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DE102006043131A1 - Vorrichtung für die Zahnbehandlung - Google Patents

Vorrichtung für die Zahnbehandlung Download PDF

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Abstract

Die Vorrichtung für die Zahnbehandlung mit mindestens einem in den Wurzelkanal von Zähnen einzubringenden Wurzelstift (4) und einem Behälter mit mindestens einer Sackbohrung (2) zum Aufnehmen des Wurzelstiftes/der Wurzelstifte (4) zeichnet sich dadurch aus, dass der Wurzelstift (4) mit einer Beschichtung (5) versehen ist und an seinem einen Ende lösbar mit einem Halter (3) verbunden ist, der lösbar auf die Sackbohrung (2) so aufgesetzt oder in dieselbe so eingesetzt ist, dass der Wurzelstift (4) zentriert in einem Abstand von der Wandung der Sackbohrung (4) gehalten wird, und dass die Sackbohrung (4) mit dem Wurzelstift (4) sterilisiert und luftdicht verschlossen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Zahnbehandlung mit mindestens einem in den Wurzelkanal von Zähnen einzubringenden Wurzelstift und einem Behälter mit mindestens einer Sackbohrung zum Aufnehmen des Wurzelstiftes/der Wurzelstifte.
  • Wurzelstifte werden bei der Zahnbehandlung eingesetzt, um Zahnkronen, Zahnbrücken oder Direktrestaurationen (Füllungen) sicher zu halten, wenn nicht mehr genügend Zahnsubstanz dafür vorhanden ist. Die Befestigung erfolgt überwiegend mit der sogenannten Adhäsivtechnik, die dem Fachmann bekannt ist. Ein Teil des Wurzelstifts wird hierzu mit einem dentalen Befestigungszement in den präparierten Wurzelkanal geklebt. Der restliche Teil ragt aus dem Wurzelkanal heraus; auf diesem wird die Direktrestauration modelliert oder ein Zahnstumpf aufgebaut, auf den wiederum die Krone oder Brücke zementiert wird. Moderne Dentalzemente, Direktrestaurationsmaterialien oder Stumpfaufbaumaterialien beruhen auf mehr oder weniger hoch gefüllten (Meth)acrylharzkompositen oder -kompomeren.
  • Bei solchen Stiftaufbauten kommt es wesentlich darauf an, dass der Zement gut an der Wurzelkanalwand haftet sowie der Wurzelstift sicher am Zement haftet. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, den Wurzelstift vor dem Einbringen in den Wurzelkanal mit einer Beschichtung zu versehen. Selbstverständlich muss der Stift auch sterilisiert werden, bevor er in den Wurzelkanal eingeführt wird. Eine übliche Beschichtung ist z. B. ein Silan, z. B. 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan, das den Verbund zwischen dem Wurzelstift und dem Zement verbessert und mit dessen Hilfe der Stift im Wurzelkanal befestigt wird.
  • Das Silan muss dabei hydrolysieren, und die entstehenden Hydroxylgruppen können mit der Oberfläche des Wurzelstiftes reagieren. Das Silan enthält ebenfalls eine polymerisierbare Gruppe, etwa Methacrylat. Durch die Methacrylgruppe des Silans wird einmal die Oberfläche des Wurzelstiftes hydrophobiert. Dies ist vorteilhaft, wenn der Kleber/Zement und/oder das Zahnersatzmaterial hydrophob ist. Zweitens kann die Methacrylgruppe des Silans mit dem Kleber/Zement und/oder dem Zahnersatzmaterial vernetzt werden. Der Kleber enthält vorzugsweise auch polymerisierbare (Meth)acrylate, vorzugsweise Di- oder höherfunktionelle Methacrylate. Der Kleber kann auch ausgehärtet oder teilweise ausgehärtet werden. Es kann aber auch eine Haftvermittlerschicht ohne Silan aufgebracht werden. Diese kann andere Haftgruppen, etwa Säuregruppen, z. B. eine Phosphonsäuregruppe, die mit den anorganischen Bestandteilen des Stiftes Wechselwirken können, enthalten. Es ist auch möglich, eine Haftvermittlerschicht aufzubringen, die über die organischen Bestandteile eines Kompositstiftes an den Stift gebunden ist. Die Haftvermittlerschicht kann auch einfach dadurch haften, dass das Monomer einer Haftvermittlerlösung in auf dem Stift vorhandene oder künstlich herbeigeführte Microretentionen eindringt, dort polymerisiert wird und so ein fester mechanischer Halt erzeugt wird.
  • Die entsprechende Beschichtung mit Silan oder einem anderen der vorgenannten Materialien erfolgt üblicherweise durch den Zahnarzt, der den Wurzelstift zunächst auch noch sterilisieren muss. Während der gesamten Handhabung sollte der Wurzelstift auch möglichst nicht berührt werden, um ihn nicht erneut zu verunreinigen.
  • Die Vorbehandlung durch den Zahnarzt erfolgte dadurch, dass er die benötigten Flüssigkeiten mittels eines Pinsels oder dergleichen aufstrich und ggf. anschließend aushärten ließ. Der Nachteil besteht darin, dass der Zahnarzt die Flüssigkeiten bevorraten muss, diese sich im optimalen Zustand befinden müssen, der Vorgang des Auftragens aufwendig und zeitraubend ist, dass die Oberflächenbeschichtung nicht immer optimal ausfällt und dass ungünstige Werkstoffkombinationen Zement/Adhäsiv/Silan/Stift entstehen können, wenn Produkte verschiedener Anbieter oder verschiedenen Alters verwendet werden oder gar unwirksame Adhäsivsysteme eingesetzt werden. Schließlich ist es für den Behandlungsvorgang ungünstig, dass der vorbehandelte Stift mittels Pinzette oder dergleichen während der gesamten Beschichtungsprozedur sicher gehalten werden muss.
  • Bei einer vorgeschlagenen Vorrichtung der eingangs genannten Art werden die Wurzelstifte in einem Behälter in Sackbohrungen gehalten, die verschlossen sind, und aus denen sie der Zahnarzt entnehmen kann. Das erleichtert dem Zahnarzt zwar die Aufbewahrung und das Wählen der Wurzelstifte; die oben erwähnten Probleme der Sterilisierung und Beschichtung bleiben jedoch bestehen.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, mit der eine optimale Beschichtung, eine sichere Lagerung, so dass keine Verunreinigung oder Beschädigung erfolgt und eine leichtere Handhabung durch den Zahnarzt möglich ist.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass der Wurzelstift mit der Beschichtung versehen ist und an seinem einen Ende lösbar mit einem Halter verbunden ist, der lösbar auf die Sackbohrung so aufgesetzt oder in dieselbe so eingesetzt ist, dass der Wurzelstift zentriert in einem Abstand von der Wandung der Sackbohrung gehalten wird, und dass die Sackbohrung mit dem Wurzelstift luftdicht verschlossen ist.
  • Der Wurzelstift wird also schon mit der richtigen Beschichtung und im sterilen Zustand dem Zahnarzt geliefert. Der Wurzelstift ist dabei in der Sackbohrung so gehalten, dass er die Wandung nicht berührt. Die Sackbohrung mit dem darin eingeschlossenen Wurzelstift ist luftdicht verschlossen, so dass der Wurzelstift, der sterilisiert worden ist, steril gehalten wird. Wenn der Zahnarzt den Wurzelstift einsetzen will, so ergreift er den Halter und kann den Wurzelstift, am Halter haltend und ohne den Wurzelstift zu berühren in den Wurzelkanal einsetzen. Ist der Wurzelstift durch den aushärtenden Zement ausreichend fixiert, kann der daran lösbar befestigte Halter entfernt werden, um die Zahnbehandlung zur vervollständigen.
  • Durch die Erfindung stehen also Wurzelstifte zur Verfügung, die einerseits optimal in den Herstellerbetrieben vorbehandelt sind und andererseits sterilisiert sind. Es können herstellerseitig die am besten wirkenden Silane/Adhäsive oder anderen Beschichtungen ausgewählt werden. Das Beschichtungsverfahren kann auf dem Belegungsprozess optimal ausgelegt werden. Benötigte Einwirkungs- oder Härtungszeiten können perfekt kontrolliert werden, so dass eine hervorragende Qualität gewährleistet ist und damit die so gesteigerte Anwendersicherheit zu besten Endergebnissen führt.
  • Der Halter kann durch eine auf dem Behälter aufgesiegelte/aufgeschweißte Folie luftdicht eingeschlossen sein. Diese Folie wird dann entfernt, wenn der Wurzelstift verwendet werden soll. Der Halter liegt dann frei und kann ergriffen werden. Der Halter kann ebenso mitsamt der Folie ergriffen werden.
  • Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist der Halter luftdicht auf dem Behälter aufgesiegelt/aufgeschweißt. In diesem Fall wird der Halter ebenfalls ergriffen, um ihn von Behältnis zu lösen und mit dem Wurzelstift zu entnehmen.
  • Der Wurzelstift kann durch Reibschluss in einer Bohrung des Halters gehalten sein. Er wird dann während des Transports zum Zahnarzt und vor der Verwendung sicher in einem Abstand von der Wandung des Behälters gehalten. Ist der Wurzelstift einzementiert, kann der Halter abgezogen werden.
  • Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist der Wurzelstift in einer Bohrung des Halters mit Hilfe einer gummiartigen Masse gehalten. Eine solche dauerhaft flexible, leicht gummiartige, leicht klebrige und nicht härtende Masse wird zu ca. 2/3 der Länge der Bohrung in den Halter. eingebracht. Entsprechende Werkstoffe sind bekannt und können ähnlich wie ein Schmelzkleber verarbeitet werden. In die verformbare leicht adhäsive Masse wird der Stift mit dem oberen Ende leicht eingedrückt. Aufgrund des geringen Gewichtes solcher Stifte, dem leicht adhäsiven Charakter der Fixiermasse und den Stützeigenschaften der Bohrung wird der Stift während der Lagerung im Behälter und während der Übertragung in den Wurzelkanal sicher in Position gehalten. Durch leichtes Ziehen am Halter löst sich, wenn der Wurzelstift einzementiert ist, die Befestigung mit der leicht adhäsiven Masse, und der Stift wird freigegeben. Die Kontaktstelle zur Fixiermasse wird später bei der Längeneinkürzung des einpolymerisierten Stiftes abgetrennt. Als gummiartige Massen für diesen Zwecke eignen sich Schmelzhaftstoffe (PSA, PSA-Hotmelts) mit permanent klebriger Oberfläche und einer gewissen Elastizität. Als ein Beispiel sei dabei das Produkt SikaMelt der Sika AG genannt.
  • Bei einer anderen Ausführungsform ist der Wurzelstift in einer durch Druck auf den Halter lösbaren Klemmeinrichtung gehalten.
  • Wie dies bereits erwähnt wurde, ist der Wurzelstift zweckmäßigerweise mit Silan vorbehandelt. Andere bevorzugte Beschichtungsmedien sind lichthärtende-, dualhärtende- und selbsthärten de Dentaladhäsive, Spezialhaftvermittler (Ecusit Composite Repair), die Oberflächenaktivitäten verbessernde Haftvermittler und reaktive Bestandteile (z. B. Peroxide, Salze, Metalloxide usw.) aufweisende Primer sowie Lacke.
  • Die Vorrichtung ist für alle Stiftmaterialien geeignet (z. B. Metall). Zweckmäßigerweise ist der Wurzelstift aber ein faserverstärkter Kompositstift. Als besonders zweckmäßig haben sich dabei glasfaserverstärkte Kompositstifte, quarzfaserverstärkte Kompositstifte und karbonfaserverstärkte Kompositstifte erwiesen.
  • Zweckmäßigerweise weist der Behälter mehrere Sackbohrungen auf, die eine entsprechende Anzahl von Wurzelstiften aufweisen. Wird dabei ein Wurzelstift aus dem Behälter gelöst, so bleiben die übrigen Sackbohrungen verschlossen und steril.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von vorteilhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Es zeigen:
  • 1 im Querschnitt und in einer Teildarstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
  • 2 in ähnlicher Darstellung wie in 1 eine zweite Ausführungsform der Erfindung.
  • In 1 ist ein Bruchstück des Behälters 1 mit einer Sackbohrung 2 gezeigt. In diese Sackbohrung ist ein Halter 3 eingesteckt, der in einer zentralen Bohrung einen Wurzelstift 4 trägt, der an seiner Oberfläche bei 5 mit einer Beschichtung versehen ist. Der Halter 3 ist dabei durch eine Folie 6 eingeschlossen, die am Rand bei 7 auf den Behälter 1 aufgeschweißt oder aufgesiegelt ist. Die Sackbohrung 2 des Behälters mit dem darin enthaltenen Wurzelstift 4 sowie der Halter 3 sind dabei. Durch den luftdichten Abschluss durch die Folie 6 bei 7 wird der Wurzelstift sterilisiert zum Zahnarzt geliefert.
  • Bei der Ausführungsform der 2 wird auf eine Folie 6 verzichtet. Vielmehr ist der Halter 3 in diesem Fall auf dem Behälter 1 angebracht.

Claims (10)

  1. Vorrichtung für die Zahnbehandlung mit mindestens einem in den Wurzelkanal von Zähnen einzubringenden Wurzelstift (4) und einem Behälter mit mindestens einer Sackbohrung (2) zum Aufnehmen des Wurzelstiftes/der Wurzelstifte (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) mit einer Beschichtung (5) versehen ist und an seinem einen Ende lösbar mit einem Halter (3) verbunden ist, der lösbar auf die Sackbohrung (2) so aufgesetzt oder in dieselbe so eingesetzt ist, dass der Wurzelstift (4) zentriert in einem Abstand von der Wandung der Sackbohrung (4) gehalten wird, und dass die Sackbohrung (4) mit dem Wurzelstift (4) luftdicht verschlossen ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (3) von einer auf den Behälter (1) aufgesiegelten/aufgeschweißten Folie (6) luftdicht eingeschlossen ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (3) luftdicht auf den Behälter (1) aufgesiegelt/aufgeschweißt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) durch Reibschluss in einer Bohrung des Halters (3) gehalten ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) in einer Bohrung des Halters mithilfe einer gummiartigen Masse gehalten ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) in einer durch Druck auf den Halter (1) lösbaren Klemmeinrichtung gehalten ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) mit Silan vorbehandelt ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) mit einem Adhäsiv behandelt ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurzelstift (4) ein faserverstärkter Kompositstift ist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) mehrere Sackbohrungen aufweist, die eine entsprechende Anzahl von Wurzelstiften (4) aufweisen.
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