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DE102006038627A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen oder Schaltungen insbesondere einer Sprengfalle oder dergleichen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen oder Schaltungen insbesondere einer Sprengfalle oder dergleichen Download PDF

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DE102006038627A1
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Markus Dr. Jung
Gerd Dr. Wollmann
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Rheinmetall Waffe Munition GmbH
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Abstract

Vorgeschlagen wird, abstimmbare Sender (1.1) und Detektoren (Empfänger) (1.2) in ein nichtlineares Detektionssystem (1) einzubinden und ein schmalbandiges Signal mit einer variablen Frequenz (f<SUB>1</SUB>) zu verwenden. Der scannbare Frequenzbereich sollte dabei zwischen 10-1000 MHz liegen. Die Empfangsfrequenz für die 2. (f<SUB>2</SUB>) und 3. (f<SUB>3</SUB>) harmonische Frequenz wird entsprechend der Sendefrequenz (f<SUB>1</SUB>) nachgeführt.

Description

  • Vorrichtung und Verfahren zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen oder Schaltungen insbesondere einer Sprengfalle oder dergleichen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen bzw. elektronischer Schaltungen, insbesondere zur Detektion die Elektronik einer improvisierten explosiven Vorrichtung (IED) oder dergleichen.
  • Ein bekanntes Verfahren zur Detektion von nichtlinearen Bauelementen ist die „Non-Linear Junction Detektion" (NLJD). Dieses Verfahren besitzt die Fähigkeit, mit Halbleiterbauelementen aufgebaute elektronische Schaltungen detektieren zu können. Durch das nichtlineare Verhalten werden in die Schaltung eingekoppelte Signale einer festen Frequenz in Signale mit der Vielfachen der eingestrahlten Frequenz umgewandelt und wieder abgestrahlt.
  • Ein derartiges Verfahren sowie ein entsprechender nichtlinearer Übergangsdetektor werden in der US 6,163,259 A ausführlich beschrieben. Ein weiterer nichtlinearer Übergangsdetektor wird mit der WO 02/065419 A1 offenbart. Eine weitere WO 2004/038455 A1 beschäftigt sich mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Detektion von so genannten Abhörgeräten. Prinzipiell arbeitet das Verfahren durch Auswertung einer 2. und einer 3. harmonischen, der am Ziel reflektierten Primärfrequenz. Aus diesen beiden harmonischen wird dann die Information über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer elektronischen Schaltung gezogen.
  • IED's sind Vorrichtungen oder (Spreng-)Fallen, die in der Regel aus vier Hauptgruppen bestehen, einem Auslöser, Explosivstoffen alleine oder in Verbindung mit giftigen Chemikalien, biologischen Giftstoffen oder radiologischem Material und einem Effektor. Der Auslöser kann mechanischer oder elektronischer Natur sein.
  • Zur Gefahrenabwendung ist es notwendig zu wissen, ob und wo sich ein IED befindet, wann eine Detonation dieses IED's zu befürchten ist, um welchen und um wie viel Sprengstoff es sich handelt. Weitere wichtige Informationen können die biologischen oder radioaktiven Ma terialien der IED betreffen. Der Sprengstoff kann dabei beispielsweise mittels bekannter Lasertechnologien oder Röntgenstrahlen detektiert werden, Informationen über den biologischen Inhalt beispielsweise durch den Einsatz von Biosensoren bezogen werden. Besitzen die IED zudem eine Elektronik z. B. einen elektronischen Zündkreis, kann nach dem Vorhandensein der Elektronik gesucht werden. Dies kann mittels der bereits erwähnten NLJD erfolgen.
  • Die Detektionsreichweite eines Zieles oder Targets (beispielsweise eines IED) ist sehr stark vom Signalrauschverhalten der harmonischen Frequenzen abhängig. In praktischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass zwischen einfachen Schaltungen und hochwertig geschirmten Schaltungen nahezu ein Faktor 8–12 im Detektionsabstand erreicht wird. Dies entspricht einem Faktor zwischen 4000–20000 für die empfangenen Signalleitungen.
  • Aufgrund des Signalrauschverhaltens der nach geschalteten Verstärker und möglicher Modulationsverfahren gibt es am Empfänger eine Mindestempfangsleistung, die zur Detektion notwendig ist.
  • Bezüglich der Sendeleistung gibt es sowohl CW – Systeme (Continuous Wave = Dauersender) als auch gepulste Systeme für den Handbetrieb. Aufgrund des Handbetriebes ist jedoch die Sendeleistung durch Werte aus den Schutzvorgaben des Personenschutzes begrenzt.
  • Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit dem die derzeitige Reichweite eines nichtlinearen Übergangsdetektors deutlich gesteigert werden kann.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
  • Die bisherigen NLJD-Systeme arbeiten auf einer festen Frequenz. Stimmt diese nicht mit einem der so genannten Transmissionsfenster des Zieles überein, was häufiger der Fall ist, kann es zwar passieren, dass das Signal des Senders in das geschlossene System (Ziel) gelangt, der Detektor aber weder die 2. noch die 3. harmonische erkennen kann, weil das geschlossene System in diesem Frequenzgang eben kein Transmissionsfenster besitzt. Oftmals hat das Sendesignal gar nicht erst die Elektronik erreicht.
  • Daher liegt der Erfindung die Idee zugrunde, abstimmbare Sender und Detektoren (Empfänger) in die nichtlinearen Detektionssysteme einzubinden und ein schmalbandiges, in der Frequenz variierbares Signal zu verwenden. Der scannbare Frequenzbereich sollte dabei zwischen 10–1000 MHz liegen. Die Empfangsfrequenz für die 2. und 3. harmonische wird entsprechend der Sendefrequenz nachgeführt.
  • Ziel der Abstimmung des Senders ist es, die Dämpfungs- (beim Einkoppeln in die Hülle und Auskopplung aus der Hülle des geschlossenen Systems – Ziels) und Kopplungsverluste (Kopplungsfaktor zwischen der eingekoppelten Leistung bei der Frequenz und der Leistung, die in die harmonischen transformiert wird) zu reduzieren. Da beide Verluste von der Frequenz abhängig sind, kann durch Variation der Senderfrequenz für die Summe der Dämpfungen und der Kopplungsverluste ein minimaler Wert gefunden werden. Die Einkoppelfrequenz, bei welcher die beiden harmonischen am stärksten wieder reflektiert werden, stellt dann die optimale Frequenz dar.
  • Handelt es sich beim Ziel um ein Funkgerät, so kann zusätzlich der Empfangsgewinn des Ziels genutzt werden, wenn die Sendefrequenz innerhalb der Empfangsbandbreite des Ziels liegt.
  • Alle elektronischen Systeme wie auch elektronisch getriggerte IED's weisen das Phänomen auf, nur durch eine Art von Löchern/offenen Türen mit der Umgebung kommunizieren zu können. Durch die abstimmbaren Sender/Empfänger ist es nunmehr möglich, die Frequenzlöcher eines insbesondere abgeschirmten Targets/Zieles zu finden.
  • Mit dem neuen Verfahren kann nun in einfacher Art und Weise auch die örtliche Lage des Zieles (IED) bestimmt werden. Die Detektionsentfernung liegt zudem deutlich über den vorhandenen Geräten.
  • Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass in Umgebungen, in denen Geräte mit unterschiedlichen Frequenzen vorhanden sind, diese Frequenzen zur Detektion nicht berücksichtigt, sondern vielmehr beim Scannen der Frequenz ausgeschlossen werden. Die Fehlerrate wird auch dadurch minimiert.
  • Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
  • Es zeigt die einzige Figur einen nichtlinearen Übergangsdetektor 1 , bestehend aus wenigstens einem Sender 1.1 und wenigstens einem Empfänger 1.2, die sich in einer bevorzugten Ausführung in einem Gehäuse 1.3 befinden, zum Detektieren der Elektronik 2.1 eines Zieles (Target) 2. Getrennte Anordnungen von Sender 1.1 und Empfänger 1.2 sind auch möglich.
  • Der nichtlineare Übergangsdetektor 1 verfügt über wenigstens eine Antenne 3, über die ein schmalbandiges Signal f1 innerhalb einer Bandbreite von mehreren 100 MHZ abstrahlt werden kann. Diese eine Antenne 3 ist eine breitbandige Antenne, die in der Lage ist, in beiden Polarisationen zu senden und zu empfangen (zirkular polarisiert). Möglich sind auch zwei Antennen (nicht näher dargestellt) in orthogonaler Anordnung, wobei eine zum Senden und eine Weitere zum Empfangen dient.
  • Entsprechend der abgestrahlten Frequenz f1 werden im Empfangsbereich des Detektors 1.2 nur Signale der Frequenzen f2 = 2·f1 und f3 = 3·f1 empfangen und ausgewertet. Die Frequenz f1 kann durch eine Elektronik 4 dabei sowohl linear als auch in bestimmten Schritten verändert werden. Diese Änderung erfolgt so lange, bis sich eine optimale Sendefrequenz f1 eingestellt hat. (Dies ist dadurch erkennbar, dass auch die beiden harmonischen mit einer maximalen Signalstärke wieder auf den Empfänger 1.2 auftreffen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die optimale Sendefrequenz f1 als auch die harmonischen mit den so genannten Transmissionsfenstern des Zieles 2 und die Empfangsbandbreite des Zieles darstellen.) Mit dieser optimalen bzw. optimierten Frequenz f1 wird nun das Ziel 2 bestrahlt und aus der transformierten Antwort im Detektor 1.2 auf das Vorhandensein von nichtlineare Schaltungen bzw. Bauelemente im Ziel 2 geschlussfolgert. Diese optimierte Frequenz f1 erlaubt eine größere Entfernung zwischen dem Übergangsdetektor 1 und dem Ziel 2.
  • In Fällen, bei denen die Eingangsverstärkung des Zieles 2 genutzt wird, empfiehlt es sich, eine für die Kommunikation dieser Ziele 2 typische Frequenz zu wählen.

Claims (7)

  1. Vorrichtung zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen oder Schaltungen (2.1) eines Zieles (2) aufweisend einen Übergangsdetektor (1) mit wenigstens einem Sender (1.1) und einem Empfänger (1.2), die über wenigstens eine Antenne (3) ein Signal mit einer Frequenz (f1) abstrahlt, welches in die nichtlineare Schaltung (2) eingekoppelt und in Signale mit der Vielfachen (f2, f3) der eingestrahlten Frequenz (f1) umgewandelt, zum Empfänger (1) gestrahlt und von der wenigstens einen Antenne (3) empfangen wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsdetektor (1) eine Einrichtung (4) eingebunden ist, mit deren Hilfe die Frequenz (f1) des schmalbandigen Signals innerhalb einer vorgebbaren Bandbreite variiert wird, so dass für die Summe der Dämpfungs- und Kopplungsverluste ein minimaler Wert bei einem optimalen, eingekoppelten Signal erreicht wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antenne (3) eine breitbandige Antenne ist, die in beiden Polarisationen senden und empfangen kann.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine breibandige Antenne (3) zum Senden und eine weitere breitbandige Antenne zum Empfangen vorgesehen sein können.
  4. Verfahren zur Detektion von nichtlinearen elektronischen Bauelementen oder Schaltungen (2.1) eines Zieles (2) aufweisend einen Übergangsdetektor (1) mit wenigstens einem Sender (1.1) und einem Empfänger (1.2), die über wenigstens eine Antenne (3) ein Signal mit einer Frequenz (f1) abstrahlt, welches in die nichtlineare Schaltung (2) eingekoppelt und in Signale mit der Vielfachen (f2, f3) der eingestrahlten Frequenz (f1) umgewandelt, zum Empfänger (1) gestrahlt und von der wenigstens einen Antenne (3) empfangen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz (f1) des schmalbandigen Signals innerhalb einer vorgebbaren Bandbreite variiert wird, so dass für die Summe der Dämpfungs- und Kopplungsverluste ein minimaler Wert bei einem optimalen, eingekoppelten Signal erreicht wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsverstärkung des Zieles (2) für das Einkoppeln in die nichtlineare Schaltung (2) genutzt werden kann.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgebare Bandbreite zwischen 10–1000 MHz liegt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenz (f1) linear als auch in bestimmten Schritten verändert werden kann.
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