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Die Erfindung betrifft ein Vorschubmodul für eine maschinelle Handvorrichtung mit einer Bearbeitungseinheit zum Bearbeiten eines Werkstückrands gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine maschinelle Handvorrichtung mit einer eine Antriebswelle aufweisenden Bearbeitungseinheit.
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Als ”Handnibbelmaschine” oder ”Schweißkantenformer” bezeichnete Vorrichtungen zum Abschrägen von Kanten an Werkstücken sind bekannt. Derartige Vorrichtungen sind in der Regel manuell an dem zu bearbeitenden Werkstückrand entlang in Vorschubrichtung zu bewegen. Während der Bewegung in Vorschubrichtung bearbeitet die Maschine den Werkstückrand mittels eines quer zu der Vorschubrichtung oszillierenden Stoßstahls. Dabei wird der Werkstückrand mit einer Abschrägung versehen, die sich anschließend zur Herstellung einer Schweißverbindung nutzen lässt. Auch aufgrund des Eigengewichts derartiger Maschinen erfordert deren Führung entlang dem zu bearbeitenden Werkstückrand einen verhältnismäßig großen Kraftaufwand.
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Um die Führung entlang des zu bearbeitenden Werkstücks zu erleichtern, wird gemäß der
EP 1 445 052 A1 eine maschinelle Handvorrichtung zum Bearbeiten eines Werkstückrandes vorgeschlagen, welche eine Bearbeitungseinheit sowie eine Vorschubeinheit aufweist. Die Bearbeitungseinheit ist mit einem motorisch angetriebenen Bearbeitungswerkzeug zum Bearbeiten des Werkstückrandes und die Vorschubeinheit mit einem motorischen Vorschubantrieb versehen. Die Bearbeitungseinheit ist mittels der durch den motorischen Vorschubantrieb bewegten Vorschubeinheit entlang dem Werkstückrand in Vorschubrichtung bewegbar. Diese Vorrichtung ist relativ aufwändig, da sowohl die Bearbeitungseinheit als auch die Vorschubeinheit jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen, die beide mit elektrischer Energie versorgt werden müssen. Durch den Antrieb der Vorschubeinheit wird außerdem das Gewicht der Handvorrichtung erhöht.
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Aus der
US 3,076,367 ist eine maschinelle Handvorrichtung bekannt, die eine Vorschubeinrichtung aufweist, wobei die Vorschubeinrichtung mit dem Stoßstahl, beziehungsweise einer Aufnahme des Stoßstahls, gekoppelt ist, derart, dass das Werkstück nur während eines Rückhubs des Stoßstahls in Vorschubrichtung bewegt wird.
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Aus der
CH 649 936 A5 ist eine Vorrichtung zum Abschrägen einer Werkstückkante bekannt. Diese Vorrichtung wird manuell über ein Werkstück bewegt. In einem Antriebskopf wird eine Werkzeugaufnahme durch einen Exzenter in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Vorschubmodul für eine maschinelle Handvorrichtung bereitzustellen, das ein geringes Gewicht und geringe Baumaße aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf ebenso überraschende wie wirkungsvolle Art und Weise durch ein Vorschubmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch diese Maßnahme ist nur noch ein Antrieb, nämlich der Antrieb der Bearbeitungseinheit notwendig. Ein separater Antrieb des Vorschubmoduls kann entfallen. Dadurch ergibt sich eine Vorschubeinheit, die geringe Baumaße aufweist, die ein geringeres Gewicht aufweist und die Platz sparend an eine Bearbeitungseinheit angebaut werden kann. Mit dem erfindungsgemäßen Vorschubmodul ist es weiterhin möglich, obwohl der Antrieb des Vorschubmoduls über die sich kontinuierlich drehende Antriebswelle der Bearbeitungseinheit erfolgt, schrittweise zu bewegen, und zwar immer dann, wenn sich der Stoßstahl außer Eingriff mit dem zu bearbeitenden Werkstück befindet.
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Ein Vorschubmittel, beispielsweise eine Rolle, greift in der Regel an dem Werkstück an und ist damit beabstandet von der Antriebswelle der Bearbeitungseinheit angeordnet. Zur Übertragung des Drehmoments von der Antriebswelle auf das Vorschubmittel umfasst das Vorschubmodul einen ersten Bewegungswandler zum Wandeln einer Drehbewegung in eine Linearbewegung und einen damit mechanisch gekoppelten zweiten Bewegungswandler zum Wandeln einer Linearbewegung in eine Drehbewegung. Dadurch lässt sich besonders einfach die vorgenannte Entfernung überbrücken.
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Dazu kann in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der erste und zweite Bewegungswandler über eine Kopplungseinrichtung, insbesondere einen Bowden-Zug, mechanisch gekoppelt sind. Die Verwendung eines Bowden-Zugs hat den weiteren Vorteil, dass eine große Flexibilität bezüglich des Abstands der beiden Bewegungswandler sowie der Orientierung der antriebswellenseitigen Komponenten und der werkstückseitigen Komponenten des Vorschubmoduls zueinander besteht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste Bewegungswandler einen über die Antriebswelle der Bearbeitungseinheit angetriebenen Exzenter auf, der mit einem auf die Kopplungseinrichtung wirkenden schwenkbar angeordneten Hebelglied, insbesondere einer Klinke, zusammenwirkt. Durch diese Maßnahme kann die Drehbewegung der Antriebswelle in eine Linearbewegung der Kopplungseinrichtung, insbesondere des Seilzugs des Bowden-Zugs, umgewandelt werden.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann der Exzenter von einer Stützrolle umgeben sein, auf der das Hebelglied, insbesondere mit einer Nocke, aufliegt. Durch die Stützrolle wird der Exzenter geschützt. Sie stellt ein Verschleißteil dar und kann einfach ausgewechselt werden. Durch die Verwendung einer Stützrolle kann der Exzenter kleiner ausgeführt werden. Die Stützrolle kann auf ihrer Außenseite eine Umfangsvertiefung aufweisen, in der die Nocke bzw. Nase des Hebelglieds geführt sein kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Hubeinstelleinrichtung vorgesehen ist. Dadurch kann die Auslenkung des Hebelglieds eingestellt werden. Durch diese Einrichtung kann insbesondere die Hubdauer und der Zeitpunkt des Hubs eingestellt werden. Insbesondere sollte durch die Vorschubeinrichtung kein Vorschub ausgeführt werden, wenn sich der Stoßstahl in Eingriff mit dem zu bearbeitenden Werkstück befindet. Durch die Hubeinstelleinrichtung kann beispielsweise eingestellt werden, dass kurz ehe der Stoßstahl seinen maximalen Rückhub (oberer Totpunkt) erreicht, die Kopplungseinrichtung vorgespannt wird und anschließend die Vorschubbewegung ausgeführt wird, ehe der Stoßstahl wieder in Eingriff mit dem Werkstück gelangt. Für den Vorschub kann somit beispielsweise nur ein Winkelbereich von 60° ausgenutzt werden, wobei die tatsächliche Bewegung symmetrisch um den maximalen Rückhub des Stoßstahls erfolgen kann, beispielsweise ±25°, und sich vor Beginn der tatsächlichen Vorschubbewegung ein Winkelbereich von 10° anschließt, während dessen die Kopplungseinrichtung vorgespannt wird.
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Zum Zweck der Hubeinstellung kann das Hebelglied an einem Hebelarm ein Verstellelement, insbesondere einen Gewindestift, aufweisen, das mit einer Begrenzungseinrichtung zusammenwirkt. Die Begrenzungseinrichtung kann beispielsweise die Antriebswelle selbst oder ein diese umgebender Ring sein. Wenn das Hebelglied durch den Exzenter hinreichend weit ausgelenkt ist, wird das Verstellelement von der Begrenzungseinrichtung abgehoben. In anderen Betriebszuständen liegt das Verstellelement an der Begrenzungseinrichtung an, so dass der Exzenter, beziehungsweise die Stützrolle, das Hebelglied, beziehungsweise dessen Nocke, nicht mehr berühren.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Vorschubmodul einen eigenen, von dem Exzenter der Bearbeitungseinheit verschiedenen Exzenter aufweist, der auf einer Exzenterwelle angeordnet ist, die mit der Antriebswelle der Bearbeitungseinheit, insbesondere über eine Schlitzverbindung, drehfest koppelbar ist. Während es grundsätzlich möglich ist, den Exzenter der Bearbeitungseinheit, der den Stoßstahl antreibt, auch für die Vorschubeinheit zu verwenden, bietet die Verwendung eines separaten Exzenters die Möglichkeit, das Vorschubmodul einfach an eine Bearbeitungseinheit anzusetzen, beziehungsweise je nach Bedarf wieder von dieser zu entfernen. Es ist dadurch auch möglich, existierende Bearbeitungseinheiten mit einem Vorschubmodul nachzurüsten.
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Vorteilhafterweise ist eine Spanneinrichtung zur Vorspannung der mechanischen Koppeleinrichtung vorgesehen. Dadurch ist diese spielfrei und kann der durch den Exzenter bewirkte Hub zumindest weitestgehend für die Vorschubbewegung verwendet werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn eine Überlasteinrichtung zum Schutz der Koppeleinrichtung vorgesehen ist. Eine Platz sparende Anordnung ergibt sich, wenn die Spanneinrichtung und die Überlasteinrichtung jeweils ein Federelement aufweisen, die koaxial angeordnet sind. Darüber hinaus kann der Seilzug der Koppeleinrichtung koaxial zu den Federelementen angeordnet sein.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Träger für Vorschubmittel vorgesehen ist, an dem der zweite Bewegungswandler angeordnet ist, wobei der zweite Bewegungswandler ein zweites schwenkbar angeordnetes Hebelglied aufweist. Durch das zweite Hebelglied kann die Linearbewegung der Koppeleinrichtung in eine Drehbewegung umgesetzt werden, so dass ein drehbar angeordnetes Vorschubmittel angetrieben werden kann.
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Vorzugsweise treibt das zweite Hebelglied über einen ersten Freilauf ein Vorschubmittel, insbesondere eine Rolle, an. Durch den Freilauf wird sichergestellt, dass das zweite Hebelglied nur in einer Vorschubrichtung auf das Vorschubmittel wirkt und während eines Rückhubs das Vorschubmittel unbeeinflusst lässt, so dass die Bearbeitungseinheit nicht wieder zurückgezogen wird.
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Um sicherzustellen, dass das Vorschubmittel sich nur in Vorschubrichtung bewegt, ist es vorteilhaft, wenn ein zweiter Freilauf für das Vorschubmittel, insbesondere die Rolle, vorgesehen ist.
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Je nach zu bearbeitendem Werkstück kann es wünschenswert sein, unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten einzustellen. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn eine Vorschubeinstelleinrichtung vorgesehen ist.
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Die Vorschubgeschwindigkeit, beziehungsweise die Vorschubstrecke pro Hub, kann dadurch eingestellt werden, dass die Drehung des zweiten Hebelglieds beeinflusst wird. Daher ist es vorteilhaft, wann die Vorschubeinstelleinrichtung ein verstellbares Drehbegrenzungselement für das zweite Hebelglied umfasst. Des Drehbegrenzungselement kann Ausnehmungen für ein Rastelement aufweisen, so dass das Drehbegrenzungselement definierte Positionen einnehmen kann. Die Vorschubgeschwindigkeit kann dadurch zuverlässig eingestellt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann ein kombinierter Spann-/Vorschubeinstellhebel vorgesehen sein. Mit für einem Bedienelement ist es daher möglich, das Werkstück in das Vorschubmodul einzuspannen und die Vorschubgeschwindigkeit einzustellen. Dabei ist der kombinierte Spann-/Vorschubeinstellhebel vorzugsweise so ausgebildet, dass die Spannstellung nur aufgelöst werden kann, wenn ein Vorschub von null eingestellt ist. Dadurch wird die Sicherheit der Handvorrichtung erhöht.
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Diese Funktion kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass das Drehbegrenzungselement oder ein auf das Drehbegrenzungselement wirkendes Element bei eingestelltem Vorschub, gegebenenfalls in Zusammenwirkung mit einem Drehknopf des Hebels, eine das Aufschwenken des Spann-/Vorschubeinstellhebels in eine Entspannstellung verhindernde Aufschwenksperre ausbilden.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine maschinelle Handvorrichtung mit einer eine Antriebswelle aufweisenden Bearbeitungseinheit und einem oben beschriebenen Vorschubmodul.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand den Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht einer maschinellen Handvorrichtung;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Vorschubmoduls;
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3 eine Explosionsdarstellung einer antriebswellenseitigen Baugruppe des Vorschubmoduls;
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4a eine Draufsicht auf den Exzenter eines Stoßstahls in einer ersten Stellung;
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4b eine Schnittdarstellung durch die antriebswellenseitige Baugruppe des Vorschubmoduls in einer der Stellung des Exzenters der 4a entsprechenden Stellung;
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5a eine Draufsicht auf den Exzenter eines Stoßstahls in einer zweiten Stellung;
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5b eine Schnittdarstellung durch die antriebswellenseitige Baugruppe des Vorschubmoduls in einer der Stellung des Exzenters der 5a entsprechenden Stellung;
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6 eine Explosionsdarstellung der werkstückseitigen Baugruppe des Vorschubmoduls;
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7a eine seitliche Draufsicht auf die antriebswellenseitige Baugruppe;
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7b einen vergrößerten Ausschnitt der 7a.
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In der 1 ist eine maschinelle Handvorrichtung 1 gezeigt, die eine Bearbeitungseinheit 2 und ein Vorschubmodul 3 aufweist. Die Bearbeitungseinheit 2 weist einen elektrisch antreibbaren Motor 4 auf, der einen Exzenter antreibt, der in einem Exzentergehäuse 5 angeordnet ist und einen Stoßstahl 6 antreibt. Durch den Stoßstahl 6 wird ein Werkstück 7 bearbeitet, wobei mit der Bezugsziffer 8 eine bearbeitete Kante bezeichnet ist. Ein Handgriff 9 dient zum Tragen und Schieben der maschinellen Handvorrichtung. Über einen Drehknopf 10 kann die Werkstückdicke eingestellt werden, so dass das Werkstück 7 während der Bearbeitung eingespannt werden kann.
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In der 2 ist das Vorschubmodul 3 ohne die maschinelle Handvorrichtung gezeigt. Das Vorschubmodul 3 umfasst eine antriebswellenseitige Baugruppe 15 und eine werkstückseitige Baugruppe 16. Dabei stellt die antriebswellenseitige Baugruppe 15 einen ersten Wandler zum Wandeln einer Drehbewegung in eine Linearbewegung und die werkstückseitige Baugruppe 16 einen Wandler zum Wandeln einer Linearbewegung in eine Drehbewegung dar. Der erste und zweite Wandler sind durch eine mechanische Koppeleinrichtung 17, die als Bowden-Zug ausgebildet ist, mechanisch miteinander gekoppelt.
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Der Träger 18 für ein Vorschubmittel hat die Funktion, einen oberen Anschlag für das Werkstück zu bieten, das Werkstück einzuspannen, beispielsweise zwischen Rollen, wobei eine Rolle das Vorschubmittel sein kann, einzuspannen, und das Werkstück spielfrei zu halten, insbesondere Vibrationen zu unterbinden. Die Auflageplatte 19 hat die Funktion, zusammen mit dem Vorschubmittel 71 und der Rolle 77, die aus Stahl ausgebildet sein können und/oder eine reibungserhöhende (Teil-)Ummantelung 100, beispielsweise aus Gummi, aufweisen, eine Auflage für das Werkstück zu bieten. Vertikal verschiebbare Anschläge 101, 102 bilden einen seitlichen Anschlag für das Werkstück. Der später noch näher zu beschreibende Spann-/Vorschubeinstellhebel 20 hat die Funktion, eine Federkraft freizugeben, um das Werkstück einzuspannen und die Vorschubgeschwindigkeit einzustellen, beispielsweise in Stufen zwischen 0 und 4.
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Die 3 zeigt eine Explosionsdarstellung der antriebswellenseitigen Baugruppe 15. Ein Gehäuse 25 kann über ein Befestigungsmittel 26 am Exzentergehäuse 5 der Bearbeitungseinheit 2 befestigt werden. In dem Gehäuse 25 kann eine Exzenterwelle 27 über ein als Kugellager ausgebildetes Lager 28 drehbar gelagert werden. Die Exzenterwelle 27 trägt einen Exzenter 44. Über eine Schlitzverbindung 29 ist die Exzenterwelle 27 mit der Antriebswelle 30 der Bearbeitungseinheit 2 drehfest verbindbar. Insbesondere sind die Antriebswelle 30 und die Exzenterwelle 27 koaxial zueinander anordenbar und ist die Exzenterwelle 27 auf die Antriebswelle 30 aufsteckbar. Dadurch kann das Drehmoment der Antriebswelle 30 auf die Exzenterwelle 27 übertragen werden. Die Exzenterwelle 27 weist einen Werkzeugeingriff 31 auf, über den die Exzenterwelle 27 zusammen mit der Antriebswelle 30 manuell gedreht werden kann, was z. B. zum Austausch des Stoßstahls notwendig ist. Der Exzenter 44 ist relativ klein ausgebildet. Auf ihm sitzt eine Stützrolle 32.
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Ein erstes Hebelglied 33 ist an einem Schwenkbolzen 34 schwenkbar angeordnet. An dem einen Hebelarm 35 ist ein Seilzug 36 der Koppeleinrichtung 17 befestigt. Das Hebelglied 33 weist eine Nocke 38 auf, die mit der Stützrolle 32 und damit mit dem Exzenter 44 zusammenwirkt. Die Stützrolle 32 weist eine nicht sichtbare Umfangsvertiefung für die Nocke 38 auf.
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Eine Hubeinstelleinrichtung wird durch ein als Gewindestift ausgebildetes, am Hebelarm 37 angeordnetes, Verstellelement 39 und eine Begrenzungseinrichtung 40 ausgebildet. Wenn das Verstellelement 39 auf die Begrenzungseinrichtung 40 aufstößt, löst sich die Nocke 38 von der Stützrolle 32. Dies bedeutet, dass der Seilzug 36 nicht die gesamte Bewegung, die er bei ständiger Anlage der Nocke 38 an der Stützrolle 32 machen würde, mitmachen muss. Dadurch wird der Hub reduziert. Insbesondere kann dadurch der wirksame Hub eingestellt werden und es kann eine Feineinstellung erfolgen.
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Ein Vorschub erfolgt nur, wenn der Stoßstahl außer Eingriff mit dem Werkstück ist. Für den Vorschub steht also nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Im Ausführungsbeispiel ist hierfür ein Winkelbereich von ±25° um den oberen Totpunkt OT der Bewegung des Stoßstahls gewählt.
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Die Baugruppe 15 umfasst weiterhin eine Zentrierhülse 41. Die Komponenten der Baugruppe 15 werden über die Halterung 42 im Gehäuse 25 gehalten. Bei angetriebener Antriebswelle 30 dreht sich die Exzenterwelle 27 im gezeigten Ausführungsbeispiel in Pfeilrichtung 43.
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In der 4a ist ein Pleuel 50 gezeigt, der durch den Exzenter 51 der Bearbeitungseinheit 2 eingetrieben ist und mit einer Halterung 52 des Stoßstahls bewegungsgekoppelt ist. In der gezeigten Stellung befindet sich der Stoßstahl, beziehungsweise die Halterung 52, in einer Winkellage von 35°, ehe der obere Totpunkt OT der Bewegung des Stoßstahls erreicht wird. Ab dieser Winkellage wird bei einer weiteren Drehung des Exzenters 51 die mechanische Koppeleinrichtung, insbesondere der Bowden-Zug, vorgespannt und das Spiel zwischen allen Teilen der Vorschubeinrichtung aufgehoben. Bei einer Winkellage von 25° ehe der obere Totpunkt OT des Stoßstahls erreicht wird, wird die Vorschubbewegung gestartet, da der Seilzug 36 der Koppeleinrichtung durch das Hebelglied 33 angezogen wird.
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Bei einer Winkellage von 35° vor dem oberen Totpunkt OT der Bewegung des Stoßstahls nehmen die Bauteile der Baugruppe 15 die in der 4b gezeigte Lage ein. In dieser Position berührt das Verstellelement 39 gerade noch die Begrenzungseinrichtung 40. Gleichzeitig berührt die Nocke 38 die Stützrolle 32, die auf dem Exzenter sitzt. Die Nocke 38 ist mit dem Stützring 32 nur während des Vorspannens und der eigentlichen Vorschubbewegung in Berührung. Am Hebelarm 35 ist der Seilzug 36 über eine Zugöse 55 befestigt. Ein Federelement 56 einer Spanneinrichtung stützt sich zum einen an der Zugöse 55 und zum anderen an einer Verstellschraube 57 ab. Diese Spanneinrichtung ist auf 10 N vorgespannt und hält den Bowden-Zug immer unter Spannung, beispielsweise wenn an der werkstückseitigen Baugruppe der Vorschub verstellt wird. Über die Verstellschraube 57 kann die Länge der als Bowden-Zug ausgebildeten Koppeleinrichtung eingestellt werden. Die Verstellschraube 57 ist in eine Büchse 58 eingeschraubt, die in einem Gehäuse 59 sitzt. Durch das Gehäuse 59 und die Büchse 58 wird zusammen mit dem Federelement 60 eine Überlasteinrichtung realisiert. Das Federelement 60 ist im Ausführungsbeispiel auf 1000 N vorgespannt. Wenn die Vorschubkraft größer als 1000 N wird, wird das Federelement 60 zusammengedrückt. Die Federelemente 56, 60 sind koaxial zueinander angeordnet.
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In der 5a ist der Pleuel 50 zum Ende der Vorschubbewegung gezeigt. Die gezeigte Stellung entspricht einer Winkellage von 25° nach dem oberen Totpunkt OT des Stoßstahls. Für den Vorschubantrieb wird also nur ein Winkel von 60° ausgenutzt.
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Der Situation in der 5a entspricht die Darstellung in der 5b. Hier ist deutlich zu erkennen, dass die Stützrolle 33 die Nocke 38 verdrängt und dadurch das Hebelglied 33 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt hat. Dadurch wurde der Seilzug 36 angezogen.
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Die 6 zeigt eine Explosionsdarstellung der werkstückseitigen Baugruppe 16. Die als Bowden-Zug ausgebildete mechanische Koppeleinrichtung 17 weist an ihrem Ende eine Rückholfeder 65, eine Scheibe 66 und eine Zugöse 67 auf, wobei die Zugöse 67 an dem Seilzug der Koppeleinrichtung 17 befestigt ist. Weiterhin kann die Zugöse 67 über ein Befestigungsmittel 68 an einem zweiten Hebelglied 69 befestigt werden. Durch das Hebelglied 69 wird eine Linearbewegung des Seilzugs in eine Drehbewegung umgewandelt. Das zweite Hebelglied 69 sitzt auf einem ersten Freilauf 70, der eine Bewegung im Gegenuhrzeigersinn erlaubt und eine Bewegung im Uhrzeigersinn verhindert. Über den Freilauf 70 wird ein als Antriebsrolle ausgebildetes Vorschubmittel 71, das in den Freilauf 70 ragt, angetrieben, welches wiederum auf einem Freilauf 72 angeordnet ist. Der Freilauf 72 besteht aus zwei Elementen, die eine Bewegung im Uhrzeigersinn erlauben und eine Bewegung im Gegenuhrzeigersinn verhindern. Der Freilauf 72 sitzt auf einer Achse 73. Die Achse 73 ist zusammen mit den Elementen 72, 71, 70 innerhalb des Trägers 18 angeordnet. Der Träger 18 deckt einen Grundtisch 74 ab, an dem über eine Achse 75 eine Schenkelfelder 76 gehalten ist. Über die Schenkelfeder 76 kann das Vorschubmittel 71 gegen ein Werkstück verspannt werden. Gleiches gilt für die Rolle 77, die auf der Achse 78 gelagert ist und über die Schenkelfeder 79, die über die Achse 86 am Grundtisch 74 gelagert ist, gegen ein Werkstück verspannt werden kann.
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Weiterhin ist eine Vorschubeinstelleinrichtung vorgesehen, die ein Drehbegrenzungselement 80 umfasst. Das Drehbegrenzungselement 80 ist schwenkbar angeordnet und weist an seiner Unterseite stufenartige Anschläge 81 für einen Ausleger 69a des Hebelglieds 69 auf. Ist beispielsweise ein Vorschub 0 eingestellt, verhindert das Drehbegrenzungselement 80 eine Bewegung des zweiten Hebelglieds 69 im Gegenuhrzeigersinn. Dies bedeutet, dass das Vorschubmittel 71 nicht angetrieben wird. Durch die stufenartigen Anschläge 81 kann somit eingestellt werden, wieweit sich das zweite Hebelglied 69 drehen kann. Dadurch ist der Vorschub einstellbar. Das Drehbegrenzungselement 80 weist Ausnehmungen 82 auf, in die ein Druckstück 83 eingreifen kann. Dadurch wird eine Rastfunktion realisiert, so dass das Drehbegrenzungselement 80 definierte Positionen einnehmen kann. Bewegt, insbesondere verschwenkt, werden kann das Drehbegrenzungselement 80 über eine Bewegungsstange 85, die mit dem kombinierten Spann-/Vorschubeinstellhebel 20 zusammenwirkt. In der gezeigten Stellung des Spann-/Vorschubeinstellhebels 20 wird ein Werkstück zwischen das Vorschubmittel 71, die Rolle 77 und auf der Unterseite des Werkstücks angeordnete Rollen eingespannt.
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In der 7a wird deutlich, dass ein Drehknopf 90 des Spann-/Vorschubeinstellhebels 20 mit der Bewegungsstange 85 zusammenwirkt. Insbesondere weist die Bewegungsstange 85, wie dies insbesondere aus der vergrößerten Darstellung der 7b ersichtlich ist, einen Schlitz 91 auf, in den ein Steg 92 eingreift. Solange der Steg 92 in den Schlitz 91 eingreift, kann der Hebel 20 nicht in eine Entspannposition angehoben werden. Außer Eingriff gelangen der Steg 92 und der Schlitz 91 nur, wenn ein Vorschub 0 eingestellt ist. Dadurch wird sichergestellt, dass das Werkstück nur gelöst werden kann, wenn kein Vorschub eingestellt ist. Durch den Schlitz 91 und den Steg 92 wird somit eine Aufschwenksperre ausgebildet. Durch Drehen des Knopfes 90 kann die Druckstange 85 in Pfeilrichtung 93 verschoben werden. Dadurch kann das Drehbegrenzungselement 80 unterschiedlich weit ausgelenkt werden und dadurch der Vorschub eingestellt werden.