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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Aus der
DE 36 33 514 C2 ist ein Differentialgetriebe mit einem in einem Innenbereich eines Differentialkorbs angeordneten Kegelradtrieb bekannt, der zur Übertragung von Drehmoment von dem Differentialkorb auf mindestens eine Abtriebswelle vorgesehen ist, und der die Funktion eines Ausgleichsgetriebes hat, welches eine Relativdrehung der mindestens einen Abtriebswelle in Bezug auf den Differentialkorb ermöglicht. Ferner ist in dem Differentialkorb ein drehbar gelagertes Ausgleichsrad angeordnet, das mit einem Abtriebskegelrad kämmt, welches über ein Gelenk mit der Abtriebswelle drehfest gekoppelt ist. Zumindest folgende Merkmale der Erfindung sind aus der
DE 36 33 514 C2 nicht bekannt, d.h. die
DE 36 33 514 C2
- • zeigt keine Antriebswelle,
- • zeigt lediglich eine einzige Abtriebswelle
- • zeigt kein mit einer Antriebswelle verbundenes Ritzel, welches mit einem Tellerrad kämmt,
- • zeigt nicht, dass es sich bei dem gezeigten Gelenk um ein Gleichlaufgelenk handelt und
- • zeigt nicht, dass im Innenraum eines Differentialgetriebegehäuses ein Ritzel, ein Tellerrad, ein Differentialkorb und die Enden zweier Abtriebswellen angeordnet sind und dass zumindest ein Teilvolumen des Innenraums des Differentialgetriebegehäuses zumindest teileweise mit Getriebeöl befüllt ist.
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Differentialgetriebe kommen seit jeher bei Kraftfahrzeugen zum Einsatz, um Drehmoment von einer Gelenkwelle auf zwei Abtriebswellen zu verteilen. Je nach Anordnung des Differentials im Fahrzeug spricht man von einem Vorderachsdifferential oder einem Hinterachsdifferential. Bei den meisten herkömmlichen Differentialen sind abtriebsseitig im Bereich der Gehäuseaußenseite des Differentials jeweils ein Gleichlaufgelenk angeordnet. Die Gleichlaufgelenke ermöglichen beim Ein- und Ausfedern der angetriebenen Räder des Fahrzeugs eine Verschwenkbewegung der Abtriebswellen relativ zum Differential. Je weiter „außen“ die Gleichlaufgelenke angeordnet sind, desto größer sind bei einem vorgegebenen Federweg die Beugewinkel der Abtriebswellen beim Ein- und Ausfedern. Aus verschiedenen, hier nicht näher zu erläuternden Gründen ist man bestrebt, Differentialgetriebe so zu konstruieren, dass die im Betrieb auftretenden Beugewinkel der Abtriebswellen möglichst klein sind.
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Herkömmliche Differentialgetriebe, bei denen die Gleichlaufgelenke „außerhalb“ des Differentialgetriebes angeordnet sind, sind aus der
US 1 185 174 A oder der
US 4 787 468 A bekannt. Es liegt auf der Hand, dass sich die Beugewinkel an den Abtriebswellen verringern lassen, indem man die Gleichlaufgelenke in das Differentialgetriebe integriert, d.h. indem man sie möglichst nahe der Mitte des Differentialgetriebes anordnet.
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Differentialgetriebe mit „integrierten Gleichlaufgelenken“ sind aus der
DE 35 36 289 A1 und der
DE 35 46 522 A1 bekannt. Das Differentialgetriebe der
DE 35 36 289 A1 weist einen über ein Tellerrad antreibbaren Differentialkorb auf. Im Inneren des Differentialkorbs ist ein Kegelradtrieb angeordnet, der als Ausgleichsgetriebe fungiert und eine Relativdrehung der Abtriebswellen des Differentialgetriebes ermöglicht. Der Kegelradtrieb weist zwei Ausgleichsräder auf, die über Lagerstifte im Inneren des Differentialkorbs gelagert sind. Die Ausgleichsräder kämmen jeweils mit einem der linken bzw. rechten Abtriebswelle zugeordneten Abtriebskegelrad. Die Abtriebswellen sind jeweils über ein Gleichlaufgelenk mit den Abtriebskegelrädern drehgekoppelt. Die Gleichlaufgelenke sind innerhalb des Differentialgetriebegehäuses angeordnet und laufen zusammen mit den übrigen Getriebekomponenten des Differentialgetriebes, d. h. zusammen mit dem Antriebsritzel, dem Tellerrad, dem Kegelradtrieb etc. im Ölsumpf des Differentialgetriebes. Um den Austritt von Öl aus dem Differentialgetriebe zu verhindern, sind die Abtriebswellen gegenüber dem Differentialgetriebegehäuse durch Dichtungen abgedichtet. Die Dichtungen sind im Bereich der Außenseite des Differentialgetriebegehäuses angeordnet. Bei einer Beschädigung der Dichtungen, z. B. durch Marderbiss, besteht die Gefahr, dass das Getriebeöl austritt und das Getriebe im Extremfall sogar trocken läuft und zerstört wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Differentialgetriebe zu schaffen, bei dem die Gleichlaufgelenke in das Differentialgetriebe integriert sind und das darüber hinaus eine kompakte Bauweise aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die vorliegende Erfindung geht von einem Differentialgetriebe, insbesondere für Fahrzeuge aus, das eine Antriebswelle und zwei Abtriebswellen aufweist.
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Bei dem Differentialgetriebe kann es sich beispielsweise um ein Hinterachsgetriebe oder um ein Vorderachsgetriebe handeln. Die Antriebswelle des Differentialgetriebes kann beispielsweise von einer Gelenkwelle angetrieben werden. Die Abtriebswellen des Differentialgetriebes sind drehmomentübertragend mit Antriebsrädern, z. B. mit den beiden Hinterrädern oder den beiden Vorderrädern eines Fahrzeugs verbunden. Die Antriebswelle des Differentialgetriebes wiederum ist mit einem Ritzel verbunden. Das Ritzel kann integraler Bestandteil der Antriebswelle sein. Alternativ dazu kann es sich um eine separate Komponente handeln, z. B. um ein Ritzel, das über eine Passfeder, ein Kerbzahnprofil o. ä. mit der Antriebswelle drehgekoppelt ist.
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Das Ritzel kämmt mit einem Tellerrad des Differentialgetriebes. Das Tellerrad ist drehfest mit einem „Differentialkorb“ des Differentialgetriebes verbunden. Über das Ritzel und das Tellerrad kann der Differentialkorb in Drehbewegung versetzt werden. In einem „Innenbereich“ des Differentialkorbs ist ein Kegelradantrieb angeordnet. Der Kegelradantrieb befindet sich zwischen zwei einander zugewandten Enden der Abtriebswellen. Der Kegelradtrieb ist zur Übertragung von Drehmoment von dem Differentialkorb auf die beiden Abtriebswellen vorgesehen. Außerdem hat der Kegelradtrieb die Funktion eines Ausgleichsgetriebes. Er ermöglicht also z. B. bei einer Kurvenfahrt eine Relativdrehung der beiden Antriebswellen. Der Kegelradtrieb weist zwei in dem Differentialkorb drehbar gelagerte „Ausgleichskegelräder“ auf. Mit den beiden Ausgleichskegelrädern kämmen zwei Abtriebskegelräder. Das eine Abtriebskegelrad ist der „linken Abtriebswelle“ zugeordnet und das andere Abtriebskegelrad ist der „rechten Abtriebswelle“ zugeordnet. Die Abtriebskegelräder sind nicht unmittelbar mit den Abtriebswellen drehgekoppelt, sondern jeweils über ein Gleichlaufgelenk. Die Gleichlaufgelenke ermöglichen einerseits eine Drehmomentübetragung von den Abtriebskegelrädern auf die Abtriebswellen. Darüber hinaus ermöglichen sie ein Verschwenken der Abtriebswellen in Bezug auf das Differentialgetriebe, wodurch sichergestellt wird, dass die angetriebenen Räder des Fahrzeugs zusammen mit den Abtriebswellen ein- bzw. ausfedern können.
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Das Differentialgetriebe weist ferner ein Differentialgetriebegehäuse auf. Im Innenraum des Differentialgetriebegehäuses sind das Ritzel, das damit kämmende Tellerrad, der Differentialkorb, die Enden der beiden Abtriebswellen, der Kegelradantrieb und die beiden Gleichlaufgelenke untergebracht. Um einen einwandfreien Lauf des Differentialgetriebes sicherzustellen, ist ein Teilvolumen des Innenraums des Differentialgetriebegehäuses teilweise mit einem Getriebeöl befüllt. Dadurch ist sichergestellt, dass das Ritzel, das Tellerrad, der Differentialkorb und der Kegelradantrieb mit Getriebeöl versorgt und somit hinreichend geschmiert werden.
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Gemäß der Erfindung laufen die beiden Abtriebswellen und die damit drehgekoppelten Gleichlaufgelenke nicht im Ölsumpf des Differentialgetriebes, sondern sind gegenüber dem „Ölhaushalt“ des Differentialgetriebes abgedichtet innerhalb des Differentialgetriebegehäuses und vorzugsweise „innerhalb des Differentialkorbs“ angeordnet. Die Gleichlaufgelenke werden also nicht vom Getriebeöl geschmiert. Vielmehr weisen sie jeweils eine „separate Schmierung“ auf. Sie können beispielsweise fettgeschmiert sein. „Nach außen hin“ können die Gleichlaufgelenke jeweils durch eine Faltenbalgdichtung abgedichtet sein. Die Faltenbalgdichtung kann z.B. zwischen der zugeordneten Abtriebswelle und dem Gleichlaufgelenk oder zwischen der Abtriebswelle und dem Differentialgetriebegehäuse angeordnet sein.
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Ein erster wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber den meisten aus dem Stand der Technik bekannten Differentialgetrieben besteht darin, dass die Gleichlaufgelenke „nahe“ der Mitte des Differentialgetriebes angeordnet sind. Dadurch ergibt sich einerseits eine sehr kompakte Bauweise. Noch wichtiger erscheint jedoch die Tatsache, dass sich dadurch die Beugewinkel der Abtriebswellen gegenüber dem Differentialgetriebe verringern lassen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist darin zu sehen, dass selbst bei einer Beschädigung der Faltenbalgdichtungen, z. B. durch Marderbisse, die Abdichtung der „inneren“ Differentialgetriebekomponenten weiterhin sichergestellt ist. Insbesondere besteht keine Gefahr, dass bei einer Beschädigung der nach „außen hin“ wirkenden Dichtungen der Gleichlaufgelenke Getriebeöl aus dem Differentialgetriebe ausläuft.
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Die Gleichlaufgelenke können durch die Abtriebskegelräder gegenüber dem mit Getriebeöl befüllten Teilvolumen des Differentialgetriebegehäuses abgedichtet sein. Bei den Abtriebskegelrädern kann es sich beispielsweise um topfförmige Komponenten handeln, an deren Stirnseite bzw. an deren „Topfboden“ die Abtriebskegelradverzahnung vorgesehen ist. Alternativ dazu kann es sich bei den Abtriebskegelrädern auch um im wesentlichen scheibenartige Kegelräder handeln.
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Gemäß der Erfindung sind die Gleichlaufgelenke jeweils in einem buchsenartigen Bauteil angeordnet. Die buchsenartigen Bauteile sind relativ zu dem Differentialkorb drehbar angeordnet. An einer Stirnseite eines jeden der buchsenartigen Bauteile ist eines der Antriebskegelräder angeordnet. Die Antriebskegelräder sind fluiddicht mit den zugeordneten buchsenartigen Bauteilen verbunden. Beispielsweise kann jedes der Antriebskegelräder mit der Stirnseite des ihm zugeordneten buchsenartigen Bauteils verschweißt sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest eines der buchsenartigen Bauteile unmittelbar in dem Differentialkorb drehbar gelagert. Es können auch beide buchsenartigen Bauteile drehbar in dem Differentialkorb gelagert sein.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest eines der buchsenartigen Bauteile in einem „Schraubflansch“ gelagert ist, der in den Differentialträger eingeschraubt ist. Der Innenbereich des Differentialkorbs kann dabei so dimensioniert sein, dass bei der Montage des Differentialgetriebes der Kegeltrieb und die buchsenartigen Bauteile sowie die Gleichlaufgelenke von der Seite des Schraubflanschs her in den Differentialkorb eingesetzt werden können. Über den Schraubflansch kann dann die nötige Vorspannung des Kegeltriebs eingestellt werden.
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Die beiden Ausgleichsräder des Kegeltriebs können über eine gemeinsame Lagerachse, d. h. über eine einzige Lagerachse in dem Differentialkorb gelagert sein. Alternativ dazu kann jedes der Ausgleichskegelräder auch jeweils über eine separate Lagerachse in dem Differentialkorb gelagert sein. Unabhängig von der Art der Lagerung der Ausgleichskegelräder kann auf einander gegenüberliegenden Seiten des Differentialkorbs jeweils eine Ausnehmung im Differentialkorb vorgesehen sein. In die Ausnehmungen ist dann jeweils ein Gleitstein eingesetzt. Die Ausnehmungen sind in „Querrichtung“ des Differentialgetriebes etwas größer dimensioniert als die Gleitsteine. Die Gleitsteine haben somit in bezug auf die Ausnehmungen des Differentialkorbs ein gewisses Verschiebespiel. Die Gleitsteine können also geringfügig in Querrichtung des Differentialgetriebes bzw. in einer Richtung, die im wesentlichen parallel zu den Abtriebswellen des Differentialgetriebes ist, verschoben werden. Dies hat den Vorteil, dass der Kegeltrieb auch dann optimal vorspannbar ist, wenn die Kegeltriebkomponenten und die Gleitlager von einer Seite, z. B. von der Seite des Schraubflanschs her in den Differentialkorb eingesetzt werden. Die Gleitsteine verhindern nämlich, dass zwischen dem Differentialkorb und den Ausgleichskegelrädern Zwangskräfte entstehen.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die soeben beschriebene Idee, wonach in dem Differentialkorb Gleitsteine verschieblich gelagert sind, in bzw. an denen wiederum die Ausgleichskegelräder gelagert sind, nicht auf Differentialgetriebe mit in das Getriebegehäuse integrierten Gleichlaufgelenken beschränkt ist. Eine Lagerung der Ausgleichskegelräder an Gleitsteinen, die in zugeordneten Ausnehmungen des Differentialkorbs gelagert sind, ist vielmehr auch bei Differentialen denkbar, die keine in das Differentialgetriebegehäuse integrierte Gleichlaufgelenke aufweisen.
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Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, wobei das Differentialgetriebe von beiden Seiten her montiert bzw. demontiert wird;
- 2 eine Variante der Erfindung, bei der das buchsenartige Bauteil in den Differentialträger eingeschraubt ist;
- 3 ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Differentialgetriebe von einer Seite her montierbar ist und verschiebbare Gleitsteine vorgesehen sind;
- 4 eine Draufsicht auf einen derartigen Gleitstein.
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1 zeigt ein Differentialgetriebe 1 mit einer Ritzelwelle 2, die den „Eingang“ des Differentialgetriebes 1 bildet, und einer linken Abtriebswelle 3 sowie einer rechten Abtriebswelle 4. Die Ritzelwelle 2 ist über zwei Tandemschrägkugellager 5, 6 in einem Gehäuse 7 des Differentialgetriebes 1 gelagert. Die beiden Tandemschrägkugellager 5, 6 sind in O-Anordnung eingebaut. Am freien Ende der Ritzelwelle 2 ist ein Ritzel 8 vorgesehen, das mit einem Tellerrad 9 kämmt. Das Tellerrad 9 ist von außen her an einen Differentialkorb 10 angeschweißt. Der Differentialkorb 10 ist über ein Schrägkugellager 11 im Differentialgetriebegehäuse 7 und über ein Schrägkugellager 12 in einem Deckel 7' des Differentialgetriebegehäuses gelagert. Der Differentialkorb 10 weist auf einander gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Durchgangsbohrung auf, in die ein Lagerstift 13 eingesetzt ist. An dem Lagerstift 13 sind Ausgleichskegelräder 14, 15 gelagert. Die Ausgleichskegelräder 14, 15 kämmen mit Abtriebskegelrädern 16, 17. Die Ausgleichskegelräder 14, 15 und die Abtriebskegelräder 16, 17 bilden einen Kegeltrieb, der als „Ausgleichsgetriebe“ fungiert und eine Relativdrehung der Abtriebswellen 3, 4 ermöglicht.
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In den Differentialkorb 10 sind von der linken und von der rechten Seite her jeweils ein buchsenartiges bzw. hülsenartiges Bauteil 18, 19 eingesetzt. Das buchsenartige Bauteil 18 ist an seiner Stirnseite mit dem Abtriebskegelrad 16 fluiddicht verschweißt. Analog dazu ist das buchsenartige Bauteil 19 an seiner Stirnseite mit dem Abtriebskegelrad 17 fluiddicht verschweißt. Die buchsenartigen Bauteile 18, 19 und damit die Abtriebskegelräder 16, 17 sind in dem Differentialkorb 10 drehbar gelagert. In Axialrichtung, d. h. in Richtung der Abtriebswellen 3, 4 sind die buchsenartigen Bauteile 18, 19 durch Sicherungsringe 20, 21 und durch hier nicht näher dargestellte Distanzscheiben in Achsialrichtung gesichert und in bezug auf die Ausgleichskegelräder 14, 15 leicht vorgespannt. Bei Geradeausfahrt stehen die Abtriebskegelräder 16, 17 und die damit verbundenen buchsenartigen Bauteile 18, 19 in bezug auf den Differentialkorb 10 still. Bei einer Kurvenfahrt, d. h. wenn die Abtriebswellen 3, 4 mit unterschiedlichen Drehzahlen drehen, findet eine Relativdrehung der buchsenartigen Bauteile 18, 19 sowie eine Drehung der buchsenartigen Bauteile 18, 19 in bezug auf den Differentialkorb 10 statt.
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Im Inneren der buchsenartigen Bauteile 18, 19 ist jeweils ein Gleichlaufgelenk 22, 23 angeordnet. Über das Gleichlaufgelenk 22 ist die Abtriebswelle 3 mit dem buchsenartigen Bauteil 18 bzw. mit dem Abtriebskegelrad 16 drehgekoppelt. Über das Gleichlaufgelenk 23 ist die Abtriebswelle 4 mit dem buchsenartigen Bauteil 19 bzw. mit dem Abtriebskegelrad 17 drehgekoppelt. Das buchsenartige Bauteil 18 ist über eine Dichtung 24 gegenüber dem Differentialgetriebegehäusedeckel 7' abgedichtet. Das buchsenartige Bauteil 19 ist durch eine Dichtung 25 gegenüber dem Differentialgetriebegehäuse 7 abgedichtet.
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Das Teilvolumen 25a des Differentialgetriebegehäuses 7 ist teilweise mit einem Getriebeöl befüllt. Da die Abtriebskegelräder 16, 17 fluiddicht mit den buchsenartigen Bauteilen 18 bzw. 19 verschweißt sind und die buchsenartigen Bauteile durch die Dichtungen 24, 25 gegenüber dem Differentialgetriebegehäuse 7 bzw. 7' abgedichtet sind, sind die Gleichlaufgelenke 22, 23 gegenüber dem mit Getriebeöl befüllten Teilvolumen des Differentialgetriebegehäuses 7 abgedichtet. Die Gleichlaufgelenke 22, 23 laufen also nicht im Ölsumpf des Differentialgetriebes 1. Vielmehr sind die Gleichlaufgelenke 22, 23 fettgeschmiert. Vollständigkeitshalber sei noch auf Faltenbalgdichtungen 25, 26 hingewiesen, welche das Differentialgetriebegehäuse 7 gegenüber den Abtriebswellen 3, 4 abdichten und somit die Gleichlaufgelenke 22, 23 vor Staub und Schmutz schützen.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, sind die beiden Gleichlaufgelenke 22, 23 in das Differentialgetriebegehäuse 7 integriert und relativ nahe der Mitte 27 des Differentialgetriebes 1 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass sich beim Einfedern der Räder des Fahrzeugs (nicht dargestellt) vergleichsweise kleine Beugewinkel zwischen den Abtriebswellen 3 bzw. 4 und dem Differentialgetriebe 1 ergeben. Ferner sind die Gleichlaufgelenke 22, 23 sehr platzsparend bzw. kompakt angeordnet. Sollten die Faltenbalgdichtungen 25, 26 beschädigt werden, z. B. im Folge eines Marderbisses, ist die Funktionsfähigkeit des Differentialgetriebes 1 nicht gefährdet. Insbesondere ist selbst bei einer Beschädigung der Faltenbalgdichtungen 25, 26 sichergestellt, dass kein Getriebeöl aus dem Differentialgetriebegehäuse 7 auslaufen kann, da die Schmierung der „inneren Getriebekomponenten“ des Differentialgetriebes 1 von der Schmierung der Gleichlaufgelenke 22, 23 separiert ist.
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Wie bereits angedeutet, werden beim Ausführungsbeispiel der 1 die buchsenartigen Bauteile 18, 19 und die Gleichlaufgelenke 22, 23 von beiden Seiten her im Differentialkorb 10 montiert und durch die Sicherungsringe 20 bzw. 21 in Achsialrichtung fixiert und durch nicht näher dargestellte Distanzscheiben positioniert.
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In 2 ist das eine in 2 dargestellte buchsenartige Bauteil 18 nicht unmittelbar durch einen Sicherungsring im Differentialkorb 10 fixiert, sondern mittels eines schraubbaren Flanschteils 28. Das Flanschteil 28 weist einen Absatz 29 auf, der ein Herausrutschen des buchsenartigen Bauteils 18 aus dem Differentialkorb 10 verhindert. An der Außenseite des Flanschteils 28 ist ein Außengewinde 30 vorgesehen, das in ein hier nicht näher bezeichnetes Innengewinde des Differentialkorbs eingeschraubt ist. Bei dieser Anordnung ist somit das Flanschteil 28 über das Kugellager 12 im Differentialgetriebegehäuse 7 bzw. in einem Differentialgetriebegehäusedeckel 7' (vgl. 1) gelagert. Über das Gewinde des Flanschteils 28 kann die Vorspannung des Kegeltriebs in einfacher Weise eingestellt werden. Um im Betrieb eine Verstellung der Vorspannung zu verhindern, kann das Flanschteil 28 mit dem Differentialkorb 10 verklebt werden oder durch andere Gewindesicherungen gegen Verdrehen gesichert werden. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Gleichlaufgelenk 22 und der Innenseite des buchsenartigen Bauteils 18 eine Dichtung 31 angeordnet, welche das Gleichlaufgelenk 22 „nach außen hin“ abdichtet. Da das Abtriebskegelrad 16 fluiddicht mit dem buchsenartigen Bauteil 18 verschweißt ist, ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel sichergestellt, dass das Gleichlaufgelenk 22 vom Ölhaushalt des Differentialgetriebes separiert ist.
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3 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels der 1. Ähnlich wie bei 2 ist beim Ausführungsbeispiel der 3 das buchsenartige Bauteil 19 im Unterschied zu dem buchsenartigen Bauteil 18 nicht unmittelbar im Differentialkorb 10 gleitgelagert. Das buchsenartige Bauteil 19 ist vielmehr in einem Flanschteil 28 gleitgelagert, das über ein Gewinde 32 mit dem Differentialkorb 10 verschraubt ist. Das Flanschteil 28 ist über das Kugellager 11 in dem hier nicht näher dargestellten Differentialgetriebegehäuse 7 gelagert. Auf der anderen Seite ist der Differentialkorb 10 unmittelbar über das Kugellager 12 in Differentialgetriebegehäuse gelagert.
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Eine derartige Anordnung mit schraubbarem Flanschteil 28 hat den Vorteil, dass die innerhalb des Differentialkorbs 10 angeordneten Getriebekomponenten von einer Seite, d. h., in 3, von rechts, montiert werden können. Bei der Montage werden zunächst das buchsenartige Bauteil 18 mit der Abtriebswelle 3 und dem Gleichlaufgelenk 22 von rechts her in den Differentialkorb 10 eingeschoben. Anschließend werden die Ausgleichskegelräder 14, 15 montiert. Anschließend werden das buchsenartige Bauteil 19, das Gleichlaufgelenk 23 eingesetzt und durch Einschrauben des Flanschteils 28 fixiert. Über das Flanschteil 28 kann die Vorspannung des Kegelradtriebs eingestellt werden und zwar symmetrisch, d. h. reaktionskraftfrei.
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Hierzu weist das Differentialgetriebe 1 der 3 eine weitere Besonderheit auf. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 ist der Lagerstift 13 nicht unmittelbar in eine Bohrung des Differentialkorbs 10 eingesetzt, sondern über Gleitsteine 33, 34 gelagert. Die Gleitsteine 33, 34 sind in Ausnehmungen eingesetzt, die auf gegenüberliegenden Seiten des Differentialkorbs 10 vorgesehen sind. Wie aus 3 ersichtlich ist, weisen die Gleitsteine 33, 34 gegenüber den im Differentialkorb 10 vorgesehenen Ausnehmungen ein gewisses geringfügiges Verschiebespiel in Querrichtung, d. h. in einer Richtung, die im wesentlichen parallel zu den Abtriebswellen 3, 4 ist, auf. Wenn bei der Montage des Differentialgetriebes die Vorspannung des Kegelradtriebs über das Flanschteil 28 eingestellt wird, können sich also die Gleitsteine 33, 34 und die daran gelagerten Ausgleichskegelräder 14, 15 in Querrichtung verschieben, so dass die Vorspannung des Kegelradtriebs reaktionskraftfrei eingestellt werden kann.
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4 zeigt eine Draufsicht auf den Gleitstein 33. Aus 4 ist klar ersichtlich, dass der Gleitstein 33 in Querrichtung 35 ein gewisses Verschiebespiel hat.