DE102004016385B3 - Rollfalzvorrichtung zum Verbinden der Plattenränder zweier Blechplatten mittels eines Falzrandes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Rollfalzvorrichtung (1) zum Verbinden der Plattenränder zweier Blechplatten (4, 5) mittels eines Falzrandes (22) mit einem Falzbett (2) und einer entlang der Plattenränder in Falzrichtung (23) bewegbaren Falzrolle (12) an einem robotergeführten Rollfalzkopf (3). Erfindungsgemäß ist eine der Falzrolle (12) vorauslaufende Niederhalterolle (21) bezüglich der Falzrolle (12) relativ verlagerbar und auf den Falzrand (22) vorgespannt gehalten, mit einem ersten Verschiebefreiheitsgrad (24) senkrecht zur Falzrichtung (23) und senkrecht auf den Falzrand (22), mit einem zweiten Verschiebefreiheitsgrad (25) senkrecht zur Falzrichtung (23) und senkrecht seitlich zum Falzrand (22) und mit einem Schwenkfreiheitsgrad (26) mit einer Schwenkachse (16) achsparallel zum ersten Verschiebefreiheitsgrad (24).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Rollfalzvorrichtung zum Verbinden der Plattenränder zweier Blechplatten mittels eines Falzrandes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der gattungsbildenden
EP 1 097 759 A1 (2 und3 ) ist eine Rollfalzvorrichtung mit einem Falzbett bekannt, in welches die beiden Blechplatten so eingelegt werden, dass deren Plattenränder am Rand des Falzbetts zur Vorbereitung des Falzvorgangs übereinander liegen. Dabei weist die untere Blechplatte einen in einem vorausgehenden Abkantvorgang etwa um 90° abgekantet und vom Falzbett abstehenden Steg auf, welcher mittels des Rollfalzvorgangs auf den Plattenrand der oberen Blechplatte gelegt wird und diesen dann zur Herstellung einer Verbindung umfasst. Der Rollfalzvorgang wird mittels eines robotergeführten Rollfalzkopfes durchgeführt, an dem eine in Falzrichtung entlang der Plattenränder bewegbare Falzrolle gelagert ist. Ein Problem stellt die lagegenaue Fixierung der Plattenränder der Blechplatten zueinander während des Rollfalzvorgangs dar. - Weiter ist aus der
DE 34 04 057 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aneinanderbefestigen von Rohrstücken mit im Winkel zueinander stehenden Rohrwänden bekannt, welche mit ihren vorher provisorisch aneinander gefügten Stirnrändern über ihren gesamten Umfang hinweg zwischen zwei eine Formschlussverbindung herstellenden Verbindungsrollen hindurchgeführt werden. Um eine über den gesamten Rohrumfang geradlinige Formschlussverbindung zu erhalten, wird an den Rohrstücken vor ihrem Hindurchführen zwischen die Verbindungsrollen ein in etwa in der Verbindungsebene liegender bzw. an diese heranragender, vom Rohrumfang abstehender umlaufender Führungsvorsprung ausgebildet, mittels dem die Rohrstücke während ihrer Hindurchführung zwischen den Rollen so geführt werden, dass dabei die Fügeebene ihre Lage zu den Verbindungsrollen im Wesentlichen unverändert beibehält. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Rollfalzvorrichtung so weiterzubilden, dass die zwei zu verbindenden Blechplatten im Bereich ihrer Plattenränder mittels einer einfachen Einrichtung während des Rollfalzvorgangs in einem Falzbett sicher und lagegenau gehalten werden.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Gemäß Anspruch 1 ist eine der Falzrolle vorauslaufende Niederhalterrolle bezüglich der Falzrolle relativ verlagerbar und auf den Falzrand vorgespannt gehalten, mit einem ersten Verschiebefreiheitsgrad senkrecht zur Falzrichtung und senkrecht auf den Falzrand, mit einem zweiten Verschiebefreiheitsgrad senkrecht zur Falzrichtung und senkrecht seitlich zum Falzrand und mit einem Schwenkfreiheitsgrad mit einer Schwenkachse achsparallel zum ersten Verschiebefreiheitsgrad.
- Mit dem ersten Verschiebefreiheitsgrad und der Vorspannung senkrecht zur Falzrichtung senkrecht auf den Falzrand wird erreicht, dass die Niederhalterrolle auf die beiden übereinanderliegenden Blechplatten im Bereich der Plattenränder drückt und diese zusammenhält. Da die Niederhalterrolle jedoch nicht fest mit der Falzrolle gekoppelt ist, kann die vorauslaufende Niederhalterrolle Unebenheiten und Höhenunterschiede im Verlauf der Plattenränder gegenüber der nachfolgenden Falzrolle ausgleichen und zudem die beiden Blechplatten im Bereich der zu falzenden Plattenränder aufgrund der Vorspannung fest aufeinanderpressen und lagegenau halten. Aufgrund des zweiten Verschiebefreiheitsgrads senkrecht zur Falzrichtung und senkrecht seitlich zum Falzrand kann die Niederhalterrolle genau im Falzrandbereich geführt werden, ohne dass sie den Falzbereich verlässt, wobei auch hier Laufunterschiede zur Falzrolle, insbesondere bei Kurvenführungen des Falzrands ausgleichbar sind. Zu einem solchen Ausgleich dient weiter der Schwenkfreiheitsgrad mit einer Schwenkachse achsparallel zum ersten Verschiebefreiheitsgrad, wodurch die vorauseilende Niederhalterrolle, insbesondere bei einem kurvenförmig gebogenen Falzrand schon vor der robotergeführten Falzrolle dem Kurvenverlauf ohne weitere zusätzliche Steuermaßnahmen selbsttätig folgen kann.
- Insgesamt wird durch die angegebene Niederhalterrollenführung eine sichere und lagegenaue Relativfixierung der beiden Blechplattenränder vor und während des Rollfalzvorgangs erreicht. Vorrichtungen und Elemente zur Herstellung der beiden Verschiebefreiheitsgrade und des Schwenkfreiheitsgrads sind dem Fachmann in einfachen und kostengünstig herstellbaren Ausführungsformen bekannt.
- In einer besonders bevorzugten konkreten Ausführungsform nach Anspruch 2 besteht der Rollfalzkopf aus einem fest mit einem Roboterarm verbindbaren Falzrollen-Trägerteil mit drehbar gelagerter Falzrolle, einem Linearführungsteil, einem Schwenkteil und einem Niederhalterrollen-Trägerteil mit der drehbar in Falzrichtung vor der Falzrolle gelagerten Niederhalterrolle.
- Das Linearführungsteil ist zur Herstellung des ersten Verschiebefreiheitsgrades mit dem Falzrollen-Trägerteil mittels einer ersten Linearführungseinrichtung und wenigstens einem in Niederhalterichtung der Niederhalterrolle vorgespannten ersten Kraftspeicher verlagerbar verbunden. Dabei verläuft die erste Linearführungsrichtung in einer Parallelebene zu einer Ebene in der die Falzrollenachse liegt und senkrecht zur Falzrichtung.
- Das Schwenkteil ist zur Herstellung des Schwenkfreiheitsgrads schwenkbar mit dem Linearführungsteil verbunden, wobei die Schwenkachse im Bereich der Niederhalterrolle parallel zur Linearführungsrichtung für das Linearführungsteil verläuft.
- Zur Herstellung des zweiten Verschiebefreiheitsgrades ist das Niederhalterrollen-Trägerteil mit dem Schwenkteil mittels einer zweiten Linearführungsein richtung und wenigstens einem zweiten in Richtung auf den Falzrand vorgespannten Kraftspeicher verlagerbar verbunden, wobei die zweite Linearführungsrichtung etwa senkrecht zur ersten Linearführungsrichtung, d. h. seitlich senkrecht zum Falzrand verläuft.
- Mit dieser konkreten Ausführungsform und den darin angegebenen Relativlagen der Führungen wird mit einfachen Mitteln eine besonders sichere Halterung der beiden Blechplatten beim Rollfalzvorgang erreicht, wobei die Niederhalterrolle Unebenheiten, Kurvenverläufe, etc. besonders gut ausgleicht.
- Mit Anspruch 3 werden besonders geeignete und einfach zu realisierende Linearführungseinrichtungen angegeben, welche jeweils aus zwei zugeordneten in Führungen geführten Schubstangen und/oder Schwalbenschwanzprofilen bestehen können.
- Als Kraftspeicher für die Vorspannung können nach Anspruch 4 mechanische und/oder hydraulische und/oder pneumatische Federn, insbesondere Druckfedern verwendet werden. Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich gemäß Anspruch 5, wenn als Kraftspeicher Spiraldruckfedern verwendet sind, welche auf die Schubstangen aufgesteckt sind und die sich an den relativ zueinander verstellbaren Teilen jeweils endseitig abstützen.
- Ein zweckmäßiger Aufbau des Linearführungsteils ergibt sich nach Anspruch 6 als L-förmiges Bügelteil, wobei ein L-Schenkel am Falzrollen-Trägerteil verschiebbar gehalten ist und der andere L-Schenkel die Schwenkachse für das Schwenkteil trägt.
- Mit Anspruch 7 wird vorgeschlagen, dass das Falzbett einen seitlichen Anlage- und Führungsrand aufweist, der sich vorzugsweise über die gesamte Länge mit einer Kontur entsprechend der Falzrandkontur erstreckt. An diesem Anlage- und Führungsrand kann sich das daraufhin vorgespannte Niederhalter rollen-Trägerteil beim Falzvorgang über die gesamte Falzlänge geführt abstützen, so dass darüber die Niederhalterrolle in einem vorgegebenen Abstand bezüglich der Falzrandkante geführt wird.
- Damit die Niederhalterrolle den Falzrand in allen Falzpositionen übergreifen kann, wird mit Anspruch 8 vorgeschlagen die Niederhalterrolle als Scheibe am freien Ende einer Niederhalterrollenachse auszubilden dergestalt, dass der Falzrand zwischen der Niederhalterrolle und dem Niederhalterrollen-Trägerteil verläuft.
- Mit der erfindungsgemäßen Rollfalzvorrichtung kann der Falzvorgang in an sich bekannter vorteilhafter Weise in mehreren Schritten durchgeführt werden, wobei die Falzrollen bezüglich des Falzrands mit unterschiedlich angestellten Drehachsen geführt werden und/oder kegelige Falzrollen mit unterschiedlichen Kegelwinkeln eingesetzt sind. Dabei sind zweckmäßig zwei Vorfalzschritte durchzuführen, mit Restöffnungswinkeln von 60° bzw. 30° und dann den Endfalzvorgang durchzuführen.
- Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Rollfalzvorrichtung bei einem gerade verlaufenden Rollfalzvorgang, -
2 eine schematische Perspektivdarstellung der Rollfalzvorrichtung von1 bei einem kurvigen Rollfalzvorgang, und -
3 eine schematische Seitenansicht eines vergrößerten Teilbereichs der Rollfalzvorrichtung. - In
1 ist schematisch eine Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Rollfalzvorrichtung1 gezeigt, die ein Falzbett2 und einen robotergeführten Rollfalzkopf3 aufweist. - Im Falzbett
2 sind zwei Blechplatten4 und5 so eingelegt, dass deren Plattenränder am Rand des Falzbetts2 zur Vorbereitung des Falzvorgangs übereinanderliegen. Dabei weist die untere Blechplatte4 einen in einem vorausgehenden Abkantvorgang etwa um 90° abgekanteten und vom Falzbett2 abstehenden Steg6 auf. Dieser Steg6 wird mittels des Rollfalzvorgangs auf den Plattenrand der oberen Blechplatte5 gelegt und umfasst diesen dann zur Herstellung der Verbindung der Plattenränder der beiden Blechplatten4 und5 . Die Umlegung des Steges6 kann dabei in mehreren Rollfalzschritten durchgeführt werden, so dass beispielsweise in einem ersten Falzschritt eine Vorfalzung auf 60° Restöffnungswinkel, in einem zweiten Falzschritt eine Vorfalzung auf 30° Restöffnungswinkel und in einem dritten Falzschritt die Endfalzung durchgeführt wird. In3 , in der eine schematische Seitenansicht eines vergrößerten Teilbereichs des Rollfalzkopfes3 dargestellt ist, ist das Falzbett2 mit den darauf angeordneten Blechplatten4 und5 in einer Schnittdarstellung gezeigt, wobei die Blechplatten4 und5 mit durchgezogenen Linien in der Ausgangsstellung vor dem ersten Falzschritt dargestellt sind. Mit einer strichlierten Linie ist schematisch in3 eine Vorfalzung auf 60° Restöffnungswinkel eingezeichnet. - Der in
1 dargestellte Rollfalzkopf3 umfasst ein Falzrollen-Trägerteil7 , ein Linearführungsteil8 , ein Schwenkteil9 und ein Niederhalterrollen-Trägerteil10 . Am Falzrollen-Trägerteil7 , an dem eine um eine Falzrollenachse11 drehbare Falzrolle12 angeordnet ist, kann ein hier nicht mit dargestellter Roboterarm befestigt werden, so dass mittels dem Roboterarm das Falzrollen- Trägerteil7 und somit der gesamte Rollfalzkopf3 entlang den Plattenrändern der Blechplatten4 und5 in Falzrichtung23 bewegt werden kann. - Das Linearführungsteil
8 ist gegenüber dem Falzrollen-Trägerteil7 relativ verlagerbar und mit diesem verbunden. Dabei ist das Linearführungsteil8 als L-förmiges Bügelteil ausgebildet, wobei ein erster L-Schenkel13 mit einer ersten Linearführungseinrichtung14 mit dem Falzrollen-Trägerteil7 verschiebbar verbunden ist. Am zweiten L-Schenkel15 des Linearführungsteils8 ist eine Schwenkachse16 angeordnet, an der das Schwenkteil9 schwenkbar angeordnet ist. - Das Niederhalterrollen-Trägerteil
10 ist relativ gegenüber dem Schwenkteil9 verlagerbar, wobei die beiden Bauteile mittels einer zweiten Linearführungseinrichtung17 verschiebbar miteinander verbunden sind. Beide Linearführungseinrichtungen14 und17 weisen entsprechend in Führungen geführte Schubstangen18 und18' auf, wobei zudem Spiraldruckfedern19 und19' als Kraftspeicher vorgesehen sind, die auf die Schubstangen18 und18' aufgesteckt sind und die sich an den relativ zueinander verstellbaren Bauteilen, nämlich einerseits das Falzrollen-Trägerteil7 und das Linearführungsteil8 und andererseits das Schwenkteil9 und das Niederhalterrollen-Trägerteil10 , jeweils endseitig abstützen. Am Niederhalterrollen-Trägerteil10 ist eine um eine Niederhalterrollenachse20 drehbare Niederhalterrolle21 angeordnet. Insgesamt ist der Rollfalzkopf3 so aufgebaut, dass die Niederhalterrolle21 in Falzrichtung23 gesehen vor der Falzrolle12 läuft. - Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Rollfalzkopfes
3 ist die der Falzrolle12 vorauslaufende Niederhalterrolle21 bezüglich der Falzrolle12 relativ verlagerbar und auf den Falzrand22 vorgespannt gehalten. Die relative Verlagerbarkeit der Niederhalterrolle21 gegenüber der Falzrolle12 weist einen ersten Verschiebefreiheitsgrad senkrecht zur Falzrichtung23 und senkrecht auf den Falzrand22 , einen zweiten Verschiebefreiheitsgrad senkrecht zur Falzrichtung23 und senkrecht seitlich zum Falzrand22 und einen Schwenkfreiheitsgrad auf, wobei die Schwenkachse16 des Schwenkfreiheitsgrades achsparallel zum ersten Verschiebefreiheitsgrad verläuft. Die beiden Verschiebefreiheitsgrade24 und25 sowie der Schwenkfreiheitsgrad26 sind jeweils schematisch mit entsprechenden Pfeilen in1 eingezeichnet. - Mittels der ersten Linearführungseinrichtung
14 und den entsprechend dort angeordneten Spiraldruckfedern19 an den Schubstangen18 wird das Linearführungsteil8 in Richtung des ersten Verschiebefreiheitsgrades24 in Niederhalterrichtung der Niederhalterrolle21 vorgespannt. Die erste Linearführungsrichtung der ersten Linearführungseinrichtung14 verläuft in einer Parallelebene zu einer Ebene in der die Falzrollenachse11 liegt und die senkrecht zur Falzrichtung23 verläuft. Dadurch wird die Niederhalterrolle21 , die mittels dem Niederhalterrollen-Trägerteil10 und dem Schwenkteil9 mit dem Linearführungsteil8 verbunden ist, in Niederhalterrichtung der Niederhalterrolle21 für eine Niederhaltung der Blechplatte5 auf die Blechplatte4 niedergedrückt. Durch die Vorspannung mittels den Spiraldruckfedern19 können etwaige Unebenheiten an den Plattenrändern der Blechplatten4 und5 durch die Niederhalterrolle21 ausgeglichen werden. - Mittels der zweiten Linearführungseinrichtung
17 und den entsprechend dort angeordneten Schubstangen18' und der Spiraldruckfeder19' wird das Niederhalterrollen-Trägerteil10 in Richtung auf den Falzrand22 gegenüber dem Schwenkteil9 zur Ausbildung des zweiten Verschiebefreiheitsgrades25 vorgespannt. Die zweite Linearführungsrichtung der zweiten Linearführungseinrichtung17 verläuft dabei in etwa senkrecht zur ersten Linearführungsrichtung der ersten Linearführungseinrichtung14 . Das Falzbett2 weist einen seitlichen Anlage-Führungsrand27 auf, an dem sich das Niederhalterrollen-Trägerteil10 beim Falzvorgang mit dem zweiten Verschiebefreiheitsgrad25 vorgespannt abstützt. - Zur Ausbildung des Schwenkfreiheitsgrades
26 ist das Schwenkteil9 schwenkbar mit dem Linearführungsteil8 verbunden. Dabei verläuft die Schwenkachse 16 im Bereich der Niederhalterrolle21 parallel zur Linearführungsrichtung der ersten Linearführungseinrichtung14 und somit des Linearführungsteils8 . - Damit wird mit dem ersten Verschiebefreiheitsgrad
24 und der entsprechenden Vorspannung der ersten Linearführungseinrichtung14 , die senkrecht zur Falzrichtung23 und senkrecht auf den Falzrand22 ausgerichtet ist, erreicht, dass die Niederhalterrolle21 auf die beiden übereinanderliegenden Blechplatten4 und5 im Bereich der Plattenränder drückt und diese zusammenhält. Da die Niederhalterrolle21 in Richtung des ersten Verschiebefreiheitsgrades24 mittels der ersten Linearführungseinrichtung14 von der Falzrolle12 entkoppelt ist, kann die vorauslaufende Niederhalterrolle21 etwaige Unebenheiten und Höhenunterschiede im Verlauf der Plattenränder der Blechplatten4 und5 gegenüber der nachfolgenden Falzrolle12 ausgleichen, wobei aber aufgrund der Vorspannung durch die erste Linearführungseinrichtung14 die beiden Blechplatten4 und 5 im Bereich der zu falzenden Plattenränder durch die Niederhalterrolle21 fest aufeinander gepresst werden. Durch den zweiten Verschiebefreiheitsgrad25 und der entsprechenden Vorspannung der zweiten Linearführungseinrichtung17 , der senkrecht zur Falzrichtung23 und senkrecht seitlich zum Falzrand22 ausgerichtet ist, kann die Niederhalterrolle21 genau im Falzrandbereich geführt werden, ohne dass sie den Falzbereich verlässt, wobei auch hier Laufunterschiede zur Falzrolle12 ausgeglichen werden können. - Bei einer Kurvenführung des Falzverlaufs kann durch den Schwenkfreiheitsgrad
26 ein entsprechender Ausgleich durchgeführt werden, da die vorauseilende Niederhalterrolle21 schon vor der robotergeführten Falzrolle12 dem Kurvenverlauf ohne weitere zusätzliche Steuermaßnahmen selbsttätig folgen kann. Eine derartige Kurvenführung des Falzverlaufs ist schematisch in einer Perspektivdarstellung in2 gezeigt, wobei hier das Schwenkteil9 mit dem Niederhalterrollen-Trägerteil10 und der Niederhalterrolle21 um die Schwenkachse16 vom Linearführungsteil8 weggeschwenkt dargestellt ist. - In
3 ist schematisch eine Seitenansicht eines vergrößerten Teilbereichs der Rollfalzvorrichtung1 dargestellt. Dabei sind vom Rollfalzkopf3 teilweise das Falzrollen-Trägerteil7 mit der Falzrolle12 sowie teilweise das Niederhalterrollen-Trägerteil10 mit der Niederhalterrolle21 dargestellt. Das Niederhalterrollen-Trägerteil10 wird durch die Spiraldruckfeder19 der zweiten Linearführungseinrichtung17 gegen den Anlage- und Führungsrand27 des Falzbettes2 gedrückt. Die Niederhalterrolle21 ist dabei als Scheibe am freien Ende der Niederhalterrollenachse20 ausgebildet, so dass der Falzrand22 zwischen der Niederhalterrolle21 und dem Niederhalterrollen-Trägerteil10 verläuft. Die dargestellte Falzrolle12 ist als kegelige Falzrolle12 ausgebildet, die den hier beispielhaft dargestellten ersten Falzschritt zur Vorfalzung auf 60° Restöffnungswinkel falzt. Für einen zweiten Falzschritt für eine Vorfalzung auf 30° Restöffnungswinkel bzw. für einen dritten Falzschritt zur Endfalzung kann die kegelige Falzrolle12 gegen entsprechend andere Falzrollen einfach ausgetauscht werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit mehrere Rollfalzköpfe3 mit entsprechend unterschiedlichen Falzrollen in zeitlich hintereinander folgenden Falzschritten in Falzrichtung23 , die in der3 dargestellten Seitenansicht senkrecht zur Zeichenebene verläuft, an den Blechplatten4 und5 zur Herstellung der Verbindung der Plattenränder vorbeizuführen.
Claims (8)
- Rollfalzvorrichtung zum Verbinden der Plattenränder zweier Blechplatten mittels eines Falzrandes mit einem Falzbett und einer entlang der Plattenränder in Falzrichtung bewegbaren Falzrolle an einem robotergeführten Rollfalzkopf, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Falzrolle (
12 ) vorauslaufende Niederhalterrolle (21 ) bezüglich der Falzrolle (12 ) relativ verlagerbar und auf den Falzrand (22 ) vorgespannt gehalten ist, mit einem ersten Verschiebefreiheitsgrad (24 ) senkrecht zur Falzrichtung (23 ) und senkrecht auf den Falzrand (23 ), mit einem zweiten Verschiebefreiheitsgrad (25 ) senkrecht zur Falzrichtung (23 ) und senkrecht seitlich zum Falzrand (22 ) und mit einem Schwenkfreiheitsgrad (26 ) mit einer Schwenkachse (16 ) achsparallel zum ersten Verschiebefreiheitsgrad (24 ). - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollfalzkopf (
3 ) aus einem fest mit einem Roboterarm verbindbaren Falzrollen-Trägerteil (7 ) mit drehbar gelagerter Falzrolle (12 ), einem Linearführungsteil (8 ), einem Schwenkteil (9 ) und einem Niederhalterrollen-Trägerteil (10 ) mit der drehbar in Falzrichtung (23 ) vor der Falzrolle (12 ) gelagerten Niederhalterrolle (21 ) besteht, dass das Linearführungsteil (8 ) zur Herstellung des ersten Verschiebefreiheitsgrades (24 ) mit dem Falzrollen-Trägerteil (7 ) mittels einer ersten Linearführungseinrichtung (14 ) und wenigstens einem in Niederhalterichtung der Niederhalterrolle (21 ) vorgespannten ersten Kraftspeicher (19 ) verlagerbar verbunden ist, wobei die erste Linearführungsrichtung in einer Parallelebene zu einer Ebene in der die Falzrollenachse (11 ) liegt und senkrecht zur Falzrichtung (23 ) verläuft, dass zur Herstellung des Schwenkfreiheitsgrades (26 ) das Schwenkteil (9 ) schwenkbar mit dem Linearführungsteil (8 ) verbunden ist, wobei die Schwenkachse (16 ) im Bereich der Niederhalterrolle (21 ) parallel zur Linearführungsrichtung für das Linearführungsteil (8 ) verläuft, und dass zur Herstellung des zweiten Verschiebefreiheitsgrades (25 ) das Niederhalterrollen-Trägerteil (10 ) mit dem Schwenkteil (9 ) mittels einer zweiten Linearführungseinrichtung (17 ) und wenigstens einem zweiten in Richtung auf den Falzrand (22 ) vorgespannten Kraftspeicher (19' ) verlagerbar verbunden ist, wobei die zweite Linearführungsrichtung etwa senkrecht zur ersten Linearführungsrichtung verläuft. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Linearführungseinrichtungen (
14 ;17 ) zur Realisierung der Verschiebefreiheitsgrade (24 ;25 ) jeweils zwei zugeordnete in Führungen geführte Schubstangen (18 ;18' ) und/oder Schwalbenschwanzprofile verwendet sind. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Kraftspeicher für die Vorspannung jeweils mechanische und/oder hydraulische und/oder pneumatische Federn (
19 ;19' ) verwendet sind. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Kraftspeicher Spiraldruckfedern (
19 ;19' ) verwendet sind, die auf Schubstangen (18 ;18' ) aufgesteckt sind und die sich an den relativ zueinander verstellbaren Teilen (7 ,8 ;9 ,10 ) jeweils endseitig abstützen. - Rollfalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Falzrollen-Trägerteil (
7 ) ein L-förmiges Bügelteil als Linearführungsteil (8 ) mit einem L-Schenkel (13 ) verschiebbar gehalten ist und der andere L-Schenkel (15 ) die Schwenkachse (16 ) für das Schwenkteil (9 ) trägt. - Rollfalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Falzbett (
2 ) einen seitlichen Anlage- und Führungsrand (27 ) aufweist an dem sich das Niederhalterrollen-Trägerteil (10 ) beim Falzvorgang mit dem zweiten Verschiebefreiheitsgrad (25 ) vorgespannt abstützt. - Rollfalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalterrolle (
21 ) als Scheibe am freien Ende einer Niederhalterrollenachse (20 ) ausgebildet ist dergestalt, dass der Falzrand (22 ) zwischen der Niederhalterrolle (21 ) und dem Niederhalterrollen-Trägerteil (10 ) verläuft.
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