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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung
zumindest einer Fahrbahnmarkierung für ein Kraftfahrzeug. Bei dem
Verfahren werden vom Kraftfahrzeug aus Bildpunkte mit einer Helligkeitsverteilung
aufgenommen und die Bildpunkte werden so analysiert, dass die Fahrbahnmarkierungen
erkannt werden. Die Vorrichtung umfasst eine Sensorik, mit der vom
Kraftfahrzeug aus Bildpunkte mit einer Helligkeitsverteilung aufnehmbar
sind, und eine Bildanalyseeinrichtung, mit der die Bildpunkte so
analysierbar sind, dass die Fahrbahnmarkierungen erkannt werden.
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In
zukünftigen
Fahrerassistenzsystemen wird elektronischen Sicherheits- und Komfortfunktionen
eine große
Bedeutung zukommen. Die Basis für
die Realisierung solcher Systeme stellt die Sensorik dar, die es ermöglicht,
die Fahrumgebung eines Fahrzeuges wahrzunehmen. Insbesondere für Fahrerassistenzsysteme, die
eine Spurhalte- und/oder Spurwechselassistenzfunktion und/oder eine
Abstands- bzw. Geschwindigkeitsregelung umfassen, ist es erforderlich,
die Fahrspur mit den entsprechenden Markierungen zu erfassen. Mittels
einer Kamera, eines Bildsensors oder einer Videosensorik wird die
Fahrzeugumgebung erfasst und im Hinblick auf vorhandene Fahrspurmarkierungen
ausgewertet.
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Es
ist bekannt, die Fahrbahnmarkierungen mittels einer Kamera zu erfassen
und die Fahrbahnmarkierungen durch eine Kantenextraktion mittels
Gradientenberechnung zu detektieren. Hierbei werden die Grauwertdifferenzen
zwischen benachbarten Punkten im Bild berechnet und dienen als Maß, ob ein
Kantenpunkt an der jeweiligen Position vorliegt oder nicht. Solche
Methoden sind generell anfällig
gegenüber
Schatten, Asphaltübergängen sowie
anderen Objekten in der Szene, da alle diese Objekte Kantenpunkte
erzeugen und damit als mögliche
Fahrbahnmarkierung erkannt werden. Hieraus resultieren fehlerhaft
erkannte Fahrbahnmarkierungen, die über aufwendige Verfahren wieder
gefiltert werden müssen.
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Aus
der
DE 4023952 C2 sind
ein Bildverarbeitungsverfahren und ein Bildverarbeitungssystem für ein Kraftfahrzeug
bekannt. Mittels eines Bildsensors werden Markierungen auf Fahrbahnen,
an Leitpfosten oder an Verkehrsschildern abgetastet und die erhaltenen
Bildsignale ausgewertet. Es wird vorgeschlagen, dass der Bildsensor
im Wärmestrahlungs-Wellenlängenbereich,
insbesondere im Infrarotwellenlängenbereich
arbeitet, um anhand der Unterschiede in der Wärmestrahlungsemission, die
sich zwischen den Markierungen und deren Umgebung ergeben, eine
Erfassung der Markierungen zu erreichen.
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Aus
der
EP 1074430 A1 ist
ein Bilderfassungssystem mit Helligkeitsregelung bekannt, das ein
Teilsystem zur Bilderfassung, und eine Bildsteuerungsgruppe umfasst.
Das Teilsystem zur Bilderfassung empfängt ein Bild und wandelt dieses
Bild in digitale Bilddaten um. Das so gewonnene digitale Signal
wird sodann in einem Videospeicher für die Bildsteuerungsgruppe
bereitgehalten. Die Bildsteuerungsgruppe sorgt für eine Helligkeitssteuerung
eines in dem Bilderfassungssystem vorhandenen Bildsensors, um die
Helligkeit eines interessierenden Bereichs des Bildes relativ zu
dem Hintergrund zu optimieren. Das Bilderfassungssystem wird in einem
Spurführungssystem
eingesetzt, bei dem Straßenmarkierungen
von einem fahrenden Fahrzeug aus erkannt werden sollen.
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Aus
der
DE 299 02 457
U1 ist eine Einrichtung zur Umfelderkennung mit einer Kameraeinrichtung
zur Generierung von Videosignalen bekannt, die mindestens zwei Kameras
mit überlappenden
Gesichtsfeldern aufweist. Die Kameras liefern eine stereoskopische
Videosequenz an eine Bildverarbeitungseinheit, die mittels dreidimensionaler
Mustererkennung und Bildverarbeitung Verkehrszeichen detektiert
und klassifiziert. Neben Verkehrszeichen vermag die Einrichtung
gleichzeitig auch vorausfahrende bzw. vor dem Fahrzeug stehende Fahrzeuge
zu erkennen und, je nach Verkehrssituation, Warnsignale abzugeben,
beziehungsweise aktiv in den Betriebszustand des Fahrzeugs einzugreifen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erkennung von Fahrbahnmarkierungen für ein Kraftfahrzeug zu schaffen,
so dass eine möglichst
fehlerfreie Fahrbahnmarkierungserkennung mit minimalem rechentechnischem
Aufwand realisiert ist. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebenen
Merkmale der Erfindung gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass bei der Analyse der Bildpunkte als
Bilderkennungsoperator ein Ridge-Operator eingesetzt wird. Der Ridge-Operator
zeichnet sich durch eine weitgehende Unempfindlichkeit gegenüber schlechten
Fahrbahnmarkierungen, Schatten, die durch andere Objekte hervorgerufen
werden, Verschmutzungen der Fahrbahn bzw. der Fahrbahnmarkierungen
sowie weiteren störenden
Bildstrukturen aus. Somit können
aufwendige Nachbereitungs- bzw. Filterverfahren entfallen.
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Der
vorgeschlagene Algorithmus arbeitet derart, dass in einem ersten
Schritt, alle Hinweise und Informationen bezüglich des Ortes bzw. der Position
der Fahrbahnmarkierungen erfasst werden und in einem zweiten Schritt
auf Grundlage der erfassten Informationen ein Linienmodell erstellt
wird.
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Bei
der Analyse der Bildpunkte aus der Helligkeitsverteilung wird bevorzugt
ein Ridgeness-Maß für die Bildpunkte
berechnet und aus der Größe des Ridgeness-Maßes für die Bildpunkte
wird bestimmt, ob sie zu einer Fahrbahnmarkierung gehören. Für das Ridgeness-Maß kann z.
B. ein Schwellwert festgelegt werden, wobei Bildpunkte mit einem
Ridgeness-Maß oberhalb
des Schwellwertes einer Fahrbahnmarkierung zugeordnet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Helligkeitsverteilung
mit einer Gauß-Funktion
geglättet.
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Die
bei dem Verfahren aufgenommenen Bildpunkte stellen ein Eingangsbild
dar, das waagrechte Zeilen und senkrechte Spalten besitzt. Die Bildpunkte
einer Zeile korrespondieren im Wesentlichen zu Orten vor dem Kraftfahrzeug,
die den gleichen Abstand vom Kraftfahrzeug besitzen. Nummeriert
man die Zeilen fortlaufend durch, wobei Zeilen mit Bildpunkten,
denen zum Kraftfahrzeug entferntere Orte zugeordnet sind, niedrigere
Nummern enthalten, als Zeilen mit Bildpunkten, denen zum Kraftfahrzeug
nähere
Orte zugeordnet sind, erhält
man nach der Anwendung des Ridge-Operators eine perspektivische
Abbildung der Fahrbahnmarkierungen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird vorzugsweise die perspektivische Abbildung der Fahrbahnmarkierungen
in der Helligkeitsverteilung bei der Berechnung des Ridgeness-Maßes kompensiert.
Beispielsweise kann bei der Glättung
der Spalten der Helligkeitsverteilung eine Gauß-Funktion mit konstanter Standardabweichung
verwendet werden und bei der Glättung
der Zeilen der Helligkeitsverteilung eine Gauß-Funktion mit einer Standardabweichung
verwendet werden, die sich mit zunehmender Entfernung der den zu
glättenden
Bildpunkten zugeordneten Orten vom Kraftfahrzeug verkleinert. Die
Standardabweichung, die bei der Glättung von Zeilen mit einer
höheren
Nummer verwendet wird, ist somit größer als die Standardabweichung
für die
Glättung
von Zeilen mit niedrigerer Zeilennummer.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die perspektivische
Abbildung der Fahrbahnmarkierungen in der Helligkeitsverteilung
bei der Berechnung des Ridgeness-Maßes dadurch kompensiert, dass
die Ergebniswerte des Ridge-Operators mit dem Logarithmus des Zeilennummerquadrats multipliziert
werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass Bildbereiche, die entfernteren
Orten entsprechen, weniger geglättet
werden als Bildpunkte, die näheren
Orten zugeordnet sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird nach der Glättung der
Helligkeitsverteilung sicher gestellt, dass in einem bestimmten
Abstand der Gradpunkte (der sogenannten Ridges) der Gradient des geglätteten Bildes
ausreichend groß ist.
Als Abstand hierfür
wird die Hälfte
der Breite der Fahrbahnmarkierung in diesem Bildbereich genommen.
Die Ridges liegen nämlich
etwa in der Mitte der jeweiligen Markierung. Wenn man die Breite
der Markierung (z. B. 30 cm) kennt, so muss ausgehend von der Mittellinie
bei jeweils der Hälfte
der Breite (z. B. ± 15
cm) ein starker Kontrast (Gradient) auftreten, wenn man die Position
in Pixelkoordinaten im Bild umrechnet. Alle Punkte, die dieses Kriterium
nicht erfüllen,
werden entfernt. Dies stellt sicher, dass das nachbereitete Bild
nur Fahrbahnmarkierungen liefert. Der Schwellwert für das Ridgeness-Maß wird in
diesem Fall jedoch sehr niedrig gewählt, um auch in sehr kontrastarmen
Bildbereichen, beispielsweise wenn Schatten auftritt, noch Fahrbahnmarkierungen
zu detektieren.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nach der Anwendung des Ridge-Operators die Orientierung der
erfassten Fahrbahnmarkierungen bestimmt. Es werden dann nur solche
Fahrbahnmarkierungen berücksichtigt,
die in einen bestimmten Winkelbereich zur Fahrzeuglängsachse
fallen.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Spurführung eines
Kraftfahrzeugs, bei dem Fahrbahnmarkierungen gemäß dem vorstehend erläuterten
Verfahren erfasst werden, die relative Lage des Kraftfahrzeugs in
Bezug auf die erfassten Fahrbahnmarkierungen bestimmt wird und anhand
der erfassten Fahrbahnmarkierungen und der relativen Lage des Kraftfahrzeugs
zu diesen Fahrbahnmarkierungen die Kraftfahrzeugquer- und/oder -längsführung gesteuert
wird.
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Schließlich umfasst
die Erfindung ein Fahrerassistenzverfahren für ein Kraftfahrzeug, bei dem
die Fahrbahnmarkierungen gemäß dem vorstehend
erläuterten
Verfahren erfasst werden, die relative Lage des Kraftfahrzeugs in
Bezug auf die erfassten Fahrbahnmarkierungen bestimmt wird und dem
Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Warnung gegeben wird, wenn eine Fahrbahnmarkierung
unbeabsichtigt überfahren
wird. Ein unbeabsichtigtes Überfahren
der Fahrbahnmarkierung kann z. B. dadurch festgestellt werden, dass
der Fahrtrichtungsanzeiger nicht eingeschaltet ist. Wird eine Fahrspur überfahren,
wenn der Fahrtrichtungsanzeiger nicht gesetzt ist, wird eine Warnung
erzeugt. Man kann jedoch noch andere aufwändigere Verfahren einsetzen, um
festzustellen, dass eine Fahrbahnmarkierung unbeabsichtigt überfahren
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Erkennen von Fahrbahnmarkierungen für ein Fahrzeug ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Bildanalyseeinrichtung bei der Analyse
der Bildpunkte als Bilderkennungsoperator einen Ridge-Operator einsetzt.
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Vorzugsweise
wird zumindest eine Fahrbahn und/oder Fahrspur mittels zumindest
einer am Fahrzeug angeordneten Kamera und/oder einer Videosensorik
und/oder eines Bildsensors erfasst, wobei die Kamera oder Videosensorik
oder der Bildsensor vom Fahrzeug aus betrachtet, insbesondere nach
vorn ausgerichtet ist und den vorderen sowie die Seitenbereiche
der Fahrbahn bzw. der einzelnen Fahrspuren erfasst.
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Die
Erfindung umfasst ferner eine Vorrichtung zur Spurführung eines
Kraftfahrzeugs mit der vorstehend erläuterten Vorrichtung zum Erkennen
von Fahrbahnmarkierungen sowie einer Einrichtung zum Bestimmen der
relativen Lage des Kraftfahrzeugs in Bezug auf die erfassten Fahrbahnmarkierungen
und einer Steuereinrichtung zum Steuern der Kraftfahrzeugquer- und/oder -längsführung anhand
der erfassten Fahrbahnmarkierungen und der relativen Lage des Kraftfahrzeugs
zu diesen Fahrbahnmarkierungen.
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Schließlich umfasst
die Erfindung ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug mit einer
vorstehend erläuterten
Vorrichtung zum Erkennen von Fahrbahnmarkierungen sowie eine Einrichtung
zum Bestimmen der relativen Lage des Kraftfahrzeugs in Bezug auf
die erfassten Fahrbahnmarkierungen und eine Einrichtung zum Erzeugen
einer Warnung für
den Fahrer, wenn eine Fahrbahnmarkierung unbeabsichtigt überfahren
wird.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
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1:
Darstellung eines Bildausschnittes,
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2:
Darstellung der Anwendung eines Ridge-Operators,
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3:
Darstellung mehrerer Beispiele einer Fahrspurmarkierungsdetektion
mittels eines Ridge-Operators,
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4:
Darstellung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
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Bei
dem Kraftfahrzeug ist vorne eine Kamera befestigt, welche ein Graustufenbild
von der Umgebung vor dem Fahrzeug aufnimmt. Das Graustufenbild stellt
eine Helligkeitsverteilung dar. Das Bild wird einer Vorbearbeitung
unterzogen, bei der Bildbereiche herausgefiltert werden, in denen
keine Fahrbahnmarkierungen zu erwarten sind. Zunächst wird der Horizont mittels
herkömmlicher
Bilderkennungsverfahren erkannt und es werden nur die Bereiche unterhalb
der Horizontlinie berücksichtigt.
Ferner können
Seitenbereiche, in denen keine Fahrbahnmarkierungen zu erwarten
sind, ausgeblendet werden. Dies sind insbesondere die hinteren Seitenbereiche.
Der so erhaltene Bildausschnitt wird dann weiter verarbeitet.
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In 1 ist
eine Interpretation eines Bildausschnittes als Tiefenkarte dargestellt,
um die Funktionsweise eines Bilderkennungsoperators, insbesondere
eines Ridge-Operators, näher
zu beschreiben. Erfindungsgemäß wird ein
Ridge-Operator zur Detektion der Fahrbahnmarkierung eingesetzt.
Der Operator beruht darauf, dass das Bild nicht als zwei-dimensionales
Bild, sondern als dreidimensionale Höhenkarte interpretiert wird.
Die Helligkeit der Bildpunkte entspricht dabei der Höhe in der
Höhenkarte,
d.h. je heller ein Bildpunkt ist, desto höher ist der entsprechende Punkt
in der Höhenkarte.
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Als
Ridge wird der Grat, das Maximum, der Peak bzw. die Spitze der Erhöhung in
dem in 1 gezeigten Bild, insbesondere ein Graustufenbild,
bezeichnet, d.h. als Ridge wird der Grat eines Höhenzuges in der Höhenkarte
bezeichnet und entspricht damit der Mitte der hellen Bereiche. Diese
hellen Bereiche bilden erfasste Fahrbahnmarkierungen ab. Für jede erfasste
Fahrbahnmarkierung existiert ein solcher Rigde bzw. Grat im Bildausschnitt.
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Das
Konzept, ein Bild mit einer Helligkeitsverteilung als eine Tiefenkarte
mit sogenannten Ridges bzw. Graten und Tälern zu interpretieren, ist
an sich bekannt. Es wird insbesondere seit langem in der Geologie
verwendet. Es gibt jedoch verschiedene Berechnungsvorschriften für einen
Ridge-Operator. Für
das Erkennen von Fahrbahnmarkierungen hat sich herausgestellt, dass
eine Berechnungsvorschrift besonders vorteilhaft ist, wie sie in
folgenden Veröffentlichungen
beschrieben wurde:
„Multilocal
Creaseness Based on the Level-Set Extrinsic Curvature", Antonio M. López, D.
Lloret, J. Serrat, J. Villanueva, Computer Vision and Image Understanding,
Vol. 77, Pages 111-144,
February 2000.
"Evaluation
of Methods for Ridge and Valley Detection", Antonio M. López, F. Lumbreras, J. Serrat,
J. Villanueva, IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine
Intelligence, Vol. 21, Pages 327-335, April 1999.
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Im
Folgenden ist eine mögliche
mathematische Beschreibung für
den Ridge-Operator gemäß der vorliegenden
Erfindung angegeben:
- 1. Das Originalbild L(x →)
wird z.B. mit einer Gauss-Funktiongeglättet, wobei x → = (x, y) die Position
eines Bildpunktes beschreibt: wobei * die mathematische
Faltung beschreibt.
- 2. Berechne das Gradienten-Vektorfeld:
- 3. Berechne das so genannte Struktur-Tensorfeld:
- 4. Bestimme den Eigenvektormit dem höchsten Eigenwert vonDieser Eigenvektor zeigt
in die dominante Gradientenrichtung.
- 5. Bestimme das folgende Vektorfeld:
- 6. Das Ridgeness-Maß ist
nun gegeben durch:
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Der
Parameter σd wird „difterentiation
scale" genannt,
der Parameter σi wird „integration
scale" genannt.
Der „differentiation
scale" wird an die
Größe der Objekte
angepasst, die erkannt werden sollen, wohingegen der „integration
scale" an die Umgebung
angepasst wird, um eine dominante Orientierung zu berechnen. Der
Ridge-Operator kann somit für
bestimmte Ridges empfindlich ausgestaltet werden (z. B. für eine bestimmte
Breite). Er kann somit auf spezielle Bildstrukturen adaptiert werden.
Im vorliegenden Fall wird der „differentiation
scale" σd an
die Breite der Fahrbahnmarkierung angepasst.
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Positive
Werte des Ridgeness-Maßes
geben an, wie ähnlich
ein Bildpunkt einem Gradpunkt ist. Im vorliegenden Fall liegen die
Werte für
das Ridgeness-Maß in
einem Bereich von 0 bis 2, wobei ein Ridgeness-Maß von 0
bedeutet, dass der Bildpunkt nicht zu einem Grad gehört, ein
Ridgeness-Maß von
etwa 1 bedeutet, dass der Bildpunkt zu einem Grad gehört, und
ein Ridgeness-Maß von
2 bedeutet, dass es sich um ein perfektes Maximum der Helligkeitsverteilung
handelt. Des Weiteren hat sich ergeben, dass die Werte für das Ridgeness-Maß homogen
entlang der Mittellinie verteilt sind, wodurch die Angabe von Schwellwerten
erleichtert wird.
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Da
das Originalbild eine perspektivische Darstellung der Umgebung vor
dem Fahrzeug enthält,
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Kompensation der Perspektive durchgeführt. Im Schritt 1. bei der Anwendung
des Ridge-Operators wird nicht jede Bildzeile mit der gleichen Standardabweichung
der Gauss-Funktion gefaltet. Vielmehr nimmt die Standardabweichung
der Gauss-Funktion linear mit zunehmender Bildzeile zu. Dies bewirkt
die gewünschte
Kompensation der perspektivischen Abbildung durch die Kamera. Zusätzlich werden
die Ergebniswerte des Ridge-Operators mit dem Logarithmus des Quadrats
der Zeilennummer multipliziert, zu welcher er gehört.
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Außerdem hat
sich herausgestellt, dass beim Glätten des Originalbildes die
Filterbreite des ditalen Filters, d.h. die Breite, bei welcher die
Operatorfunktion abgeschnitten wird, konstant gehalten werden sollte,
um blockartige Artefakte bei dem sich ergebenden Bild zu vermeiden.
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Schließlich wird
noch die lokale Orientierung der gefundenen Ridges analysiert. Es
werden solche Ridges herausgefiltert, die einen Winkel zur Fahrzeuglängsachse
einnehmen, die nicht zu einer Fahrbahnmarkierung gehören können. Bei
der Bestimmung des gültigen
Winkelbereichs sollten jedoch Bilder berücksichtigt werden, die auftreten
können,
wenn Spurwechselmanöver
mit dem Fahrzeug durchgeführt
werden. Außerdem werden
auch solche Ridges entfernt, deren Globalorientierung nicht zu einer
Fahrbahnmarkierung passt.
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In 2 ist
das Ergebnis der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich
zu einem herkömmlichen
Verfahren dargestellt. Das Kantenbild zeigt das Ergebnis eines Kantenoperators
wie er üblicher
Weise zur Fahrspurmarkierung verwendet wird. Es ist deutlich erkennbar,
dass die Kantenpunkte im Bereich des Lkw-Schattens wesentlich schwächer ausgeprägt sind
und viele weitere Kantenpunkte vorhanden sind, die nicht zur Fahrspurmarkierung
gehören,
so dass eine aufwendige Nachbearbeitung notwendig ist. Das Ridge-Bild
zeigt die Anwendung des neuen Ridge-Operators auf das Originalbild.
Es ist erkennbar, dass dieser Operator unabhängig von der Beleuchtung ist
(siehe Schattenbereich). Das Ridge-Bild kann nun noch zusätzlich sehr
leicht gefiltert werden, in dem man nur die Ridge-Punkte akzeptiert,
die von ausreichend starken Kantenwerten umgeben sind. Dieses ist
in dem letzten Bild (gefiltertes Ridge-Bild) dargestellt. Auf diese
Weise werden fast nur noch Punkte, die zu einer Fahrbahnmarkierung
gehören,
erfasst.
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In 3 sind
mehrere Anwendungsbeispiele der Detektion einer Fahrspurmarkierung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung eines Ridge-Operators bei unterschiedlichen Eigenschaften
der Fahrzeugumgebung, Fahrbahn bzw. Fahrspurmarkierungen gezeigt.
Hierzu wurde der Ridge-Operator speziell auf die Fahrbahnmarkierungen
eingestellt, so dass in den Bildern ausschließlich die Markierungen detektierbar sind.
Auf diese Weise entfällt
eine aufwendige und fehleranfällige
Nachbearbeitung, wie sie üblicher
Weise bei kantenbasierten Verfahren benötigt wird.
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Anhand
des Ridgeness-Maßes
können
direkt Fahrbahnmarkierungen erkannt werden. Für weitere Anwendungen kann
es jedoch hilfreich sein, aus dem Bild mit dem Ridgeness-Maß eine Vogelperspektive
durch an sich bekannte Transformationen zu gewinnen. Dabei nimmt
man an, dass es sich um eine ebene Straße handelt. Das sich aus der
Vogelperspektive ergebende Bild wird einer Hough-Transformation
unterzogen, wobei jeder transformierte Bildpunkt sein Ridgeness-Maß zu seiner
entsprechenden Position nach der Hough-Transformation hinzufügt. Bildpunkte
mit hohem Ridgeness-Maß zählen somit
bei der Hough-Transformation mehr als solche mit geringem Ridgeness-Maß. Dies
ist erwünscht,
da die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass
solche Bildpunkte zu Mittellinien von Fahrbahnmarkierungen gehören. Es
werden dann die Maxima nach der Hough-Transformation gesucht und
wieder dem Originalbild zugeordnet. Hieraus erhält man eine gerade Linie, die
mittig durch eine Fahrbahnmarkierung geht.
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In 4 ist
ein spezielles Anwendungsbeispiel detailliert dargestellt. Hierbei
handelt es sich um eine Fahrerassistenzsystem, welches eine Warnung
erzeugt, wenn das Fahrzeug, die Fahrspur verlässt (allgemein bekannt als
Lane Depature Warning).
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Aus
den mit Hilfe des Ridge-Operators extrahierten Merkmalen werden
die Fahrspuren erkannt. Links oben ist das Originalbild zu sehen,
wie es von einer im Fahrzeug eingebauten Kamera aufgenommen wird. Darunter
sind die extrahierten Fahrbahnmarkierungen mit Hilfe des beschriebenen
Ridge-Operators zu sehen, wobei diese hier noch in Form von einzelnen
Punkten (weiß markiert)
vorliegen. Im nächsten
Schritt werden diese Punkte so transformiert, als ob die Fahrbahn
von oben gesehen würde.
Die unterste Reihe zeigt die einzelnen Punkte im Hough-Raum (ein
Punkt in diesem Raum beschreibt jeweils eine bestimmte Gerade im Ausgangsbild).
Die Punkte, die in Häufungen
auftreten (weiße
Punkte), gehören
zu den Geraden der Fahrspurmarkierungen.
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Wurden
die einzelnen Fahrbahnmarkierungen in dem Bild detektiert, so ist
hieraus direkt die Position des Fahrzeugs innerhalb der Fahrspur
bestimmbar. Auf Basis dieser Auswertung ist bei einer unbeabsichtigten Überfahrung
einer Markierung eine entsprechende Warnung generierbar.
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Des
Weiteren kann das vorstehend beschriebene Verfahren zum Erkennen
von Fahrbahnmarkierungen bzw. die entsprechende Vorrichtung bei
einem Verfahren oder einer Vorrichtung zur Spurführung eines Kraftfahrzeugs
eingesetzt werden. Mittels einer Einrichtung wird die relative Lage
des Kraftfahrzeugs in Bezug auf die erfassten Fahrbahnmarkierungen
bestimmt. Eine Steuereinrichtung kann nun insbesondere die Fahrzeugquerführung, d.h.
die Lenkung, ggf. jedoch auch die Fahrzeuglängsführung, d.h. die Geschwindigkeit
bzw. Beschleunigung, anhand der erfassten Fahrbahnmarkierungen und
der relativen Lage des Kraftfahrzeugs zu diesen Fahrbahnmarkierungen
steuern. Das Kraftfahrzeug kann auf diese Art und Weise automatisch
gesteuert werden. Es ist jedoch auch möglich, dass der Fahrer bei
seinen Steuerbewegungen nur unterstützt wird und das System bei
Bedarf in die Steuerung eingreift.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass dies jedoch lediglich einige Anwendungen
des Ridge-Operators
sind. Generell ist der Ridge-Operator überall dort eingesetzbar, wo
Fahrspurmarkierungen für
die Ausführung
einer Fahrerassistenzfunktion benötigt werden.