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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines Siliziumwafers
bzw. eines Siliziumchips.
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Ein
Schaltungsträger
ist in diesem Zusammenhang ein Flachleiterrahmen mit Innen- und
Außenflachleitern
und einem Kontaktanschlussbereich für den Siliziumchip oder ein
Verdrahtungssubstrat mit einem Kontaktanschlussbereich für die Rückseite eines
Siliziumchips und Kontaktanschlussflächen für elektrische Anschlüsse bzw.
Verbindungen zur Oberseite des Halbleiterchips.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 072 273 A2 ist ein Prozess zum Anbringen einer integrierten
Schaltung bei niedriger Temperatur bekannt. Dieses Verfahren umfasst
die Verfahrensschritte des Beschichtens der Rückseite der integrierten Schaltung
mit Silber und des Beschichtens der Oberfläche des Kontaktanschlussbereichs
eines Substrats mit mindestens einem der Metalle Gold, Silber, Platin
oder Palladium und des Aufbringens der beschichteten Rückseite der
integrierten Schaltung auf die beschichtete Oberseite des Substrats
mit Hilfe einer geschmolzenen Zusammensetzung aus Gold und Zinn,
wobei die Gold/Zinnzusammensetzung typischerweise 80 Gew.% Gold
und 20 Gew.% Zinn aufweist.
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Dazu
kann das Gold/Zinnlotmaterial ungeschmolzen zwischen der Rückseite
der integrierten Schaltung und der Oberseite des Substrats aufgebracht
werden und anschließend
auf den Schmelzpunkt des Gold/Zinnlotmaterials erwärmt werden. Das geschmolzene
Gold/Zinnlotmaterial kann entweder auf der Rückseite der integrierten Schaltung
oder auf der Oberseite des Schaltungsträgers gemäß der oben genannten Druckschrift
aufgebracht sein. Ein Beispiel dieses Prozesses wird in 1 gezeigt.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
mit einem Siliziumwafer bzw. Siliziumchip
1, der auf seiner Oberseite
3 eine
integrierte Schaltung aufweist und auf seiner Rückseite
5 gemäß einer
Ausführungsform
im Stand der Technik nach
EP
0 072 273 A2 eine lötbare
Rückseitenbeschichtung
4.1 besitzt.
Diese lötbare
Rückseitenbeschichtung
4.1 weist
gemäß dem obigen
Stand der Technik eine haftvermittelnde Metallbeschichtung
9.1 auf,
die unmittelbar auf der Rückseite
5 des
Halbleiterchips
1 überwiegend
aus Chrom besteht mit einem Restgehalt an Silber, wobei der Silbergehalt
mit zunehmender Dicke der haftvermittelnden Schicht derart zunimmt,
dass sich zum Schluss eine silberhaltige Oberfläche zu einem Gold/Zinnlotmaterial
6.1 hin
ausbildet.
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2 zeigt
einen Kontaktanschlussbereich 8.2 eines Schaltungsträgers, auf
welchem die Rückseitenbeschichtung 4.1 mit
Hilfe des Gold/Zinnlotmaterials 6.1 aufgelötet werden
soll. Dazu weist der Kontaktanschlussbereich 8.2 der 2 eine
diffusionshemmende Beschichtung 10.2 auf, die verhindern
soll, dass das Material des Kontaktanschlussbereichs 8.2 in
das Gold/Zinnlotmaterial 6.1 eindiffundiert. Diese diffusionshemmende
Metallbeschichtung 10.2 weist gemäß dem Stand der Technik Silber,
Platin, Gold oder Palladium auf. Beim Aufbringen des Siliziumchips 1 mit
integrierter Schaltung auf seiner Oberseite 3 und Rückseitenbeschichtung 4 auf
den Kontaktanschlussbereich 8.2 mit der diffusionshemmenden
Metallbeschichtung 10.2 werden die zu fügenden Teile soweit er hitzt,
dass das Gold/Zinnlotmaterial schmilzt und beim Abkühlen den
Siliziumchip 1 auf der diffusionshemmenden Metallbeschichtung 10.2 im
Kontaktanschlussbereich 8.2 eines Schaltungssubstrats fixiert.
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Bei
dem damit verbundenen Prozess der Siliziumchipmontage auf einen
Kontaktanschlussbereich 8.2 mit einer diffusionshemmenden
Metallbeschichtung 10.2 treten zwei gravierende Fehlermechanismen
auf. Zum einen kommt es zu einem so genannten "poor melting". Dieses "poor melting" ist eine Fehlerart, bei der die Gold/Zinnlotschicht
nicht im erforderlichen Ausmaß aufschmilzt.
Daraufhin erfolgt entweder der sofortige Verwurf eines gesamten
Montageloses, wenn nicht durch eine Erhöhung der Prozesstemperatur
eine bessere Aufschmelzung erzielt werden kann. Diese Erhöhung der
Prozesstemperatur kann jedoch nicht auf großflächige Siliziumchips übertragen
werden, da mit der Erhöhung
der Prozesstemperatur die Gefahr der spannungsinduzierten Rissbildung
steigt.
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Der
zweite Fehlermechanismus wird "peeling" genannt und besteht
darin, dass sich das kalt aufgebrachte Gold/Zinnlotmaterial von
der darunter liegenden Silberschicht löst. Auch in diesem Fall muss
das gesamte Montagelos verworfen werden. Weiterhin konnte festgestellt
werden, dass die Gefahr der Lunkerbildung nach dem Aufbringen des
Siliziumchips mit seiner Rückseitenbeschichtung
auf den beschichteten Kontaktanschlussbereich erheblich ist, so
dass die elektrische und auch die thermische Kopplung zwischen Siliziumchip
und Schaltungssubstrat nachteilig durch den erhöhten thermischen und elektrischen Übergangswiderstand
in den Lotgrenzschichten beeinträchtigt
ist.
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Da
nach Fertigstellung einer Rückseitenbeschichtung
des Siliziumwafers keine Möglichkeit mehr
besteht, die Rückseitenbeschichtung
aus einem Gold/Zinnlotmaterial auf mögliche Fehler zu überprüfen und
bei einem erkannten Fehler auch keine Nachbearbeitung durchgeführt werden
kann, erscheint es entscheidend, dass der Prozess des Beschichtens
des Siliziumwafers fehlerfrei durchgeführt wird. Da jedoch die Fehlerbilder,
die oben beschrieben wurden, bei Losen mit unauffälligen Prozessparametern
auftreten, erscheint der gesamte Prozess grenzlagig zu sein.
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Aus
der
US 62 55 002 B1 und
der
US 62 94 402 B1 sind
weitere Verfahren zum Anbringen von Halbleiterchips bzw. integrierten
Schaltungen auf Substraten bekannt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile im Stand der Technik zu überwinden
und Verfahren zum Beschichten eines Siliziumwafers oder Siliziumchips
anzugeben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die praktische
Prozesstemperatur beim Auflöten
des Siliziumchips auf einen Kontaktanschlussbereich eines Schaltungsträgers um
mehrere 10°C
herabzusetzen und dennoch eine zuverlässige, fehlerfreie Verbindung
der Siliziumchiprückseite
mit einer Kontaktanschlussfläche
zu erreichen.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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In
einem nicht zur Erfindung gehörenden Beispiel
wird ein Siliziumwafer mit integrierter Schaltung auf seiner Waferoberseite
und einer lötbaren Beschichtung
auf seiner Waferrückseite
geschaffen. Dabei enthält
die lötbare
Rückseitenbe schichtung mindestens
eine Lage aus einem Gold/Zinnlotmaterial. Ferner bleibt die Rückseitenbeschichtung
frei von Silberbestandteilen in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem
Gold/Zinnlotmaterial. Das Gold/Zinnlotmaterial ist auf einer angepassten
Goldbeschichtung angeordnet, wobei das Goldvolumen der angepassten Goldbeschichtung
zusammen mit dem Goldvolumen in dem Lotmaterial im Verhältnis zu
dem Zinnvolumen in dem Lotmaterial dem eutektischen Schmelzsystem
aus Gold und Zinn im thermodynamischen Gleichgewicht entspricht.
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Der
wesentliche Vorteil dieses Siliziumwafers ist es, dass sich die
Rückseitenbeschichtung,
soweit es das Gold/Zinnlotmaterial und die benachbarte Goldbeschichtung
bzw. die benachbarten Goldbeschichtungen betrifft, im thermodynamischen
Gleichgewicht ist. Nur damit können
die Vorteile des Gold/Zinndiffusionslotsystems voll ausgenutzt werden.
Der exakte eutektische Schmelzpunkt liegt bei 278°C. Doch das
aus dem Stand der Technik bekannte System ist nicht im thermodynamischen Gleichgewicht,
was das damit verbundene erste Fehlerbild "poor melting" bewirkt, zumal sich hochschmelzende
intermetallische Phasen, die Silber aufweisen, bilden können.
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Deshalb
wird in den darunter liegenden benachbarten Lagen der Rückseitenbeschichtung
des Siliziumwafers bzw. des Siliziumchips der Silbergehalt völlig vermieden
und anstelle dessen eine Lage aus Gold vorgesehen, wobei die Dicke
der Goldschicht so gewählt
ist, dass das Gesamtsystem aus aufgetragener angepasster Goldbeschichtung
und aufgetragener Schicht aus einem Gold/Zinnlotmaterial der eutektischen
Zusammensetzung des Gold/Zinnsystems mit 20 Gew.% Zinn und 80 Gew.% Gold
entspricht. Die Substitution der silberhaltigen Schicht durch Gold
ermöglicht
zum einen die exakte Einstellung der eutektischen Zusammensetzung
und verhindert zum anderen die Ausbil dung von intermetallischen
binären
Silber/Zinn- bzw. ternären
Gold/Silber/Zinn-Phasen in den Grenzschichten. Wie eingehende Untersuchungen
zeigen konnten, verschiebt das Auftreten dieser Phasen den Schmelzpunkt
des Systems zu höheren
Temperaturen, so dass eine derartige Rückseitenbeschichtung eines.
Halbleiterwafers nicht mehr zuverlässig mit einem Kontaktanschlussbereich
eines Schaltungsträgers
verbindbar ist.
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Die
Phasenbildung wird beim oben erwähnten
Prozess im Stand der Technik zwar durch Kühlung des Wafers verhindert,
so dass sich eine Reduktion der Silberdiffusion in das Gold/Zinnlotmaterial
ergibt, jedoch erhöht
sich durch das kalte Aufbringen der Gold/Zinnlötschicht die Gefahr einer schlechten Haftung
der Gold/Zinnlötschicht
auf dem Silber, da für
ein kaltes Aufbringen der Gold/Zinnschicht eine Waferkühlung erforderlich
ist, die nun aber den zweiten Fehlermechanismus, das "peeling" hervorruft.
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Somit
ermöglicht
der Siliziumwafer mit der Rückseitenbeschichtung
eine problemlose und erfolgreiche Weiterverarbeitung desselben zu
Halbleiterchips und schließlich
deren problemlose und zuverlässige
Montage auf einem entsprechenden Kontaktanschlussbereich eines Schaltungsträgers für den Aufbau
eines zuverlässigen
und funktionsfähigen
Halbleiterbauteils.
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In
einem Beispiel weist somit das Goldvolumen der Goldbeschichtung
zusammen mit dem Goldvolumen in dem Lotmaterial im Verhältnis zu dem
Zinnvolumen in dem Lotmaterial eine Materialzusammensetzung von
80 Gew.% Gold und 20 Gew.% Zinn auf. Dieses erfordert, dass der
Zinngehalt im Gold/Zinnlotmaterial entsprechend höher angesetzt
wird.
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Vorzugsweise
bezieht sich das Beispiel auf einen Siliziumchip mit integrierter
Schaltung auf seiner aktiven Oberseite und einer lötbaren Beschichtung
auf seiner Rückseite,
die eine Lage aus einem Gold/Zinnlotmaterial aufweist. Dabei ist
die Rückseitenbeschichtung
des Siliziumchips frei von Silberbestandteilen in unmittelbarer
Nachbarschaft zu der Lotbeschichtung, und das Gold/Zinnlotmaterial
ist auf einer angepassten Goldschicht angeordnet. Das Goldvolumen
der angepassten Goldbeschichtung ist zusammen mit dem Goldvolumen
in dem Lotmaterial im Verhältnis
zu dem Zinnvolumen in dem Lotmaterial im thermodynamischen Gleichgewicht
für ein
eutektisches Schmelzsystem aus Gold und Zinn.
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Der
Vorteil, das Gold/Zinnlotmaterial und die Goldbeschichtung in der
Weise aufeinander abzustimmen bzw. anzupassen und daraus die Dicken von
Goldbeschichtung und die Beschichtungsdicke und die Zusammensetzung
des Gold/Zinnlotmaterials abzuleiten, hat den Vorteil, dass eine
zuverlässige Möglichkeit
besteht, einen derartigen Halbleiterchip in einem entsprechenden
Gehäuse
eines Halbleiterbauteils zuverlässig
unterzubringen und mit einem Kontaktanschlussbereich eines Schaltungsträgers sowohl
in Bezug auf den thermischen als auch auf den elektrischen Übergangswiderstand
hin zu optimieren. Ferner hat es den Vorteil, dass das Verwerfen
ganzer Montagelose in der Fertigung vermieden werden kann, da das
Wiederaufschmelzen der eutektischen Gold-Zinn Lotbeschichtung im
thermodynamischen Gleichgewicht und ohne silberhaltige intermetallische
Phasen bei niedriger eutektischer Schmelztemperatur reproduzierbar
erfolgen kann.
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In
diesem Zusammenhang wird unter einem Montagelos die Gesamtzahl der
Halbleiterbauteile verstanden, die auf der Grundlage eines einzelnen Halbleiterwafers
hergestellt ist.
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Ein
Montagelos kann darüber
hinaus auch eine komplette Siliziumwafercharge umfassen, die unter
gleichen Bedingungen in einer Aufdampfanlage oder einer Sputteranlage
beschichtet wird.
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Auch
für den
Siliziumchip gilt das Gleiche wie für den Siliziumwafer, nämlich dass
das Goldvolumen der Goldbeschichtung zusammen mit dem Goldvolumen
in dem Lotmaterial im Verhältnis
zu dem Zinnvolumen in dem Lotmaterial eine Materialzusammensetzung
von 80 Gew.% Gold und 20 Gew.% Zinn aufweist, um das thermodynamische Gleichgewicht
zu erreichen.
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Ein
weiterer Aspekt betrifft ein Halbleiterbauteil, das einen auf einem
Kontaktanschlussbereich mit seiner Rückseite aufgelöteten Siliziumchip
aufweist, wobei zwischen dem Kontaktanschlussbereich und der Rückseite
des Halbleiterchips ein Gold/Zinnlotmaterial angeordnet ist, und
wobei weder der Kontaktanschlussbereich noch die Rückseite
des Siliziumchips, benachbart zu der Gold/Zinnlotschicht, eine silberhaltige
Beschichtung aufweist. Vorzugsweise weist der Siliziumchip in dem
Halbleiterbauteil eine haftvermittelnde elektrisch leitende Metallschicht
aus Aluminium auf, die von einer diffusionshemmenden Metallbeschichtung
aus Titan bedeckt ist.
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Auf
dieser Titanschicht ist vorzugsweise die angepasste Goldbeschichtung
aufgebracht, auf der sich weiterhin eine Lage aus dem Gold/Zinnlotmaterial
befindet, dessen Zinngehalt sich nach dem Gesamtgehalt von Gold
in der Goldschicht und in dem Gold/Zinnlotmaterial richtet. In die
Menge des zu berücksichtigenden
Goldes kann auch eine Goldschicht einbezogen werden, die sich auf
dem Kontaktanschlussbereich des Schaltungsträgers des Halbleiterbauteils
befindet, wobei zwischen dieser zusätzlichen Goldbeschichtung und
dem Metall des Kontaktan schlussbereichs eine diffusionshemmende
elektrisch leitende Schicht aus Nickelphosphid angeordnet sein kann,
wenn vorzugsweise der Kontaktanschlussbereich Kupfer oder eine Kupferlegierung aufweist.
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Dieses
Beispiel hat den Vorteil, dass die Rückseitenbeschichtung und auch
die Beschichtung des Kontaktanschlussbereichs in dem Halbleiterbauteil
völlig
frei von Silber ist und sich somit keine sprödenden oder die Schmelztemperatur
heraufsetzenden und die Funktionsfähigkeit des Halbleiterbauteils gefährdenden
binären
oder ternären
intermetallischen Phasen zwischen Silber, Gold und/oder Zinn gebildet
werden können.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Beschichten eines Siliziumwafers oder Siliziumchips, der integrierte
Schaltungen auf seiner Waferoberseite und eine Waferrückseite
aufweist, die eine mehrlagige, mindestens ein Gold/Zinnlotmaterial
aufweisende Rückseitenbeschichtung
besitzt, ist durch die nachfolgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet.
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Zunächst wird
ein Siliziumwafer, der integrierte Schaltungen auf seiner Waferoberseite
und eine Waferrückseite
aufweist, hergestellt. Anschließend
wird auf die Siliziumwaferrückseite
eine haftvermittelnde Metallbeschichtung mit ohmschem Kontaktübergang,
die frei von Silberbestandteilen ist, aufgebracht. Danach wird eine
diffusionshemmende Metallschicht auf der leitfähigen Metallschicht abgeschieden.
Schließlich
wird eine angepasste Goldbeschichtung auf die diffusionshemmende
Metallbeschichtung aufgebracht, wobei die Dicke der angepassten
Goldbeschichtung an das Goldvolumen eines Gold/Zinnlotmaterials
angepasst ist, das anschließend
aufgetragen wird, und wobei das Goldvolumen der angepassten Goldbeschichtung zusammen
mit dem Goldvolumen des Gold/Zinnlotmaterials in einem eutektischen
Schmelzsystem aus Gold und Zinn im thermodynamischen Gleichgewicht
ist.
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Beim
Aufbringen der angepassten Goldbeschichtung und/oder beim Aufbringen
der Gold/Zinnlotbeschichtung wird darauf geachtet, dass der Siliziumwafer
oder der Siliziumchip nicht gekühlt
wird, so dass die kinetische Energie, die beim Auftreffen der abgeschiedenen
Metallpartikel auf die zu beschichtenden Oberflächen in Wärme umgesetzt wird und zu einer
oberflächennahen
Erwärmung
führt,
die ein Aufschmelzen des Gold/Zinnlotmaterials bewirkt und somit
die Fehlerursache "peeling" vermeidet.
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Vorzugsweise
wird als haftvermittelnde Metallbeschichtung mit ohmschem Kontaktübergang zum
Siliziumwafer eine Aluminiumschicht oder eine Aluminiumlegierungsschicht
aufgebracht. Derartige Rückseitenbeschichtungen
aus Aluminium haben sich in der Halbleitertechnologie als ohmsche
Kontaktübergänge bewährt.
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Vorzugsweise
wird als diffusionshemmende Metallschicht eine Titanschicht aufgebracht.
Derartige Titanschichten verhindern, dass das Metall der haftvermittelnden
Schicht in den Bereich der Lotschicht beim Löten eindiffundieren kann.
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Ein
Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauteils mit einem Schaltungsträger, der
eine Kontaktfläche
zum Auflöten
eines Siliziumchips aufweist, ist durch die nachfolgenden Verfahrensschritte
gekennzeichnet.
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Zunächst wird
ein Siliziumchip, der integrierte Schaltungen auf seiner aktiven
Oberseite und eine Rückseite
aufweist, durch Auftrennen eines entsprechenden Halbleiterwafers
hergestellt. Dabei weist die Rückseite
eine haftvermittelnde und leitfähige
Metallbeschichtung auf, die frei von Silberbestandteilen ist und
die eine darauf angeordnete diffusionshemmende Metallschicht besitzt.
Ferner wird auf den Kontaktanschlussbereich des Schaltungsträgers ebenfalls eine
diffusionshemmende Metallschicht aufgebracht. Anschließend wird
eine angepasste Goldbeschichtung auf eine der diffusionshemmenden
Metallschichten aufgebracht, wobei die Dicke der angepassten Goldbeschichtung
an das Goldvolumen eines Gold/Zinnlotmaterials angepasst ist, das
anschließend
aufgetragen wird, wobei das Goldvolumen der angepassten Goldbeschichtung
zusammen mit dem Goldvolumen in dem Lotmaterial im Verhältnis zu
dem Zinnvolumen in dem Lotmaterial dem eutektischen Schmelzsystem
aus Gold und Zinn in dem thermodynamischen Gleichgewicht ist.
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Beim
Aufbringen des Gold/Zinnlotmaterial wird vorzugsweise ein Sputterverfahren
eingesetzt, wobei sich durch Weglassen einer Waferkühlung während des
Sputterverfahrens eine schmelzflüssige Phase
aus Goldbeschichtung und dem Gold/Zinnlotmaterial bildet, so dass
sich nach dem Abkühlen
eine Gold/Zinnschicht ausbildet, bei der sich das thermodynamische
Gleichgewicht einstellt. Diese Zusammensetzung hat einen definierten
Schmelzpunkt bei 278°C
und bildet eine wesentlich verbesserte Haftung zur darunter liegenden
diffusionshemmenden Schicht aus, so dass die "peeling"-Gefahr deutlich verringert wird.
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In
einem bevorzugten Durchführungsbeispiel des
Verfahrens wird der Siliziumchip auf den Kontaktanschlussbereich
des Schaltungsträgers
mit Hilfe des vorgesehenen Gold/Zinnlotmaterials gelötet. Dazu
wird das Gesamtsystem auf eine Tempe ratur TP zwischen
280°C ≤ TP ≤ 340°C, vorzugsweise
zwischen 280°C ≤ TP ≤ 320°C aufgeheizt.
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Weiterhin
wird vorzugsweise das Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauteils
mit einem derartigen Halbleiterchip dadurch vollendet, dass nach
dem Auflöten
des Siliziumchips auf die Kontaktfläche des Schaltungsträgers die übrigen Kontaktflächen auf
der aktiven Oberseite des Siliziumchips mit entsprechenden Kontaktanschlussflächen auf
dem Schaltungsträger über interne
Verbindungselemente elektrisch verbunden werden. Diese elektrische
Verbindung wird mit Verbindungselementen vorzugsweise aus Bonddrähten erreicht.
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In
einem weiteren Schritt zum Herstellen eines Halbleiterbauteils mit
dem entsprechenden Siliziumchip werden nach dem Anbringen der internen Verbindungselemente
der Siliziumchip und die Verbindungselemente sowie Teilbereiche
des Schaltungsträgers
in eine Kunststoffgehäusemasse
eingebettet. Anstelle eines Eingießens oder Einbettens in eine
Kunststoffgehäusemasse
kann der Kontaktanschlussbereich, auf den der Halbleiterchip gelötet wird,
und auch die Kontaktanschlussflächen
für die übrigen,
auf der aktiven Oberseite des Siliziumchips befindlichen Kontaktflächen in
Aussparungen eines Keramikgehäuses
angeordnet sein, wobei abschließend
die Aussparung in dem Keramikgehäuse
durch vorzugsweise eine Metallplatte abgeschlossen wird.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Siliziumwafer bzw. durch
einen Siliziumchip eines Halbleiterbauteils gemäß dem Stand der Technik;
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Kontaktanschlussbereich
eines Schaltungsträgers
eines Halbleiterbauteils gemäß dem Stand
der Technik;
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Siliziumwafer bzw. durch
einen Siliziumchip eines Halbleiterbauteils gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Kontaktanschlussbereich
eines Schaltungsträgers
des Halbleiterbauteils;
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Siliziumchip auf einem
Kontaktanschlussbereich des Schaltungsträgers des Halbleiterbauteils
gemäß der einen
Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 1 und 2,
die schematisch den Stand der Technik zeigen, wurden bereits oben
erläutert.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Siliziumwafer bzw. einen
Siliziumchip 2 eines Halbleiterbauteils gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Diese Ausführungsform
der Erfindung zeigt eine Rückseitenbeschichtung 4.3,
die auf einen Siliziumhalbleiterwafer aufgebracht wird und nach
dem Trennen des Siliziumhalbleiterwafers in einzelne Siliziumchips 2 auch
die Rückseitenbeschichtung 4.3 der
Siliziumchips darstellt. Diese Rückseitenbeschichtung 4.3 besteht
aus mehreren Beschichtungslagen, die ihrerseits unterschiedliche Dicken
und unterschiedliche Metalle aufweisen. Auch die Verfahren, mit
denen diese Beschichtungslagen auf die Rück seite 5 des Siliziumwafers
und damit auf die Rückseite
des Siliziumchips 2 aufgebracht sind, können sich voneinander unterscheiden.
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In
der Nähe
der Oberseite 3 des Siliziumwafers bzw. des Siliziumchips 2 weisen
diese integrierte Schaltungen auf. Die Dicke dS des
Siliziumwafers kann zwischen 250 μm ≤ dS ≤ 1.500 μm liegen.
Die Dicke dS eines entsprechenden Siliziumchips
kann die gleichen Dicken aufweisen oder kann vor der Weiterverarbeitung
dünngeschliffen
sein, so dass auch Dicken zwischen 50 μm ≤ dS ≤ 1.500 μm möglich sind.
Auf der Rückseite 5 des
Siliziumwafers bzw. des Siliziumchips 2 ist in dieser Ausführungsform
der Erfindung eine aluminiumhaltige Schicht mit einer Dicke dM von etwa 500 nm abgeschieden.
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Der
Abscheideprozess in dieser Ausführungsform
der Erfindung wird durch Aufdampfen von Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung
auf die Rückseite 5 des
Siliziumwafers durchgeführt.
Diese Aluminiumbeschichtung auf Silizium ergibt einen ohmschen Kontakt
zu dem Siliziummaterial und kann zur Haftverbesserung 1 Gew.% bis
4 Gew.% Silizium in der Aluminiumlegierung aufweisen. Auf diese
haftvermittelnde und ohmsche Metallbeschichtung 9.3 ist eine
diffusionshemmende Beschichtung 10.3 mit einer Dicke dDS von etwa 700 nm aufgebracht, die Titan aufweist.
Diese Titanschicht verhindert beim Lötprozess, dass Aluminium zu
der Lötbeschichtung
durchdiffundieren kann.
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Auf
der diffusionshemmenden Metallbeschichtung 10.3 ist eine
Goldbeschichtung 7.3 mit einer Dicke dGS von
etwa 400 nm aufgebracht. Diese Goldbeschichtung 7.3 kann
ebenfalls durch Aufdampftechnik aufgebracht werden. Anschließend ist eine
Beschichtung aus einem Gold/Zinnlotmaterial 6.3 mit einer
Dicke dG/Sn von etwa 1.200 nm aufgebracht,
die mit Hilfe einer Sput tertechnik abgeschieden wird, bei der jedoch
der Siliziumwafer nicht gekühlt
wird, so dass sich eine schmelzflüssige Gold/Zinnlegierung 6.3 ausbilden
kann. Beim Aufbringen des Gold/Zinnlotmaterials 6.3 mittels
einer Sputter-Technik
reagiert die Goldbeschichtung 7.3 und das Gold/Zinnlotmaterial
im thermodynamischen Gleichgewicht zu einer eutektischen Au-Sn-Schicht 6.3 entsprechend
der vorliegenden Erfindung und kann somit bei der Weiterverarbeitung
in Nachfolgeprozessen bei der niedrigen eutektischen Schmelztemperatur
wieder Aufgeschmolzen werden, ohne dass sich hochschmelzende intermetallische
Phasen mit Silber ausgebildet haben, zumal Silber bei der erfindungsgemäßen Rückseitenbeschichtung
des Siliziumwafers bzw. des Siliziumchips nicht vorhanden ist. Somit
kann vorteilhafter Weise eine sichere Lötverbindung zwischen beispielsweise
Flachleiterrahmen und Siliziumchip oder Verdrahtungssubstrat und Siliziumchip
erreicht werden.
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Grundlage
der Bemessung der Dicke dGS der Goldbeschichtung 7.3 und
der Dicke dG/Sn der Gold/Zinnlotschicht 6.3 ist
die Tatsache, dass ein thermodynamisches Gleichgewicht für eine eutektische
Schmelzzusammensetzung aus Gold und Zinn beim Sputtern des ungekühlten Siliziumwafers
erreicht wird.
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Ist
keine zusätzliche
Goldbeschichtung zum Schutz eines Kontaktanschlussbereichs auf einem Substrat
oder Flachleiterrahmen vorgesehen, so wird die Dicke dGS der
Goldbeschichtung derart an die Dicke dG/Sn und
die Zusammensetzung der Gold/Zinnlotbeschichtung angepasst, dass
bereits auf der Seite des Siliziumchips das thermodynamische Gleichgewicht
zwischen dem Gehalt an Gold und dem Gehalt an Zinn eingehalten wird.
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Kontaktanschlussbereich 8.4 eines
Schaltungssubstrats des Halbleiterbauteils. Der Kontaktanschlussbereich 8.4 weist
eine Dicke dK auf und besteht aus einem
gut leitenden Metall wie Kupfer oder Aluminium oder deren Legierungen.
Ist dieses leitende Metall wie in dieser Ausführungsform aus Kupfer, so wird
als diffusionshemmende Schicht 10.4 eine Schicht aus Nickelphosphid
auf das Kupfermaterial aufgebracht, die eine Dicke dDK von
etwa 2 μm
aufweist. Zum Schutz der Nickelphosphidschicht gegen Korrosion und
Oxidation kann auch eine Goldschicht 7.4 mit einer Dicke
dGK von etwa 200 nm auf die diffusionshemmende
Schicht 10.4 aufgebracht sein.
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Ein
Flachleiterrahmen kann Kupfer bzw. eine Kupferlegierung und Silber-beschichtete
Kontaktanschlussbereiche aufweisen. In diesem Fall kann die Silberschicht
eine Dicke von etwa 5 μm
aufweisen. Diese Silberschicht auf Bereichen des Flachleiterrahmens
stört im
Gegensatz zu einer Silberschicht auf der Siliziumrückseite
nicht den Lötprozess,
da diese Lötverbindung
zum Flachleiterrahmen hin entgültig ist
und kein erneutes Aufschmelzen eines Gold-Zinn Lotes, wie auf der
Rückseite
von Siliziumchips im Herstellungsprozess von Halbleiterbauteilen,
erforderlich ist.
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Siliziumchip 2 auf
einem Kontaktanschlussbereich 8.4 eines Schaltungssubstrats
des Halbleiterbauteils gemäß der einen
Ausführungsform der
Erfindung. Dazu wurde der Siliziumchip 2, wie er in 3 gezeigt
wird, mit dem Kontaktanschlussbereich 8.4, der in 4 gezeigt
wird, durch Aufbringen in Pfeilrichtung A zwischen den 3 und 4 und einem
anschließenden
Aufheizen auf eine Prozesstemperatur TP zwischen
280°C ≤ TP ≤ 340°C aufgelötet. Dabei
entsteht eine Lötschicht aus
einem Gold/Zinnmaterial 6.3, die eine Dicke dG/Sn von
etwa 1.600 nm aufweist und in ihrer Zusammensetzung dem thermodynamischen
Gleichgewicht der eutektischen Schmelze von Zinn und Gold entspricht.
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An
die Gold/Zinnlotschicht 6.3 zwischen dem Siliziumchip 2 und
dem Kontaktanschlussbereich 8.4 schließen sich die jeweiligen diffusionshemmenden Schichten 10.4 bzw. 10.3 an,
die wie oben erwähnt auf
der Seite des Siliziumchips eine Dicke dDS von etwa
700 nm Titan aufweisen und auf dem Kontaktanschlussbereich 8.4 eine
Dicke dDK von 2 μm aus Nickelphosphid besitzen.
Zwischen dem Siliziumsubstrat 2 und der diffusionshemmenden
Schicht 10.3 aus Titan ist die oben erwähnte haftvermittelnde und kontaktgebende
Metallbeschichtung 9.3 mit einer Dicke dM von
etwa 500 nm Aluminium angeordnet.
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- 1
- Siliziumwafer
bzw. Siliziumchip (gemäß Stand
der Technik)
- 2
- Siliziumwafer
bzw. Siliziumchip (gemäß der Erfindung)
- 3
- Waferoberseite
bzw. Chipoberseite
- 4;
4.1; 4.3
- lötbare Beschichtung
bzw. Rückseitenbeschichtung
- 5
- Waferrückseite
bzw. Chiprückseite
- 6;
6.1; 6.3
- Gold/Zinnlotmaterial
bzw. Lotmaterial
- 7;
7.3
- Goldbeschichtung
- 8;
8.2; 8.4
- Kontaktanschlussbereich
- 9;
9.1; 9.3
- haftvermittelnde
Metallbeschichtung
- 10;
10.2; 10.3; 10.4
- reaktionssteuernde
Metallbeschichtung
- dDS
- Dicke
der diffusionshemmenden Schicht des Siliziumchips
- dDK
- Dicke
der diffusionshemmenden Schicht des Kontaktanschlussbereichs
- dGS
- Dicke
der Goldbeschichtung des Siliziumchips
- dG/Sn
- Dicke
der Gold/Zinnlotschicht
- dK
- Dicke
des Kontaktanschlussbereichs
- dM
- Dicke
der haftvermittelnden Metallbeschichtung
- dS
- Dicke
des Siliziumwafers bzw. des Siliziumchips
- TP
- Prozesstemperatur