Es
bestand daher die Aufgabe, Verfahren für die Beschichtung von anorganischen
oder/und organischen Partikeln mit leitfähigen Polymeren vorzuschlagen,
die grundsätzlich
auch für
den Einsatz im Korrosionsschutz von metallischen Oberflächen geeignet
sind. Es wäre
vorteilhaft, wenn die Präparations-
und Beschichtungsverfahren möglichst
einfach und ohne besondere Vorrichtungen durchgeführt werden
könnten.
Darüber hinaus
wäre es
besonders vorteilhaft, wenn tatsächlich
einzelne der chemischen Systeme mit leitfähigen Polymeren in Beschichtungen
auf metallischen Untergründen
bei einer Beschädigung
der Beschichtung nicht nur durch eine Potenzialänderung mit einem Gradienten
des elektrischen Feldes (Freisetzung von Anionen; Release-Effekt)
kenntlich machten, sondern auch einen Heilungseffekt (Repair-Effekt)
aufweisen würden.
Der Heilungseffekt, bei dem eine delaminierte Stelle wieder repariert
wird, kann jedoch nur bei einzelnen wenigen chemischen Systemen
und unter bestimmten Bedingungen erhofft werden.
Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Verfahren zum Beschichten von anorganischen oder/und organischen
Partikeln, bei dem die Partikel in einem Gemisch vorliegen oder/und
hierin anfangs gebildet werden, wobei das Gemisch eine Dispersion,
eine fließfähige oder
knetbare Masse, ein Sol oder/und ein Gel ist, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass das als Edukt-Gemisch
bezeichnete Gemisch enthält:
- – Mindestens
ein Monomer oder/und mindestens ein Oligomer – im Folgenden als „Edukt(e)
der leitfähigen Polymere" oder nur als „Edukt(e)" bezeichnet –
ausgewählt aus
Monomeren oder/und Oligomeren von Aromaten oder/und ungesättigten
Kohlenwasserstoff-Verbindungen wie z.B. Alkinen, Heterocyclen, Carbocyclen,
deren Derivaten oder/und deren Kombinationen, insbesondere aus Heterocyclen
mit X = N oder/und S, die geeignet sind, hieraus elektrisch leitfähiges Oligomer/Polymer/Copolymer/Blockcopolymer/Pfropfcopolymer
zu bilden, insbesondere ausgewählt aus
unsubstituierten oder/und substituierten Verbindungen auf der Basis
von Imidazol, Naphthalen, Phenanthren, Pyrrol, Thiophen oder/und
Thiophenol,
wobei mindestens ein Edukt zur Herstellung von
mindestens einem leitfähigen
Polymer danach ausgewählt wird/ist,
dass sein Oxidationspotenzial kleiner oder gleich ist dem Zersetzungspotenzial
des Wassers oder/und mindestens eines anderen polaren Lösemittels
in dem hierzu verwendeten Gemisch und
wobei die Freisetzung
von beweglichen korrosionsschützenden
Anionen und gegebenenfalls auch von haftvermittelnden Anionen aus
dem entstandenen leitfähigen,
Anionen-beladenen Polymer nicht oder/und nur untergeordnet über eine
Deprotonierungsreaktion, sondern vorwiegend oder/und gänzlich über eine Reduktionsreaktion
erfolgt,
- – mindestens
eine Art von Anionen – gegebenenfalls
mindestens ein Salz, ein Ester oder/und mindestens eine Säure als
Träger
dieser Anionen –
wobei
mindestens eine Art von Anionen in das leitfähige Polymer 1. als Dotierion
in die Struktur des leitfähigen
Polymers eingebaut werden kann, 2. aus dieser Struktur im Falle
eines Potenzialabfalls des leitfähigen
Polymers (Reduktion) auch wieder freigesetzt werden kann und 3.
im Falle der Anwesenheit einer metallischen Oberfläche korrosionsschützend wirken
kann – im
Folgenden „bewegliche
korrosionsschützende Anionen" genannt,
wobei
diese insbesondere ausgewählt
werden können
aus Anionen ausgewählt
aus solchen auf Basis von Alkansäuren,
Arensäuren,
Borhaltigen Säuren,
Fluor-haltigen Säuren,
Heteropolysäuren,
Isopolysäuren, Jod-haltigen
Säuren,
Kieselsäuren,
Lewis-Säuren,
Mineralsäuren,
Molybdän-haltigen
Säuren,
Persäuren, Phosphor-haltigen
Säuren,
Titanhaltigen Säuren,
Vanadium-haltigen Säuren,
Wolfram-haltigen Säuren,
Zirkonium-haltigen Säuren,
deren Salzen, deren Estern und deren Gemischen,
- – gegebenenfalls
mindestens ein Oxidationsmittel, wobei dieses mindestens eine Oxidationsmittel
gänzlich oder
teilweise entfallen kann, insbesondere wenn mindestens ein Anion
gleichzeitig als Oxidationsmittel wirkt oder/und wenn elektrochemisch
oder/und photochemisch polymerisiert wird,
- – mindestens
eine Art von Partikeln ausgewählt
aus Clustern, Nanopartikeln, Nanoröhrchen, faserigen, knäuelartigen
oder/und porösen
Strukturen, Partikeln mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich
von 10 nm bis 10 mm und deren Ansammlungen wie Agglomeraten oder/und
Aggregaten sowie
- – Wasser
oder/und mindestens ein anderes polares Lösemittel und gegebenenfalls
mindestens ein weiteres Lösemittel,
insbesondere ausgewählt
aus polaren Lösemitteln,
unpolaren oder schwach polaren Lösemitteln
und aus Solventien, die nicht bei Raumtemperatur flüssig vorliegen,
aber bei höherer
Temperatur als Lösemittel
wirken können,
wobei
aus dem Edukt-Gemisch auf mindestens einem Teil der Oberflächen der
Partikel eine Beschichtung mit einer Dicke mindestens von einer
Monolage ausgebildet wird, die insbesondere entweder im wesentlichen
aus Monomeren oder/und Oligomeren besteht oder zumindest einen wesentlichen
Anteil aus Monomeren oder/und Oligomeren neben gegebenenfalls mindestens
einer weiteren Komponente des Edukt-Gemisches enthält,
wobei
in der Dispersion, in der Masse, in dem Sol bzw. Gel oder – gegebenenfalls
zumindest nach teilweiser Abtrennung von Flüssigkeit – in einem Aerosol zumindest
ein Teil der Monomere oder/und Oligomere durch Oxidation chemisch
mit mindestens einem Oxidationsmittel, elektrochemisch unter elektrischer
Spannung oder/und photochemisch unter Einwirkung von elektromagnetischer
Strahlung jeweils in Gegenwart von mindestens einer Art von beweglichen
korrosionsschützenden
Anionen mindestens teilweise zu mindestens einem Oligomer oder/und
gegebenenfalls teilweise oder gänzlich
zu jeweils mindestens einem Polymer, Copolymer, Blockcopolymer oder/und
Pfropfcopolymer in einem Wasser oder/und mindestens ein anderes
polares Lösemittel
enthaltenden Gemisch umgesetzt wird („Produkt(e)"),
wobei die
hierbei gebildeten Oligomere, Polymere, Copolymere, Blockcopolymere
oder/und Pfropfcopolymere – im
Folgenden „leitfähige Polymere" genannt – zumindest
teilweise elektrisch leitfähig
sind oder/und elektrisch leitfähiger
werden.
Die
Aufgabe wird auch gelöst
mit einem Verfahren zum Beschichten von anorganischen oder/und organischen
Partikeln, bei dem die Partikel in einem Gemisch vorliegen oder/und
hierin anfangs gebildet werden, wobei das Gemisch eine Dispersion,
eine fließfähige oder
knetbare Masse, ein Sol oder/und ein Gel ist, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Gemisch ein Produkt-Gemisch ist und enthält:
- – Mindestens
ein elektrisch „leitfähiges Polymer" auf Basis von Oligomer/Polymer/Copolymer/Blockcopolymer/Pfropfcopolymer,
wobei
mindestens ein Edukt zur Herstellung von mindestens einem leitfähigen Polymer
danach ausgewählt wurde,
dass das Oxidationspotenzial des Edukts kleiner oder gleich ist
dem Zersetzungspotenzial des Wassers oder/und mindestens eines anderen
polaren Lösemittels
in dem hierzu verwendeten Gemisch und
wobei die Freisetzung
von beweglichen korrosionsschützenden
Anionen und gegebenenfalls auch von haftvermittelnden Anionen aus
dem entstandenen leitfähigen
Polymer nicht oder/und nur untergeordnet über eine Deprotonierungsreaktion,
sondern vorwiegend oder/und gänzlich über eine
Reduktionsreaktion erfolgt,
- – mindestens
eine Art von Anionen – gegebenenfalls
mindestens ein Salz, ein Ester oder/und mindestens eine Säure als
Träger
dieser Anionen – wobei
diese mindestens eine Art von Anionen in das leitfähige Polymer
1. als Dotierion in die Struktur des leitfähigen Polymers eingebaut werden
kann oder/und zumindest teilweise eingebaut ist, 2. aus dieser Struktur
im Falle eines Potenzialabfalls des leitfähigen Polymers (Reduktion)
auch wieder freigesetzt werden kann und 3. im Falle der Anwesenheit
einer metallischen Oberfläche
korrosionsschützend
wirken kann – im
Folgenden „bewegliche
korrosionsschützende
Anionen" genannt,
- – mindestens
eine Art von Partikeln ausgewählt
aus Clustern, Nanopartikeln, Nanoröhrchen, faserigen, knäuelartigen
oder/und porösen
Strukturen, Partikeln mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich
von 10 nm bis 10 mm und deren Ansammlungen wie Agglomeraten oder/und
Aggregaten sowie
- – gegebenenfalls
Oxidationsmittel, Wasser oder/und mindestens ein anderes Lösemittel,
wobei
aus dem Produkt-Gemisch auf mindestens einem Teil der Oberflächen der
Partikel eine Beschichtung mit einer Dicke mindestens von einer
Monolage ausgebildet wird,
wobei die gebildeten Oligomere,
Polymere, Copolymere, Blockcopolymere oder/und Pfropfcopolymere – im Folgenden „leitfähige Polymere" genannt – zumindest
teilweise elektrisch leitfähig
sind oder/und elektrisch leitfähiger
werden.
Den
Anmeldern sind bisher keine Aniline, Polyaniline oder deren Derivate
bekannt, die erfindungsgemäß wirken.
Besonders bevorzugt ist es, dass die beweglichen korrosionsschützenden
Anionen auch 4. die Fähigkeit
aufweisen, eine Sauerstoffreduktion im gestörten Bereich zumindest an der
Delaminationsfront oder/und an einer vorauseilenden Front zu stoppen
oder/und 5. auch haftvermittelnd zu wirken, so dass eine Delamination
zumindest teilweise wieder geschlossen wird (Repair-Effekt).
Bei
Polyanilinen werden die beweglichen korrosionsschützenden
Anionen nicht über
eine Reduktionsreaktion aus dem leitfähigen Polymer freigesetzt.
Da die Reduktionsprodukte des Polyanilins nicht stabil sind, wird
die Reduktionsreaktion im Rahmen der Erfindung nicht gewählt. Vielmehr
wird anstelle der Reduktionsreaktion die Deprotonierungsreaktion
zur Freisetzung der Anionen gewählt.
Den Anmeldern sind keine leitfähigen
Polymere auf Basis von Polyanilin bekannt, bei denen diese Freisetzung
durch eine Deprotonierungsreaktion erfolgt.
Wenn
das Oxidationspotenzial des Edukts kleiner oder gleich ist dem Zersetzungspotenzial
des Wassers oder/und mindestens eines anderen polaren Lösemittels
in dem hierzu verwendeten Gemisch, bedingt das, dass die Oxidation
(= Polymerisation) des leitfähigen
Polymers abgeschlossen ist/wird, ohne dass es oder bevor es zu einer
Zersetzung z.B. von Wasser und z.B. zur Wasserstoff-Freisetzung
kommen kann.
Der
Begriff „Dispersion" im Sinne dieser
Anmeldung umfasst nicht nur Suspensionen, sondern auch Lösungen und
Emulsionen.
Es
wurde jetzt nachgewiesen, dass unter anderem Molybdat-Anionen aufgrund
einer Potenzialabsenkung im leitfähigen Polymer, das sich im
gestörten
Bereich befindet, freigesetzt wurden und direkt zum Defekt gewandert
sind. Andere Wanderwege können
bei dieser Versuchsdurchführung
ausgeschlossen werden. Auf der metallischen Oberfläche wurde
dann an der beschädigten
Stelle eine Molybdat-haltige Passivierungsschicht ausgebildet und
durch XPS-Messungen (Röntgenspektroskopie)
ermittelt.
Ferner
wurde jetzt mit einer Raster-Kelvin-Sonde (SKP) ein Repair-Effekt
nachgewiesen, bei dem
2 der
DE 102004037542 in
Verbindung mit dem dortigen Beispiel 1 Messergebnisse zu einem starken Passivierungseffekt
eines beschädigten
Bereiches wiedergibt. In
2 wurden
jedoch etliche Messkurven weggelassen, die zwischen der bei sehr
niedrigem Korrosionspotenzial liegenden ersten Messung und einzelnen
Messkurven aus der Mitte der Reihenmessung gewonnen wurden. Dazwischen
liegt ein sehr starker Potenzialanstieg um ca. 0,3 V, der dafür spricht,
dass die Delamination an einer delaminierenden Stelle zumindest
teilweise gestoppt wurde.
1 zeigt
im Vergleich hierzu die allgemein auftretenden Effekte.
Es
wurde jetzt festgestellt, dass durch den Beginn des Korrosionsprozesses
an einer Stelle der Grenzfläche
Metall/Beschichtung eine Potenzialänderung mit einem Gradienten
des elektrischen Feldes eintritt. Die Freisetzung der Anionen (Release-Effekt)
erfolgt jedoch nur, wenn eine solche Potenzialänderung erfolgt. Ohne eine
Verletzung der Beschichtung, ohne eine sonstige Störung der
Beschichtung oder ohne einen sonstigen Defekt an der Grenzfläche Metall – Beschichtung
wie z.B. Verunreinigungen sind die im leitfähigen Polymer eingebauten Anionen
gespeichert und die Potenziale konstant.
Bereits
vor und bei der Enthaftung von metallischer Oberfläche und
Beschichtung, wie sie bei einer Beschädigung der Beschichtung auftritt,
wird das Elektrodenpotenzial deutlich abgesenkt.
Diese
Potenzialabsenkung führt
zu einer Reduktion der leitfähigen
Polymere insbesondere in der Nähe
des Defektes, wobei Anionen mit korrosionsschützenden, passivierenden oder/und
haftvermittelnden Eigenschaften freigesetzt werden.
Die
Potenzialabsenkung kann hierbei vorzugsweise einerseits mindestens
die Werte der Potenzialdifferenz zwischen dem Redoxpotenzial mindestens
einer Depotsubstanz (leitfähiges
Polymer) im ungestörten Zustand
zum Korrosionspotenzial der metallischen Oberfläche an einem Defekt aufweisen,
so dass zumindest teilweise vorzeitig oder frühzeitig, bevor eine starke
Delamination eintritt, dem Entstehen oder Fortschreiten der Delamination
entgegengewirkt werden kann.
Die
Potenzialabsenkung kann hierbei vorzugsweise andererseits geringere
Werte als die zwischen dem Redoxpotenzial mindestens einer Depotsubstanz
im ungestörten
Zustand zum Korrosionspotenzial der metallischen Oberfläche an einem
Defekt aufweisen, insbesondere an einer der Enthaftung vorauseilenden Front
mit einer Potenzialänderung,
so dass zumindest teilweise vorzeitig oder frühzeitig, bevor eine schwache oder
starke Delamination eintritt, dem Entstehen oder Fortschreiten der
Delamination entgegengewirkt werden kann.
Das
Redoxpotenzial des leitfähigen
Polymers ist vorzugsweise höher
als das Passivpotenzial des jeweiligen metallischen Materials, das
durch geeignete Beschichtung vor Korrosion geschützt werden soll. Das Redoxpotenzial
ist das Potenzial, das sich beim Vorliegen von korrespondierenden
Redoxpaaren mit verschiedenen Dotierungsgraden, die gleichzeitig
vorhanden sind, unter Normalbedingungen einstellt.
Das
Redoxpotenzial kann primär über den
Dotierungsgrad, also abhängig
von der Art der Anionen und ihrer Menge, eingestellt werden. Hierdurch
kann gezielt eine Potenzialdifferenz bei den erfindungsgemäßen Partikeln
bzw. in der Beschichtung eingestellt werden. Das Redoxpotenzial
des leitfähigen
Polymers wird vorzugsweise so eingestellt, dass es oberhalb des
Potenzials der passivierten metallischen Oberfläche liegt und deutlich oberhalb
des Potenzials der korrodierenden Oberfläche liegt.
Das
Passivpotenzial ist das Potenzial an der Grenzfläche der metallischen Oberfläche zu Wasser,
bei dem sich eine geschlossene stabile passivierende Deckschicht
auf der metallischen Oberfläche
ausbildet, so dass eine weitere Auflösung des Metalls unterbunden
wird.
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Oxidationspotenzial des Anions höher ist
als das Oxidationspotenzial des Eduktes, weil das Anion dann gleichzeitig
als Oxidationsmittel wirken kann.
Ferner
ist es bevorzugt, dass mindestens eine Depotsubstanz, das heißt, mindestens
ein leitfähiges Polymer,
ein Redoxpotenzial aufweist, das eine frühzeitige Freisetzung von Anionen
ermöglicht,
und dass mindestens eine Depotsubstanz eine vergleichsweise niedrige
Kationentransportrate der Kationen aus dem Elektrolyten insbesondere
vom Defekt oder/und der metallischen Oberfläche aufweist.
Vorzugsweise
beträgt
die Kationentransportrate der Kationen aus dem Elektrolyten insbesondere
vom Defekt oder/und von der metallischen Oberfläche in die mindestens eine
Depotsubstanz weniger als 10–8 cm2/s,
besonders bevorzugt weniger als 10–10 cm2/s, ganz besonders bevorzugt weniger als
10–12 cm2/s, insbesondere auch weniger als 10–14 cm2/s.
Der
Begriff „gestörter Bereich" bedeutet den Bereich
um den Defekt, in dem gegebenenfalls sowohl der Defekt, die beschädigte Stelle,
als auch vorauslaufende Fronten der Potenzialänderung enthalten sind, also Änderungen des
chemischen Systems aufgetreten sind. Die „beschädigte Stelle" bezeichnet den Defekt einschließlich der
gegebenenfalls aufgetretenen Delaminationen. Eine schwache Delamination
tritt im Bereich einer vorgeschobenen kathodischen Front auf, bei
der die Polymerhaftung noch nicht zerstört ist, oft aber auch eine
Sauerstoffreduktion an der Grenzfläche stattfindet. Eine starke
Delamination tritt auf, wenn dort zusätzlich noch so viele Radikale
entstehen, die die Haftung an der Grenzfläche zerstören, also zur eigentlichen
Delamination führen.
In
allen Fällen
sollten einerseits die Anionen und andererseits die Beschichtung,
insbesondere mindestens eine Depotsubstanz oder/und mindestens eine
Matrixsubstanz, solche Ionengrößen bzw.
Porengrößen aufweisen,
dass die gewählten
freizusetzenden Anionen nicht oder nicht wesentlich beim Wandern
durch die Beschichtung, also insbesondere durch die Depotsubstanz(en)
und durch weitere Komponenten wie z.B. die Matrix, behindert werden.
Eine sogenannte Matrixsubstanz ist eine Substanz, die zumindest
teilweise die Matrix einer Beschichtung bildet oder grundsätzlich bilden
könnte
wie z.B. ein organisches Polymer/Copolymer, wobei es fließende Übergänge zwischen
der Matrix und den weiteren Komponenten wie z.B. nach dem Verfilmen
geben kann.
Die
beweglichen korrosionsschützenden
Anionen oder/und die gegebenenfalls auch vorhandenen haftvermittelnden
Anionen weisen vorzugsweise eine Größe auf, die sie in die Lage
versetzt, bei Potenzialabfall mit einer hohen Beweglichkeit aus
dem leitfähigen
Polymer im gestörten
Bereich auszuwandern und insbesondere in Richtung auf den Defekt
zu wandern. Durch die gezielte Wanderung der Anionen an die beschädigte Stelle
könnte
in einzelnen chemischen Systemen mit leitfähigen Polymeren eine Passivierung,
mit der eine (weitere) Metallauflösung unterdrückt wird,
und gegebenenfalls auch eine Reparatur der verletzten Stelle erzielt
werden (Repair-Effekt). Voraussetzung für diese Wanderung ist, dass
die Porenkanäle
für die
wandernden Anionen gegebenenfalls einschließlich ihrer Solvathüllen groß genug sind.
Bei der chemischen Reaktion an der beschädigten Stelle werden bei der
Metallauflösung
Kationen gebildet, die mit den Anionen lokal eine Passivierungsschicht
im Bereich der Verletzungsstelle bilden können.
Die
bisherige Praxis hat jedoch gezeigt, dass die realen chemischen
Systeme mit leitfähigen
Polymeren fast ausnahmslos nur relativ geringe elektrische Leitfähigkeiten
gewähren
und dass die Repair-Effekte bisher nicht nachweisbar waren oder
so schwach waren, dass sie für
die technische Praxis nicht anwendbar sind. Daher ist es besonders
bevorzugt, ein chemisches System auszuwählen, bei dem auch ein Repair-Effekt
auftritt, der aber offenbar nur in manchen Ausführungsformen und unter bestimmten
Bedingungen genutzt werden kann. Darüber hinaus wird angestrebt,
die Bedingungen für
die Ausbildung eines Potenzialgradienten (Auslösen des Release-Effektes) und gegebenenfalls
auch für
den Heilungseffekt (Repair-Effekt) zu optimieren, so dass er technisch
anwendbar wird. Außerdem
soll die enthaftete Grenzfläche
durch das chemische System vor (weitergehender) Korrosion geschützt werden.
Ein
Vorteil der Verwendung von Partikeln mit einem Anteil an leitfähigem Polymer
ist die Vielseitigkeit der Anwendung der Partikel für beliebige
metallische Oberflächen
bzw. für
beliebige Arten der Beschichtungen.
Viele
gänzlich
oder vorwiegend organisch zusammengesetzte und auch chemisch andersartig
zusammengesetzte Beschichtungen könnten durch einen Zusatz von
leitfähigen
Polymeren verbessert werden: Bei einem geringen Gehalt an elektrisch
leitfähigen
Bestandteilen insbesondere bezüglich
des antistatischen Verhaltens der Beschichtung, bei einem höheren Gehalt
derartiger Bestandteile – insbesondere
mit einer einstellbaren elektrischen Leitfähigkeit, was beispielsweise
für die
Abscheidung von Lackkomponenten im elektrischen Feld oder gegebenenfalls
auch für
die Elektroschweißbarkeit
von mit solchen Schichten überzogenen Blechen
bedeutsam sein kann. In sehr vielen Anwendungen kann ein hoher oder
sogar besserer Korrosionsschutz von metallischen Oberflächen gewonnen
werden.
Partikel
im wesentlichen bestehend aus leitfähigem Polymer, Partikel enthaltend
leitfähiges
Polymer oder/und Partikel als Kerne mit einer sehr dünnen, dünnen, dicken
oder sehr dicken Hülle
(Core-Shell-Particles) aus leitfähigem
Polymer können
hilfreich sein, leitfähige
Polymere in eine Masse, Dispersion oder Lösung in partikulärer, dünnflüssiger oder
hochviskoser Form einzubringen.
Zusammensetzungen des
Edukt-Gemisches bzw. des Produkt-Gemisches:
Die
Aufgabe wird außerdem
gelöst
mit einem Edukt-Gemisch bzw. Produkt-Gemisch zum Beschichten von Partikeln
mit einer Zusammensetzung entsprechend Anspruch 49.
Die Übergänge zwischen
dem Edukt-Gemisch und dem Produkt-Gemisch sind oft fließend. Daher kann
in dem Edukt-Gemisch bereits ein wesentlicher Gehalt des leitfähigen Polymers
gebildet worden sein oder/und in dem Produkt-Gemisch noch ein wesentlicher
Gehalt an Bestandteilen zur weiteren Ausbildung an leitfähigem Polymer
enthalten sein.
Vorzugsweise
wird mindestens ein Edukt danach ausgewählt, dass es in Wasser polymerisiert
werden kann oder/und dass sein Oxidationspotenzial kleiner oder
gleich ist im Vergleich zum Zersetzungspotenzial des Wassers bei
einem Wasser enthaltenden Lösemittelgemisch
oder bei Wasser als einzigem Lösemittel.
Dieses
Edukt-Gemisch kann auch dadurch gekennzeichnet sein, dass es
- – gegebenenfalls
mindestens ein Monomer oder/und mindestens ein Oligomer mit einem
Gehalt an Edukt(en) im Bereich von 0,001 bis 25 oder bis 20 Gew.-%,
- – mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion oder/und mindestens ein Salz, einen Ester oder/und mindestens
eine Säure
als Träger
dieses Anions, mit einem Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden
Anionen im Bereich von 0,05 bis 50 Gew.-%, berechnet als Anion(en),
- – gegebenenfalls
mindestens ein Oxidationsmittel mit einem Gehalt an Oxidationsmitteln
im Bereich von 0,05 bis 50 Gew.-%,
- – mindestens
eine Art anorganischer oder/und organischer Partikel mit einem Gehalt
an Partikeln im Bereich von 1 bis 95 oder bis 96 Gew.-%,
- – wobei
alle diese Gehalte und gegebenenfalls weitere, hier nicht genannte
Zusätze,
jedoch ohne Lösemittel,
insgesamt 100 Gew.-% ergeben sowie
- – mindestens
ein Lösemittel
für die
Edukte, für
die Anionen oder/und für
die Oxidationsmittel enthält
mit Gehalten an Lösemitteln
im Bereich von 1 bis 5000 Gew.-%, über 100 Gew.-% hinaus angegeben,
- – wobei
die Summe der Feststoffe 100 Gew.-% ergibt, wenn – gegebenenfalls
später – Monomer/Oligomer oder
Oxidationsmittel zugesetzt worden ist.
Im
Abschnitt der verfahrenstechnischen Varianten wird auf Varianten
der Zugabe insbesondere bei Monomer/Oligomer oder Oxidationsmittel
eingegangen. Denn nach dem Zusammentreffen von Monomer/Oligomer,
Anionen und Oxidationsmittel beginnt in der Regel die Umsetzung
zu leitfähigem
Polymer.
Besonders
bewährt,
insbesondere für
organische Partikel, haben sich Edukt-Gemische mit folgender Zusammensetzung,
insbesondere für
die Beschichtung der Partikel:
- – gegebenenfalls
0,001 bis 0,5 Mol/L von mindestens einem Monomer oder/und von mindestens
einem Oligomer des Edukt-Gemisches, soweit nicht hohe Konzentrationen
zu Agglomerationen der beschichteten Partikel führen, vorzugsweise 0,01 bis
0,2 Mol/L, insbesondere 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
- – 0,01
bis 1 Mol/L von mindestens einem beweglichen korrosionsschützenden
Anion, gegebenenfalls mindestens ein Salz, ein Ester oder/und mindestens
eine Säure
als Träger
dieses Anions, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 Mol/L, insbesondere 0,05
bis 3 Gew.-%, jeweils berechnet als Anion,
- – gegebenenfalls
wird mindestens ein Oxidationsmittel in der ein- bis fünffachen
Menge des Gehaltes der Edukte (= Summe der Monomere und Oligomere)
zugesetzt, also vorzugsweise 0,01 bis 2,5 Mol/L, besonders bevorzugt
0,05 bis 1,5 Mol/L, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, wobei der Gehalt
des mindestens einen Oxidationsmittels vorzugsweise in manchen Ausführungsformen
das Ein- bis Fünffache
der Gehalte an Monomeren und Oligomeren beträgt,
- – 1
bis 96 Gew.-% anorganische oder/und organische Partikel, vorzugsweise
von mindestens einer chemischen Verbindung, wobei darauf zu achten
ist, dass das Edukt- und das daraus entstehende Produkt-Gemisch
auch bei hoher Partikeldichte stabil bleiben, also nicht oder nicht
stärker
agglomerieren, vorzugsweise 1,5 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt
2 bis 50 Gew.-%, wobei die Konzentrationen bei organischen Partikeln
oft nur bis 20 Gew.-% im Edukt- oder/und Produkt-Gemisch betragen,
- – wobei
alle diese Gehalte und gegebenenfalls weitere, hier nicht genannte
Zusätze,
jedoch ohne Lösemittel,
insgesamt 100 Gew.-% ergeben, wenn – gegebenenfalls später – Monomer/Oligomer
oder Oxidationsmittel zugesetzt worden ist, sowie
- – mindestens
ein Lösemittel
für die
Edukte, für
die Anionen oder/und für
die Oxidationsmittel mit Gehalten im Bereich von 2 bis 4000 Gew.-%, über 100
Gew.-% hinaus angegeben.
Das
Edukt-Gemisch enthält
in einer Ausführungsvariante
vorzugsweise, insbesondere für
anorganische Partikel,
- – gegebenenfalls mindestens
ein Monomer oder/und mindestens ein Oligomer mit einem Gehalt an Edukt(en)
im Bereich von 1 bis 25 Gew.-%,
- – mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion oder/und mindestens ein Salz, mindestens einen Ester oder/und
mindestens eine Säure
als Träger
dieser Anionen, jeweils berechnet als Anion, mit einem Gehalt an
beweglichen korrosionsschützenden
Anionen im Bereich von 1 bis 35 Gew.-%,
- – gegebenenfalls
mindestens ein Oxidationsmittel mit einem Gehalt an Oxidationsmitteln
im Bereich von 1 bis 40 Gew.-%, und
- – mindestens
eine Art anorganische oder/und organische Partikel mit einem Gehalt
an insbesondere anorganischen Partikeln im Bereich von 35 bis 95
Gew.-%.
Das
Edukt-Gemisch enthält
in einer anderen Ausführungsvariante
vorzugsweise, insbesondere für
organische Partikel,
- – gegebenenfalls mindestens
ein Monomer oder/und mindestens ein Oligomer mit einem Gehalt an Edukt(en)
im Bereich von 0,5 bis 18 Gew.-%,
- – mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion mit einem Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden
Anionen im Bereich von 0,5 bis 35 Gew.-%,
- – gegebenenfalls
mindestens ein Oxidationsmittel mit einem Gehalt an Oxidationsmitteln
im Bereich von 0,2 bis 30 Gew.-%, und
- – mindestens
eine Art anorganische oder/und organische Partikel mit einem Gehalt
an insbesondere anorganischen Partikeln im Bereich von 10 bis 40
Gew.-%.
Das
Edukt-Gemisch enthält
vorzugsweise
- – gegebenenfalls mindestens
ein Monomer oder/und mindestens ein Oligomer mit einem Gehalt an Edukt(en)
im Bereich von 2 bis 20 Gew.-%,
- – mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion mit einem Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden
Anionen im Bereich von 2 bis 30 Gew.-%,
- – gegebenenfalls
mindestens ein Oxidationsmittel mit einem Gehalt an Oxidationsmitteln
im Bereich von 2 bis 25 Gew.-%, und
- – mindestens
eine Art anorganische oder/und organische Partikel mit einem Gehalt
an insbesondere anorganischen Partikeln im Bereich von 15 bis 65
Gew.-%.
Das
Gemisch zur Ausbildung der Beschichtung, die leitfähiges Polymer
auf oder/und in Partikeln enthält,
enthält
vorzugsweise:
- – jeweils mindestens ein Oligomer,
Polymer, Copolymer, Blockcopolymer oder/und Pfropfcopolymer mit
einem Gehalt an leitfähigen
Polymeren im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, wobei das leitfähige Polymer
vorwiegend, weitgehend oder gänzlich
in Wasser polymerisiert wurde,
- – mindestens
eine Art beweglicher korrosionsschützender Anionen mit einem Gehalt
an beweglichen korrosionsschützenden
Anionen im Bereich von 0,1 bis 40 Gew.-%, wobei diese Anionen über eine
Reduktionsreaktion aus dem leitfähigen
Polymer freigesetzt werden können,
- – mindestens
ein Oxidationsmittel mit einem Gehalt an Oxidationsmitteln im Bereich
von 0,1 bis 30 Gew.-%, wobei dieses mindestens eine Oxidationsmittel
gänzlich
oder teilweise entfallen kann, wenn mindestens ein Anion gleichzeitig
als Oxidationsmittel wirkt,
- – gegebenenfalls
mindestens eine Art anorganische oder/und organische Partikel mit
einem Gehalt an anorganischen Partikeln im Bereich von 30 bis 98
Gew.-%, die mit leitfähigem
Polymer beschichtet sein können,
- – wobei
alle diese Gehalte einschließlich
gegebenenfalls weiterer, hier nicht genannter Zusätze, jedoch ohne
Lösemittel,
insgesamt 100 Gew.% ergeben sowie
- – mindestens
ein Lösemittel
für das
mindestens eine Edukt, für
die mindestens eine Art Anionen oder/und für das mindestens eine Oxidationsmittel
mit Gehalten im Bereich von 0,1 bis 4000 Gew.-%, über 100 Gew.%
hinaus angegeben.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Edukt(en) bei Werten von jeweils etwa 0, 1,
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20 bzw. 22 Gew.-%. Vorzugsweise
liegt der Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden Anionen bei Werten
von jeweils etwa 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26,
28, 30 bzw. 32 Gew.%. Vorzugsweise liegt der Gehalt an Oxidationsmitteln
bei Werten von jeweils etwa 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20,
22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36 bzw. 38 Gew.-%. Vorzugsweise liegt
der Gehalt an Partikeln bei Werten von jeweils etwa 6, 8, 10, 12,
14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44,
46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68, 70, 72, 74, 76,
78, 80, 82, 84, 86, 88, 90 bzw. 92 Gew.-%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Edukt(en) bei Werten von jeweils etwa 0,05,
0,1, 0,15, 0,2, 0,25, 0,3, 0,35, 0,4 bzw. 0,45 Mol/L. Vorzugsweise
liegt der Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden Anionen bei Werten
von jeweils etwa 0,05, 0,1, 0,15, 0,2, 0,25, 0,3, 0,35, 0,4, 0,45,
0,5, 0,55, 0,6, 0,65, 0,7, 0,75, 0,8, 0,85, 0,9, 0,95, bzw. 0,85
Mol/L. Vorzugsweise liegt der Gehalt an Oxidationsmitteln bei Werten
von jeweils etwa 0, 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5, 0,6, 0,7, 0,8, 0,9,
1, 1,1, 1,2, 1,3, 1,4, 1,5, 1,6, 1,7, 1,8, 1,9, 2, 2,1 bzw. 2,2
Mol/L.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Edukt(en) im Bereich von 0,1 bis 24 Gew.%, im
Bereich von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, im Bereich von 1 bis 25 Gew.-%,
im Bereich von 0,5 bis 18 Gew.-%, im Bereich von 2 bis 20 Gew.-%,
im Bereich von 8 bis 22 Gew.-% oder im Bereich von 0,8 bis 18 Gew.-%,
besonders bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 15 Gew.-%, im Bereich
von 2 bis 12 Gew.-% oder im Bereich von 4 bis 16 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 0,3 bis 8 Gew.-%, im Bereich von 5 bis
14 Gew.-% oder im Bereich von 6 bis 12 Gew.-%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Oxidationsmittel(n) im Bereich von 0,1 bis 45
Gew.-%, im Bereich von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, im Bereich von 0,1
bis 3 Gew.-%, im Bereich von 1 bis 40 Gew.-%, im Bereich von 0,2
bis 30 Gew.%, im Bereich von 2 bis 25 Gew.-% oder im Bereich von
0,01 bis 38 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 15
Gew.-%, im Bereich von 0,2 bis 32 Gew.-% oder im Bereich von 2 bis
26 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,3 bis 28 Gew.-%,
im Bereich von 4 bis 24 Gew.-% oder im Bereich von 5 bis 38 Gew.-%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden Anionen oder/und an
mindestens einem Salz, mindestens einem Ester oder/und mindestens
einer Säure
als Träger
dieser Anionen, jeweils berechnet als Anion, im Bereich von 0,05
bis 3 Gew.-%, im Bereich von 1 bis 35 Gew.-%, im Bereich von 10 bis
40 Gew.-%, im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, im Bereich von 5 bis
38 Gew.-%, im Bereich von 12 bis 42 Gew.-% oder im Bereich von 0,1
bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 26 Gew.-%,
im Bereich von 0,4 bis 42 Gew.-% oder im Bereich von 2 bis 30 Gew.-%,
ganz besonders bevorzugt im Bereich von 3 bis 38 Gew.-%, im Bereich
von 5 bis 25 Gew.-% oder im Bereich von 14 bis 36 Gew.-%. Vielfach
empfiehlt es sich, den Gehalt an Anionen im Vergleich zu den theoretisch
in das leitfähige
Polymer einbaubaren Anionen-Gehalten im Überschuss zuzusetzen oder etwa
in dem stöchiometrisch
einbaubaren Gehalt.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an mindestens einer Art an anorganischen oder/und
organischen Partikeln im Bereich von 1 bis 96 Gew.-%, im Bereich
von 35 bis 95 Gew.-%, im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%, im Bereich
von 15 bis 65 Gew.-%, im Bereich von 2 bis 80 Gew.-%, im Bereich
von 5 bis 65 Gew.-% oder im Bereich von 1,5 bis 48 Gew.-%, besonders
bevorzugt im Bereich von 0,8 bis 15 Gew.-%, im Bereich von 1,2 bis
32 Gew.-% oder im Bereich von 2 bis 46 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 1,3 bis 18 Gew.-%, im Bereich von 4 bis 24 Gew.-%
oder im Bereich von 5 bis 28 Gew.-%, vor allem im Bereich von 6
bis 16 Gew.-%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Lösemittel(n), über den
Gehalt an Feststoffen = 100 Gew.-% hinaus angegeben, im Bereich
von 2 bis 4000 Gew.-%, im Bereich von 1 bis 2500 Gew.-%, im Bereich
von 5 bis 3000 Gew.-%, im Bereich von 10 bis 800 Gew.-%, im Bereich
von 2 bis 300 Gew.-%, im Bereich von 20 bis 2500 Gew.-% oder im
Bereich von 30 bis 600 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von
1 bis 1500 Gew.-%, im Bereich von 2 bis 1200 Gew.-% oder im Bereich
von 50 bis 600 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 30
bis 400 Gew.-%, im Bereich von 5 bis 160 Gew.-% oder im Bereich
von 5 bis 80 Gew.-%.
Darüber hinaus
kann ein Gehalt an mindestens einem haftvermittelnden Anion zugesetzt
werden, beispielsweise auf Basis von Phosphor enthaltendem Oxyanion
wie z.B. Phosphonat, Silan, Siloxan, Polysiloxan oder/und Tensid,
vorzugsweise mit einem Gehalt im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt mit einem Gehalt im Bereich von 1,5 bis 18 Gew.-% oder
im Bereich von 2 bis 12 Gew.-% oder/und insbesondere mit einem Anteil
an diesen Anionen zur Summe aller Anionen im Bereich von 1 bis 70
mol%, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 50 mol%. In vielen Ausführungsvarianten
wird jedoch kein haftvermittelndes Anion zugesetzt sein oder nur
in vergleichsweise geringen Mengen vorhanden sein.
Das
Gewichtsverhältnis
der Bestandteile im Gemisch als Edukt(e) : beweglichen korrosionsschützenden
und gegebenenfalls auch haftvermittelnden Anionen : Oxidationsmittel(n)
: anorganischen Partikeln liegt in manchen Ausführungsvarianten vorzugsweise
bei 1 : (0,5 bis 30) : (0,5 bis 10) : (0,5 bis 8) und besonders bevorzugt
bei 1 : (1 bis 25) : (1 bis 8) : (1 bis 7), wobei Edukt(e) oder
Oxidationsmittel bei diesen Verhältnissen gegebenenfalls
auch zeitweilig entfallen kann.
Die
Gehalte dieser Bestandteile können
in weiten Grenzen variiert werden. Die Variation ist insbesondere
von der Dicke der Beschichtung abhängig: Es können ultradünne, dünne, dicke oder sehr dicke
Beschichtungen aufgebracht werden, die beispielsweise eine Schichtdicke
im Bereich von 0,1 bis 10 nm, von > 1
bis 100 nm, von > 10
bis 1000 nm (1 μm),
von > 100 nm bis 10 μm oder von > 0,5 μm bis 50 μm aufweisen.
Es können
auch Bestandteile mit geringer oder hoher Dichte ausgewählt werden.
Ferner kann auch die spezifische Oberfläche der anorganischen Partikel
sehr stark eingehen, wie z.B. bei SiO2-Pulvern,
die durch Flammenhydrolyse hergestellt wurden.
Darüber hinaus
kann das Edukt-Gemisch und gegebenenfalls auch das hieraus entstehende
Produkt-Gemisch auch jeweils mindestens ein Tensid, ein Schutzkolloid,
einen Säurefänger oder/und
einen Komplexbildner enthalten. Dem Gemisch kann mindestens ein
Additiv zugesetzt werden, gegebenenfalls mindestens ein Tensid wie
z.B. jeweils mindestens ein nichtionisches, anionisches oder/und
amphoteres Tensid, mindestens ein Schutzkolloid wie z.B. ein Polyvinylalkohol,
mindestens ein Säurefänger wie
z.B. Ammoniak bzw. eine schwache Base wie z.B. ein Acetat oder/und
mindestens ein Komplexbildner wie z.B. Ammoniak, Citronensäure, EDTA
bzw. Milchsäure.
Der Gehalt des mindestens einen Tensids liegt vorzugsweise bei 0,01
bis 1,5 Gew.-%. Der Gehalt des mindestens einen Schutzkolloids,
des mindestens einen Säurefängers oder/und des
mindestens einen Komplexbildners liegt jeweils vorzugsweise bei
0,01 bis 0,8 Gew.-%.
Das
Edukt-Gemisch verarmt insbesondere aufgrund der Beschichtung der
Partikel an gelösten
Komponenten des Edukt-Gemisches. Daher ist die Konzentration der
entsprechenden gelösten
Komponenten im Produkt-Gemisch entsprechend niedrig.
Das
im Edukt-Gemisch hierbei durch chemische Reaktion entstehende leitfähige Polymer
befindet sich dann im sogenannten Produkt-Gemisch.
Verfahrenstechnische Varianten
bei der Umsetzung zu und Beschichtung mit leitfähigem Polymer:
Die
Partikel können
bei Bedarf vor dem Dispergieren oder vor dem Zusetzen zu dem Edukt-Gemisch getrocknet
oder/und erwärmt
werden. Als Lösemittel
wird bevorzugt ein Gemisch mit höherem
Wassergehalt oder nur Wasser eingesetzt. In einer Reihe von Varianten
ist es jedoch förderlich
oder notwendig, einen geringen Zusatz an organischem Lösemittel,
insbesondere mindestens einen Alkohol, zuzugeben, vor allem 1 bis 10
Gew.-% an mindestens einem Alkohol wie z.B. Ethanol, Propanol oder/und
Isopropanol.
Vorteilhafterweise
wird die Lösung,
die Dispersion das Sol oder/und das Gel des Eduktes vor dem Zusetzen
zu dem Edukt-Gemisch mit Inertgas wie z.B. Argon oder/und Stickstoff
gespült,
um hierdurch Luftsauerstoff fernzuhalten, eine bessere Durchmischung,
eine Einstellung einer definierten Atmosphäre in der Gasphase über dem
Gemisch oder/und eine Trocknung nichtwässeriger Solventien zu erzielen.
Beim
Zusammenmischen der Bestandteile des Edukt-Gemisches in Form z.B.
einer Lösung
oder Dispersion, die zur Beschichtung der Partikel dienen soll,
hat sich in mehreren Ausführungsvarianten
bewährt,
alle Bestandteile außer
dem Oxidationsmittel unter Bewegen des Gemisches zuzusetzen.
Oft
werden beim Zusammenmischen des Edukt-Gemisches zuerst die anorganischen
oder/und organischen Partikel und die mindestens eine Flüssigkeit
und gegebenenfalls noch das mindestens eine Edukt vorgelegt. Vorzugsweise
werden alle Bestandteile jeweils in Form einer Lösung oder/und Dispersion dem
Gemisch zugesetzt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Edukt-Gemisch beim Zusammenmischen der Bestandteile vorzugsweise
so lange, bis sich mindestens eine Monolage des Eduktes oder der
Edukte auf mindestens einem Teil der Oberflächen der anorganischen oder/und
organischen Partikel ausgebil det hat, frei von Oxidationsmitteln
gehalten, damit sich erst einmal mindestens eine Monolage insbesondere
durch Adsorption ausbilden kann. Dies ist insbesondere für anorganische
Partikel von Vorteil. Die Monolage enthält dann vorwiegend oder gänzlich Edukt(e)
und bewegliche korrosionsschützende
Anionen, wobei die Anlagerung von Flüssigkeit(en), die grundsätzlich hierbei
auch in größerem Maße möglich ist,
hierbei nicht berücksichtigt
wird. Die Zeitdauer bis zur Ausbildung von mindestens einer Monolage
dauert meistens mindestens eine Sekunde, manchmal auch mindestens
eine Minute. Vorzugsweise wird dann erst nach der Ausbildung von
mindestens einer Monolage Oxidationsmittel, insbesondere in der
Form einer Lösung,
zugesetzt. Hierdurch wird das mindestens eine Edukt zusammen mit
dem mindestens einen beweglichen korrosionsschützenden Anion zuerst auf den
Partikeln angelagert, so dass eine vergleichsweise gleichmäßige Ausbildung
der Beschichtung und teilweise auch eine höhere elektrische Leitfähigkeit
der Beschichtung mit den später
ausgebildeten leitfähigen Polymeren
erzielt wird als bei einer anderen Reihenfolge des Zusammenmischens.
Es ist vorteilhaft, zuerst zumindest teilweise Edukt auf den Partikeloberflächen anzulagern,
bevor Anionen dazukommen. Dazwischen können Wartezeiten insbesondere
im Bereich von 0,5 und 10 Minuten liegen. Es ist bevorzugt, das
Gemisch hierbei ständig
in Bewegung zu halten.
In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Gemisch beim Zusammenmischen der Bestandteile auch so lange,
bis sich mindestens eine Monolage vorwiegend oder gänzlich aus
mindestens einem beweglichen korrosionsschützenden Anion und gegebenenfalls
aus Oxidationsmittel(n) auf mindestens einem Teil der Oberflächen der
insbesondere anorganischen Partikel ausgebildet hat, frei von den
Edukten der leitfähigen
Polymere gehalten werden. Das hätte
dann den Vorteil, dass die Monolage vorwiegend oder gänzlich Anionen oder/und
Oxidationsmittel enthält,
wobei die Anlagerung von Flüssigkeit(en)
hierbei nicht berücksichtigt
wird. Vorzugsweise erst nach der Ausbildung von mindestens einer
Monolage im wesentlichen aus diesen Anionen wird dann mindestens
ein Edukt, insbesondere in der Form einer Lösung oder Dispersion, dem Edukt-Gemisch zugesetzt.
Dadurch bildet sich oft ein eher zwiebelschaliger Aufbau der Beschichtung
oder eine Beschichtung mit einem Gradienten aus.
Mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion sollte jedoch vorzugsweise entweder vor Zugabe des Oxidationsmittels
oder vor Zugabe des Eduktes zugesetzt werden.
Dem
Edukt-Gemisch aus Oxidationsmittel und Monomer/Oligomer zur Umsetzung
zu leitfähigem
Polymer kann zusätzlich
mindestens ein Elektrolyt wie z.B. mindestens ein Salz oder/und
mindestens eine Säure zugesetzt
werden, dessen Anion in das leitfähige Polymer als Dotierion
eingebaut wird und das als Anion korrosionsschützende Wirkung hat. Hierbei
kann der mindestens eine Elektrolyt, der nicht als Oxidationsmittel wirkt,
vor oder beim Ausbilden der Monolage oder der Edukt-Schicht auf
einem Partikel dem Gemisch zugesetzt werden.
Falls
jedoch alle Bestandteile im Edukt-Gemisch außer den Partikeln enthalten
wären und
wenn dann die Partikel als letzte Komponente zugesetzt werden würden, würde die
Oxidation der Edukte bereits begonnen oder weit fortgeschritten
sein. Es könnte
dann gegebenenfalls zu Störungen
der Beschichtung wie z.B. zu unvollständiger Belegung oder zur Nicht-Belegung
der Partikel kommen.
Vorzugsweise
wird das Edukt-Gemisch – auch
bevor alle weiteren Bestandteile zugesetzt sind – sowie gegebenenfalls auch
das hieraus entstehende Produkt-Gemisch in Bewegung gehalten, wobei
das Mischen bei laminarer oder/und turbulenter Strömung, bei
statischem oder/und dynamischem Mischen oder/und auch durch Kneten,
Sprühen
oder/und Zerstäuben
durchgeführt
werden kann.
Generell
könnten
sonst ohne Bewegen des Gemisches wie z.B. Rühren oder/und Ultraschallbehandlung
Inhomogenitäten
auftreten. Ein Bewegen der Mischung über 1 bis 40 Minuten, insbesondere über 5 bis 30
Minuten, ist bevorzugt. Vor der Zugabe der beschichteten anorganischen
Partikel empfiehlt es sich, diese vor Zugabe in eine Flüssigkeit
oder in das Gemisch durch Bewegen wie z.B. längeres Rühren zu redispergieren, um
die Partikel homogen zu verteilen. Sie können dann auch meistens nur
durch Bewegen des Gemisches verteilt gehalten werden.
In
vielen Fällen
wird vorzugsweise ein pH-Wert im Bereich von 0,5 bis 8, vorzugsweise
von 1 bis 7, in manchen Fällen
von 2 bis 6 oder von 4 bis 8, eingestellt, wobei die Art und die
Stabilitätsbereiche
der Anionen hierbei für
die Auswahl des konkreten pH-Wertes ausschlaggebend sind. Allerdings
erfordern insbesondere bestimmte Oxidationsmittel wie z.B. Molybdat
oder/und Wolframat bei bestimmten pH-Wertebereichen eine erhöhte Temperatur.
Bei bestimmten anorganischen Partikeln wie z.B. Carbonaten und Sulfiden
ist es jedoch bevorzugt, nicht im stärker sauren Bereich zu arbeiten,
um die Partikel nicht zu zersetzen, insbesondere nicht bei pH-Werten
außerhalb
des Bereichs von 5 bis 7. Andererseits ist zu beachten, dass bei
pH-Werten größer 6 oder
größer 7 in
manchen Fällen
Probleme mit dem leitfähigen
Polymer auftreten können
wie z.B. eine Überoxidation.
Eine Absenkung des pH-Werts
des Gemisches hat außerdem
den Vorteil, dass dadurch die Leitfähigkeit des Gemisches erhöht werden
kann. Bei der Herstellung z.B. von Polypyrrol ist es oft vorteilhaft,
den pH-Wert des Gemisches auf Werte von nicht mehr als 3 abzusenken.
Allerdings ist bei der pH-Werteinstellung zu beachten, ob der gewählte pH-Wert
für die
Herstellung des leitfähigen
Polymers, der zu beschichtenden Partikel und gegebenenfalls auch
für die
Verwendung der beschichteten Partikel in einer Beschichtung wie
z.B. in einem Lack geeignet oder günstig ist.
Vielfach
wird bei einer Temperatur insbesondere zum Mischen, zur Zugabe des
Oxidationsmittels, für die
chemische Reaktion oder/und zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Beschichtung
im Bereich von 0 bis 60 °C,
vorzugsweise im Bereich von 10 bis 50 °C, gearbeitet. Vielfach ermöglicht und
emp fiehlt sich das Arbeiten bei Raumtemperatur. Die Temperatur des
Edukt-Gemisches
kann jedoch bei manchen Ausführungsvarianten
in jedem Mischungsstadium und gegebenenfalls auch noch danach bis
zur Ausbildung der leitfähigen Beschichtung – insbesondere
bei der Beschichtung von anorganischen Partikeln – vorzugsweise
im Bereich von 0 °C
bis zum Siedepunkt der niedrigst siedenden Flüssigkeit liegen oder nur bis
zur Temperatur der Ausbildung eines azeotropen Gemisches, vorzugsweise
im Temperaturbereich von 0 bis 200 °C, besonders bevorzugt im Bereich
von 5 bis 120 °C,
ganz besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 70 °C. Vorteilhafterweise wird
die gewählte
Temperatur näherungsweise
vom Mischen bis zur fertigen Ausbildung der Beschichtung auf den
Partikeln in etwa beibehalten.
Die
Beschichtung der Partikel im Edukt-/Produkt-Gemisch zur Ausbildung
von Core-Shell-Partikeln beträgt
vorzugsweise 1 Minute bis 5 Stunden, besonders bevorzugt 5 Minuten
bis 4 Stunden, ganz besonders bevorzugt 10 Minuten bis 3 Stunden,
insbesondere 15 Minuten bis 2 Stunden.
Bewegliche korrosionsschützende Anionen:
Bewegliche
korrosionsschützende
Anionen haben im Edukt-Gemisch und in der Zusammensetzung der Beschichtung
des Produktes die Aufgabe, die zur Ladungskompensation der bei der
Oxidation auf den Polymerketten entstehenden elektrophilen Zentren
die notwendigen Ladungen bereitzustellen sowie eine durch Adsorption
auf Metalloberflächen
einleitende korrosionsschützende
Wirkung bereitzustellen.
Wenn
einem Edukt-Gemisch keine Anionen zugesetzt werden, wird das leitfähige Polymer
irgendwelche Anionen, die in der Dispersion vorhanden sind, in sein
Gitter einbauen, kann dann aber keine beweglichen korrosionsschützenden
Anionen einbauen. Es werden – falls überhaupt – dann häufig porösere, dünnere und schlechter
elektrisch leitende Schichten ausgebildet als nach einem erfindungsgemäßen Verfahren.
Wenn
ein Anion bei den weitaus meisten Untersuchungen des Standes der
Technik zur Herstellung und Anwendung von leitfähigen Polymeren zugegeben wurde,
wurde in der Regel die Elektroneutralität des leitfähigen Polymers während der
Bildung erreicht. Außerdem
werden durch das Anion bestimmte Eigenschaften des leitfähigen Polymers
beeinflusst wie z.B. die elektrische oder ionische Leitfähigkeit
sowie die Morphologie und die Austrittsarbeit (Oxidationspotenzial).
Es wurde jetzt erkannt, dass durch das Anion auch ein Korrosionsschutz
erzielt werden kann.
Das
mindestens eine Anion weist vorzugsweise eine Wasserlöslichkeit
oder eine Löslichkeit
in dem mindestens einen polaren Lösemittel oder Lösemittelgemisch
von mindestens 1·10–3 Mol/L
auf, da sonst das Anion auch nicht mehr in das leitfähige Polymer
(= Salz) eingebaut werden kann.
Hierbei
kann das mindestens eine bewegliche korrosionsschützende Anion,
das nicht als Oxidationsmittel wirkt, vor oder beim Ausbilden der
Monolage oder der Schicht auf den Partikeln dem Gemisch zugesetzt werden.
Es kann jedoch auch mindestens ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion, das gleichzeitig als Oxidationsmittel wirkt, wie Molybdat
oder/und Wolframat, zusätzlich
oder alternativ zu dem/den nicht oxidierend wirkenden beweglichen
korrosionsschützenden
Anion(en) zugesetzt werden.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist mindestens eine Art der korrosionsschützenden beweglichen Anionen
vorzugsweise mindestens eine auf Basis von Benzoat, Carboxylat wie
z.B. Lactat, Dithiol, Fumarat, Komplexfluorid, Lanthanat, Metaborat,
Molybdat, einer Nitroverbindung wie z.B. auf Basis von Nitrosalicylat,
von Octanoat, von Phosphor enthaltenden Oxyanionen wie z.B. Phosphat
oder/und Phosphonat, von Phthalat, Salicylat, Silicat, Sulfoxylat
wie z.B. Formaldehydsulfoxylat, Thiol, Titanat, Vanadat, Wolframat oder/und
Zirkonat, besonders bevorzugt mindestens ein Anion auf Basis von
Titankomplexfluorid oder/und Zirkoniumkomplexfluorid, jeweils als
MeF4 o der/und MeF6,
wobei auch andere stöchiometrische
Verhältnisse
auftreten können.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird als die mindestens eine Art der korrosionsinhibierenden bzw.
haftvermittelnden Anionen vorzugsweise ein Gemisch eingesetzt, besonders
bevorzugt eines auf Basis von mindestens einem der oben genannten
korrosionsschützenden
beweglichen Anionen und Phosphonat, Silan, Siloxan, Polysiloxan
oder/und Tensid, insbesondere mit mindestens einem Komplexfluorid,
Titanat, Zirkonat, Molybdat oder/und Wolframat.
Die
oxidativ in die Depotsubstanz(en) einbaubaren Anionen können insbesondere
ausgewählt
werden aus solchen auf Basis von Alkansäuren, Arensäuren, Bor-haltigen Säuren, Fluor-haltigen
Säuren,
Heteropolysäuren,
Isopolysäuren,
Jod-haltigen Säuren,
Kieselsäuren,
Lewis-Säuren,
Mineralsäuren,
Molybdän-haltigen Säuren, Persäuren, Phosphor-haltigen
Säuren,
Vanadium-haltigen Säuren,
Wolfram-haltigen Säuren,
deren Salzen und deren Gemischen.
Vorzugsweise
wird ein Zusatz an mindestens einem beweglichen korrosionsschützenden
Anion in der Höhe
von 1 bis 33 mol% in Bezug auf die Gehalte an Polymer-Einheit gewählt, vorzugsweise
von 5 bis 33 mol%. Diese Zugabemengen entsprechen den Dotierungsgraden
der leitfähigen
Polymere. Andererseits können
diese Anionen auch im Überschuss
zugesetzt werden.
Mindestens
eine Art Anionen kann insbesondere danach ausgewählt werden/sein, dass diese
Anionen in Wasser, in mindestens einem anderen polaren Lösemittel
oder/und in einem auch mindestens ein nicht-polares Lösemittel
enthaltenden Gemisch beweglich sind.
Neben
dem mindestens einen beweglichen korrosionsschützenden Anion kann jedoch auch
mindestens ein Anion ohne Korrosionsschutzwirkung o der/und ohne
die Fähigkeit,
in die Struktur eingebaut werden zu können oder/und aus der Struktur
herauswandern zu können,
anwesend sein. Der Anteil derartiger Anionen sollte jedoch im Vergleich
zu den sogenannten beweglichen korrosionsschützenden Anionen oft vorzugsweise nicht
zu groß sein.
Mit dem Oxidationsmittel, das oft für die Oxidation der Edukte
zu leitfähigen
Polymeren benötigt
wird, wird teilweise auch ein weiteres Anion eingebracht wie z.B.
bei dem Oxidationsmittel Peroxodisulfat. Wenn jedoch als Oxidationsmittel
z.B. H2O2 und Fe2+/3+-Salz verwendet wird, wird kein zusätzliches
Anion eingebracht, wenn das Fe2+/3+-Salz
in katalytischen Mengen von meistens weniger als 10–4 Mol/L
zugesetzt wird. Der Anteil der Anionen, der zu den beweglichen korrosionsschützenden
Anionen gehört,
sollte in vielen Ausführungsvarianten
möglichst
hoch gewählt
werden, um eine hohe Korrosionsschutzwirkung zu erzielen.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden insbesondere alle Arten von beweglichen korrosionsschützenden
Anionen vorzugsweise so ausgewählt,
dass diese Anionen nicht zu groß sind,
um die Mobilität dieser
Anionen im leitfähigen
Polymer und in benachbarten Substanzen nicht zu beeinträchtigen.
Vorzugsweise wird ein Anion wie z.B. Molybdat gewählt, das
kleiner ist als insbesondere Polystyrolsulfonat, weil letzteres für die Beweglichkeit
in der Regel zu groß ist
und dann nur als fest eingebautes Anion genutzt werden kann.
Vorzugsweise
wird das mindestens eine bewegliche korrosionsschützende Anion
einen Durchmesser aufweisen, der nicht größer ist als die mittlere Porengröße des Porensystems
des leitfähigen
Polymers, wobei dieser Durchmesser vorzugsweise um mindestens 8%
kleiner oder sogar um mindestens 15% kleiner ist als die mittlere
Porengröße des Porensystems.
Hierbei kann das Anion durch einen sehr hohen Anteil an Poren wie
z.B. Porenkanälen
insbesondere im leitfähigen
Polymer beweglich sein und kann dadurch u.U. schneller wandern oder überhaupt
erst wandern. Ein Anion, das sehr viel kleiner ist als die mittlere
Porengröße des Porensystems
kann auch mit hö herer
Wahrscheinlichkeit ungehindert oder wenig gehindert durch das Porensystem
wandern, wenn eine Potenzialdifferenz durch den Gradienten der Differenz
des Redoxpotenzials des leitfähigen
Polymers und dem Korrosionspotenzial des korrodierenden Metalls
vorliegt.
Wenn
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Bindemittel-reiche Beschichtungen hergestellt werden, sollte das
bewegliche korrosionsschützende
Anion eine so geringe Größe haben,
dass seine Beweglichkeit auch in den übrigen Bestandteilen der Beschichtung
nicht oder nicht wesentlich behindert wird. Diese Anionen wandern
bei einem korrosiven Angriff zum gestörten Bereich, der fast immer
ein geringeres Potenzial als die intakte Grenzfläche aufweist.
Vorzugsweise
wird das mindestens eine bewegliche korrosionsschützende Anion
ausgewählt
aus Anionen auf Basis von Carbonsäuren, Hydroxocarbonsäuren, Oxycarbonsäuren, Dicarbonsäuren, Tricarbonsäuren, di-
oder/und tri-substituierten Arencarbonsäuren, meta- ortho- oder/und
parasubstituierten Arencarbonsäuren,
Amino-, Nitro-, Sulfon- oder/und OH-Gruppen enthaltenden Arensäuren, Sulfonsäuren, Mineraloxysäuren, Borhaltigen
Säuren,
Mangan-haltigen Säuren,
Molybdän-haltigen
Säuren,
Phosphorhaltigen Säuren, Phosphonsäuren, Fluorkieselsäuren, Kieselsäuren, Säuren mit
einem Gehalt an mindestens einem Element der Seltenen Erden oder/und
Yttrium wie z.B. Cer-haltigen Säuren,
Schwefel-haltigen Säuren,
Titan-haltigen Säuren,
Vanadium-haltige Säuren,
Wolfram-haltigen Säuren,
Zinn-haltigen Säuren,
Zirkonium-haltigen Säuren,
deren Salzen, deren Estern und deren Gemischen.
Vorzugsweise
wird das mindestens eine Anion ausgewählt aus Anionen auf Basis von
Alkyl-Phosphonsäuren,
Aryl-Phosphonsäuren,
Benzoesäure,
Bernsteinsäure,
Tetrafluorokieselsäure,
Hexafluorotitansäure,
Hexafluorozirkonsäure,
Gallussäure,
Hydroxyessigsäure,
Kieselsäuren,
Milchsäure,
Molybdänsäuren, Niobsäure, Nitrosalicylsäuren, Oxalsäure, Phosphomolybdän säure, Phosphorsäure, Phosphorkieselsäure, Phthalsäuren, Salicylsäure, Tantalsäure, Vanadinsäuren, Weinsäure, Wolframsäuren, deren
Salzen, deren Estern und deren Gemischen.
Vielfach
wird die elektrische Leitfähigkeit
der auszubildenden Beschichtung erhöht durch den Zusatz des mindestens
einen beweglichen korrosionsschützenden
Anions, das verschiedene Wertigkeitsstufen annehmen kann und das
leicht in andere Wertigkeitsstufen wechselt.
Es
können
auch Anionen eingebaut werden, die einen Wertigkeitswechsel oder/und
einen Ligandenaustausch (Koordinationswechsel) im gestörten Bereich
erfahren wie z.B. ein Ligandenaustausch bei Hexafluorotitanat oder/und
Hexafluorozirkonat. Vorteilhafterweise ist hiermit auch ein Löslichkeitswechsel
verbunden, der dazu führt,
dass das ursprünglich
lösliche
Anion im gestörten
Bereich ausfällt
bzw. eine korrosionsschützende
Schicht bildet. Der Wertigkeitswechsel kann als Oxidation oder Reduktion
auftreten. Vorzugsweise sind derartige Schichten Oxidschichten oder/und
Schichten schwerlöslicher
Salze. Bei Verwendung von Hexafluorotitanat oder/und Hexafluorozirkonat
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dem Gemisch Flußsäure zugesetzt
wird.
Es
wurde jetzt in Experimenten ermittelt, dass das mindestens eine
bewegliche korrosionsschützende Anion
wie z.B. TiF6 2–,
ZrF6 2–, CeO4 4–,
MnO4 –, MnO4 2–,
MoO4 2–, MoO4 4–,
VO4 2–, WO4 2–,
WO4 4– einen Ligandenaustausch,
Wertigkeits- oder/und Löslichkeitswechsel
erfährt
und eine oxidische schützende
Schicht im Bereich des Defektes oder/und im Bereich der Delaminationsfront
ausbildet. Derartige Anionen sind ebenso wie die meisten Komplexsalze
besonders vorteilhaft.
In
Delaminationsversuchen in N2-Atmosphäre konnte
jetzt nachgewiesen werden, dass Molybdat-Ionen tatsächlich Potenzial-getrieben
aus leitfähigem
Polymer auf Basis von Polypyrrol freigesetzt werden und zum Defekt
wandern, wo das Molybdat mit XPS ermittelt wurde.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist mindestens eine Art der haftvermittelnden Anionen vorzugsweise
mindestens eine auf Basis von Phosphor enthaltenden Oxyanionen wie
z.B. Phosphonat, Silan, Siloxan, Polysiloxan oder/und Tensid.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird als die mindestens eine Art der korrosionsinhibierenden oder/und
haftvermittelnden Anionen vorzugsweise ein Gemisch von mindestes
zwei Arten von Anionen eingesetzt, besonders bevorzugt eines auf
Basis von mindestens einer Art der oben genannten korrosionsschützenden
beweglichen Anionen mit mindestens einer Art der oben genannten
haftvermittelnden Anionen, insbesondere ausgewählt aus solchen auf Basis von
Carboxylat, Komplexfluorid, Molybdat, Nitroverbindung, auf Basis von
Phosphor enthaltenden Oxyanionen wie z.B. Phosphonat, Polysiloxan,
Silan, Siloxan oder/und Tensid, ganz besonders bevorzugt eines auf
Basis von mindestens einem der oben genannten korrosionsschützenden beweglichen
Anionen mit mindestens einer Art der oben genannten haftvermittelnden
Anionen. Insbesondere wird ein Gemisch aus Anionenarten eingesetzt
ausgewählt
aus Anionenarten einerseits auf Basis von Carboxylat, Komplexfluorid,
Molybdat und Nitroverbindung und andererseits auf Basis von Phosphor
enthaltenden Oxyanionen, Polysiloxan, Silan, Siloxan oder/und Tensid.
Besonders
bevorzugt ist es, Anionen auszuwählen,
die analog zu Chromat schützende
Substanzen bilden, die den gestörten
Bereich – zumindest
teilweise – sowohl
anodisch, als auch kathodisch schützen. Hierbei werden Anionen
bevorzugt ausgewählt,
die einen Wertigkeitswechsel erfahren können oder/und komplexe Anionen,
die zerfallen können.
Besonders
vorteilhaft werden auch Anionen von Nebengruppenelementen mit höheren Oxidationsstufen
wie z.B. 4+ oder 6+ zugesetzt, insbesondere Oxyanionen. Diese können eine
besonders hohe korrosionsschützende
Wirkung auf einer zu schützenden
metallischen Oberfläche
entfalten, wenn die se mit einer organischen Beschichtung versehen
wird, die leitfähig
beschichtete Partikel enthält.
Bei
korrosionsschützenden
Anionen ist es vorteilhaft, wenn diese mit den im gestörten Bereich
vorhandenen Kationen wie z.B. den aus der metallischen Oberfläche bei
der Korrosion herausgelösten
Kationen eine möglichst
dichte, möglichst
geschlossene Passivierungsschicht auf der metallischen Oberfläche bilden, wobei
die mindestens eine gebildete Substanz der Passivierungsschicht
nicht ionenleitend ist und bei dem an der Grenzfläche genutzten
pH-Wertbereich stabil ist. Diese Substanzen können beispielsweise Oxide,
Hydroxide und Phosphate bzw. deren Gemische sein.
Oft
wird die elektrische Leitfähigkeit
der auszubildenden Beschichtung erhöht durch eine Erhöhung der Konzentration
des mindestens einen beweglichen korrosionsschützenden Anions im leitfähigen Polymer.
Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis
des Gehalts an dem mindestens einen Anion eingebaut im leitfähigen Polymer
zum Gehalt an Edukt(en) (= Dotierungsgrad) mindestens 1 Mol%, vorzugsweise
mindestens 5 Mol%, besonders bevorzugt mindestens 10 Mol%, ganz
besonders bevorzugt mindestens 15 Mol%, insbesondere mindestens
20 Mol%. Theoretisch wären
50 Mol% erreichbar, werden aber in der Praxis offenbar nicht erzielt.
Oxidationsmittel:
Oxidationsmittel
haben im Edukt-Gemisch die Aufgabe, den z.B. nach einem kationisch-radikalischen Mechanismus
stattfindenden Kettenaufbau zu starten und trotz Verbrauch aufrechtzuerhalten.
Daher sind Oxidationsmittel dem Edukt-Gemisch in der Regel vorzugsweise über die
Gehalte von 33 mol% hinaus überzudosieren.
Für die
Umsetzung des mindestens einen Edukts zu mindestens einem Produkt
sind Anionen für
die Elektroneutralität
des leitfähigen
Polymers und gegebenenfalls Oxidationsmittel für die Polymerisation erforderlich.
Vorzugsweise wird mindestens ein Oxidationsmittel zugesetzt, insbesondere
dann, wenn nicht mindestens ein Anion auch gleichzeitig als Oxidationsmittel
bei der chemischen Polymerisation wirkt oder/und soweit nicht elektrochemisch
oder/und photochemisch polymerisiert wird.
Das
Oxidationsmittel kann mindestens eines sein auf Basis von H2O2 wie z.B. Bariumperoxid,
Peressigsäure,
Perbenzoesäure,
Permangansäure,
Peroxomonoschwefelsäure,
Peroxodischwefelsäure,
Lewis-Säure,
Molybdänsäure, Niobsäure, Tantalsäure, Titansäure, Wolframsäure, Zirkoniumsäure, Yttrium-haltiger
Säure,
Lanthanid-haltiger Säure,
Fe3+-haltiger Säure, Cu2+-haltiger Säure, deren
Salzen, deren Estern oder/und deren Gemischen.
Als
Oxidationsmittel kann beispielsweise mindestens eine Verbindung
auf Basis von Säure(n),
deren Salz(e) in mehreren Wertigkeitsstufen vorliegen kann/können wie
z.B. Eisensalz(e), auf Basis von Peroxid(en) oder/und Persäure(n) wie
z.B. Peroxodisulfat eingesetzt werden.
Bei
Oxidationsmitteln, die mehrere Wertigkeiten annehmen können und
diese mehr oder minder leicht wechseln können, ist oft ein geeigneter,
meist etwas niedrigerer oder mittlerer pH-Wert zu wählen. Die
pH-Werte liegen in vielen Fällen
dann im Bereich von 2 bis 6, insbesondere im Bereich von 2 bis 4
oder von 3 bis 5. Außerdem
ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Oxidationspotenzial des
Oxidationsmittels höher
ist als das Oxidationspotenzial des zu oxidierenden Eduktes oder
dass es zu diesem zumindest gleich groß ist.
Vorzugsweise
sind die leitfähige
Polymere enthaltenden Partikel, die der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zugesetzt werden, frei oder im Wesentlichen frei von Oxidationsmitteln.
Partikel als Kerne zur
Herstellung von Core-Shell-Partikeln:
Die
Zusammensetzung, die Gehalte und der Aufbau der organischen oder/und
anorganischen Partikel können
in weiten Bereichen variieren.
Die
mittlere Größe der Partikel
ist im Bereich bis hinab zu 0,1 μm
mittlerer Größe im Rasterelektronenmikroskop
bei geeigneter Präparation
unter getrennter Bewertung und Zählung
der Einzelteile von Agglomeraten und unter Bewertung und Zählung von
Aggregaten als ein großes
Einzelteilchen zu zählen,
während
die mittlere Größe im Partikelgrößenbereich
von 5 nm bis kleiner 0,1 μm
mit einem Laserdoppleranemometer des Typs Zeta-Sizer der Fa. Malvern
Instruments bestimmt werden soll, während bei noch kleineren mittleren
Partikelgrößen die
Elektronenbeugung zur Ermittlung bevorzugt ist. Hierbei kann für die rasterelektronenmikroskopisch
erfassten Teilchen näherungsweise
erreicht werden, dass zerteilbare Agglomerate, die trennbare Einzelteilchen
enthalten, als jeweils mehrere Einzelteilchen bewertet und gezählt werden,
was in etwa der Wirkung einer schwachen Mahlung entsprechen kann.
Die
Größe der organischen
oder anorganischen Partikel sollte sich in der Regel während des
Beschichtens nicht wesentlich verändern.
Die
Partikel können
gegebenenfalls vorbeschichtet, chemisch modifiziert oder/und physikalisch
modifiziert sein. So kann beispielsweise bei SiO2-Partikeln zwischen
sauren und basischen, hydrophilen und hydrophoben Partikeln unterschieden
werden.
Hierbei
können
die Partikel in mindestens einer Form vorliegen ausgewählt aus:
Im wesentlichen in Form von Clustern, jeweils näherungsweise in Form von isometrischen,
faserförmigen,
nadelförmigen,
plättchenförmigen,
diskusförmigen
oder/und knäuelförmigen Partikeln,
als beschichtete oder/und gefüllte
Partikel, als Hohlpartikel oder/und in schwammähnlichen Partikeln. Besonders
bevorzugt sind jeweils im wesentlichen flächig oder linealförmig ausgebildete
Barrierepartikel bzw. beschichtete Pigmente wie z.B. beschichtete Schichtsilicate.
Insbesondere
bei anorganischen Clustern, Nanopartikeln oder kleinen Partikeln
sowie solchen, die leitfähige
Polymere enthalten, ist es vorteilhaft, die Agglomerationsneigung
durch geeignete Maßnahmen
wie z.B. Zusatz von Pyrophosphat zu einer wässerigen Dispersion zu unterdrücken und
gut zu dispergieren.
Insbesondere
die anorganischen Partikel können
bei Bedarf vor dem Versetzen mit einer Flüssigkeit oder vor dem Zusetzen
zu dem Gemisch für
die Umsetzung zu leitfähigen
Polymeren oder zu der Zusammensetzung für die Beschichtung metallischer
Oberflächen
im weitgehend oder gänzlich
trockenen Zustand oder in einer flüssigen Dispersion gemahlen,
getrocknet, geglüht
oder/und redispergiert werden.
Die
Schichtdicke der Schicht des leitfähigen Polymers auf den Partikeln
kann in breiten Bereichen variiert werden. Vorzugsweise sind die
Schichtdicken oder/und die Partien im Inneren der Partikel im Bereich
von 1 bis 200 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis 100 nm,
vor allem im Bereich von 1 bis 40 oder von 3 bis 80 nm. Diese Schichten
werden unter Umständen
bei anorganischen Partikeln dünner
als bei organischen Partikeln hergestellt. Dickere Schichten sind
zwar grundsätzlich
denkbar und möglich,
könnten
aber ihre Grenzen finden, wenn die beschichteten Partikel nicht
mehr dispergiert werden können.
Die Schichtdicke dieser Hüllen
ist insbesondere abhängig
von der Reaktionszeit, der Konzentration der Edukte und den zur
Verfügung
stehenden Grenzflächen
zwischen Partikeln und flüssigen
Komponenten des Edukt-Gemisches.
Vorteilhafterweise
werden beschichtete anorganische Partikel jedoch oft anders als
beschichtete organische Partikel vor dem Mischen mit der Bindemittel-haltigen
Matrix redispergiert, insbesondere, wenn Agglomerate oder/und Aggregate
vorliegen. Anorganische Partikel als Kerne zur Umhüllung mit
leitfähigen
Polymeren bieten sich andererseits an, weil sie auf einfache Weise
z.B. in eine organische Zusammensetzung wie z.B. einen Lack u.a.
durch Mischen oder/und leichtes Mahlen eingebracht werden können.
In
einem erfindungsgemäßen Gemisch
oder in einer Zusammensetzung zum Beschichten metallischer Oberflächen mit
Partikeln kann sich jeweils mindestens eine der folgenden Arten
an leitfähiges
Polymer enthaltenden Partikel befinden:
- 1.)
Typische Core-Shell-Partikel (beschichtete Partikel), die teilweise
oder vollständig
mit leitfähigem
Polymer beschichtet sind, wobei es sich hierbei häufig um
anorganische beschichtete Partikel handelt,
- 2.) Partikel, die zumindest teilweise im Inneren oder auch im
Inneren leitfähiges
Polymer enthalten, wobei es sich hierbei häufig um organische Partikel
handelt, die oft zusammen mit dem leitfähigen Polymer hergestellt worden
sind,
- 3.) leitfähiges
Polymer, das beliebig geformt bzw. hergestellt sein kann, das partikulär vorliegt
und gegebenenfalls separat oder/und ausnahmsweise nicht um einen
Partikelkern herum gebildet worden ist, also nicht als Beschichtung
auf Partikeln ausgebildet worden ist; gegebenenfalls kann leitfähiges Polymer
auch in den Partikeln, die zu beschichten sind, auftreten, insbesondere
auch dann, wenn diese noch wachsen, miteinander zusammenwachsen
oder/und ausheilen,
- 4.) sogenannte „Haftvermittler-Partikel" aus leitfähigem Polymer,
das mindestens eine Haftung vermittelnde chemische Gruppe am Molekül wie z.B.
eine Phosphonat-Gruppe aufweist,
- 5.) Bruchstücke
a) von Partikelhüllen
aus leitfähigem
Polymer oder/und b) von leitfähiges
Polymer enthaltenden Partikeln oder/und
- 6.) separat ohne Partikelkerne entstandene, leitfähiges Polymer
enthaltende Partikel, die im Wesentlichen oder gänzlich aus leitfähigem Polymer
bestehen.
Alle
solche Partikel können
gegebenenfalls auch in die erfindungsgemäße Beschichtung eingebaut werden.
Sie alle werden im Sinne dieser Anmeldung unter dem Begriff „beschichtete
Partikel" oder „leitfähiges Polymer
enthaltende Partikel" zusammengefasst.
Der Gehalt dieser einzelnen Partikelarten kann vergleichsweise klein
oder groß sein.
Die Aussagen zum Beschichtungsverfahren gelten in entsprechender
Weise auch für
alle diese anderen Varianten „beschichteter
Partikel".
Organische Partikel:
Bei
dem Material der organischen Partikel wird unter „Polymer" mindestens ein Polymer
ausgewählt aus
Homopolymer(en), Copolymer(en), Blockcopolymer(en) oder/und Pfropfcopolymer(en)
verstanden. Diese Polymere können
aus dispergierbaren oder/und nichtdispergierbaren Partikeln bestehen.
Diese Partikel können
als Kerne für
Core-Shell-Partikel verwendet werden. Insbesondere bei der Präparation
der organischen Partikel kann es dazu kommen, dass das leitfähige Polymer
teilweise, weitgehend oder vollständig im Inneren dieser Partikel
eingelagert wird, wobei auch derartige Partikel hier als „beschichtete
Partikel" und als
Core-Shell-Partikel im Sinne dieser Anmeldung angesehen werden.
Insbesondere
bestehen die organischen Polymere im wesentlichen aus folgenden
Polymeren:
Die leitfähiges
Polymer enthaltenden organischen Partikel sind vorzugsweise vorwiegend
oder gänzlich
solche, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Polymeren auf der Basis von Styrol,
Acrylat, Methacrylat, Polycarbonat, Cellulose, Polyepoxid, Polyimid,
Polyether, Polyurethan, Siloxan, Polysiloxan, Polysilan und Polysilazan.
- 1. Polymer auf der Basis von Styrol, Acrylat
oder/und Methacrylat, letztere beide Varianten im Folgenden (Meth)acrylat
genannt. Sie können
insbesondere im wesentlichen aus (Meth)Acrylat(en) ausgewählt aus (Meth)Acrylat, Butyl(meth)acrylat,
Hydroxy(meth)alkylacrylat, Glycidyl(meth)acrylat und Ethylenglycol(meth)acrylat
oder/und im wesentlichen aus Styrol oder/und im wesentlichen aus
substituierten Styrolen jeweils unabhängig voneinander mit Substituenten
wie z.B. Hydroxid, Alkyl, Alkoxyl oder/und Sulfonat bestehen.
- 2. Polymer auf der Basis von Polycarbonat: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus organischem/en Carbonat(en) basierend auf Bisphenol
A, B, C, F oder/und Z und gegebenenfalls beispielsweise substituiert mit
Alkyl, Alkoxy oder/und Aryl bestehen.
- 3. Polymer auf der Basis von Cellulose: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Cellulose(n) ausgewählt aus Alkylcellulose und
Hydroxyalkylcellulose bestehen, gegebenenfalls substituiert mit
Substituenten wie z.B. Hydroxid, Alkyl, Alkoxy, Carboxylat oder/und
Sulfonat.
- 4. Polymer auf der Basis von Polyepoxiden: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Epoxid(en) ausgewählt aus unsubstituierten oder/und
aus substituierten mit Substituenten wie z.B. Hydroxid, Alkyl, Alkoxyl oder/und
Sulfonat bestehen.
- 5. Polymer auf der Basis von Polyolefinen: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Polyolefin(en) ausgewählt aus Ethylen(en), Propylen(en),
Isobutylen, Butylen(en) und 4-Methylpenten oder/und aus mindestens
einem substituierten Polyolefin mit Substituenten wie z.B. Alkyl,
Amino oder/und Hydroxy bestehen.
- 6. Polymer auf der Basis von Polyimiden: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Pol(imiden) ausgewählt aus unsubstituierten oder/und
aus substituierten Poly(imiden) mit Substituenten wie z.B. Hydroxid, Alkyl,
Alkoxyl oder/und Sulfonat bestehen.
- 7. Polymer auf der Basis von Polyethern: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Epoxiden ausgewählt aus Ethylenoxid(en) und
Propylen oxid(en) oder/und aus substituierten Epoxiden mit Substituenten wie
z.B. Alkyl, Aryl, Amino oder/und Chlorid bestehen.
- 8. Polymer auf der Basis von Polyurethanen: Sie können insbesondere
im wesentlichen aus Polyurethan(en) ausgewählt aus unsubstituierten oder/und
aus substituierten Polyurethan(en) mit Substituenten wie z.B. Hydroxid,
Alkyl, Alkoxyl oder/und Sulfonat bestehen. Sie können insbesondere über Diisocyanate und
Diole bzw. über
Diisocyanate und primäre/sekundäre Diamine
hergestellt werden, wobei als Diole hydroxyterminierte Diole, Polyester,
Polyether, Polycarbonate oder/und Oligo(meth)acrylate und als Diamine insbesondere
Alkyldiamine mit n = 5 bis 12 eingesetzt werden können.
- 9. Polymer auf der Basis von Siloxanen oder/und Polysiloxanen,
auch von Siliconen: Sie können
insbesondere im wesentlichen aus unsubstituierten oder/und aus substituierten
Siloxanen oder/und Polysiloxanen mit Substituenten wie z.B. Hydroxid,
Alkyl, Alkoxyl, Amino, Mercapto oder/und Sulfonat bestehen.
- 10. Polymer auf der Basis von Polysilanen oder/und Polysilazanen:
Sie können
im wesentlichen aus unsubstituierten oder/und aus substituierten
Polysilanen oder/und Polysilazanen mit Substituenten wie z.B. Hydroxid,
Alkyl, Alkoxyl oder/und Sulfonat bestehen. Beispielsweise können sie
im wesentlichen aus Poly(cyclohexylmethyl)silan(en), Poly(dihexyl)silan(en)
oder/und Poly(phenylmethyl)silan(en) bzw. im wesentlichen aus Poly(1,2-dimethyl)silazan(en)
oder/und Poly(1,1-dimethyl)silazan(en) bestehen.
Für die Beschichtung
von organischen Partikeln bzw. ihre Herstellung zusammen mit der
Herstellung von leitfähigem
Polymer, so dass die daraus entstehenden organischen Partikel oft
einen erhöhten
Anteil an leitfähigem
Polymer in ihrem Inneren aufweisen, sind jedoch insbesondere Kerne
auf Basis von dispergierbaren organischen Polymeren wie z.B. Polyacrylaten,
Polystyrolen, Polyurethanen oder/und Polysiloxanen geeignet. Diese
Polymere können
auch in einem Verfahren zur Beschichtung von organischem Polymer
mit leitfähigem
Polymer behandelt werden, bei dem zuerst – insbesondere in der gleichen
Lösung
bzw. Dispersion oder/und im gleichen Sol bzw. Gel – die organischen
Partikel hergestellt werden und danach diese organischen Partikel
erfindungsgemäß beschichtet
werden oder bei dem die organischen Partikel und das leitfähige Polymer
im wesentlichen gleichzeitig oder gleichzeitig hergestellt werden,
so dass die hieraus entstehenden Partikel oft Einlagerungen von
leitfähigem
Polymer in ihrem Inneren und teilweise auch leitfähiges Polymer
an ihrer Oberfläche
aufweisen. Dieses Verfahren ist vorzugsweise ein Eintopfverfahren
oder/und ein im wesentlichen kontinuierliches Verfahren. Die Herstellung
der organischen Partikel beruht dabei vorzugsweise auf der Emulsionspolymerisation,
insbesondere frei von Tensiden. Die Verfahren, Möglichkeiten und Produkte der
Emulsionspolymerisation sind grundsätzlich bekannt. Diese emulsionspolymerisierten
organischen Partikel liegen aufgrund der vorherigen Herstellung üblicherweise
in einer stabilen Dispersion vor.
Besonders
vorteilhaft ist es in vielen Ausführungsformen, die organischen
Partikel zusammen mit dem leitfähigen
Polymer herzustellen. Hierbei ist es möglich, Partikel herzustellen
mit definierten engen Partikelgrößenverteilungen,
mit mono- oder bimodalen Partikelgrößenverteilungen oder/und Partikel,
bei denen organisches Polymer und leitfähiges Polymer innig miteinander
vermischt oder verwachsen sind. Hierbei können beispielsweise mono- oder bimodale Verteilungen
im Bereich von 30 bis 400 nm Größe ausgebildet
werden. Es können
aber auch erst organische Partikel hergestellt werden, die anschließend oder
erst in einer Spätphase mit
leitfähigem
Polymer beschichtet bzw. im oberflächennahen Bereich vermischt
werden.
Bei
der Herstellung von organischen Partikeln ist darauf zu achten,
dass die Ausbildung der Micellen nicht stärker beeinträchtigt wird,
was insbesondere durch ein ungeeignetes Oxidationsmittel, durch
zu hohe Gehalte an Ionen oder/und durch zu starkes Rühren möglich ist.
Denn die organischen Partikel bilden sich hierbei in vielen Ausführungsformen
aus Micellen. Auch hier ist auf die chemische Verträglichkeit
der zuzusetzenden Komponenten zu achten. Die Polymerisation kann
auch hier chemisch, elektrochemisch oder/und photochemisch erfolgen.
Grundsätzlich ist
eine Beschichtung von allen Arten organischer Partikel nach mindestens
einem Beschichtungsverfahren mit leitfähigen Polymeren möglich, gegebenenfalls
durch Verkapselung schlecht oder nicht dispergierbarer Partikel.
Dispergierbar im Sinne dieses Textabschnittes bedeutet dabei die
Möglichkeit, eine
stabile Dispersion der organischen Partikel in einer Lösung bzw.
Dispersion oder/und in einem Sol bzw. Gel zu haben, so dass im wesentlichen
keine Agglomerationen auftreten.
Anorganische Partikel:
Vorzugsweise
bestehen die anorganischen Partikel im wesentlichen aus mindestens
einer anorganischen Substanz, insbesondere im wesentlichen aus jeweils
mindestens einem Borid, Carbid, Carbonat, Cuprat, Ferrat, Fluorid,
Fluorosilicat, Niobat, Nitrid, Oxid, Phosphat, Phosphid, Phosphosilicat,
Selenid, Silicat, Aluminium-haltigen Silicat, Sulfat, Sulfid, Tellurid,
Titanat, Zirkonat, aus mindestens einer Art von Kohlenstoff, aus mindestens
einem Gesteinsmehl, aus mindestens einem Pulver von Glas, Fritte,
glasartigem Material, amorphem Material oder/und Verbundmaterial,
aus mindestens einer Legierung oder/und aus mindestens einem Metall – soweit
die Legierung oder/und das Metall nicht bereits bei der Herstellung
des leitfähigen
Polymers korrodiert und kein Lokalelement bildet – oder/und
deren Mischkristallen, deren Verwachsungen oder/und deren Gemischen.
Die
anorganischen Partikel können
im wesentlichen aus mindestens einer Substanz, insbesondere im wesentlichen
aus jeweils mindestens einem Erdalkalicarbonat, Erdalkalititanat,
Erdalkalizirkonat, SiO2, Silicat wie z.B.
Aluminiumhaltigen Silicat, Glimmer, Tonmineral, Zeolith, schwerlöslichen
Sulfat wie Bariumsulfat oder Calciumsulfathydrat, aus Flakes z.B.
auf Basis von SiO2 oder/und Silicat(en),
aus Oxid(en) mit einem Gehalt an Aluminium, Ei sen, Kalzium, Kupfer,
Magnesium, Titan, Zink, Zinn oder/und Zirkonium bestehen.
Besonders
feinkörnige
Partikel können
beispielsweise über
ein Sol oder/und ein Gel wie z.B. ein Kieselsol hergestellt werden.
Der Vorteil der Beschichtung eines Sols liegt in der hohen Beweglichkeit
der Komponenten trotz hoher Konzentrationen. Derartige Partikel
haben oft eine mittlere Partikelgröße im Bereich von 10 bis 120
nm. Aufgrund der Feinkörnigkeit
der dabei gebildeten Partikel ergibt sich insbesondere bei dünner Beschichtung
mit einer Hülle
eine besonders gleichmäßige Verteilung
der leitfähigen
Polymere.
Gegebenenfalls
kann es auch bei der Präparation
derartiger anorganischer Partikel dazu kommen, dass das leitfähige Polymer
teilweise, weitgehend oder vollständig im Inneren dieser Partikel
eingelagert wird, wobei auch derartige Partikel hier als „beschichtete
Partikel" und als
Core-Shell-Partikel im Sinne dieser Anmeldung angesehen werden.
In
manchen Ausführungsformen
sind engere Partikelgrößenverteilungen,
als sie oft bei anorganischen Partikeln auftreten, besonders bevorzugt.
Diese können
z.B. durch Mischen verschiedener Verteilungen, durch Sieben bzw.
Sichten oder durch Mahlen erzeugt werden.
Besonders
bevorzugt sind anorganische Partikel, die im wesentlichen plättchenförmig, im
wesentlichen linealförmig
oder/und im wesentlichen nadelförmig
ausgebildet sind. Damit können
sie auch stärker
als Barrierepartikel wirken.
Anorganische
Partikel können
teilweise auch in einer stabilen Dispersion vorliegen, insbesondere
abhängig
von Partikelgröße, Konzentration,
Dichte, Elektrolytgehalt usw..
Monomere/Oligomere zur
Herstellung von leitfähigem
Polymer:
Zur
Ausbildung der leitfähigen
Polymere ist ein Zusatz von Monomeren oder/und Oligomeren zu dem Edukt-Gemisch
erforderlich, die geeignet sind, zu leitfähigen Polymeren umgesetzt werden
zu können.
Die Monomere oder/und Oligomere werden als „Edukt(e)" bezeichnet. Die Monomere oder/und Oligomere
werden vorzugsweise ausgewählt
aus Monomeren oder/und Oligomeren anorganischer oder/und organischer
Natur ausgewählt
aus Aromaten oder/und ungesättigten
Kohlenwasserstoff-Verbindungen wie z.B. Alkinen, Heterocyclen, Carbocyclen,
deren Derivaten oder/und deren Kombinationen, die geeignet sind,
hieraus elektrisch leitfähiges
Oligomer/Polymer/Copolymer/Blockcopolymer/Pfropfcopolymer zu bilden,
besonders bevorzugt unsubstituierte oder/und substituierte Heterocyclen
mit X = N oder/und S.
Besonders
bevorzugt ist ein Zusatz von unsubstituierten bzw. substituierten
Verbindungen auf Basis von Imidazol, Naphthalen, Phenanthren, Pyrrol,
Thiophen oder/und Thiophenol.
Generell
kann die Substitution der Monomere oder/und Oligomere bzw. der daraus
entstehenden/entstandenen Oligomere, Polymere, Copolymere, Blockcopolymere
oder/und Pfropfcopolymere insbesondere durch Wasserstoff (H), Hydroxyl
(OH), Halogen (Br/Cl/F), Alkoxy (O-Alkyl), Alkyl (CxHy), Carboxy (COH), Carboxylat (COOH), Amin
(NH2), Amino (NH3),
Amid (CONH2), primäres Ammonium (NRH3 +), Imin (NH), Imid (COHNH), Phosphonat (PO3H2), Diphosphonat,
Mercapto- (SH), Sulfon (SO2H), Sulfonat
(SO3H), Aryl ((C6H5)n) oder/und unverzweigten
bzw. verzweigten Alkylketten ohne oder mit weiteren Substituenten
erfolgen bzw. erfolgt sein, wobei die Substituenten vorzugsweise
nicht zu groß sein
sollten.
Vorzugsweise
wird/werden dem Gemisch Edukt(e) zur Herstellung des leitfähigen Polymers
zugesetzt, bei dem mindestens ein Edukt eine lockerere Molekülstruktur
aufweist oder/und bei dem mindestens eines der gebildeten leitfähigen Polymere
eine lockerere Molekülstruktur
aufweist, insbesondere so, dass dies zu einer größeren mittleren Porengröße (oft
als Molekülkanalgröße) des
Porensystems des leitfähigen
Polymers führt.
Vorzugsweise
wird dies erreicht durch Verwendung mindestens eines Eduktes mit
mindestens einer eingebauten Seitenkette wie z.B. einer Alkylkette
von mindestens 1 C-Atom wie z.B. beim Einbau einer CH3-Gruppe
oder insbesondere von mindestens 2 oder mindestens 4 C-Atomen oder/und
mindestens eines Ringsystems, das insbesondere mit organischen Gruppen
gebildet wird wie z.B. durch Ankondensieren einer Brücke eines
Ethers, der ein Ringsystem bildet.
Das
mindestens eine Edukt kann insbesondere ausgewählt werden aus unsubstituierten
oder/und substituierten Verbindungen auf der Basis von Imidazol,
Naphthalen, Phenanthren, Pyrrol, Thiophen oder/und Thiophenol, unter
den unsubstituierten Edukten wird insbesondere Pyrrol bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugt sind unsubstituierte bzw. substituierte
Verbindungen ausgewählt
aus Monomeren oder/und Oligomeren auf Basis von Bithiophenen, Terthiophenen,
Alkylthiophenen wie z.B. Methylthiophen oder/und Ethylthiophen, Ethylendioxythiophen,
Alkylpyrrolen wie z.B. Methylpyrrol oder/und Ethylpyrrol oder/und
Polyparaphenylen. Besonders bevorzugt sind Edukte, aus denen substituierte
dendritische oder/und leiterartige Polymere hergestellt werden können. Gegebenenfalls
wird auch mindestens ein Edukt vorher gesondert hergestellt oder/und der
Zusammensetzung zur Beschichtung metallischer Oberflächen in
seltenen Fällen
zugesetzt. Üblicherweise
wird jedoch dieser Zusammensetzung mindestens eine Depotsubstanz
zugesetzt, jedoch meistens frei oder im wesentlichen frei von Edukt(en).
Unter
den substituierten Edukten wird besonders bevorzugt mindestens eine
Verbindung ausgewählt aus
Benzimidazolen, 2-Alkylthiophenolen, 2-Alkoxythiophenolen, 2,5-Dialkylthiophenolen,
2,5-Dialkoxythiophenolen, 1-Alkylpyrrolen
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 1-Alkoxypyrrolen insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, 3-Alkylpyrrolen insbesondere mit 1 bis 16
C- Atomen, 3-Alkoxypyrrolen
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 3,4-Dialkylpyrrolen insbesondere mit 1 bis
16 C-Atomen, 3,4-Dialkoxypyrrolen insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen,
1,3,4-Trialkylpyrrolen insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 1,3,4-Trialkoxypyrrolen
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen,
1-Arylpyrrolen, 3-Arylpyrrolen, 1-Aryl-3-alkylpyrrolen insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, 1-Aryl-3-alkoxypyrrolen insbesondere mit
1 bis 16 C-Atomen,
1-Aryl-3,4-Dialkylpyrrolen insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 1-Aryl-3,4-Dialkoxypyrrolen
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 3-Alkylthiophenen insbesondere mit 1 bis
16 C-Atomen, 3-Alkoxythiophenen insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen,
3,4-Dialkylthiophenen insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, 3,4-Dialkoxythiophenen
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen,
3,4-Ethylendioxythiophenen und deren Derivaten. Hierbei kann mindestens
eine Verbindung ausgewählt
werden auf Basis von Pyrrol-1-ylalkylphosphonsäure insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Pyrrol-1-ylalkylphosphorsäure insbesondere mit 1 bis
16 C-Atomen, Pyrrol-3-ylalkylphosphonsäure insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Pyrrol-3-ylalkylphosphorsäure insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, 5-Alkyl-3,4-ethylendioxythiophen insbesondere mit
1 bis 12 C-Atomen, 5-(ω-Phosphono)alkyl-3,4-ethylendioxythiophen
und deren Derivaten, insbesondere mit 1 bis 12 C-Atomen, die hergestellt,
als Basis für
die Herstellung der Depotsubstanz verwendet bzw. der Zusammensetzung
zugesetzt werden. Die Zahl der C-Atome kann jeweils unabhängig voneinander
bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 oder/und 16
liegen.
Unter
den substituierten Edukten wird ganz besonders bevorzugt mindestens
eine Verbindung ausgewählt
aus 2-Methylthiophenol, 2-Methoxythiophenol, 2,5-Dimethylthiophenol,
2,5-Dimethoxythiophenol, 1-Methylpyrrol, 1-Ethylpyrrol, Pyrrol-1-ylalkylphosphonsäure insbesondere
mit 10 oder/und 12 C-Atomen,
Pyrrol-1-ylalkylphosphat insbesondere mit 12 C-Atomen, 1-Methoxypyrrol, 1-Ethoxypyrrol,
Pyrrol-3-ylalkylphosphonsäure
insbesondere mit 6, 8 oder/und 11 C-Atomen, 3-Methoxypyrrol, 3-Ethoxypyrrol,
3,4-Dimethylpyrrol, 3,4-Dimethoxypyrrol,
1,3,4-Trimethylpyrrol, 1,3,4-Trimethoxy pyrrol, 1-Phenylpyrrol, 3-Phenylpyrrol,
1-Phenyl-3-methylpyrrol, 1-Phenyl-3-methoxypyrrol, 1-Phenyl-3,4-dimethylpyrrol,
1-Phenyl-3,4-dimethoxypyrrol, 3-Methylthiophen,
3-Ethylthiophen, 3-Hexylthiophen, 3-Octylthiophen, 3-Methoxythiophen,
3-Ethoxythiophen, 3-Hexoxythiophen, 3-Octoxythiophen, 3,4-Dimethylthiophen,
3,4-Dimethoxythiophen, 5-(-(ω-Phosphono)methyl-3,4-dioxythiophen und
deren Derivaten hergestellt, als Basis für die Herstellung der Depotsubstanz
verwendet bzw. der Zusammensetzung zugesetzt.
Insbesondere
wird mindestens eine Verbindung ausgewählt aus Ethylthiophen, Ethylendioxythiophen, Methylthiophen,
3-Ethylpyrrol, 3-Methylpyrrol, N-Ethylpyrrol, N-Methylpyrrol, 3-Phenylpyrrol
und deren Derivaten hergestellt, als Basis für die Herstellung der Depotsubstanz
verwendet bzw. der Zusammensetzung zugesetzt. Besonders bevorzugt
sind auch Heterocyclopentadien (HCP), Dioxy-3,4-heterocyclopentadien (ADO-HCP),
Di- bis Octoheterocyclopentadien (OHCP) und Benzoeheterocyclopentadien
(BHCP).
Durch
nukleophilen Angriff können
die leitfähigen
Polymere der erfindungsgemäß beschichteten
Partikel bzw. die Partikel mit einem Anteil an leitfähigem Polymer
chemisch angegriffen werden, wenn der pH-Wert für sie nicht geeignet ist. Vorteilhafterweise
werden daher Edukte mit mindestens einem Substituenten wie z.B. Alkoxy
oder/und Alkyl insbesondere in 3- oder/und 4-Position verwendet, die leitfähige Polymere
bilden, die nicht durch nukleophilen Angriff bzw. Deaktivierung
beeinträchtigt
werden können,
was zu einer Beeinträchtigung
der elektrischen Leitfähigkeit
führen
kann. Dies können
insbesondere Edukte auf Basis von Heterocyclen mit mindestens einer
Alkylkette oder/und mit mindestens einem Ringsystem sein. Weiterhin
sind derartige Edukte auch deswegen vorteilhaft, weil die Vernetzbarkeit
dadurch in vorteilhafter Weise eingeschränkt ist und weil die hieraus
entstehenden leitfähigen
Polymere meistens Porensysteme mit besonders großen Porenkanälen aufweisen.
Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen, deren Monomere oder/und
Oligomere zumindest teilweise in Wasser gelöst oder/und polymerisiert werden
können.
Insbesondere vorteilhaft sind solche, die zumindest teilweise oder
zeitweilig in Wasser oder Wasser enthaltenden Lösemittelgemischen polymerisierbar
sind.
Ebenfalls
ist es bevorzugt, dem Gemisch zur Herstellung des leitfähigen Polymers
mindestens ein Edukt zuzusetzen, das wasserlöslich ist und das vorzugsweise
nach seiner Oxidation (= Polymerisation) nicht mehr oder nur noch
gering wasserlöslich
ist.
Monomere
werden u.a. deswegen verwendet, weil sie preisgünstiger sein können bzw.
eine höhere Löslichkeit
und höhere
Diffusionskoeffizienten aufweisen können. Oligomere werden insbesondere
dann verwendet, wenn das entsprechende Monomer nicht zu polymerisieren
ist und wenn nur das Oligomer polymerisiert werden kann. Oligomere
können
vielfach reaktiver sein als Monomere.
Edukte
in der Form von Copolymeren oder/und Blockcopolymeren können gegebenenfalls
bereits im Edukt-Gemisch zusätzlich
zu den Monomeren/Oligomeren vorhanden sein, während Pfropfcopolymere üblicherweise
erst durch weitere chemische Reaktion(en) mit mindestens einem weiteren
organischen Bestandteil wie z.B. mit einer Carboxyl- oder/und Ester-Gruppe
insbesondere auf dem Polymergerüst
der Beschichtung gebildet werden.
Vorzugsweise
wird mindestens ein Edukt zugesetzt, das nach seiner Polymerisation
zum leitfähigen Polymer
in einem breiten pH-Wertebereich chemisch stabil ist. Vorzugsweise
ist dann bei dem gewählten pH-Wert
auch das verwendete Oxidationsmittel stabil. Es ist bevorzugt, dass
dieser pH-Wertebereich
mindestens 1 oder mindestens 2 Einheiten umfasst, also z.B. pH-Werte
im Bereich von 3 bis 4,5.
Entstehende leitfähige Polymere:
Aus
dem Zusatz eines Gehalts von Monomeren oder/und Oligomeren (Edukte),
die zur Ausbildung von leitfähigen
Polymeren geeignet sind, werden durch die Oxidation zumindest teilweise
leitfähige
Polymere (= Produkte, Depotsubstanz) gebildet. Wenn Oxidationsmittel
zugesetzt wird, können
aus Edukten oxidierte Edukte werden, die dann polymerisieren und
an die sich weitere Gruppen anlagern können. Kleinere Oligomere, z.B.
solche mit etwa n = 8, zeigen dabei kaum oder nicht die Wirkungen
der leitfähigen
Polymere. Die leitfähigen
Polymere sind im reduzierten Zustand elektrisch neutral. Bei der
Oxidation (= Polymerisation) der leitfähigen Polymere bilden sich
Kationen, die entsprechend Anionen aufnehmen können. Der oxidierte Zustand kann
chemisch mit mindestens einem Oxidationsmittel, elektrochemisch
oder/und photochemisch eingestellt werden. Vorzugsweise wird keine
Elektropolymerisation durchgeführt,
sondern weitgehend nur chemisch oder/und photochemisch polymerisiert,
insbesondere nur chemisch oder/und photochemisch. Besonders bevorzugt
wird nur oder weitgehend nur chemisch gearbeitet.
Eine
Depotsubstanz kann grundsätzlich
chemisch, elektrochemisch oder/und photochemisch polymerisiert worden
sein. Vorzugsweise wird die mindestens eine Depotsubstanz bzw. die
sie enthaltende Zusammensetzung chemisch oder/und mechanisch insbesondere
auf die Partikel oder auf die metallischen Oberflächen aufgebracht.
Bei einer elektrochemischen Aufbringung müssen die vergleichsweise unedleren
metallischen Oberflächen
vorher passiviert werden, um die starke Auflösung der metallischen Substanzen
zu unterbinden. Bei der elektrochemischen Aufbringung müssen daher
immer korrosionsinhibierende Anionen der Lösung, aus der mindestens ein
Edukt polymerisiert wird, zugesetzt sein oder zugesetzt werden,
um zuerst immer eine Passivierungsschicht auszubilden. Das auf diese
Weise gebildete leitfähige
Polymer enthält
damit automatisch korrosionsinhibierende Anionen, aber die Publikationen,
die korrosionsinhibierende Anionen beschreiben, deuten offenbar
nie eine Freisetzung dieser Anionen aufgrund einer Potenzialabsenkung
an.
Bei
der elektrochemischen Polymerisation müssen die Partikel oft ein negatives
zeta-Potenzial aufweisen. Die Beschichtungen, die durch elektrochemische
Polymerisation auf Partikeln hergestellt wurden, haben sich als
von vergleichsweise schlechter Qualität erwiesen. Bei der photochemischen
Polymerisation sind oft halbleitende Partikel erforderlich, die
z.B. bei UV-Bestrahlung
Defektelektronen freisetzen. Auch hier haben sich die Beschichtungen,
die durch photochemische Polymerisation auf Partikeln hergestellt
wurden, als von vergleichsweise schlechter Qualität erwiesen.
Außerdem
könnte
die Polymerhülle
bei UV-Bestrahlung beschädigt
werden. Die im Vergleich hierzu besten Beschichtungen wurden jetzt
durch chemische Polymerisation hergestellt.
Die
leitfähigen
Polymere haben eine Salz-artige Struktur, sodass bei Anionen-beladenen
leitfähigen Polymeren
von Salzen gesprochen werden kann.
Das
mindestens eine Polymer, Copolymer, Blockcopolymer oder/und Pfropfcopolymer
wird im Folgenden vereinfacht als „Polymer" oder als „leitfähiges Polymer" bezeichnet. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist die mindestens eine Depotsubstanz vorzugsweise mindestens ein
leitfähiges
Polymer, insbesondere mindestens ein leitfähiges Polymer auf Basis von
Imidazol, Naphthalen, Phenanthren, Pyrrol, Thiophen oder/und Thiophenol,
vor allem auf Basis von Pyrrol oder/und Thiophen. Vorzugsweise werden
leitfähige
Polymere gebildet auf Basis von Polyphenylen, Polyfuran, Polyimidazol,
Polyphenanthren, Polypyrrol, Polythiophen oder/und Polythiophenylen
bzw. solche, die zumindest teilweise oder zeitweilig in Wasser polymerisiert wurden.
Zu den besonders bevorzugten leitfähigen Polymeren gehören beispielsweise
solche auf Basis von Polypyrrol (PPy), Polythiophen (PTH), Poly(para-phenylen)
(PPP) oder/und Poly(para-phenylenvinylen) (PPV). Die Depotsubstanz
wird entweder getrennt oder in einem Gemisch vorab hergestellt und
dann der Zusammensetzung zugesetzt oder/und in seltenen Fällen als Edukt
der Zusammensetzung zugesetzt oder/und in der Zusammensetzung oder/und
in der Beschichtung zur Depotsubstanz reagiert.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden vorzugsweise mindestens eine Depotsubstanz und mindestens
ein Anion ausgewählt,
die eine weitgehende oder vollständige
Freisetzung der Anionen aus der Depotsubstanz ermöglichen,
wodurch die Kationentransportrate der Kationen insbesondere aus
dem Elektrolyten oder/und aus dem Defekt deutlich erniedrigt werden
kann, wodurch wiederum die Bildung von schädlichen Radikalen im Bereich
der Grenzfläche
Metall/Beschichtung verringert werden kann.
Vorzugsweise
sind die erfindungsgemäß hergestellten
bzw. genutzten leitfähigen
Polymere im oxidierten (= dotierten) Zustand thermodynamisch so
stabil, dass sie sich nicht von alleine – selbst über längere Zeit – entladen können und
dass auch ihre Anionen nicht ohne Reduktion freigesetzt werden können. Dadurch
unterscheiden sich dann diese chemischen Systeme von manchen anderen
Depotsystemen, die keine leitfähigen Polymere
sind, wo die Anionen die Depotsubstanz vorzeitig verlassen können.
Besonders
bevorzugt ist es, mindestens ein Polymer herzustellen oder/und dem
Gemisch zuzusetzen, das ausgewählt
ist aus Verbindungen auf Basis von Poly(1-alkylpyrrol) (P1APy) insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(1-alkoxypyrrol)
(P1AOPy) insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(3-alkylpyrrol) (P3APy) insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(3-alkoxypyrrol)
(P3AOPy) insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(1-arylpyrrol) (P1ArPy),
Poly(3-arylpyrrol) (P3ArPy), Poly(3-alkylthiophen) (P3ATH) insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(3-alkoxythiophen) (P3ATH) insbesondere
mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(3-arylthiophen) (P3ArTH), Poly(3-alkylbithiophen)
insbesondere mit 1 bis 16 C-Atomen, Poly(3,3'-dialkylbithiophen), Poly(3,3'-dialkoxybithiophen),
Poly(alkylterthiophen), Poly(alkoxyterthiophen), Poly(3,4-ethylenedioxythiophen) (PEDOT)
und Poly(benzo[b]thiophen (PBTH).
Besonders
bevorzugt ist es, mindestens ein Polymer herzustellen oder/und dem
Gemisch zuzusetzen, das ausgewählt
ist aus Poly(1-methylpyrrol) (P1MPy), Poly(1-methoxypyrrol) (P1MOPy),
Poly(3-methylpyrrol) (P3Mpy), Poly(3-methoxypyrrol) (P3MOPy), Poly(1-phenylpyrrol)
(P1PhPy), Poly(3-phenylpyrrol)
(P3PhPy), Poly(3-methylthiophen), Poly(3-hexylthiophen), Poly(3-methoxythiophen),
Poly(3-hexoxythiophen), Poly(3-phenylthiophen), Poly(3-methylbithiophen),
Poly(3-hexylbithiophen), Poly(3,3'-dimethylbithiophen), Poly(3,3'-dihexylbithiophen),
Poly(3,3'-dimethoxybithiophen),
Poly(3,3'-dihexoxybithiophen),
Poly(3-methylterthiophen), Poly(3-methoxyterthiophen), Poly(5-alkyl-3,4-ethylendioxythiophen)
insbesondere mit 1 bis 12 C-Atomen,
Poly(isothianaphthen) (PITN), Polyheterocyclopentadien (PHCP), Dioxy-3,4-heterocyclopentadien (ADO-HCP),
Di- bis Octoheterocyclopentadien (OHCP), Poly(3-hexylthiophen) (P3HT),
substituiertem oder/und leiterartigem Poly(para-phenylen) (PPP bzw.
LPPP) und substituiertem oder/und leiterartigem Poly(para-phenylenvinylen)
(PPV bzw. LPPV).
Zu
den besonders bevorzugten leitfähigen
Polymeren gehören
unter anderem Polypyrrol (PPy), Poly(N-methylpyrrol) (PMPy), Poly(3-alkylpyrrol)
(P3AIPy), Poly(3-arylpyrrol) (P3ArPy), Poly(isothianaphthen) (PITN),
Poly(3-alkylthiophen)
(P3AIT), Poly(alkylbithiophen), Poly(alkylterthiophen), Poly(ethylendioxythiophen)
(PEDOT), Poly(3-arylthiophen) (P3ArT), substituiertes oder/und leiterartiges
Poly(para-phenylenvinylen) (PPV), Poly(3-hexylthiophen) (P3HT), Poly(3-hexylthiophen)
(P3HT), Polyphenylen (PP), Polyparaphenylenvinylen (PPV), Polyheterocyclopentadien
(PHCP), Polydioxy-3,4-heterocyclopentadien (PADO), Polybenzoheterocyclopentadien
(PBHCP), Polythiophen (PT), Poly(3-alkylthiophen) mit R = Alkyl
wie z.B. Methyl, Butyl usw. (P3AT), Polypyrrol (PPy), Poly(isothianaphthen)
(PITN), Poly(ethylendioxythiophen) (PEDOT), Alkoxy-substitituiertes
Poly(paraphenylenvinylen) (MEH-PPV), Poly(2,5-dialkoxy-para-phenylenvinylen) (MEH-PPV),
leiterartiges Poly(para-phenylen) (LPPP), Poly(paraphenylensulfid)
(PPS) sowie Poly(3-hexylthiophen) (P3HT).
Unter
den Polymeren können
auch Poly(1,3-Dialkylpyrrol), Poly(3,4-Dialkylpyrrol), Poly(3,4-Dialkylthiophen),
Poly(1,3,4-Trialkylpyrrol), Poly(3,4-Dialkoxythiophen), Poly(1,3,4-Trialkoxypyrrol),
Poly(2-Arylthiophen), jeweils unabhängig voneinander insbesonders
mit 1 bis 16 C-Atomen, bzw. entsprechende Edukte gewählt werden.
Unter den Aryl-Verbindungen können
insbesondere 1-Phenyl-, 3-Phenyl-, 1-Biphenyl-, 3-Biphenyl-, 1-(4-Azobenzol)- oder/und 3-(4-Azobenzol)-Verbindungen
ausgewählt
werden.
Vorzugsweise
werden hierbei Verbindungen unabhängig voneinander mit Alkylketten
mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 oder/und 16
C-Atomen hergestellt
bzw. verwendet.
Als
Substituenten können
bei den Edukten oder/und Polymeren jeweils unabhängig voneinander vorzugsweise
H, OH, O, COOH, CH2OH, OCH3,
CnH2n-1 insbesondere
mit n = 2 bis 12, OCnH2n-1 insbesondere
mit n = 2 bis 12, Alkyl, Alkoxy, Aryl, Amin, Amino, Amid, primäres Ammonium,
Imino, Imid, Halogen, Carboxy, Carboxylat, Mercapto, Phosphonat,
S, Sulfon oder/und Sulfonat gewählt
werden.
Die
leitfähigen
Polymere, die sich hierfür
eignen, sind zwar oft grundsätzlich
bekannt, aber meistens noch nicht als für mindestens eine Variante
des Korrosionsschutzes beschrieben; dort, wo der Korrosionsschutz
für dieses
Polymer beschrieben ist, funktioniert jedoch der Korrosionsschutz
bei unedleren metallischen Oberflächen ohne bereits vorhandene
Passivierungsschicht nicht. In einzelnen Ausführungsformen kann auch mindestens
eine Depotsubstanz zumindest teilweise eine Matrix in der Zusammensetzung
ausbilden, insbesondere nahe der Grenzfläche Metall/Beschichtung. Die
wenigsten leitfähigen
Polymere sind kommerziell erhältlich.
Es
ist vorteilhaft, entweder ein durch Substituenten oder/und durch
ein anderes Grundmolekül
(Monomer/Oligomer) modifiziertes leitfähiges Polymer oder/und ein
leitfähiges
Copolymer enthaltend mindestens zwei verschiedene Grundmoleküle (Monomere/Oligomere)
mit etwas unterschiedlichen Redox potenzialen einzusetzen, um die
Redoxeigenschaften der Depotsubstanz von Verbindung zu Verbindung
deutlich zu variieren. Alternativ oder zusätzlich können entsprechend unterschiedliche
Depotsubstanzen miteinander vermischt werden. Hierdurch kann mindestens
eine Verbindung ausgesucht werden, die das richtige Niveau des Redoxpotenzials
für das
chemische System einschließlich
der metallischen Oberfläche
aufweist, oder/und ein Gemisch hergestellt werden, das unterschiedliche
leitfähige
Polymere mit unterschiedlichen Redoxpotenzialen enthält. Das
Redoxpotenzial der Depotsubstanz ist insbesondere dann geeignet,
wenn es mindestens 75 mV, mindestens 100 mV oder mindestens 150
mV, bevorzugt mindestens 200 mV oder mindestens 250 mV, ganz besonders
bevorzugt mindestens 300 mV oder mindestens 350 mV über dem
Korrosionspotenzial der metallischen Oberfläche liegt.
Vorzugsweise
wird die mittlere Porengröße des auszubildenden
leitfähigen
Oligomers, Polymers, Copolymers, Blockcopolymers oder/und Pfropfcopolymers
vergrößert durch
Einstellung einer höheren
Temperatur bei der Bildung der Beschichtung oder/und bei der Trocknung
des Gemisches, insbesondere auf eine Temperatur im Bereich von 60
bis 200 °C
in inerter Atmosphäre,
an Luft insbesondere im Bereich von 30 bis 80 °C.
Lösemittel des Edukt- bzw. Produkt-Gemisches:
Wasser
kann in manchen Ausführungsvarianten
als einziges Lösemittel
zur Herstellung des leitfähigen Polymers
eingesetzt werden. Es ist vorteilhaft, Wasser als eines der Lösemittel
in einem Lösemittelgemisch einzusetzen,
wobei der Wassergehalt des Lösemittelgemisches
mindestens 5 Gew.-% ausmacht. Dadurch kann einfacher und umweltfreundlicher
gearbeitet werden und kann die überwiegende
Zahl der Anionen in Lösung
gebracht werden. Vorzugweise wird ein höherer Anteil an Wasser im Lösemittelgemisch
oder gänzlich nur
Wasser als Lösemittel
eingesetzt, zumal viele Anionen nur in Wasser, aber oft nicht in
organischen Lösemitteln
oder nicht in manchen organischen Lösemitteln löslich sind.
Vorzugsweise
wird als Lösemittel
nur oder im wesentlichen nur Wasser zugesetzt oder bei einem Lösemittelgemisch
als das mindestens eine weitere Lösemittel mindestens eines zugesetzt,
das im Temperaturbereich von – 30
bis 200 °C,
besonders bevorzugt im Bereich von – 10 bis 160 °C oder ganz
besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 95 °C flüssig ist. Hierbei können die
Lösemittel
gegebenenfalls im wesentlichen selektiv wirken und vorwiegend oder
nur die Edukte bzw. vorwiegend oder nur die Anionen und Oxidationsmittel lösen. Außerdem ist
es vorteilhaft, wenn die Lösemittel
nur wenig oder gar nicht mit dem Oxidationsmittel chemisch reagieren
können,
auch nicht bei erhöhter
Temperatur. Die Lösemittel
lösen üblicherweise
die entstandenen Oligomere, Polymere, Copolymere oder/und Pfropfcopolymere
der leitfähigen
Polymere nicht oder nur gering an bzw. auf.
Vorzugsweise
wird bei einem Lösemittelgemisch
als das mindestens eine weitere Lösemittel insbesondere neben
Wasser mindestens eines zugesetzt ausgewählt aus mehr oder weniger polaren,
dipolar aprotischen und dipolar protischen Flüssigkeiten. Die Polarität und damit
die Dielektrizitätskonstante
kann dabei in weiten Bereichen variiert werden. Schwach polare Flüssigkeiten
wie Chloroform oder/und Dichlormethan bzw. dipolar aprotische Flüssigkeiten
wie Acetonitril oder/und Propylencarbonat werden insbesondere für die Edukte
eingesetzt, bei denen nicht mit Wasser gearbeitet werden kann – insbesondere
für Verbindungen
wie z.B. auf Basis von Thiophenen. Polare protische Flüssigkeiten
wie Wasser oder/und Alkohole werden meistens für die Oxidationsmittel und
Anionen verwendet. Lösemittel
mit geringerer Polarität
wie z.B. Alkohole werden vorzugsweise zum Lösen der Edukte eingesetzt,
während
solche mit hoher Polarität
wie z.B. Wasser vorzugsweise zum Lösen der Oxidationsmittel und
Salze sowie zum Verdünnen
der Säuren
verwendet werden.
Vorzugsweise
wird bei einem Lösemittelgemisch
als das mindestens eine weitere Lösemittel mindestens ein Lösemittel
zugesetzt ausgewählt
aus Acetonitril, Chloroform, Dichlormethan, Ethanol, Isopropanol, Methanol,
Propanol, Propylencarbonat und Wasser. Häufig werden Lösemittelgemische
aus Wasser mit mindestens einem Alkohol verwendet, die gegebenenfalls
auch noch mindestens ein weiteres Lösemittel oder/und noch mindestens
eine weitere Flüssigkeit,
die wie z.B. ein Öl
kein Lösemittel
ist, enthalten.
Besonders
vorteilhaft ist auch die Verwendung eines Lösemittelgemisches aus Wasser
und mindestens einem organischen Lösemittel, da z.B. Molybdat
fast nur mit Wasser und da einige Pyrrol-Derivate üblicherweise
nur mit zumindest einem geringen Zusatz von mindestens einem mit
Wasser mischbaren organischen Lösemittel
bei der erforderlichen Konzentration ausreichend löslich sind,
wobei der Gehalt des mindestens einen organischen Lösemittels
im Lösemittelgemisch
insbesondere mindestens 2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 6 Gew.-%,
besonders bevorzugt mindestens 12 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
mindestens 18 Gew.-%, insbesondere sogar mindestens 24 Gew-% beträgt.
Der
Umsetzungsgrad der Edukte zu den leitfähigen Polymeren liegt häufig in
der Größenordnung
von 85 bis 99%, meistens im Bereich von 88 bis 96%.
Produkt-Gemisch:
Das
Produkt-Gemisch, in dem leitfähiges
Polymer gebildet wird oder/und gebildet ist, enthält die gleichen
oder im wesentlichen die gleichen Gehalte an Bestandteilen wie das
Edukt-Gemisch, wenn von den chemischen Reaktionen abgesehen wird.
Es gelten daher die gleichen Mengenangaben entsprechend.
Es
kann dem Produkt-Gemisch auch mindestens ein Stabilisator zugesetzt
werden oder zugesetzt sein, der gegebenenfalls bei der zuvor angewandten
Emulsionspolymerisation verwendet wurde. Vorzugsweise ist der mindestens eine
Stabilisator auch mindestens ein ionischer oder nichtionischer Stabilisator – insbesondere
mindestens ein polymerisierbares oder/und polymerisiertes Tensid,
das gegebenenfalls Emulgator-Eigenschaften aufweist. Besonders bevorzugt
wird der Stabilisator ausgewählt
aus wasserlöslichen
Polymeren auf Basis von Polyvinylalkohol, Polyvinylalkylether, Polystyrolsulfonat,
Polyethylenoxid, Polyalkylsulfonat, Polyarylsulfonat, anionischen
oder/und kationischen Tensiden, quaternären Ammoniumsalzen und tertiären Aminen.
Ganz besonders bevorzugt sind sie ausgewählt aus der Gruppe der anionischen
oder/und kationischen Tenside der Alkylsulfate und Alkylsulfonate
vorzugsweise von Natrium, insbesondere mit einer Alkylkettenlänge im Bereich
von 10 bis 18 C-Atomen. Diese wasserlöslichen Polymere bzw. Tenside
sind vorteilhaft, um die Partikel besser zu dispergieren.
Das
Produkt-Gemisch kann gegebenenfalls im wesentlichen keine oder vorzugsweise
0,01 bis 5 Gew.-% an mindestens einem Stabilisator für die anionische,
kationische, sterische oder/und neutrale Stabilisierung der Partikel
im Edukt-Gemisch und im daraus entstehenden Produkt-Gemisch enthalten,
besonders bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-% oder 0,05 bis 3 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%.
Behandlung der leitfähig beschichteten
Partikel:
Vorzugsweise
wird das Produkt-Gemisch mit beschichteten Partikeln durch Dekantieren,
Filtrieren oder/und Gefriertrocknen, insbesondere durch Schleudern
oder Zentrifugieren beim Filtrieren, oder/und durch Gaszirkulation
oder/und Wärme
insbesondere bei Temperaturen von bis zu 200 °C in inerter Atmosphäre oder vorzugsweise
von bis zu 150 °C
oder von bis zu 120 °C
getrocknet. Dies ist üblicherweise
bei beschichteten anorganischen Partikeln nötig. Hierdurch wird das Flüssigkeit(en)
enthaltende Gemisch weitgehend oder gänzlich getrocknet. Soweit die
beschichteten anorganischen Partikel z.B. durch Dekantieren, Filtrieren oder/und
Trocknen weitgehend von Flüssigkeiten
getrennt wurden, wird der Gehalt an Lösemitteln oft im Bereich von
etwa 1, 2, 3, 4, 5 Gew.-% oder oft nur bei Gehalten von bis zu 10
Gew.-% liegen. Das getrocknete „Gemisch" wird im Folgenden als „leitfähiges Pulver" bezeichnet. In dieser
Form ist die erfindungsgemäße Beschichtung
auf den Partikeln stabil, auf Dauer elektrisch leitfähig und
auch chemisch und in weiterer Weise physikalisch auf Dauer haltbar,
solange nicht ein nukleophiler Angriff erfolgt z.B. bei Verwendung
in einem ungeeigneten Lacksystem, bei übermäßiger thermischer Belastung
wie z.B. oberhalb von 300 °C
oder durch photochemischen Abbau z.B. bei Gegenwart von photoaktiven
Partikeln wie z.B. TiO2 (Anatas) oder/und
bei starker Bewitterung. Die hierbei entstandene Beschichtung ist
oft besonders haftfest oder/und weitgehend oder vollständig geschlossen.
Vorzugsweise
wird bei der Trocknung nicht die gesamte Menge an Flüssigkeit(en)
entfernt, sondern es ist vorteilhaft, wenn beispielsweise ein Flüssigkeitsgehalt
im Bereich von 0,1 bis 12 Gew.-% bezogen auf den Gehalt an insbesondere
anorganischen unbeschichteten Partikeln im Pulverhaufwerk erhalten
bleibt. Das ist vorteilhaft, weil die Poren dann (noch) nicht durch
die Rückquellung
des leitfähigen
Polymers kleiner werden können.
Bei
Bedarf können
die beschichteten anorganischen Partikel kurz gemahlen oder/und
mit schwacher Wirkung gemahlen werden, um sogenannte Kuchen, Agglomerate
oder/und gegebenenfalls auch Aggregate aufzubrechen oder/und schüttfähig zu machen.
Gegebenenfalls werden die leitfähigen
Pulver auch klassiert.
Vorzugsweise
werden die beschichteten anorganischen Partikel zuerst dekantiert,
filtriert oder/und getrocknet. Anschließend kann eine Extraktion der
herauslösbaren
Bestandteile aus der leitfähigen
Beschichtung in der Art erfolgen, dass im wesentlichen keine eingebauten
Anionen und im wesentlichen kein für das leitfähige Polymer zur Stabilisierung
erforderliches Oxidationsmittel herausgelöst wird. Hierdurch wird die
leitfähige stabile
Struktur der leitfähigen
Polymere und ihr Leitfähigkeitszustand
im wesentlichen un verändert
gelassen. Überschüssiges Oxidationsmittel,
das z.B. mit einem Lack reagieren könnte, nicht-eingebaute Anionen,
nicht umgesetzte Monomere und Oligomere und sonstige Verunreinigungen
sowie sonstige nicht erforderliche Bestandteile können bei
der Extraktion entfernt werden. Die Extraktion kann insbesondere
mit einer sauren wässerigen
Lösung
wie z.B. mit Schwefelsäure,
Salzsäure
oder/und mit mindestens einem organischen Lösemittel wie z.B. Acetonitril,
Chloroform oder/und Methanol erfolgen. Dieser Schritt kann die Qualität der Beschichtung deutlich
verbessern.
Es
hat sich gezeigt, dass nach der Herstellung der Core-Shell-Partikel
manchmal ein Stabilisator vorteilhaft zugesetzt werden kann, aber
auch oft nicht erforderlich ist. Der Zusatz eines Stabilisators
zu einem bereits stabilen Produkt-Gemisch ist in manchen Ausführungsvarianten
jedoch eher nachteilig. Andererseits kann ein instabiles Produkt-Gemisch,
z.B. wenn die Konzentrationen zu hoch gewählt wurden, insbesondere an
leitfähigem
Polymer, durch Zusatz eines Stabilisators stabilisiert werden.
Partikel beschichtet mit
leitfähigem
Polymer:
Die
Aufgabe wird ferner gelöst
mit anorganischen oder/und organischen Partikeln, die mit leitfähigem Polymer
beschichtet sind, wobei das leitfähige Polymer im wesentlichen
in oxidiertem, elektrisch leitfähigem Zustand
vorliegt und wobei in dem leitfähigen
Polymer ein Gehalt an beweglichen korrosionsschützenden Anionen und gegebenenfalls
auch ein Gehalt an haftvermittelnden Anionen eingebaut ist, wobei
die Partikel vorzugsweise nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichtet wurden.
Die
Gehalte der Bestandteile in der leitfähigen Beschichtung können in
weiten Grenzen variiert werden. Die Variation ist insbesondere von
der Dicke der Beschichtung abhängig:
Es können
ultradünne,
dünne, dicke
oder sehr dicke Beschichtungen aufgebracht werden, die eine Schichtdicke
im Bereich von 0,1 bis 10 nm, von > 10
bis 100 nm, von > 100
nm bis 1 μm
oder von > 1 μm bis 20 μm aufweisen.
Es können
auch Bestandteile mit geringer oder hoher Dichte ausgewählt werden.
Ferner kann auch die spezifische Oberfläche der anorganischen Partikel
sehr stark eingehen, wie z.B. bei SiO2-Pulvern, die durch
Flammenhydrolyse hergestellt wurden.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an leitfähigen
Polymeren in der leitfähigen
Beschichtung bei Werten von etwa 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64,
66, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96,
98 bzw. 100 Gew.-% bezogen auf die Beschichtung. Insbesondere liegt
der Gehalt an leitfähigen
Polymeren in der leitfähigen
Beschichtung im Bereich von 48 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt
im Bereich von 61 bis 97 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt im Bereich
von 69 bis 95 Gew.-%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Anionen bei Werten von etwa 10, 12, 14, 16,
18, 20, 22, 24, 26, 28, 30 bzw. 32 mol% bezogen auf das leitfähige Polymer
der Beschichtung. Vorzugsweise liegt der Gehalt an Oxidationsmitteln
bezogen auf die Beschichtung bei Werten von 0 und möglichst
nicht darüber.
Insbesondere liegt der Gehalt an Anionen in der leitfähigen Beschichtung
im Bereich von 8 bis 35 mol%, besonders bevorzugt im Bereich von
15 bis 33 mol%, oft im Bereich von 19 bis 32 mol%.
Vorzugsweise
liegt der Gehalt an Partikeln am Gehalt an Partikeln einschließlich ihrer
Beschichtungen und Einlagerungen auf Basis von leitfähigem Polymer
bei Werten von etwa 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28,
30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60,
62, 64, 66, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92,
94, 96 bzw. 98 Gew.-%. Insbesondere liegt der Gehalt an Partikeln
einschließlich
ihrer Beschichtungen und Einlagerungen auf Basis von leitfähigem Polymer
in der bindemittelreichen leitfähigen
Beschichtung im Bereich von 5 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt
im Bereich von 55 bis 99 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt im Bereich
von 75 bis 98 Gew.-%, vor allem im Bereich von 85 bis 97 Gew.%.
Vorzugsweise
wird die mittlere Porengröße des auszubildenden
leitfähigen
Polymers vergrößert durch Erhöhung der
Quellung des auszubildenden elektrisch leitfähigen Polymers durch Zusatz
einer leicht verdampfbaren organischen Flüssigkeit wie z.B. Chloroform
bei Polythiophen oder wie z.B. Alkohol bei Polypyrrol und bei manchen
Polypyrrol-Derivaten.
Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
sind trotz ihrer geringen Dicke oft deutlich gefärbt. Sie sind vielfach hellgrün bis dunkelgrün, blassblau
bis dunkelblau, hellgrau bis dunkelgrau, hellrot bis dunkelrot,
violett, braun oder schwarz gefärbt.
Die leitfähigen
Polymere sind oft hydrophob, können
aber je nach Anionengehalt, Oxidationszustand, pH-Wert und Substitution
der Seitengruppen nach Art und Menge hydrophiler oder hydrophober
gestaltet werden.
Die
elektrische Leitfähigkeit
der Beschichtung auf Partikeln, die mit einer leitfähiges Polymer
enthaltenden Beschichtung umhüllt
sind, kann in Abhängigkeit
vom Oxidationsgrad, von der Art der Ladungsträger oder/und der Ladungsträgermobilität im Bereich
von 10–8 bis
100 S/cm liegen, vorzugsweise im Bereich
von 10–6 bis
10–1 S/cm,
besonders bevorzugt im Bereich von 10–5 bis
10–2 S/cm.
Der
Dotierungsgrad kann mit Elementaranalyse oder XPS (Röntgenspektroskopie)
ermittelt werden. Er liegt üblicherweise
im Bereich von 5 bis 33%, wobei ein Dotierungsgrad höher als
28% in der Praxis nur teilweise erreicht wird. Oft werden Dotierungsgrade
im Bereich von 20% bis 33% erreicht.
Vorzugsweise
wird die Qualität
der leitfähigen
Beschichtung erhöht
durch Einstellen des maximal möglichen
Dotierungsgrades der leitfähigen
Polymere mit beweglichen korrosionsschützenden Anionen, was zu einem
hohen Depot-Effekt und oft auch zu einer ausreichenden elektrischen
Leitfähigkeit
der auszubildenden Beschichtung führt. Es genügt in vielen Anwendungen eine
ausreichende elektrische Leitfähigkeit,
weil eine zu hohe elektrische Leitfähigkeit evtl. dazu führt, dass
der Potenzialgradient schnell abgebaut wird und die Triebkraft für die Anionenwanderung
u.U. zu schnell abnimmt bzw. beendet ist (Kurzschlusseffekt), als
dass die Anionen ihre korrosionsschützende Wirkung entfalten können.
Die
leitfähiges
Polymer enthaltende Beschichtung auf den Partikeln sollte vorzugsweise
kein Oxidationsmittel oder nahezu kein Oxidationsmittel enthalten,
da dieses für
die korrosionsschützende
Wirkung der beschichtete Partikel enthaltenden organischen Beschichtung
schädlich
sein kann. Es ist daher anzuraten, überschüssiges) Oxidationsmittel aus
dem Produkt-Gemisch
zu entfernen, z.B. durch Dialyse, Extraktion oder/und Filtration.
Die
Schichtdicke der Schicht des leitfähigen Polymers auf den Partikeln
kann in breiten Bereichen variiert werden. Vorzugsweise sind die
Schichtdicken im Bereich von 1 bis 200 nm, besonders bevorzugt im
Bereich von 2 bis 100 nm, vor allem im Bereich von 3 bis 80 nm.
Diese Schichten sind u.U. bei anorganischen Partikeln dünner als
bei organischen Partikeln. Dickere Schichten sind zwar grundsätzlich denkbar
und möglich,
könnten
aber ihre Grenzen finden, wenn die beschichteten Partikel nicht
mehr dispergiert werden können.
Herstellung und Zusatz
von sogenannten „Haftvermittler-Partikeln" aus leitfähigem Polymer:
Es
kann dem Bindemittel-reichen Gemisch auch mindestens ein sogenannter „Haftvermittler" auf Basis von leitfähigem Polymer
zugesetzt werden, der insbesondere durch Emulsionspolymerisation
hergestellt werden kann. Das ist mindestens eine Depotsubstanz mit
jeweils mindestens einem Substituenten pro Molekül, der die Haftung zur metallischen
Oberfläche
verbessert. Insbesondere kann dadurch die Haftung an der Grenzfläche Metall
und Bindemittel-Matrix verbessert werden und der Korrosionsschutz
erhöht
werden. Da der „Haftvermittler" auch immer mindestens
ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion enthält,
ist bei einem Potenzialgradienten infolge einer Beschädigung der
Beschichtung eine schnelle kurze Wanderung derartiger Anionen zu
dem beschädigten
Bereich möglich,
da die „Haftvermittler" nach dem Aufbringen
der Bindemittel-reichen und noch Wasser-haltigen Beschichtung auf
die metallische Oberfläche
gezielt bevorzugt an die Grenzfläche
zwischen Metall und Bindemittel-Matrix diffundieren und somit besonders
nahe an der Grenzfläche
adsorbiert werden (Grenzflächen-nahes
Depot). Dadurch können
die „Haftvermittler" nahe der Grenzfläche stärker angereichert
werden, während
die leitfähig
beschichteten Partikel meistens mehr oder minder gleichmäßig über die
Schichtdicke der Beschichtung verteilt liegen.
Der
mindestens eine „Haftvermittler" kann hergestellt
werden bei der gezielten Copolymerisation von Monomer(en)/Oligomer(en)
mit Haftgruppensubstituierten Monomer-/Oligomer-Bausteinen, die
aus den gleichen Monomer(en)/Oligomer(en) aufgebaut sind. Das/die
Monomer(e)/Oligomer(e) können
ausgewählt
werden aus solchen auf Basis von Benzol, Furan, Imidazol, Naphthalen,
Phenanthren, Phenol, Pyrrol, Thiophen oder/und Thiophenol. Die Substituenten
können
ausgewählt
werden aus Alkansäuren
wie z.B. Carbonsäuren, aus
Phosphonsäuren,
Phosphorsäuren,
Sulfonsäuren
und deren Salzen mit mindestens einer unverzweigten Alkylkette von
unabhängig
voneinander mindestens jeweils 6 bis 20 C-Atomen, wobei gegebenenfalls
auch mindestens eine Doppelkette gebildet werden kann. Besonders
bevorzugt sind substituierte Monomere oder/und substituierte Oligomere
auf Basis von Benzol, Bipyrrol, Furan, Imidazol, Naphthalen, Phenanthren, Phenol,
Pyrrol, Thiophen oder/und Thiophenol mit mindestens einer Substitution
unabhängig
voneinander durch mindestens eine Phosphonsäure.
Der „Haftvermittler" kann gesondert von
den in dieser Anmeldung beschriebenen Präparations- und Beschichtungsverfahren
durch Emulsionspolymerisation in einem gegebenenfalls Partikel-freien
Gemisch hergestellt werden, das meistens eine Wasser-Alkohol-Mischung,
mindestens ein Oxidationsmittel – vorzugsweise solche mit mindestens
einem beweglichen korrosionsschützenden
Anion mit Oxidationsmittelwirkung zumindest teilweise anstelle des
gesonderten Oxidationsmittels, mindestens ein bewegliches korrosionsschützendes
Anion, mindestens ein Monomer/Oligomer und mindestens ein mit Haftgruppen-substituiertes
Monomer/Oligomer, das aus dem/den gleichen Monomer(en)/Oligomer(en)
aufgebaut ist/sind, enthält.
Die Emulsionspolymerisation findet vorzugsweise bei Raumtemperatur
oder bei geringfügig
höherer
Temperatur statt bzw. bei einem pH-Wert vorzugsweise im Bereich
von 2 bis 4. Hierdurch werden meistens in der Größe einstellbare, im wesentlichen
kugelförmige
Partikel gebildet, die weitgehend oder gänzlich aus dotiertem leitfähigen Polymer
bestehen. Diese Partikel sind üblicherweise
gut dispergierbar. Die damit hergestellten Dispersionen sind in
der Regel stabil, so dass sie nicht bewegt werden müssen und
die Partikel auch nicht redispergiert werden müssen.
Diese „Haftvermittler-Partikel" können zusätzlich oder
alternativ zu den beschichteten anorganischen oder/und organischen
Partikeln in die Bindemittel-haltige Matrix eingebracht werden.
Die Zugabemenge der „Haftvermittler-Partikel" kann in weiten Grenzen
variiert werden, z.B. vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%
der Bindemittel-reichen Zusammensetzung bezogen auf Feststoffgehalte
zugesetzt werden, besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%,
ganz besonders bevorzugt von 1 bis 5 Gew.-%.
Verwendung der leitfähig beschichteten
Partikel:
Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichteten Partikel bzw. die mit leitfähigem Polymer beschichteten
anorganischen oder/und organischen Partikel können verwendet werden zur Beschichtung
von Oberflächen
von metallischen Bändern,
Drähten,
Profilen oder Teilen zum Zwecke des Korrosionsschutzes, zur Beschichtung
von Oberflächen
zur Vermeidung einer antistatischen Aufladung oder/und einer Verschmutzung,
als Elektrodenmaterial in Sensoren, in Batterien, als Elektrodenmaterial
mit katalytischen Eigenschaften, als dielektrischer Zusatz für leitfähige Beschichtungen
und Mas sen, als Füllmaterial
in der elektrischen Isoliertechnik, als Farbstoff oder für Leiterglättungsschichten.
Besondere Vorteile und Überraschungseffekte
der erfindungsgemäßen Systeme
und Partikel:
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung einer leitfähigen
Beschichtung sind für
die technische Anwendung besonders geeignet, da mit bereits sehr
geringen Mengen an den vergleichsweise teuren Edukten große Partikelmengen
bei im Vergleich zu etlichen anderen Beschichtungsverfahren recht
einfachen Prozessschritten und geringem apparativen Aufwand beschichtet
werden können.
Bei den Verfahren des Standes der Technik, die zu ähnlichen
Beschichtungen führen,
ist jedoch der Zusatz eines Haftvermittlers wie z.B. eines Silanes,
der Einbau eines Spacers wie z.B. einer Alkylkette in das Edukt,
der Zusatz von Stabilisatoren auf Basis von wasserlöslichen
Polymeren wie z.B. Hydroxymethylcellulose oder/und der Zusatz von
Tensid(en) vor der Oxidation zu dem Gemisch anders als bei den erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft, um die Haftung zur metallischen Oberfläche zu verbessern.
Der Eintrag eines Haftvermittlers in das Gemisch gestaltet sich
nach dem Stand der Technik oft problematisch, da für jede Partikelart
ein besonderer Haftvermittler entwickelt werden muss. Ein Zusatz
z.B. von Tensid(en) vor der Oxidation zu dem Gemisch ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren üblicherweise
nicht erforderlich.
Wenn
Pulver aus leitfähigem
Polymer in eine organische Zusammensetzung wie z.B. in einen Lack oder
in eine lackähnliche,
vorwiegend oder gänzlich
organische Beschichtung eingebracht wird, ist die Farbe der Pulverteilchen
ohne hellen Kern deutlich intensiver und kann als Zusatz zu einer
organischen Beschichtungszusammensetzung der daraus gebildeten Beschichtung
einen unerwünschten
Farbeindruck bzw. eine Fleckigkeit oder ein Changieren verleihen.
Die elektrische Leitfähigkeit
der derart hergestellten Beschichtungen kann ungleichmäßig sein
und daher einen unvollständigen,
nämlich lokal
unterschiedlich guten bzw. schlechten Korrosionsschutz bieten: Die
Perkolationsschwelle, ab der ein Leitfähigkeitspfad vorliegt, ist
hierbei höher.
Überraschenderweise
gelang es, das Freisetzen und Wandern der Anionen vom leitfähigen Polymer zum
korrodierenden Bereich und die erhoffte korrosionsschützende Wirkung
der erfindungsgemäßen Beschichtungen
nicht nur in sehr spezifischen Versuchen wie z.B. mit einer Raster-Kelvin-Sonde
(SKP), sondern die Anreicherung der freigesetzten korrosionsschützenden
Anionen im korrodierenden Bereich und eine signifikante Steigerung
des Korrosionsschutzes von metallischen Unterlagen mit einer organischen
Beschichtung, die leitfähiges
Polymer enthält,
auch im makroskopischen Bereich mit Praxis-relevanten Proben und
Versuchen wie z.B. im Salzsprühtest
nachzuweisen.
Überraschenderweise
war das Verfahren zur Beschichtung von anorganischen oder organischen
Partikeln besonders einfach, reproduzierbar und umweltfreundlich.
Hierbei gelang es, mit wenigen Kubikzentimetern an Edukt-Gemisch
mehrere Kilogramm an Partikeln zu beschichten.
Überraschenderweise
wurde jetzt gefunden, dass eine Beschichtung von Nanopartikeln besonders
erfolgreich verlief, nämlich
mit einem hohen Beschichtungsgrad und weitgehend ohne Agglomeration.
Andererseits konnten auch relativ grobe Partikel mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschend
gut beschichtet werden, da eine homogene, oft geschlossene Beschichtung
auf diesen Partikeln trotz ihrer Größe und ihrer schwierigen Dispergierbarkeit
ausgebildet wurde.
Überraschenderweise
gelang es, das leitfähige
Polymer in einer Bindemittelreichen Zusammensetzung mit Hilfe der
leitfähiges
Polymer enthaltenden Partikel besonders einfach, stabil und gleichmäßig zu verteilen,
insbesondere beim Verfilmen.
Überraschenderweise
war die Auswahl der einbaubaren Anionen bei der chemischen Polymerisation der
leitfähigen
Polymere fast nicht eingeschränkt.
Überraschenderweise
waren die mit leitfähigem
Polymer beschichteten Partikel bei der Lagerung in flüssigem Medium
in breiten pH-Wert-Bereichen stabil und in diesen auch stabiler
als erwartet, so dass keine Deaktivierung des leitfähigen Polymers
beobachtet wurde.
Überraschenderweise
sind die leitfähiges
Polymer enthaltenden Partikel mechanisch außerordentlich stabil, und ihre
Hüllen
haften sehr gut auf den Partikeln, so dass auch bei Ultraschallbehandlungen
keine Beschädigungen
wahrgenommen wurden bzw. keine oder keine wesentlichen Beschädigungen
sogar bei länger anhaltender
Abscheidung der leitfähigen
Polymere auf Partikeln im Gemisch unter Ultraschalleinwirkung beobachtet
wurden.
Ferner
war es überraschend,
dass beschichtete Partikel, die während ihrer Lagerung aus der
anfänglich
stabilen Dispersion sich am Boden des Gefäßes ablagerten oder gelierten,
wieder redispergiert werden konnten und dann ohne Nachteile in eine
im wesentlichen organische Dispersion einer lackähnlichen Zusammensetzung eingebracht
und später
in eine im wesentlichen organische Beschichtung eingebaut werden
konnten.