DE102005020052A1

DE102005020052A1 - Scheibenhalterung für einen Fensterheber

Info

Publication number: DE102005020052A1
Application number: DE102005020052A
Authority: DE
Inventors: Jean-Francois Bigourden
Original assignee: ArvinMeritor GmbH
Current assignee: Roof Systems Germany GmbH
Priority date: 2005-04-29
Filing date: 2005-04-29
Publication date: 2006-11-02
Also published as: CN1854444A; CN1854444B; US20060260200A1

Abstract

Eine Scheibenhalterung für einen Fensterheber weist ein Basisteil (14) auf, ein Klemmteil (16), das mit dem Basisteil (14) zusammenwirkt, und einen Klemmgummi (30), der zwischen dem Basisteil (14) und dem Klemmteil (16) liegt, wobei innerhalb des Klemmgummis (30) ein Spalt (34) definiert ist, in den eine Fensterscheibe (33) eingesetzt werden kann, wobei der Klemmgummi (30) und/oder das Basisteil (14) zusammen mit dem Klemmteil (16) so ausgeführt ist, daß sich eine Keilwirkung ergibt, wenn die Fensterscheibe (33) relativ zur Scheibenhalterung in einer Auszugsrichtung (A) belastet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenhalterung für einen Fensterheber.
Mit einem Fensterheber kann eine Fensterscheibe, z.B. die Fensterscheibe einer Fahrzeugtür, zwischen einer geschlossenen und einer offenen Stellung verschoben werden. Normalerweise umfaßt der Fensterheber eine Führung, die beispielsweise in einer Fahrzeugtür montiert ist und mehr oder weniger vertikal verläuft. Es ist ein Schlitten vorgesehen, der an der Führung angeordnet ist und entlang dieser verschoben werden kann. Am Schlitten ist eine Scheibenhalterung angebracht, in welcher der untere Rand der Fensterscheibe eingespannt ist. Wenn der Schlitten entlang der Führung verstellt wird, z.B. über einen Elektromotor und ein Antriebsseil, nimmt er über die Scheibenhalterung die Fensterscheibe mit.

Die Verbindung zwischen der Fensterscheibe und der Scheibenhalterung des Fensterhebers muß einer vom Automobilhersteller vorgegebenen Auszugskraft widerstehen können, um zu verhindern, daß sich die Fensterscheibe unerwünschterweise aus der Scheibenhalterung löst. Dies könnte dann passieren, wenn die zur Verstellung der Fensterscheibe notwendigen Kräfte höher sind als die Auszugskraft, beispielsweise wenn die Fensterscheibe geöffnet werden soll, die über einen längeren Zeitraum insbesondere bei kalten Temperaturen geschlossen war, so daß sich eine um den Rand der Fensteröffnung laufende Gummidichtung zusammengezogen hat und die Fensterscheibe dabei randseitig ungewöhnlich fest umgriffen hat. Auch kann es vorkommen, daß Fahrzeuginsassen bei einer teilweise geöffneten Fensterscheibe den oberen, freiliegenden Rand der Fensterscheibe ergreifen und in Richtung der geschlossenen Stellung ziehen. Bekannte Scheibenhalterungen können den dabei auftretenden hohen Auszugskräften nicht immer standhalten.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Scheibenhalterung bereitzustellen, die besonders hohe Auszugskräfte zwischen der Scheibenhalterung und der Fensterscheibe ermöglicht.

Zu diesem Zweck sieht die Erfindung eine Scheibenhalterung für einen Fensterheber vor, mit einem Basisteil, einem Klemmteil, das mit dem Basisteil zusammenwirkt, und einem Klemmgummi, der zwischen dem Basisteil und dem Klemmteil liegt, wobei innerhalb des Klemmgummis ein Spalt definiert ist, in den eine Fensterscheibe eingesetzt werden kann, wobei der Klemmgummi und/oder das Basisteil zusammen mit dem Klemmteil so ausgeführt ist, daß sich eine Keilwirkung ergibt, wenn die Fensterscheibe relativ zur Scheibenhalterung in einer Auszugsrichtung belastet wird. Durch die Keilwirkung kommt es zu einer Selbstverstärkung der Haltekräfte. Wenn die Fensterscheibe in der Auszugsrichtung belastet wird, verschiebt sie sich um einen sehr kleinen, mit dem Auge kaum wahrnehmbaren Weg. Aufgrund der Reibung zwischen der Fensterscheibe und dem Klemmgummi wird dieser mitgenommen. Die geringfügige Verschiebung des Klemmgummis wird durch die Keilwirkung in eine ansteigende Klemmkraft umgesetzt, die von dem Basisteil und dem Klemmteil auf die Fensterscheibe in einer Richtung senkrecht zur ihrer Ebene ausgeübt wird. Diese höhere Klemmkraft führt wiederum zu einer höheren Auszugskraft.

Die Keilwirkung kann dadurch erhalten werden, daß der Klemmgummi im Bereich zwischen der Fensterscheibe und dem Basisteil bzw. dem Klemmteil eine Wandstärke hat, die sich von einem Boden des Spalts weg verringert. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, daß das Basisteil und das Klemmteil so ausgeführt sind, daß sich ihr Abstand im Bereich des Spalts vom Boden des Spalts weg verringert. Diese Gestaltungen führen dazu, daß der Klemmgummi, wenn er in der Auszugsrichtung der Fensterscheibe belastet wird, stärker zusammengedrückt wird.

Das Basisteil und/oder das Klemmteil können mit einem Widerhaken versehen sein, der an einem Vorsprung der Dichtung angreift, so daß die Dichtung zuverlässig am Basisteil gehalten wird.

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der bevorzugten Ausführungsform beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigen:
1 eine Seitenansicht einer Scheibenhalterung gemäß dem Stand der Technik, und
2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Scheibenhalterung.
In 1 ist eine Scheibenhalterung 10 für einen Fensterheber, die Bestandteil eines in Fahrzeugen verwendeten Fensterhebers ist, der an einer Fahrzeugkarosserie angebracht ist.
Der Fensterheber weist einen Schlitten 12 auf, der verschiebbar an einer (nicht dargestellten) Führungsschiene angebracht ist. Die Scheibenhalterung 10 weist ein Basisteil 14 und ein Klemmteil 16 auf, die beide gestanzte Blechbiegeteile sind. Das Basis- und Klemmteil 14, 16 haben beide einen Befestigungsabschnitt 18, 20 mit einer Bohrung 22. Die Bohrungen 22 dienen zur Aufnahme einer Klemmschraube 24, die sich durch das Klemmteil 16 und das Basisteil 14 erstreckt und sie am Schlitten befestigen kann. Wenn die Klemmschraube 24 angezogen wird, wird das Klemmteil 16 gegen das Basisteil 14 gedrückt.
Am bezüglich den Figuren oberen Rand sind das Basis- und das Klemmteil 14, 16 mit einem Widerhaken 26, 28 versehen, der als Prägung ausgebildet ist. Dabei weist der Widerhaken 26 des Basisteils 14 zum Schlitten 12 und der Widerhaken 28 des Klemmteils 16 von dem Schlitten 12 weg. Die Widerhaken 26, 28 sind über die gesamte Breite des Basis- und Klemmteils 14, 16 ausgebildet.
Es ist ein Klemmgummi 30 vorgesehen, der zwischen dem Basisteil 14 und dem Klemmteil 16 angebracht ist und im Schnitt einen U-förmigen Querschnitt hat. Der Begriff „Klemmgummi" wird hier als Oberbegriff für ein Bauteil verwendet, das als begrenzt elastische Zwischenlage zwischen dem Basisteil und dem Klemmteil einerseits und der Fensterscheibe andererseits verwendet wird. Die Aufgabe des Klemmgummis besteht zum einen darin, einen direkten Kontakt zwischen dem aus Metall bestehenden Basis- bzw. Klemmteil und der Fensterscheibe zu verhindern; ein direkter Kontakt könnte ansonsten zu einer lokalen Überbelastungen der Fensterscheibe und zur Zerstörung führen. Zum anderen muß der Klemmgummi eine hohe Reibung sowohl mit dem Basis- und dem Klemmteil als auch mit der Fensterscheibe aufweisen, damit eine hohe Auszugskraft zwischen der Scheibenhalterung und der Fensterscheibe übertragen werden kann. Als Material für den Klemmgummi ist ein thermoplastisches Elastomer (TPE) oder natürlich Gummi geeignet.
Der Klemmgummi 30 weist zwei lippenförmige Vorsprünge 32 auf, die mit den Widerhaken 26, 28 des Basis- und Klemmteils 14, 16 zusammenwirken, so daß der Klemmgummi 30 zuverlässig am Basisteil 14 und am Klemmteil 16 gehalten ist. Zwischen dem Basisteil 14 und dem Klemmteil 16 weist der Klemmgummi 30 zwei Seitenwände und einen Boden auf. In den von den Seitenwänden und dem Boden definierten Spalt 34 ist eine Fensterscheibe 33 eingesetzt. Wie in 1 zu sehen ist, sind die beiden Seitenwände des Klemmgummis 30 mit konstanter Wandstärke ausgeführt, und das Basisteil 14 und das Klemmteil 16 verlaufen im Bereich des Klemmgummis 30 parallel zueinander.
Nachdem die Fensterscheibe 33 in den Spalt 34 eingesetzt ist, wird die Klemmschraube 24 angezogen. Dadurch wird die Fensterscheibe zwischen dem Basisteil 14 und dem Klemmteil 16 eingespannt. Die maximal übertragbare Auszugskraft wird dabei bestimmt von der senkrecht zur Ebene der Fensterscheibe wirkenden Klemmkraft, multipliziert mit dem Reibungskoeffizienten zwischen der Fensterscheibe und dem Klemmgummi.
In 2 ist eine Scheibenhalterung 10 gemäß der Erfindung beschrieben. Für die verschiedenen Bauteile werden dieselben Bezugszeichen verwendet wie in 1, und es werden nachfolgend nur die Unterschiede beschrieben.
Die beiden Seitenwände des Klemmgummis 30 haben eine Wandstärke, die ausgehend vom Boden hin zum Eingang des Spalts 34 abnimmt. Außerdem sind das Basisteil 14 und das Klemmteil 16 so ausgeführt, daß sich ihr Abstand voneinander im Bereich des Klemmgummis 30, ausgehend vom Boden hin zum Eingang des Spalts 34, verringert.
Wenn die Fensterscheibe 33 in der Auszugsrichtung A beaufschlagt wird, wird der Klemmgummi 30 geringfügig hin zum Eingang des Spalts 34 verschoben, also in der Auszugsrichtung A. Aufgrund der entgegen der Auszugsrichtung zunehmenden Wandstärke der Seitenwände und aufgrund des sich in Auszugsrichtung verringernden Abstandes zwischen dem Basisteil und dem Klemmteil „verkeilt" sich der Klemmgummi 30 bei seiner Verschiebung zwischen dem Basisteil 14 und dem Klemmteil 16. Dadurch erhöht sich die senkrecht zur Ebene der Fensterscheibe 33 wirkende Klemmkraft und folglich auch die Auszugskraft, die notwendig ist, um die Fensterscheibe 33 aus dem Klemmgummi herauszuziehen.

10: Scheibenhalterung
12: Schlitten
14: Basisteil
16: Klemmteil
18: Befestigungsabschnitt des Basisteils
20: Befestigungsabschnitt des Klemmteils
22: Bohrung
24: Klemmschraube
26: Widerhaken des Basisteils
28: Widerhaken des Klemmteils
30: Dichtung
32: Vorsprung
33: Fensterscheibe
34: Spalt

Claims

Scheibenhalterung für einen Fensterheber, mit einem Basisteil (14), einem Klemmteil (16), das mit dem Basisteil (14) zusammenwirkt, und einem Klemmgummi (30), der zwischen dem Basisteil (14) und dem Klemmteil (16) liegt, wobei innerhalb des Klemmgummis (30) ein Spalt (34) definiert ist, in den eine Fensterscheibe (33) eingesetzt werden kann, wobei der Klemmgummi (30) und/oder das Basisteil (14) zusammen mit dem Klemmteil (16) so ausgeführt ist, daß sich eine Keilwirkung ergibt, wenn die Fensterscheibe (33) relativ zur Scheibenhalterung in einer Auszugsrichtung (A) belastet wird.
Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmgummi (30) im Bereich zwischen der Fensterscheibe (33) und dem Basisteil (14) bzw. dem Klemmteil (16) eine Wandstärke hat, die sich von einem Boden des Spalts (34) weg verringert.
Scheibenhalterung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisteil (14) und das Klemmteil (16) so ausgeführt sind, daß sich ihr Abstand im Bereich des Spalts (34) vom Boden des Spalts (34) weg verringert.
Scheibenhalterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisteil (14) und das Klemmteil (16) im Bereich des Spalts (34) schräg zu einer Mittelebene des Spalts (34) verlaufen.
Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmgummi (34) aus Gummi besteht.
Scheibenhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmgummi (34) aus einem thermoplastischen Elastomer besteht.
Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisteil (14) und/oder das Klemmteil (16) mit einem Widerhaken (26 bzw. 28) versehen ist, der an einem Vorsprung (32) des Klemmgummis (30) angreift.