DE102005060668B4 - Messeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Messeinrichtung (10) zum Erfassen der Anpresskraftverteilung eines mit einer Kraft gegen eine Fläche gepressten Wischblatts (36), dadurch gekennzeichnet, dass das Wischblatt (36) ein Anschlusselement (38) besitzt, mit dem es gelenkig mit einer Aufnahmevorrichtung (30, 40) verbunden ist, über die eine Kraft etwa senkrecht gegen die Fläche aufgebracht werden kann, wobei ein Messgerät (14) vorgesehen ist, das eine Anzahl in Längsrichtung des Wischblatts (36) angeordneter Messsensoren (22) aufweist, die eine in Längsrichtung des Wischblatts (36) konvex gekrümmte Fläche zur Anlage des Wischblatts (36) während des Messvorgangs bilden, deren Krümmungsradius (R) entweder 3000 oder 4000 mm oder der Krümmung einer konkreten Fahrzeugscheibe angepasst ist, für die das Wischblatt (36) bestimmt ist, und wobei das Messgerät (14) mit einer Auswerteeinheit (26) verbunden ist.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht von einer Messeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aus.
- Für die Wischqualität eines Scheibenwischers von Kraftfahrzeugen sind die Anpresskraft des Wischblatts gegen die Fahrzeugscheibe sowie die Verteilung der Anpresskraft über die Länge des Wischblatts von besonderer Bedeutung. Aus der
DE 100 44 172 A1 ist eine Messeinrichtung zum Erfassen der Anpresskraftverteilung eines mit einer Kraft gegen eine Fläche gepressten Wischblatts bzw. eines Tragelements für Wischblätter bekannt. Die Messeinrichtung ist insbesondere für Tragelemente von Flachwischblättern vorgesehen, die in Form von Federschienen in seitliche Nuten eines Gummiprofils des Wischblatts oder in einen zentralen Längskanal des Gummiprofils einsetzbar sind. Diese Tragelemente werden so vorgebogen, dass sie unter Einwirkung der Anpresskraft eines Wischarms mit einer geeigneten Anpresskraftverteilung an der Fahrzeugscheibe anliegen. - Die Messeinrichtung weist zur Auflage des Tragelements eine Auflageschiene mit einer Längsschlitzung auf. In dieser ist ein in Längsrichtung verfahrbarer Tastkopf mit einer Kraftmesseinrichtung vorgesehen. Während des Messvorgangs tastet der Tastkopf die in der jeweiligen Messstelle wirkende Anpresskraft über die Längsrichtung des Tragelements ab, während gleichzeitig der Verfahrweg des Tastkopfs aufgezeichnet wird. Auf Grund der über den Verfahrweg erfassten Anpresskräfte kann die Anpresskraftverteilung als Funktion der Tragelementlänge ermittelt werden. Sollte die Anpresskraftverteilung nicht die gewünschten Werte aufweisen, so kann in den Biegeprozess eingegriffen werden. Außerdem kann die Messeinrichtung zum Überwachen von in Großserie hergestellten Tragelementen dienen. Zum Auswerten der Messwerte werden diese einem Computer zugeführt, der über ein Display verfügt.
- Die Kraft, mit welcher das Tragelement auf die Auflageschiene gedrückt wird, kann je nach Art des Tragelements variiert und eingestellt werden. In einfacher Weise geschieht dies über einen abklappbaren Wischarm, durch den realitätsnahe Bedingungen geschaffen werden. Durch die Abklappbarkeit des Wischarms können die Messeinrichtung und insbesondere das Auflegen des Tragelements auf die Auflageschiene einfach gehandhabt werden.
- Vorteile der Erfindung
- Nach der Erfindung besitzt das Wischblatt ein Anschlusselement, mit dem es gelenkig mit einer Aufnahmevorrichtung verbunden ist, über die eine Kraft etwa senkrecht gegen die Fläche aufgebracht werden kann. Dabei ist ein Messgerät vorgesehen, das eine Anzahl in Längsrichtung des Wischblatts angeordneter Messsensoren aufweist, die eine in Längsrichtung des Wischblatts konvex gekrümmte Fläche zur Anlage des Wischblatts während des Messvorgangs bilden. Der Krümmungsradius (R) der Fläche ist entweder 3000 oder 4000 mm oder der Krümmung einer konkreten Fahrzeugscheibe angepasst, für die das Wischblatt bestimmt ist. Das Messgerät mit seinen Sensoren ist mit einer Auswerteeinheit, z.B. einem Computer, verbunden. In der Regel reicht es für die Genauigkeit aus, Krümmungsradien von 3000 mm oder 4000 mm zu verwenden, da diese für die gängigen Fahrzeugscheiben repräsentativ sind. Allerdings können insbesondere für Großserien die Krümmungsradien vorteilhafterweise den Krümmungen der konkreten Fahrzeugscheibe angepasst werden.
- Über ein Display können die ermittelten Werte angezeigt werden. Gleichzeitig können die Werte zur Fertigung der Wischblätter, insbesondere Biegeanlagen für Tragelemente und Federschienen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem können statistische Auswertungen vorgenommen werden. Das gleichzeitige Erfassen zahlreicher, über die Länge des Wischblatts verteilter Messwerte beschleunigt den Messvorgang. Ferner werden alle Einflussfaktoren, die auf die Anpresskraftverteilung einen Einfluss haben, mit berücksichtigt, z.B. die Form und das Material des Wischgummis oder eines Spoilers.
- Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Fläche, die die Messsensoren bilden, in Längsrichtung des Wischblatts eine konvexe Krümmung aufweist. Die Krümmung wird so gewählt, dass sie der Krümmung der Fahrzeugscheibe des jeweiligen Einsatzfalls angepasst ist.
- Damit die Wischlippe des Wischblatts beim Messvorgang stets eine gleiche, definierte Lage einnimmt, nämlich eine gekippte Position wie beim Wischvorgang auf der Fahrzeugscheibe, schließt sich an die Fläche der Messsensoren quer zur Längsrichtung des Wischblatts bündig ein Auflageteil an, das mit den Messsensoren eine Fläche bildet. Die so gebildete Fläche und das Wischblatt sind in vorteilhafter Weise quer zur Längsrichtung des Wischblatts relativ zueinander verschiebbar. Beim Betrieb der Messeinrichtung wird das Wischblatt mit der eingestellten Auflagekraft an das Auflageteil angelegt, worauf das Messgerät und das Wischblatt quer zur Längsrichtung des Wischblatts relativ zueinander verschoben werden, bis das Wischblatt mit seiner Wischlippe auf den Messsensoren aufliegt. Bei der Relativbewegung kippt die Wischlippe in die gewünschte definierte Kipplage, sodass stets einwandfreie, reproduzierbare Messbedingungen vorliegen.
- Die Relativbewegung kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass das Messgerät auf einem Support angeordnet ist, der quer zur Längsrichtung des Wischblatts verfahrbar ist, während das Wischblatt sich über einen Wischarm an einer Stütze ortsfest abstützt. Der Support kann manuell oder elektronisch gesteuert über eine geeignete Antriebseinrichtung betätigt werden.
- Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass an einem Ständer eine Aufnahmevorrichtung für das Wischblatt vorgesehen ist, die an dem Anschlusselement des Wischblatts angreift und durch eine Krafteinleitung senkrecht zur Fläche zustellbar ist, wobei die Krafteinleitung elektronisch ansteuerbar sein kann. Die Krafteinleitung erhält ihre Signale für die einzustellende Kraft und für die Zustellbewegung von der elektronischen Auswerteeinheit, sodass sie sehr schnell dem jeweiligen zu messenden Wischblatt bzw. Wischblatttyp angepasst werden kann. Die Aufnahmevorrichtung für das Wischblatt wird ebenfalls dem Anschlusselement des jeweiligen Wischblatttyps angepasst. Damit die richtige Aufnahmevorrichtung für den jeweiligen Wischblatttyp verwendet wird, ist am Ständer der Aufnahmevorrichtung ein elektronischer Taster angeordnet, durch den die richtige Einstellung überprüft wird.
- Bei einer solchen Messeinrichtung kann es zweckmäßig sein, dass anstelle eines verfahrbaren Supports für das Messgerät die Aufnahmevorrichtung und/oder die Krafteinleitung mit der Aufnahmevorrichtung quer zur Längsrichtung des Wischblatts in Zustellrichtung verfahrbar ist, sodass eine Relativbewegung zwischen dem Messgerät und dem Wischblatt erreicht wird.
- Figurenliste
- Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer halbautomatischen, erfindungsgemäßen Messeinrichtung als Basismessgerät, -
2 eine Ansicht eines Messgeräts einer Messeinrichtung von oben, -
3 eine schematische Darstellung einer vollautomatischen erfindungsgemäßen Messeinrichtung vor einem Messvorgang, -
4 eine Messeinrichtung nach Fig. 3 während einer Justierung eines Wischblatts am Messgerät und -
5 . eine Messeinrichtung nach Fig. 3 während einer Messung. - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- Eine Messeinrichtung
10 nach1 besitzt einen Messtisch12 , auf dem ein Support 16 mit einem Messgerät14 in Zustellrichtung50 verfahrbar ist. Hierzu dienen Führungsschienen18 , die auf dem Messtisch12 montiert sind. Das Messgerät14 besitzt an seiner oberen Seite eine konvex gekrümmte Fläche, die von einem Auflageteil20 und von Messsensoren22 gebildet wird, sodass sich die Messsensoren 22 bündig an den Auflageteil20 in Zustellrichtung50 anschließen. Als Messsensoren 22 kommen alle geeigneten Sensoren in Frage, z.B. Dehnungsmessstreifen, doppelte Biegebalkensensoren oder dgl. Sie sind über Anschlüsse24 mit einer elektronischen Auswerteeinheit26 , z.B. einem Computer mit einem Display28 , verbunden, durch das die Messwerte angezeigt werden können. - Oberhalb der aus dem Auflageteil
20 und den Sensoren22 gebildeten Fläche ist ein zu messendes Wischblatt36 angeordnet, das an seinem Anschlusselement38 von einem Gelenkteil34 eines Wischarms30 gelenkig gehalten wird. Der Wischarm30 ist mit seinem Befestigungsteil32 an einer Stütze35 befestigt, die mit dem Messtisch12 fest verbunden ist. Das Gelenkteil34 ist gegenüber dem Befestigungsteil32 in gewohnter Weise abklappbar, sodass das Wischblatt36 leicht ausgewechselt und an die Fläche 20, 22 angelegt werden kann. Die Anlagekraft kann durch nicht dargestellte, einstellbare Federn im Wischarm30 eingestellt werden. Damit das Wischblatt36 mit seiner Wischlippe beim Messvorgang immer eine gleiche, definierte Anlage an den Messsensoren22 aufweist, wird das Wischblatt36 zunächst auf den Auflageteil20 aufgelegt und dann der Support16 in Zustellrichtung50 so verfahren, dass das Wischblatt36 in den Bereich der Messsensoren22 gelangt. Dabei legt sich die Wischlippe auf ihrer ganzen Länge entgegen der Verstellrichtung an, wodurch die Kippstellung der Wischlippe als gewünschte Position erreicht wird. - Die Messeinrichtung
10 nach den3 bis5 ist weit gehend automatisiert, indem an einem Ständer48 eine Krafteinleitung42 vorgesehen ist, an der auswechselbare Aufnahmevorrichtungen40 befestigt werden können. Diese sind dem Anschlusselement38 des jeweiligen Typs des Wischblatts36 angepasst. In die Aufnahmevorrichtung40 wird das Wischblatt36 eingehängt und durch die Krafteinleitung42 mit einer vorgegebenen Auflagekraft in Belastungsrichtung46 gegen das Auflageteil20 gedrückt. Nun werden das Wischblatt36 und das Messgerät14 relativ in Zustellrichtung50 zueinander verschoben, sodass das Wischblatt36 in den Bereich der Messsensoren22 gelangt. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass das Messgerät14 oder die Krafteinleitung42 mit der Aufnahmevorrichtung40 und dem Wischblatt36 in Zustellrichtung50 verschoben werden. Die Bewegungen können automatisch von der Auswerteeinheit26 gesteuert werden. Ferner ist am Ständer48 eine elektronische 8-Bit-Chip- und Tastereinrichtung44 vorgesehen, die überwacht, dass zu dem jeweiligen Wischblatt36 die richtige Aufnahmevorrichtung40 eingesetzt ist. Zur Identifizierung kann z.B. die Wischblatttypteilenummer dienen, die in das System eingegeben wird. - Die durch die Messeinrichtung
10 gewonnenen Messdaten können online oder über geeignete Speicher oder andere Übertragungsmittel der Fertigung zur Verfügung gestellt werden, insbesondere um die Qualität der Tragelemente in Form von Federschienen zu verbessern. Außerdem können die Messwerte für die Produktion statistische Daten liefern.
Claims (9)
- Messeinrichtung (10) zum Erfassen der Anpresskraftverteilung eines mit einer Kraft gegen eine Fläche gepressten Wischblatts (36), dadurch gekennzeichnet, dass das Wischblatt (36) ein Anschlusselement (38) besitzt, mit dem es gelenkig mit einer Aufnahmevorrichtung (30, 40) verbunden ist, über die eine Kraft etwa senkrecht gegen die Fläche aufgebracht werden kann, wobei ein Messgerät (14) vorgesehen ist, das eine Anzahl in Längsrichtung des Wischblatts (36) angeordneter Messsensoren (22) aufweist, die eine in Längsrichtung des Wischblatts (36) konvex gekrümmte Fläche zur Anlage des Wischblatts (36) während des Messvorgangs bilden, deren Krümmungsradius (R) entweder 3000 oder 4000 mm oder der Krümmung einer konkreten Fahrzeugscheibe angepasst ist, für die das Wischblatt (36) bestimmt ist, und wobei das Messgerät (14) mit einer Auswerteeinheit (26) verbunden ist.
- Messeinrichtung (10) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich an die Fläche der Messsensoren (22) quer zur Längsrichtung des Wischblatts (36) bündig ein Auflageteil (20) anschließt und mit den Messsensoren eine Fläche bildet, wobei die Fläche und das Wischblatt (36) relativ zueinander in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Wischblatts (36) verschiebbar sind. - Messeinrichtung (10) nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Messgerät (14) auf einem Support (16) angeordnet ist, der quer zur Längsrichtung des Wischblatts (36) verfahrbar ist, während das Wischblatt (36) sich über einen Wischarm (30) an einer Stütze (35) ortsfest abstützt. - Messeinrichtung (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis2 , dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ständer (48) eine Aufnahmevorrichtung (40) für das Wischblatt (36) vorgesehen ist, die durch eine Krafteinleitung (42) senkrecht zur Fläche zustellbar ist, wobei die Krafteinleitung (42) elektronisch ansteuerbar ist. - Messeinrichtung (10) nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ständer (48) ein elektronischer Taster (44) angeordnet ist, der kontrolliert, ob die richtige Aufnahmevorrichtung (40) eingesetzt ist. - Messeinrichtung (10) nach einem der
Ansprüche 4 oder5 dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (40) und/oder die Krafteinleitung (42) mit der Aufnahmevorrichtung (40) quer zur Längsrichtung des Wischblatts (36) in Zustellrichtung (50) verfahrbar ist. - Messeinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsensoren (22), der elektronische Taster (44) und die Krafteinleitung (42) mit der elektronischen Auswerteeinheit (26) verbunden sind.
- Verfahren zum Betrieb einer Messeinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischblatt (36) an dem Wischarm (30) oder der Aufnahmevorrichtung (40) angebracht wird, dass an dem Wischarm (30) oder der Krafteinleitung (42) die Auflagekraft eingestellt wird, dass das Wischblatt (36) unter der Auflagekraft an das Auflageteil (20) angelegt wird, dass das Messgerät (14) und das Wischblatt (36) in Zustellrichtung (50) quer zur Längsrichtung des Wischblatts (36) relativ zueinander verschoben werden, bis das Wischblatt (36) mit seiner Wischlippe auf den Messsensoren (22) anliegt, und dass danach eine Messung durchgeführt wird und die Messwerte der elektronischen Auswerteeinheit (26) zugeführt werden.
- Verfahren nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die ausgewerteten Messwerte einer Biegestation für Tragelemente des Wischblatts (36) zur Verfügung gestellt werden.
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