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Die
Erfindung betrifft ein Bauelement, das einen in Flip-Chip Technik
auf ein Trägersubstrat
aufgebrachten Bauelementchip umfasst und ein Verfahren zur Herstellung.
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Für solche
Bauelemente ist beispielsweise aus dem US Patent
US 6982380 B1 eine Bauelementverkapselung
bekannt, bei der ein die Bauelementstrukturen tragender Bauelementchip
in Flip-Chip-Technik mit Hilfe von Bumpverbindungen auf einem Trägersubstrat
montiert ist, bei welchem der Bauelementchip im Abstand zum Trägersubstrat über diesem
angeordnet ist. Dabei ist zwischen Bauelementchip und Trägersubstrat
ein Rahmen angeordnet, der auf den Oberflächen von Bauelementchip und
Trägersubstrat
aufliegt oder einen schmalen Spalt belässt und so einen die Bauelementstrukturen aufnehmenden
Hohlraum ausbildet. Der Hohlraum ist nach außen durch ein Dichtmaterial,
insbesondere eine Kombination aus Metallschichten abgedichtet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bauelement anzugeben, das
einfach herzustellen ist und sicher gegen die Außenwelt abgedichtet werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Bauelement mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren
zur herstellung eines Bauelements mit den Merkmalen des Anspruchs
9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind weiteren Ansprüchen zu
entnehmen.
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Die
Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 9 sind aus der
DE 102 38 523 A1 bekannt.
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Es
wird ein elektrisches Bauelement vorgeschlagen, welches einen in
Flip-Chip-Technik auf einem ein- oder mehrschich tigen Trägersubstrat
aufgebrachten Bauelementchip umfasst. Die elektrische und mechanische
Verbindung zwischen Bauelementchip und den eine elektrische Verdrahtung
aufweisenden Trägersubstrat
erfolgt mittels Bumps. Zwischen Trägersubstrat und Bauelementchip
ist ein Stützrahmen
angeordnet, der in seiner Höhe
an die Höhe
der Bumps angepasst ist und eine plane insbesondere planarisierte
und z.B. plan geschliffene Oberfläche aufweist, so dass er eng
an der Unterseite des Bauelementchips anliegt.
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Ein
solches Bauelement zeichnet sich insbesondere durch zwei Vorteile
gegenüber
bekannten in ähnlicher
Weise verkapselten Bauelementen aus. Zum Einen sorgt die plane Oberfläche des
Rahmens für
einen formschlüssigen
Kontakt mit dem darauf aufliegenden ebenfalls eine plane Oberfläche aufweisenden
Bauelementchip. Es verbleibt ein minimaler oder gar kein Spalt zwischen
Rahmen und Bauelementchip und es ergibt sich bereits dadurch ein
guter Verschluss des zwischen der Unterseite des Bauelementchips
und der Oberfläche
des Trägersubstrats innerhalb
des Rahmens eingeschlossenen Hohlraums. Dieses Bauelement kann auch
auf einem unebenen und z.B. nichtlinear verzogenen Panel als Trägersubstrat
aufgebracht sein.
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Bei
einer späteren
Verkapselung des auf einer planen Oberfläche aufliegenden Chips mit
einem Polymer hat dieser Verschluss zur Folge, dass potentielle
Ausgasungen von H2O oder Zersetzungsprodukten
des Polymers aus dem Polymer oder Lösungsmitteln im Polymer zum überwiegenden
Teil nach außen
und nicht in die Kavität
(Hohlraum) gelangen. Damit ist bei organischer Verkapselung ein JEDEC2-Level
erreicht.
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Unter
Bumps werden im Sinne der Erfindung alle elektrisch leitfähigen Strukturen
verstanden, über die
sich beim Ronden „punktförmige” elektrische Kontakte
herstellen lassen. Im Einzelnen können dies sein:
- - Lotbumps z.B. SAC (Sn Ag Cu)-Lotbumps, welche beim Verlöten mit
einer UBM (Under Bump Metallization) kollabieren;
- – Studbumps,
welche durch mechanische Kraft bei gleichzeitiger Ultraschalleinwirkung
zusammengepresst werden und mit dem Substrat verschweißen. Studbumps
selbst können
mit speziell ausgerüsteten
Drahtbondern oder galvanisch erzeugt werden. Bei Studbumps sind
derzeit Au-Studs Standard;
- – Metall-Pillars,
welche Studbumps gleichen, aber an ihrer Oberfläche zusätzlich ein Lotdepot tragen.
Für solche
Pillars ist daher die Auswahl der dafür verwendbaren Metalle größer. Es
können z.B.
Pillars aus Cu eingesetzt werden.
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Zum
Anderen ist die Höhe
des Rahmens an die Höhe
der Bumps angepasst. Dies bedeutet, dass die Bumps beim Aufbonden
des Bauelementchips und im Fall von Lotbumps beim anschließenden Reflow
nur soweit kollabieren oder deformiert werden können. und damit ihre Höhe verringern,
dass die Unterseite des Bauelementchips gerade eben auf der planen
Oberfläche
des Stützrahmens
zum Aufliegen kommt. Dies hat zur Folge, dass über die Bumps und den Stützrahmen
nur minimale mechanische Zugkräfte
auf die entsprechenden Metallisierungen auf den Bauelementchip einwirken,
da die thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Bumps und Lotrahmen
sehr gut gematcht sind.
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Durch
die planen Oberflächen
von Stützrahmen
und Bauelementchip wird ein Verkanten durch unebenes Aufeinanderliegen
vermieden. Dies ist. besonders vorteilhaft, wenn die Bauelement strukturen und
damit das Bauelement selbst empfindlich gegen mechanische Belastungen
ist, wie sie zum Beispiel später
beim Umspritzen der Bauelemente mit einer Kunststoffumhüllung auftreten
können.
Mit dem vorgeschlagenen Bauelement können also empfindliche Bauelementstrukturen
spannungsfrei und dicht gegen Umgebungseinflüsse eingeschlossen und durch weitere
Maßnahmen
auch hermetisch verkapselt werden.
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Der
Bauelementchip kann vorteilhaft ein MEMS-Bauelement (mikro-elektro-mechanisches System)
sein, welches elektrische und mechanische Funktionen miteinander
verbindet. Die mikro-elektro-mechanischen
Funktionen können
die von Sensoren, Aktoren, Schaltern oder elektroakustischen Bauelementen
und insbesondere mit akustischen Wellen arbeitenden Bauelementen
sein. Diese Bauelemente sind zumeist miniaturisiert, so dass bereits kleinste
Kräfte
ausreichen, die Funktion zu stören oder
die Eigenschaften des MEMS-Bauelements unzulässig zu verändern. Prinzipiell ist es jedoch
auch möglich,
ein beliebiges elektrisches Bauelement, welches auf seiner Oberfläche zu schützende Bauelementstrukturen
aufweist, in erfindungsgemäßer Weise
auszuführen.
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Das
Trägersubstrat
weist eine integrierte elektrische Verdrahtung auf. Dazu ist es
vorzugsweise mehrlagig ausgebildet, wobei auf zwischen und unter
einzelnen Lagen eines mechanisch stabilen und elektrisch isolierenden
Materials strukturierte Metallisierungsebenen vorgesehen sind, die
eine entsprechende Verdrahtung realisieren. Die einzelnen Metallisierungsebenen
sind über
vorzugsweise gegeneinander versetzte Durchkontaktierungen miteinander
verbunden, so dass ein elektrischer Kontakt für auf der Oberfläche des
Trägersubstrats
aufgebrachte metallische Anschlussflächen und auf der Unterseite
des Trägersubstrats
angeordnete Außenkontakte
hergestellt ist. Als mechanisch stabiles Material ist ein insbesondere
hochgefülltes
Kunststoffmaterial mit geringer Wasseraufnahme, geringer Gaspermeabilität und einem
anpassbaren thermischen Ausdehnungskoeffizienten (z.B. LCP (Liquid
Crystal Polymer) oder eine Keramik, wie insbesondere eine HTCC (High
Temperature Cofired Ceramic) oder eine LTCC (Low Temperature Cofired
Ceramic) geeignet.
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Die
Anschlussmetallisierungen auf der Oberseite des Trägersubstrats
weisen eine löt-
oder bondbare Oberfläche
auf, insbesondere eine UBM-Metallisierung (Under Bump Metalization).
Entsprechende Metallisierungen sind auch auf dem Bauelementchip vorgesehen.
Die Bumps zur Verbindung von Bauelementchip und Trägersubstrat
sind vorzugsweise Lotbumps, Studbumps oder mit Lot beschichtete
Metalle z.B. mit Lot beschichtete Cu-Pillars.
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Der
Bauelementchip ist in Abhängigkeit
vom Bauelement aus einem keramischen, halbleitenden oder anderen
kristallinen Material wie z.B. einem piezoelektrischen Kristall
ausgebildet.
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Der
Stützrahmen
ist vorzugsweise auf dem Trägersubstrat
erzeugt und insbesondere aus einem Kunststoffmaterial oder aus Metall
ausgebildet. Vorzugsweise ist der Ausdehnungskoeffizient des den Stützrahmen
bildenden Materials demjenigen der Bumps angepasst. Auf diese Weise
ist garantiert, dass das fertige Bauelement auch bei thermischer Wechselbelastung
keinen zusätzlichen
mechanischen Stress in Bumprichtung erzeugt. Der Stützrahmen
kann auf einem keramischen Trägersubstrat durch
Siebdruck vor dem Sintern aufgebracht oder auch in anderen Verfahren
nach dem Sintern des Trägersubstrat
oder aber zum Teil vor dem Sintern und der restliche Teil nach dem
Sintern, z.B. stromlos oder galvanisch.
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Die
Bauelementstrukturen können
je nach Bauelementtyp mechanisch bewegliche Strukturen oder im Falle
von mit akustischen Wellen arbeitenden Bauelementen auch Metallisierungen
sein, mit deren Hilfe akustische Wellen erzeugt, reflektiert oder
in elektrische Signale zurückverwandelt
werden.
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Zur
weiteren Abdichtung des Bauelements ist der Fugenbereich zwischen
der Unterkante des Bauelementchips und dem Stützrahmen mit einer Folie abgedichtet.
Diese Folie ist insbesondere eine auflaminierbare thermoplastische
(z.B. LCP-(Liquid Crystal
Polymer) Folie) oder eine duroplastische im B-Zustand, die vorzugsweise
weich ist und einen niedrigen E-Modul
aufweist. Eine solche Folie kann als Unterlage für weitere Abdeckschichten dienen und
dadurch auf den Bauelementchip einwirkende Kräfte (z.B. Thermozyklen) aufnehmen,
abpuffern oder verteilen. Darüber
hinaus schützt
sie den Hohlraum bei Folgeprozessen z.B. beim stromlosen oder galvanischen
Aufbringen von Abschirmungen (Shieldings). Die Folie kann ein- oder
mehrlagig sein, wobei gleiche oder unterschiedliche Teilfolien miteinander
verbunden oder übereinander
auflaminiert werden können.
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Der
Stützrahmen
besteht im Wesentlichen aus einem Metall, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient
an die üblicherweise
aus Lotmetall bestehenden Bumps oder das Metall der Studbumps angepasst
ist. Für
diese Zwecke gut geeignet sind Kupfer, Nickel, Silber oder Gold,
welche sich darüber
hinaus einfach strukturiert galvanisch abscheiden lassen. Der Stützrahmen
kann auch aus mehreren Lagen verschiedener Materialien zusammensetzt
sein, wobei dann der über
alle Lagen gemittelte thermische Ausdehnungskoeffizient möglichst
gut mit dem der Bumps gematcht ist.
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In
einer Ausgestaltung ist der Fugenbereich zwischen Unterkante des
Bauelementchips und dem Stützrahmen
mit einer Metallschicht abgedichtet, die einen Metallverschluss
für die
Fuge ausbildet. Dementsprechend schließt die Metallschicht zumindest mit
dem Bauelementchips und dem Stützrahmen
ab. Die Metallschicht kann nur im Fugenbereich oder alternativ auch über größere Teile
des Bauelements, also auch auf die Rückseite des Bauelementchips, den
Rahmen oder die Oberfläche
des Trägersubstrats
aufgebracht sein.
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Vorteilhaft
ist es, unterhalb der Metallschicht eine metallische Schicht als
Benetzungsschicht vorzusehen, die bei Behandlung mit einem aufgeschmolzenen
Metall dieses benetzen kann. Dadurch gelingt es, den Metallverschluss
einfach zu erzeugen und dabei die Metallschicht gleichzeitig selektiv über der
Benetzungsschicht aufzubringen. Dies ist dann vorteilhaft, wenn
die Metallschicht auf den Fugenbereich begrenzt werden soll, um
beispielsweise auf der Rückseite
des Bauelementchips nicht zu störenden kapazitiven
Kopplungen mit Bauelementelektroden zu führen.
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Ein
mit einer Laminatfolie abgedeckter Bauelementchip, der bereits eine
gewisse Abdichtung des Fugenbereichs aufweist, kann zusätzlich mit
einer Rückseitenmetallisierung
verstärkt
werden. Während
die Laminatfolie noch eine gewisse Durchlässigkeit für Gase und insbesondere Wasserdampf
aufweist, kann mit einer geschlossenen Rückseitenmetallisierung ein
hermetisch abgeschlossenes, elektrisch geschirmtes Bauelement erhalten
werden. Vorteilhaft ist es, wenn die Rückseitenmetallisierung eine
direkte Verbindung mit einem metallischen Stützrahmen und/oder mit der Oberfläche des
Trägersubstrats
aufweist. Dazu kann es erforderlich sein, die Laminatfolie vor der
Erzeugung der Rückseitenmetallisierung
zu strukturieren und zumindest in einem rahmenförmig um den Bauelementchip
gezogenen Bereich zu entfernen.
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Die
Rückseitenmetallisierung
kann zweistufig aufgebracht werden, indem zunächst eine dünne Grundmetallisierung in
einem Dünnschichtverfahren oder
durch Behandlung mit einer Keime erzeugenden z.B. Palladiumchlorid
enthaltenden Lösung
erzeugt wird. Anschließend
kann diese Grundmetallisierung stromlos und/oder galvanisch verstärkt werden.
Gut geeignet ist es beispielsweise, eine Titan oder eine Titan/Kupferschicht
aufzusputtern und diese galvanisch mit Kupfer zu verstärken.
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Ein
direktes Strukturieren der Laminatfolie gelingt beispielsweise durch
Ablation mit einem Laser. Möglich
ist es jedoch auch, die Laminatfolie fotolithographisch mit einer
Maskenschicht zu versehen und die Laminatfolie in den abzulösenden Bereichen mit
einem Lösungsmittel
oder in einem Trockenätzverfahren,
beispielsweise mit sauerstoffhaltigem Plasma zu entfernen oder aber
eine direkt fotostrukturierbare Laminatfolie zu verwenden.
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Ein
Stützrahmen
ist als Abstandshalter und zur Abstützung des Bauelementchips über dem
Trägersubstrat
für miniaturisierte
Bauelemente ausreichend. Bei größeren oder
mechanisch besonders empfindlichen und z.B. besonders dünnen Bauelementchips
kann ein großer
Abstand zwischen zwei Auflagepunkten zu einem Durchbiegen des Bauelementchips
und dadurch ebenfalls zu einer stressbedingten Beeinträchtigung
der Bauelementfunktion führen.
Es ist daher vorteilhaft, zwischen Bauelementchip und Trägersubstrat
weitere Stützelemente vorzusehen,
die zusammen mit dem Rahmen strukturiert werden und zusätzliche
Auflagepunkte für
den Bauelementchip mit verringerten Abständen untereinander schaffen
und eine sichere und spannungsarme Auflage ermöglichen.
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Es
ist vorteilhaft, diese zusätzlichen
Stützelemente
innerhalb des Stützrahmens
an solchen Stellen auf dem Bauelementchip abzustützen, an dem keine Bauelementstrukturen
vorgesehen sind. Möglich
ist es jedoch auch, mit Hilfe dieser zusätzlichen Stützelemente zusätzliche
Kontaktierungen zwischen Kontaktflächen auf dem Bauelementchip und
Anschlussflächen
auf dem Trägersubstrat
herzustellen. Zur Herstellung des Kontaktes zwischen Stützelement
und Kontaktfläche
kann der Auflagedruck ausreichend sein. Vorteilhaft ist es jedoch, Stützelement
und Kontaktfläche
zu bonden, beispielsweise mittels eines Thermokompressionsverfahrens,
oder diese zu verlöten.
Gute Bondbarkeit weisen z.B. Stützelemente
aus Cu zu Au oder Cu/Au/Sn Oberflächen auf. Zur Lötbarkeit
der Stützelemente
können
diese mit einer dünnen
Lotschicht versehen sein.
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Gleiches
gilt für
den Rahmen, der mit oder ohne elektrischen Kontakt ebenfalls auf
entsprechende Metallisierungen auf dem Bauelementchip aufgebondet
werden kann. Dies erhöht
die Stabilität
des Bauelements gegenüber
mechanischen Belastungen und ergibt ein weiteres Miniaturisierungspotential durch
Reduktion der Anzahl der Bumps, da die Massebumps durch den Rahmen
substituiert werden.
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Auf
ein Bauelement, das zumindest im Fugenbereich oder ganzflächig mit
einer Laminatfolie und/oder einem Metallverschluss und/oder einer Rückseitenmetallisierung
abgedeckt ist, kann zur Verbesserung des mechanischen Schutzes noch eine
Glob Top-Abdeckung aufgebracht werden. Dazu kann eine Abdeckfolie
auflaminiert werden, die ausreichend dick und ausreichend gut verformbar
ist, um dabei eine Planarisierung Glob Top-Oberseite zu ermöglichen.
Nach dem Auflaminieren weist die Abdeckfolie eine Gesamthöhe über dem
Trägersubstrat auf,
die höher
ist als die Höhe
der Rückseite
des Bauelementchips über
dem Trägersubstrat.
Vorteilhaft ist die Abdeckfolie bzw. die damit erzeugte Glob Top-Abdeckung
in ihrem E-Modul,
ihrem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und der Glasübergangstemperatur
so auszuwählen,
dass sich beim Einlöten
des Bauelements und bei Thermozyklen ein minimaler mechanischer
Stress ergibt.
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Möglich ist
es, die Oberfläche
der auflaminierten Abdeckfolie mittels eines Schleif- oder Fräsverfahrens
weiter zu glätten
oder eine bestimmte Gesamtdicke einzustellen.
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Im
Folgenden werden geeignete Verfahren zur Herstellung des Bauelements
erläutert.
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Es
kann von einem großflächigem Trägersubstrat,
insbesondere einem Panel oder einem Trägerwafer ausgegangen werden,
die jeweils eine Vielzahl von Einbauplätzen für Bauelementchips aufweisen.
Jeder Einbauplatz weist zumindest metallische Anschlussflächen zur
elektrischen Kontaktierung des Bauelementchips auf. Auf diesem Trägerwafer
werden nun zunächst
die Rahmenstrukturen in einer den Einbauplätzen entsprechenden Anzahl
erzeugt und vorteilhaft so strukturiert, dass zumindest die einem Einbauplatz
zugeordneten metallischen Anschlussflächen vom Stützrahmen eingeschlossen werden. Zusammen
mit dem Stützrahmen
können
Stützelemente
erzeugt werden.
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Werden
Stützrahmen
und Stützelemente galvanisch
mittels einer gemeinsamen Resistmaske erzeugt, so kann der anschließende Planarisierungsprozess
von Stützrahmen
und Stützelementen
erfolgen, bevor die Resistmaske wieder entfernt ist. Dadurch können Stützrahmen
und Stützelemente
mechanisch gegenüber
dem verwendeten Press-, Schleif- oder Fräsverfahren stabilisiert werden.
Der Planarisierungsprozess gleicht nicht nur Unterschiede in der
Rahmenhöhe
aus, die sich aus den Toleranzen der Herstellungsprozesse ergeben,
sondern auch solche die sich aus der Topologie des Trägerwafers
ergeben.
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Im
nächsten
Schritt werden die Bumps auf dem Bauelementchip erzeugt. Dies kann
vorteilhaft mittels Aufdruckens einer Lotpaste im Siebdruckverfahren
erfolgen. Mit diesem Verfahren ist die Bumphöhe gut einstellbar, da diese
im Wesentlichen durch die kontrollierbare Größe der UBM und die Menge der
aufgebrachten Lotpaste bestimmt ist.
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Möglich sind
jedoch auch andere Verfahren zur Erzeugung der Bumps.
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Die
Bumps werden bevorzugt auf dem Bauelementchip BC erzeugt. Ausnahme
sind die bereits genannten Pillars, die zusammen mit der Rahmenstruktur
im gleichen Prozess und aus dem gleichen Material auf dem Trägersubstrat
erzeugt werden können.
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Bereits
bei der Herstellung können
die Pillars und gegebenenfalls auch die Rahmenstruktur mit einer
relativ zur Höhe
der Pillars dünnen
Lotschicht von typischerweise z.B. 5 μm Dicke versehen werden
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Anschließend wird
der Bauelementchip auf das Trägersubstrat
aufgesetzt und mit diesem in einem geeigneten Verfahren über die
Bumps verbunden. Werden Lotbumps eingesetzt, ist ein Reflow-Verfahen
geeignet. Dabei kollabiert der Lotbump und ändert seine Querschnittsform,
wobei sich insbesondere seine Höhe
reduziert. Durch die Adhäsionskräfte auf
der benetzenden UBM führt
dies dazu, dass der Bauelementchip nach unten gezogen wird. Da die
Höhe der
(kollabierten) Bumps an die Höhe des
Stützrahmens
und der Stützelemente
angepasst ist, führt
dies zu einem Aufsetzen des Bauelementchips auf dem Stützrahmen
und den Stützelementen. Auch
die Pillars werden verlötet.
Bei den Studbumps kann ein Thermokompressionsverfahren eingesetzt werden,
welches ebenfalls zu einer Deformation der Bumps führt, wobei
diese in der Höhe
reduziert werden.
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Im
nächsten
Schritt erfolgt die Abdichtung des Bauelements im Fugenbereich zwischen
Bauelementchip und Stützrahmen,
in dem entweder eine dünne
Laminatfolie auflaminiert wird, ein Metallverschluss erzeugt wird
oder direkt eine dicke Abdeckfolie zur Erzeugung eines Glob Tops
auflaminiert wird. Die Abdichtung mittels dünner Laminatfolie kann noch
mit einer Rückseitenmetallisierung
ergänzt
und alle Abdichtverfahren zusätzlich
noch mit einer aufgebrachten dicken Abdeckschicht kombiniert werden.
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Die
bevorzugte Herstellung des metallischen Verschlusses erfolgt mit
geschmolzenem Metall im Tauchverfahren oder in einer stehenden Welle.
Die Menge bzw. die Dicke des Metalls kann dabei über Gasdüsen mittels Luft oder N2 kontrolliert werden (Hot Air Leveling).
Die dazu erforderliche beziehungsweise vorteilhafte Benetzungsschicht
kann in strukturierter Form auf entsprechenden Oberflächenbereichen
eines oder mehrerer Elemente, ausgewählt aus Bauelementchip, Trägerwafer
und Stützrahmen
aufgebracht sein oder ganzflächig
nach dem Aufbonden des Bauelementchips auf die Anordnung aufgebracht
werden. Dabei können
einzelne Bereiche der Oberfläche
durch einen Schutzfilm von der Beschichtung mit der Benetzungsschicht
ausgenommen werden. Der Schutzfilm kann selektiv aufgedruckt werden,
z.B. mit einem Ink-Jet-Verfahren.
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Die äußeren Bauelementchipkanten
können selektiv
mit einer Benetzungsschicht versehen werden. Dies kann vorteilhaft
in der Verfahrensstufe erfolgen, bei der die Bauelementchips vereinzelt
werden. Die Vereinzelung kann mit dem so genannten DBG-Verfahren
(Dicing Before Grinding) erfolgen, bei dem zunächst auf der die Bauelementstrukturen tragenden
Oberfläche
des Bauelementwafers entlang der vorgesehenen Trennlinien Einschnitte
erzeugt werden. Um die Oberfläche
des Bauelementwafers dabei (z.B. vor Absplitterungen) zu schützen, ist
sie mit einem als Schutzfilm dienenden, aufgeklebten Tape abgedeckt.
Nach dem Erzeugen der Einschnitte sind darin die Seitenkanten der
einzelnen Bauelementchips freigelegt, und so einer Metallisierung
zur Herstellung einer Benetzungsschicht, beispielsweise einer Schichtkombination
Titan/Kupfer/Gold zugänglich,
die z.B. aufgesputtert werden kann.
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Anschließend wird
der Bauelementwafer von der Rückseite
her so weit abgeschliffen, bis die Einschnitte von dieser Seite
her vollständig
geöffnet sind,
womit auch die Bauelementchips vereinzelt sind. Alternativ können auch
vor dem Entfernen des Grinding Tapes der Vorderseite (zum Schutz
der Bauelementstrukturen) selektiv die Bauelementchipkanten mit
einer Benetzungsschicht versehen werden, indem durch pyroelektrisch
erzeugte Ladungen nur auf der Rückseite
das Aufbringen der Benetzungsschicht in einem gegen den Ladungszustand
der Ober flächen
empfindlichen Aktivierungs- bzw. Metallisierungsbad vermieden wird.
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Vorteil
dieses Verfahrens über
pyroelektrisch erzeugte Ladungen ist, dass es auch auf bebumpte Chips
anwendbar ist, die nach dem DBG-Prozess (Dicing before Grinding)
ja Face Down im Kleberbett einer Montagefolie stecken und damit
gegenüber nasschemischen
Prozessen abgedichtet sind. Für Wafer,
welche nur gesägt
werden, funktioniert der oben geschilderte Prozess ebenfalls, wenn
die Wafer nach dem Sägen
umgemountet werden.
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Benetzungsschichten
auf Oberflächen
von Trägerwafer
und Bauelementchip können
direkt aufgebracht werden, beispielsweise mittels Dünnschichtverfahren über entsprechende
Masken oder direkt mittels Siebdruck.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
Figuren dienen allein der Veranschaulichung der Erfindung und sind
daher nur schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt. Den
Figuren lassen sich daher weder tatsächliche noch relative Maßangaben
entnehmen.
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1 zeigt anhand schematischer Querschnitte
die Herstellung von Stützrahmen
und Stützstrukturen
auf einem Trägerwafer,
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2 zeigt
einen Trägerwafer
mit darauf aufgebrachten Stützstrukturen
in der Draufsicht,
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3 zeigt
einen Trägerwafer
im schematischen Querschnitt nach dem Aufbringen von Bumps,
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4 zeigt
den Trägerwafer
nach dem Aufbonden eines Bauelementchips,
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5 zeigt im schematischen Querschnitt verschiedene
relative Anordnungen von Bauelementchip-Kanten und Rahmenstrukturen,
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6 zeigt
ein mit einer Abdeckfolie abgedichtetes Bauelement,
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7 zeigt
ein mit einer Laminatfolie und einer Abdeckfolie abgedichtetes Bauelement,
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8 zeigt zwei verschiedene Möglichkeiten der
hermetischen Abdichtung eines Bauelements mit einer Laminatfolie
und einer Rückseitenmetallisierung,
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9 zeigt verschiedene Möglichkeiten eines Metallverschlusses,
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10 zeigt
ein Prozessablaufdiagramm für die
Herstellung eines Stützrahmens,
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11 zeigt
ein Prozessablaufdiagramm für das
Aufbringen eines Laminats,
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12 zeigt
ein Prozessablaufdiagramm für das
Herstellen einer Abdichtung mittels Laminatfolie und Rückseitenmetallisierung.
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1 zeigt im schematischen Querschnitt verschiedene
Verfahrensstufen zur Herstellung des Stützrahmens SR und zusätz licher
Stützelemente SE
auf einem Trägersubstrat.
Ausgegangen wird von einem Trägerwafer
oder Panel, im Folgenden nur als Trägerwafer TW bezeichnet, das
vorzugsweise mehrschichtig aufgebaut ist und in den eine Verdrahtung
integriert ist. (In der Figur nicht dargestellt). Ebenfalls nicht
dargestellt sind Anschlussflächen
auf der Oberseite und Außenkontakte
auf der Unterseite des Trägerwafers
TW.
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Im
ersten Schritt wird der Trägerwafer
TW, der UBM Strukturen trägt
und, wenn er aus HTCC oder LTCC besteht, linear und nichtlinear
verzogen ist, bezüglich
der UBM-Positionen mit hoher Genauigkeit vermessen. Anschließend wird
auf die Oberfläche
eine metallische Wachstumsschicht WS aufgebracht, beispielsweise
stromlos oder in einem PVD-Verfahren. Über diese Wachstumsschicht
wird ein galvanostabiler Resist GR aufgebracht und entsprechend
der gewünschten
Struktur des Stützrahmens
und der Stützelemente
strukturiert, z.B. mittels Laserlithographie. Bei nicht verzogenen
Trägerwafern
kann auch über
eine Maske belichtet werden. 1A zeigt
die Anordnung nach der Strukturierung des Galvanikresists GR.
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In
den Vertiefungen des Galvanikresists, in denen die Wachstumsschicht
WS freiliegt, wird dann beispielsweise durch Abscheidung von Kupfer
die Verstärkungsschicht
VS erzeugt (siehe 1B).
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1C zeigt
die Anordnung nach der Durchführung
eines Planarisierungsverfahrens, bei dem die Oberflächen des
Galvanikresists GR und der Verstärkungsschicht
VS soweit abgetragen werden, bis eine insgesamt plane Oberfläche erzeugt
ist. Anschließend
wird der Galvanikresist GR entfernt und die darunter liegenden Reste
der Wachstumsschicht WS weggeätzt. 1D zeigt
die Anordnung mit den so erzeugten Stützrahmen SR und Stützelementen SE.
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2 zeigt
in der Draufsicht eine mögliche Anordnung
von Stützrahmen
SR und Stützelementen SE
auf einem Trägerwafer
TW. Zwischen verschiedenen Einbauplätzen EP für einzelne Bauelemente sind die
Trennlinien TL durch gestrichelte Linien angedeutet. Jeder Stützrahmen
umschließt
metallische Anschlussflächen
AFL für
die spätere
Bauelementkontaktierung sowie gegebenenfalls zusammen mit dem Stützrahmen
strukturierte Stützelemente
SE. Die zweidimensionale Form des Stützrahmens in der Darstellung
folgt vorzugsweise den Abmessungen des darauf aufzubringenden Bauelementchips
und ist zumindest so bemessen, dass der Bauelementchip rundum aufliegen
kann, wobei die Bauelementchipkante bündig mit der Außenkante
des Stützrahmens
abschließen
kann, oder wobei entweder Bauelementchip oder Stützrahmen überstehen können.
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Ein
metallischer Stützrahmen
und parallel erzeugte Stützelemente
können
auch durch Aufbringen von metallhaltiger Masse im Ink-Jet Verfahren
hergestellt werden.
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Die
Bumps können
zusammen mit dem Stützrahmen
bzw. mit den Stützelementen
auf dem Trägerwafer
als Metall-Pillars erzeugt werden. Sie können aber auch, wie oben dargestellt,
im Fall von Lotbumps oder Studbumps auf dem gegenüberliegenden
Bauelementchip auf Waferbasis erzeugt werden. Dies kann insbesondere
durch Aufdrucken einer Lotpaste erfolgen. Für eine geringe Anzahl von Bumps
kann auch die Verwendung von Studbumps vorteilhaft bzw. kostengünstig sein. 3 zeigt
die Anordnung mit hier auf dem Trägerwafer TW aufgedruckten Bump-Vorstufen.
Sie überragen
in der Höhe den
Stützrahmen
und die gegebenenfalls vorhandenen Stützelemente, so dass darauf ein
Bauelementchip BC darauf aufgesetzt und verlötet werden kann. 4 zeigt
den aufgesetzten Bauelementchip nach dem Verlöten.
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Das
Lot ist entweder auf den Cu-Pillars des Trägerwafers TW oder aber auf
den SAC-Bumps des Bauelementechips BC. Bei Studbumps aus Au wird im
Thermosonic-Verfahren ohne Lot verbunden. Im Fall von SAC-Bumps
kollabieren die Bumps beim Verlöten
durch Benetzung der UBM-Oberflächen
auf dem Trägerwafer,
wobei der Bauelementchip BC auf dem Stützrahmen SR und den Stützelementen
SE aufsetzt.
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Das
Volumen und die Höhe
der Bumps BU ist bei deren Herstellung auch auf dem Bauelementchip
so bemessen, dass sich bei der Kollabierung oder der Deformation
der Bumps BU auch ohne die als Abstandshalter wirkenden Stützrahmen
und Stützelemente
eine entsprechende Höhe
einstellen würde,
die gleich der der Stützelemente
ist oder nur geringfügig
darunter liegt. Dies garantiert, dass die durch die Bumps hergestellte
Verbindung weitgehend frei von Zugkräften ist, die sich in Form
von Verspannungen auf dem Bauelementchip und damit negativ auf dessen
Bauelementfunktionen auswirken könnten.
Bei nicht-kollabierenden Bumps kann der Bauelementchip bereits vor
dem Ronden auf dem Stützrahmen
aufsitzen.
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5 zeigt im schematischen Querschnitt verschiedene
Möglichkeiten,
wie der Bauelementchip auf dem Stützrahmen aufliegen kann. Gemäß 5A kann
die Kante des Bauelementchips BC mittig auf dem Stützrahmen
aufliegen. Als Toleranzwert sowohl für die Positionierung des Stützrahmens
als auch die Positionierung des Bauelementchips auf dem Stützrahmen
verbleibt daher nahezu die gesamte Breite des Stützrahmens.
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5B zeigt
eine Variante, bei der der Stützrahmen
bis zur Trennlinie TL reicht, die die spätere Bauelementkante darstellt.
Diese Ausführung
erfordert ein Vereinzeln der Bauelemente mittels eines durch den
Stützrahmen
geführten
Schnitts, wobei gleichzeitig ein umlaufender Streifen metallischer Fläche an den
Sägekanten
der Stützrahmen
entsteht.
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5C zeigt
einen Bauelementchip, dessen Kante über den Stützrahmen SR übersteht. 5D zeigt
einen Grenzfall, bei der Außenkante
des Stützrahmens
und Außenkante
des Bauelementchips bündig
abschließen.
Dies ist jedoch ein Idealfall, der in der Praxis aufgrund einzuhaltender
Toleranzen weder angestrebt noch eingehalten wird. Inder Regel wird
eine solche Anordnung gewählt,
die ein minimales Bauelementvolumen beziehungsweise eine minimale
Bauelementfläche
zur Folge hat. Ausführungen nach 5A und 5B sind
bevorzugt, wenn auf der Unterseite des Bauelementchips nur wenig
Auflagefläche
zur Verfügung
steht, die frei von Bauelementstrukturen ist. Ausführungen
nach 5C und 5D sind
bezüglich
der Grundfläche
der Einbauplätze
optimiert.
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6 zeigt
eine Möglichkeit,
das Bauelement im Fugenbereich zwischen Bauelementchip BC und Stützrahmen
SR abzudichten. Dies kann, wie in 6 dargestellt,
durch Aufbringen einer Abdeckfolie AF erfolgen. Diese ist relativ
dick und umfasst ein Polymer im B-Zustand, so dass sie sich thermisch verformen
und anschließend
härten
lässt.
Beim Auflaminieren, wird die Abdeckfolie AF zum Beispiel unter Erwärmen und
Druck so auf die Oberfläche
aufgebracht, dass sie deren Topographie dicht folgt, ohne dass Hohlräume beim
Auflaminieren zwischen Abdeckfolie AF und Trägerwafer TW beziehungsweise Rahmenstruktur
RS und Bauelementchip BC verbleiben. Gleichzeitig wird eine planarisierte
Oberfläche erhalten.
Durch die Gesamthöhe
der auflaminierten Abdeckfolie über
dem Bauelementchip ist gewährleistet,
dass der Bauelementchip von der Abdeckfolie ebenso abgedeckt ist,
wie dessen Fugenbereich zur Rahmenstruktur.
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In
einer Variante dieses Verfahrens, kann unter der Abdeckfolie AF
eine Laminatfolie LF aufgebracht werden, die insbesondere aus einem
weichen thermoplastischen Material besteht. Eine solch dünne Folie
lässt sich
einfacher und mit geringerem Anpressdruck auflaminieren als die
relativ dicke Abdeckfolie. Ihr geringer E-Modul hat zudem zur Folge, dass
der Bauelementchip selbst optimal gegen Kräfte geschützt ist, die sich beim Einlöten desselben,
bei Thermozyklen oder erst im Second Level im ummoldeten (mit einer
Moldverkapselung versehenen) Modul auf den Bauelementchip BC auswirken
könnten, da
sie gewissermaßen
einen Puffer darstellt und außerdem
einwirkende Kräfte
besser aufnehmen und verteilen kann. Laminatfolie LF und Abdeckfolie
AF können
in getrennten oder im gleichen Schritt auflaminiert werden. 7 zeigt
ausschnittsweise ein derart abgedichtetes Bauelement im schematischen Querschnitt.
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8 zeigt eine weitere Möglichkeit der Abdichtung, bei
der im ersten Schritt ähnlich
wie in der Ausführung
nach 7 eine Laminatfolie LF aufgebracht wird. Nach
dem Aufbringen kann die Laminatfolie LF strukturiert werden, wobei
zumindest der Fugenbereich zwischen Rahmenstruktur und Bauelementchip
von der Laminatfolie bedeckt bleibt. Durch das Strukturieren kann
im Bereich eines umlaufenden Dichtrandes darunter liegendes festes
Material, insbesondere der Rahmenstruktur und/oder ein Teil der
Oberfläche
des Trägerwafers
freigelegt werden. Im nächsten
Schritt wird über
der Laminatfolie LF eine Rückseitenmetallisierung
RM erzeugt, beispiels weise ähnlich
wie in 1 für den Stützrahmen gezeigt in einem zweistufigen
Verfahren mittels einer in Dünnschichtverfahren
aufgebrachten Grundmetallisierung, die anschließend galvanisch verstärkt werden
kann. Die Grundschicht kann beispielsweise titanhaltig sein, die
galvanische Verstärkung
kann Kupfer umfassen.
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8A zeigt
eine Ausführung
der Strukturierung von Laminatfolie LF und Rückseitenmetallisierung RM,
bei der sowohl die Kanten der Laminatfolie als auch der Rückseitenmetallisierung
beide auf der Oberfläche
des Stützrahmens
SR abschließen. 8B zeigt
eine Variante, bei der die Laminatfolie in einem rahmenförmigen Dichtungsbereich über der nun
freiliegenden Oberfläche
des Stützrahmens
entfernt ist, so dass der Stützrahmen
von der Rückseitenmetallisierung
RM kontaktiert werden kann.
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In
allen Fällen
ergibt sich über
die Metall-Metallverbindung zwischen Rückseitenmetallisierung und
Stützrahmen
SR eine besonders dichte Verbindung, insbesondere gegenüber Feuchtediffusion. Über die
spannungsfrei aufliegende Rückseitenmetallisierung
wird die mechanische Stabilität
des gesamten Bauelements erhöht.
Dies ist vorteilhaft, wenn das Bauelement später in einem sogenannten Transfer-Mold-Prozess
zur weiteren Verpackung und Verkapselung mit einer Kunststoffmasse
umspritzt wird. Zusätzlich
dient die Rückseitenmetallisierung zur
elektromagnetischen Abschirmung des Bauelements.
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9 zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie der Fugenbereich
mit einem metallischen Verschluss MV verschlossen werden kann. Dazu
wird zumindest im Fugenbereich zwischen Stützrahmen und im Bereich der
Bauelementchipkante eine geeignete Benetzungsschicht BS angeordnet.
Diese kann nach dem Auflöten
des Bauelementchips aufgebracht und beispielsweise aufgesputtert
oder aufgedampft werden. Weiterhin ist es möglich, die Benetzungsschicht vor
dem Aufsetzen des Bauelementchips sowohl auf dem Bauelementchip
selbst als auch auf der Oberfläche
des Stützrahmens
aufzubringen. Eine Benetzungsschicht kann auch auf der Oberfläche des
Trägerwafers
vorgesehen sein. 9A zeigt eine mögliche Ausformung
des Metallverschlusses MV im schematischen Querschnitt. Zumindest
auf Teilen der Oberfläche
des Bauelementchips, auf dessen Kante sowie auf der Oberfläche des
Stützrahmens
ist eine Benetzungsschicht BS vorgesehen. Darauf wird geschmolzenes
Metall abgeschieden und erkalten lassen, wobei der Metallverschluss
MV an den Stellen auf dem Bauelement haftet, an dem Benetzungsschicht
vorhanden ist. Die in 9A dargestellte Ausführung schließt nicht
aus, dass die Benetzungsschicht ganzflächig auf Bauelementchip und
auch auf Trägerwafer
aufliegt. Möglich
ist es auch, dass der Stützrahmen
vollständig
von einer Benetzungsschicht überzogen
ist.
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9B zeigt
eine Anordnung, bei der die Bauelementchipkante den Stützrahmen überragt. Die
Benetzungsschicht ist daher nur an der Unterseite des überstehenden
Bauelementchips, an der Außenseite
des Stützrahmens
sowie an einen Oberflächenbereich
des Trägerwafers
unterhalb der überstehenden
Bauelementchipkante erforderlich. In dieser Ausführung ist es vorteilhaft, die
Benetzungsschicht vor dem Auflöten
des Bauelementchips gegebenenfalls strukturiert sowohl auf dem Trägerwafer
TW als auch auf der Unterseite des Bauelementchips BC zu erzeugen.
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9C zeigt ähnliche
Ausgestaltung, bei der die Benetzungsschicht allerdings nur auf
der Unterseite des Bauelementchips im überstehenden Bereich sowie
auf der (Gesamt-) Oberfläche
des Stützrahmens
aufgebracht ist. Auch mit dieser minimierten Ausführungsform
wird der Fugenbereich optimal abgedichtet.
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9D zeigt
eine Ausführung,
bei der die Kante des Bauelementchips BC bündig oder annähernd bündig mit
der Außenkante
des Stützrahmens SR
abschließt.
Beide Außenkanten
sind daher mit einer Benetzungsschicht BS versehen, auf die anschließend der
Metallverschluss mit einem der genannten Verfahren aufgebracht ist.
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Bei
Abdichtung mit einem Metallverschluss MV kann das aufzubringende
geschmolzene Metall so ausgewählt
werden, dass es einen niedrigeren Schmelzpunkt als die Bumpverbindung
aufweist. Damit wird beim Herstellen des Metallverschlusses ein Aufschmelzen
der Bumps vermieden. Durch entsprechende Auswahl der Benetzungsschicht
auf Rahmen, Bauelementchip und/oder Trägerwafer lässt sich durch Umschmelzen
mit dem Metallverschluss eine höherschmelzende
Legierung erhalten, die beim späteren
Verlöten
des Bauelements nicht flüssig wird.
Dazu ist beispielsweise ein Metallverschluss geeignet, der Zinn
umfasst, welches in Kontakt mit der Ti/Cu/Au-Benetzungsschicht eine entsprechende Legierung
ausbildet. Darüber
hinaus können
sämtliche
beispielsweise in 9 dargestellte Ausführungsformen
des Metallverschlusses MV durch eine zusätzliche über den Metallverschluss abgeschiedene
Nickelschicht abgedeckt werden. Diese verhindert ebenfalls ein partielles
Aufschmelzen des Metallverschlusses beim Löten und stabilisiert das Bauelement
weiterhin auf mechanischem Wege. Diese Nickelschicht hat darüber hinaus
den Vorteil, dass sie sich in einfacher Weise als Kontrastschicht
für ein
Laserbeschriftungsverfahren eignet.
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9E zeigt
eine weitere Verfahrensvariante, bei der Bumphöhe so bemessen ist, dass beim Anlöten ein
kleiner Spalt zwischen Bauelementchip und Rahmenstruktur verbleibt.
Im Bereich der Rahmenstruktur ist auf der Unterseite des Bauelementchips
eine umlaufende rahmenförmige
Benetzungsschicht aufgebracht. Eine weitere Benetzungsschicht findet
sich auf der Oberfläche
der Rahmenstruktur und ist beispielsweise nach deren Planarisierung
aufgebracht, z.B. stromlos als typischerweise 0,1 μm dicke Au-Schicht.
Der nach dem Auflöten
des Bauelementchips verbleibende Spalt kann mit dem Metallverschluss
gefüllt
werden. Die Kapillardepression im Spalt verhindert ein Eindringen
des flüssigen
Metalls in den Hohlraum unter dem Bauelementchip.
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9F zeigt
eine weitere Verfahrensvariante, bei der neben dem Stützrahmen
SR auf dem Trägerwafer
TW auch auf dem Bauelementchip BC eine umlaufende Rahmenstruktur
RS aufgebracht ist. Diese kann in wesentlich feiner als der Stützrahmen strukturiert
sein und z.B. von typischerweise je 5 μm Breite und Höhe aufweisen.
Sie kann aus dem gleichen Material bestehen und ist zumindest zum
Teil mit Lot benetzbar. Der Stützrahmen
SR auf dem Trägerwafer
TW weist eine typische Höhe
und Breite von je 50 μm
auf. Beide Rahmen können
miteinander verlötet
sein. Die Fuge beim Aufbonden entsteht dann zwischen Stützrahmen
SR und Rahmenstruktur RS und wird mit einem Metallverschluss MV
versehen. Vorteil dieser Anordnung ist, dass durch die geringere
Breite der Rahmenstruktur RS auf dem Bauelementchip eine größere nutzbare
Chipfläche
verbleibt als wenn der relativ breite Stützrahmen auf dem Bauelementchip
aufsetzen würde.
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10 zeigt
ein Prozessablaufdiagramm für die
Herstellung einer Rahmenstruktur auf einem Trägerwafer, wie es schon anhand
von 1 erläutert wurde. Im Schritt 1 wird
eine Wachstumsschicht ganzflächig
auf den Trägerwafer
aufgesputtert. In Schritt 2 wird ein Fotoresist auflaminiert. In
Schritt 3 wird der Fotoresist belichtet. Bei Verwendung eines Positiv-Fotoresists
werden die Flächenbereiche
des auflaminierten Fotoresists belichtet, an denen eine spätere Metallisierung
(Stützrahmen
und Stützelemente)
entstehen soll. Im Schritt 4 wird der Resist entwickelt, wobei die
gewünschte
Resiststruktur entsteht. Im nächsten
Schritt wird die Wachstumsschicht durch galvanische Abscheidung
von Kupfer bis zu einer gewünschten
Schichtdicke verstärkt.
In Schritt 6 wird die aufgewachsene Metallschicht samt der darüber überstehenden
Galvanikresistmaske mithilfe eines Fräsverfahrens planarisiert. Dazu
kann beispielsweise das sogenannte Fly Cutting-Verfahren eingesetzt
werden, bei dem ein Diamant über
die abzuschleifende Oberfläche
rotiert. Das Abschleifen wird bis zu einer vorgegebenen Höhe der Rahmenstruktur
durchgeführt.
In diesem Zustand kann der Trägerwafer
TW bzw. der Stützrahmen
Schutzrecht stromlos mit einer Benetzungsschicht BS von typ. 0,1 μm Au versehen
werden. Diese Maßnahme verhindert
z.B. auch, dass beim Schritt 8 – Wegätzen der
Wachstumsschicht – die
Oberfläche
der planierten Verstärkungsschicht
angeätzt
wird.
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Im
nächsten
Schritt 7 wird der Resist entfernt der verbliebene nun frei liegende
Bereich der Wachstumsschicht wird in Schritt 8 weggeätzt. Anschließend sind
die mit Stützrahmen
und Stützelementen versehenen
Trägerwafer
fertig für
die Durchführung des
Flipchip-Prozesses.
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11 zeigt
ein Ablaufdiagramm für
eine Abdichtung mittels Laminierung. In einem Schritt A werden die
Bauelementchips an den entsprechenden Einbauplätzen auf die Trägerwafer
aufge bondet. In Schritt B erfolgt ein Reflow-Lötprozess, an den sich im Verfahrensschritt
C ein Laminierprozess anschließt.
Dabei werden zwei Folien übereinander
gelegt und ganzflächig über die
Rückseiten
der aufgebondeten Bauelementchips auflaminiert. Die untere Schicht
ist relativ dünn,
thermoplastisch und weich, während
die obere Schicht eine härtbare
und mit einem Füllstoff
relativ hoch gefüllte
Schicht ist. Möglich ist
es auch, bei diesem Laminierprozess eine dazwischen liegende dritte
Folie mit aufzulaminieren, die ebenfalls noch relativ weich aber
bereits härter
als die Laminatfolie ist. Im Schritt D wird der Verbund aus Trägerwafer,
Bauelementchips und Laminierfolie einem Schleifprozess von der Oberseite
her unterworfen, um eine minimale Bauhöhe zu erreichen. Anschließend werden
die Bauelemente in Schritt F vereinzelt, beispielsweise mittels
eines Sägeprozesses. Neben
diesem grundsätzlichen
Verfahrensablauf können
weitere wahlweise Schritte eingefügt werden. Beispielsweise kann
zwischen Schritt B und C ein Reinigungsprozess mittels eines Sauerstoff-
und Wasserstoffmoleküle
enthaltenden Plasmas durchgeführt
werden. Zwischen Schritt D und E können die Bauelement getestet
und gegebenenfalls beschriftet werden.
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12 zeigt
ein Prozessablaufdiagramm für die
Herstellung einer Rückseitenmetallisierung.
Zunächst
werden die Bauelemente in einem Flipchip-Prozess a) auf die Trägerwafer
aufgebondet und anschließend
mittels eines Reflow-Lötprozesses
im Schritt b) verlötet.
Es schließt
sich ein Laminierprozess c) an, in dem eine dünne weiche Laminatfolie ganzflächig über Bauelementchips
und Trägerwafer auflaminiert
wird. Zumindest in einem rahmenförmigen
Teilbereich wird im Schritt d) anschließend die Folie wieder entfernt,
beispielsweise mittels Laserablation oder mittels Einsägens.
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Im
Schritt e) schließt
sich wieder ein Plasmareinigungsschritt an in einem sauerstoff-
und/oder wasserstoffhaltigen Plasma. Im wahlweise durchzuführenden
Schritt f) werden die Bauelemente im Vakuum getrocknet. Anschließend erfolgt
in Schritt g) die Herstellung einer Grundmetallisierung durch Aufsputtern
einer Titan/Kupfermischung, die anschließend im Schritt h) durch galvanische
Abscheidung von Kupfer und anschließend Nickel verstärkt wird. Die
auf dem Trägerwafer
realisierten Bauelemente sind nun fertig gestellt und können gegebenenfalls unter
Durchführung
einer Lasermarkierung und einem elektrischen Testen auf die Bauelementeigenschaften
im Schritt i) dem Vereinzeln mittels Sägen zugeführt werden.
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Insbesondere
Verfahren gemäß 6 aber auch
die sonstigen beschriebenen Verschlussverfahren können verwendet
werden, um Bauelemente aus "Bare
Dies" direkt auf
Modulen zu erzeugen. Dazu werden Known Good Dies, also vermessene
und als gut befundene Dies direkt auf Modulsubstrate, welche entsprechende
Rahmen, Abstands- und ggf. Pillarstrukturen aufweisen aufgebondet
und gemäß 6 zusammen
mit in SMD oder Drahtbondtechnologie oder im Embeddingverfahren
auf den Modulen aufgebrachten Bauelementen ummoldet oder mit Globtop ähnlichen
Massen überlaminiert.
In allen Fällen
werden Bauelemente oder Module erhalten, die bezüglich ihrer äußeren Abmessungen
minimiert sind, die gegenüber
Umgebungseinflüssen
und insbesondere gegen Feuchtigkeit dicht sind und die im erfindungsgemäßen Verfahren
einfacher als bislang hergestellt werden können. Die Bauelemente weisen bei
gleichen oder geringeren Abmessungen verbesserte mechanische Stabilität und zeigen
eine verbesserte Moldbarkeit und eine erhöhte thermische Zyklenbeständigkeit.
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Die
Erfindung ist auch nicht auf die in den Ausführungsbeispielen und den Figuren
dargestellten Ausführungsformen
beschränkt
sondern wird allein durch die Patentansprüche definiert. Im Rahmen der
Erfindung liegt es daher, die einzelnen Möglichkeiten zur Abdichtung
untereinander weiter zu kombinieren beziehungsweise die Abdichtverfahren
zu variieren. Die Bauelemente können
pro Bauelementtyp mit einer beliebigen Anzahl von Stützrahmen
mit und ohne zusätzliche
Stützelemente
realisiert werden. Möglich
ist es auch, auf einem Trägerwafer
unterschiedliche Bauelementchips zu montieren und zu gleichen, unterschiedliche
Bauelementchips enthaltenden Bauelementen oder zu unterschiedlichen Bauelementen
zu vereinzeln.
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- TS
- Trägersubstrat
- TW
- Trägerwafer
- EP
- Einbauplätze
- AFL
- metallische
Anschlussflächen
- TL
- Trennlinien
zwischen Einbauplätzen
- SR
- Stützrahmen
- GR
- Galvanikresist
- WS
- Wachstumsschicht
- VS
- Verstärkungsschicht
für WS
- SE
- Stützelemente
- BC
- Bauelementchip
- BS
- Bauelementstrukturen
- AK
- Außenkontakte
- BU
- Bumps
- LF
- Laminatfolie
- RM
- Rückseitenmetallisierung
- DS
- Dünnschicht
- AF
- Abdeckfolie
- BS
- Benetzungsschicht
- MV
- Metallverschluss
- RS
- Rahmenstruktur