Kopfstützen 6 miteinander
verriegelt sein. Ebenfalls analog der 2 kann es
zweckmäßig sein,
beim Zurückfahren
der Flächenelemente 8 beziehungsweise 8' von der Gebrauchslage 12 in die
Verstaulage 10 eine Federvorrichtung so zu spannen, dass
die Flächenelemente 8 durch
eine Fernbedienung aus einer Verrastung gelöst werden können und dann automatisch wieder
zurück
in die Gebrauchslage 12 fahren. Ebenfalls ist es hier zweckmäßig für eine besonders
komfortable Ausgestaltung eine motorische Antriebseinheit vorzusehen.
-
Die
Flächenelemente 8 und 8' können in
einer gehobeneren Ausstattungsform zusammen auch in einer Kassette
untergebracht sein, die entweder hinter der Kopfstütze 6 angeordnet
ist oder in die Kopfstütze 6 also
unter einem Polster der Kopfstütze 6 für den Insassen
nicht sichtbar angeordnet sein.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform gemäß 4 ist das
Flächenelement 8 um
eine horizontal verlaufenden Schwenkachse 40 in Form Schwenkbewegung 41 nach
unten in die Verstaulage 10 abklappbar. In der Gebrauchslage 12 ist
das Flächenelement 8 im
Zwischenraum zwischen den Kopfstützen 6 aufgestellt.
Bevorzugt ist das Flächenelement 8 im
oberen Bereich der Kopfstützen 6 mit
diesen verriegelt (hier nicht dargestellt), so dass es nicht durch
die Windbewegungen zum Flattern angeregt wird. Es kann jedoch auch
eine Verriegelung im unteren Bereich der Schwenkachse 40 vorgesehen
sein.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform ist das Flächenelement 8 des
Windschotts 4 ebenfalls horizontal entlang einer Schwenkachse 46 schwenkbar, im
Gegensatz zu dem Windschott nach 4 ist es jedoch
nach hinten abklappbar. In der Gebrauchslage 12 steht das
Flächenelement 8 aufrecht
zwischen den beiden Kopfstützen 6.
Dabei kann es in einfacher Weise nach hinten auf einer Verdeckkastenabdeckung 44 abgeklappt
werden. In einer optisch vorteilhafteren Ausgestaltungsform wird
das Flächenelement 8 unter
der Verdeckkastenabdeckung 44 abgelegt. Zur Veranschaulichung
dieser Ablegebewegung ist in den 5a bis 5c eine
schematische Schnittdarstellung entlang der gestrichelten Ebene Va-c
in 5 dargestellt.
-
In 5a ist
die Verdeckkastenabdeckung 44 schematisch durch eine horizontal
verlaufende Linie angedeutet, das Flächenelement 8 steht
hierzu senkrecht. Beide Bauteile sind durch die Schwenkachse 46 verbunden,
um die das Flächenelement 8 bezüglich der
Verdeckkastenabdeckung 44 schwenkbar bewegt werden kann.
Hierzu wird, wie in 5b dargestellt ist, die Verdeckkastenabdeckung 44 entlang
der Bewegung 48 nach oben geschwenkt, während diesem nach oben Schwenken
der Verdeckkastenabdeckung 44 wird das Flächenelement 8 entlang
des Weges 49 in einem unteren Bereich der Verdeckkastenabdeckung 44 geschwenkt.
Anschließend
wird gemäß 5c die
Verdeckkastenabdeckung 44 wieder entlang des Weges 48 in
ihren geschlossenen Zustand bewegt. Das Flächenelement 8 ist
in dieser Verstaulage 10 unter der Verdeckkastenabdeckung 44 abgelegt.
-
In 6 ist
eine weitere Ausgestaltung des Windschottes 4 beziehungsweise 4' dargestellt.
In Kombination aller Windschottanordnungen 4 aus den 1 bis 5 kann
ein weiteres Windschott 4' mit den
Flächenelementen 8'' an einer äußeren Fahrzeuglängsseite 52 angeordnet
sein. Durch derartige Flächenelemente 8'' wird auch ein seitlicher Windzug von
den Insassen, insbesondere im Fondbereich ferngehalten.
-
Die
Flächenelemente 8'' können in ihre Verstaulage 10 beispielsweise
durch lineares Absenken entlang des Pfeiles 56 analog einer
Fensterscheibe versenkt werden. Sie können jedoch auch entlang einer
Schwenkbewegung 54 in den Fahrzeuginnenraum geklappt werden.