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Die
Erfindung betrifft eine Fluidvorrichtung, bei deren Betrieb eine
magnetorheologische Flüssigkeit
durch einen relativ zu einem Gehäuse
bewegbaren Arbeitskolben verdrängt
wird, so dass sie mindestens einen Dämpfungskanal durchströmt, wobei Magnetfelderzeugungsmittel
vorhanden sind, die ein im Bereich des Dämpfungskanals wirksames Magnetfeld
erzeugen können,
um den Fließwiderstand der
im Dämpfungskanal
strömenden
magnetorheologischen Flüssigkeit
zum Zwecke einer Beeinflussung der Geschwindigkeit des Arbeitskolbens
zu verändern,
wenn dieser eine Dämpfungsstrecke
durchläuft.
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Eine
aus der
EP 1 016 805
B1 bekannte Fluidvorrichtung dieser Art ist als Stoßdämpfer ausgebildet
und beinhaltet einen in einem Gehäuse verschiebbaren Arbeitskolben,
der durch Beaufschlagung einer mit ihm verbundenen Kolbenstange
relativ zu dem Gehäuse
linear verstellbar ist. Der Arbeitskolben trennt zwei mit einer
magnetorheologischen Flüssigkeit
gefüllte
Arbeitskammern voneinander ab, die über einen spaltartigen Dämpfungskanal
miteinander verbunden sind. Bei Verlagerung des Arbeitskolbens wird
magnetorheologische Flüssigkeit über den
Dämpfungskanal
von der einen in die andere Arbeitskammer verdrängt. Durch eine im Bereich
des Dämpfungskanals
platzierte Magnetspule kann ein Magnetfeld erzeugt werden, das auf
die im Dämpfungskanal
strömende
magnetorheologische Flüssigkeit
einwirkt, so dass sich deren Fließwiderstand verändert. Dadurch
kann die Geschwindigkeit des Arbeitskolbens und somit die Dämpfungscharakteristik variiert
werden.
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Die
US 2,846,028 beschreibt
eine ebenfalls mit magnetorheologischer Flüssigkeit arbeitende Dämpfungsvorrichtung.
Ein Kolben verdrängt
bei seiner Betätigung
eine magnetorheologische Flüssigkeit durch
einen Drosselkanal hindurch, um den herum eine Magnetspule platziert
ist. Die Magnetspule wird durch den in einer weiteren Magnetspule
induzierten Strom aktiviert, wenn ein mit dem Kolben bewegungsgekoppeltes
magnetisches Element in diese weitere Magnetspule eintaucht.
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Magnetorheologische
Flüssigkeiten
reagieren mit ihren rheologischen Eigenschaften reversibel auf das
Anlegen eines Magnetfeldes. Es handelt bei ihnen um Suspensionen
mit in einer Trägerflüssigkeit enthaltenen
ferromagnetischen Feststoffpartikeln. Ohne den Einfluss eines magnetischen
Feldes sind magnetorheologische Flüssigkeiten in der Regel dünnflüssig. Werden
sie einem Magnetfeld ausgesetzt, tritt eine scheinbare Erhöhung der
Viskosität auf
und der Fließwiderstand
der Flüs sigkeit ändert sich
innerhalb von Millisekunden. Die Höhe des Fließwiderstandes kann über die
Stärke
des Magnetfeldes beeinflusst werden. In jüngerer Zeit wurden auch nano-magnetorheologische
Flüssigkeiten
entwickelt, deren Feststoffpartikel im Vergleich zu denjenigen konventioneller
magnetorheologischer Flüssigkeiten
wesentlich kleiner sind. Solche nano-magnetorheologischen Flüssigkeiten
sind besonders sedimentations- und alterungsstabil.
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Um
bei der aus der
EP
1 016 805 B1 bekannten Fluidvorrichtung eine hubabhängige Dämpfungscharakteristik
herbeizuführen,
bedarf es einer aufwendigen Ansteuerung der Magnetspule in Verbindung
mit geeigneten Positionserfassungsmitteln. Dies hat relativ hohe
Herstellungskosten und einen beträchtlichen Montageaufwand zur
Folge. Auch können
sich bereits minimale Störungen
in der Steuerelektronik nachteilig auf das Betriebsverhalten auswirken.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Fluidvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfachem und kostengünstigem
Aufbau einen wenig störungsanfälligen Betrieb ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die Magnetfelderzeugungsmittel
mit dem Arbeitskolben bewegungsgekoppelt sind, wobei der Dämpfungskanal
so angeordnet ist, dass sich die in ihm strömende magnetorheologische Flüssigkeit
im Einflussbereich des von den Magnetfelderzeugungsmitteln erzeugten
Magnetfeldes befindet, wenn der Arbeitskolben die Dämpfungsstrecke
durchläuft,
und dass die magnetorheologische Flüssigkeit mittelbar durch den
Arbeitskolben verdrängt
wird, indem dieser beim Durchlaufen der Dämpfungsstrecke auf einen Verdrängungskolben
einwirkt, der als bewegliche Wand eines den Dämpfungskanal enthaltenden, mit
der magnetorheologischen Flüssigkeit
gefüllten Kanalsystems
ausgeführt
ist.
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Auf
diese Weise kann ohne aufwendige Positionserfassungssensorik eine
stellungsabhängige Beeinflussung
der Kolbengeschwindigkeit durchgeführt werden. Man kann von einer
Selbststeuerung sprechen, weil das die Kolbengeschwindigkeit beeinflussende
Magnetfeld durch den Arbeitskolben selbst in den gewünschten
Wirkungsbereich transportiert wird. Entsprechend dem gewählten Verlauf
des Dämpfungskanals
lässt sich
das Dämpfungsverhalten
der Fluidvorrichtung spezifisch nach Bedarf vorgeben, ohne Notwendigkeit
elektronischer Regelungseingriffe.
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Das
erfindungsgemäße Dämpfungsprinzip kann
sowohl bei passiven Fluidvorrichtungen (Dämpfer) als auch bei aktiven
Vorrichtungen (fluidbetätigte Antriebe)
eingesetzt werden. Soweit es sich bei der Fluidvorrichtung um einen
fluidbetätigten
Antrieb handelt, sei es nun ein Linearantrieb oder ein Rotationsantrieb,
lässt sich
mit dem erfindungsgemäßen Prinzip
eine sehr wirksame Endlagendämpfung
des Arbeitskolbens bei einer oder bei beiden Bewegungsrichtungen
bewirken.
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Vor
allem bei einer aktiven Fluidvorrichtung, bei der der Arbeitskolben
durch Fluidbeaufschlagung bewegt wird, ist eine zuverlässige Medientrennung zwischen
der magnetorheologischen Flüssigkeit
und dem verwendeten Antriebsfluid von Vorteil. Bei dem Antriebsfluid
kann es sich um eine beliebige Flüssigkeit oder ein beliebiges
Gas handeln, vorzugsweise um Druckluft. Eine solche Medientrennung
lässt sich besonders
zuverlässig
realisieren, wenn der Arbeitskolben nicht unmittelbar, sondern über den
zwischengeschalteten Verdrängerkolben
nur mittelbar auf die zu verdrängende
magnetorheologische Flüssigkeit einwirkt.
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Prinzipiell
könnte
das Magnetfeld elektromagnetisch mittels einer geeigneten Spuleneinrichtung erzeugt
werden. Besonders vorteilhaft wird jedoch die Verwendung mindestens
eines Permanentmagneten als Magnetfelderzeugungsmittel angesehen, weil
hier auf elektrische Zuleitungen und eine Energieversorgung verzichtet
werden kann. Außerdem kann
ein solcher Permanentmagnet bei Bedarf zusätzlich in an sich bekannter
Weise in Verbindung mit entsprechenden Sensoren zur Positionserfassung des
Arbeitskolbens und insbesondere zur Detektion der Kolben endlagen
herangezogen werden. In einem solchen Falle kann der Permanentmagnet
folglich eine Doppelfunktion erfüllen.
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Aus
den abhängigen
Ansprüchen
gehen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung hervor.
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Es
wäre prinzipiell
möglich,
den gesamten Arbeitshub des Arbeitskolbens als Dämpfungsstrecke heranzuziehen,
wobei über
den gewählten
Verlauf des Dämpfungskanals
eine hubabhängige Dämpfungscharakteristik
erzielt werden kann. Eine solche Bauform eignet sich vor allem für den Einsatz bei
Stoßdämpfern.
Hingegen empfiehlt es sich vor allem bei als Antriebe ausgelegten
Fluidvorrichtungen, nur eine Teilstrecke des maximalen Arbeitshubes
des Arbeitskolbens als Dämpfungsstrecke
heranzuziehen, und zwar insbesondere denjenigen Endabschnitt des
Arbeitshubes, der der jeweiligen Kolbenendlage vorangeht. Man kann
auf diese Weise in einer oder bei beiden Hubrichtungen eine wirksame Endlagendämpfung realisieren.
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Sind,
wie im Falle einer doppelseitigen Endlagendämpfung, mehrere Dämpfungsstrecken
gewünscht,
wird zweckmäßigerweise
jeder Dämpfungsstrecke
ein eigener Dämpfungskanal
zugeordnet.
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Um
eine beidseitige Endlagendämpfung
zu realisieren, können
die beiden Dämpfungskanäle in der
Hubrichtung des Arbeitskolbens beabstandet zueinander angeordnet
sein, wobei sie unter Bildung einer Reihenschaltung fluidisch miteinander
kommunizieren, so dass die vom Arbeitskolben verdrängte magnetorheologische
Flüssigkeit
stets unter Durchströmen
sämtlicher
Dämpfungskanäle hin und
her verschoben wird.
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Die
Länge und/oder
Position des Dämpfungskanals
kann bezogen auf die Hubrichtung des Arbeitskolbens veränderbar
sein. Dadurch kann insbesondere die Länge und/oder der Beginn einer
jeweiligen Dämpfungsstrecke
variabel vorgegeben werden. Auch Totzeiten für das Ansprechen der magnetorheologischen
Flüssigkeit
können
dadurch sehr einfach kompensiert werden. Beispielsweise kann das
den Dämpfungskanal
definierende Bauteil verstellbar am Außenumfang des Vorrichtungsgehäuses angebracht
sein, beispielsweise über
eine in die Außenfläche des
Vorrichtungsgehäuses
eingebrachte Verankerungsnut.
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Als
besonders zweckmäßig wird
eine Ausgestaltung angesehen, bei der sich der Dämpfungskanal parallel zur Bewegungsrichtung
der Magnetfelderzeugungsmittel erstreckt, so dass der Abstand zwischen
den Magnetfelderzeugungsmitteln und dem Dämpfungskanal beim Durchlaufen
der Dämpfungsstrecke
konstant bleibt. Dies führt
zu einer konstanten Dämpfungsintensität.
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Ist
hingegen eine sich hubabhängig
verändernde
Dämpfungsstärke gewünscht, kann
der Dämpfungskanal
zumindest partiell auch einen bezüglich der Bewegungsrichtung
der Magnetfelderzeu gungsmittel geneigten Verlauf besitzen, so dass sich
der Abstand zwischen den Magnetfelderzeugungsmitteln und dem Dämpfungskanal
beim Durchlaufen der Dämpfungsstrecke
verändert
und folglich auch die auf die magnetorheologische Flüssigkeit momentan
einwirkende Feldstärke.
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Um
die Dämpfungsstärke zwischen
verschiedenen Anwendungsfällen
modifizieren zu können,
kann die Fluidvorrichtung so ausgebildet sein, dass die Position
des Dämpfungskanals
zur Variation des Abstandes zwischen dem Dämpfungskanal und den Magnetfelderzeugungsmitteln
veränderlich
justierbar ist. Hierzu kann das den Dämpfungskanal definierende Bauteil
beispielsweise radial bezüglich
der Längsachse
des Arbeitskolbens verstellbar oder über eine Exzentermimik relativ
zum Vorrichtungsgehäuse verdrehbar
oder verschwenkbar sein.
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Eine
besonders kompakte Anordnung ergibt sich, wenn die Magnetfelderzeugungsmittel
direkt am Arbeitskolben im Innern des Vorrichtungsgehäuses angeordnet
sind. Der längsseits
neben dem Hubbereich des Arbeitskolbens platzierte Dämpfungskanal kann
in das Vorrichtungsgehäuse
integriert oder als Komponente einer Dämpfungseinrichtung am Außenumfang
des Vorrichtungsgehäuse
montiert sein.
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Dem
Verdrängerkolben
kann ein Betätigungsstößel zugeordnet
sein, der dem Arbeitskolben axial entgegenragt und der vom aufprallenden
Arbeitskolben verschoben wird, wobei er den Verdrängerkolben
mit verschiebt, welcher dabei die magnetorheologische Flüssigkeit
durch den Dämpfungskanal
hindurchdrückt.
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Die
jenseits des Verdrängerkolbens
aus dem Dämpfungskanal
austretende magnetorheologische Flüssigkeit wird zweckmäßigerweise
in einer volumenveränderlichen
Aufnahmekammer des Kanalsystems aufgefangen. Besitzt diese Aufnahmekammer
eine unter Federvorspannung stehende bewegliche Wand, wird die magnetorheologische
Flüssigkeit
selbsttätig
wieder zurückgedrückt, wenn
der Verdrängerkolben
nicht mehr vom Arbeitskolben blockiert wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
bevorzugte erste Bauform der erfindungsgemäßen, hier als fluidbetätigter Linearantrieb
ausgebildeten Fluidvorrichtung in einer Seitenansicht mit Blickrichtung
gemäß Pfeil
I aus 3,
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2 die
Fluidvorrichtung aus 1 in einer Vorderansicht mit
Blickrichtung gemäß Pfeil
II,
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3 einen
Längsschnitt
durch die Fluidvorrichtung aus 1 und 2 im
Längsschnitt,
wobei der Arbeitskolben in einer ungedämpften Betriebsphase außerhalb
der Dämpfungsstrecke
gezeigt ist,
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4 die
Fluidvorrichtung aus 1 bis 3 während des
Durchlaufens der Dämpfungsstrecke
durch den Arbeitskolben,
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5 die
Fluidvorrichtung gemäß 1 bis 4 bei
in einer Kolbenendlage angelangtem Arbeitskolben,
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6 eine
weitere Ausführungsform
der Fluidvorrichtung im Längsschnitt,
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7 einen
Ausschnitt der bei der Bauform gemäß 6 zur Anwendung
gelangenden, eine Abstandsjustierung des Dämpfungskanals ermöglichenden
Dämpfungseinrichtung
gemäß Schnittlinie VII-VII
aus 6,
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8 eine
alternative Bauform der Fluidvorrichtung im Längsschnitt, bei der der Dämpfungskanal
axial verstellbar ist,
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9 eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Fluidvorrichtung, die mit Mitteln zur Endlagendämpfung für beide
Hubrichtungen des Arbeitskolbens ausgestattet ist, und
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10 eine
Ausführungsform
der Fluidvorrichtung, bei der ein zusätzliches, das Dämpfungsverhalten
beeinflussendes Magnetfeld mittels eines durch Induktion hervorgerufenen
Stromes erzeugt wird.
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Bei
sämtlichen
Ausführungsbeispielen
ist die in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 versehene
Fluidvorrichtung als durch Fluidkraft betätigbarer Linearantrieb ausgebildet.
Die Fluidvorrichtung 1 besitzt ein Abtriebsteil 2,
an dem sich eine Linearbewegung abgreifen lässt. Allerdings lässt sich
die Er findung auch in Verbindung mit Drehantrieben einsetzen, bei denen
die am dortigen Abgriffsteil abnehmbare Bewegung eine Drehbewegung
ist.
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Im
einzelnen verfügt
die Fluidvorrichtung 1 über
ein Vorrichtungsgehäuse 3,
das in seinem Innern eine lineare Kolbenlaufkammer 4 definiert,
in der ein Arbeitskolben 5 linear verschiebbar geführt ist,
so dass er eine durch einen Doppelpfeil 6 verdeutlichte,
linear hin- und hergehende Hubbewegung 6 zwischen zwei
Kolbenendlagen ausführen
kann.
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Die
beiden Kolbenendlagen sind dadurch definiert, dass der Arbeitskolben 5 an
jeweils einer der beiden stirnseitigen Abschlusswände 7, 8 der Kolbenlaufkammer 4,
die zu dem Vorrichtungsgehäuse 3 gehören, zur
Anlage gelangt. Eine solche Kolbenendlage ist in 5 angedeutet.
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Die
beiden Abschlusswände 7, 8 sitzen
stirnseitig an den beiden Enden eines Zylinderrohrs 12, das
die umfangsseitige Begrenzungswand der Kolbenlaufkammer 4 und
gleichzeitig die Kolbenlauffläche
definiert. Bei Bedarf kann es sich bei dem Zylinderrohr 12 um
einen Hybridkörper
handeln, bei dem die Kolbenlauffläche von einer insbesondere
aus Kunststoffmaterial bestehenden Gleitschicht gebildet ist, die
von einem aus Metall oder Kunststoffmaterial bestehenden Außenrohr
umschlossen ist.
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Ein
oder mehrere am Arbeitskolben 5 vorgesehene Dichtringe 13 liegen
jeweils mit Dichtkontakt an der Kolbenlauffläche an, so dass die Kolbenlaufkammer 4 durch
den Arbeitskolben 5 axial unter Abdichtung in zwei Arbeitskammern 14, 15 unterteilt wird.
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In
jede Arbeitskammer 14, 15 mündet in nicht näher gezeigter
Weise ein das Vorrichtungsgehäuse 3 durchsetzender
Steuerkanal 16a, 16b, über den Druckluft bezüglich der
angeschlossenen Arbeitskammer 14, 15 zu- und abgeführt werden
kann. Die daraus resultierende axiale Fluidbeaufschlagung des Arbeitskolbens 5 ruft
dessen Hubbewegung 6 hervor. Anstelle von Druckluft kann
auch ein anderes Gas oder ein hydraulisches Medium als Antriebsfluid
eingesetzt werden.
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Das
schon erwähnt
Abgriffsteil 2 ist mit dem Arbeitskolben 5 bewegungsgekoppelt
und ist außerhalb
des Vorrichtungsgehäuses 3 zugänglich,
um die Antriebsbewegung abgreifen zu können, beispielsweise zur Bestätigung einer
Komponente einer Maschine. Beim Ausführungsbeispiel besteht das
Abgriffsteil 2 aus einer Kolbenstange, die die eine Abschlusswand 7 unter
Abdichtung verschiebbar durchsetzt und am Arbeitskolben 5 befestigt
ist.
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Alternativ
könnte
der Linearantrieb auch als kolbenstangenloser Linearantrieb ausgeführt sein. Hier
könnte
dann das Ab griffsteil 2 im Bereich des Außenumfanges
des Zylinderrohrs 12 verschiebbar gelagert und über ein
um Rollen umgelenktes Antriebsband oder berührungslos über eine Magneteinrichtung
mit dem Arbeitskolben 5 antriebsmäßig gekoppelt sein. Denkbar
wäre auch
eine Ausgestaltung als sogenannte Schlitzzylinder, bei der ein mit
dem Arbeitskolben 5 verbundener Mitnehmer durch einen abgedichteten
Längsschlitz
des Zylinderrohrs hindurch nach außen greift.
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An
einer oder beiden Stirnseiten des Arbeitskolbens 5 können Pufferelemente 17 angeordnet sein,
um den Endaufprall an den Abschlusswänden 7, 8 zu
mindern.
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Zusätzlich oder
alternativ ist die Fluidvorrichtung 1 mit auf einem magnetorheologischen
Prinzip arbeitenden Dämpfungsmitteln 18 ausgestattet,
die bei allen Ausführungsbeispielen
insbesondere eine Endlagendämpfung
des Arbeitskolbens 5 hervorrufen. Bei den Ausführungsbeispielen
der 1 bis 8 sind die Dämpfungsmittel 18 nur
in einer Hubrichtung wirksam, wenn der Arbeitskolben 5 in
die Kolbenendlage an der in der Zeichnung rechts liegenden ersten
Abschlusswand 7 gelangt. Allerdings könnten entsprechende Dämpfungsmittel 18 auch der
anderen, zweiten Abschlusswand 8 zugeordnet werden. Die 9 und 10 zeigen
eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung von Dämpfungsmitteln 18 für eine beidseitige
Endlagendämpfung.
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Durch
die Dämpfungsmittel 18 wird
erreicht, dass der Arbeitskolben 5 vor dem Erreichen der
zugeordneten Kolbenendlage eine Dämpfungsstrecke D durchläuft, in
der seine Geschwindigkeit reduziert wird. Die Dämpfungsstrecke D wird von dem
der jeweiligen Kolbenendlage jeweils unmittelbar vorgelagerten Endabschnitt
des maximalen Arbeitshubes des Arbeitskolbens 5 definiert
und nimmt insoweit nur eine Teilstrecke des dem Arbeitskolben 5 insgesamt zur
Verfügung
stehenden Arbeitshubes ein. Vor Erreichen der jeweiligen Kolbenendlage
bewegt sich der Arbeitskolben 5 entlang einer ungedämpften Teilstrecke
des Arbeitshubes, bei der die Dämpfungsmittel 18 noch
nicht wirksam sind.
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Die
Dämpfungsmittel 18 enthalten
ein Kanalsystem 22 bestehend aus einer Verdrängungskammer 23,
einem sich daran anschließenden
Zwischenkanal 24, einem sich daran anschließenden, bezüglich dem
Zwischenkanal 24 einen geringeren Querschnitt aufweisenden
Dämpfungskanal 25 und einer
auf den Dämpfungskanal 25 folgenden
Aufnahmekammer 26 mit wiederum größerem Querschnitt.
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Die
Verdrängungskammer 23 erstreckt
sich parallel zur Richtung der Hubbewegung 6 und ist dem
Arbeitskolben 5 in dieser Hubrichtung axial vorgelagert.
Beim Ausführungsbeispiel
ist sie durch eine bohrungsartige Ausnehmung 27 in der
ersten Abschlusswand 7 definiert, wobei sie an der dem
Arbeitskolben 5 zugewandten Seite durch einen in der Ausnehmung 27 abgedichtet
verschiebbaren Verdrängerkolben 28 begrenzt
ist. Ein dem Verdrängerkolben 28 zugeordneter,
beim Ausführungsbeispiel
in Baueinheit mit dem Verdrängerkolben 28 ausgeführter Betätigungsstößel 32 durchsetzt
unter Abdichtung den der Ausnehmung 27 vorgelagerten Abschnitt
der ersten Abschlusswand 7 in verschiebbarer Weise und
ragt axial in die sich anschließende
erste Arbeitskammer 14 hinein, dem Arbeitskolben 5 entgegen. Den
jenseitigen Abschluss des Kanalsystems 22 bildet eine beim
Ausführungsbeispiel
kolbenartig ausgebildete bewegliche Wand 33, die die Aufnahmekammer 26 unter
Abdichtung verschließt.
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Zweckmäßigerweise
wird die Aufnahmekammer 26 vom Endabschnitt einer Rohrkörpers 34 gebildet,
in dem die bewegliche Wand 33 unter Abdichtung axial verschiebbar
geführt
ist, wobei eine jenseits der Aufnahmekammer 26 liegende
Federeinrichtung 35 ständig
drückend
auf die bewegliche Wand 33 einwirkt und diese in Richtung
einer Verringerung des Volumens der Aufnahmekammer 26 beaufschlagt.
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In
dem Kanalsystem 22 befindet sich eine magnetorheologische
Flüssigkeit,
also eine Flüssigkeit,
die unter Einfluss eines Magnetfeldes ihren Fließwiederstand und mithin scheinbar
ihre Viskosität ändert. Diese
magnetorheologische Flüssigkeit – im Folgenden
der Einfachheit halber als "MR-Flüssigkeit" be zeichnet – kann durch
das Wechselspiel des sich verlagernden Verdrängerkolbens 28 und
der sich entsprechend verlagernden beweglichen Wand 33 in
dem Kanalsystem 22 hin und her verschoben werden, wobei
ein Teil ihres Volumens den Dämpfungskanal 25 durchströmt.
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In
der in 3 gezeigten Ausgangsstellung hat die unter Federvorspannung
bewegliche Wand 33 die MR-Flüssigkeit weitestmöglich aus
der Aufnahmekammer 26 verdrängt, wobei über die Flüssigkeitssäule eine Kraft auf den Verdrängerkolben 28 ausgeübt wird,
so dass dieser seine Grundstellung einnimmt, bei der der Betätigungsstößel 32 weitestmöglich axial
in die erste Arbeitskammer 14 hineinragt. Der axiale Überstand
des Betätigungsstößels 32 bezüglich der
ersten Abschlusswand 7 entspricht im Wesentlichen der gewünschten
Dämpfungsstrecke
D.
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Trifft
der Arbeitskolben 5 bei seiner Hubbewegung stirnseitig
auf den Betätigungsstößel 32 auf, wird
letzterer zusammen mit dem Verdrängerkolben 28 in
die Ausnehmung 27 hineingeschoben, so dass das Volumen
der Verdrängungskammer 23 reduziert wird
und die enthaltene MR-Flüssigkeit über den
Zwischenkanal 24 und den Dämpfungskanal 25 in
die Aufnahmekammer 26 überströmt. Hierbei
weicht die bewegliche Wand 33 zurück, so dass sich das Volumen
der Aufnahmekammer 26 zur Aufnahme der verdrängten MR-Flüssigkeit
vergrößern kann.
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Der
vorgeschilderte Bewegungsablauf geht aus 3 bis 5 gut
hervor, wobei die 5 das Ende der Hubbewegung aufgrund
Erreichens der Kolbenendlage des Arbeitskolbens 5 wiedergibt.
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Wird
die Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens 5 umgekehrt, so
dass er sich aus der zuvor eingenommenen Kolbenendlage herausbewegt,
wird die in dem Kanalsystem 22 eingeschlossene MR-Flüssigkeit
durch die unter der Kraft der Federeinrichtung 35 sich
verlagernde bewegliche Wand 33 zurückgeschoben, wobei gleichzeitig
der Verdrängerkolben 28 mit
seinem Betätigungsstößel 32 neuerlich in
die Grundstellung ausgefahren wird.
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Ist
auch bei entgegengesetzter Hubrichtung des Arbeitskolbens 5 eine
Endlagendämpfung
gewünscht,
können
die beschriebenen Dämpfungsmittel 18 ein
weiteres Mal vorgesehen werden, wobei dann die entsprechende Verdrängungskammer 23 mit
zugehörigem
Verdrängerkolben 28 und
Betätigungsstößel 32 der
zweiten Abschlusswand 8 zugeordnet ist.
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Bei
der ebenfalls eine beidseitige Endlagendämpfung ermöglichenden Ausführungsform
gemäß 9 und 10 bestehen
die Dämpfungsmittel 18 praktisch
aus einer Zweifachanordnung der anhand 1 bis 8 geschilderten
Dämpfungsmittel,
wobei jedoch ein gemeinsames, geschlossenes Kanalsystem 22 vorliegt,
das daraus resultiert, dass die sich an die beiden Dämpfungskanäle 25 anschließenden Aufnahmekammern
zu einer gemeinsamen Aufnahmekammer 26' vereinigt sind, unter gleichzeitiger
Weglassung der Federeinrichtung 35 und der beweglichen
Wand 33. Die Aufnahmekammer 26' wird folglich stirnseitig beidseits
von den beiden Dämpfungskanälen 25 begrenzt.
Letztere sind also in der Hubrichtung des Arbeitskolbens 5 beabstandet zueinander
angeordnet und gleichzeitig in fluidischer Reihenschaltung miteinander
verknüpft.
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Bei
dieser Ausführungsform
kann zweckmäßigerweise
die von einem jeweiligen Verdrängerkolben
verdrängte
MR-Flüssigkeit
stets beide Dämpfungskanäle durchströmen. Dabei
findet dann vorzugsweise eine Wechselwirkung zwischen den beiden
Verdrängerkolben 28 statt,
indem beim Zurückschieben
des jeweils einen Betätigungsstößels 32 der
jeweils andere Betätigungsstößel in die
zugeordnete Arbeitskammer ausfährt,
und umgekehrt.
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Das
Abbremsen des Arbeitskolbens 5 bei seiner Bewegung längs der
Dämpfungsstrecke
D beruht maßgeblich
auf dem Druckverlust, der aufgrund eines magnetorheologischen Effekts
auftritt, wenn die MR-Flüssigkeit
durch den verengten Dämpfungskanal 25 hindurchströmt. Der
magnetorheologische Effekt wird ausgelöst durch an dem Arbeitskolben 5 angeordnete
und folglich die Bewegung dieses Arbeitskolbens 5 mitmachende
Magnetfelderzeugungsmittel 36, die ein Magnetfeld hervorrufen,
das zumindest beim Durchlaufen der Dämpfungsstrecke D auf die mo mentan
im Dämpfungskanal 25 befindliche MR-Flüssigkeit
einwirkt und deren Fließwiederstand erhöht.
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Der
jeweilige Dämpfungskanal
ist daher so plaziert, dass er zumindest dann von den Feldlinien der
Magnetfelderzeugungsmittel 36 durchquert wird, wenn der
Arbeitskolben 5 die Dämpfungsstrecke
zurücklegt.
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Da
die MR-Flüssigkeit
erst bei Verlagerung des Verdrängerkolbens 28 durch
den Dämpfungskanal 25 hindurchgezwängt wird,
ist es für
den gewünschten
Effekt unschädlich,
wenn das sich bewegende Magnetfeld eventuell schon vor Beginn der Dämpfungs-Startposition
auf die im Dämpfungskanal 25 befindliche
MR-Flüssigkeit
einwirkt.
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Wie
sich anhand der 4 und 5 gut ersehen
lässt,
ist der Dämpfungskanal 25 zweckmäßigerweise
auf gleicher axialer Höhe
mit der Dämpfungstrecke
D plaziert. Sind mehrere Dämpfungsstrecken
vorhanden, wie beispielsweise im Falle der 9 und 10,
ist zweckmäßigerweise
jeder Dämpfungsstrecke
ein eigener Dämpfungskanal
zugeordnet.
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Prinzipiell
könnten
die Magnetfelderzeugungsmittel 36 unter Beibehaltung einer
Bewegungskopplung auch extern bezüglich des Arbeitskolbens 5 angeordnet
sein. Beispielsweise könnten
sie außerhalb
des Vorrichtungsgehäuses 3 am
Abgriffsteil 2 oder an einer mit diesem mitbewegbar verbundenen Komponente
angebracht sein. Es versteht sich, dass in diesen Fällen auch
der zugeordnete Dämpfungskanal 25 so
zu plazieren ist, dass er sich im Einflussbereich des Magnetfeldes
befindet, wenn eine Beeinflussung der Geschwindigkeit des Arbeitskolbens 5 gewünscht ist.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen
ist der Dämpfungskanal 25 so
angeordnet, dass sich die Magnetfelderzeugungsmittel 36 beim
Durchlaufen der Dämpfungsstrecke
mit konstantem Abstand zum Dämpfungskanal 25 entlang
diesem bewegen. Die Dämpfungsintensität bleibt
auf diese Weise über
die gesamte Dämpfungsstrecke
hinweg die gleiche.
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Ist
allerdings entlang der Dämpfungsstrecke D
eine sich verändernde
Dämpfungsintensität gewünscht, kann
dies beispielsweise dadurch realisiert werden, dass man für den Dämpfungskanal 25 zumindest
partiell einen bezüglich
der Bewegungsrichtung der Magnetfelderzeugungsmittel 36 geneigten Verlauf
wählt.
Ein solcher geneigter Verlauf ist in 5 bei 37 strichpunktiert
exemplarisch angedeutet. Man kann auf diese Weise beispielsweise
eine linear oder progressiv ansteigende Dämpfungsintensität realisieren.
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Im Übrigen kann
durch einen spezifischen Verlauf des Dämpfungskanal 25 nicht
nur eine zunehmende, sondern auch eine abnehmende Dämpfungsintensität hervorgerufen
werden. Insgesamt hat man somit die Möglichkeit, die Dämpfungscharakteristik
exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall abzustimmen.
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Die 6 offenbart
eine Möglichkeit,
um den Abstand "a", der zwischen dem
Dämpfungskanal 25 und
den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 beim Durchlaufen der
Dämpfungsstrecke
D vorliegt, variabel vorgeben zu können.
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Der
Dämpfungskanal 25 ist
hier in einem bevorzugt rohrförmigen
Kanalkörper 38 ausgebildet, der
im Anschluss an den Dämpfungskanal 25 zweckmäßigerweise
gleichzeitig auch noch den die Aufnahmekammer 26 definierenden
Rohrkörper 34 bildet.
Mit seinen beiden axialen Endabschnitten ist der Kanalkörper 38 jeweils
exzentrisch an einer kreisförmig
konturierten Lagerscheibe 42a, 42b gehalten, wobei
jede dieser Lagerscheiben 42a, 42b in einem ihr
zugeordneten, am Vorrichtungsgehäuse 3 fixierten
Lagerkörper 43a, 43b verdrehbar
gelagert ist. Die beiden Lagerscheiben 42a, 42b und
der Kanalkörper 38 bilden
eine in sich starre Einstelleinheit, die sich bezüglich den
beiden Lagerkörpern 43a, 43b um
eine Drehachse 44 verdrehen lässt, welche zur Hubrichtung
des Antriebskolbens 5 parallel und zugleich durch die beiden
Zentren der kreisförmigen
Lagerscheiben 42a, 42b verläuft.
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Wird
die Einstelleinheit gemäß Pfeil 45 in 7 verdreht,
führt der
Kanalkörper 38 bezüglich der
Drehachse 44 eine Orbitalbewegung aus, wobei sich sein
Abstand "a" zu den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 verändert. Eine
Position mit verändertem Abstand "al" ist in 7 strichpunktiert
angedeutet.
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Durch
geeignete Feststellmittel 46, beispielsweise eine Klemmschraube,
kann die eingestellte Position fixiert werden. Bei Bedarf können die
Feststellmittel 46 auch so ausgebildet sein, dass über sie auch
die Veränderung
der Drehwinkeleinstellung der Einstelleinheit vorgenommen werden
kann.
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Um
unabhängig
von der eingestellten Position eine fluiddichte Verbindung zu dem
Zwischenkanal 24 zu gewährleisten,
mündet
letzterer in einen axial zwischen der einen Lagerscheibe 42a und
dem zugeordneten Lagerkörper 43a definierten Überströmraum 47,
in den auch der Dämpfungskanal 25 einmündet. Um
einen Austritt der MR-Flüssigkeit
zu verhindern, ist zwischen der besagten Lagerscheibe 42a und
dem zugeordneten Lagerkörper 43a eine ringförmige Dichtung 48 vorgesehen.
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Es
versteht sich, dass auch andere Möglichkeiten getroffen werden
können,
um den Querabstand zwischen Dämpfungskanal 25 und
Magnetfelderzeugungsmitteln 36 variabel einstellen zu können. Beispielsweise
könnten
Mittel vorgesehen sein, die eine lineare radiale Verschiebemöglichkeit
bezüglich der
Längsachse
des Arbeitskolbens 5 ermöglichen.
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Jedenfalls
kann auf diese Weise die Dämpfungsstärke über einen
veränderbaren
Abstand des den Dämpfungskanal 25 aufweisenden
Kanalkörpers 38 zu
den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 insbesondere stufenlos
eingestellt werden.
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Die
Einstelleinheit 38, 42a, 42b bildet zusammen
mit den beiden Lagerkörpern 43a, 43b eine
insgesamt mit Bezugsziffer 52 bezeichnete Dämpfungseinrichtung
der Dämpfungsmittel 18,
die am Außenumfang
des Vorrichtungsgehäuses 3,
längsseits
neben der Kolbenaufnahmenkammer 4, insbesondere lösbar, angebaut
ist. Der Zwischenkanal 24 befindet sich in einer starren
oder flexiblen Fluidleitung 53, die einenends – an dem
dem Verdrängerkolben 28 entgegengesetzten
Mündungsbereich
der Verdrängungskammer 23 – an die
erste Abschlusswand 7 und andernends, über den Lagerkörper 43a,
an den Überströmraum 47 angeschlossen
ist.
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Einige
oder sämtliche
der bei den Ausführungsbeispielen
außerhalb
des Vorrichtungsgehäuses 3 angeordneten
Komponenten der Dämpfungsmittel 18 können zum
Erhalt einer kompakten Anordnung auch in das Vorrichtungsgehäuse 3 integriert sein.
In diesem Zusammenhang wäre
es insbesondere möglich,
den Dämpfungskanal 25 längsseits
neben der Dämpfungsstrecke
D in die Wandung des Zylinderrohres 12 zu integrieren,
wie dies in 4 bei 25' strichpunktiert angedeutet ist.
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Es
ist des weiteren von Vorteil, wenn die Länge und/oder Position des Dämpfungskanals 25 in
der Richtung der Hubbewegung 6 des Arbeitskolbens 5, insbesondere
stufenlos, veränderbar
ist, um beispielsweise die Länge
und/oder den Beginn der Dämpfungsstrecke
D variabel vorgeben zu können. Ein
derartige Verstellmöglichkeiten
eröffnendes
Ausführungsbeispiel
zeigt die 8.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 8 ist vergleichbar den 6 und 7 ein
den Dämpfungskanal 25 definierender
Kanalkörper 38 vorgesehen,
der zweckmäßigerweise
auch die Aufnahmekammer 26 definiert und die gegebenenfalls
vorhandene bewegliche Wand 33 mit zugeordneter Federeinrichtung 35 aufnimmt.
Dieser Kanalkörper 38 ist mit
zur Längsachse
der Kolbenlaufkammer 4 paralleler Ausrichtung längsseits
neben dem Vorrichtungsgehäuse 3 angeordnet
und mit seinem dem Zwischenkanal 24 entgegengesetzten Endabschnitt
an einem Lagerkörper 54 befestigt.
Dieser Lagerkörper 54 ist
so am Außenumfang
des Vorrichtungsgehäuses 3 fixiert,
dass sich seine Position in Richtung der Hubbewegung 6 variabel
einstellen lässt.
Die Einstellmöglichkeit
ist bei 55 durch einen Doppelpfeil angedeutet. Für die verstellbare
Befestigung kann eine nicht näher
dargestellte Nutensteinverbindung herangezogen werden, die in eine
längs des
Außenumfanges
des Vorrichtungsgehäuses 3 verlaufende
Verankerungsnut 56 eingreift.
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Üblicherweise
besitzt ein Linearantrieb an der Außenfläche seines Vorrichtungsgehäuses 3 mehrere
längsverlaufende
Befestigungsnuten 57, über
die die Fluidvorrichtung 1 an einer Tragstruktur fixiert
werden kann und die auch den Anbau von Zusatzkomponenten ermöglichen,
wobei hier insbesondere auch an Positionssensoren 58 gedacht
ist, mit denen sich eine Positionserfassung des Arbeitskolbens 5 realisieren
lässt.
Eine der Befestigungsnuten 57 kann ohne weiteres als Verankerungsnut 56 für den Lagerkörper 54 herangezogen
werden (1).
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Der
dem Lagerkörper 54 entgegengesetzte Endabschnitt 62 des
Kanalkörpers 38 taucht
unter Abdichtung teleskopierbar in die ortsfest fixierte, den Zwischenkanal 24 definierende
Fluidleitung 53 ein. Beim Verstellen des Lagerkörpers 54 verändert sich somit
die Eintauchtiefe des Endabschnittes 62 und mithin auch
die außerhalb
der Fluidleitung 53 vorhandene wirksame Länge L des
Dämpfungskanals 25, die
sich während
des Kolbenhubes im Einflussbereich des von den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 erzeugten
Magnetfeldes befindet.
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Je
weiter der Kanalkörper 38 in
den Zwischenkanal 24 eingeschoben ist – die zugehörige Teleskopierlagerung 63 befindet
sich zweckmäßigerweise
seitlich außen
an der ersten Ab schlusswand 7 – desto kürzer ist die wirksame Länge L und
desto kürzer
fällt auch
die Dämpfungsstrecke
D aus, selbst wenn der Arbeitskolben 5 schon vorher auf
den zugeordneten Betätigungsstößel 32 aufläuft. Die
auf dem magnetorheologischen Prinzip basierende Dämfpungswirkung
setzt unabhängig
vom Zeitpunkt der Betätigung
des Verdrängerkolbens 28 erst
ein, wenn die MR-Flüssigkeit
in den Einfluss des Magnetfeldes gelangt.
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Folglich
könnte
Länge und/oder
Beginn der Dämpfungsstrecke
auch ohne die beschriebenen Teleskopiermaßnahmen verändert werden, wenn Verstellmöglichkeiten
gegeben sind, die eine Veränderung
der Position des Dämpfungskanals 25 in
Richtung der Hubbewegung 6 relativ zur Kolbenlaufkammer 4 ermöglichen.
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Durch
die vorgehend geschilderten Maßnahmen
können
unter anderem auch beim Ansprechen der MR-Flüssigkeit eventuell auftretende
Totzeiten kompensiert werden.
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Es
wurde schon erwähnt,
dass die magnetorheologischen Dämpfungsmaßnahmen
entweder nur für
je eine der Kolbenendlagen oder für beide Kolbenendlagen ausgeführt sein
können.
Die 9 und 10 zeigen Bauformen für eine beidseitige
Endlagendämpfung.
Die Funktionsprinzipien dieser Bauformen wurden oben bereits angedeutet.
Grundsätzlich
ist es hier so, dass die MR-Flüssigkeit
in dem geschlossenen Kanalsystem 22 ent lang des gesamten Vorrichtungsgehäuses 3 geführt wird
und dabei stets unter dem Einfluss des von den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 hervorgerufenen
Magnetfeldes steht. Die eigentliche Dämpfungswirkung entfaltet sich
jedoch nur dann, wenn das Magnetfeld auf die im jeweiligen Dämpfungskanal
strömende
MR-Flüssigkeit
einwirkt, weil hier der Strömungsquerschnitt wesentlich
geringer ist als außerhalb
des betreffenden Dämpfungskanals.
Die Rückstellung
des Verdrängungskolbens 28 für die jeweils
eine Endlage wird durch die Verdrängungsbewegung des jeweils anderen
Verdrängerkolbens
bewirkt, wenn dieser durch den aufprallenden Arbeitskolben 5 verschoben wird.
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Die
Magnetfelderzeugungsmittel 36 sind vorzugsweise von einer
Permanentmagneteinrichtung 64 gebildet, die im einfachsten
Fall einen mit dem Arbeitskolben 5 bewegungsgekoppelten
Permanentmagnet aufweist. Bei Bedarf können auch mehrere Permanentmagnete,
eventuell in Kombination mit ferromagnetischen Elementen, vorgesehen
sein. Die Bauformen der 1 bis 5 und 7 und 10 sind
mit einer Permanentmagneteinrichtung 64 ausgestattet, die
direkt in den Arbeitskolben 5 eingebettet ist. Bei den
Permanentmagneten handelt es sich zweckmäßigerweise um Stab- oder Ringmagnete.
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Die
Verwendung einer Permanentmagneteinrichtung 64 zur Erzeugung
des auf die MR-Flüssigkeit
einwirkenden Magnetfeldes hat den Vorteil, dass auf eine elektrische
Energieversorgung verzichtet werden kann. Außerdem besteht hier die Option, die
Permanentmagneteinrichtung gleichzeitig als Betätigungsmittel für eine berührungslose
Positionserfassung des Arbeitskolbens 5 heranzuziehen.
Es kann dann, wie in 1 exemplarisch gezeigt, außerhalb
der Kolbenlaufkammer 4 entlang des Hubweges des Arbeitskolbens 5 mindestens
ein gehäusefester
Positionssensor 58 angeordnet werden, der berührungslos
auf das Magnetfeld anspricht, wenn dieses aufgrund der Kolbenbewegung
in seine Nähe gelangt.
Gemäß 1 kann
beispielsweise jeder Kolbenendlage ein Positionssensor 58 zugeordnet werden,
um das Erreichen der Kolbenendlage zu erfassen.
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Alternativ
besteht auch die Möglichkeit,
die Magnetfelderzeugungsmittel in Gestalt einer elektrisch betriebenen
Spuleneinrichtung 65 auszuführen. Eine solche Variante
ist bei dem Ausführungsbeispiel
der 6 angedeutet. Sitzt die über mindestens eine Spule verfügende Spuleneinrichtung 65 am oder
im Arbeitskolben 5, kann die Einspeisung der notwendigen
elektrischen Energie über
elektrische Leiter 66 geschehen, die über das Abgriffsteil 2 nach außen geführt sind.
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Das
in 10 abgebildet Ausführungsbeispiel sieht in Verbindung
mit als Permanentmagneteinrichtung 64 ausgebildeten Magnetfelderzeugungsmitteln 36 zusätzlich eine
die Kolben– laufkammer 4 koaxial
umschließende
gehäusefeste
Induktions spuleneinrichtung 67 vor, die im Bereich der Dämpfungsstrecke
plaziert ist. Taucht die Permanentmagneteinrichtung 64 bei
Annäherung
des Arbeitskolbens 5 in seine Kolbenendlage in die Induktionsspuleneinrichtung 67 ein,
wird in dieser ein Strom induziert, der dazu benutzt wird, mindestens
eine über
elektrische Leitungen 69 angeschlossene weitere Spule 68 zu
speisen, die im Bereich eines Dämpfungskanals 25 plaziert
ist, so dass das von ihr erzeugte Magnetfeld ebenfalls auf die im
Dämpfungskanal 25 strömende MR-Flüssigkeit
einwirkt.
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Somit
steht hier die MR-Flüssigkeit
während der
Dämpfungsphase
nicht nur im Einflussbereich desjenigen Magnetfeldes, das von der
sich zusammen mit dem Arbeitskolben 5 bewegenden Permanentmagneteinrichtung 64 erzeugt
wird, sondern zusätzlich
unter dem Einfluss des aufgrund des geschilderten Induktionseffektes
von der weiteren Spule 68 erzeugten Magnetfeldes.
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Wenn
das durch die Induktionswirkung hervorgerufene Magnetfeld der weiteren
Spule 68 ausreicht, um den Fließwiderstand der MR-Flüssigkeit
in der gewünschten
Weise zu beeinflussen, kann die weitere Spule 68 zusammen
mit dem zugeordneten Dämpfungskanal 25 sogar
an einer Stelle plaziert werden, die sich stets außerhalb
des Einflussbereiches der mit dem Arbeitskolben 5 bewegungsgekoppelten
Permanentmagneteinrichtung 64 befindet.
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Allen
Ausführungsbeispielen
ist eine Selbstaktivierung der Dämpfungswirkung
durch die beschriebene Führung
der MR-Flüssigkeit
entgegen der Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens gemeinsam, und
eine automatisch freigegebene Rückstellungsmöglichkeit
für den
jeweiligen Verdrängerkolben
beim Rückhub
des Arbeitskolbens. Der Rückhub selbst
wird beispielsweise über
eine die MR-Flüssigkeit
zurückdrückende Federeinrichtung
hervorgerufen oder durch die Betätigung
des jeweils anderen Verdrängerkolbens
bei zweiseitiger Endlagendämpfung.
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Allen
geschilderten Ausführungsbeispielen ist
das Prinzip gemeinsam, dass beim Überfahren einer bestimmten
Position durch den Arbeitskolben 5 vor seiner Kolbenendlage
mit dem Arbeitskolben 5 bewegungsgekoppelte Magnetfelderzeugungsmittel 36 durch
den magnetorheologischen Effekt den Druckverlust der durch den verengten
Dämpfungskanal 25 strömenden MR-Flüssigkeit
erhöhen,
wobei die Strömung
der MR-Flüssigkeit
durch vom Arbeitskolben 5 verursachte Verdrängung bewirkt
wird. Die Stärke
der Dämpfung
kann über
den Abstand des verengten Dämpfungskanals
zu den Magnetfelderzeugungsmitteln 36 eingestellt und der
jeweiligen Applikation angepasst werden. Über den kleinsten Strömungsquerschnitt
sowie die Feldstärke
des erzeugten Magnetfeldes ist eine feste Voreinstellung der Dämpfungsintensität möglich. Der
Dämpfungsweg hängt insbesondere
vom Hub des gegebenenfalls vorhandenen Verdrängerkolbens, von den gegebenen
Strömungsquerschnitten
und von der Länge
des im Magnetfeld befindlichen Dämpfungskanals
ab.
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Bei
den mit einem Verdrängerkolben
ausgestatteten Dämpfungsmitteln 18 ist
es zweckmäßig, wenn
das für
die Erzeugung der Dämpfungswirkung verantwortliche
Magnetfeld maximal während
der Beaufschlagung des Verdrängerkolbens 28 auf
den Dämpfungskanal 25 einwirkt.
Damit ist außerhalb
der Dämpfungsphase
eine wiederstandsarme Strömung der
MR-Flüssigkeit
durch den Dämpfungskanal 25 hindurch
gewährleistet,
was die Rückstellung
des Verdrängerkolbens 28 in
den Ausgangszustand vereinfacht.
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Die
Vorteile des beschriebenen magnetorheologischen Dämpfungsprinzips
liegen unter anderem in dem hohen Energieaufnahmevermögen, der
einfach realisierbaren mechanischen Ein stellmöglichkeit und einem relativ
gutmütigen
Einstellverhalten auch bei kleinen abzubremsenden Massen. Darüber hinaus
kann auch bei kleinen Lasten ein Rückschwingen vermieden werden,
da in der zur Erzeugung der Bewegung des Arbeitskolbens 5 mit Überdruck
beaufschlagten Arbeitskammer stets ein höherer Druck herrschen darf
als in der abströmseitigen
Arbeitskammer. Wegen der relativ hohe Wärmeleitfähigkeit der MR-Flüssigkeit
ergibt sich überdies
eine gute Wärmeabfuhr.